Liebe Forianer,
Eine Meiner Lieblingsopern ist Rossinis Barbier von Sevillia (wobei ich jenen von Paisiello auch nicht verachte ).
Diese Oper enthält fast alles was man sich von einer komischen Oper wünschen kann: Wunderbare Musik, ein interessantes Ambiente, viel Humor und ein Happy End.
Selbst die "Bösewichte" haben etwas unvergleichlich komisches an sich, dazu kommt der verschlagen-listige Figaro und ein noch junger Graf Almaviva und die auch nicht gerade langweilige Rosina. Auch die Nebenrollen haben es in sich: Der dümmliche Anführer der Wache,
und die verschmähte Haushälterin all das ist ein Garant für einen heiteren Abend.
Rossini nahm, als er das Werk komponierte, ein ziemliches Wagnis auf sich. Das Werk hatte vor ihm bereits Giovanni Paisiello, noch dazu äußerst erfolgreich vertont. Der Form halber suchte Rossini um die "Erlaubnis" beim greisen Paisiello an, welcher sie ihm erteilte, was hätte ersonst tun sollen.
Ich muß vorausschicken, daß ich ein großer Bewunderer von Rossinis Barbier bin, möcht aber gleichzeitig sagen, daß ich nicht verstehen kann, wieso Paisiellos Oper fast total von ihr verdrängt werden konnte, die Kompositionen sind einander ebenbürtig IMO.
Über die Uraufführung gibt es viele Gerüchte, man erzählt von einem Flop, einer gerissenen Gitarrensaite, einer miauenden Katze (angeblich von Paisiello-Anhängern auf die Bühne gebracht) und einem höhnischen Publikum.
Wie dem auch sei: Relativ schnell setzte sich das Werk durch und wird seither auch allen Bühnen der Welt gespielt.
Ich besitze das Werk in 9 Einspielungen auf CD und einigen auf LP. Aber auch die Paisiello-Oper ist 2 mal in meinem Schrank: Ein ebensogroßer Genuß wie Rossinis Werk....
Beste Grüße aus Wien
Alfred