Richard Strauss: Die Frau ohne Schatten

  • Das Motiv der Schattenlosigkeit ist literaturgeschichtlich ja nicht neu - ich nehme an, Hugo von Hofmannsthal kannte Adelbert von Chamissos Peter Schlehmils wundersame Geschichte von 1813 :) - hier eine bekannte Illustration:


    Peter_Schlemihl.jpg


    :) :hello:

  • Das Motiv der Schattenlosigkeit ist literaturgeschichtlich ja nicht neu - ich nehme an, Hugo von Hofmannsthal kannte Adelbert von Chamissos Peter Schlehmils wundersame Geschichte von 1813 :)


    Also im Laufe der Kultur- und Kunstgeschichte ist ja nahezu jedes Motiv relativ schnell nicht mehr neu ;)

    Dass Hofmannsthal Camisso kannte ist mindestens wahrscheinlich. Immerhin war er hochgebildet, besuchte u.a. eine Eliteschule und las alles, was ihm in die Hände fiel.

    In Strauss' unvollendeten Spätwerk "Des Esels Schatten" taucht der Schatten ja wieder als Motiv auf. Hier allerdings in der erfolglosen Forderung ihn vom Körper getrennt zu behandeln (der Esel wurde vermietet, aber nicht dessen Schatten). Hier als genau andersherum: Der Schatten lässt sich nicht einzeln denken, eine Trennung wird angestrebt, ist aber unmöglich. Dieser Stoff geht auf Wieland zurück.

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Also im Laufe der Kultur- und Kunstgeschichte ist ja nahezu jedes Motiv relativ schnell nicht mehr neu ;)

    Dass Hofmannsthal Camisso kannte ist mindestens wahrscheinlich. Immerhin war er hochgebildet, besuchte u.a. eine Eliteschule und las alles, was ihm in die Hände fiel.

    In Strauss' unvollendeten Spätwerk "Des Esels Schatten" taucht der Schatten ja wieder als Motiv auf. Hier allerdings in der erfolglosen Forderung ihn vom Körper getrennt zu behandeln (der Esel wurde vermietet, aber nicht dessen Schatten). Hier als genau andersherum: Der Schatten lässt sich nicht einzeln denken, eine Trennung wird angestrebt, ist aber unmöglich. Dieser Stoff geht auf Wieland zurück.

    Ich finde das immer spannend, wie solche Motive auftauchen und immer wieder verabreitet werden. :) Dies besonders. Ich erinnere mich, als in meiner Jugend- und Studentenzeit (das war vor ca. 40 Jahren ^^ , ich bin inzwischen im "Opa-Alter") die Besuche der Düsseldorfer Rheinoper meinen Zugang zur Oper geprägt haben, dass die Rheinoper die Frau ohne Schatten auf dem Spielplan hatte. Nur habe ich sie damals wohl verpasst. Meine Eltern hatten über viele Jahre ein Abo, sie hatten es auf dem Plan und auch gesehen. Nur wenn beide abends Lust hatten auf die Oper, musste ich leider zuhause bleiben. In diesem Fall war es wahrscheinlich so. :D Sehr selten habe ich mir deshalb eine Karte gekauft - das war etwa bei Schreker Die Gezeichneten der Fall. Die Frau ohne Schatten würde ich heute sehr gerne sehen. Ich hoffe doch, dass sich eine Gelegenheit bietet. :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

  • Ich finde das immer spannend, wie solche Motive auftauchen und immer wieder verabreitet werden. :) Dies besonders. Ich erinnere mich, als in meiner Jugend- und Studentenzeit (das war vor ca. 40 Jahren ^^ , ich bin inzwischen im "Opa-Alter") die Besuche der Düsseldorfer Rheinoper meinen Zugang zur Oper geprägt haben, dass die Rheinoper die Frau ohne Schatten auf dem Spielplan hatte. Nur habe ich sie damals wohl verpasst. Meine Eltern hatten über viele Jahre ein Abo, sie hatten es auf dem Plan und auch gesehen. Nur wenn beide abends Lust hatten auf die Oper, musste ich leider zuhause bleiben. In diesem Fall war es wahrscheinlich so. :D Sehr selten habe ich mir deshalb eine Karte gekauft - das war etwa bei Schreker Die Gezeichneten der Fall. Die Frau ohne Schatten würde ich heute sehr gerne sehen. Ich hoffe doch, dass sich eine Gelegenheit bietet. :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

    Das wird schon noch ;) Bei uns in HH lief sie die letzten Jahre, ist aber momentan erstmal nicht zu sehen. Auch ich habe sie verpasst und warte auf neue Gelegenheiten.

    Motiv- und Traditionsgeschichte - auch ein wichtiger Teil der Exegese - rückte uns in den ersten Semestern natürlich auch erstmal einiges zurecht, was für uns vermeintlich genuin christlich, aber in Wahrheit antiker, jüdischer o.ä. Tradition war. ^^

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Das wird schon noch ;) Bei uns in HH lief sie die letzten Jahre, ist aber momentan erstmal nicht zu sehen. Auch ich habe sie verpasst und warte auf neue Gelegenheiten.

    Motiv- und Traditionsgeschichte - auch ein wichtiger Teil der Exegese - rückte uns in den ersten Semestern natürlich auch erstmal einiges zurecht, was für uns vermeintlich genuin christlich, aber in Wahrheit antiker, jüdischer o.ä. Tradition war. ^^

    Ja, das ist sehr interessant. Religionen haben es immer schon so gemacht (auch bei den lokalen Kulten der alten Griechen war es schon so), dass sie sich durchgesetzt haben, indem sie ihre Feiertage auf diejenigen der älteren Kulte einfach aufgepropft (Wehnachten!) und Symbole übernommen haben. :D :hello:

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