Nicolai Gedda – vielseitiger unverwechselbarer Tenor

  • Zitat

    Original von operus
    Lieber Peter,
    (leider habe ich noch nicht begriffen, wie ein Zitat gemacht werden kann).
    Versuchen wir es trotzdem: Gedda ist nicht nur einer der kultiviertesten Tenöre seiner Zeit, sondern Gott sei Dank unserer Zeit, vielleicht sogar für die Ewigkeit.
    Herzlichst
    Öperus


    Ich beschäftige mich ja noch nicht allzu lange mit klassischer Musik im allgemeinen und Oper im Besonderen, doch in dieser kurzen Zeit habe ich viel natürlich durch Tamino gelernt. Was ich vor allem gelernt habe, ist auf die Leistung eines Sänger zu achten. Auch wenn ich dafür keine Ausbildung besitze, liege ich mit meinen Einschätzungen meistens nicht verkehrt. Ok, bei Nicolai Gedda bin ich voreingenommen, ich liebe diese Stimme nun einmal, daher habe ich bei seinem Gesang immer das Gefühl, das es einfach nicht besser zu singen geht.


    So eben auch beim Rigoletto, den ich mir wirklich nicht recht von ihm vorstellen konnte und zum Glück eines besseren belehrt wurde. :jubel: :jubel: :jubel:


    LG


    Maggie

  • Liebe Maggie,


    höre und erlebe Musik - Sänger im Besonderen - mit dem Bauchgefühl. Wenn Herz und Verstand im Widerstreit liegen vertraue auf Deine emotionalen Empfindungen. Natürlich ist Hintergrundwissen über Gesangstechnik und Gesangskunst hilfreich. Es kann einem unvoreingenommenen Hören aber auch im Weg stehen. Ich gestehe gerne, dass ich nicht mehr als "normaler" Hörer gelten kann. Oft verfolge ich anhand der Parituren das Gebotene. Kürzlich konzentrierte ich mich bei Mahlers 1. Sinfonie "Dem Titan" so sehr auf die vertrackten Hörnereinsätze, dass der Gesamteindruck zu kurz kam. Erst in der nachfolgenden Diskussion mit meiner Frau und beim Abhören einer Tonaufzeichnung stellte sich das Gesamterleben wieder ein.
    Wenn Du die Stimme von Nicolai Gedda liebst, dann ist das Dein berechtigtes und für Dich zutreffendes Urteil.
    Im Falle Gedda ist auch jeder Gesangskundige begeistert, weil der Sänger ein fabelhafter Techniker und Stilist ist. Das viele Opernfreunde sein Singen, besonders im Vergleich zu Fritz Wunderlich, als etwas unterkühlt empfinden ist deren ebenso berechtigtes Urteil. Ich meine wir sollten glücklich sein, dass es den "Strahlemann" Wunderlich gab UND den "Gesangsästhetiker" Gedda gab, und dass wir beide heute noch genießen können.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Meine lieben Taminos,


    hier erstmal für alle ein Frohes Neues 2009! Ich hoffe ihr seid alle gut reingekommen und sprudelt vor neuen operbezogenen Plänen und Vorhaben! Mein erster Beitrag im neuen Jahr gilt natürlich meinem und Maggies gemeinsamen Liebling Gedda, hoffentlich ist er wohlauf.


    Ich habe gestern auf allen nicht unbekannten Seite YT ein Video gesehen, was meiner Meinung nach genug Stoff für Diskussionen bietet: 1986, Stockholm, eine Un Ballo-Aufführung und Gedda als Gustavo/Riccardo. Ich dachte am Anfang, Mensch, das ist ja dieselbe Geschichte wie mit Duca, die wir oben schon diskutiert haben - bei aller musikalischen und ästhetischen Perfektion einfach nicht sein Ding, da die Rolle zu viel Action verlangt. Und siehe hier - ich wurde tatsächlich eines Besseren belehrt! Ich muss ganz ehrlich sagen, Gedda ist nicht plötzlich in einen Domingo oder Bergonzi verwandelt, was das Schauapielen angeht, und doch gelang ihm in dieser Aufnhame ein absolut glaubwürdiges und mir in dieser Form noch nicht bekanntes Portrait des verliebten Königs - etwas unsicher, verletzlich und in seiner Gefühlsoffenheit so gar nicht königlich, für mich eine wirklich besondere Geschichte.


    Meine Lieben, ich wäre froh, wenn ihr dort reinschaut und mir Eure Meinung zu dieser Aufnahme sagt, ob ihr das genauso seht - am Ende konnte er es doch?


    Alles Liebe,


    Eure vom neuen gespannte


    Theodora

  • Zitat

    Original von operus
    Im Falle Gedda ist auch jeder Gesangskundige begeistert, weil der Sänger ein fabelhafter Techniker und Stilist ist. Das viele Opernfreunde sein Singen, besonders im Vergleich zu Fritz Wunderlich, als etwas unterkühlt empfinden ist deren ebenso berechtigtes Urteil. Ich meine wir sollten glücklich sein, dass es den "Strahlemann" Wunderlich gab UND den "Gesangsästhetiker" Gedda gab, und dass wir beide heute noch genießen können.
    Herzlichst
    Operus


    Lieber Operus,


    diese Gratwanderung beim Vergleichen zweier Sänger, die eigentlich gar nicht vergleichbar sind, ist Dir hervorragend gelungen.


    Großartige Stimmen hatten Beide, leider war ihnen eine ungleiche Wirkungsdauer beschieden! Und was des Einen Hirn war des Andern Herz. Das spürt man beim Hören der zahlreichen Einspielungen bis heute. Somit kann Jeder nach seiner Fasson selig werden. Was will der Mensch mehr?
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Seit dem 10. April auf dem Markt:



    Mich würde interessieren, wie die Gedda-Fangemeinde ;) diese CD bewertet! Ich bekam sie geschenkt und bin sehr angetan davon, sowohl von der Oper an sich als auch von Nicolai Gedda, den ich bislang eher als Operettentenor kannte, und da das nicht so ganz mein Genre ist :untertauch:...... (Also, hin und wieder finde ich Operette ganz nett, aber allzu oft darf's nicht sein :stumm: )
    lg Severina :hello:

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  • Liebe Severina!


    Besagte CD kenne ich nicht, aber ich schätze Nicolai Gedda sehr! Er hatte auch ein ungewöhnlich breites und vielfältiges Repertoire und hat eine extrem umfangreiche Diskographie, du kannst also noch vieles abseits der Operette (die er, soweit ich weiß, erst in späteren Jahren gesungen hat) kennenlernen!
    Besonders in den französischen und russischen Opern ist er (der ja polyglott aufgewachsen ist!) m. E. sehr zu empfehlen. Als unterkühlt empfinde ich ihn nicht, er ist nur keines dieser italienischen Stimmwunder, deren laute Töne solche akustischen Orgasmen hervorrufen, dass man gerne bereit ist, zu vergessen, dass sie leise gar nicht beherrschen... ;)


    Liebe Grüße,
    Martin

  • Lieber Martin,
    diese CD hat jedenfalls meine Lust geweckt, mich nun eingehender mit Nicolai Gedda zu beschäftigen. Außerdem liebe ich Tenöre, welche die "leisen Töne" beherrschen, Brüllaffen, egal welcher Nationalität, hatten bei mir noch nie eine Chance. Ich verzeihe einem Sänger jederzeit einen verkrachten Spitzenton, aber wenn er über kein tragfähiges Piano verfügt, hat er sich meine Sympathien rasch verscherzt. Insofern könnte es also mit Gedda "Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft" werden ;) :D
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von severina
    Seit dem 10. April auf dem Markt:



    Mich würde interessieren, wie die Gedda-Fangemeinde ;) diese CD bewertet! Ich bekam sie geschenkt und bin sehr angetan davon, sowohl von der Oper an sich als auch von Nicolai Gedda, den ich bislang eher als Operettentenor kannte, und da das nicht so ganz mein Genre ist :untertauch:...... (Also, hin und wieder finde ich Operette ganz nett, aber allzu oft darf's nicht sein :stumm: )
    lg Severina :hello:


    Liebe Severina,


    die VANESSA-Einspielung unter Mitropoulos habe ich hier schon des öfteren lobend erwähnt. Sie gilt nicht von ungefähr als die authentische Einspielung des Werkes, und das ist vor allem drei Namen zu verdanken: Resnik, Gedda und Mitropoulos (nichts gegen Eleanor Steber, aber die habe ich gerade nicht so im Ohr).


    Gedda hat sicher in anderen Werken spektakulärere Rollen gesungen, aber hier erweist er sich als sehr angenehm werkdienlicher Tenor. Wenn Du Dich erst mit ihm anfreunden willst und noch kannst, bist Du zu beneiden. In seinen Operettenaufnahmen ist er zwar meist sehr gut, aber seine eigentlichen Qualitäten entfaltet er m. E. vor allem im französischen Repertoire. Sein BENVENUTO CELLINI, aber auch sein Nadir in Bizets LES PECHEURS DE PERLES beispielsweise sind überwältigend und sein POSTILLON DE LONJUMEAU konkurrenzlos. Aber auch in der deutschen Spieloper hat er Maßstäbliches geleistet. Man denke nur an seinen Nureddin in Cornelius' DER BARBIER VON BAGDAD unter Erich Leinsdorf als Partner von Elisabeth Schwarzkopf:



    Mich erstaunt lediglich, dass DU ihn nicht schon viel besser kennst. Aber er war wohl eher selten in Wien.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Bei jpc habe ich eine seltene Gedda-Gesamtaufnahme entdeckt, die ich sofort bestellt habe:



    Michael Glinka (1804-1857)
    Iwan Sussanin ("Ein Leben für den Zaren")

    2 CDs
    Erscheinungstermin: 12.6.2009


    Aufnahme: 26.11.–18.12.1957, Studio
    Dirigent: Igor Markevitch
    Orchestre de l'Association des Concerts Lamoureux
    Chorus of the Serbian National Opera Beograd
    Chorleitung: Oscar Danon
    (Fassung von N. Rimskij-Korsakow, gekürzt)


    Antonida: Teresa Stich-Randall
    Bogdan Sobinin: Nicolai Gedda
    Ivan Susanin: Boris Christoff
    Wanja: Melanie Bugarinovic


    Allein schon wegen der Bravour-Arie des Bogdan: "Brüder zur Freiheit!"


    Ich freue mich schon darauf!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Vielen Dank für den Tipp,


    ist schon auf meiner Merkliste. :yes:


    Diese Oper kenne ich überhaupt noch nicht. Bin schon sehr gespannt.


    LG


    Maggie


    PS.


    Hier der direkte Link


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  • Das habe ich vor knapp 2 Jahren in diesem Thread geschrieben:



    Die jetzt bei Cantus Classic erschienene Studio-Aufnahme gab es früher schon mal auf dem EMI-Label, ist damals sehr teuer gewesen und seit Jahren vergriffen. Umso besser, dass es sie jetzt zum Budget-Preis gibt!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Eine besonders interessante Aufnahme mit Nicolai Gedda ist hier noch nicht erwähnt worden: Geddas "Palestrina" in der Kubelik-Aufnahme von 1972. Trotz der jetzt wieder erhältlichen Aufnahme mit dem großartigen Fritz Wunderlich: Gedda ist der bessere Palestrina, wenn auch ihm die extrem schwere Schlußszene nicht ganz problemlos gelingt. Da müssen andere noch mehr kämpfen.

  • Da bisher nichts darüber zu lesen war, möchte ich den Hinweis von Herbert Henn (bereits 2007 geschrieben) ergänzen.


    Ja, Gedda war auch ein vorzüglicher Liedinterpret; ein live Auftritt ist mir noch in guter Erinnerung.


    Und es gibt eine EMI CD, der Mitschnitt eines Liederabends bei den Salzburger Festspielen 1961, wo Nicolai Gedda, am Flügel Erik Werba, Stücke von Händel, Schubert, Strauss, Duparc, Poulenc, Miaskovsky, Khatchaturian und Rachmaninov singt.

  • Hallo Forianer,


    wer kennt von ihm nicht die Arie des Postillon von Lonjumeau, egal ob auf deutsch oder französich. Das war meine erste Begeisterung für Gedda, der damit in Stockhom debütiert hat.


    Meine Datenbank umfasst 140 Aufnahmen mit diesem berühmten Sänger, der von sich gesagt hat, wenn ich Wagner singe, brauche ich eine Woche, um wieder Mozart singen zu können. Einer der ganz wenigen, der wusste, was er seiner Stimme zumuten konnte und was nicht. Nachstehend ein Großteil seiner Opern-Gesamtaufnahmen, auf die vielen Operetten-Gesamtaufnahmen und Recitals sowie Liedaufnahmen verzichte ich mal. Ebenso auf die zahlreichen und hervorragenden Opernquerschnitte in deutscher Sprache.


    Zauberflöte unter Klemperer und HvK, Don Giovanni (Klemperer), Entführung (Krips), Cosi fan tutte (Davis), Idomeneo (Schmidt-Isserstedt), Hoffmanns Erzählungen (Cluytens), Carmen unter (Beecham), Faust (Cluytens), Perlenfischer (Dervaux), Manon (Rudel), Werther (Pretre), Oberon (Queler), Barbier von Sevilla (Levine), Martha (Heger), Zar und Zimmermann (Heger), Madame Butterfly (HvK), La Boheme (Shippers), Freischütz (Heger), Evangelimann (Lehan), Rigoletto (Ehring und Molinari-Pradelli), Rosenkavalier (HvK), La Traviata (Ceccato), Benvenute Cellini (Davis), Palestrina (Kubelik), Boris Godunov (Rostroprovich und Dobrowen), Lady Macbeth von Minsk (Rostroprovich), und Gesamtaufnahme Lohengrin unter Varviso. Arabella (Matacic).
    Misa di Requiem unter Guilini, Messias und Matthäus-Passion unter Klemperer sowie Tenorpart in Beethovens 9. Sinfonie unter Cluytens.


    Eine seiner letzten Aufnahmen war die Mitwirkung bei Bernsteins Musical Candide unter Bernstein.



    Gruß aus Burgdorf


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Wer noch nicht so viele Aufnahmen von Nicolai Gedda hat wie Gerlach, der kann dies jetzt für wenig Geld nachholen - mit dem "Icon"-Paket von EMI:



    Nicolai Gedda - Lyric Poet of the Tenor Voice (Icon Series)

    Bach: Kantaten BWV 55, 160, 189;Arie "Geduld, wenn mich falsche
    Zungen stechen" (aus Matthäus-Passion);Benedictus aus Messe
    h-moll BWV 232
    +Schubert: Die schöne Müllerin D. 795
    +Beethoven: Adelaide op. 46;An die ferne Geliebte op. 46
    +Arien & Lieder von Gluck, Mozart, Beethoven, Weber, Lortzing,
    Mendelssohn, Nikolai, Flotow, Wagner, Goldmark, Auber, Rousseau,
    Meyerbeer, Adam, Berlioz, Offenbach, Lalo, Delibes, Mussorgsky,
    Donizetti, Verdi, Bellini, Ponchielli, Puccini, Millöcker,
    Cilea, J. Strauss II, Lehar, Straus, Faure, Poulenc, Debussy, Hahn,
    Strauss, Glinka, Tschaikowsky, Grieg, Alfven, Peterson-Berger,
    Sjöberg, Sibelius, Rachmaninoff, Veracini, Respighi, Turina,
    Curtis, Bixio, Rotter, Tauber, Stolz
    +Russische Volkslieder
    Nicolai Gedda, Mady Mesple, Jacques Pruvost, Andre Mallabrena,
    Gerald Moore, London SO, New PO, Philharmonia Orchestra,
    Graunke SO, Balalaika Orchestra, Otto Klemperer, Robert Heger
    u. a.


    Label: EMI , ADD, 1953-1974
    11 CDs, Erscheinungstermin: 26.2.2010, ca. 30 €


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Ja, der große Tenor darf heute bei guter Gesundheit, geistiger Frische und erfreulicher Vitalität diesen hohen Geburtstag feiern. Herzliche Gratulation mit allen guten Wünschen.
    Ich wollte anrufen, um persönlich zu gratulieren. Kein Durchkommen.
    Besonders die ausgezeichneten, höchst achtbaren letzen Konzerte und Auftritte des Sängers haben bewiesen, welche Ergebnisse durch richtige Gesangstechnik, ökonomische Stimmkultur und kluge Begrenzung auf das richtige Fach erreicht werden können. Ein Vorbild, das hoffentlich zur Nachahmung anregt.
    Herzlichst
    Operus
    :jubel: :jubel: :jubel:

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • In der Tat ist/war Nicolai Gedda ein hervorragender Tenor und ist in diesem Thread hervorragend gewürdigt worden.


    Auch von mir die herzlichsten Glückwünsche zum 85. und noch viele Jahre bei bester Gesundheit (auch wenn er es hier wohl kaum lesen wird)!!!


    Haralds Empfehlung der EMI-Box ist natrülich wieder mal nicht zu toppen. Ich könnte mir vorstellen, daß darin bestimmt einige Trouvaillen enthalten sind. Immerhin gibt's bei Amazon noch eine Doppel-CD, die ich schon seit Jahren im Regal habe:



    Hier zeigt sich die ungeheure Bandbreite seiner künstlerischen Tätigkeit: Fauré, Poulenc, Debussy, Rachmaninoff, Mussorgsky, R. Strauss. Gounod, Berlioz, Bizet, Cornelius, Puccini, Weber, Rossini, Donizetti, Mozart, Beethoven Tschaikowsky, Grieg Offenbach, Adam, Lehár, Lortzing Auber, Flotow.


    Mir persönlich hat allerdings der IDOMENEO, noch zu LP-Zeiten erworben, unter Schmidt-Isserstedt nicht zugesagt - da gefiel er mir überhaupt nicht. Aber bitte: Diese persönliche Meinung schmälert nicht sein großes Gewicht in der Spitzenklasse der Tenöre.

    .


    MUSIKWANDERER

  • Als jahrelanger Fan von Gedda und Sammler seiner CDs habe ich leider das Problem, schon lange nichts neues mehr von ihm gehört zu haben...
    Bestimmt gibt es irgendwelche unveröffentlichten Konzertmitschnitte oder alte TV-Aufnahmen. Auch bei youtube findet sich nichts neues mehr...
    Kann mir jemand helfen??


    Besitze z.B. schon
    - Liederabend 1985 (u.a. mit Brittens Serenade für Tenor, Horn und Streicher)
    - Schöne Müllerin
    - 2 schwedische Weihnachtslieder
    - Mitschnitt Konzert Wien 2001
    - Stravinskys Ödipus Rex
    - Radiosendung von Jürgen Kesting zu Geddas 80. Geburtstag
    u.v.m.

  • Kann mir jemand helfen??


    Ich will es zumindest mit einem Tip versuchen. Mal eine völlig andere Musik als Opern oder Operetten, falls Dich das interessiert, lieber Zifrank.


    Vor vielen Jahren kam mal im TV ein Mitschnitt " Nicolai Gedda singt russiche Volkslieder ". Ich habe das seinerzeit gesehen und fand es einfach großartig. Wunderschöne Lieder und einmalig gut von Gedda gesungen. Er war damals wohl in Moskau oder Petersburg. Es sind solche bekannten Lieder dabei wie Wetscherni swon ( Abendglocken ). Ob es die Aufnahmen auf CD oder DVD gibt, weiß ich leider nicht. Du kannst es aber mal mit einer Eingabe über Google oder You tube versuchen. Da habe ich diese Aufnahmen schon gehört. Wie gesagt, eine völlig andere Musik, aber wunderschöne und eigentlich auch bekannte Stücke und Gedda beweist hier seine hohe Gesangskultur. Laß`mich Deine Antwort wissen, falls ich Dir helfen konnte.


    Viel Erfolg und herzliche Grüße
    CHRISSY


    PS.: Mich würde auch die Meinung anderer Forum- Mitglieder interessieren, falls jemand diese Aufnahmen kennt.
    Ich habe es gefunden. Gib ein youtube nicolai gedda, auf seite 3 findest du bei harry gustav... das video zum anhören.

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Ergänzung, gib mal ein:
    you tube odnozvucno gremit kolokolcik nicolai gedda ( Da kannst Du das Video sehen und hören, rechtsseitig findest Du auch vecerni zvon ).
    Beides wunderschöne Lieder und ein Gedda von höchster Gesangskultur. Er ist für diese Lieder absout prädestiniert. Man spürt seine russische Herkunft.
    Viel Freude, falls Du das nicht schon kennen solltest.
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Die Musik stammt vermutlich von dieser CD:



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Wem außerhalb von Oper oder Operette auch mal solche Musik gefällt, wäre die von Harald gezeigte CD eine lohnende Anschaffung. Vielleicht ist das sogar ein live- Mitschnitt von seinem damaligen Auftritt. Ich glaube, das Konzert war damals in Moskau.
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Für mich ist, wie für Wega, Gedda der Palestrina in jener legendären Kubelik-Einspielung von 1972, die gegenüber der Wunderlich-Einspielung (der auch großartig ist) den Vorteil hat, dass hier das ganze Enesemble wie aus einem Guß ist.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Hallo,


    damit ich hier nicht in den Ruf komme, nur baritonale Heldentenöre zu mögen, möchte ich den Aspekt des französischen Faches im reichen Lebenswerk von Gedda ausdrücklich würdigen. Mit dem Auftreten von Enrico Caruso in der Gesangsgeschichte, wurden die Opern, die im Frankreich des 19. Jahrhunderts komponiert wurden, besonders im Falle ihrer Tenorpartien, meines Erachtens einer ausschließlich dramatischen Sichtweise unterzogen. Enrico Caruso interpretierte Bizets Don Jose und Nadir, Gounods Faust und Massenets des Grieux mit den Stilmitteln des Verismo. Seine technischen Möglichkeiten, sein Stilgefühl und seine Stimmpracht, sorgten jedoch dafür, daß das nicht nur sehr erfolgreich war, sondern auch praktisch nicht kritisiert wurde. Diese stilistische Herangehensweise wurde und wird bis in die heutige Zeit fortgesetzt, durch Gigli, del Monaco, di Stefano, Corelli, Domingo, Carreras und Alagna. Hierbei kleideten Corelli, Domingo und Carreras auch Massenets Werther in ein hochdramatisches Gewand, der Jahrhunderttenor, der vor einigen Tagen 70 wurde, verfuhr mit Offenbachs Hoffmann ebenso. Bizets Don Jose gilt heute ohnehin ausschließlich als dramatische Partie, die ganze Oper Carmen als dramatisch, dabei plante sie der Komponist als lyrische Opera comique mit fatalistischem Ausgang. Rudolf Schock sagte einmal, daß der Don Jose so schwer sei, weil man die Oper als lyrischer Tenor begänne und dramatischer beenden müsse. Dem ist nichts hinzuzufügen. Man muß also für den Don Jose ein gefestigter jugendlich-dramatischer Tenor sein, kein schwerer Spinto-Held. Auch der des Grieux in Massenets Manon mußte durch die veristische Kur, seit Caruso singen die meisten Tenöre die Partie dramatischer als notwendig, versuchen sogar, daneben den hochdramatischen Bruder von Puccini im Repertoire zu halten. Nicolai Geddas technisch perfektes, gebändigtes, lyrisches Singen, erweckt die ursprüngliche Intention von Frankreichs Oper des 19. Jhs. wieder zum Leben. Für den Opernfan der lernen will, sind seine Gesamtaufnahmen von Carmen, Perlenfischern, Manon, Werther, Faust und Hoffmanns Erzählungen unerläßlich ! Oder liege ich da falsch ?


    LG,


    Antalwin

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  • Hallo!


    In diesem Thread lese ich gerade von Harald Kral über Glinkas "IVAN SUSANIN" (Ein Leben für den Zaren). Das stimmt: Es gibt kaum einen Sänger, der wie Gedda die halsbrecherische Arie "Brüder, fogt mir..." besser gesungen hat als Nicolai Gedda. Alternativ noch Helge Rosvaenge.




    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Die Musik stammt vermutlich von dieser CD:


    Ist leider nicht richtig... Diese CD stammt von 1993 und wurde wohl in München aufgenommen.
    Es gibt zwar eine CD von 1980 aus Moskau "Popular Russian Songs and Romances". Das Stück "Abendglocken" ist aber auch hier ein anderes wie das bei youtube


    Bin ansonsten gleichermaßen der Meinung, dass Geddas russische Volkslieder absolut hörenswert sind. Einer meiner Favoriten ist dabei "If Only I Could Express it in Sound" von Malavsky. Kann hier gefunden werden: Downloads


    Ganz toll übrigens auch finde ich folgende CD:


    Meine Gedda-Leidenschaft begann übrigens mit 2 Arien, die ich zufällig in einem Radioporträt aufgenommen hatte: Die Bravourarie aus "Ein Leben für den Zaren" und aus Bellinis Puritanern das "Credeasi misera" mit einem hohen F.

  • Meine Datenbank umfasst 140 Aufnahmen mit diesem berühmten Sänger.


    Leider scheint es hier nicht möglich zu sein, Forenusern eine persönliche Nachricht zu senden...
    "Datenbank" macht mich hellhörig... Überlege, alle meine Gedda-Aufnahmen auch irgendwie digital zu erfassen mit Suchmöglichkeiten nach Genre (Oper, Liederabend, ...), Titel, Aufnahmedatum, etc...


    Daher wäre ich neugierig auf eine mögliche technische Umsetzung, die nicht allzuviel Arbeit macht...

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