Liebe Forianer,
Wenn man den Harenberg-Konzertführer zu Rate zieht: Fehlanzeige, das gleiche gilt für Metzlers "großes Musiklexikon in 4 Bänden", ein Werk das ansonst eigentlich recht zuverlässig ist.
Alberic Magnard ist heute ausserhalb Frankreichs kaum mehr jemandem ein Begriff. Seine Musik ist von Caesar Frank beeinflusst und mehr noch von Vincent d´Indy, dessen Schüler er zeitweise war.
Tragisch war Magnards Ende: Er der sein Leben lang in deutschfreundlichen Zirkeln verkehrt hatte, schoß 1914 auf deutsche Soldaten als sie sein Haus stürmen wolten (die Berichte darüber gehen auseinander). Darauf brannten sie es nieder. Magnard und die meisten seiner Werke, nämlich alle jene, die noch nicht gedruckt waren, wurden ein Raub der Flammen.
Erhalten sind jedoch seine 4 Sinfonien (die vierte schrieb er ein Jahr vor seinem Tod), Werke von eigenartiger Düsterkeit.
Persönlich kenne ich derzeit nur die Sinfonien Nr 1 und 2, Aufnahmen mit dem BBC-Scottish Symphony Orchestraa unter Jean-Yves Ossonce, erschienen bei hyperion.
Die Behauptung des Booklets, es wäre eine gewisse Nähe zu Mahler spürbar, konnte ich zumindest an Hand der mir zu Verfügung stehenden Einspielung nicht bestätigen, allerdings ist die Aufnahme an sich eher dynamisch eingeebnet und nicht allzu konturenscharf......
(trotzdem glaube ich an einigen Stellen Remineszenzen an Bruckner zu hören)
Ich weiß, daß sich mindest ein Mitglied mit diesem Komponisten näher befasst hat ;), aber vielleicht kennen noch andere etwas von den spärlich vorhandenen Aufnahmen ?
Gruß aus Wien
Alfred