Nicolai Gedda – vielseitiger unverwechselbarer Tenor

  • vielen Dank euch beiden....
    aber ich kenne schon alle drei Videos. Ich suche schon seit etwa 20 Jahren nach allem, was ich über Gedda finden kann. Artikel in Zeitschriften, Porträts auf LP-Covers oder CD-Booklets, bei youtube habe ich auch schon so ziemlich alles mit Gedda durchforstet und mir abgespeichert. Auf besagter Firestone-Aufnahme habe ich übrigens auch noch Gedda mit La fleur que tu m'avais jetée entdeckt... Bin übrigens nicht sicher, ob die beiden Arien als Playback aufgenommen wurden... Gedda war so schlecht bei Playback, die Lippen oft nicht synchron... Hier aber macht er es entweder ausnahmsweise mal recht gut oder er singt doch wirklich :)

  • Ich suche schon seit etwa 20 Jahren nach allem, was ich über Gedda finden kann. Artikel in Zeitschriften, Porträts auf LP-Covers oder CD-Booklets, bei youtube habe ich auch schon so ziemlich alles mit Gedda durchforstet und mir abgespeichert.


    Hallo zifrank, das klingt interessant. Du sollte mal tiefere Einblicke in Deine schöne Sammlung geben. Was sind die Highlights? Was die Seltenheiten? Ich sammle auch gern alles von Sänger, wenn sie mich so erreichen wie Dich der Nicolai Gedda. Allerdings beschränke ich mich im wesentlichen auf Ton- und Filmdokumente und Bücher.


    Ich bin gespannt.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • hmm also was Artikel etc. angeht, habe ich das meiste auf der Homepage www.nicolai-gedda.de zusammengetragen. Dort gibts auch ein paar Downloads.
    Habe in all den Jahren auch netten Mailkontakt mit diversesten Menschen aus Brasilien, Kanada, Schweden oder Ungarn gehabt. Krönung war der Tipp damals, den wohl letzten Liederabend 2001 in der Wiener Staatsoper zu besuchen.
    Was Aufnahmen angeht, müßte ich einmal eine Liste aller CDs oder LPs anfertigen. Da ist der Mitschnitt des Konzerts von 2001, Lieder von Sjögren oder Stenhammar, diverse Radioporträts, ein Konzertmitschnitt von 1985 mit einem Konzert für Tenor, Horn und Orchester von Britten, eine CD Gedda mit seiner Tochter, eine Dichterliebe und schöne Müllerin habe ich (glaub ich) auch...
    Und ansonsten wohl so fast alles, was es an CDs zu kaufen gab....

  • Danke für die Antwort.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zitat

    Ich hatte ja schon an anderer Stelle mal angedeutet, dass Gedda weder eine besondere Ausstrahlung noch ein darstellerisches Potential hatte.


    Bei einem Liederabend war diese Ausstrahlung aber schon da - und was für eine!


    Da hab ich doch mal in meinen abgelegten Konzertprogrammen nachgeschaut, wann das war ...
    Nicolai Gedda gab am 13. November 1973 in Ludwigshafen am Rhein einen Liederabend der zum einen Teil aus den 16 Heine-Liedern von Schumanns Dichterliebe op. 48 bestand, der andere Teil des Abends war zehn Liedern von Serge Rachmaninoff gewidmet.
    Begleitet wurde Gedda seinerzeit von Erik Werba. Eigentlich brauchte man es gar nicht erwähnen, es war einer der Abende, die man zeitlebens nicht vergisst.


    Die Texte der Rachmaninoff-Lieder (es gibt ja Varianten der Namensschreibung) waren im Programmflyer abgedruckt.

    Interessant ist nun, dass der zurzeit angesagte polnische Tenor Piotr Beczala seine Liederabende ganz ähnlich gestaltet. Sowohl Gedda damals als auch Beczala heute, singen erst Schumann, dann geht man zu den Rachmaninow-Liedern über und beendet den Liederabend mit dem dreistrophigen Lied »Frühlingsfluten« op. 14 Nr. 11


    Im Programmflyer zum Gedda-Liederabend wird der Text der ersten Strophe dieses Liedes so angeboten:


    Noch liegt der weiße Schnee auf den Feldern,
    aber die Fluten brechen hervor;
    erwecken das schläf´rige Ufer und
    singen vom kommenden Frühling.


    Im Piotr- Programm liest sich das so:


    Die Felder sind noch bedeckt mit Schnee,
    Da plätschern die Bäche in Frühlingslaune,
    Sie laufen und wecken das schläfrige Ufer,
    Sie laufen und glitzern und jubeln laut.


    Text: Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew


    Der Text passt ja gut zum sich anbahnenden Frühling ...

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  • Es gibt eine Aufnahme von 1973 aus London mit Dichterliebe und Rachmaninoff-Liedern: amazon.
    Vielleicht war es ja sogar das gleiche Programm wie in Ludwigshafen.

  • Die Aufnahme wurde auch schon kurz erwähnt aber da ich sie heute gehört habe möchte ich nochmals darauf aufmerksam machen.


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    Nicolai Gedda - Lohengrin
    Aase Nordmo-Lövberg - Elsa
    Rolf Jupither - Telramund
    Bobro Ericson - Ortrud
    Bengt Rundgren - König Heinrich
    Ingvar Wixell - Heerrufer
    Kungliga Teaterns Kör und Hovkapellet - Silvio Varviso
    29.1.1966
    Ein paar Hintergründe...
    Nicolai Gedda - Chronologie einer Opernkarriere von Michael Stember


    Ich mag die Aufnahme im großen und ganzen, jedoch ist sie unterschiedlich zu bewerten. Nordmo-Lövberg ist eine erprobte Elsa, die Ericson ist mir pers. nicht immer so eindringlich als Ortrud, jedoch liefert sie bei >Zurück Elsa! < eine tolle Leistung ab, wogegen der Telramund von Jupither durchweg sehr gut zubewerten ist, ganz besonders seine Artikulation, nicht laut aber bestimmend. Rundgren und Wixell liefern gute ihren Partien angemessene Leistungen ab!
    Nun zu Gedda er ist kein Lohengrin, aber er kann ihn singen mit kleinen Abstrichen, man hört in der Live Aufnahme unwahrscheinlich tolle Passagen und dann wieder hört man ihn wieder völlig an seine Grenzen kommend, mit gepressten und unschönen Tönen, gut das er es selbst gemerkt hat und dann sagte „ Wagner! Nein danke! ". Vielleicht hätte er es besser erstmal konzertant probiert !
    Aber trotz allem kann man sich die Aufnahme gut anhören. Für Gedda Fans sowie so!!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Nun zu Gedda er ist kein Lohengrin, aber er kann ihn singen mit kleinen Abstrichen, man hört in der Live Aufnahme unwahrscheinlich tolle Passagen und dann wieder hört man ihn wieder völlig an seine Grenzen kommend

    Hallo Fiesco,


    es gibt diese schöne Geschichte von Jürgen Kesting, der in der Sendung "Nicolai Gedda - Ritter vom hohen D - erzählte: "ich habe Gedda nach dessen Auftritt als Lohengrin (gemeint ist die von Dir gehörte Aufnahme) wenige Tage später in München am Hauptbahnhof abgeholt. Das erste, was er zu mir sagte, war: "fahren Sie mich zu einem HNO" ...


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Übrigens habe ich kürzlich nochmal Gedda in Verdis "Ballo in Maschera" gehört - er singt herausragend, der Rest der Sängerriege ist Durchschnitt, Sherrill Milnes ein wenig besser ...


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Übrigens habe ich kürzlich nochmal Gedda in Verdis "Ballo in Maschera" gehört - er singt herausragend, der Rest der Sängerriege ist Durchschnitt, Sherrill Milnes ein wenig besser ...





    Aber lieber Manfred, Stefanie Toczyska als Ulrica ist aber doch mehr als Durchschnitt! ;)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Zitat

    Aber lieber Manfred, Stefanie Toczyska als Ulrica ist aber doch mehr als Durchschnitt! ;)


    Hallo, Fiesco!


    Ich könnte mir Stefanie Toczyska gut als Ulrika vorstellen. Ich habe sie als Azucena im "Troubadour", diese Rolle singt sie hervorragend!


    Gruß Wolfgang

    W.S.


  • Hallo, Fiesco!
    Ich könnte mir Stefanie Toczyska gut als Ulrika vorstellen. Ich habe sie als Azucena im "Troubadour", diese Rolle singt sie hervorragend!
    Gruß Wolfgang


    Hallo Wolfgang, ich habe sie als erstes als Eboli gehört und gesehen und war ganz angetan von ihr :love: dann noch als Carmen, Rosina und Laura!
    Aber sie wird oben noch nichtmal auf dem Cover erwähnt, traurig! :wacko:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ich habe Jahrelang gehofft das endlich der Orphée mit Gedda als CD erscheint, dann endlich 2009/10? war es dann soweit, die Fa. Profil Edition Hänssler brachte die Aufnahmen neu heraus. (Die Erstausgabe war von Pathé EMI France)
    Aber welche Enttäuschung der Klang war schlecht und ich war völlig genervt vom zuhören, weil die Erwartung doch eine andere war. Die Aufnahme ist von 1957 und noch in Mono, aber in meinem Hinterkopf habe ich sie noch als LP, nicht so schlecht in Erinnerung.
    Ich kann mir nur vorstellen das sie nicht vom Original überspielt wurde, (50 Jahre)wie das ja auch bei Documents-Membran der Fall ist.
    Gestern habe ich sie wiedermal gehört, aber so richtig Freude kommt da nicht auf, naja ich hab sie wenigstens ganz gehört. :pfeif:



    Geddas und Micheau mit dem entzückenden Amor der Liliane Berton, wären es wert daß man die Aufnahme in einer ordentlichen Qualität wieder herausbringen würde!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Diese Doppel CD möchte ich allen Gedda Freunden nochmal vorstellen, der eine oder andere wird sie bestimmt haben! ;)


    Link


    Die ersten Nummern der CD 1 1-9 sind AD von 1968 Mady Mesplé singt franz.Arien
    die Nummern der CD 1 10-12 und CD 2 1-3 von 1974 Mady Mesplé singt ital. Arien
    Orchestre du Théâtre National de l'Opéra de Paris Gianfranco Masini
    CD 2 4-10 Duette Gedda/Mesplé mit dem wunderschönen Madrigali aus Roméo et Juliette :thumbsup:
    AD 1974 Orchestra du Théâtre National de l'Opéra de Paris Pierre Dervaux


    Ich liebe diese Duette, die beiden harmonieren hier auf das trefflichste und Gedda in seinem Element, der franz.Oper. Mesplé zeigt hier auch das wofür sie berühmt wurde als lyrischer (Koloratur)Sopran, besonders schön sind die franz.Arien!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Über zwei Jahre hat niemand mehr sich hier mit Nicolai Gedda beschäftigt! Er war der wohl vielseitigste, sprachbegabteste Tenor des 20. Jahrhunderts.


    Durch den "Don Carlos"-Thread angeregt, habe ich dort den deutschen Querschnitt der Oper aus dem Jahr 1973 vorgestellt, allerdings ohne Resonanz. Auch ich bin im allgemeinen kein Freund von Querschnitten, aber dieser ist auf mehrfache Weise von besonderem Interesse. Nicht zuletzt wegen Nicolai Gedda, der hier der Titelpartie ein wunderbares Profil gibt und gemeinsam mit Dietrich Fischer-Dieskau das berühmte Freundschaftsduett lupenrein und mitreißend vorträgt. Da vergißt man gerne die deutsche Übersetzung. Zu einer GA dieser Oper mit Gedda als Titelfigur ist es leider nie gekommen. In der besagten CD

    hören wir den Sänger mit Rezitativ und Arie "Der Welt entsag' ich - Nie werd' ich den Tag vergessen" (1. Akt), das Duett "Er ist's, Carlos - Gott, der entflammte der Liebe heiße Glut" (2. Akt), sowie in der Sterbeszene des Rodrigo "Bald wird uns die Stunde schlagen" (3. Akt), immerhin wesentliche Teile seiner Rolle.


    Bei flüchtiger Durchsicht hier habe ich zwei sehr wichtige Editionen nicht gefunden, die wesentliche und für seine Karriere wichtige Stücke enthalten. Deshalb möchte ich diese hier vorstellen:

    Die Box enthält vier CDs, die jede einen eigenen Titel haben:

    CD 1: "Le Styliste"

    CD 2: "Le Linguiste"

    CD 3: "Le Soleil de minuit"

    CD 4: "Le Héros d'opéra"

    Die erste CD enthält Stücke, die m.W. sonst nirgends auf CD zu finden sind, u.a. die Bach-Kantaten "Meine Seele rühmt und preist" BWV 189, "Ich armer Mensch" BWV 55 und "Ich weiß, daß mein Erlöser lebt" BWV 160 (begleitet von Mitgliedern der Schola Cantorum Basiliensis, Ltg: Hans-Martin Linde, Aufnahmen: 1971), sowie Arien von Gluck und Mozart (Aufnahmen: 1961 bzw. 1957).

    Auf CD 2 finden sich Stücke von Fauré, Poulenc, Debussy und Reynaldo Hahn sowie von Beethoven "Adelaide" und der Liederzyklus "An die ferne Geliebte" op. 98, außerdem 5 Lieder von Richard Strauss (diverse Pianisten). Alles selbstverständlich in Originalsprache gesungen.

    Die dritte CD ist gefüllt mit Stücken von Glinka, Tschaikowsky, Mussorgsky, Grieg, Alfvén, Peterson-Berger, Sjöberg, Sibelius, Rachmaninow, Respighi, Veracini und Turina (am Klavier: Jan Eyron bzw. Gerald Moore). Aufnahmen: 1969 bzw. 1966.

    CD 4 enthält Arien aus russischen (Glinka, Tschaikowsky, Rimsky, Mussorgsky), französischen (Massenet, Thomas, Berlioz, Gounod) und italienischen (Verdi, Puccini) Opern, sämtlich Recital-Aufnahmen (nicht aus GA), mit diversen Orchestern u. Dirigenten (Aufnahmen: 1961-1969).

    Eine wahre Fundgrube für alle Gedda-Verehrer! Die Kassette ist übrigens mit einem mehrsprachigen Booklet ausgestattet, auch in deutsch.


    Dann gibt es noch eine 3 CD-Box mit dem Titel "Great moments of … Nicolai Gedda", die gleichfalls seltene und lange nicht erhältliche Aufnahmen anbietet:

    CD 1 enthält seine Debüt-LP bei EMI (12 Arien von Tschaikowsky, Massenet, Bizet, Auber, Gounod, Ponchielli, Verdi, Donizetti, Cilea und Flotow), mit dem Philharmonia Orchestra London, Dirigent: Alceo Galliera (Aufnahmen: 1953), sowie Auszüge aus Mussorgskys "Boris Godunow", Dirigent: Issay Dobrowen (aus der GA von 1952) sowie weitere Arien aus dem Recital "Russische Oper" von 1969, Dirigent: Gika Zdravkovitch. Die Debüt-Aufnahmen und die Boris-Auszüge sind in Mono.

    Und am Schluß von CD 1 gibt es als Bonus noch ein besonderes "Schmankerl": Die berühmte Postillon-Arie (schwedisch gesungen), live aufgenommen aus Geddas Debüt-Vorstellung in der Königlichen Oper Stockholm, am 10.4.1952, mit der Königlichen Hofkapelle, Dirigent: Kurt Bendix.:jubel:

    CD 2 wartet mit Arien von Rousseau (Le Devin du Village), Gluck, Mozart, Weber, Flotow, Nicolai, Goldmark sowie aus Wagners "Lohengrin" mit der Gralserzählung u. "Mein lieber Schwan" auf, alles in Stereo. Die beiden Lohengrin-Stücke sind legendär und die einzigen Studio-Aufnahmen Geddas aus dieser Oper.

    Schließlich CD 3: Französische (Berlioz, Delibes, Lalo, Massenet, Meyerbeer) und italienische (Rossini, Bellini, Donizetti) Arien, wobei die Arie von Rossini aus dem "Tell" französisch gesungen wird, weil alles selbstverständlich in Originalsprache. Als Bonus gibt es noch "Granada", "La Danza", die "Berceuse" aus Jocelyn (Godard) sowie "Gute Nacht, mein holdes, süßes Mädchen". Alles in Stereo.


    Beide Boxen sind für den Gedda-Freund schier unverzichtbar. Für mich zählen sie zu den Kleinodien meiner Sammlung.

    Wenn auch die Schar der Opern- und Gesangsfreunde hier im Forum leider stark geschrumpft ist, denke ich doch, daß einige Taminos diese Aufnahmen ebenfalls kennen und schätzen. Nicolai Gedda einen Jahrhunderttenor zu nennen, dürfte wohl nicht zu hoch gegriffen sein!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Lieber Nemorino, die Gedda-Introuvables-Box habe ich eben bestellt, zumal sie einen auf dem Amazon-Marktplatz hinterher geworfen wird. Soll man sich eigentlich darüber freuen? Ich bin immer etwas gespalten angesichts der Niedrigpreise für diese hohe musikalische Qualität. Eine Flasche Quittensaft, die ich gleichzeitig bestellte, kostet das Dreifache. Wie auch immer. Die Edition enthält allein mit dem Bach wichtige Ergänzungen meiner Bestände. Einiges scheint sich mit der anderen EMI-Zusammenstellung, die Du ebenfalls vorgestellt hast, und dich ich bereits habe, zu überkreuzen. Das macht aber nichts.


    Ist eigentlich die berühmte Aufnahme der Sobinin-Arie von Glinka mit dabei, die Caruso, den ich hier sehr vermisse, vorgestellt hatte? Als ich diese EMI-LP mit dem Belgrader Orchester erstmals hörte, blieb mir der Atem weg.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Nicolai Gedda einen Jahrhunderttenor zu nennen, dürfte wohl nicht zu hoch gegriffen sein!


    LG Nemorino

    Lieber Nemorino,

    dieses Prädikat Gedda zu verleihen ist nicht zu hoch gegriffen. Er war technisch, stiilistisch und stimmlich eine Ausnahmeerscheinung. Dazu ungeheuer vielseitig und sprachbegabt. Bis ins reife Sängeralter bot er ausgezeichnete

    Leistungen.

    Herzlichst Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • die Gedda-Introuvables-Box habe ich eben bestellt

    Lieber Rüdiger,


    das war eine gute Entscheidung, die Du nicht bereuen wirst. Mit den CD-Preisen hast Du natürlich recht, das ist einerseits ein Trauerspiel, andererseits für Sammler ein Glück, wenn auch ein zweifelhaftes. Ich habe die Box seinerzeit für ca. 60 DM bei Saturn in Köln erworben und mich über den günstigen Preis gefreut:D!


    Ist eigentlich die berühmte Aufnahme der Sobinin-Arie von Glinka mit dabei, die Caruso, den ich hier sehr vermisse, vorgestellt hatte? Als ich diese EMI-LP mit dem Belgrader Orchester erstmals hörte, blieb mir der Atem weg.

    Ja, die ist dabei! Auf CD 4, Track 12: Sobinins Arie aus "Ein Leben für den Zaren": "Brüder, im Sturm!" (mit der Belgrader Philharmonie, Dir.: Gika Zdravkovitch; Aufnahme: 4/1969, München, Bürgerbräukeller). Aus der von Caruso41 vorgestellten LP. Soweit ich feststellen kann, ist es die einzige CD-Veröffentlichung dieses grandiosen Stücks. Ich wünsche Dir schon jetzt viel Spaß beim Wiederhören!

    Man kann sie natürlich auch zusammen mit der Markevitch-GA dieser Oper erwerben. Die Aufnahme kenne ich aber nicht.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Hallo und guten Tag lieber Nemorino,

    Für die ausführliche Vorstellung der CD-Boxen danke ich dir.

    Auch sofort bestellt.

    Ich arbeite mich gerade hier durch: Mahler-Lieder - Vol 1. - Allgemeines und Interpreten

    Hier ist mein Schnitt bei 10 gekauften CD deutlich höher. Eine CD von Janat Baker, Kindertotenlieder... wird da noch mit 17-46 € aufgerufen.

    Und jede dieser Empfehlungen hat mir sehr gut gefallen.

    MfG Wilfried

  • Noch interessanter, und letztendlich ihr Geld wert ist diese 11CD Box aus der ICON Serie...



    .....da ist nämlich Geddas Schöne Müllerin mit drauf !

    Würde hier auch schon Vorgestellt!


    Klickt man aufs Cover kann man bei jpc alles was die Box beinhaltet ersehen ! :)

    Für alle interessierten, diese Müllerin gibt es auf CD alleine nicht! :(


    LG Fiesco


    PS: Deine Begeisterung für den DC Ø stösst bei mir nicht auf das gleiche Interesse, Ø nur wenn es keine Gesamtaufnahme einer bestimmten Oper gibt, dann auch noch auf deutsch und 3.FiDi, nein bei Verdi war er völlig falsch besetzt! Diesen Ø besitze ichtrotzdem eildiweil er zu meiner Gedda Diskographie gehört!

    Jetzt ist gut, ich möchte nicht, nein nicht im geringsten über FiDi diskutieren !

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Sobinins Arie aus "Ein Leben für den Zaren": "Brüder, im Sturm!"

    Lieber Rüdiger,


    Gedda ist mit dieser Arie natürlich eine Klasse für sich, aber wenn Du sie mal auf deutsch hören möchtest, so will ich Dir diese Aufnahme empfehlen:

    mit dem berühmten Dänen Helge Rosvaenge. In deutscher Sprache gibt es nichts Vergleichbares!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • da ist nämlich Geddas Schöne Müllerin mit drauf !

    Lieber Fiesco,


    das ist natürlich ganz großartig, ich habe sie lange auf CD vermißt, doch als die ICON-Box herauskam, hatte ich das fast alles bereits wieder auf CD. So muß ich weiter mit der "Schönen Müllerin" auf meiner alten LP leben (sie ist aber noch gut "in Schuß"):

    R-11906974-1524506386-2043.jpeg.jpg

    Leider kriege ich das Bild nicht kleiner hin:(.

    Ø nur wenn es keine Gesamtaufnahme einer bestimmten Oper gibt

    …. ich sehe das auch so, aber mir ging es wie Dir, ich hatte die Aufnahme bereits auf LP und dann wieder neu als CD beschafft. Aber nicht nur Gedda, sondern vor allem auch Kurt Moll ist herausragend als König Philipp!

    Jetzt ist gut, ich möchte nicht, nein nicht im geringsten über FiDi diskutieren !

    …. das brauchst Du doch auch nicht, lieber Fiesco. Hier geht es doch um Nicolai Gedda:D! Über den und seine Aufnahmen könnte man ganze Seiten füllen.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Für die ausführliche Vorstellung der CD-Boxen danke ich dir.

    Auch sofort bestellt.

    Hallo Wilfried,


    da wünsche ich Dir jetzt schon viel Freude und Genuß mit den Gedda-Aufnahmen! Zum Geldausgeben wollte ich Dich allerdings nicht verleiten …:).


    Liebe Grüße,

    Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • So vielseitig Nicolai Gedda auch war, er hat sich verhältnismäßig wenig mit Verdi beschäftigt. So gibt es m.W. mit ihm nur zwei Studioproduktionen:

    und die sind beide nicht in allen Teilen glücklich gelungen. Am ehesten noch der "Rigoletto" von 1966: Gedda verkörpert einen eleganten Duca, aber insgesamt wirkt er nicht wie ein feuriger Liebhaber, sondern bleibt immer ein bißchen "unterkühlt". Trotzdem gefällt mir seine aristokratische Rollengestaltung gut, die in manchen Teilen an Alfredo Kraus erinnert. Leider singt er in einer wenig attraktiven "Umgebung": Weder Reri Grist als Gilda noch Cornell McNeil in der Titelrolle sind passende Besetzungen, und Francesco Molinari-Pradelli kommt hier über eine routinierte Leitung nicht hinaus. Noch weniger gut steht es um die "La Traviata" aus dem Jahr 1971, obwohl die Rolle des Alfredo eigentlich Gedda "auf den Leib geschnitten" sein müßte. Aber auch hier singt er zwar tadellos und mit glänzender Stimme, doch darstellerisch kann er nicht recht überzeugen. Auch hier fehlt ihm die ideale Gegenspielerin, denn Beverly Sills kann als Violetta nicht überzeugen. Größtes Manko dieser Aufnahme ist aber m.E. der Dirigent Aldo Ceccato, der fast sämtliche Tempi verschleppt. Das beginnt schon mit dem Vorspiel zum 1. Akt, das nicht von der Stelle kommt und ändert sich im Lauf der Handlung nur wenig. Für die Rolle des Manrico im "Trovatore" fehlte Gedda die Durchschlagskraft, und deshalb hat er sie klugerweise erst gar nicht in sein umfangreiches Repertoire genommen, ähnliches gilt für den Radamès (außer der "Celeste Aida" gibt es aber zumindest das Schlußduett des 4. Aktes, das er, mit der hier kaum bekannten Schwedin Margareta Hallin, sehr schön singt). Hier ist es dabei:

    The First Ten Years 1952-1962


    Von DON CARLOS war schon die Rede, und den Alvaro in DIE MACHT DES SCHICKSALS hat er auch nur in einem (deutschen) Querschnitt gesungen.

    Einmal hat er sich an die Rolle des Arrigo in I VESPRI SIZILIANI gewagt, in der New Yorker Met, und da war er ganz einfach überfordert. Er hat die Partie nie mehr gesungen.

    Nicolai Gedda hat es verstanden, mit seiner Stimme hauszuhalten, so daß er eine überaus erfolgreiche, lange Karriere machen konnte, die einen Zeitraum von fast 40 Jahren umfaßte. Das war nur durch eiserne Selbstdisziplin und eine kluge Rollenauswahl möglich. Bei Verdi hat er sich deshalb auf nur einige wenige Rollen beschränkt.


    LG Nemorino



    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Hallo,


    leider muß ich feststellen, daß die Freunde schöner Stimmen und der Oper hier inzwischen nur noch eine verschwindend kleine Fraktion bilden. Schade, denn wenn ich so in die Historie zurückgehe, war das hier mal eine recht beachtliche Schar. Da hatten sogar Threads wie "Eine Arie und ihre Interpreten" beachtlichen Zuspruch.


    Ob es da noch mal einen Umschwung geben wird? Es wäre schön!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Lieber Nemorino,


    Fast alles, was Du über NICOLAI GEDDA schreibst ist sicher zutreffend. Eine ganz große Stimme und perfekt sein Vortrag. Aber eben vielleicht zu perfekt. Mich kann diese Stimme einfach nicht richtig erwärmen, sie wirkt immer sehr unterkühlt, für mich fehlt da irgendwie das Menschliche, das ich bei JOSEPH TRAXEL in fast allem, was er singt, finde. Ich liebe ohnehin mehr lyrische Musik als dramatische, und da kommen mir auch die Aufnahmen eines TRAXEL etwas mehr entgegen.


    Viele Grüße, und noch einen besinnlichen 3. Advent!


    wok

  • Lieber Nemorino,

    Auch ich wurde mit Gedda, den ich übrigens noch live erlebt habe, nie so richtig "warm". Selbstverständlich verfügte er über eine unglaubliche Technik, aber seine Stimme war mir irgendwie zu wenig sinnlich. Unerreicht war er für mich im russischen Repertoire.

    Aber im deutschen Fach ist für mich Wunderlich (teilweise auch Schock) die Nummer eins, im italienischen Fach ziehe ich Bergonzi vor und im französischen Kraus.

    Trotzdem hätte ich für die "drei Tenöre" für ihn neben Bergonzi und Kraus votiert...

  • Soweit ich feststellen kann, ist es die einzige CD-Veröffentlichung dieses grandiosen Stücks.

    Beschränkst Du das auf Gedda? Oder sollte es tatsächlich von dieser ungeheuer schwierigen Arie keine weiteren Aufnahmen geben?

    Auf dieser CD singt z.B. diese Arie Helge Rosvaenge, auf Seite 2., natürlich in deutsch. Aber ich glaube, Du meintest nur Gedda, dann Pardon.

    Die schönsten Opernarien (Aufnahmen 1937-1943)

    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Beschränkst Du das auf Gedda? Oder sollte es tatsächlich von dieser ungeheuer schwierigen Arie keine weiteren Aufnahmen geben?

    Auf dieser CD singt z.B. diese Arie Helge Rosvaenge, auf Seite 2., natürlich in deutsch. Aber ich glaube, Du meintest nur Gedda, dann Pardon

    Lieber La Roche,


    natürlich nicht! Du hast meinen Eintrag 211 glatt übersehen:):

    Gedda ist mit dieser Arie natürlich eine Klasse für sich, aber wenn Du sie mal auf deutsch hören möchtest, so will ich Dir diese Aufnahme empfehlen:

    B0021BUVWS.03._SS300_SCLZZZZZZZ_.jpg

    mit dem berühmten Dänen Helge Rosvaenge. In deutscher Sprache gibt es nichts Vergleichbares!

    Rosvaenge erreicht die hohen Töne mühelos, aber er singt IMO nicht so elegant wie Gedda.


    Herzliche Grüße

    Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Rosvaenge erreicht die hohen Töne mühelos, aber er singt IMO nicht so elegant wie Gedda.

    Auch als bekennender Rosvaenge-Fan (da selbst noch live erlebt) gebe ich Dir darin recht. Die Leichtigkeit und die Höhensicherheit von Gedda ist erstaunlich!!


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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