NAXOS - ein wichtiges Label

  • Ich sehe eigentlich nicht ein, warum ich den Anbieter wechseln sollte, wo die alteingesessenen noch dazu Vorteile für Tamino bringen wenn bei ihnen bestellt wird. Zudem kann ich bei jpc (und natürlich auch bei amazon) auch alle anderen Labels bestellen, was einfacher für mich ist. Der Vorteil eine solchen Shops liegt eindeutig bei Naxos - nicht beim Kunden.
    Ebenso wie all die "Download"- Angebote dem Kunden nicht nützen. Er muß sich um die Überspielung auf CD selbst bemühen muss kürzere Lebenserwartung in Kauf nehmen und seine Booklet-Folder selber drucken.
    Naxos hat scheinbar das Problem, daß BRILLIANT derzeit ziemlich stark geworden ist UND die Majors ihre letzten Atemzüge hinauszögern indem sie ihre alten - aber berühmten - und tontechnisch meist guten Aufnahmen in Megaboxen verpacken und solcherart zu Preisen anbieten wo, dann jede einzelne CD nur mehr 3 oder 4 Euro kostet.....


    Ich sehe Klaus Heymanns Bemühungen um "billig um jeden Preis" mit großem Mißtrauen.
    Das Verdienst der Fa Naxos - aus meiner Sicht - liegt nicht im Niedrigpreis - sondern im breitgefächerten Angebot.


    mit freundlichen Grüßen
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das Verdienst der Fa Naxos - aus meiner Sicht - liegt nicht im Niedrigpreis - sondern im breitgefächerten Angebot.


    Lieber Alfred,


    es ist wohl eher die Mischung aus beidem.


    Naxos steht für mich sowohl für absolut konkurrenzfähige "Mainstream-Angebote" zu einem günstigen Preis als auch für ein attraktives "Nischen-Programm" (z.B. die Riesschen Klavierkonzerte), das man bereit ist für ebenfalls günstig Geld kennenzulernen.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Das Verdienst der Fa Naxos - aus meiner Sicht - liegt nicht im Niedrigpreis - sondern im breitgefächerten Angebot.

    Das sehe ich auch so! Ich habe (vielleicht ungerechterweise) wenig "große" Komponisten von Naxos; aber praktisch alles Peripherere und Abseitigere und Unbekanntere stammt von diesem Label. Allein die "Early Music" ... :love:

  • Hier poste ich Folge 4 einer "wichtigen" Veröffentlichung, die ich (alle Folgen) bereits seit Jahren besitze. Erst Felix Meritis hat mich - vermutlich ohne dass er es wirklich beabsichtigte - darauf aufmerksam gemacht, welch hervorragende und musikalische Einspielung das ist........

    Liszts Transkriptionen der Beethoven-Sinfonien in einer maßstäblichen Einspielung, die den Vergleich mit der Referenzeinspielung (C .Kataris) nicht zu scheuen braucht - und zudem manche Akzente anders setzt.....

    Das ist meine erste Naxos CD überhaupt. Ich habe sie damals nur gekauft weil ich das berühmte Ohrwurm-Thema von Boccherini (siehe Track Nr 11) damals nirgendwo anders bekommen konnte. Ich stellte damals fest , daß Naxos-CDs tadellos klingen können, und dass es hier manches gibt, was anderswo nur schwer - oder überhaupt nicht zu bekommen ist... Heute machen die Aufnahmen des Labels Naxos einen großen Teil meiner Tonträger-Sammlung aus.....grob geschätzt etwa 8-10 Prozent....

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Eigentlich wollte ich diese beide heute erworbenen "Exoten" mit mitelalterlicher Musik im "Heute erst gekauft" Tread vorstellen - habe mich dann aber anders entschieden. Hier ist die Chance, daß man auf sie aufmerksam wird vielleicht doch ein bisschen größer.
    Ob wir irgendwann einen Thread über Musik des Mitelalters starten können, der dann auch auf Resonanz stösst ???


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Erst Felix Meritis hat mich - vermutlich ohne dass er es wirklich beabsichtigte - darauf aufmerksam gemacht, welch hervorragende und musikalische Einspielung das ist........


    Doch, doch! Auf diese sehr gute und eben preiswerte Einspielung wollte ich die andren Taminos auf jeden Fall hinweisen. Es handelt sich um eine hervorragende Einspielung!

  • Ebenso wie all die "Download"- Angebote dem Kunden nicht nützen. Er muß sich um die Überspielung auf CD selbst bemühen muss kürzere Lebenserwartung in Kauf nehmen und seine Booklet-Folder selber drucken.

    Natürlich nützen sie dem Kunden. Denn jene, die dieses Angebot in größerem Umfang annehmen, verfallen in der Regel nicht dem Wahn, daraus selbst herkömmliche CDs produzieren zu müssen und auf diese Weise alle Nachteile sorgfältig zu kumulieren. Aber manche werden das wohl nie verstehen...



    Ich sehe Klaus Heymanns Bemühungen um "billig um jeden Preis" mit großem Mißtrauen.

    Diese Aussage geht vollkommen an der Realität vorbei. Naxos ist schon lange kein Billiglabel mehr! Klaus Heymann ist 1987 angetreten, um die CD-Welt zu revolutionieren.


    Punkt 1 war die Einführung des ersten echten Billiglabels der CD-Geschichte. Vor gut 20 Jahren lag der Listenpreis einer Naxos-CD bei ca. 10,-- oder 11,--DM bzw. etwas über 80,--S in Österreich. Naxos ist preismäßig nie billiger geworden, im Gegenteil der heutige Listenpreis von 7,90€ liegt sogar deutlich darüber (nicht indexbereinigt)! Die Preisbrecherrolle haben in der Zwischenzeit viele andere Label übernommen, Naxos ist dagegen fast schon ein Midprice-Label.


    Punkt 2 war das ambitionierte Vorhaben, im Lauf der Zeit alles auf CD verfügbar zu machen, was aufnehmenswert ist - seltenes bis völlig unbekanntes nicht ausgenommen. Und tatsächlich war das Unternehmen so erfolgreich, dass dieser Plan umgesetzt werden konnte, bzw. noch immer umgesetzt wird. Naxos verfügt heute über den größten Katalog und hat alle Mitbewerber von 1987 überflügelt. Und was sie wohltuend von der Konkurrenz unterscheidet, ist der schöne Zug, dass Aufnahmen nicht wieder aus dem Katalog verschwinden, wenn die Erstauflage verkauft ist. Lediglich bei den seltenen Fällen von Mehrfachaufnahmen eines Werks ist mir aufgefallen, dass die älteren irgendwann verschwinden. Ansonsten ist das Bemühen zu erkennen, dass man einen möglichst umfangreichen Katalog am Leben erhalten will. Daher ist es auch gar nicht möglich, mit anderen Billigstanbietern mitzuhalten, denn viele Raritäten müssen zwangsläufig von Aufnahmen gängigen Materials mitfinanziert werden.


    Naxos ist zu einem der ganz sympatischen Fixsterne am CD-Himmel geworden. Unglaublich umfangreiches Angebot, sehr attraktive Preise und dabei bemerkenswerte Qualität der Aufnahmen. Naxos begann natürlich mit überwiegend unbekannten Künstlern, war oft - aber nicht immer - unter dem Niveau der teuren Konkurrenz, lieferte aber immer sehr ordentliche Aufnahmetechnik. Gerade in Punkto künstlerischer Qualität konnte man aber kontinuierlich zulegen und ist heute in keiner Weise mehr "billig". Und in einigen Punkten ist man auch künstlerisch auf Top-Niveau. Die Laureate-Serie mit Aufnahmen junger Spitzen-Gitarristen z.B. ist in ihrer Form fast konkurrenzlos.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ob wir irgendwann einen Thread über Musik des Mitelalters starten können, der dann auch auf Resonanz stösst ???

    Ich wäre auf jeden Fall dabei, aber wir wissen ja; dass schon Schütz nicht goutiert wird und selbst Bach nur von einigen wirklich gewürdigt: Das Forum ist (leider) ein wenig zu stark orientiert auf Instrumentalmusik und Oper des 19. Jahrhunderts; was aber, glaube ich, in der Natur der Sache liegt, siehe den Thread "Deutsche Hegemonie", der das Phänomen durchaus erklärt.

  • Diese Aussage geht vollkommen an der Realität vorbei. Naxos ist schon lange kein Billiglabel mehr! ... Naxos ist dagegen fast schon ein Midprice-Label.

    Das müsste man überprüfen; im Schnitt kosten die neueren Einzel-CDs etwa 5 bis 8 Euro; da können die anderen Anbieter im Schnitt nicht mithalten; wie das bei Boxen ist, weiß ich nicht; ich habe ja neulich die Beethoven-Sinfonien neu für 50 Cent gekauft. Was sind denn dann heute die wirklichen Billig-Labels?



    Punkt 2 war das ambitionierte Vorhaben, im Lauf der Zeit alles auf CD verfügbar zu machen, was aufnehmenswert ist - seltenes bis völlig unbekanntes nicht ausgenommen. Und tatsächlich war das Unternehmen so erfolgreich, dass dieser Plan umgesetzt werden konnte, bzw. noch immer umgesetzt wird. Naxos verfügt heute über den größten Katalog und hat alle Mitbewerber von 1987 überflügelt.

    Stimmt! Daher werden viele von uns, wie auch Alfred schrieb, ein Zehntel bis ein Viertel ihrer Sammlung Naxos verdanken!



    Und in einigen Punkten ist man auch künstlerisch auf Top-Niveau. Die Laureate-Serie mit Aufnahmen junger Spitzen-Gitarristen z.B. ist in ihrer Form fast konkurrenzlos.

    Man sehe nur das Projekt der "Complete Schubert Lieder", das sogar Hyperion mühelos überflügelte.

  • Das müsste man überprüfen; im Schnitt kosten die neueren Einzel-CDs etwa 5 bis 8 Euro;

    Der Listenpreis ist meiner Erinnerung nach bei 8€. Und der ist einheitlich für alle CDs, günstigere Preise sind Angebote von Anbietern. Boxen waren früher preislich nicht begünstigt, in jüngerer Zeit scheint sich hier die Preispolitik von Naxos etwas aufzuweichen.


    Ein schönes Beispiel für die beschriebene Entwicklung ist die Bruckner-Gesamtausgabe unter Georg Tintner. Als sie in den 90ern herauskam, war sie die mit Abstand günstigste Digitalaufnahme der Bruckner-Symphonien und sogar noch günstiger als einige renommierte Analogzyklen (wie Jochum oder Karajan). Der Preis dieser Box hat sich bis heute nur wenig verbilligt, aber inzwischen ist sie mit 60,--€ Listenpreis eine der teuren Varianten für einen Bruckner-Zyklus. Alle analogen werden einem in der Zwischenzeit billigst nachgeworfen.


    :hello:

    Ciao


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  • Auch bei mir stammt ein Großteil der Musiksammlung (ich schätze sogar 35 - 40%) aus der Naxos-Produktion. Anfangs war es für mich auch eine Frage des Preises, später aber auch der Qualität vieler Aufnahmen. Der größte Teil meiner Naxos-CDs ist allerdings auch aus dem unbekannteren Repertoire, das man sonst selten oder gar nirgends bekommt. Die von Alfred genannten Liszt-Transkriptionen mit dem hervorragenden Konstantin Scherbakow, habe ich als Einzel-CDs gleich bei Erscheinen gekauft. Da ich wöchentlich die Mitteilungen aus dem Haus Naxos bekomme, bin ich da immer auf dem Laufenden.
    Und wo bekommt man z.B. sämtliche Haydn-Sinfonien? In diesem Zusammenhang war ich vor Jahren auch einmal zu einem leitenden Angestellten dieser Firma, der ich ein Kompendium der Beschreibungen zu den Sinfonien, die man in keinem mir bekannten Konzertführer vollständig findet, vorgeschlagen hatte, eingeladen. Ich hatte mir dazu eine Zusammenfassung ausgearbeitet, die ich noch besitze und in der ich vor allem die englischen und französischen Texte der Begleitheftchen mit verarbeitet hatte, die oft weit mehr hergaben als die deutschen Texte. Es war auch ein Vorschlag von mir, nicht extra deutsche Autoren, die - zumindest im Falle Haydn - oft sehr dürftige Beschreibungen lieferten, zu beschäftigen, sondern die englischen (oder französischen)Texte von einem deutschsprachigen Mitarbeiter übersetzen zu lassen, was später auch vielfach geschah (ob auf meine Anregung hin oder nicht, ist mir nicht bekannt).


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ende der 1980er und noch bis etwa Mitte der 1990er lag Naxos preislich ungefähr gleichauf mit den billigsten Reihen der Majors, jedenfalls typischerweise deutlich günstiger als midprice. Insofern damals auch bei Mainstream-Repertoire eine gewisse Alternative, zumal eben bei Werken wie Haydn-Sinfonien und -Quartetten die Auswahl der Majors auch recht begrenzt (und die Scheiben zwei bis viermal so teuer waren).


    Wie schon gesagt wurde, ist dieser Vorteil bei einem großen Teil des Kernrepertoires dank sehr preiswerten Major-Boxen, mehr und eher günstigeren Major-Billigreihen und Superbudgetlabels wie Brilliant weitgehend geschwunden.
    Dafür kommt nun die Breite des Spektrums, Naxos historical und auch einige Übernahmen von anderen Nischenlabels zum Tragen. Oben wurden die Britten-CDs u.a. von einem englischen Label genannt, außerdem gibt es da zB noch Buxtehude (Kammermusik u.a.) von einem dänischen und die Aufnahmen Robert Crafts (Schönberg, Webern, Stravinsky)

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Naxos' Verdienste um das Nischenrepertoire sind sicherlich unbestritten, so daß auch ich meine Finger ab und zu mangels (nicht so billig anmutender ;)) Alternativen nach deren Veröffentlichung ausstrecke.


    Für den Plattensammler ist da zuweilen allerdings Vorsicht geboten! Unbekanntere Werke scheinen mir sowohl von Naxos als auch von deren diversen Sub-Labels nur in einer klein(st)en Startauflage hergestellt zu werden und nach deren Ausverkauf nur noch auf Bestellung als gebrannte CD-R gefertigt zu werden. Und da hört der Spaß für mich ganz eindeutig auf - zumal nämliche Re-Releases sich auch durch eine Aufmachung spartanischster Machart auszeichnen, die ihren Namen kaum noch verdient. Zwei Beispiele, wo ich kürzlich reingefallen bin:




    (man beachte den nicht eben übermäßig auffälligen Hinweis in der Artikelbeschreibung).



    Beide CDs habe ich mir auf die Festplatte gezogen und danach umgehend wieder entsorgt.

  • Das ist mir zwar noch nie passiert, aber ich finde den Hinweis auch zu versteckt. M.E. wäre es in solchen Fällen konsequent nur noch downloads anzubieten.
    Andererseits hat Naxos/Marco Polo diese Sachen in den 1980ern und 90ern, als noch keine Rede von Downloads war, produziert und damit viel Repertoire erschlossen. Ich habe einige wenige Marco Polo CDs und das sind alles gepresste, vermutlich noch von den älteren Auflagen. Bei Gebrauchtware kann man leider nie ganz sicher sein.

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  • Wer sowas kauft und auch noch hört, ist selber schuld ... *duck und weg*


    Hallo Yorick,


    was hast Du gegen Enescu ? Das sind doch interessante Werke (wenn auch lieber in anderen Aufnahmen, als MarcoPolo).
    Die CD´s in Beitrag 73 erscheinen mir aber interessanter als das, bei dem ich einen "Koller" bekommen würde, wenn ich ;( das hören müsste:

    Man sehe nur das Projekt der "Complete Schubert Lieder"

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Die CD´s in Beitrag 73 erscheinen mir aber interessanter als das, bei dem ich einen "Koller" bekommen würde, wenn ich ;( das hören müsste:


    Wieso? Ein Großteil dieser Edition kann sich wirklich hören lassen!

  • Yorick, es geht nicht um die Naxos-Edition, sondern um diese Art Musik, die für mich das Schlimmste in der Musik überhaupt darstellt .... ;( eine Schleiereule neben dem Klavier :faint: .... weiter möchte ich nicht darauf eingehen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Yorick, es geht nicht um die Naxos-Edition, sondern um diese Art Musik, die für mich das Schlimmste in der Musik überhaupt darstellt .... ;( eine Schleiereule neben dem Klavier :faint: .... weiter möchte ich nicht darauf eingehen.


    Das deutsche Kunstlied ist mit das höchste, was es in der Musik gibt! :) Allerdings ertrage ich den Anblick vieler Sänger auch nicht und beschränke mich daher auf CDs.

  • Das ist mir neu: Naxos verkauft also quasi selbstgebrannte CDs. Wenigstens teilen sie es im Kleingdruckten mit. Bislang ging ich davon aus, dass nur Cantus Classics so verfährt. Wer solche Art Tonträger kauft, dem kann ich aus eigener Erfahrung nur ganz dringend raten, sofort eine Kopie auf die Festplatte zu ziehen, wenigstens aber eine oder besser zwei CD-Kopie auf hochwertigen, aber verschiedenen Rohlingen herzustellen. Ich würde solche Käufe gar nicht erst tätigen.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Es ist kein Alleinstellungsmerkmal von Naxos/Marco Polo. Ich würde das auch nicht unterstützen, aber es gibt anscheinend Anbieter, die das als Service einiger vergriffener CDs mit offiziellem Segen der Majors anbieten. Evtl. gab es den Service auch mal direkt von der Universal-Seite in Ergänzung zu downloads.
    Sucht zB auf Amazon nach der CD des Hagen Qt. mit Schuberts D 887 und Beethovens op.95 und seht Euch das erste Angebot an. Hier kommt, anders als bei Marco Polo noch ein unverschämter Preis dazu.
    Und anders als bei dem exotischen Marco Polo Kram, bei dem sich eine Neuauflage ganz sicher nicht lohnt, wäre eine solche bei besagter Schubert/Beethoven-CD längst überfällig.


    Von Cantus Classics gibt es aber doch auch normale gepresste CDs, oder?

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    (Bob Dylan)

  • In meiner Sammlung sind über 1000 CDs der Fa Cantus Classic/Line Music. Die sind alle industriell gefertigt. Keine einzige gebrannt.


    Die einzigen gebrannten Kauf-CDs, die ich besitze, stammen vom HAfG.


    Alle übrigen gebrannten CDs stammen von Sammlern oder wurden von mir selbst gefertigt.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Von Cantus Classics gibt es aber doch auch normale gepresste CDs, oder?


    In meiner Sammlung befinden sich viele normal gepresste CDs von Cantus Classics. Bei denen ist die Datenseite gleichmäßig gefärbt, es ist nicht zu erkennen, wie viel Volumen belegt ist. Es gibt keinen scharfen Datenrand wie wir ihn von Rohlingen der eigenen Herstellung am PC kennen. Die Oberfläche dieser CDs ist in Grauweiß gehalten, die Schrift deutlich und klar aufgebracht. Das Quadrat im Loge CNATUS CLASSICS ist rot. Dann gibt es CDs - zum Beispiel Turandot mit der Cebotari oder Salome mit der Goltz unter Keilberth von 1948 - die glänzen auf der Vorderseite in grellem Metallton. Die Schrift ist fühlbar erhaben und lässt sich sogar abkratzen, wenn sie nicht mit der Zeit von selbst abblättert. Das Quadrat ist plötzlich schwarz. Die Datenseite ist farblich identisch mit Rohlingen für den heimischen Brenner, nämlich ins Bläuliche gehend. An einem kreisrunden Rand, der je nach Werk unterschiedlich ist, ist ganz deutlich zu sehen, wie viel Platz für die Daten verbraucht ist. Hält man die CD von dieser Seite unter eine Lampe, ist auf dem durchsichtigen Teil, nämlich zum Loch hin, bei der erwähnten Turandot ganz deutlich zu lesen: Plasmon 80 min CD-R.


    So sind meine Beobachtungen. Ich lasse mich sehr gern korrigieren.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Es ist kein Alleinstellungsmerkmal von Naxos/Marco Polo. Ich würde das auch nicht unterstützen, aber es gibt anscheinend Anbieter, die das als Service einiger vergriffener CDs mit offiziellem Segen der Majors anbieten.


    In dem von Dir genannten Artikel konnte ich die jetzt zwar nicht identifizieren, aber die gemeinten dürften Arkiv Music sein, nicht wahr?


    Auch da kann ich nur raten: Finger weg! Ich hatte mal eine CD von denen in der Hand (Schumann 1& 4 - Thielemann / Philharmonia Orchestra), und abgesehen von der Tatsache, daß es sich um eine CD-R handelte, war das Original-Artwork zwar vollständig vorhanden, "faithfully reproduced" muss aber mit 'auf den ersten Blick erkennbar billigere Druckqualität' übersetzt werden.


    Hinzu kommt, daß die ihre Machwerke, soweit ich das überblicke, zum Vollpreis anbieten und weder auf den Tonträger-Seiten in ihrem Katalog noch bei Amazon als CD-Rs ausloben. :thumbdown:

  • Und ich kehre wieder zum eigentlichen Thema dieses Threads zurück:
    Naxos-Veröffentlichungen
    Ob es gersde - wie im Threadtitel behauptet - die WICHTIGSTEN Naxos-Veröffentlichungen sind - das weiss ich nicht
    WICHTIG ist ein relativer Begriff: Während eine Gruppe damit die Werke des Mainstream meint, so hält eine andere Gruppe gerade selten aufgenommene Stücke für "wichtig"
    Ich habe hier Aufnahmen der Jahre 2013 und 2014 vorgestellt - aus den verschiedensten Bereichen - Naxos ist nach wie vor hochaktiv...



    Inzwischen habe ich im Rahmen des Versuchs ein wenig Ordnung in die threads zu bringen, den Namen dieses Threads geändert. Waren ursprünglich die WICHTIGSTEN Veröffentlichungen von Naxos Thema dieses Ttrads, so wird heute eher ein Überblick über das Programm geboten.


    Die Sternsunde bei Naxos - es gibt sie - und wichtigsten - Veröffentlichungen findet man hier:
    Naxos - Die Referenzen


    Bitte UNBEDINGT die SPIELREGELN in BEITRAG 1 lesen !!


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Inwiewiet sie für das Repertoire wichtig sind, weiß ich nicht, aber für mich wichtig ist auf jeden fall die folegnde Aufnahme des von mir sehr geschätzten Pianisten Jenö Jandò, der Bartóks "Für Kinder" eingespielt hat.



    Beste Grüße
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Ich erlaube mir einmal, diesen Thread nach viereinhalb Jahren wiederzubeleben...


    Der Grund:



    Die Produktinformation:



    Die Höreindrücke: Selten hat ein "Erstkontakt" so viel Hörvergnügen bei mir ausgelöst wie die Beschäftigung mit dieser CD. Alberto Nepomuceno lebte von 1864 - 1920, studierte sieben Jahre lang in Paris, Berlin, Wien und Rom und war mit Edvard Grieg befreundet.


    Seine Musik erreichte zu Lebzeiten eine gewisse Bekanntheit (und wird in Brasilien auch heute noch häufig aufgeführt). Richard Strauss dirigierte das erste Werk auf der CD, das Prelude zu "O Garatuja", einige Tage vor dem Tod Nepomucenos. Seine Musik vollführt einen für mich sehr gelungenen Spagat zwischen europäischer Komponistentradition mit brasilianischen folkloristischen Motiven. Die Musik ist sehr tonal gehalten, sehr melodiös; stellenweise fühle ich mich ein wenig an Respighi erinnert, ab und an entdecke ich nordische Assoziationen, das Scherzo der Sinfonie erinnert mich in der Leichtigkeit und der Melodik ein wenig an Mendelssohn Bartholdy, aber nirgendwo kommt der Eindruck des Epigonentums auf. Kurzum: 68 Minuten Freude an einer Neuentdeckung und Vorfreude auf die nächsten 29 Neuentdeckungen...



    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler