Leonard Bernstein - West Side Story

  • Liebe Fairy,
    danke fuer den Bericht ...


    Zitat

    Original von Fairy Queen
    Was ich kannte waren der Film und etliche, wie ich nun weiss, Bearbeitungen von Songs, Szenen etc pp.
    Diese Originalversion rückt mir zuallererst mal Hörgewohnheiten ins richtige Licht.
    Manche Stücke wie "Tonight", "I feel pretty" "Somewhere", "America" usw kannte ich nur aus verstümmelten ( oft rein solistischen) Versionen und die Originale als Ensembles(America war reiner Frauenchor,das kannte ich bisher gemsicht) geben ein ganz neues Bild.


    Das ist gut. Denn leider ist es ganz allgemein so, dass das bei Vielen, die mit der Gattung Musical erst mal nicht so viel anfangen koennen, der Fall ist. Aber das ist die "Industrie" aus selbst Schuld, da sie uns mit Samplern und Bearbeitungen ueberschwemmt. Wenn man ein Musical verstehen will, muss man es aber immer in der Gesamtfassung sehen, denn es lebt in aller Regel gerade von Ensembleszenen und dem Zusammenspiel Schaupiel, Gesang, Tanz - ich wuerde auch sagen, in der Reihenfolge, wobei die West Side Story taenzerisch SEHR anspruchsvoll ist und man mit ein "bisschen Tanz" schon kaum noch zu Rande kommt.


    Zitat

    Donald Khan, der Dirigent, hat ganz offensichtlich ein resolutes Kitschverbot erteilt, denn von Schmalz, Nostalgieklang etc KEINE Spur.


    Das habe ich selbst bei der West Side Story auch noch nie anders empfunden (ausser vielleicht im Film), da weder die Musik, noch das Sujet noch der ganze Aufbau der WSS auf mich jemals so gewirkt haben. Dazu ist die Musik groessenteils kompositorisch schon nicht passend angelegt. Kitschpotenzial haben allerhoechstens die grossen Liebesnummern (aber auch sehr davon abhaengig, wer Regie fuehrt).


    Zitat

    Die Darsteller waren bis auf die Erwachsenen(Doc, Krupke usw) piepjung und alle rank und schlank und attraktiv. Wenn da jemand über 30 dabei war, wundert es mich.
    Es wurde beim Casting offenbar allergrösster Wert auf authentische Rollenbilder gelegt


    Das ist im Musical (leider) normal und hat nicht mal so sehr mit authentischen Rollenbildern zu tn, sondern vielmehr mit der Art, wie allgemein gecastet wird. Und der Tatsache, dass in einem Musical mit heftigen Tanzszenen auch physische Grenzen gesetzt sind. Ich sage es mal ganz platt: Wenn man nicht gerade einen grossen Namen hat oder aber Charakterdarsteller ist, ist die Zeit als Musicaldarsteller mit Mitte 30 (spaetestens) abgelaufen. Wenn man nciht gut aussieht, faengt sie meist gar nicht mal an. Traurig, aber wahr. Es herrscht ja auch kein Mangel an Nachwuchs ...


    Zitat

    Zum Darsteller-Team ansonsten: hervorragende Tänzer, die auch eine phantastische Choreographie geschenkt bekamen und das Beste zeigen konnten. Die Sänger des Riff, Bernardo und insbesondere Anita waren in erster Linie Tanz-Schauspieler erster Klasse. Ihr Gesang war für meine Ohren nicht sonderlich gut aber auch nicht irgendwie "störend" oder schlecht- absolut ok für diese Rollen und insbesondere für das was sie körperlich dabei geleistet haben. :jubel:


    Das ist wirklich so. Man muss eben das "Gesamtpaket" haben - nur Stimme, nur Tanzen oder nur Schauspielen reicht meist nicht. Das Wichtigste ist in aller Regel darstellerisches Talent, denn da kommt Musical Theatre urspruenglich her - Schauspiel mit Musik ;)
    Die von Dir selbst genannten Ausnamen gibt es natuerlich ...


    Zitat

    Was mich ausser dem "Abend-Tony" an der Aufführung störte, war, dass insgesamt zwar sehr viel Pep , Schwung und Spielfreude aber nur ganz wenig Emotion rüberkam.
    Ob das an der grossen Jugend der Darsteller liegt oder an der Massen-Serie an Aufführungen, die sie da absolvieren oder woran auch immer, weiss ich noch nciht richtig einzuordnen. ?(


    An der Jugend sicher nicht, das ist so als wuerde man sagen, die Jugend sei generell emotionslos. Ich denke, das liegt eher an der musikalischen Form. Musical ist was ganz anders als Oper und lebt meist nicht von feinen Gefuehlen, sondern von Plakativitaet. Ich wuerde fast sagen, dass Musical Theatre einen grossen visuellen Anteil hat und eben vom Gesamtkonzept lebt - nicht so sehr von feinen Stimmungen.


    Ausser der Tatsache, dass mir das Mitwirken und Darstellen Spass macht: Wenn ich mir Musicals ansehe, werde ich davon ganz anders beruehrt als von klassischer Musik. Das ist mehr die Bewunderung der Kunstform an sich, das Zusammenspiel der drei Disziplinen und der unglaublichen Leistungen, die man da vollbringen muss (die koerperliche Belastung ist wirklich immens). Emotional ist das fuer mich aber nur partiell (gibt natuerlich Ausnahmen, aber dazu gehoert bei mir persoenlich die WSS nicht).


    Zitat

    Ich würde mal vorläufig sagen, dass in dieser Aufführung mehr Bein als Herz war.


    Das trifft es generell ziemlich gut, ist fuer mich aber keine Abwertung, sondern eben wie schon gesagt einfach nur eine andere Kunstform.

  • Ein Tipp für alle, die Heiligabend nichts besseres vorhaben:


    SWR Fernsehen, 24.12.2007 - 23.45h


    WEST SIDE STORY
    Musical, USA 1960
    Mit Natalie Wood, Richard Beymer, Rita Moreno
    (145 min.)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallöchen,


    nun, da ich hier ja meine DVD-Anfrage getätigt habe, verkünde ich euch nun, dass es diese

    geworden ist.
    Voraussichtlich komme ich Anfang nächsten Jahres zum erstmaligen Hören und Sehen...


    ...und um dem ganzen noch etwas drauf zu setzen, geht es am 16.02. nach Leipzig in die Vorstellung.
    Wer da sein Bestes zur Schau stellt hab ich noch nicht herausgefunden (Gastspiel...).


    In freudiger Erwartung auf beide Ereignisse,
    Maik


    PS: Der dies mit seiner Freundin erleben wird, welche sich ebenfalls drauf freut, nur, dass sie es nicht bezahlen musste :rolleyes:

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von Maik
    ...und um dem ganzen noch etwas drauf zu setzen, geht es am 16.02. nach Leipzig in die Vorstellung.
    Wer da sein Bestes zur Schau stellt hab ich noch nicht herausgefunden (Gastspiel...).



    Hallo Maik,


    das ist die gleiche Produktion, die vor kurzem in Paris gastiert hat - Fairy Queen liefert vier Beiträge über Deinem eine ausführliche Rezension.



    Viele Grüße


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    ich habe Fairy Queens Beitrag gelesen - aber woher weißt du, dass mich selbige Aufführung erwartet?
    ...gespannt bin ich trotzdem! Auch wenn es bei Fairy Queen sicherlich Verbesserungsmöglichkeiten gab - Eponine erläuterte ja, dass so etwas meist typisch bei Musicalaufführungen ist.

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von Maik
    Eponine erläuterte ja, dass so etwas meist typisch bei Musicalaufführungen ist.


    Vorsicht: die Schwierigkeiten sind - vor allem für dieses Musical - typisch, das Maß ihrer Bewältigung aber durchaus nicht. Da gibt's auch sehr viel Schlechteres, vor allem hierzulande. Trotzdem glaube ich, dass das Ensemble, das Dich erwartet, die (Vorschuss-)Lorbeeren rechtfertigt, wenn es auf seiner Europatournee nicht gänzlich ausgetauscht wird. Aber selbst das muss ja nicht zum Schlechteren sein.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von Maik
    Hallo Bernd,


    ich habe Fairy Queens Beitrag gelesen - aber woher weißt du, dass mich selbige Aufführung erwartet?



    Hallo Maik,


    auf folgender Website findest Du die Tourdaten der Produktion:


    "http://www.westsidestory.de/oe2edit/?site=003&language=de&session_id=m7qSWGC"



    Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn das nicht die gleiche Produktion ist! :D



    Viele Grüße


    Bernd

  • Nach dem großen Erfolg vor einigen Jahren, als die Rheinoper mit einer eigenen Produktion der "West Side Story" Furore machte, kommt jetzt die Jubiläums-Tournee aus New York für 3 Wochen nach Düsseldorf:



    WEST SIDE STORY – Das Musical


    50th ANNIVERSARY WORLD TOUR – ab dem 1. Juli an der Deutschen Oper am Rhein

    Zitat

    Das provokante Fingerschnipsen der Jets, der urbane Sound von Polizeisirenen, das kehlige Lachen der Puertoricanerinnen - die Uraufführung der West Side Story brachte 1957 den schmutzig-dunklen New Yorker Großstadtdschungel auf die lichtdurchfluteten Broadway-Bühnen. Das war frisch, authentisch, nie da gewesen - und wurde ein sensationeller Erfolg. Eine neue Art des Musiktheaters war geboren. Mutig, realistisch, vital und scharfkantig. Bis heute gilt diese atmosphärisch dichte Jerome Robbins Inszenierung - trotz unzähliger Nachahmungen, Adaptionen und Neuauflagen - als unerreicht.


    o ist es ein Glücksfall, das jetzt - zum 50-jährigen Jubiläum dieses Klassikers - die derzeit weltweit einzige West Side Story zu exklusiven Gastspielen zurück in die Metropolen Europas kommt, die durch den von Robbins legitimierten Zusatz „DAS ORIGINAL“ geadelt ist.
    Und wirklich atmet die mitreißende Aufführung des Jerome-Robbin-Schülers Joey McKneely den Geist des Meisters: perfekte Dramaturgie, unvergessliche Tanznummern, ein außergewöhnliches Lichtdesign und die zeitlose Musik Leonard Bernsteins mit Hits wie America, Maria, Somewhere oder Tonight. Präzision, Leidenschaft und Hingabe - das glänzende Ensemble aus erstklassigen Musikern, Sängern und Tänzern setzt den ursprünglichen Werk-Anspruch gespielter, gesungener und getanzter Handlung auf kongeniale Weise um. „Diese Besetzung ist eine der Besten. Ihre Jugendlichkeit bringt den Touch von Gefahr und Spannung auf die Bühne“, schwärmt die Tokioer Zeitung Chiba Nippou von der temporeichen Inszenierung.


    Näheres giebt es hier im Netz


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Auch ich habe mehrere Einspielungen der West Side Story - aber die von OpernsängerInnen gebrachte, gefällt mir am Besten.


    Liebe Grüße Peter aus Wien.


  • Lieber Harald!


    ich habe Dank eines unser Musikfreunde jetzt die CDs und meine Jugendzeit ist wiedergeboren,


    besonders Julia Migenes und Heinz Marecek und natürlich Adolf Dallapozza (der kommt bei mir noch im Portrait dran, ein bißchen Geduld, Danke).


    Herzlichen Dank an die Möglichkeit diese Aufnahme zu haben.


    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello: :hello: :jubel:

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  • Für alle, die morgen nicht Straßenkarneval feiern und den Film gerne nochmal sehen würden:


    Der Sender tele5 bringt morgen, Sonntag, dem 22. Februar 2009 um 10.05 Uhr morgens in der "Meisterwerke Matinée":


    West Side Story
    Musical, USA 1960, 145 Minuten, FSK 12


    Regie: Jerome Robbins, Robert Wise


    Darsteller: Natalie Wood, Richard Beymer, Russ Tamblyn, Rita Moreno, George Chakiris


    Tony und Maria lieben sich. Doch die Gangs zu denen sie gehören, sind verfeindet. Und diese Feindschaft lässt die Straßen von New York erbeben. Wird Tonys und Marias Leidenschaft diesen Hass besiegen?


    Zehn Oscars! Einer der mitreißendsten Filme aller Zeiten! Frei nach Shakespeares ‚Romeo und Julia’.



    Kritik:
    "Spektakuläre Mischung aus Musical, Liebesdrama und Streetgangaction" (Lexikon des internationalen Films)


    Sonntag, 22. 2. 09, 10:05 Uhr - tele 5


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Soeben in den USA neu erschienen - eine neue Aufnahme mit einem aktuellen Broadway Cast. Bei amazon.com (Cover anklicken) findet sich auch ein Videoclip zu den Aufnahmen.


    Freundlicher Gruß
    Alexander


  • Ich finde gerade die Tatsache, dass hier Opernsänger agieren sehr passend, schliesslich handelt es sich ja bei diesem Werk um ein Musical mit opernhaften Anspruch!


    Eine tolle Aufnahme - ich brauche keine andere mehr!

    alle Menschen werden Brüder ...

  • Der Südwestrundfunk sendet am Silvesterabend die bekannte Schallplattenproduktion der DG, in der Bernstein sein Werk selbst dirigiert:



    SWR2 Oper 31.12. 21.03 h
    Leonard Bernstein: "West Side Story"
    Musical in 2 Akten


    Besetzung
    Maria: Kiri Te Kanawa
    Tony: José Carreras
    Anita: Tatiana Troyanos
    Riff: Kurt Ollmann
    Marilyn Horn (Mezzosopran)
    Rosalia: Louise Edeiken
    Francisca: Angelina Reaux
    Consuela: Stella Zambalis
    Action: David Livingston
    Diesel: Marty Nelson
    Baby John: Stephen Bogardus
    A-rab: Peter Thom
    Snowboy: Todd Lester
    Bernardo: Richard Harrell
    Ein Chor
    Ein Orchester
    Leitung: Leonard Bernstein


    Zitat

    Es ist die berühmteste Liebesgeschichte der Welt: Romeo und Julia, poetisch und tragisch zugleich. Die Liebe der beiden jungen Menschen scheitert an dem Hass und der blinden Gewalt ihrer Umgebung. Unversöhnlichkeit und Aggression sind allgegenwärtig, heute genau so wie in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts mit seinen Rassenkonflikten, Sozialdramen und Gewaltexzessen.


    Nur einem Talent wie Leonard Bernstein konnte es gelingen solch brisante Themen, noch dazu ohne Happy End, mit einem sensationellen Erfolg auf die Bühne des New Yorker Broadway zu bringen. Er schrieb zu dem problematischen Sujet eine so mitreißende und authentische Musik, dass selbst das ansonsten harmoniesüchtige amerikanische Publikum nur noch begeistert applaudieren konnte.


    Sendung am Donnerstag, 31.12.2009, 21.03 bis 23.00 Uhr SWR2 Kultur


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo,
    wo kann man denn die CDs der West Side Story mit Dallapozza/Migenes bekommen. ich habe die Aufnahme vor x-Jahren mal im Rundfunk gehört, damals mit kompletten Dialogen, aber sie ist mir nie mehr untergekommen.

  • Am 14. Okltober ist der 20. Todestag von Leonard Bernstein.


    Aus diesem Anlaß wiederholt Arte heute abend die Doku "The Making of: West Side Story".


    Montag, 11. Oktober 2010 um 21.55 Uhr, arte.de


    Leonard Bernstein: "The Making of: West Side Story"


    Regie: Christopher Swann
    Darsteller: José Carreras, Kiri Te Kanawa, Tatiana Troyanos
    Komponist: Leonard Bernstein


    Leonard Bernstein war Pianist, Komponist und einer der größten Dirigenten, die Amerika hervorgebracht hat. 27 Jahre nach der Broadwaypremiere seines legendären Musicals "West Side Story" spielte Leonard Bernstein eine Opernfassung seines Werkes mit einer Starbesetzung ein. Das Making of begleitet die mitwirkenden Künstler vier Tage lang hautnah - von den ersten Proben bis zur endgültigen Plattenaufnahme.


    Zitat

    Die Erfolgsgeschichte der "West Side Story" begann 1957 in New York. Die Idee zu einer zeitgenössischen Adaption des "Romeo-und-Julia"-Stoffes hatten Leonard Bernstein und Jerome Robbins. Die Arbeit des Komponisten mit Arthur Laurents und Stephen Sondheim brachte ein mitreißendes Stück modernen Musiktheaters hervor, in dem Drama, Gesang und Ballett eine neuartige künstlerische Verbindung eingingen. 1961 gewann die Kinofassung von Robert Wise mit Natalie Wood und Richard Beymer in den Hauptrollen zehn Oscars, und die Geschichte von Maria und Tony begann ihren Siegeszug rund um die Welt.
    1985, über 20 Jahre nach dem Erfolg des Films von Robert Wise und Jerome Robbins, spielte Leonard Bernstein eine Opernfassung seines Werkes ein. Die neuseeländische Sopranistin Kiri Te Kanawa sang die Maria, der katalanische Tenor José Carreras schlüpfte ins Kostüm des Tony, und die griechisch-amerikanische Mezzosopranistin Tatiana Troyanos übernahm den Part der temperamentvollen Anita. Als Gast kam Marilyn Horne mit der Interpretation von "Somewhere" hinzu. Das "Making of" zeichnet die viertägige Zusammenarbeit der Künstler von den ersten Proben bis zur endgültigen Plattenaufnahme nach. Die Dokumentation gibt einzigartige Einblicke hinter die Kulissen des Musikbetriebes und bringt dem Zuschauer nahe, wie eine meisterhafte Einspielung entsteht.


    Leonard Bernstein (1918- 1990) war Pianist, Dirigent und Komponist russisch-jüdischer Abstammung. Er wurde am 25. August 1918 als Sohn ukrainischer Einwanderer in Lawrence (Massachussets/USA) geboren und starb am 14. Oktober 1990 in New York. Bernstein gilt als einer der populärsten und kreativsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Er schrieb nicht nur Symphonien, Kammermusik und Klavierkonzerte, sondern auch berühmte Filmmusiken und Musicals, darunter die "West Side Story". Als Komponist vermochte er verschiedene Stilrichtungen wie Spätromantik, jüdisch-liturgische Musik, serielle Techniken, Jazz, Pop und Rock virtuos zu kombinieren. Dieses Können schlug sich in seinem Meisterwerk "West Side Story" nieder. Von 1958 bis 1969 war er Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker. Von da an dirigierte Bernstein zahlreiche führende Orchester der ganzen Welt. Besonders verbunden war er zeitlebens dem Israel Philharmonic Orchestra, den Wiener Philharmonikern und dem London Symphony Orchestra, dem er als Chefdirigent von 1987 an vorstand.


    Wiederholung:
    17.10.2010 um 10:40


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)


  • 26. September 1957:


    Im Winter Garden Theatre in New York City findet die Uraufführung des Musicals West Side Story statt.
    Die Musik stammt von Leonard Bernstein, die Gesangstexte von Stephen Sondheim und das Buch von Arthur Laurentsnach einer Idee des Choreographen Jerome Robbins.


    LG

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Mit am Erstaunlichsten am Making of waren für mich die Schwierigkeiten, die Carreras mit "Maria" hatte. Und warum wurde Te Kanawas Version von "Somewhere" eigentlich verworfen und in der Aufnahme durch die Version von Marilyn Horne ersetzt?


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Mit am Erstaunlichsten ist für mich die überhaupt Wahl Carreras' für diese Rolle! Das habe ich nie verstanden, und es ist mein größter Kritikpunkt an Bernsteins eigener Einspielung.

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Mit am Erstaunlichsten ist für mich die überhaupt Wahl Carreras' für diese Rolle!


    Finde ich auch haarsträubend und passt auch nicht zur Story:
    Der Tony is Amerikaner polnischer Abstammung - seine Clicque liegt im Clinch mit den puertorikanischen Einwanderern - die spanischer Abstammung sind.
    Wenn also ein Spanier wie Carreras - mit entsprechendem Akzent - den Tony singt, stellt das diese Geschichte völlig auf den Kopf. (heute würde ich den Beczala für die Rolle nehmen)
    Aber auch die übrige Besetzung der Bernstein-Einspielung ist nicht optimal rollengerecht, weshalb ich mit dieser Aufnahme nicht viel anfangen kann....


    LG

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

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  • Das beste daran ist der Film über die Aufnahme. Den sehe ich immer wieder gern - schon wegen der hinreißenden Troyanos.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ging mir auch so, nur daß die Aufnahme dann lange nicht so berührend wirkt wie einzelne Momente der Rehearsels.


    Das liegt auch an dem nicht näher benannten, aber irgendwie etwas lahmen Orchester (Altersweisheit des Dirigenten?) Die mit NYP auf Columbia MS 6251 ca. 1960 eingespielten "Symphonic Dances from West Side Story" haben entschieden mehr Biß (und die Slang-Dialoge der Gangs klingen auf der DGG-Platte irgendwie nicht glaubwürdig).


    Im "America"-Ensemble verzichtet die Troyanos völlig auf opernhaften Schöngesang, trotzdem fragt man sich, ob das ganze mit Musicalsängern nicht besser geklungen hätte. Auf youtube gibt es übrigens zig Versionen von "Somewhere", von Judy Garland bis Renée Fleming, und es ist ganz offensichtlich, wie sich die Wirkung dieser Musik mit dem Vokalstil verändert. Daher auch hinter Beczala ein Fragezeichen.


    :hello:

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  • Vor wenigen Tagen startete Steven Spielberg's Verfilmung von Bernstein's West Side Story in den Kinos.
    Die Kritiker sind begeistert. Die Neuverfilmung gilt als einer der Besten Filme des Jahres. Hochgelobt werden die talentierten Jung-Schauspieler.

    Sämtliche puertoricanische Rollen wurden auch mit Schauspielern und Tänzern mit lateinamerikanischer Herkunft besetzt.


    Im berühmten Film von 1961 spielte Rita Moreno übrigens noch die Anita. Spielberg verpflichtete die inzwischen 90-jährige auch für die Neuadaption in der Moreno nun die Rolle Valentina spielt und den Hit Somewhere singt.





    Gregor

  • Doof eigentlich! - Ich liebe Bernsteins West Side Story, aber von Spielberg (fraglos ein ausgezeichneter Regisseur) mag ich eigentlich nur Duel, Jaws ("You're gonna need a bigger boat."), 1941 und die beiden Indiana Jones; alles danach finde ich einfach überambitioniert. Aber Steven wird auf mich als Zuschauer verzichten können 8-)

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass diese Neuverfilmung den Klassiker von 1961 (10 Oscars - sagte seinerzeit noch wirklich etwas aus) übertrifft. Gleichwohl, sobald ich die Möglichkeit habe, werde ich mir Spielbergs Version wohl auch anschauen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Was hat Spielberg geritten, diesen Filmklassiker neu zu verfilmen? Mit der ersten Fassung bin ich zufrieden. Den kurzen Trailer habe ich mit angeschaut. Hat der Regisseur wirklich etwas Neues hinzuzufügen, frage ich mich. Wäre es nur eine Imitation, dann würde mein Urteil vernichtend ausfallen. Selbst im Schriftzug des Titels erinnert der neue Film an den sechszigjährigen Klassiker. Mutig hätte ich es gefunden, die Handlung in der Trump-Zeit anzusiedeln.


    Aber wie Joseph II. erwähnt, man müsste ihn sich anschauen, um sich ein Urteil bilden zu können.


    640px-West_Side_Story_1961_film_poster.jpg?1639442023513west_side_story_ver6.jpg

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Was hat Spielberg geritten, diesen Filmklassiker neu zu verfilmen? Mit der ersten Fassung bin ich zufrieden. Den kurzen Trailer habe ich mit angeschaut. Hat der Regisseur wirklich etwas Neues hinzuzufügen, frage ich mich. Wäre es nur eine Imitation, dann würde mein Urteil vernichtend ausfallen. Selbst im Schriftzug des Titels erinnert der neue Film an den sechszigjährigen Klassiker. Mutig hätte ich es gefunden, die Handlung in der Trump-Zeit anzusiedeln.


    Aber wie Joseph II. erwähnt, man müsste ihn sich anschauen, um sich ein Urteil bilden zu können.


    640px-West_Side_Story_1961_film_poster.jpg?1639442023513west_side_story_ver6.jpg


    Würde dann im Umkehrschluss bedeuten, dass man das Werk nicht mehr im Filmformat anfassen sollte.

    Weil es ja schon so eine überragende Aufnahme gibt.

    Das halte ich für schwierig.

    Ich kann mir vorstellen, dass durch diese Neuauflage, Menschen das Werk erstmals kennenlernen.


    Warum sollte also Spielberg nicht seine Interpretation des Werkes zeigen ?


    Wie heißt es doch so schön : "Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme"


    Viele Grüße, Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • "Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme"

    Das finde ich ein gutes Bild. Tradition hat nur dann eine Chance, wenn nichts sakrosankt ist. Sie muss gelebt werden können. Wieso sollte man nicht das Recht haben, die West-Side Story nochmal zu drehen? Oder Beethovens 10. mit dem Computer zu kreieren. Wie man die Ergebnisse nachher beurteilt, ist eine ganz andere Sache, aber nur so lebt Tradition.

  • Von manchen Stoffen sollte selbst ein Steven Spielberg die Finger lassen. Ich behaupte mal, dass es besser als die Erstverfilmung (und -besetzung) nicht geht, darum sehe ich keine Notwendigkeit, es zu versuchen und schlechter zu machen...


    Aber es ist natürlich alles erlaubt. Angucken werde ich mir die Neuverfilmung irgendwann wohl, einfach, um mein Vorurteil zu bestätigen.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Von manchen Stoffen sollte selbst ein Steven Spielberg die Finger lassen. Ich behaupte mal, dass es besser als die Erstverfilmung (und -besetzung) nicht geht, darum sehe ich keine Notwendigkeit, es zu versuchen und schlechter zu machen...

    Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass diese Neuverfilmung den Klassiker von 1961 (10 Oscars - sagte seinerzeit noch wirklich etwas aus) übertrifft.

    Was hat Spielberg geritten, diesen Filmklassiker neu zu verfilmen? Mit der ersten Fassung bin ich zufrieden.

    Käme irgendwer hier im Forum auf die Idee, zu behaupten, dass es von Rosenkavalier, Tristan und Isolde, Beethovens 6., Kleine Nachtmusik, Weihnachtsoratorium usw. keine Neuaufnahmen mehr braucht, da die (ur-)alten Aufnahmen nicht zu übertreffen sind?

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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