Richard Strauss: Die Frau ohne Schatten
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Das Motiv der Schattenlosigkeit ist literaturgeschichtlich ja nicht neu - ich nehme an, Hugo von Hofmannsthal kannte Adelbert von Chamissos Peter Schlehmils wundersame Geschichte von 1813
Also im Laufe der Kultur- und Kunstgeschichte ist ja nahezu jedes Motiv relativ schnell nicht mehr neu
Dass Hofmannsthal Camisso kannte ist mindestens wahrscheinlich. Immerhin war er hochgebildet, besuchte u.a. eine Eliteschule und las alles, was ihm in die Hände fiel.
In Strauss' unvollendeten Spätwerk "Des Esels Schatten" taucht der Schatten ja wieder als Motiv auf. Hier allerdings in der erfolglosen Forderung ihn vom Körper getrennt zu behandeln (der Esel wurde vermietet, aber nicht dessen Schatten). Hier als genau andersherum: Der Schatten lässt sich nicht einzeln denken, eine Trennung wird angestrebt, ist aber unmöglich. Dieser Stoff geht auf Wieland zurück.
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Also im Laufe der Kultur- und Kunstgeschichte ist ja nahezu jedes Motiv relativ schnell nicht mehr neu
Dass Hofmannsthal Camisso kannte ist mindestens wahrscheinlich. Immerhin war er hochgebildet, besuchte u.a. eine Eliteschule und las alles, was ihm in die Hände fiel.
In Strauss' unvollendeten Spätwerk "Des Esels Schatten" taucht der Schatten ja wieder als Motiv auf. Hier allerdings in der erfolglosen Forderung ihn vom Körper getrennt zu behandeln (der Esel wurde vermietet, aber nicht dessen Schatten). Hier als genau andersherum: Der Schatten lässt sich nicht einzeln denken, eine Trennung wird angestrebt, ist aber unmöglich. Dieser Stoff geht auf Wieland zurück.
Ich finde das immer spannend, wie solche Motive auftauchen und immer wieder verabreitet werden. Dies besonders. Ich erinnere mich, als in meiner Jugend- und Studentenzeit (das war vor ca. 40 Jahren , ich bin inzwischen im "Opa-Alter") die Besuche der Düsseldorfer Rheinoper meinen Zugang zur Oper geprägt haben, dass die Rheinoper die Frau ohne Schatten auf dem Spielplan hatte. Nur habe ich sie damals wohl verpasst. Meine Eltern hatten über viele Jahre ein Abo, sie hatten es auf dem Plan und auch gesehen. Nur wenn beide abends Lust hatten auf die Oper, musste ich leider zuhause bleiben. In diesem Fall war es wahrscheinlich so. Sehr selten habe ich mir deshalb eine Karte gekauft - das war etwa bei Schreker Die Gezeichneten der Fall. Die Frau ohne Schatten würde ich heute sehr gerne sehen. Ich hoffe doch, dass sich eine Gelegenheit bietet.
Schöne Grüße
Holger
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Ich finde das immer spannend, wie solche Motive auftauchen und immer wieder verabreitet werden. Dies besonders. Ich erinnere mich, als in meiner Jugend- und Studentenzeit (das war vor ca. 40 Jahren , ich bin inzwischen im "Opa-Alter") die Besuche der Düsseldorfer Rheinoper meinen Zugang zur Oper geprägt haben, dass die Rheinoper die Frau ohne Schatten auf dem Spielplan hatte. Nur habe ich sie damals wohl verpasst. Meine Eltern hatten über viele Jahre ein Abo, sie hatten es auf dem Plan und auch gesehen. Nur wenn beide abends Lust hatten auf die Oper, musste ich leider zuhause bleiben. In diesem Fall war es wahrscheinlich so. Sehr selten habe ich mir deshalb eine Karte gekauft - das war etwa bei Schreker Die Gezeichneten der Fall. Die Frau ohne Schatten würde ich heute sehr gerne sehen. Ich hoffe doch, dass sich eine Gelegenheit bietet.
Schöne Grüße
Holger
Das wird schon noch Bei uns in HH lief sie die letzten Jahre, ist aber momentan erstmal nicht zu sehen. Auch ich habe sie verpasst und warte auf neue Gelegenheiten.
Motiv- und Traditionsgeschichte - auch ein wichtiger Teil der Exegese - rückte uns in den ersten Semestern natürlich auch erstmal einiges zurecht, was für uns vermeintlich genuin christlich, aber in Wahrheit antiker, jüdischer o.ä. Tradition war.
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Das wird schon noch Bei uns in HH lief sie die letzten Jahre, ist aber momentan erstmal nicht zu sehen. Auch ich habe sie verpasst und warte auf neue Gelegenheiten.
Motiv- und Traditionsgeschichte - auch ein wichtiger Teil der Exegese - rückte uns in den ersten Semestern natürlich auch erstmal einiges zurecht, was für uns vermeintlich genuin christlich, aber in Wahrheit antiker, jüdischer o.ä. Tradition war.
Ja, das ist sehr interessant. Religionen haben es immer schon so gemacht (auch bei den lokalen Kulten der alten Griechen war es schon so), dass sie sich durchgesetzt haben, indem sie ihre Feiertage auf diejenigen der älteren Kulte einfach aufgepropft (Wehnachten!) und Symbole übernommen haben.
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Hallo,
ich freue mich sehr, dass ich meine Faszination für diese "Oper aller Opern" (für mich) mi vielen Opernfreunden teilen kann. Die Frosch kann ich ohne Taschentuch nicht hören noch sehen. Das Opus ist ein menschliches Wunderwerk. So ergreifende Dichtung und Musik können die Menschen zustande bringen. Jemand hat geschrieben, dass der Wächtergesang am Ende des 1.Aktes zu den schönsten in der gesamten Operngeschichte gehört. Ich bin ganz seiner Meinung. Das Werk ist voll von solchen Momenten. Das ist das Werk, das von Herzen wieder zu Herzen geht. Auf die einsame Insel wird mich die Frosch auf jeden Fall begleiten wie die Neunte von Bruckner!
PS. Ich habe nahezu die sämtlichen Gesamtaufnahmen der Frosch-Diskographie. Die alte Böhm-Aufnahme (1955) ist nach wie vor mein Favorit mi Abstand. Mit dem ersten Takt fliege ich in eine andere Sphäre.
PS. Ich freue mich sehr darüber, dass in letzter Zeit sich die Musikwelt sehr für dieses Werk einsetzt. Weiter so!
Shingo M