Wer kennt diese Aufnahme? - Beratungshilfe bei Neuanschaffungen

  • Hallo Manfred,


    diese Aufnahme habe ich als CD und höre sie zur Zeit rauf und runter (nachdem ich kürzlich erstmalig das Vergnügen hatte diese Oper live zu sehen).
    Sie ist hervorragend!


    Ich suche nun aber nach einer DVD, und da kann ich bislang leider nichts finden.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Ich wollte mir gerne eine DVD von Verdis I masnadieri zulegen. Nun musste ich aber leider feststellen, dass ich keine einzige DVD dieser Oper finden kann.
    Gibt es hierzu keine DVD? Das kann ich kaum glauben.
    Kennt jemand eine Aufnahme und kann mir sagen, ob sie gut ist?
    Ich würde mich sehr freuen. Vielen Dank!


    Liebe Marnie,
    bei premiereopera in NY gibt es 8 CD-Gesamtaufnahmen sowie 5 DVD-Gesamtaufnahmen der Oper. Klick mal hier.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo, Marnie!


    Warum hast Du nicht gleich auf das Cover geklickt? Da wärst Du direkt bei Amazon gelandet und hättest gleich die CD in Augenschein nehmen können. Auch hat Harald Dir eine ganze Auswahl an alternativen Aufnahmen angezeigt.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Folgende Aufnahmen kursieren z.Zt. auf dem "grauen" Markt:


    Lang, Hoppe, Ruzdak, Rehfuss – Bern – Santi – 1959 (0) (in deutscher Sprache)
    Limarilli, Rinaldi, Zanasi, Zerbini – Florence – Gavazzeni – 18 Jun 1963
    Maragliano, Cioni, Cava, Montefusco, Formichini – Florence – Muti – 16 Dec 1969
    Orlandi-Malaspina, Limarilli, Petri, Giaiotti, Artioli – Turin – Mannino – 11 Jun 1971
    Ligabue, Raimondi, Bruson, Christoff, Carrodi – Rome – Gavazenni – 25 Jul 1972
    Ligabue, Raimondi, Bruson, Christoff, Carrodi – Rome – Gavazenni – 29 Nov 1972
    Ligabue, Raimondi, Bruson, Christoff, Corradi, Foaini – Rome – Gavazzeni – 3 Dec 1972
    Trombin, Cecchele, Mazzieri, Saccomani – Parma – Campori – 3 Jan 1975
    Trombin, Lewis, Manuguerra, Naldi, Plishka – OONY – Queler – 1975
    Deutekom, Lavirgen, Giaiotti, Manuguerra – Bilbao – Veltri – 1976
    Dimitrova, Todisco, Roni, Salvadori, Dumè – Nancy – Masson – 2 Feb 1980
    Dimitrova, Todisco, Roni, Salvadori, Dumè – Nancy – Masson – 27 Feb 1980
    Sutherland, Smith, Allman, Grant – Sydney – Bonynge – 8 Jul 1980
    Sutherland, Smith, Allman, Grant – Sydney – Bonynge – Jul 1980
    Castro-Alberti, Garaventi, Salvadori, Bogart – Paris – Masson – 27 Feb 1982
    Moldoveanu, Zancanaro, Deutekom, Curtin – Zurigo – Santi – 16 Oct 1982
    Bianchi, di Bernardi, Mastromarino, Bonfadelli – Rieti – Rinaldi – 7 Oct 1990
    Connell, Cianella, Manuguerra, Smith – Amsterdam – Lewis – 1990
    Connell, Cianella, Manuguerra, Smith – Hilversum – Lewis – 1990
    Colombara, Bruson, Malagnini, Rowland, Migliori – Ludwigsburg – Gönnewein – 4 Oct 1992
    Deligatti, Farina, Hvorostovsky, Colombara, Leggate, Kostantinov, Quinn – Covent Garden or Baden-Baden – Downes – 13 Jun 1998
    Cedolins, Moreno, Meoni, Giuseppini – Piacenza – Franci – 1998
    Hvorosrovsky, Wolf, Plishka, Nagore – New York – Queler – 7 Mar 1999
    Theodossiou, Ventre, Servile, Papi, Buffoli – Palermo – Giovaninetti – 5 Oct 2001
    Pape, Ivanov, Hvorostovsky, Delligatti, Montvidas, Halfvarson – Covent Garden – Downes – 5 Oct 2002
    Pape, Farina, Hvorostovsky, Delligatti, Montvidas, Halfvarson – Covent Garden – Downes – 8 Oct 2002
    Pape, Farina, Hvorostovsky, Delligatti, Montvidas, Halfvarson, Doyle – London – Downes – 11 Oct 2002
    Delligatti, Farina, Hvorostovsky, Pape, Montvidas, Halfverson, Doyle – Covent Garden – Downes – 19 Oct 2002
    Farina, Pape, Del;ligati, Hvorostovsky – Covent Garden – Downes – 24 Oct 2002
    Thedossiu, Graziani, Youn – Vienna – de Billy – 27 Nov 2003
    Rowland, Bruson, Malagnini – Stuttgart


    Meine persönliche Lieblingsaufnahme:
    Cardiff 1982 - Ramey, Bonisolli, Manuguerra, Sutherland – Bonynge


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich trage mich mit dem Gedanken, die nebenstehende GA der Mahler-Sinfonien anzuschaffen. Ich habe natürlich auch die bei Amazon eingestellten Rezensionen durchgelesen, und da stand neben fünf durchwegs guten bis sehr guten Rezensionen auch eine sehr schlechte. Wer von euch kann mir mehr zu dieser Aufnahme sagen?


    Liebe Grüße


    Willi ?(?(

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Das solltest Du lieber sein lassen, William!
    Diese Aufnahmen lohnen sie m.E. nicht, gerade wenn man, wie Du, Tennstedt und Barbirolli kennst und schätzt.
    Diese DG-Aufnahmen klingen flach und eng, dynamisch komprimiert und das Orchester scheint mir mit der Mahlerschen Tonsprache noch nicht zu 100% vertraut. Wenn Du Mahler mit Kubelik willst, dann orientiere Dich lieber an den Audite-Liveaufnahmen. Da kenne ich einige von, und die sind wesentlich besser.



    Gruß,
    Agon

  • Ich sehe es genau so wie Agon.


    Klangtechnisch sind die Aufnahmen ausgesprochen höhenbetont, was in Verbindung mit Kubeliks schnellen Tempi zu einer ausgesprochenen "Leichtgewichtigkeit" der Interpretationen führt.


    Kubelik war ein hervorragender Mahler-Dirigent. Wer das überprüfen möchte, sollte in der Tat die sehr schönen Live-Aufnahmen von Audite kaufen.
    Die 4. Sinfonie ist allerdings nicht erschienen, weil es keine guten, verwertbaren Live-Aufnahmen von Kubelik mit "seinem" Orchester gab, und die 9. ist tontechnisch unzureichend. Der Rest ist uneingeschränkt empfehlenswert.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Liebe Freunde!


    Nach dem Stress der letzten Monate habe ich auch wieder mal Zeit für einen Kommentar.
    Was ist mit der Mahler - Complete - Box von Leonard Bernstein?
    Ich besitze sie (ich glaube den späteren Zyklus) und finde sie wunderschön.


    :)


    LG Florian


    :hello:

    Gustav Mahler: "Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten."

  • Ich glaube, lieber Florian, das gilt für beide Bernsteinzyklen, obwohl ich den zweiten Zyklus nicht komplett habe, aber ich habe die späten Bernstein-Aufnahmen, die ich nicht auf CD habe, auf DVD gesehen und habe auch die Absicht, die DVD GA:

    zu erwerben.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Willi,


    ich bin mir sicher, dass diese :angel: DG-Bernstein-Aufnahmen auf DVD mit Bild ein ganz grosses Erlebnis werden !
    Ich habe zwar keine CD davon, aber einige Mahler - Sinfonien daraus konnte man mal gratis runterladen. Mir persönlich sind diese Aufnahmen oft zu weit ausgeholt und wie bei Bernstein oft (aber nicht immer) üblich zu langatmig langsam (um es nur pauschal auszudrücken). Dazu müsste man jetzt weit ausholen !


    ;) Mir ist meine Jahrhundertaufnahme, die Mahler-GA mit Bernstein aus New York (SONY) ehrlich gesagt wesentlich angenehmer als diese späten DG-Aufnahmen ! Die CBS-Aufnahmen hätte ich dann auch gerne auf DVD.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Der New Yorker Zyklus, lieber Wolfgang, stand natürlich noch unter einem für Bernstein gesundheitlich glücklicheren Stern, als er sicherlich noch nicht unter dem Lungenemphysem litt, für das sein Nikotinkonsum wohl mit verantwortlich war und mit dem er zu Zeiten des DG-Zyklus bei weitem nicht mehr so leistungsfähig war wie 25 Jahre vorher. Das macht z.B. auch ein Vergleich der Spielzeiten der 2. Sinfonie deutlich:
    1963: 23:55-11:38-10:04-5:28-33:44;
    1987: 24'53-12:04-11:24-6:18-38:38;
    Vielleicht ist dir ja bei einer der späteren DVD-Aufnahmen aufgefallen, lieber Wolfgang, dass sein Brustkorb gegenüber früher erheblich zugenommen hatte. Das ist ein äußerliches Kennzeichen für diese Krankheit, weil die Lungenbläschen aufgebläht werden und der Luftaustausch nur noch auf einem im Gegensatz zum Gesunden sehr niedrigen Niveau stattfinden kann. Unter diesem Aspekt der nur noch geringen körperlichen Leistungsfähigkeit muss man diese gleichsam hochemotionalen Aufnahmen um so höhrer einschätzen. Denn wie die o.a. Zeiten auch belegen, stimmten ja seine Temporalationen nach wie vor. Er konnte nur nicht mehr so schnell. Letztendlich ist er dann ja an einem Herzinfarkt allzu früh verstorben.
    Auch bei seinem Brahmszyklus 1983 fielen schon die relativ langsamen Zeiten auf, bei seinem späten Beethovenzyklus um 1980 noch nicht so sehr. Ich nehme einmal an, dass zu dem Zeitpunkt die Krankheit noch nicht so weit fortgeschritten war.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Dies ist das erste Mal, dass ich Spielzeiten von Werken unter Bernsteins Dirigat in Verbindung mit seinem Gesundheitszustand erläutert finde. Bis auf seinen letzten (CD-)Auftritt mit dem BSO finde ich das auch noch nicht wirklich überzeugend. Zumal man damit die Werkgestaltung dem bewussten Gestaltungswillen des Dirigenten entzieht. Naja...



    Leonard Bernstein litt seit frühester Kindheit an Asthma und Hausstauballergie. Starkes Rauchen hat über die Jahrzehnte sicherlich seinen Teil beigetragen.
    Lennys Todesursache wurde von seinem Arzt angegeben mit "Herzinfarkt, verursacht durch fortgeschrittenes Emphysem, welches durch einen Pleuratumor und mehrere Lungenentzündungen zusätzlich verschlimmert wurde." (auf die Schnelle übersetzt)

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Hallo Marnie,


    ich kenne sie nicht nur, sondern ich habe die Oper in der gleichen Inszierung auch mit Bruson und La Scola in Zürich gesehen. Du kannst damit auf keinen Fall etwas verkehrt machen.
    :hello:


    Jolanthe


    Hallo Jolanthe,


    die DVD I due foscari ist gestern angekommen und ich habe sie mir gestern Abend direkt angesehen. Sie gefällt mir sehr gut. Danke! :hello:

    Viele Grüße,


    Marnie






  • Kennt jemand vielleicht diese Kuriositäten?
    Kommt ja nicht allzu oft vor, daß ein König dirigiert. :D
    U. a. dabei: Schuberts "Unvollendete" und die "Eroica".

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Kennt jemand von Euch diese Box von arthaus?





    Ich habe gestern bei mdr figaro eine kurze Besprechung gehört und bin nun am Überlegen, ob ich schon mal einen Weihnachtswunschzettel anfange...

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Ich vermisse einen eigenen Thread zur 4. Symphonie von Bruckner, bzw. war zu unfähig ihn zu finden.
    Da ich kein Bruckner-Kenner bin (und schon gar nicht die Noten bei mir zu Hause liegen) habe ich mir einfach einige Versionen in Ausschnitten im Netz angehört.
    Leider kenne ich wie gesagt das Werk nicht und weiss deswegen auch, dass die Eindrücke, die ich auf diese Weise gewinne, ggf. ganz anders wären, wenn mir die CDs alle vorlägen.
    Gehört habe ich Karajan (Berlin PO), Wand (Berlin PO), Wand (Kölner RSO), Abbado (Wiener PO), Celibidache (München PO), Nagano (Bayrisches Staatsorcher, 1.Fassung), Muti (Berlin PO), Barenboim (Chicago) und schliesslich Böhm (Wiener PO).
    Zu alte Aufnahmen sollten es für mich nicht sein, weil ich auch den Klang geniessen möchte. Schlank federnd, Non-Vibrato und alte Instrumente stelle ich mir für diese Musik auch nicht vor.


    Hier meine flüchtigen ersten Höreindrücke:
    Muti sagte mir am wenigsten, Celi recht eigenwillig aber zu kurzer Ausschnitt, Karajan macht zwar z.B. in den Celli sehr schöne Kantilenen und hat immer seinen Legatostrom-Klang im Angebot, allerdings bei Satz 2 mir zu schnell und insgesamt wegen seines Legatostroms zu glatt und undurchsichtig, Nagano wirklich gut, aber 1. Fassung (möchte aber erst einmal mit der 3. anfangen), Barenboims Klangausschnitt ebenfalls für einen ersten Eindruck zu kurz und mittendrin, Kölner RSO vom Orchesterklang weniger rund und kultiviert als BPO.


    Übrig geblieben sind also:


    3. Wahl

    2. Wahl

    1. Wahl


    Bei Böhm klang es meinem Eindruck nach besonders deutlich, durchsichtig und doch klanglich warm. Den Wiener Oboenklang (in Satz 1 recht bald zusammen mit der Flöte zu hören) wäre ich bereit in Kauf zu nehmen, wenn die Aufnahme tatsächlich gegenüber den anderen die 1. Wahl darstellte, so wie ich es von den wenigen Takten meine zu hören.


    Würden die Kenner unter Euch mir widersprechen oder mich ermutigen, die Böhm-Aufnahme zu nehmen?


    :hello:


    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Bei Bruckners 4. würde ich eindeutig zu Celibidache tendieren.


    Eigenwillig trifft es wohl ganz gut, aber seither empfinde ich jede andere Aufnahme als zu schnell.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Celi gibt es recht günstig mit der 6., die sehr empfohlen wurde. Ich habe dieses Set, aber davon bisher nur die 4. gehört; nur Sätze 2 und 4 sind m.E. sehr langsam. Da ich diese Sinfonie nicht sehr mag und auch nicht besonders gut kenne (obwohl ich sie seit 20 Jahren "kenne") kann ich eigentlich auch keine Aufnahme empfehlen, zumal Klemperers Studioaufnahme vergriffen ist. Harnoncourt würde evtl. das reinhören lohnen, aber der ist Dir sicher viel zu schnell im andante, das er (m.E. nicht zu unrecht) eher schubertnah nimmt.


    EDIT: Sehe gerade, dass lt. Amazon die Spieldauer des "andante quasi allegretto"!!! bei NH und HvK fast auf die Sekunde gleich sind, nur Klemp ist noch eine halbe min. zügiger. So etwas ist auch ein Hinweis, darauf, dass man eine Menge Äußerungen im verlinkten thread nicht ernst nehmen sollte. Wenn Harnoncourt, der überall etwa so schnell ist wie HvK/DG oder einen Tick schneller, damit klar auf der eher zügigen Seite "nicht vom Fleck kommt", dann ist das, gelinde gesagt, irreführend...



    Es gibt jedenfalls einen thread hierzu, sicher auch etwas in allgemeinen threads zu Bruckner:


    http://www.tamino-klassikforum…?page=Thread&threadID=144

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Vielen herzlichen Dank für den Link, den youtube-Film und die CD-Empfehlungen. Ich habe mir alles angehört und alles durchgelesen.


    Nach dem, was ich da höre, fällt meine Wahl auf jeden Fall auf den Celi. Diese Ausschnitte der Aufnahme vermögen mich am eindrucksvollsten zu berühren und auf mich bei den Crescendi ( z.B. das erste grosse, letzter Satz) manchmal sogar bedrohlich zu wirken. Es ist wohl dieser sehr romantische Subjektivismus von der Furtwängler-Tradition herkommend, den ich hier gerade hören will (übrigens auch bei Brahms, aber das dürfte hier ja schon bekannt sein) .
    Dass sich Furtwängler noch anders und teilweise auch schneller anhört, habe ich übrigens im Laufe des Abends auch noch herausgefunden...trotzdem meine ich, seine Musizierhaltung als Einfluss auf Celibidaches Dirigat erkennen zu können.


    Böhms Aufnahme werde ich jedoch gleich mitbestellen. Ich mag diese Klarheit, die sich mit einem ebenfalls sehr romantischen Musizierwesen ideal verbindet. Bei aller Vorsicht vor Vergleich mit mp3-Mitschnitten muss ich sagen, dass diese Aufnahme an meinem PC mit Sennheiser-Kopfhörer technisch besonders räumlich und klar klingt. Ob die CD das hinterher einlösen kann, wird sich zeigen. Allerdings habe ich auch in dieser Hinsicht schon Gutes über die Aufnahme gelesen.
    Auch diese Einspielung muss ich also haben. Musikalisch gesehen sehe ich sie zum jetzigen Zeitpunkt nur anders, keineswegs jedoch als schlechter gegenüber Celis individueller Fassung.


    Mir ist allerdings aufgefallen, dass ich mir zukünftig höchstwahrscheinlich noch zwei andere Einspielungen besorgen muss:


    Wand mit BPO und Rattle mit dem gleichen Orchester. Bei der letztgenannten finde ich das Cello-Thema des zweiten Satzes derart schön, logisch, lyrisch....(jetzt könnten noch eine Menge Adjektive kommen). Es klingt für mich sehr "richtig". Mit dem ersten Ton wird wieder neue Energie für die Phrase getankt...herrlich.
    Der Mutmassung aus dem Thread, dass Bruckner+Rattle eine nicht so glückliche Kombination sei, kann ich mich aufgrund dieser Klangproben jedenfalls nicht anschliessen.
    Und Bruckner + Wand + BPO....diese Kombination soll ja ohnehin ein Muss sein. Dass was ich höre, lässt darauf schliessen, dass das so auch stimmt.


    Harnoncourt habe ich mir auch angehört. An den Begleitfiguren des Anfangs des 2. Satzes hätte ich ihn sofort erkannt:...wah wah wah... ;) weich mit bewegter Geste und Zielrichtung....eben typisch NH. Ich mag das. Man muss nur aufpassen, dass einen die Freude an diesen Dingen nicht von der eigentlichen Aussage des Werkes ablenkt.
    Das was ich sonst so an Klangausschnitten höre, lässt mich allerdings eher merkwürdig kalt. Es scheinen viele schöne, hervorragend ausgearbeite Details zu sein. Man hört, dass eine riesige, gewissenhafte Gedankenarbeit dem vorausgegangen sein muss, deren Ergebnis bei mir jedoch derart den Verstand anspricht, dass die sicherlich auch vorhandenen emotionalen Momente sich nicht in dem Umfang entfalten können, wie es sein könnte.
    Ich höre bei NH hier mehr bewusstes Gestalten als ein romantische Sich-Verlieren, jenes sich Tragen-Lassen im Fluss der Musik, so wie ich es von Anfang an von dem empfinde, was ich von Celi höre.


    Also: Die Bestellung Celi+ Böhm ist beschlossen. Wenn ich die CDs gehört und das Werk besser kennengelernt habe ( mit Hintergrundwissen und Noten) melde ich mich zu diesem Thema wieder. Der Einstieg in eine neue Musikwelt ist eingeleitet....
    :hello:


    Glockenton


    PS: @ J.R.: dieses Werk scheint mich momentan wie ein Sog in sich hineinzuziehen. Dass Du es nicht so sehr magst....nun ja, bei mir ist das anders.

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

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  • Lieber Glockenton,


    Wenn ich die Wahl hätte zwischen Celi und Harnoncourt, würde ich natürlich Günter Wand nehmen, wobei es völlig Wurst ist, ob es die Kölner Version aus den 70er Jahren sein soll, oder die Hamburger Version von 1990:

    , die Aufnahme vom Schleswig-Holstein-Musikfestival von vom Schleswig Holstein Musikfestival, nur wenige Tage später entstanden,
    die hier gepostete Aufnahme mit den Berliner Phliharmonikern 1998 oder seine letzte Aufnahme überhaupt vom November 2001:
    Alle vier sind Referenzen, und nächst Günter Wand folgt für mich Celi. Wenn es denn die langsamen Münchener Aufnahmen nicht sein sollen, sind sehr zu empfehlen seine Stuttgarter Aufnahmen:
    Um nur die Aufnahmedauern der Vierten zu vergleichen, ergibt sich ein Unterschied von über 10 Minuten, die seine Münchener Aufnahme länger ist als seine Stuttgarter Aufnahme:


    Stuttgart (1969) : 19:05-16:05-9:48-23:43;
    München (1988 ): 22:08-17:50-11:20-27:52;


    Wir sehen also, dass die Münchener Aufnahme fast durchgängig ca. 15% langsamer ist, aber die Zeitrelationen stimmen nach wie vor. Ich habe mal gelesen, die Verlangsamung vor allem seiner Bruckner-Aufführungen seien seiner Beschäftigung mit dem Zen-Buddhismus geschuldet. Wie dem auch sei, die Münchener Aufnahmen sind trotz ihrer Langsamkeit ungeheuer spannungsvoll musiziert und werden deshalb auch nicht langweilig.


    Hätte also Wand nie existiert, wäre Celi sicherlich m.E. beinahe konkurrenzlos in Sachen Bruckner, vielleicht hätte er sich um die Krone mit Eugen Jochum streiten müssen. Aber weil sie alle so gut sind, habe ich sie auch alle in meiner Sammlung, selbstverständlich auch Karajan und Böhm, dazu an Gesamtaufnahmen außer den hier genannten (Wand 3mal, Celi 2mal, Karajan) noch Chailly, Barenboim und Scrowaczewski.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Hallo lieber Willi,


    danke auch für Deine Empfehlungen!


    Dieser Satz hier hat das Potential für Signaturen, aber auch für den Stilblütenthread :D :


    Wenn ich die Wahl hätte zwischen Celi und Harnoncourt, würde ich natürlich Günter Wand nehmen

    Harnoncourt käme für mich, der ich die Symphonie noch gar nicht im Regal stehen habe, aus den im vorigen Beitrag genannten Gründen zunächst nicht in Frage. Sehr interessant auch Dein Hinweis auf die Wand-DVD und auch die CD, die seinen dirigentischen Schwanengesang dokumentiert.
    Auch in diese Aufnahme habe ich hineingehört....man muss sie wohl auch haben. Sein Tempo bei Schubert 5 (1.Satz) ist mir jedoch viel zu schnell, hier meine ich, dass Böhm mit den Wiener PO eine geradezu ideale Interpretation hingelegt hat.


    Die von Dir gepostete DG-Aufnahme mit Celi scheint lt. amazon mit einem schwedischen Orchester entstanden zu sein.
    Allerdings finde ich gerade den langsamen, späten Dirigenten wirklich interessant (d.h. mich fasziniert Bruckners Musik in einer solchen Interpretation sehr), so dass ich zur Kultur-Spiegelausgabe zusammen mit der Böhm-Einspielung greifen werde.


    Eine (obligatorische) Wand-Aufnahme wird dann in einigen Monaten folgen, wobei ich durch Vorabrecherche versuchen werde herauszufinden, welche mir da am besten liegt. Als Freund des BPO-Klangs kann ich mir schon denken, welche das sein wird. Eine DVD hat ja aber auch ihren eigenen Reiz, ebenso eine Schwanengesang-CD.


    Nun ist hier schon soviel über Bruckner 4 gesprochen worden, dass ich mir bald überlege, einen Link auf die Diskussion im entsprechenden Thread zu setzen.


    :hello:


    Glockenton


    Beiträge in Bruckner4-thread kopiert, bitte dort weitermachen

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Angeregt durch einige ältere Postings in diversen Threads hier im Forum, bin ich auf Beethoven und Charles Mackerras gestoßen. Die Kombination Mozart-Mackerras ist bei mir sehr gut vertreten (Sinfonien-GA und einige Serenaden mit dem Prager Kammerorchester bei TELARC und einige Sinfonien und Klavierkonzerte, die Mackerras in seinen letzten Lebensjahren mit dem Scottish Chamber Orchestra aufgenommen hat), aber mit Beethoven/Mackerras habe ich nur die "Prometheus"-Musik, die bei Hyperion-Helios vorliegt.


    Kann jemand etwas zu den Beethoven-Konzerten 3, 4 und 5 sagen?



    Welche Sinfonien-GA kann empfohlen werden? Die mit dem Scottish CO oder die mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra?



    Bin dankbar für Tips.


    Grüße,


    Garaguly

  • Hallo Garaguly,


    besitze alle 3 und möchte keine wieder hergeben.


    Zu den Klavierkonzerten:
    FonoForum 07 / 09: "Pizarros Spiel ist jedoch nicht nur schön, sondern auch hochvirtuos. Selbst die schwierigsten Passagen, die Beethoven dem Pianisten in den Ecksätzen der Konzerte Nr. 4 und 5 zumutet, bestechen trotz des vollen Klavierklangs durch Klarheit und Durchhörbarkeit und dies, obwohl Pizarro und Mackerras für die Konzerte insgesamt sehr straffe Tempi wählen."

    Dem ist nichts hinzuzufügen.


    Zu den Beethoven-Zyklen gibt es im Mackerras-Beethoven-Thread eine Reihe von sehr guten Beiträgen, die Dir bei der Wahl zwischen Liverpool und Schottland hilfreich sein können.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Zu den Beethoven-Zyklen gibt es im Mackerras-Beethoven-Thread eine Reihe von sehr guten Beiträgen, die Dir bei der Wahl zwischen Liverpool und Schottland hilfreich sein können.



    Danke für diesen und den die Klavierkonzerte betreffenden Hinweis.


    Viele Grüße,


    Garaguly

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  • Ich kann mich den Worten von Bernward nur anschließen. Ich besitze beide Mackerras-Sinfonie-Zyklen und möcht keinen von beiden missen.


    Liebe Grüße


    Willi :rolleyes:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • na ja, wenn man alles aufzählt, was du nicht missen möchtest, dann wäre das womöglich eine Kette ohne Ende. Wenn dazu noch Empfehlungen wie das Beethoven-Violinkonzert mit Garrett kommt, deren Qualitäten ich hierbei nicht besonders schätze, dann wird doch Vieles sehr fragwürdig...


    Aus meiner Sicht benötigt man überhaupt keinen Mackerras-Beethoven-Sinfonien-Zyklus wirklich. Zumal (aber das gilt bei vielen Zyklen) die einzelnen Sinfonien von unterschiedlicher Qualität sind.


    Also wenn schon, dann einen lohnenderen Zyklus:


    Klassiker - Karajan 60er-Jahre-Zyklus oder Leibowitz


    Klassiker (digital) - Günter Wand GA mit dem NDR-SO oder völlig unterschätzt Kegel (Dresdner Philharmonie)


    HIP - Hogwood oder Immerseel


    Mehr Zyklen braucht man eigentlich nicht. Auch der in letzten Tagen hochgelobte Karl Böhm kann in Bezug auf Beethoven auch nichts Neues zu sagen. Das Klangbild ist etwas wärmer, aber deshalb gleich einen ganzen Zyklus kaufen? Ansonsten vielleicht die eine oder andere Einzelaufnahme. Da bleibt dann genug Platz für viel Klassik anderer Komponisten.



    :hello: LT

  • Ansichten sind halt verschieden, und keiner kann für sich beanspruchen, dass er die allein seeligmachende hat.


    Die Karajan-GA von 1962 war übrigens meine erste, und wenn man nur das hätte, was man wirklich benötigt (Wer entscheidet das?), wäre die Plattenindustrie längst pleite.


    Viele Grüße


    Willi :D

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Selbst wenn du all die von mir genannten Aufnahmen schon besitzt (was ich nicht glaube), dann gibt es noch viel wertvollere Zyklen als es die von Mackerras je sein könnten:


    Klassiker - Klemperer EMI oder Klemperer live


    Klassiker (digital) - Dohnanyi


    HIP - Gardiner oder Brüggen


    :hello: LT

  • Selbst wenn du all die von mir genannten Aufnahmen schon besitzt (was ich nicht glaube), dann gibt es noch viel wertvollere Zyklen als es die von Mackerras je sein könnten:



    Hallo Liebestraum,


    da hast Du natürlich grundsätzlich Recht. Ich selbst habe den ersten Karajan-Zyklus, André Cluytens mit den Berlinern (späte 50er, EMI), Jochum mit Concertgebouw, Solti mit Chicago und HIP halt den Frans Brüggen, dazu 'unzählige' Einzelaufnahmen diversester Dirigenten (Abbado, Kleiber, Munch, Fricsay, Böhm, Hugh Wolff etc. pp.). Eigentlich sollte das reichen. Doch da ist halt dieser Sammelirrsinn..... :D . Aber vielleicht lass' ich's auch. Mal sehen.


    Ach so, Nachtrag: und Kletzki mit der Tschechischen Philharmonie (SUPRAPHON) ist bei jpc bestellt.


    Grüße,


    Garaguly

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