Elīna Garanča - wieviel ist von ihr zu erwarten?

  • Liebe Taminos,


    entweder ich kann nicht richtig lesen oder es stimmt - dies ist der erste Thread zu Elina Garanca?!


    Ich habe sie bisher einmal live erlebt, werde diese dürftige Bilanz aber in dieser Saison verbessern können. Ich bin von ihrem Stimmaterial sehr angetan und denke, daß auf den schon bestehenden Fundamenten tatsächlich eine ganz große Mezzosopranistin im Reifen ist. Die Atemtechnik wirkt sensationell, das Stimmvolumen stellt sie vor keine Probleme, die Koloraturtechnik ist schon jetzt sehr weit ausgefeilt, kann womöglich in manchen Parametern noch optimiert werden. Einziges "Problem" scheint mir die mangelnde Individualität des Timbres zu sein, aber auch das kann sich ja noch entwickeln; Färbungen stehen ihr durchaus zur Verfügung.


    Hat jemand ihre Carmen in Riga gesehen? Insgesamt muß die Aufführung ja ziemlich dürftig gewesen sein. Ihre Rosina und ihr Sesto haben mich allein vokal sehr überzeugt.


    LG,



    Christian

  • Zitat

    Original von Il Grande Inquisitor
    Liebe Taminos,


    entweder ich kann nicht richtig lesen oder es stimmt - dies ist der erste Thread zu Elina Garanca?!


    Hallo Christian,
    geschrieben wurde schon so manches über sie, an einen eigenen Thread kann ich mich auch nicht erinnern.


    Ich habe sie ebenfalls als Sesto live gesehen und wiederhole gerne meine Einschätzung. Technisch mit das perfekteste, was ich in den letzten Jahren gehört habe! Da stimmt einfach alles, wobei ich ihre Zukunft nicht im Koloraturfach sehe - da gibt es wahrlich bessere. Singen kann sie aber Partien wie z.B. Rosina ohne Zweifel.
    Mir fehlt in ihrer Stimme noch die Expressivität bzw. der "Mut zu hässlichen Tönen". Das kommt aber sicher noch, sie ist ja gerade mal Anfang 30. Deswegen kann ich mir auch vorstellen, dass Carmen momentan noch keine Rolle für sie ist. Aber das ist reine Spekulation.


    Ich hoffe, sie geht sorgsam mit ihrer Stimme um und wählt vor allem ihre Rollen mit Bedacht. Dann könnte sie eine der wirklich großen Sängerinnen werden - und das aufgrund ihres Könnens und nicht aufgrund eines Medienhypes.


    LG
    Rosenkavalier

  • Geschrieben wurde hier im Forum schon etliches über Elina Garanca, so z.B. anlässlich der "Baden-Badener-Operngala" oder zuletzt anläßlich der "Echo-Gala" im ZDF.


    Ich habe ihre Karriere von Anfang an verfolgt und besitze so ziemlich alle Aufnahmen von ihr, darunter auch ihre 3 Recital-CDs.
    Die "Carmen" aus Riga wurde im Radio übertragen, ein Mitschnitt kann bei OperaShare heruntergeladen werden, allerdings fehlt der Schluss, da sich der Sender wegen überschrittener Sendezeit mitten im 4. Akt ausgeblendet hat.


    Empfehlen würde ich die folgende Opern-Gesamtaufnahme, die bei jpc zur Zeit als Sonderangebot zu haben ist:



    Gioacchino Rossini: Der Barbier von Sevilla


    (früher EUR 29,99, Jetzt EUR 17,99*)


    Erscheinungstermin: 16.6.2006


    Elina Garanca, Lawrence Brownlee, Nathan Gun,
    RO München, Miguel Gomez-Martinez
    Label: Sony , DDD, 2005

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Grande, ich habe die Garanca in Wien als Rosina erlebt und war sehr beeindruckt? Auch ihre Cd "Cantilena" (merci, cara cavaliera! :])finde ich herausragend. Ich glaube auch , dass sie eine der grossen Mezzi unsere Zeit ist und ihre Bühnenpräsenz tut dazu ein Übriges. Was die Koloraturen angeht, bin ich mir wie Rosenkavalier nicht so ganz sicher, ob das wirklich ihr Paradefach werden soll. Mir gefällt sie rein lyrisch besser. Bei den beiden Sesto-arien gebe ich z.B. ihrem "Deh, per questo" klar den Vorzug .Im Vergleich mit Bartoli oder Sonia Prina(habe beide live erlebt, ich urteile serh ungern nur nach Cd) scheint mir ihre Agilità deutlich weniger ausgeprägt.
    Händel und Mozart sind im Moment sicher ideal.


  • Als Elina Garanca 1999 hier in Helsinki den renommierten Mirjam-Helin-Gesangswettbewerb gewann, dominierte sie die Damen-Konkurrenz derart, dass der fuer den Rundfunk moderierende Bassist Jaakko Ryhänen in ihr bereits nach der 1. Runde die spätere Siegerin sah. Besonders gerne erinnere ich mich an eine der Bachias Brasileiras Villa-Lobos'(Pardon, falls das anders geschrieben wird), in Sopranlage notiert und von ihr mit perfekter Technik vorgetragen, und an ihr auch in anderen Wettbewerben gesungenes Paradestück, das Schlussrondo aus Cenerentola. Von der Muehelosigkeit in der Sopranlage waren solche Jurorinnen wie Birgit Nilsson und Ileana Cotrubas uebrigens so angetan, dass sie in ihr einen zukuenftigen hochdramatischen Sopran sahen.


    Da Elina Garanca nach diesem Erfolg einen finnischen Agenten hatte, war auch gleich zum Ausprobieren die Carmen in Tampere vorgesehen, die sie aber absagte und sich damit bis vor Kurzem Zeit liess. Ich habe diese Riga-Aufführung am Rundfunk verfolgt und war von ihrer ersten Carmen sehr angetan. Garanca ist eine kluge Sängerin, die sich sehr vorsichtig innerhalb der Grenzen ihrer Stimme bewegt. Nach meiner Meinung besitzt sie derzeit einen lyrischen Mezzospran, und entsprechend fuehrte sie ihre Stimme in Carmen, weder die Dramatik noch die tiefere Tessitura der letzten beiden Akte forcierend. Ebenfalls als klug empfinde ich es, dass sie diese Partie erst einmal (bis zur Wiener Premiere) beiseite gelegt hat.


    Sie hat bisher alles richtig gemacht, z.B. rechtzeitig die Agenten und auch die Opernhäuser gewechselt, bei denen sie unter Festvertrag stand (Meiningen, Frankfurt, Wien). Nun kann sie es sich erlauben, freischaffend tätig zu sein.


    Als junge Frau, die sie ist, kann sie es sich auch erlauben, ihre Meinung zu wechseln. So erinnere ich mich, in einem fruehen Interview gelesen zu haben, sie habe von ihrem Temperament her eine Vorliebe fuer solche Power-Frauen wie Lady Macbeth oder Santuzza; ich hoffe jedoch, dass sie im Interesse eine langen Karriere noch möglichst lange die Finger bzw. Stimmbänder von solchen Rollen lässt. Es wäre schade!


    Gespannt bin ich darauf, ob sie sich der Vermarktung à la Netrebko entziehen kann. Schliesslich haben beide dasselbe Management und sind auch bei der selben Plattenfirma exclusiv. Mit Netrebko hat sie uebrigens noch etwas gemein : beide sind m.E. Lyrische mit Koloratur, also nicht in erster Linie Koloratursänger.


    Elina Garancas Mutter Anita gilt in Lettland als eine sehr gesuchte Gesangspädagogin, und Garanca selber ist mit einem Dirigenten verheiratet. Vielleicht sind das die Gruende fuer einen zumindest in meinen Augen sehr homogenen Karriereverlauf. Möge es dabei bleiben!


    Mikko

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  • Hallo Forianer,


    in meinen Augen bräuchte es keinen speziellen Garanca-Thread geben.


    Als Sängerin ähnlich hochgepuscht, wie AN, lässt sie mich völlig kalt; kein Vergleich mit Simionato, Berganza, Baltsa, Otter oder neuerdings DiDonato.



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Lieber LT,
    jedes andere statement von dir hätte mich auch sehr erstaunt....... :wacky:


    Hallo Mikko,
    schön, wieder von dir zu lesen! :hello: Was Elina Garanca betrifft, sind wir uns ja schon lange einig, und ich bedaure es sehr, dass sie uns künftig nicht mehr so viele herrliche Abende an der WSO bescheren wird wie bisher. Aber natürlich sehe ich ein, dass die große, weite Welt ruft!
    Umso mehr freue ich mich auf ihre Rosina am Samstag :] (Und natürlich auf die "Carmen" 2010!)
    lg Severina :hello:

  • Prinzipiell ist von Ihr sehr viel zu erwarten.


    Ich kenne bisher das "Cantilena"-Album und habe sie live als Sesto hier in Berlin erlebt.


    Außergewöhnlich ist vor allem die Schönheit und technische Perfektion, mit der die Töne gebildet werden, beispielhaft die Ebenmäßigkeit der Stimme über die ganze Skala hinweg.


    im "Titus" hat ihr an dem Abend Charles Workmann allerdings klar die Show gestohlen, wobei ich den Eindruck hatte (den hatte der Rosenkavalier wohl in einer anderen Vorstellung der Serie auch), sie sang etwas mit angezogener Handbremse, zu sehr hat sie sich plötzlich an musikalisch exponierten Stellen gesteigert. Ich hatte den Eindruck, sie mußte an dem Abend mit Ihren Kräften etwas haushalten.


    Zitat

    Mikko schrieb


    Gespannt bin ich darauf, ob sie sich der Vermarktung à la Netrebko entziehen kann. Schliesslich haben beide dasselbe Management und sind auch bei der selben Plattenfirma exclusiv. Mit Netrebko hat sie uebrigens noch etwas gemein : beide sind m.E. Lyrische mit Koloratur, also nicht in erster Linie Koloratursänger.


    Ich hoffe, das Mezzo-Fach schützt sie etwas vor dem Verbrennen. Das sie keine Koloraturspezialistin ist, damit gehe ich auch konform. Allerdings - und das bitte ich nicht als blindes Netrebko-Bashing abzuwerten - stellt sich mir ihre Stimme doch deutlich agiler, schneller ansprechend dar, als die der Russin. Wenn ich höre, wie sich Anna im "Sempre libera" quält, da ist Garanca bei vergleichbaren Stellen doch beweglicher.


    Sehen wir, was die Zukunft bringt.


    :hello:
    Sascha

  • Zitat

    Original von Antracis
    ... Wenn ich höre, wie sich Anna im "Sempre libera" quält, da ist Garanca bei vergleichbaren Stellen doch beweglicher.
    ...


    Was gibt es denn für vergleichbare Stellen?

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich denke, dass Elina Garanca eine der wesentlichen noch jungen Sängerinnen ihres faches ist. Wie vielen jungen Künstlern droht aber auch ihr die Gefahr, dass von ihr zu schnell zu viel verlangt wird Ich hoffe, dass sie die Kraft hat, ab und zu auch "nein" sagen zu können. In Kenntnis ihrer Agentur und ihrer Plattenfirma bin ich mir da aber nicht ganz so sicher.


    Die Vergleiche mit Berganza, Simionato und Co scheinen mir aber mehr als hinkend, steht Garanca doch (hoffentlich) noch am Beginn einer Karriere und die legendären Aufnahmen von Berganza oder Simionato stammen doch aus späteren Zeiten (life-Aufnahmen in bedeutenden Partien aus frühen Jahren sind mir nicht bewußt). Ob ihre Carmen noch zu früh war, werden wir alle erst in der Zukunft merken, wenn sie diese Rolle an größeren Häusern als Riga singen wird. Wie Severina bin ich schon auf den Auftritt an der Staatsoper gespannt (würde aber eine andere Besetzung als Micaela und Don Jose - wenn es ihn bis dahin noch gibt - vorziehen, damit die aufführung ernsthaft bleibt und nicht zum medienspektakel degradiert wird). In einem Gespräch im ORF hat sie letztes Wochenende (glaubwürdig) gesagt, dass sie die Rolle in Riga eigentlich in aller Stille ausprobieren wollte, um fernab vom Opernrummel zu erkennen, ob sie dafür schon reif ist.


    @ Fairy Queen
    Ich würde Garnca auch nicht mit Bartoli und schon gar nicht mit Prina vergleichen wollen. Bartoli, die ich als Sängerin zwischen barock und Mozart sehr schätze, hat doch eine kleinere Stimme und ich kann sie mir als Carmen, Eboli, ... nicht wirklich vorstellen. Bei der Malibran CD zeigen sich ihre stimmlichen Grenzen doch teils sehr deutlich.
    Und Sonia Prina hat mit der erkennbaren Entwicklung von Garncia in meinen Ohren wenig gemeinsam. Seit Horne habe ich keine Sängerin gehört, die so schön in die Tiefe gehen kann und dabei wahrhaftigen Wohlklang verströmt (ja - ich weiß, das war jetzt schwülstig).


    Michael 2


    ein kurzer Nachsatz
    Ich jammere (und andere klagen mit mir) über den Kommerz und die Vermarktung. Und das sind die Auswirkungen
    Ich habe am Samstag im Wiener Musikverein eine ganz ausgezeichneten Liederabend (veranstaltet gemeinsam mit der Wiener Staatsoper) gehört, bei dem eine junge Sängerin ein überaus anspruchsvolles Programm in hoher Qualität gesungen hat. Es gab keine Vorankündigung in der Tagespresse (bloß in der Vorschau der Staatsoper und des Musikvereins) - daher wenige Zuhörer - und keine einzige Kritik. Das ist das traurige Ergebnis von Nicht-Kommerz.

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  • Liebe Leute,


    vielen Dank für die vielen Antworten. Im reinen Koloraturfach sehe ich Garanca übrigens auch nicht, obwohl ich ihre Agilität durchaus sehr hoch veranschlage. Liebestraums Einwand teile ich zwar nicht, verstehe aber, warum ihn Garanca - noch - kalt läßt. Wenn ich "Aria cantilena" höre, geht es mir ähnlich: eine gewisse Unverwechselbarkeit fehlt da noch. Aber die Entwicklungsmöglichkeiten sind grandios, bei der bombensicheren Technik, auf der die Stimme basiert.


    LG,


    Christian

  • Caro Brunello, ich habe einfach zwei Sängeirnnen herausgegriffen, die derzeit im Rossinifach singen und die ich lieve kenne. Einfach wegen der geläugfigen Gurgeln. Dass Bartoli eine kleinere Stimme hat(sowie eien serh spezielle Tenik, die die gesamte Gesichtsmuskulatur in Bewegung hält.... :D) und Prina ein Alt ist und kein Mezzo, ist natürlich richtig. Im Grunde kann man überhaupt nie zwei Sänger miteinander vergleichen, denn jeder ist sein eigener einzigartiger Kosmos. Aber man kann vergleichen, wie sie dasselbe Repertoire interpretieren. Und was die reine Agilità angeht, finde ich Bartoli und Prina deutlich überzeugender als Garanca. BESSER habe ich nicht gesagt, denn Garanca muss im lyrischen Fach den Vergleich wahrhaftig nciht scheuen.
    Liebestraums hartes Urteil kann ich überhaupt nciht nachvollziehen! :no:
    Hast du z.B. Anne Sophie von Otter mal live auf der Bühne erlebt???? Wenn du das mit ihren CDs vergleicht, ist ein Kühlschrank noch eine Untertreibung! Selbst in einem hochemotionalen Lied -Repertoire und voller freudiger Erwartung kam bei mir da wirklich 0,0 Emoton an. Dagegen ist Garanca ein Vulkan!


  • Zitat

    Original von Liebestraum
    Hallo Forianer,
    in meinen Augen bräuchte es keinen speziellen Garanca-Thread geben.
    Herzliche Grüße
    von LT :hello:


    Rührt deine Abneigung gegen Elina Garanca daher, weil sie noch nicht im "Freischütz" gesungen hat? ;)

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Theophilus


    Was gibt es denn für vergleichbare Stellen?


    Lieber Theophilus,


    ich bezog mich einfach auf Stellen, die eine große Agilität der Stimme voraussetzen. Garanca hat beispielsweise zwei Rossini-Arien auf der "Cantilena"-CD eingespielt, wo sie die Koloraturen sehr gut bewältigt. Auch beim Sesto ist mir das live sehr positiv aufgefallen. Netrebko wirkt dagegen in der Salzburger Traviata recht ungelenk im "Sempre Libera", wie ich auch den Eindruck habe, dass sie in Ihrem aktuellen Repertoire Musik mit Tendenz zur Verzierung eher meidet.
    Kann ja durchaus auch sein, dass ich mich täusche, aber Ihre Primärtugend scheint mir immer noch die Produktion klangschöner und vor allem recht voluminöser Töne.


    Kannst Du Aufnahmen empfehlen, wo Sie aus Deiner Sicht agiler wirkt ? Sie hat ja auf dem frühen Abbado-Recital auch Bellini und Donizetti gesungen, nur das kenne ich nicht. Lohnt da ein Reinhören diesbezüglich ?


    Gruß
    Sascha

  • Zitat

    Original von brunello
    Seit Horne habe ich keine Sängerin gehört, die so schön in die Tiefe gehen kann und dabei wahrhaftigen Wohlklang verströmt


    Lieber Brunello,


    Hast Du je Kasarova gehört?


    LG, Paul

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  • ...oder unsere Ulrica?
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Siegfried


    ...oder unsere Ulrica?
    :hello:


    @ Paul
    lKasarova habe ich mehrmals gehört, aber Horne hat/hatte schon noch mehr Tiefe und auch mehr Volumen bis in die tiefsten Lagen. Was aber nicht bedeutet, dass ich Kasarova gering schätze - ganz im Gegenteil.


    @ Siegfried
    Bitte kläre einen Unwissenden auf. Wer ist "unsere Ulrica" ?????


    LG Michael 2

  • Lieber Brunello, da ich sie persönlich kenne und schon mit ihr gesungen habe: Ulrica ist eine hiesige Userin mit einer beeindruckenden dramatischen Alt-Stimme, die sich sicher auch im entsprechenden Thread schon vorgestellt hat.
    Allerdings nicht dasselbe Koloratur-Mezzo-Stimmfach wie Horne oder Kassarova sondern nach meinem Wissen ein echter dramatischer Alt. Zuletzt habe ich sie mit Arien aus Trovatore und Makenball gehört und auch als dritte Zauberflöten-Dame oder Wagner-Erda.


  • Hallo Siegfried,


    haben denn die im "Freischütz" gesungen???


    ...... Simionato, Berganza, Baltsa, Otter oder neuerdings DiDonato ??????????????????




    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Hallo Brunello,


    Frau Garanca ist jetzt 31!


    Herausragende Aufnahmen der Berganza (u.a.):


    La clemenza di Tito unter Kertesz (Alter 32)
    Die Italienerin in Algier unter Varviso (Alter 28
    Barbier von Sevilla unter Varviso (Alter 30)
    Alcina unter Bonynge (Alter 27)



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

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  • Lieber Liebestraum,


    sofern man Teresa Berganza hoch schätzt, sind das sicher gute Aufnahmen. Ich verstehe nur nicht, weshalb die in irgendeinem Bezug gegen Garanca sprechen.


    Darüber hinaus: Garancas Rosina würde ich ohne zu zögern über Berganzas stellen.



    @sascha: Volle Zustimmung. In den Anforderungen an verzierte, schnelle Passagen ist Netrebko keinerlei Referenz, schwerfällig und auch nicht mit veredelter Naturstimme zu übertünchen. Garanca ist gerade in diesem Punkt weit überlegen; das andere Repertoire ist da nicht entscheidend, sondern die technischen Fundamente der Stimme.



    LG,



    Christian

  • Hallo Christian,


    es ist Geschmacksache, wen man mag oder nicht.


    Frau Garanca ist jetzt 31 und hat in meinen Augen noch keine bemerkenswerte Aufnahme vorgelegt, Frau Berganza im gleichen Alter dagegen schon...


    Frau Garanca ist im "Barbiere" an langweiliger Beliebigkeit wohl kaum zu überbieten. Aber, wie gesagt, das ist meine Meinung.



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:


  • Lieber LT,


    Deine Vorlieben und Abneigungen bleiben Dir unbenommen, aber ich kann keinen Sinn darin erkennen, die Bedeutung einer Sängerin daran festzumachen, in welchem Alter sie aufgenommen hat.


    Ausserdem : Meines Wissens ist Garanca bei der Barbiere-CD, die ein Mitschnitt eines Konzerts in München ist, kurzfristig fuer Kasarowa eingesprungen. "Langweilige Beliebigkeit" finde ich recht hart ausgedrueckt, aber auch ich meine, dass es bessere Partien fuer sie gibt.


    Was man von ihr erwarten kann? Sicher noch viel Schönes, wenn man Garanca Garanca sein lässt und sie nicht mit Sängerinnen wie Horne oder Berganza vergleicht.


    Mikko

  • Guten Morgen!


    Ich bin gerade über diese Pressemeldung des ROH London gestolpert:



    22.11.07 Elina Garanca withdraws from Ariadne auf Naxos
    THURSDAY 22 NOVEMBER 2997


    ELINA GARANCA HAS WITHDRAWN FROM ARIADNE AUF NAXOS


    16, 19, 25 June, 1 July at 7.30pm / 21, 28 June 2008 at 7pm


    Latvian mezzo-soprano Elina Garanca has withdrawn from her role debut with The Royal Opera as The Composer in Ariadne auf Naxos. After careful consideration, she has decided not to add this role to her repertory.


    The role of The Composer will now be sung by American mezzo-soprano Kristine Jepson. She made her debut at the Royal Opera House in September 2004 as Dorabella (Così fan tutte) and has previously sung the role of The Composer in Dresden and at Teatro alla Scala in Milan. Recent roles include Kitty Oppenheimer (Doctor Atomic) in San Francisco and Amsterdam, Sister Helen Prejean in Jake Heggie's Dead Man Walking in San Francisco and Vienna and Octavian (Der Rosenkavalier) in Dresden.


    The rest of the cast remains unchanged with Deborah Voigt as Ariadne/Prima Donna, Robert D. Smith and Richard Margison sharing the role of Tenor/Bacchus and
    Gillian Keith as Zerbinetta. Mark Elder conducts all performances.



    Vielleicht interessiert es die Elina Garanca Fans.


    Gruß
    Michael

  • Sicherlich ist von Fr. Garanca noch viel Schönes zu erwarten.
    Die Kritiken aus Wien ,wo sie die Adalgisa gesungen hat,sind positiv.


    Rita

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  • Diese Entscheidung verdient Respekt! Wenn Frau Garanca erkannt hat, daß ihr diese Rolle nicht liegt, dann war ihr Schritt nur konsequent.
    Solche Selbsteinschätzung wäre auch bei anderen Sängern und -innen wünschenswert.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Siegfried




    Diese Entscheidung verdient Respekt! Wenn Frau Garanca erkannt hat, daß ihr diese Rolle nicht liegt, dann war ihr Schritt nur konsequent.
    Solche Selbsteinschätzung wäre auch bei anderen Sängern und -innen wünschenswert.


    Lieber Siegfried,


    dem ist nichts hinzuzufügen, entspricht ganz meiner Meinung.


    :hello:


  • Hallo LT,
    ich komme eben aus der WSO, wo 2500 Leute ob der "langweiligen Beliebigkeit" von Elina Garancas Rosina schier aus dem Häuschen geraten sind. Aber klar, die waren ja alle nur drin, weil sie von den Medien manipuliert sind und im Unterschied zu dir nichts von Stimmen verstehen. :wacky: Tja, das hauptsächliche Manko von Elina Garanca besteht wohl darin, dass sie noch unter den Lebenden weilt, und das scheint für dich ja bereits zu genügen, um ihr alle Qualitäten abzusprechen.
    Nix für ungut, aber Oper LEBT und besteht nicht nur aus Konserven, denen ich sowieso misstraue, denn was ein Sänger wirklich kann, zeigt sich für mich auf der Bühne und nicht im Plattenstudio. (Mit Ausnahme der wirklich alten live-Mitschnitte, wo man technisch noch gar nicht in der Lage war, großartig zu manipulieren und ein Fehler ein Fehler bleibt)
    lg Severina :hello:

  • Na dann ist da auch nichts zu machen. Wäre ja auch wirklich nicht gerade abwechslungsreich, wenn überall nur Jubel herrschte. Dennoch würde mich interessieren, wie diejenigen, die sie nicht besonders goutieren, die stimmlichen Mittel und technischen Möglichkeiten von EG einschätzen. Mir etwa hat die Stimme von Marilyn Horne auch nie wirklich "geschmeckt", aber dennoch halte ich sie für eine absolute Ausnahmesängerin.


    LG,


    Christian

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