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Jaja, ganz furchtbar. Und dann kosten die CDs zusammen auch noch gute 40€!
Langsam, aber bitte mit Gefühl! Meister des Adagios
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Original von pfuetz
Oder, wenn wir zur Filmmusik wechseln, die Titelmelodie (sollte ich das wirklich so abwerten?) zu Cinema Paradiso (Morricone) (Das hat aber auch was mit dem Film zu tun, am Ende flenne ich immer wie ein Schoßhund!)Matthias
Matthias,
da geht es Dir wie mir! - Aber ich glaube, dass wir dabei dann beide Gefangene unseres Filmerlebens sind, denn nachdem ich die ersten 5 oder 6 Male wie ein Schlosshund während des Filmes geheult hatte, kaufte ich die CD und muss sagen: Sie ergreift mich noch immer, aber evoziert auch unmittelbar die bekannten Bilder vor meinem inneren Auge, oder zumindest immer wieder exakt den gleichen Schmerz. Daher führe ich das auf Erinnerung, emotionales Gedächtnis zurück.
Dennoch halte ich die Kompositionen Morricones für diesen Film für ganz phantastisch! -
Auch ich bin leidend an "Schnipselitis"

Mozarts Klarinettenkonzert, 2. Satz; Klavierkonzert KV 466. 2. Satz.

LG, Paul
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Zitat
Jaja, ganz furchtbar. Und dann kosten die CDs zusammen auch noch gute 40€!
Autsch. dafür bekäme man ja wirklich gute Musik....
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Sagitt meint:
Die Adagios von Mozart haben für mich am deutlichsten überirdische Qualität. Natürlich die von Paul genannten, aber vor allem die der Violinkonzerte KV 216 bis 219.
Das sind nebenwirkungsfreie Beruhigungsmittel. Die Seele kann entspannen, Ruhe kehrt ein.
Ich verstehe, dass diese Werke zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden.
Man ist in Kontakt mit der Stille.
Heilsam -
Zitat
Original von Chimene
Matthias,
da geht es Dir wie mir! - Aber ich glaube, dass wir dabei dann beide Gefangene unseres Filmerlebens sind, denn nachdem ich die ersten 5 oder 6 Male wie ein Schlosshund während des Filmes geheult hatte, kaufte ich die CD und muss sagen: Sie ergreift mich noch immer, aber evoziert auch unmittelbar die bekannten Bilder vor meinem inneren Auge, oder zumindest immer wieder exakt den gleichen Schmerz. Daher führe ich das auf Erinnerung, emotionales Gedächtnis zurück.
Dennoch halte ich die Kompositionen Morricones für diesen Film für ganz phantastisch!Chimene,
nicht nur Morricone macht den Film so toll, es ist auch "Toto" und ganz besonders Philippe Noiret als Alfredo. Sicherlich hast Du Recht, wenn Du sagst, daß auch die Bilder (und es ist eine geniale Idee, den Abspann mit den von Alfredo im Laufe der Jahre gezwungenermaßen "entfernten" Liebesszenen aus den größten Filmen aller Zeiten zusammenzustellen. Da kommt so viel Liebe zum Film und zu den Menschen aus dem Fernseher oder aus der DVD oder auch von der Leinwand, ich denke, dem kann man sich einfach nicht entziehen, wer da trockenen Auges sitzen bleibt, dem fehlt was ganz anderes... ,-) ) zum Erleben beitragen. Und dann unsere eigene Liebe zum "alten Kino"...
Es ist einfach ein ganz großartiger Film! Eine ähnliche Szene, da gibt es aber nicht so viel Musik, findet sich in "Breaking the Waves", als gegen Ende Jan auf dem Schiff nochmals zur Bohrinsel gefahren wird, und er auf's Deck gerufen wird, um die Glocken im Himmel läuten zu hören. Das ist so klasse!
Na, ja, nun geraten wir OT...
Matthias
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Hallo,
eigentlich bin ich kein Schnipselhörer. Der in mir wohnende Preuße erlaubt Rosinenpicken nur selten und wenn doch, erwartet er, daß ich mich angemessen schäme ... :O

Aber er wurde besiegt: pikanterweise vom Meister aus habsburgischen Gefilden: Obwohl ich Mozarts Fagottkonzert KV 191 schon lange kenne, höre ich den 2. Satz nun seit Wochen immer und immer wieder. Und wenn ich ihn nicht höre, brumme ich ihn vor mich hin...

Gruß
Stefan -
Der erste Satz Schönbergs Zweiter Kammersymphonie. Da hat ihn echt die Muse geküsst. Wobei der von vielen vieeel zu langsam dirigiert wird...
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Zitat
Original von Masetto
Hier geht es um besonders ergreifende Hörerlebnisse. Was sind Eure liebsten langsamen Stellen/Sätze? Welcher Komponist geht Euch hierbei besonders zu Herzen?Samuel Barbers Adagio für Streicher sollte den "Schmerz einer Nation" zeigen, und den meisten Hörern wird es besonders als Trauermusik bekannt sein. Leonard Bernsteins Interpretation überzeugt nicht nur mit einer beispiellosen Detailverliebtheit und partiturgetreuen Akribie, sondern auch mit einer wahrhaft phänomenalen Orchesterleistung. Die New York Philharmonics entfalten eine einzigartige Klangschönheit. Großartige Streicher geben ihr Bestes, um diese prachtvolle Komposition zu einem herzergreifenden Erlebnis werden zu lassen.
Als er die Noten zu seinem Seelenbalsam schrieb, war Samuel Barber lebenserfahren genug um zu wissen, dass nicht jeder Abschied auch ein Wiedersehen bedeutet. Barbers "Adagio for Strings" versenkt den Hörer in eine ungeahnte Tiefe, um ihm gleich darauf zu nie gekannten Höhen emporzuführen. Eine Kostbarkeit, die manchen menschlichen Verlust ein wenig leichter machen will, ist es doch die Musik, die vieles Vergängliche überdauert.
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Hallo, liebe Adagio-Freunde,
ich will das Thema, das ich erst heute entdeckt habe, mal wieder aufgreifen, zumal ich ein großer Freund langsamer Sätze, namentlich der Großmeister Mozart und Beethoven bin. Im Folgenden möchte ich jeweils fünf Beispiele beider Komponisten aufführen, auch wenn es sich nicht immer um ein Adagio handelt, sondern auch mal um ein Largo oder ein Andante. Bei Mozart habe ich ausschließlich Beispiele aus den Klavierkonzerten herangezogen und bei Beethoven solche ausschließlich aus seinen Klaviersonaten.
Mozart:
1. Klavierkonzert Nr. 14 Es-dur KV 449, Andantino,
2. Klavierkonzert Nr. 24 c-moll KV 491, Larghetto,
3. Klavierkonzert Nr. 26 D-dur KV 537 "Krönungskonzert", Larghetto,
4. Klavierkonzert Nr. 27 B-dur KV 595, Larghetto,
5. Klavierkonzert Nr. 20 d-moll KV 466, Romanze;Beethoven:
1. Klaviersonate Nr. 32 c-moll op. 111, Arietta: Adagio molto semplice e cantabile,
2. Klaviersonate Nr. 29 B-dur op. 106, Adagio sostenuto. Appassionato e con molto sentimento,
3. Klaviersonate Nr. 8 c-moll op. 13, Adagio cantabile,
4. Klaviersonate Nr. 23 f-moll op. 57, Andante con moto,
5. Klaviersonate Nr. 7 D-dur op. 10 Nr. 3, Largo e mesto;Liebe Grüße
Willi
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ich höre eher die Alternativ-Schnipsel - langsame Barocksätze, im wesentlichen also Mittelstücke, lasse ich bei Zusammenstellungen gern weg.
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Langsame Stücke bzw. Stellen liebe ich, sofern gelungen, sehr. Seien es die schweren vollinstrumentierten Orchesterstücke oder auch die verletzlich dünnen Quartette.
Ganz besonders ergreifend, ja so richtig traurig, finde ich den langsamen Satz in Felix Mendelssohns Streichquartett op. 80. Nach meinem Empfinden ist dies geradezu ein treffendes Beispiel für Schönheit der Traurigkeit. Besonders verletzlich wirkt dieser Satz (wie auch das ganze Werk) möglichst trocken gespielt und ohne Tremolo.
Uwe
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Ergänzend möchte ich noch den gesanglichen Sektor mit hinzufügen. Das fiel mir wieder auf, als ich vorhin

die Winterreise mit Peter Schreier und Swjatoslaw Richter hörte. Mein abolutes Lieblingslied aus diesem Zyklus ist ja das sehr langsame "Wirtshaus", das mit vollem, dunklen Klangbild vorgetragen wird und sofort eine feierliche, aber auch traurige Grundstimmung hervorruft (jedenfalls bei mir), und das eigentlich in allen meinen "Winterreisen" ein gesanglicher und pianistischer Höhepunkt sind, vielleicht auch, weil sich die Protagonisten bei bei einem Stück dieser Art immer besonders anstrengen, damit es spannungsvoll und eindringlich wird.Liebe Grüße
Willi

