Am heutigen Dienstag, dem fünfundzwanzigsten September 2007, wäre Glenn Herbert Gould fünfundsiebzig Jahre jung geworden.
Mit diesem Zitat wurde vor nunmehr 12 Jahren dieser Thread über den kanadischen Pianisten Glenn Gould eröffnet.
Weshalb greife ich den Satz nach so langer Zeit auf?
Eine französische Freundin sandte mir vor einiger Zeit folgendes 2 CD-Album, das es vermutlich in Deutschland nie zu kaufen gab:
Es ist exakt zu Goulds 75. Geburtstag erschienen und enthält, neben den bekannten "Goldberg-Variationen" von 1955, Goulds erster Studioaufnahme des Werks, noch das Konzert BWV 1052 mit dem Toronto SO, Dirigent: Ernest MacMillan (1955), sowie das Klavierkonzert Nr. 2 op. 19 von Ludwig van Beethoven, in einem Mitschnitt des Schwedischen Rundfunks aus dem Jahr 1958, mit Georg Ludwig Jochum, dem jüngeren Bruder des bekannteren Dirigenten Eugen Jochum, am Pult. Außerdem gibt es noch die Beethoven-Sonate Nr. 31 op. 110 aus dem gleichen Konzertauftritt.
Interessant war für mich vor allem das Beethoven-KK, das ich ansonsten mit Gould nur aus der CBS-GA mit Leonard Bernstein kenne. Überrascht war ich von der recht guten klanglichen Qualität des Mitschnitts. Es spielt übrigens das Orchester des Schwedischen Rundfunks.
Mir persönlich gefällt diese Aufzeichnung von 1958 besser als die Studioproduktion mit Bernstein. Die Tempi sind etwas verhaltener, vor allem der 1. Satz wird mit 14.02 Min. (mit Bernstein 12.59) besser ausgeleuchtet. Sowohl in der Studioaufnahme als auch hier wählt Gould die große Beethoven-Kadenz von 1808 für den Kopfsatz. Für Gould-Verehrer, zu denen ich mich bedingt auch zähle (sein Mozart ist IMO schrecklich), ist das Album, wenn überhaupt erhältlich, sicher ein interessantes Album.
Für mich ein willkommener Anlaß, an den umstrittenen Künstler zu erinnern.
LG Nemorino