Sagitt meint:
Ich hatte das selbstverschuldete (Miss)Vergnügen, den Sänger in einem Interview kennenzulernen.Das ist bei einer Beurteilung aber keinesfalls irgendein entscheidender Punkt. Wir sprechen über den Künstler, den Sänger, und ein herausragender Künstler vermittelt uns die Illusion des Als.ob.
Das konnte Fischer-Dieskau grossartig. Wenn man seine Bach-Interpretationen hört, hält man ihn ( zu Unrecht) für einen tiefgläubigen Menschen.
In aller Regel wird das Erscheinungsbild vom "Künstler" dominiert. Aber es gibt auch Zeugnisse von ihm, die seinen Charakter zeigen und der ist eher unangenehm. Wie er seine Frau schurigelt, in einer Aufnahme von Tod und das Mädchen( immerhin auch sie ein Star), ist peinlich. Vor dieser Veröffentlichung hätte man ihn bewahren müssen. Selbstkritik war nicht seine Stärke. Deswegen gibt es zu viele Aufnahmen von ihm, die nicht das Licht der Öffentlichkeit hätten erblicken sollen.
Nun ist er 85 und dem Vernehmen nach ziemlich deprimiert ( der noch ältere Reich Ranicko gab von Altersverdrossenheit gerade in der ZEIT ein erschreckendes Beispiel).
Ob ihm zum Feiern zumute ist ?