Alles Roger !!! - Roger Norrington und seine Tonaufnahmen

  • Nach so viel Lob für Roger Norrington wage ich kaum mehr, Kritik anzuführen, doch wenn man andernsorts liest, was Karajan oder manchmal selbst Leute wie Bernstein einstecken müssen, ist es meines Erachtens durchaus angebracht, diesen achso transparenten, klaren und angeblich frischen Interpretationstil zu hinterfragen.


    Vorneweg: Ich erwarte nicht, dass meine Meinung als objektive Einschätzung anerkannt wird und will auch nicht dogmatisch wirken, doch gerade das ist es, was man Norrington vorwerfen kann und weshalb Kritik an seinem Stil auch in höchstem Masse zu rechtfertigen ist. Seine Äußerungen in Bezug auf 'Dauer-Vibrato' und den anscheinend so verachtenswürdigen 'brahmsdeutschen' Klang wirken teilweise derart plakativ provokant, dass er Unverständnis über seine durchaus dogmatische Herangehensweise doch sehr auf sich zieht, zumal er ja die Interpretationen all der großen Dirigenten; Furtwängler, Karajan, Bernstein, Walter etc. damit quasi als zweite Wahl einstuft.
    Dabei will ich ihn nicht gänzlich verurteilen - bis Mozart und frühem Beethoven sind seine Einspielungen durchaus als gelungen zu bezeichnen, doch seine Exkursionen in die Romantik, aber auch der späte Beethoven wirken auf mich teilweise wie der verzweifelte Versuch, dieser Musik alle emotionale Schönheit zu nehmen, um sie auf ein mathematisch-transparentes Grundgerüst zu reduzieren.
    Meine beiden Beispiele hierfür sind einaml ein Live-Erlebnis in München und Mendelssohns Violinkonzert mit Jansen und dem London Philharmonic Orchestra.
    Zuerst zum Mendelssohn: Nach einer Weile der Freude über Janine Jansens schönes, lebendiges Spiel fing ich irgendwann an, das Orchester zu vermissen. Zwar war es da und auch ein wenig zu hören, doch von con-certieren (wetteifern!) war in diesem Konzert nichts zu bemerken. Nun will man bei Mendelssohn natürlich kein Orchester, das in diesem eher zarten frühromantischen Werk den Solisten an die Wand musiziert, aber eine gewisse Gleichberechtigung in den für das Orchester gesetzten Stellen darf man wohl schon erwarten. Stattdessen durch alle drei Sätze unambitioniertes, absolut hintergründiges 'Begleiten', so dass man sich irgendwann nach einer Bearbeitung des Konzerts für Solovioline sehnte, um sich wenigstens nicht mehr über die Untätigkeit des Orchesters ärgern zu müssen. Und das lag freilich nicht am Orchester, sondern daran, dass Norrington sie einfach nicht spielen ließ.
    Anders, aber keinesfalls besser live mit Hilary Hahn. Nach dem Elgar-VK war man froh, dass endlich die Pause kam, wo man dann in der ersten Enttäuschung übereinstimmend zu dem -falschen- Schluss kam, Elgars Violinkonzert wäre ein lanweiliges, drittklassiges und an sich ziemlich überflüssiges Werk (keiner von uns hatte es bis dahin näher gekannt). Nach der Pause freilich zeigte Roger Norrington an Brahms' 1ter Symphonie anschaulich auf, dass es schlichtweg an ihm gelegen hatte. Durch alle vier Sätze ein kontrastloses, immerzu gleich oberflächliches Musizieren und vor allem ohne den wunderschönen, brahmstypischen Klang, der wohl doch nicht so ganz ohne Vibrato auszukommen scheint.


    Natürlich, es muss nicht immer 'Breitwandsound' sein, und schon gar nicht für jeden, aber für mich persönlich verliert die Musik bei diesem Ansatz doch sehr viel von ihrem Reiz - beinahe zu viel.

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Ich komme gerade aus dem Konzerthaus aus einem Konzert auf dessen Programm das Violinkonzert in D von Strawinsky und die 7. Symphonie von Bruckner standen.
    Zum Violinkonzert kann und will ich mich nicht äußern, da ich das Wert vorher nicht kannte. Nur soviel die Solistin Patricia Kopatchinskaja hat mich mit ihrem Spiel und ihrer bescheidenen Art gleich für sich eingenommen.


    Der Bruckner hat mich aber ratlos zurückgelassen. Ich kannte von Norringtons spätromantischen Aufnahmen die 6. Bruckner und die 5. Mahler und bei beiden war mein Eindruck ein durchwegs positiver.
    Heute Abend kann ich das aber so nicht sagen. Sicher der Stuttgart-Sound ist unverkennbar und auch habe ich durch den extrem durchsichtigen, balancierten Klang viel neues gehört, was mir bis jetzt noch nie aufgefallen wäre. Die Tempi waren nicht mal mehr zügig sondern schnell, aber auch das wäre kein Problem gewesen.


    Was mir fehlte war der lange Atem, der Spannungsbogen. Die einzelnen Sätze huschten vorbei ohne, dass ich das Gefühl hatte, dass der Satz eine richtige Spannung aufbaut. Sicher, einige Stellen waren genial und herrlich ausgeleuchtet und klangen völlig neuartig, aber im ganzen Sprang kein Funke über. Zudem schien der Klang extrem auseinanderzufallen (mein Platz an sich ein guter: 6. Reihe Parkett, Mitte). Vielleicht liegt es aber auch an der Symphonie, die weniger Steigerungsstrecken als z.B.: die 3. oder 6. hat.
    Am Ende Applaus, aber kein tosender wie z.B.: bei Chailly vor einem Monat. Vereinzelte Bravos, aber alles in Allem ziemliches Stirnrunzeln im Saal.


    ?( ?( ?( ?( ?(


    Irgendwie war das heute wie Wiener Schnitzel in Tomatensauce, schmeckte nicht schlecht, braucht aber so schnell keine Wiederholung, weil man einfach schmeckt, dass das Schnitzel nicht dafür gedacht ist.
    (Der Vergleich ist doof ich weiß, aber mir fällt jetzt nix mehr anderes ein.)



    P.S.: Es hing ziemlich viel Kabelzeugs von der Decke, es scheint als sollte eine Aufnahme gemacht werden. Ob fürs Radio oder für eine CD weiß ich nicht.

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Generell ist (IMO) Norringtons Manko, daß er unter "Dauerspannung" steht, soll heissen er dirigiert immer mit "Überdruck, was ihm die Möglichkeit der Steigerung nimmt. (etwas, das ein Lieblingsdirigent, Karl Böhm beherrschte, wie kein zweiter).
    Aber es gibt auch positive Aspekte; Er bietet eine selten gehörte Durchhörbarkeit und zudem eine sehr subjektiv gefärbte Sichtweise der von ihm interpretierten Werke. Letzteres ist natürlich insbesondere vom übersättigten Sammler "der schon alles kennt" zu begrüssen.
    Somit kaufe ich regelmässig seine Aufnahmen, da sie oft eine neue Perspektive aus oft Gehörtes ermöglichen.
    Allerdings gibt es jedoch stets Aufnahmen, die mich mehr überzeugen als , seine, bzw solche die mir meht ans Herz gewachsen sind.
    Aber er ist ein Dirigent, der durchaus etwas zu sagen hat - somit sollte er in keiner ernstzunehmenden Sammlung fehlen....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • ich habe mich - vor allem durch die beethoven-zyklen und die alten schubert-aufnahmen - in der letzten zeit zu einem norringtorianer entwickelt und - mal wieder im kaufrausch - seinen mendelssohn, schumann (je den gesamten zyklus neu sowie je 3und 4 alt), die beethoven-klavierkonzerte, die zauberflöte und einen mozart (symphonie nr. 39 etc.) erworben.


    nach durchhören stelle ich fest, daß ernüchterung langsam einsetzt. vor allem der hochgejubelte mendelssohn-zyklus mit den stuttgartern (ich fand damals ebenfalls radioausschnitte grandios, hatte aber vor dem erwerb wg. des preises zurückgeschreckt) nervt und enttäuscht mich gewaltig. vor allem s. 1 und 5 sind erschreckend herunterbuchstabiert (dabei gibt es zuweilen durchaus schöne effekte und traumhafte soli), kein musikalischer fluß, eher ein dauer-staccato, langsame, fast totbuchstabierte tempi (die langsa men sätze hingegen wieder schneller :no: ?( ) so daß ich fast aufschreien wollte: ist das denn M U S I K??? wie kann man so als dirigent VERSAGEN??? - anders kann ich es leider nicht ausdrücken. schade für das viele geld. .... ;( ;( ;(


    mit klammen gefühl lege ich nun die weiteren cds auf )auch mendelssohn 3 und 4 scheinen in diese richtung zu gehen ... was für ein unterschied zum beethoven ... unbegreiflich

    --- alles ein traum? ---


    klingsor


  • Das steht außer Frage und die von dir angesprochenen Vorzüge haben sich auch heute Abend wieder gezeigt. Ich hätte niemals eine solche Durchhörbarkeit für möglich gehalten und hielt es für ein Werk der Toningenieure. Seine Ansichten des Werkes waren stellenweise hoch interessant, nur war die Symphonie IMO zu verhetzt und das von Klingsor angesprochene Dauerstakkato und auch eine gewissen Überphrasierung haben die 7., die meiner Meinung nach vom großen Bogen lebt, in diverse Schichten zerfallen lassen. Das ist schade, weil Sir Roger auch heute wieder sehr sympathisch war und sichtlich enttäuscht war ob der etwas kühlen Reaktion des Publikums.
    Es kann auch sein, dass sein Ansatz bei Werken, die von Kontrasten und Brüchen leben wie der 3. oder meinetwegen auch der 6. Bruckner besser passt. Seine Mahler 5 ist meiner Meinung nach auch anbetungswürdig.


    klingsor: Interessant was du über die Mendelssohn-Sinfonien schreibst. Denn gerade die 3. und die 4. aus London sind referenzverdächtig, wohingegen sein erster (!) Beethoven-Zyklus dagegen verblasst.

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • hallo, ja, ich vermute, daß mir die älteren (mendelssohn/schumann) mit den lcp wesentlich besser gefallen werden.
    dennoch: sehr merkwürdig, was er da mit dem rso stuttgart macht ...

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Zitat

    Original von georgius1988
    I


    P.S.: Es hing ziemlich viel Kabelzeugs von der Decke, es scheint als sollte eine Aufnahme gemacht werden. Ob fürs Radio oder für eine CD weiß ich nicht.


    Hallo Georgius


    Für CD nehme ich an- Norrington macht ja für Hänssler einen Bruckner-Zyklus. Die Siebte wäre die nächste in der Reihe gewesen. Deiner Beschreibung nach war das Vergnügen zwiespältig:


    Hohe Transparenz aber der melodische Fluss blieb auf der Strecke.


    Kaufen werde ich mir die CD aber wohl trotzdem ;)


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)



  • Lieber Christian,


    Prinzipiell dachte ich auch an die CD, aber dann wäre sie die erste Aufnahme, die nicht in Stuttgart entsteht. Kaufen werde ich sie mir wohl auch, schon allein um die Interpretation noch mal zu hören. Meine Vermutung ist auch, dass der Klang auf der CD weniger zerfällt, da sie quasi von oben aufgenommen wird.


    Deine Zusammenfassung des Abends trifft es haargenau.


    Sehr schön war jedoch eine Autogrammstunde mit Sir Roger nach dem Konzert bei der ich mir die (im Konzerthaus erstandene) Bruckner 3 signieren lies. Ein erstes Reinhören hat auch schon mal einen ähnlich positiven Eindruck hinterlassen wie die 6. Also vielleciht liegts wirklich am fehlenden Fluss.


    Lg
    Georg

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Zitat

    dennoch: sehr merkwürdig, was er da mit dem rso stuttgart macht


    schrieb Klingsor im Frühjahr 2009...


    Inzwischen hat Sir Roger Norrington scheinbar eine ganze Menge "gemacht" mit diesem Orchester - und wie es scheint ist die Publikumsresonanz gut - ansonst würde Hänssler ja nicht produzieren wie am laufenden Band....


    Immerhin ein ganz schöner Erfolg für einen Dirigenten, der in einem Interview mit der "Zeit" folgendes Statement von sich gab:

    Zitat

    Ich sage immer: Schönheit sollte ein Nebenprodukt beim Musikmachen sein und nicht das Ziel.




    Abgesehen davon ist es stets eine weise Entscheidung zu seinen Stars zu stehen, wie zahlreiche Beispiele belegen.
    Hänssler hat sich durch den "Ankauf" einiger Stars - allen voran Sir Roger - profilieren können - Roger Norrington hingegen dürfte am Ende aller Zeiten einer der bestdokumentiertesten Dirigenten unserer Tage werden....


    Was ist seit 2009 alles passiert ?


    Nun - eine ganze Menge an Mitschnitten gibt es:


    Beispielsweise Mahler:



    oder Bruckner:



    und soeben (Juni 2011) sind die Enigma - Variationen op 36 von Elgar erschienen.



    Dann findet sich noch ein Nachsatz bei Wikipedia:


    "Ende Juli 2011 wird er seinen Posten am RSO Stuttgart aufgeben."
    Schade......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Was wird aus dem halbfertigen Mahler-Zyklus bei Hänssler?
    Fünf Mahler Sinfonien wurden bereits veröffentlicht,sind oder werden die vier restlichen Sinfonien noch mit dem RSO-Stuttgart eingespielt?
    In den Mahler-Jahren 2010/2011 hätte sich der ideale Zeitpunkt für eine Veröffentlichung eines kompletten Mahler-Zyklus angeboten.
    Auch der Bruckner-Zyklus ist bisher unvollendet,es gibt lediglich die 3.,6. und 7. Sinfonie auf CD.

    mfG
    Michael

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Von Bruckner ist auch die 4. Sinfonie erschienen - und ich persönlich vermisse nicht zwingend weitere Mahler- und Bruckner-Aufnahmen...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Norrington ist doch im Grunde auch nur ein ziemlich hochgepuschter Dirigent. Am besten gelingen ihm m. E. die Wiener Klassik und die frühe Romantik. Aber sein Nonvibrato-Getue (So und nicht anders!) tue ich mir im spätromantischen Repertoire nur ungern an.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Da möchte ich doch eine Lanze für ihn brechen, wenngleich er nicht unbedingt in jedem Fall meinen Geschmack trifft - Aber welcher Dirigent der Gegenwart tut das schon ?
    Norrington ist mit Sicherheit ein Dirigent der polarisiert - er hat Anhänger und Gegner.
    Aber er ist ein Dirigent mit "Charakter" - er weiß was er will. Daß er das RSO Stuttgart in den Blickpunkt des Interesses gebracht hat steht meines Erachtens ausser Zweifel. Es ist schon eine Kunst, ein eigenes Orchester, das mit seinem Namen verbunden (London Classical Players) ist zu verlassen und ein Orchester - das noch dazu mit modernen Instrumenten spielt - so umzuformen, daß nach kurzer Zeit das Schlagwort "Stuttgart Sound" in vieler Munde ist.
    Norrington ist - wie immer man zu ihm stehen mag - mit Sicherheit einer der interessantesten Dirigenten der letzten Jahr - und der Gegenwart. Der Mann hat Profil , hat Visionen und kann sie nicht nur in die Tat umsetzen - sondern auch erklären.


    Zum Bruckner- und Mahler-Projekt: Vielleicht ist schon etwas unveröffentlicht im Archiv, aber auch wenn nicht - so gibt es hier einen Satz auf der Website des SWR der vielleicht einiges beantwortet:


    Zitat

    Er wird jedoch dem RSO weiterhin verbunden bleiben und zukünftig bei ausgewählten Konzertprojekten ans Pult des Orchesters zurückkehren. Neben seiner weltweiten Tätigkeit als gefragter Gastdirigent leitet er mit Beginn der Saison 2011/2012 das Zürcher Kammerorchester als Chefdirigent.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hier eine der wenigen Aufnahmen die uns Norrington aus seiner relativ kurzen Zusammenarbeit mit den Zürcher Kammerorchester hinterlassen hat. Die Aufnahme der Haydn Sinfonien wurde 2013 live mitgeschnitten und von der Kritik mit Lob überschüttet. Dennoch - 2015 - nach nur 4 Jahren - endet seine Zusammenarbeit mit den Zürchern. Irgendwie ist es schon auffällig, daß er dor - im Gegensatz zu Stuttgart und vorher London - so wenig aufgenommen hat. Haben die Eidgenossen vielleicht seinen angeblich recht spitzen englischen Humur nicht goutiert ? Ich weiß es nicht. Oder ist die Zeit des non vibrato nun endgültig vorbei ?


    Ich habe mir auch die Frage gestellt wo er jetzt dirigiert- aber keine wirkliche Antwort gefunden. Allerdings gab es Mitte August 2016 in Rahmen der Salzburger Festspiele einen Auftritt Norringtons mit seinem ehemaligen Orchester, der Camerata Salzburg. Am Programm standen Beethovens Ballettmusik zu "Die Geschöpfe des Prometheus" und die "Eroica".


    Die renommierten "Salzburger Nachrichten" schrieben anlässlich dieses Konzert seine Besprechung, die mit den Worten begann:


    "Das war ein unglaublicher Abend, wie in den glorreichen Zeiten. Ein Festspielereignis."


    http://www.salzburg.com/nachri…us-dem-handgelenk-209934/


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die Erklärung könnte wohl im gesundheitlichen Bereich zu finden sein. Schon vor vielen Jahren hieß es, Norrington sei sehr krank und ich wunderte (und freute) mich, dass er nach wie vor schöne Aufnahmen machte. Es muss sich also keineswegs um künstlerische Differenzen handeln.

  • Hier ein ziemlich aktueller Artikel zu einem Konzert mit dem DSO Berlin.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Ich freu mich, daß er doch noch aktiv ist, auch wenn er nicht immer meinen Geschmack trifft. Aber er ist eine Ikone der klassischen Musik, hat von sich reden gemacht, meiner Meinung dem RSO Stuttgart zu höherer Bekanntheit verholfen, indem er den "Stuttgart-Sound" kreierte - was nicht alle als Vorteil sahen. Die Fa. Hänssler hat indes Dank der Zusammenarbeit mit ihm ihr Klassikrepertoire gewaltig aufstocken können. Irgendwo fand ich die Bezeichnung "crazy old man" für ihn, was ihm vermutlich gefallen dürfte, denn er hat Humor - angeblich einen zeitweise sogar verletzenden - Wenn dies Zutriff teilt es das mit einem seiner berühmten Vorgänger, nämlich Sir Thomas Beecham. Ich fand seinerzeit eine Bemerkung von ihm als ganz witzig, wo er seine etwas überzogenen Tempi bei einer "Eroica Aufführung verteidigte: Es ginge schließlich um einen Helden. Helden sind erst dann unbeweglich, wenn sie als Denkmal aufgestellt werden, lebende Helden sind indessen beweglich und schnell (aus dem Gedächtnis zitiert)


    Man mag mich fragen, was ich persönlich an ihm finde, Das ist kurz erklärt. Er ist eine der Dirigentenpersönlichkeiten mit Eigencharakter, die siche in der Musikgeschichte ihren dauerhaften Platz finden werden, ein Mann mit Charakter, Humor und stark ausgeprägtem Profil - in allen Bedeutungen dieses Ausdrucks .....:stumm::hahahaha:


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heute habe ich die hier abgebildete Aufnahme von Mozarts Jupiter Sinfonie gehört - und ich war begeistert.

    Bei mir liegen einige hundert bislang ungehörte CD, die ich mich bemühe peu a peu zu hören und einzuordnen, gelegentlich auch im Forum kurz zu kommentieren. Ich hatte den Vorteil die heutige Aufnahme vorurteilsfrei - weil unbelastet von Erinnerungen an andere Interpretationen anhören zu können (da schon lange nicht gehört) und zudem noch die Unkenrufe von Norringtons Ktitikern nicht vor Augen hatte. Er nimmt die Tempi ziemlich flott, bei gleichzeitiger Wucht, die aber straff und niemals aufgetragen wirkt.

    Ebenso bleibt die Schönheit des Klanges erhalten. Bei aller Kritik, das Orchester kann sich IMO alle Zehne abschlecken, daß Norrington so viele Aufnahmen mit ihm gemacht und es in die Reihe der "Unverwechselbaren" gehoben hat - wenngleich nur für einen gewissen Zeitraum. Ich habe nicht allzuviele Aufnahmen aus seiner Zeit mit dem RSO Stuttgart (aber doch einiige) weil ich sehr vilee Einspielungen mit den "London Classical Players" im Archiv habe - aber mit morgigem Datum werden einige weitere bestellt.....

    Im Rahmen der "Norrington Geburtstagspreise" ( er feierte heuer im März seinen 85 er)gibt es zahlreiche seiner CDs zum Sonderpreis von 7.99 Euro

    Obwohl er noch dirigiert habe ich keine Aktuellen Neuaufnahmen mehr gefunden....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ja, Sir Roger dirigiert noch und macht derzeit einen Zyklus der Symphonien von Martinů mit dem DSO Berlin. Soweit ich weiß, hat er drei bereits dort aufgeführt, drei weitere fehlen, wobei er sich eine pro Spielzeit vornahm. Sprich: Er muss noch mindestens drei Jahre auf dem Podium bleiben, damit das gelingt. Ob das jemals auf CD erscheinen wird, kann ich aber auch nicht beantworten. Die letzte reguläre Einspielung ist wohl 2014 entstanden: Ein deutsches Requiem von Brahms.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Die letzte reguläre Einspielung ist wohl 2014 entstanden: Ein deutsches Requiem von Brahms.

    Lieber Joseph II.,


    …. wenn ich nicht schon mit dem Brahms-Requiem "reich gesegnet" wäre, würde ich mir diese Aufnahme zulegen. Aber …. wohin damit? Bei mir stapeln sich mal wieder die noch nicht einsortierten CDs:(.


    Ich muß zu meiner Schande nämlich gestehen, daß es in meiner Sammlung keine einzige Aufnahme mit Sir Roger gibt. Dabei habe ich ihn vor ein paar Jahren mal im Fernsehen erlebt, da hat er die Vierte von Brahms erklärt und anschließend aufgeführt. Ich habe selten so kluge, dabei leicht verständliche Ausführungen über ein klassisches Werk gehört. Und seine Interpretation hat mir auch gefallen.

    Ich hatte mir fest vorgenommen, zumindest eine Norrington-CD zu kaufen - es ist beim Vorsatz geblieben:untertauch:.

    Jedenfalls hat er mich damals (ich bin rein zufällig in die Sendung hineingeraten) sehr beeindruckt.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Roger mit den Mozart-Sinfonien

    Heute habe ich die hier abgebildete Aufnahme von Mozarts Jupiter Sinfonie gehört - und ich war begeistert.

    :huh: Da bin ich ja verwundert und zugleich positiv überrascht, lieber Alfred, dass Dir Norrington bei Mozart so gut gefällt, wo Du doch eigentlich zu den klassischeren Aufnahmen u.a mit Böhm tendierst.


    Neben ein paar Einzelaufnahmen der Sinfonien mit Szell und Jacobs (Nr.39 und 41 =O für Dich Horror) und (weil man dafür nur Centerlöse bekommt auch noch die Böhm-Doppel-CD mit letzten den Sinfonien Nr.35-41) hab ich nur den 6-CD-Schuber mit Roger Norrigton, in dem die wichtigsten Mozart - Sinfonien enthalten sind, übrig behalten.

    Diese vergleichsweise extremeren Mozart-Aufnahmen würde ich als spannend und modern betrachten und diese liegen mir auch von Interpretationskonzept mehr als die "klassischen" Aufnahmen:


    hänssler, 2007, DDD


    8) :thumbup:Wenn Mozart-Sinfonien, dann höre ich im Prinzip nur noch Norrington ! Ausserdem sind diese klangtechnisch herausragend gut, sodass alle Paukenstellen prägnant rüber kommen.
    nemorino

    Inzwischen sind diese Aufnahmen im Preis stark gestiegen, aber es wäre für Dich ein TOP-Einstieg für den Dirigenten R.Norrington.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Vielleicht habe ich was missverstanden, aber Roger Norringtons Aufnahmen sind derzeit GÜNSTIG zu haben (ca 7.50)


    Es ist ein Irrtum, anzunehmen, daß ich fast nur Karl Böhms Mozart akzeptiere. Es ist hier nicht der richtige Platz das "aufzuarbeiten"

    Es gibt aber einige Threads über Mozart-Dirigenten. Ich werd mir einen heraussuchen und dort ein wenig schreiben.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zum 85. Geburtstag hat BR Klassik die Sache kurz auf den Punkt gebracht:


    Vibrato ist unhistorisch! An diesem Credo Norringtons scheiden sich die Geister. Aber Norrington setzt auf Transparenz, möglichst viele Details sollen aus der Musik herauszuhören sein: "Man hört von Dirigenten immer: mehr Klang, mehr Klang! Diesen Klang möchte ich nicht hören, sondern Klangrede, Geste, Gespräch – und das geht viel leichter ohne Vibrato."

    ...

    Das ab 1998 beim Radio-Sinfonieorchester Stuttgart erprobte Klangbild wurde zu Norringtons Markenzeichen: der "Stuttgart Sound". Dort hat er vorgeführt, wie man Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis auf moderne Orchester übertragen kann – heute fast schon Standard.


    Diesem Sound bin ich während einer Autofahrt aus dem Radio erstmals begegnet, als in einer Radio-Sendung über Roger Norrington berichtet wurde. Das tönte sehr ungewohnt und liess mich sofort aufhorchen. Seither habe ich seine CDs in meiner Sammlung und ich bereue nicht, sie mir angeschafft zu haben.

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber Alfred Schmidt


    Sir Roger Norrington soll Spannungen mit dem Zürcher Kammerorchester haben, weil er nichts mehr aufgenommen hat?

    Nein, ich denke nicht. Er trägt den Titel "Ehrendirigent", der ihm vom Orchester sicherlich nicht ohne Wertschätzung verliehen wurde.


    Am 9. Juni 2020 19 30 h führt Sir Roger Norrington mit dem Zürcher Kammerorchester und dem Pianisten Sebastian Kauer ein Beethoven Programm auf.


    In der Konzertankündigung steht: Bei diesem Beethoven-Konzert nimmt nicht nur der Pianist Sebastian Knauer am Klavier Platz, sondern auch Sir Roger Norrington auf seinem Dirigierstuhl.


    Der Mann ist 85 Jahre alt. Da darf man sich die Strapaze eines Konzertes erleichtern.

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich schätze Norrington sehr als einen der Pioniere der historisch informierten Aufführungspraxis. Insbesondere seine Einspielungen der Beethoven-Symphonien mit den London Classical Players waren für mich ein Augenöffner (oder besser: Ohrenöffner).



    Diese Aufnahmen haben mich wirklich begeistert, nicht nur wegen des vibratolosen Spiels, sondern noch mehr wegen der konsequenten Befolgung der Metronom-Angaben, auch wenn mir die Ergebnisse nicht immer gefallen haben. Seinen Mozart habe ich seltsamerweise gar nicht mehr in Erinnerung, die Aufnahmen muss ich unbedingt mal wieder hören - wenn sie schon Alfred gefallen ^^.


    Generell ziehe ich seine Aufnahmen mit den London Classsical Players denen mit dem RSO Stuttgart vor - wenn schon HIP, dann richtig, d.h. mit "period instruments". Ich fand es immer inkonsequent, hinsichtlich des Vibratos eine so dogmatische Position zu vertreten, dann aber die "unhistorischen" (siehe obiges Zitat) modernen Instrumente in Kauf zu nehmen. Letztlich wird Norrington sich hier wohl pragmatisch entschieden habe, eine Karriereoption nicht auszuschlagen. (Auch Harnoncourt hat sich ja nicht geweigert, traditionelle Orchester mit modernen Instrumenten zu dirigieren.)

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Genau diese Inkonsequenz war es, die mich - nach dem Kauf etlicher CDs mit den London Classical Players . von weiteren Käufen - mit dem RSO Stuttgart -weitgehend abeschreckt hat. Einige habe ich dann aber doch erworben.

    Man darf nicht vergessen, daß Norrington und seine Klangphilosophie sehr viele Feinde hatte - und die griffen ihn von beiden Seiten an - frontal und hinterhältig.

    Der Abgang aus London und die Auflösung der Londion Classical Players (1997) war mit immer schleierhaft, aber jettzt bei der Recherche sehe ich, dass diese von Sir Roger 1978 gegründete Orcherster sich zu einem Guteil aus Mitgliedern anderer HIP Orchester rekrutierte die mal da und mal dort spielten .........

    Bevor hänssler seinen Vertrag mit Norrington und dem RSO abscloss, gab es eine Umfrage, of daran Interesse bestünde.

    Die Überwiegenden Antworten - soweit sie mir bekannt sind - es sist schon lange her - waren NEGATIV

    Die Verantwortlichen bei Hänssler hatten offenbar eine gute Nase - denn sie ignorierten das Pöbliszit und nahmen am laufenden Ban (in allen Bedeutungen des Wortes) auf

    Wie immer man zu diesen Aufnahmen steht - sie sind ein Stück Schallplattengeschichte.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Der Doyen unter den lebendigen US-Klassikkritikern, David Hurwitz, Chefkritiker von ClassicsToday, betreibt seit der Corona-Zeit einen eigenen YouTube-Kanal, auf dem er täglich neue (streitbare) Rezensionen und Betrachtungen zu diesen und jenen Werken und Aufnahmen einstellt. Seine Rezensionen sind seit langem berühmt-berüchtigt, teilweise in ihrer unerbittlichen Schärfe auch überzogen, doch allemal amüsant. Dies gilt umso mehr, wenn man ihn live vor der Kamera sieht.


    Zur Sir Roger Norrington erschien dieser Tage ein Video mit dem bezeichnenden Titel: "Roger Norrington - The WORST Conductor Ever?" Darin lässt Hurwitz sichtlich seiner über Jahre aufgestauten Wut über Norrington freien Lauf, bezeichnet ihn und seine Art des Musizierns als "Schwindel" und meint, dass einer wie Norrington nur in Deutschland Karriere habe machen können, wo ja auch das sog. Regietheater seine schlimmsten Auswüchse zeitige. Norrington, so Hurwitz, sei quasi derselbe Murks in Dirigentenform. Der "Stuttgarter Sound" mit seinem Nonvibrato auf Biegen und Brechen so ziemlich das Furchtbarste, was man besonders der Musik der Romantik antun könne und zigfach als Unfug sondergleichen widerlegt. Überhaupt sei es ein Problem der Deutschen, dass alles immer eine Ideologie haben müsse. Und Norringtons Nonvibrato-Sound sei eben eine solche. So habe er in Deutschland eine ganze Stadt hinters Licht geführt und sich dadurch noch eine Anhängerschaft aufgebaut. Keine von seinen Aufnahmen habe indes Bestand, die meisten seien längst aus den Katalogen gestrichen.


    Wer nun neugierig geworden ist, hier das Video:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Vorerst möchte ich Sir Roger Norrington (hat er das Adelsprädikat etwa auch aus Deutschland bekommen ????^^ ) gegen den Vergleich mit dem Regietheater in Schutz nehmen. Da bestehen doch erhebliche Unterschiede - und ausserdem befindet sich Norrington. was (eventurelle) Abweichung vom Original angeht doch ziemlich in der Mitte heutiger Interpretationen.


    Auch die Behauptung, Norringtons Aufnahmen seien mehrheitlich gestrichen ist überzogen, und meiner MEinung nach sogar falsch..

    Ich fand bei jpc 144 Eintrräge, wo naturgemäß etliche Doubletten und Compilationen dabei sind, aber immerhin.

    Norrington hatt im Laufe seiner Karriere VIER Orchestern aus unterschiedlichen Ländern vorgestanden


    Den London Mozart Players aus England

    dem RSO Stuttgart aus Deutschland

    dem Zürcher Kammerorchester aus der Schweiz

    der Camerata Salzburg


    Hier zitiere ich nun WIKIPEDIA

    Zitat

    Er war erster Gastdirigent des Orchestre de Chambre de Paris und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Er hat über 50 Uraufführungen dirigiert und ist regelmäßig mit den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern und vielen bedeutenden Orchestern auf der ganzen Welt aufgetreten.


    Auszeichnungen


    1997: Adelung zum Knight Bachelor

    2000: Grammy-Preis für die Einspielung des Violinkonzerts von Nicholas Maw mit dem London Philharmonic Orchestra

    2001: ECHO Klassik Preis (Beste sinfonische Einspielung) für die Aufnahme der ersten Sinfonie von Edward Elgar

    2003: Grammy-Nominierung für die Einspielungen der Beethoven-Sinfonien mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart

    2004: Cannes Classical Award

    2004: Record Geijutsu Award

    2004: Bremer Musikfest-Preis

    2011: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (30. September 2011)


    Wie immr man zu Norrington stehen mag - er ist ei Stück Schallplattengeschichte und wird vermutlich noch lange im Gedächtnis der Musikwelt sein, was bei seinem Kritike zumindest fraglich ist.

    Der Titel "WORSTConductor ever ? - auch wenn mit ironisierendem Fragezeichen ist IMO eine Frechheit.


    Herr Hurwitz hat aktuell übrigens noch keinen Eintrag bei der deutschen Wikipedia und das Adelsprädikat lässt auch auf sich warten...


    Herr Norrington verfügt über Wikipedia Einträge in 16 Sprachen - Nicht schlecht für den (eventuell )"schlechtesten Dirigenten der Welt"


    ich gehe davon aus, daß durch derartige Statements das Interesse an Norrington vertieft wird und zu zahlreichen Neukäufen führen wird...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ein sehr witziges Video, besonders die Mammut-Box von Karajan verleiht dem Statement volle Glaubwürdigkeit: Sir Roger als Schreckgespenst für die Freunde der Aufführungen von Haydn und Mozart mit Riesenorchestern und Dauervibrato - ich glaube, das würde Norrington gefallen. Denn das Schlimme ist: er hat auch noch Humor!

    ich gehe davon aus, daß durch derartige Statements das Interesse an Norrington vertieft wird und zu zahlreichen Neukäufen führen wird...

    Ja, das sicher auch. Ich habe aber schon viele seiner CDs und werde in den nächsten Tagen noch einmal seine Einspielungen der Beethoven-Sinfonien hören (die zweite, Stuttgarter).


    Beste grüße von der sommerlich-sonnigen Nordseeküste sendet Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Denn das Schlimme ist: er hat auch noch Humor!

    Ja und dazu noch einen sehr listig unterschwelligen.


    Ich hab noch eine Teststelle einse Booklettextes zu einer Aufnahme der "Eroica" im Kopf, wo er für die von ihm gewählten schnelleren Tempi argumentiert,

    (Aus dem Gedächnis nacherzählt) Er meinte, Helden seien ja nicht statisch sondern sehr beweglich und kämpferischr. Erst nach ihrem Tod, als Statue,

    wären sie unbeweglich) Er aber wolle den lebenden Helden schildern.

    Vermutlich vom Text her recht abweichend - aber der Sinn der Aussage blieb hoffentlich erhalten


    Es war übrigens für 9. Juni 2020 ein Konzert mit ihm geplant - wurde aber wegen Corona leider abgesagt


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Tamino Beethoven_Moedling Banner