Domenico SCARLATTI: 555 Sonaten - Höchste Kunst auf kleinstem Raum

  • Bereits hattest du diese CD des Pianisten Alexis Weissenberg erwähnt. Ich teile deine Faszination für diese Aufnahme. Vor allem ist es die Zusammenstellung der Sonaten Scarlattis, die mir gefällt. Wer sie hören möchte, wird antiquarisch fündig.

    Gut, wenn man die Box hat - sie ist schon vergriffen leider! Darin ist die schöne Scarlatti-CD natürlich enthalten.


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    :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

  • Die von Alfred erwähnte CD # 179 – Domenico Scarlatti: Klaviersonaten, eingespielt von Gabriele Leporatti – befindet sich ebenfalls in meiner Sammlung. Besonders bemerkenswert finde ich seine nuancenreiche Phrasierung und den transparenten Klang, der den Charakter jeder einzelnen Sonate hervorragend zur Geltung bringt.



    Ich möchte etwas dazu schreiben.


    Gabriele Leporatti (* 1978), ein italienischer Pianist, hat mit seiner Einspielung von Domenico Scarlattis (1685 – 1757) Sonaten ein bemerkenswertes Album vorgelegt. Die Auswahl umfasst zwölf Sonaten, darunter die K 208 in A-Dur, die K 13 in G-Dur und die K 377 in h-Moll.


    Leporattis Interpretation zeichnet sich durch technische Brillanz und tiefes musikalisches Verständnis aus. Besonders hervorzuheben ist seine Darbietung der langsamen Sonaten, wie des Adagio in K 208, die er träumerisch und emotional spielt und dabei die Klangmöglichkeiten des modernen Flügels voll ausschöpft.


    Kritiker loben seine Fähigkeit, die Leichtigkeit und Sinnhaftigkeit der Sonaten herauszuarbeiten, was selten in solchen Aufnahmen zu hören ist. Sein Spiel wird als rhythmisch prägnant und klar beschrieben, mit einer exakten Palette dynamischer Nuancen, die die verzierten Melodien und überraschenden harmonischen Modulationen Scarlattis hervorheben.


    Insgesamt bietet Leporatti eine kohärente Interpretation dieser barocken Miniaturen, die sowohl Kenner als auch neue Hörer begeistern dürfte. Sein Ansatz verbindet historische Sensibilität mit den Möglichkeiten des modernen Instruments und verleiht Scarlattis Werken eine frische und lebendige Perspektive.


    Das Ergebnis begeistert durch Leidenschaft und Eleganz. Gabriele Leporatti lässt Scarlattis „Sonatas“ als solistische Glanzstücke auf dem Klavier in herzerfrischenden, ausgelassen sich steigernden Stimmungen und balsamischer Ruhe aufleuchten. Jedes Stück erzählt eine andere Impression, die durch die gelungene Auswahl wie eine Fortsetzungsgeschichte wirken. Die 12 „Sonatas“ fügen sich zu einer harmonischen Wohlfühlmusik, in der Scarlattis Feinheiten in Bezug auf Dynamik und Tempi hörbar werden und versetzen den Hörer in einen beschwingt rasanten oder empfindsam sanften Bewusstseinszustand.


    Gabriele Leporatti eröffnet die CD mit der Sonata in C-Dur, K 513, deren bekannte Melodie im sanften Tempo eines Pastorale Moderato in eine Welt eleganter Empfindsamkeit führt. Aus dieser Atmosphäre entwickelt sich über das lebhafte Molto Allegro ein brillantes Presto. Unter Leporattis Händen entfalten sich die Töne in einem lebendigen Spiel aus Auf und Ab, das an ein fröhliches Fangen erinnert. Jeder Klang strahlt vor Energie, Licht und Sommerfreude.


    In der Sonata in B-Dur, K 131 treten helle Einzeltöne in einen verspielten Dialog mit tiefen Akkorden, wobei beide abwechselnd die Führung übernehmen. Die darauffolgende Sonata in f-Moll, K 519 beginnt mit leichtem Geplauder und steigert sich zu einem entschlossenen Dialog. Ihren sanften Ausklang findet sie im Andante der Sonata in c-Moll, K 158, das durch klare, dialogische Triller ein harmonisches Einvernehmen vermittelt. Die Klänge gleiten zart in die Tiefe und Höhe, bis sie wie in einem leisen Traum verklingen – nur um im Allegrissimo der Sonata in g-Moll, K 450 kraftvoll neu zu erwachen. Hier tanzen helle Akkorde voran, gefolgt von prägnanten Tonfolgen und lebhaften Trillern.


    Zum Abschluss präsentiert Leporatti die anspruchsvolle Sonata in F-Dur, K 438. Mit pulsierenden Akkorden und beeindruckenden Läufen setzt er einen feurigen Schlusspunkt, der von virtuoser Spielfreude zeugt.Domenico Scarlattis „Sonatas“ klangschön interpretiert von Gabriele Leporatti



    Sonate In C-Dur, K 513 Pastorale Moderato - Molto Allegro – Presto

    Sonate in G-Dur, K 13 Presto

    Sonate h-Moll, K 377: Allegrissimo

    Sonate a-Moll, K 208 Adagio E Cantabile

    Sonate in cis-Moll, K 247 Allegro

    Sonate in B-Dur K, 244: Allegro

    Sonate in Fis-Dur, K 319: Allegro

    Sonate in b-Moll, K 131: Allegro

    Sonate in f-Moll, K 519: Allegro Assai

    Sonate in c-Moll, K 158: Andante

    Sonate in g-Moll, K 450: Allegrissimo

    Sonate in F-Dur, K 438: Allegro


    Der Pianist: Gabriele Leporatti ((* 1978 in der Toskana) lebt heute in Deutschland und seit 2012 ist er Dozent für Klavier und Leiter der Klavierabteilung an der Internationalen Musikakademie Anton Rubinstein in Düsseldorf..

    "Ὁ βίος βραχύς, ἡ δὲ τέχνη μακρή, ὁ δὲ καιρὸς ὀξύς, ἡ δὲ πεῖρα σφαλερή, ἡ δὲ κρίσις χαλεπή." Ἱπποκράτης

  • Es wird Ihn freuen, daß Du mein Urteil bestätigst, sein Managment hat mir seinerzeit einen sehr persönlichen Dankesbrief geschrieben.


    mfg aus Wien

    Alfred

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!