Wer kennt diese Aufnahme? - Beratungshilfe bei Neuanschaffungen

  • Lieber Bertarido, diese "Carmen" dürfte nichts für Dich sein. Ich hatte den Film einst im Bestand, dann aber wieder aussortiert. Er bedient alle Klischees. Die Oper als ganz großes Kino. Das Titebild spricht Bände. Obwohl dem so genannten Regietheater nicht so zugeneigt wie Du - so kann ich Oper auch nicht mehr gut ertragen. Bei dem Film handelt es sich nach meinem Wissen um eine Studioproduktion. Der Mitschnitt der Premiere in Salzburg ist nur akustisch festgehalten:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold, danke, das dachte ich mir schon. Ganz großes Kino darf Oper für meinen Geschmack übrigens durchaus sein, aber eher Arthaus als Hollywood-Schinken ;)


    Gefunden habe ich jetzt noch zwei "Don Carlo"-Aufnahmen aus Orange und New York, das scheinen beides Live-Aufnahmen zu sein:




    Die "Eboli" war ja auch eine der Parade-Rollen von Grace Bumbry. Sicher auch keine Inszenierungen, die mich begeistern werden, und die Tonqualität ist bei Video-Aufzeichnungen aus den frühen 80ern meistens schlecht, aber immerhin eine Möglichkeit, sie einmal kennenzulernen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich besitze die Carmen-DVD mit Karajan, habe sie aber länger nicht gesehen und momentan auch nicht zur Hand.

    Ob live oder Opernfilm oder Mischfassung von beidem ist mir egal.

    Bei mir hat diese Filmproduktion eigentlich einen recht guten Eindruck hinterlassen, etwa im Vergleich zu dem albernen Rheingold-Film oder den filmästhetisch teilweise furchtbaren (Fake-)Konzertfilmen von Sony/Telemondial.

    Er hat Jehova gesagt!

  • Lieber Rheingold, danke, das dachte ich mir schon. Ganz großes Kino darf Oper für meinen Geschmack übrigens durchaus sein, aber eher Arthaus als Hollywood-Schinken ;)


    Gefunden habe ich jetzt noch zwei "Don Carlo"-Aufnahmen aus Orange und New York, das scheinen beides Live-Aufnahmen zu sein:

    Grundsätzlich, lieber Bertarido, habe ich auch nichts gegen großes Kino in der Oper. Bei meiner kritischen Bemerkung dachte ich mehr an solche Inszenierungen, die nur auf üppige Ausstattung aus sind, nicht aber auf Inhalte.


    "Carlo" in Orange? Ob das geht? Alle Produktionen, die ich von dort kennen, klingen sehr problematisch und kämpfen mit der Beleuchtung. Ich war nie dort. Wäre es aber gern gewesen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • "Carlo" in Orange? Ob das geht? Alle Produktionen, die ich von dort kennen, klingen sehr problematisch und kämpfen mit der Beleuchtung. Ich war nie dort. Wäre es aber gern gewesen.

    In Orange war ich leider auch noch nicht für eine Opernaufführung. Ich kenne nur die die auf DVD verfügbare Video-Aufzeichnung der legendären "Norma" mit Monserat Caballé aus Orange, die von schlechtem Wetter mit zeitweise heftigem Wind begleitet war. Die Aufnahme ist bild- und tontechnisch in der Tat miserabel. Sie entstand aber auch schon 1974, und ich kenne überhaupt keine Video-Aufzeichnung aus dieser Zeit, die technisch befriedigend ist.


    Den "Don Carlo" aus Orange habe ich mir inzwischen besorgt. Ich werde an geeigneter Stelle berichten, wenn ich mir die DVD angeschaut habe.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich stehe seit einer Woche vor einer schweren Entscheidung: Die Szell-Box mit sämtlichen Columbia-Einspielungen ist wieder bei jpc verfügbar und ich hadere mit mir, ob sich diese gewaltige Ausgabe lohnt. Ich habe bisher nur die Schumann-GA und eine Dvorak 9 inkl. Moldau aus der Box, rein was das betrifft, würde sie sich also lohnen, auch habe ich bisher viel Gutes zu der Box gehört und gelesen. Bevor ich aber eine Wahnsinnstat begehe, möchte ich gerne noch andere Stimmen hierzu hören.


    Es handelt sich um diese Box:


    Liebe Grüße

    Amdir

  • Die Box enthält aus meiner Sicht diverse Spitzenaufnahmen: Beethoven, Brahms, Bruckner, Mahler, Mozart, Schubert - alles wirklich zeitlos gute Einspielungen in den besten Remasterings, die (ausser die SACD-Ausgaben, die noch marginal besser sind) zu haben sind.


    Auch die Aufmachung der Box inklusive Booklet ist 1a. Ich würde sie kaufen, hätte ich sie noch nicht. ;)


    Beste Grüße

    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Ich stehe seit einer Woche vor einer schweren Entscheidung: Die Szell-Box mit sämtlichen Columbia-Einspielungen ist wieder bei jpc verfügbar und ich hadere mit mir, ob sich diese gewaltige Ausgabe lohnt.

    Ich habe die Box vor einigen Jahren geschenkt bekommen und sie ist, was Aufmachung und Qualität der Aufnahmen angeht, fraglos eine Klasse für sich.

    Dennoch würde ich sie mir heute nicht mehr kaufen. Ich würde das Geld in einen guten Digital-Analog-Wandler und ein TIDAL-Abo investieren. Da kann man viele der in der Box enthaltenen Aufnahmen sogar in so genannter genannter Master-Qualität abrufen, d. h. man streamt bis zu 9216 kbps oder 24-Bit / 192 kHz. Seitdem ich beides besitze (Streamer und Tidal-Abo) habe ich keine einzige CD mehr gekauft. Auf das Booklet muss man natürlich verzichten. Aber ist das 220 Euro wert?

  • Ich habe die Box vor einigen Jahren geschenkt bekommen und sie ist, was Aufmachung und Qualität der Aufnahmen angeht, fraglos eine Klasse für sich.

    Dennoch würde ich sie mir heute nicht mehr kaufen. Ich würde das Geld in einen guten Digital-Analog-Wandler und ein TIDAL-Abo investieren. Da kann man viele der in der Box enthaltenen Aufnahmen sogar in so genannter genannter Master-Qualität abrufen, d. h. man streamt bis zu 9216 kbps oder 24-Bit / 192 kHz. Seitdem ich beides besitze (Streamer und Tidal-Abo) habe ich keine einzige CD mehr gekauft. Auf das Booklet muss man natürlich verzichten. Aber ist das 220 Euro wert?

    Nun ja, das ist nun, als ob jemand fragt, ob er sich ein bestimmtes Auto kaufen soll, und ich ihm sagen würde, dass er sich das Modell bei SIXT auch mieten kann.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



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  • Nun ja, das ist nun, als ob jemand fragt, ob er sich ein bestimmtes Auto kaufen soll, und ich ihm sagen würde, dass er sich das Modell bei SIXT auch mieten kann.

    Na ja, wenn ich bei SIXT für einen geringen Monatsbetrag, das bestimmte Auto (mit doppelt so viel PS) und unzählige andere noch dazu fahren dürfte, warum nicht?

  • Da kann ich mich nur Kollege hasiewicz anschließen, lieber Amdir.


    Meines Erachtens bekommst für das Geld einiges geboten. Natürlich musst du wissen was du willst. Spielt Haptik keine große Rolle, dann mach es wie Melomane, hol dir ein Abo bei TIDAL oder qobuz und streame.

    Ansonsten greif zu, denn ich bin mir sicher, dass auch diese Wiederauflage schnell vergriffen sein wird.

    Die Aufmachung und das Remastering sind vorzüglich gelungen. SONY ist für mich in Sachen Boxen führend, da bin ich eigentlich noch nie reingefallen.


    Und das es überhaupt zu einer Wiederauflage gekommen ist, will was heißen. Wiederauflagen bei Boxen der Major Labels kommen so gut wie nie vor, ganz selten ist das der Fall. Mir bekannt ist nur die große Brendel/Decca Box und die kleinere Quartetto Italiano/Decca, aber auch diese Zwei sind schon längst wieder vergriffen.


    Obwohl ich auch streame (qobuz), gehört für mich die CD zur Haupt-Hörquelle. Wahrscheinlich bin ich da ein wenig eigen, aber für mich stellt jede haptische CD ein kleiner Kunstgegenstand da. Menschen haben sich gedanken über Einspielrepertoire, Künstler, Aufnahmeort bis hin zur Covergestaltung gemacht. Ich schätze das.

    Klar ist aber auch, dass für kommende Generationen Streamen der einzige Weg sein wird. Der haptische Sammler wird dann die große Ausnahme sein.


    Also, von mir bekommst eine ganz klare Kaufempfehlung!


    PS: Im Notfall könntest du die Box problemlos und wahrscheinlich mit Gewinn -vorausgesetzt die Box ist vergriffen- über bekannte Quellen wieder verkaufen;).



    Mir bekannte Wiederauflagen:


  • Vielen lieben Dank für eure Kommentare! Nachdem eure Anmerkungen ausnahmslos positiv sind, werde ich wohl in den sauren Apfel beißen und mir die Box zulegen.


    Die Einwände von dir, lieber Melomane, verstehe ich, ich mag aber das Haptische lieber als das Digitale, auch wenn es zweifellos unökonomisch ist ;) Trotzdem danke für deine Empfehlung zu Tidal, bislang nutze ich nur Spotify und das auch hauptsächlich nur, um in Aufnahmen hineinzuhören, sodass ich abwägen kann, ob sich ein Kauf lohnt. Nichtsdestotrotz ist Raum (und Geld) natürlich begrenzt, vielleicht ist ein guter Wandler inkl. Klassik-Streamingdiensten also auch für mich was für die Zukunft, aktuell bleibe ich aber bei den CDs.

    PS: Im Notfall könntest du die Box problemlos und wahrscheinlich mit Gewinn -vorausgesetzt die Box ist vergriffen- über bekannte Quellen wieder verkaufen;).

    Genau das habe ich mir auch schon gedacht, um mir die Ausgabe schönzureden ^^


    Liebe Grüße

    Amdir

  • George Szell war eine absolut herausragende Erscheinung unter den Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Ich muss mal raussuchen, was Artur Rubinstein für Lobeshymnen über ihn schreibt. :) Ich selbst besitze viele Aufnahmen von und mit Szell und möchte keine einzige missen. Die Box lohnt sich also ganz gewiss! Ich habe aber nur eine von diesen ganz großen Boxen mit über 100 CDs - die RCA-Rubinstein-Box. Schon mit der habe ich erhebliche Platzprobleme, sie unterzubringen, leider. Deswegen werde ich mir wohl keine zweite von diesen Großboxen kaufen.


    Nun zum Thema Streaming als "Alternative". Inzwischen habe ich auch einen USB-DAC, der HiRes abspielen kann und einen Netzwerkreceiver, wo ich mich bei Streaming-Diensten bedienen könnte, wenn ich zahle. Tue ich aber nicht - aus mehreren Gründen. Erst einmal lohnt es sich nicht für mich. Ich höre derzeit berufsbedingt - leider, leider - viel zu wenig Musik. Zweitens habe ich eine CD-Sammlung von annähernd 4000 CDs. Die Sammlung ist wahrlich groß genug. Die CDs, die ich noch gar nicht hören konnte, gehen in die Hunderte... Und bei interessanten Neuerscheinungen möchte ich alles dabei haben mit Booklet usw. Dazu kommt, dass ich mich nicht abhängig machen möchte von diesen Anbietern, die auch ganz plötzlich einfach verschwinden können. Wie bei Büchern will ich Musik auch "materiell" in meiner Sammlung behalten als eine Art Bibliothek. Dann kommt die klangliche Seite. Die Vorteile von hoch auflösenden Formaten sind alle sehr theoretisch. In den meisten Fällen gibt es Streaming immer noch nur in oller MP3-Qualität. Das ist einfach unattraktiv unter Hifi-Gesichtspunkten. Denn die CD ist dann klanglich eindeutig besser. Um auch bei selbst klanglich gutem Musikmaterial aus dem Netz auf dieselbe sehr hohe Wiederqualität zu kommen, die ich mit CD - und seit kurzem auch mit SACD - habe, müsste ich bei Streaming tausende Euros investieren. Aufschlussreich war für mich da mal eine Linn-Vorführung. Die Linn-Leute waren sehr selbstbewusst. Sie haben die Kunden aufgefordert, ihre billigen PC-DACs von zuhause mitzubringen und im Vergleich mit den teuren von Linn zu hören. Die Leute sind fast vom Stuhl gefallen bei der bösen Überraschung, was sie da zuhause hören. Selbst bei Linn hat man den Unterschied zwischen dem Gerät für 4000 Euro zu dem für 7000 Euro sehr deutlich gehört. Mein Cambridge USB-DAC ist vom Preis-Leistungsverhältnis her Top und ich bin sehr zufrieden. Beim Abspielen von FLAC-Dateien liege ich knapp unterhalb oder gleichauf mit der sehr guten CD-Wiedergabe meiner "Zweitanlage". Auch da habe ich investiert - zum preiswerten DAC noch in hochwertige Kabel, um auf ein mit der CD vergleichbares Niveau zu kommen. Von der Spitzenqualität meiner "ersten" Anlage bin ich dann immer noch ein deutliches Stück entfernt. Das ist nochmal ein ganz anderes Level! Deshalb ist für mich das Hören von Musikdateien nur eine - natürlich willkommene - Ergänzung zum Hören von CDs. Aufnahmen, die es mir absolut wert sind, habe ich alle auf CD, wenn sie denn zu bekommen sind! Ich kann natürlich verstehen, dass man aus Platzgründen Streaming mehr nutzt oder wenn Leute neu anfangen, also noch keine große CD-Sammlung haben, sich für Streaming entscheiden. Das ist o.k.! Aber das ist nicht meine Option.


    Also, Amdir, kaufe Dir die Box! Ich prophezeie, Du wirst Deine große Freude mit ihr haben und nach und nach viele schöne Entdeckungen machen! Ich glaube zudem kaum, dass alle Raritäten, die mit in dieser Box sind, über Streaming zu bekommen sind. ;) :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

  • In den meisten Fällen gibt es Streaming immer noch nur in oller MP3-Qualität. Das ist einfach unattraktiv unter Hifi-Gesichtspunkten. Denn die CD ist dann klanglich eindeutig besser.

    Na ja. Es gibt Anbieter, die eben Streaming nicht in "oller MP3-Qualität" anbieten und die wurden hier auch schon genannt. Und dass du dir einen eher günstigen DAC (der zweifellos aber gut ist) gekauft hast, ist für dich, der du ihn nur gewissermaßen als Ergänzung nutzt, sicherlich auch richtig. Nur hättest du für ihn ähnlich viel investiert, wie für die übrigen Teile deiner Anlage, würdest du sicher auch zu ähnlich guten Ergebnissen kommen. Dass man 4000 oder 7000 Euro ausgeben muss, um adäquate Qualität zu bekommen, ist sicherlich übertrieben. Man darf jedoch, wenn man horrende Kosten anführt, nicht vergessen, dass 220 Euro für eine Box, deren Materialwert vielleicht höchstens 20 Euro beträgt, auch ziemlich teuer ist. Dafür kann man Tidal in der Hifi-Variante fast ein Jahr lang Abonnieren. Und hat nicht auf die in der Box enthaltenen 100 CDs oder deine 4000 CDs Zugriff, sondern auf Hunderttausende. Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Ich gönne jedem seine Sammlerfreude, aber es gibt auch Alternativen dazu und zwar nicht nur in MP3-Qualität.

    Dass Streaming nur etwas für Leute ist, die noch keine große CD-Sammlung haben, ist auch nur bedingt richtig. Gerade wenn man sich mit einem Werk intensiv beschäftigt und versucht, alle verfügbaren Aufnahmen zu hören, schlägt die Stunde der Streaming-Dienste. Ich habe mich kürzlich intensiv mit "Das Lied von der Erde" beschäftigt und hatte davon ca. 10 Aufnahmen in meiner CD-Sammlung. Dank TIDAL habe ich aber beinahe 40 hören können, auch solche, die ich mir wahrscheinlich nie gekauft hätte. Und es waren einige Überraschungen dabei.

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  • Na ja. Es gibt Anbieter, die eben Streaming nicht in "oller MP3-Qualität" anbieten und die wurden hier auch schon genannt.

    Natürlich. Nur liegt das Problem woanders. Als Sammler, der schon eine große Sammlung hat, ist das Interesse sehr selektiv. Und genau die ganz besonderen Aufnahmen, die einen interessieren, sind dann leider zumeist in MP3-Qualität.

    Und dass du dir einen eher günstigen DAC (der zweifellos aber gut ist) gekauft hast, ist für dich, der du ihn nur gewissermaßen als Ergänzung nutzt, sicherlich auch richtig. Nur hättest du für ihn ähnlich viel investiert, wie für die übrigen Teile deiner Anlage, würdest du sicher auch zu ähnlich guten Ergebnissen kommen.

    Ja, aber das lohnt sich eben nicht, wenn man zu 95% CD´s hört.

    Dass man 4000 oder 7000 Euro ausgeben muss, um adäquate Qualität zu bekommen, ist sicherlich übertrieben.

    Qualitätsansprüche sind sehr individuell. Nach oben hin gibt es keine Grenze. Für um die 2500 Euro bekommt man sicherlich einen Top-Wandler und Streamer, der auch noch CD´s und SACD´s abspielt, z.B. von Technics. Nur möchte man sich gegenüber dem Niveau, das man zur Verfügung hat, auch nicht verschlechtern. Und das liegt bei mir nochmals darüber (AVM).


    Man darf jedoch, wenn man horrende Kosten anführt, nicht vergessen, dass 220 Euro für eine Box, deren Materialwert vielleicht höchstens 20 Euro beträgt, auch ziemlich teuer ist.

    Erst einmal sind das in diesem Fall unter 2 Euro pro CD. Das ist eigentlich nicht viel. Und der Reiz einer solchen Box ist, dass alles komplett ist und man eben Raritäten darunter hat, die nicht veröffentlicht sind. Man kann wie in einer Bibliothek in einer solchen Box stöbern - die auch wirklich vollständig ist.



    Dafür kann man Tidal in der Hifi-Variante fast ein Jahr lang Abonnieren. Und hat nicht auf 4000 CDs Zugriff, sondern auf Hunderttausende.

    Die bloße Zahl macht es nicht - wenn mich das Meiste davon nicht interessiert.


    Schöne Grüße

    Holger

  • Natürlich. Nur liegt das Problem woanders. Als Sammler, der schon eine große Sammlung hat, ist das Interesse sehr selektiv. Und genau die ganz besonderen Aufnahmen, die einen interessieren, sind dann leider zumeist in MP3-Qualität.

    Den letzten Satz halte ich für eine äußerst gewagte These. Tidal bietet beim Hifi-Abo mindestens CD Qualität, bei einem Großteil der Aufnahmen auch Master-Qualität an. Dass ich eine Aufnahme aus dem Bereich der Klassischen Musik bei Tidal nicht gefunden hätte, bei Anbietern mit niedriger Qualität (Spotify, Napster) hingegen schon, ist zumindest mir noch nicht passiert.

    Pro CD lasse ich gerne das Argument der Gewohnheit, meinetwegen auch das der ständigen Verfügbarkeit (obwohl mir jetzt nicht aufgefallen wäre, dass beispielsweise Aufnahmen von James Levine nicht mehr verfügbar wären, außerdem gibt es auch den Fall, dass CDs die als hardware vergriffen sind, auf den Streaming-Plattformen noch zu finden sind), auch gerne der Haptik gelten. Wer jedoch bereit ist, in seine streaming-Ausrüstung ähnlich viel zu investieren wie in seine "klassische" Hifi-Anlage wird klanglich zu ähnlichen oder besseren Ergebnissen kommen, wenn er ein entsprechendes Streaming (bis zu 9216 Kbps oder 24 Bit / 192 kHz) wählt.

  • Die entscheidende Frage ist m.E., ob man relativ sicher ist, diese CDs auch tatsächlich zu hören. Ich streame selber nicht, aber das sollte m.E. in Zeiten, in denen wir sehen, wie schnell ganz andere Selbstverständlichkeiten bei Infrastruktur und Versorgung gefährdet sein können, eh nicht der zentrale Punkt sein.


    Oder ob vielleicht ein dutzend oder zwei der größtenteils separat erhältlichen Szell-CDs auch reichen würden. Ich habe keine der Riesenboxen mehr gekauft, als ich, nachdem ich 2013 der Rubinstein-Box als Schnäppchen nicht widerstehen konnte, mehrere Jahre später feststellen musste, dass ich sehr wenig davon gehört hatte (habe ich inzwischen nachgeholt, aber die Anschaffung hätte dennoch nicht sein müssen). Nun hatte ich damals wohl schon zu viel von der mich am meisten interessierenden Musik aus der Box und die Rubinstein enthält auch viel mehr Verdoppelungen und Verdreifachungen des Repertoires.

    Aber auch die Szell-Box enthält praktisch nur Standardrepertoire, das Du vermutlich auch noch mal mit anderen Dirigenten in modernem Klang etc. haben oder haben wollen wirst. (Dazu kommt noch, dass ein paar legendäre Szell-Aufnahmen, etwa die mit Concertgebouw bei Decca nicht drin sind...)

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich habe volles Verständnis für alle Käufer, Haptiker und Sammler. Ebenso finde ich die Argumente und Erfahrungen der Streamer nachvollziehbar und durchaus auch attraktiv. Beide Seiten haben Argumente, beide haben Recht. Für sich. Aber nicht gegen den anderen. ;-)


    Ich würde mir die Szell-Box kaufen und dabei so rechnen: Preis geteilt durch Anzahl CDs = € 2,08 pro Scheibe. 220 Tacken sind eine Hausnummer, aber pro Scheibe ist das billigst.

    Hätten die CDs im Laufe der Zeit bei Erscheinen auch nur 15 Euro gekostet, wären wir bei über fünfzehnhundert Euronen...


    Frage an die Streaming-Fraktion: sind die Streams bei Tidal, quobuz und Co. immer unterbrechungsfrei?


    Hintergrund der Frage:

    Mir fällt bei "myTuner Radio Pro" am Rechner oder beim Hören über den Streaming-Client im Receiver auf, dass es immer wieder kleine, teils kleinste Aussetzer gibt. Sowas ist für mich beim genussvollen und mehr oder weniger ernsthaften Hören völlig inakzeptabel.

    Die Bandbreite des Internetanschlusses ist mit bis zu 1.000 Mbit/s kom-for-tabelst ausgelegt, selbst bei effektiven 500 Mbit/s habe ich ein Vielfaches dessen, was für den Medienkonsum erforderlich ist. Dennoch sind Aussetzer - wie übrigens auch bei DAB+ !! - der Horror!! ich will g'scheites UKW behalten !! - unvermeidbar.

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Naja, im Laufe der Zeit hätte man die CDs ja auch schon Jahre lang gehabt und hören können. Außerdem kostete in den 90ern oder 2000ern eine typische Szell-CD eher 10-15 DM als 30, da fast immer in irgendeiner günstigen Reihe wie "Essential classics".

    Natürlich sind die Boxen heute alle sehr preiswert pro CD. (So wie die 10 Paletten Senf bei Loriot...) Dennoch sollte man sich überlegen, ob man >100 CDs ca. 60 Jahre alte Aufnahmen, hauptsächlich Standardrepertoire, hören wird. Denn wenn man nur einen kleineren Teil hören wird, dann lohnt die Box, auch vom Platzverbrauch etc. eher nicht.

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  • Frage an die Streaming-Fraktion: sind die Streams bei Tidal, quobuz und Co. immer unterbrechungsfrei?

    Ich kann die Frage nur für Tidal beantworten, da ich quobuz nicht nutze, und da hatte ich noch nie ein Problem mit Unterbrechungen.

  • Ich kann die Frage nur für Tidal beantworten, da ich quobuz nicht nutze, und da hatte ich noch nie ein Problem mit Unterbrechungen.

    Dasselbe gilt für Deezer und Spotify. Wenn es tatsächlich eine Unterbrechung geben sollte, ist der Grund wohl eher bei der eigenen Internetverbindung zu suchen und nicht beim Streaming-Dienst.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Und genau die ganz besonderen Aufnahmen, die einen interessieren, sind dann leider zumeist in MP3-Qualität.

    Das trifft beim Streaming nach meiner Beobachtung mittlerweile (eigentlich schon einige Jahre) nicht mehr zu. Die meisten Streaming-Anbieter bieten seit geraumer Zeit verlustfreies Streaming (CD-Qualität), manche sogar in HiRes-Qualität bis zu 24/192. Einschränken muss man hier nur insofern, als manche (wenige) Labels ihre Aufnahmen bisher nur in mp3 320 kbs zur Verfügung stellen. Das betrifft, wie gesagt, nach meiner Erfahrung allerdings nur vereinzelte Labels wie Preiser sowie Naxos/Marco Polo bei sehr alten Veröffentlichungen. Vermutlich werden auch diese wenigen Lücken in absehbarer Zeit beseitigt sein.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich habe volles Verständnis für alle Käufer, Haptiker und Sammler. Ebenso finde ich die Argumente und Erfahrungen der Streamer nachvollziehbar und durchaus auch attraktiv.

    Bitte die Downloader nicht vergessen, zu denen ich mich zähle. :) Für mich "the best of both worlds".

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Frage an die Streaming-Fraktion: sind die Streams bei Tidal, quobuz und Co. immer unterbrechungsfrei?

    Ich verwende qobuz und hatte noch nie Probleme damit. Und wenn, lag es an meinem WLAN-Router, also selbst schuld.


    Bei mir zu Hause und für mich klingt qobuz am besten. Jetzt kann man sagen, ist doch quatsch, die streamen doch alle das gleiche. Kann man sagen, ich hatte trotzdem nach mehreren Tagen vergleichshören (amazonHD, TIDAL, Spotify und qobuz) meinen persönlichen Sieger gekürt. Und das war für meine Gerätschaften und Raum qobuz.

    Auch finde ich die BluOS App zum bedienen meines Bluesound Node2 (+Benchmark DAC) fantastisch.


    Aber das nur am Rande, denn jeder hat so seine eigenen Präferenzen.

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  • Dasselbe gilt für Deezer und Spotify. Wenn es tatsächlich eine Unterbrechung geben sollte, ist der Grund wohl eher bei der eigenen Internetverbindung zu suchen und nicht beim Streaming-Dienst.

    Im Ergebnis läuft es auf dasselbe hinaus: Unterbrechung ist Unterbrechung. Zumal Deutschland was die Netzqualität angeht immer noch auf dem Niveau eines Entwicklungslandes ist. Ein Argument mehr für die gute alte CD! ^^

  • Bei mir zu Hause und für mich klingt qobuz am besten. Jetzt kann man sagen, ist doch quatsch, die streamen doch alle das gleiche. Kann man sagen, ich hatte trotzdem nach mehreren Tagen vergleichshören (amazonHD, TIDAL, Spotify und qobuz) meinen persönlichen Sieger gekürt. Und das war für meine Gerätschaften und Raum qobuz.


    Das deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen. Qobuz gefällt mir auch von der ganzen Empfehlungsstrategie besser als Tidal, die irgendwie immer ihren HIP-Hop platzieren wollen.


    Da ich leider unerstättlich bin :(, habe ich aber beide Streamingabos .... ;(. Tatsächlich gibt es ein paar wenige Aufnahmen, die nur Tidal anbietet, aber nicht qobuz. Ein kleiner weiterer Vorteil von Tidal ist das MQA Format, dass bei 24 bit und 44,1 kHz höhere Übertragungsraten mit Komprimierung mitliefern kann, wo Qobuz dann die volle Bandbreite braucht. Voraussetzung ist aber auch ein DAC, der das Format verarbeiten kann.

  • Da ich leider unerstättlich bin :(, habe ich aber beide Streamingabos .... ;(. Tatsächlich gibt es ein paar wenige Aufnahmen, die nur Tidal anbietet, aber nicht qobuz.

    Es sei dir gegönnt, lieber astewes :).


    Ich hatte auch eine Zeitlang Spotify (Suchfunktion eher schwierig, allerdings von der Titelauswahl fast unschlagbar!) und qobuz gleichzeitig abonniert. Bei qobuz bin ich geblieben, allerdings nutze ich es zu wenig. Ich will kann nicht sagen, wie oft ich mein Abo schon gekündigt hatte, um es dann doch drei Tage später wieder erneut zu aktivieren:no:. Schlimm.

    Nein, jetzt bleib ich dabei um auch hier und da in der Jazz Abteilung zu stöbern. Oder wie neulich meine geliebte STING (Fields of Gold - The best of Sting) Scheibe zu lauschen ....

  • Im Ergebnis läuft es auf dasselbe hinaus: Unterbrechung ist Unterbrechung. Zumal Deutschland was die Netzqualität angeht immer noch auf dem Niveau eines Entwicklungslandes ist. Ein Argument mehr für die gute alte CD!

    Das Problem - wenn es denn eines ist - hat man eben bei Downloads nicht. Die Files sind auf der eigenen Festplatte, und man kann sie auch ohne Internet-Verbindung abspielen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Letztendlich sind es, mit Ausnahme von Vinyl, alles digitale Files, ob CD, Download oder Streaming, die von irgendeinem DAC in Klänge umgewandelt werden. Welches Format man wählt, ist sehr subjektiv, wie man sieht. Ich war auch schon auf dem Minimalistenpfad und hatte damals alle meine CDs verkauft. Und gemerkt, mir fehlt etwas. Seitdem sammle ich wieder.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



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