Liebe Taminen!
Wem von uns ist es nicht schon so ergangen:
Wir stehen im Geschäft oder scrollen uns durch die Seiten unserer Tamino-Medienpartner - natürlich nur dort - auf der Suche nach einer Aufnahme eines bestimmten Werkes oder dem Zugang zu einem bestimmten Komponisten, einer bestimmten Werkgattung.
Mehrere plausible Empfehlungen sind im Forum – natürlich nur dort – reichhaltig begründet
ausgesprochen worden, unser Vertrauen in die Erfahrung der Mitglieder ist grenzenlos.
Mit nur wenig mehr als fünfzehn guten Ratschlägen ausgerüstet stehen wir nun vor der Wahl:
Kempe, Karajan, Kondrashin, Knappertsbusch, Klemperer, Kuhrphusch?
Korngold, Krenek, Kálmán, Khatchaturian, Künneke, Klöbner?
Klavierquartett, Kammersymphonie, Kantate, Kanon, Konzertstück, Krummhornserenade?
Königsthema, Kriegssonate, Katzenduett, Kegelstatt-Trio, Kaiserquartett, Knödelquintett?
Siebenunddreißig CDs liegen ausgebreitet unter unfreundlichen Blicken des Ladeninhabers und unflätigem Gemurmel der Schlangestehenden vor dem einzigen Player des Etablissements, zweihundertfünfundvierzig virtuelle Items permutieren von der Wunschliste zum Warenkorb und zurück.
Und plötzlich sehen wir bewusst, was wir vorher blind herausgefischt oder unterbewusst schon eingereiht hatten, und es durchzuckt uns:
Ein Lieblingsbild aus der Kunstgeschichte.
Ein umwerfendes Photo.
Eine graphische Kostbarkeit.
Eine persönlich favorisierte Farbkombination.
Ein Kunstwerk zum Hineindenken.
Eine genau auf der eigenen Wellenlänge liegende Assoziation zur enthaltenen Musik.
Eine perfekte Komposition aus gestalterischen Elementen: Bild, Schrift, Logo.
Eine ideale Kombination aus Ästhetik und Information.
Fazit: Liebe auf den ersten, spätestens zweiten Blick – Die nehme ich!
Ich muss zugeben, für mich persönlich spielt die äußere Gestaltung einer Schallplatte/CD/DVD eine nicht unerhebliche Rolle.
Das geht mitunter soweit, dass ich die Hülle eines Tonträgers, der gerade seinen Dienst tut, als künstlerisches Kleinod gut sichtbar im jeweiligen Raum platziere und mich daran erfreue.
Hier haben natürlich die guten, alten Schallplatten die dekorative Nase vorn, doch stehen sie leider nur noch sehr selten „on display“.
Für diejenigen unter Euch, die nicht allein Ohren-, sondern auch Augenmenschen sind, aber auch für jene, denen das Auditive ungleich näher ist als das Visuelle nun dieser Versuch eines neuen Threads mit folgenden möglichen Leitfragen:
Welchen Stellenwert hat das Cover für Euch?
Welche Covers waren Euch Entscheidungshilfen beim Kauf einer Schallplatte/CD/DVD?
Welcher „Augenblick“ hat Euch sofort betört?
Was sind für Euch die Kriterien für ein gelungenes, sprich: Ästhetisches, ansprechendes, ausdruckstarkes, interessantes, informatives, neugierig machendes Cover?
Inwieweit kann in Euren Augen ein Cover zum Bereich Bildende Kunst zählen?
Welche Rolle spielt das Label-Logo für Euch?
Aber auch:
Welche Gestaltung hat Euch davon abgehalten, ein Produkt zu kaufen?
Was macht für Euch ein Cover edel, was billig?
Wem ist es wurscht, was außen drauf ist, solange das Richtige drin ist?
Zudem:
Wie seht Ihr die Zusammenhänge von Covergestaltung und Konsum in der Gesellschaft?
Wie und in welchen Formen ist ein Wandel betreffend „Verpackung“ und Kaufverhalten im Laufe der Zeiten feststellbar?
Und natürlich:
Welches ist Euer absolutes Lieblingscover?
Welches ist das schlechteste Cover, das Euch untergekommen ist?
(Hier kann man sich auch sehr kurz fassen, obwohl eine kleine Begründung hübsch wäre.)
Wohlgemerkt: In diesem Thread soll es in erster Linie um das Äußere, nicht das Innere gehen.
Booklet-Wertigkeit/Material, -Layout und -Inhalt wären mal ein gesondertes Thema wert.
Auf einige anregende Beiträge freut sich
Euer
audiamus
P.S.:
Ein herzliches Dankeschön an Alfred, der auf meine Anfrage hin diesem etwas geschwächten, in meinen Augen aber gerade in Verbindung mit der klassischen Musik großes Potenzial beinhaltenden Arm des Gesamtforums mehr Spielraum verlieh, indem er den ursprünglichen Forennamen „Ölmalerei" weiter fasste und in "Malerei und Bildende Kunst“ umbenannte.
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