Fritz Wunderlich - Ein seltener Glücksfall für die Schallplatte

  • Hallo Harald,


    du sprichst ein Thema an, welches auch mich seit geraumer Zeit beschäftigt. Interessant wäre hierzu die Stellungnahme seiner Tochter Barbara, die für die Vermarktung verantwortlich ist.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ich bin von einer anscheinend noch recht wenig verbreiteten Aufnahme sehr begeistert, die schon insgesamt sehr gelungen ist, durch Wunderlichs Leistung jedoch zu einer wahren Preziose veredelt wird.


    Es handelt sich um Händels JUDAS MACCABAEUS in der deutschen Fassung; aufgezeichnet im Münchener Herkulessaal 1963 unter Mitwirkung u.a. von Agnes Giebel am Sopran und BR-Kräften sowie Kubelik am Baton, erschienen bei Orfeo d'Or.



    Ein Fest nicht nur für Wunderlich-Addicts, sondern auch für Freunde des gepflegten unHIPpen Oratoriums. Bereits 1963 konnten auch konventionelle Aufführungen dieser Gattung durchaus mitreissend und spannungsvoll sein! Zudem ein weiterer Beleg für die Vielseitigkeit und das universelle Musikantentum des nach wie vor unterschätzten Rafael Kubelik. Diese Aufnahme sollte keinesfalls in der Wunderlich-Diskografie übersehen werden.

  • Eine wahrlich schöne Aufnahme! Danke, Cassiodor, daß Du auf sie aufmerksam gemacht hast.


    Und so sieht sie aus:



    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Seit einigen Monaten stand es fest und wurde in allen Programmzeitungen beworben:


    Der WDR 3 sendet in seiner Reihe "Bühne Radio" die historische Opernproduktion (eine Eigenproduktion des Westdeutschen Rundfunks) "Alcina" mit Fritz Wunderlich und Joan Sutherland, der Capella Coloniensis unter Ferdinand Leitner.



    Sendetermin: 8. Februar 2009 - 20.05 - 23.00 Uhr


    Diese Aufnahme ist vor einiger Zeit auch als DG-Box zum Vollpreis auf dem Plattenmarkt erschienen.


    Augenscheinlich fürchtete die Plattenfirma - oder auch der einflußreiche Wunderlich-Clan - daß der Verkauf der CD-Box durch die Rundfunkausstrahlung gefährdet bzw. reduziert würde.


    Es passierte folgendes:


    Am Sonntag, dem 8. Februar sendete WDR 3 nur einen eineinhalbstündigen Opernquerschnitt, nicht die versprochene Gesamtaufnahme. Dafür wurde um 22 Uhr ein Beitrag über die Sängerin Cecilia Bartoli eingeschoben (gleiche Plattenfirma!)


    Auf Anfrage flüchtet sich der Westdeutsche Rundfunk in unglaubwürdige Ausreden, z.B. die Sendezeit sei zu kurz für eine Gesamtaufnahme gewesen.


    Das ganze ist ein Skandal und ein Betrug am Gebührenzahler, der die Produktion der Oper seinerzeit bereits voll bezahlt hat und jetzt, wenn er die Oper gesamt hören will, die teuren Platten kaufen muß!


    LG


    :boese2: :boese2:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Harald Kral
    Inzwischen muß man sich nur wundern, wer alles mit der Vermarktung des Namens "Fritz Wunderlich" Geschäfte machen will. Jeder F...r...z von ihm wird auf CD veröffentlicht und zu Geld gemacht! Neulich habe ich eine Platte in den Müll geworfen, da handelte es sich um private Mitschnite aus seinem heimischen Wohnzimmer, im Hintergrund quakten die Kinder, und das Ganze zu Hochpreis von DGG ... eine Frechheit. Die Geldgier der Familie schein keine Grenzen zu kennen.....


    Nur mal zwecks der Neugierde: Meines Wissens liegen ja die Rechte von Plattenaufnahmen immer zur Gänze bei den Plattenfirmen. Nun ist ja Fritz Wunderlich vielleicht nach Maria Calllas einer der besten Melkkühe bei den Sängern des letzten halben Jahrhunderts, wovon aber bei den alten - schon einmal veröffentlichten - Aufnahmen nur die Plattenfirmen profitieren. Da erscheint es mir nicht sehr weit hergeholt, wenn der "Wunderlich-Clan" versucht, von der anhaltenden Popularität des Sängers nach Möglichkeit mitzuprofitieren. Warum sollen sie alles anderen überlassen?


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Zitat

    Inzwischen muß man sich nur wundern, wer alles mit der Vermarktung des Namens "Fritz Wunderlich" Geschäfte machen will. Jeder F...r...z von ihm wird auf CD veröffentlicht und zu Geld gemacht! Neulich habe ich eine Platte in den Müll geworfen, da handelte es sich um private Mitschnite aus seinem heimischen Wohnzimmer, im Hintergrund quakten die Kinder, und das Ganze zu Hochpreis von DGG ... eine Frechheit. Die Geldgier der Familie schein keine Grenzen zu kennen.....


    Das bezieht sich dann wohl auf diese CD hier:



    also ich mag die CD ehrlich gesagt. Besonders die Brahmslieder sind sicherlich eine Veröffentlichung wert.- und die ungeschnittenen Sachen haben halt einen dokumentarischen Charakter- ich fands schon ganz witzig zu sehen, mit welcher Begeisterung da zu Hause geprobt wurde. Die CD ist sicher etwas für echte Fans- aber der Familie deshalb Geldgier zu unterstellen, finde ich dann doch etwas zu voreilig.


    Gruss
    :hello: Syrinx

  • Fritz Wunderlich sein Ruf, das Image, die Beliebtheit und die unverbrüchliche Liebe und Treue seiner unzähligen Fans sind so groß, dass das Denkmal unerschütterlich steht, auch wenn Aufnahmen veröffentlicht werden, die dem künstlerischen Standard des großen Tenors nicht gerecht werden. Ohne diese "Vorschuß-Lorbeeren" kann es für das Andenken eines Sängers gefährlich werden und seinem künstlerischen Ansehen schaden, wenn technisch schlechte Aufnahmen oder Raubkopien von Live-Aufführungen unkontrolliert auftauchen.
    Barbara Wunderlich, die Tochter von Fritz Wunderlich, hat eine Firma unter dem Namen "Wunderlich-Medien" gegründet. Natürlich hat sie aus verschiedenen Interessen heraus das Anliegen und sicherlich auch die Verpflichtung, den gesamten künstlerischen Nachlass ihres Vaters zu sammeln und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Da ich zur Familie Wunderlich und zu Barbara persönliche Beziehungen habe, glaube ich nicht, dass Geldgier ein vorherrschender Beweggrund ist, obwohl durch den frühen, tragischen Tod des Tenors sicherlich keine großen Reichtümer angesammelt werden konnten, dazu war die Karriere leider zu kurz. Die Triebfeder ist sicherlich in erster Linie der Wille das künstlerische Erbe und das Andenken an den großen Künstler und geliebten Vater zu erhalten. Ich weiß aus sicherer Quelle welcher Kraftakt es für die Familie war, die Finanzierung für den Wunderlich Film zu stemmen. Wenn ich mit Barbara Wunderlich wieder Kontakt habe und sich die Gelegenheit ergibt, werde ich mit Vorsicht auf die Diskussion in unserem Tamino-Forum hinweisen. Falls es dann die Vertraulichkeit nicht verletzt werde ich über die Reaktion berichten.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Guten Tag


    in der Reihe "Historische Tondokumente der Schwetzinger Festspiele"
    des SWR erscheint demnächst
    eine CD





    mit einer Live-Aufnahme von Schubert-, Beethoven- und Schumann-Liedern bei den Schwetzinger-Festspielen 1965
    mit Fritz Wunderlich und Hubert Giesen am Klavier.




    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Als großer Wunderlich-Fan und fast manischer Sammler muss ich mich hier doch auch einmal zu Worte melden.


    Die Probleme, die bei Wunderlich als Liedsänger genannt wurden (dynamische Abstufungen) sind sicherlich gegeben,aber gerade die letzten Liederabende zeigen, dass er auf einem hochinteressanten Weg war und viel differenzierter an die Lieder heranging. Da wäre noch viel von ihm zu erwarten gewesen. Ich mag durchaus die ausgeklügelten Deutungen FiDi's oder Schwarzkopf's oder anderer, es hat mich bei Wunderlich aber nie gestört. Ich habe mich immer von seiner Natürlichkeit und seinem Charme anstecken lassen. Ich kann verstehen, dass das für manche Hörer gerade im Liedgesang zu wenig ist, aber da beginnt dann auch irgendwann der Geschmack.


    Die Einschätzung, er konnte Verdi und Puccini nicht singen, kann ich allerdings überhaupt nicht teilen. Ich erinnere mich an Aufenthalte in Mailand und viele, logischerweise, erregte Diskussionen mit Sängern, Agenten, Dirigenten und natürlich auch verhinderten Sängern, die aus allen möglichen Ländern kamen. Über keinen Sänger gab es Einigkeit bis auf Wunderlich. Von ihm und gerade auch von seinem italienischen Repertoire (das war naturgemäß dort am besten bekannt) schwärmten alle. (Schön war, dass es Leute gab, ich glaube aus Brasilien, die mir ihn noch als Geheimtipp offerieren wollten.) Die Traviata stand hoch im Kurs, aber auch v.a. seine Bohème und die Butterfly. Übrigens sahen das Pavarotti und di Stefano ähnlich. (die allerdings nicht mitdiskutierten ;) )


    Meine Lieblingsaufnahmen wurden wohl alle schon genannt. Hinweisen möchte ich aber auch noch auf Randreperoire (ich weiß nicht, ob noch verfügbar):


    Janacek: Die Ausflüge des Herrn Broucek
    Egk: Die Verlobung in San Domingo
    Egk: Furchtlosigkeit und Wohlwollen
    Egk: Columbus
    Pfitzner: Von deutscher Seele
    Haydn: Paukenmesse
    Schubert: Messe Nr. 6
    Mozart: Die Gärtnerin aus Liebe
    Schmidt: Das Buch der sieben Siegel


    Ich habe durchaus Probleme mit einigen Stücken oder Aufnahmen, aber Wunderlich leuchtet für mich überall.


    :hello: Gustav

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  • Fritz Wunderlich leuchtet und strahlt für viele Opernfreunde als nach wie vor heller Stern am Opernhimmel. In einem anderen Thread diskutieren wir gerade über Charisma. Die ungewöhnliche Ausstrahlung
    der Stimme, die herzergreifende Natürlichkeit des Vortrags und die positive Kraft dieser Persönlichkeit wird IMO in jeder Aufnahme deutlich
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Huhu :)


    ...also am "heiligen Morgen" les`ich jetzt nicht alle bisher hier erschienen Beiträge...
    Sry also, falls ich jetzt etwas wiederhole...


    Die 58er LIVE-Aufnahme von Pfitzners "dt.Seele" (derzeit günstig bei jpc) enthält als Bonus
    den k o m p l e t t e n (u. recht gut hörbaren) 3."Entführungs"Akt LIVE 1957 vom Edinburgh.Festival !
    Anläßl. eines Stuttgarter Gastspiels singen neben Fritze Wilma Lipp (K.), Fritz Linke (O.), Gerhard Unger (P.) und Lotte Schädle (B.) ...
    Es dirigiert Lovro v.Matacic...
    Diese Aufn. gibts sonst (bei jpc jedenfalls) offensichtlich nicht.


    - - - wollt`ich doch nicht ungesagt lassen...


    bye...
    micha


  • Welche Freude, einen Vetter im Geiste hier zu treffen! Gustav, sei gegrüßt und herzlich willkommen bei Tamino!


    In unserer Sammelleidenschaft stehen wir uns wahrscheinlich in nichts nach. Es wäre schon interessant, welche Aufnahmen von FW wir Beide besitzen und welche Lücken noch zu schließen sind.


    An musikalischen Leckerbissen möchte ich noch Pfitzners Palestrina erwähnen, den Lenski aus Eugen Onegin, die Tenorpartie aus Verdis Messa di Requiem oder die Lamentationae Jeremiae von J. Rosenmüller, es gäbe noch viele andere Beispiele zu nennen.


    Was den Liedgesang betrifft, darf nicht unbeachtet bleiben, daß sich Wunderlich diesem Genre relativ spät erst zugewendet hatte, in kurzer Zeit aber seinen unverwechselbaren eigenen Stil entwickelte. Für 1967 war ja bekanntlich die Winterreise geplant, leider kam es dazu nicht mehr. Doch seine Interpretation der Dichterliebe ist bis heute noch beispielgebend.


    Und nicht wenige der jungen Nachwuchstenöre nennen immer wieder Fritz Wunderlich, wenn sie nach ihrem Vorbild gefragt werden.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    In unserer Sammelleidenschaft stehen wir uns wahrscheinlich in nichts nach. Es wäre schon interessant, welche Aufnahmen von FW wir Beide besitzen und welche Lücken noch zu schließen sind.


    An musikalischen Leckerbissen möchte ich noch Pfitzners Palestrina erwähnen, den Lenski aus Eugen Onegin, die Tenorpartie aus Verdis Messa di Requiem oder die Lamentationae Jeremiae von J. Rosenmüller, es gäbe noch viele andere Beispiele zu nennen.


    Lieber Siegfried, die oben genannten Aufnahmen stehen natürlich auch in meinem Regal und ich kann dir nur voll zustimmen. Vor allem der Lenski ist eine absolute Gänsehaut- und Tränenaufnahme. Der Rosenmüller ist ja nur eine umwerfende Aufnahme neben Schütz, Graupner, Buxtehude usw. auf dieser CD. (Hänssler). Ich habe die Lamentationes dann noch zusammen mit "Christus am Ölberge", auch sehr zu empfehlen.


    Meine letzten Anschaffungen waren, natürlich, der Kölner Giovanni und die frühe Aufnahme der Pfitzner-Kantate. Um den Schwetzinger Liederabend streiche ich noch herum, war mir noch zu teuer.


    So und nun beginnt langsam Weihnachten, natürlich mit der Weihnachtsmusik und dem Weihnachtsoratorium.


    Ich wünsche dir geruhsame und besinnliche Weihnachtstage.


    :hello: Gustav

  • Jetzt ist es Johannes Gebhardt, der mit seinem Label Myto Historical eine Lücke in der Wunderlich-Discographie schließt:



    Franz Schubert (1797-1828 )
    Fierrabras

    Fritz Wunderlich, Hetty Plümacher, Otto von Rohr, Sieglinde Kahmann, Raymond Wolansky, Rudo Timper,
    Berner Stadtorchester,
    Hans Müller-Kray
    Myto , ADD/m, 1959
    Erscheinungstermin: 6.1.2010


    Hörproben gibt es bei jpc.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Hierbei handelt es sich um eine Wiederauflage; die Aufnahme war zu DM-Zeiten schon mal auf dem Markt ( MYTO 1 MCD 890.01).


    Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß Fritz Wunderlichs Partie die des Eginhard war, während die Titelpartie Rudo Timper übernommen hatte.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Hierbei handelt es sich um eine Wiederauflage;


    Das ist bekannt. Aber jetzt (nach Ablauf der 50-Jahre-Frist) ist es legal.
    Und das (nicht nur für Schwaben ein Argument!) zum absoluten Budget-Preis!


    LG


    :baeh01:


    PS:Auf meiner CD mit Fierrabras ist noch folgender Bonus enthalten:


    Martin, Frank
    ET IN TERRA PAX
    Giebel, Höffgen, Wunderlich – Egel (Freiburg 1958 )

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Wunderlich-Fans,


    ich habe mir heute die angenehme Mühe gemacht,
    alle Beiträge dieses Threads durchzulesen und bin
    dabei auf manches Unverständlche gestoßen. Als
    leidenschaftlicher Sammler von Wunderlich-Platten,
    CD's, Rundfunk- und Fernsehfilmen bin auch ich der
    Meinung, dass es bisher und künftig "keinen" Sänger,
    hier "Tenor" gab und gibt, der die gesamte Bandbreite besser
    singt als andere. Das ist einfach unmöglich. Als Verdi-Sänger
    bevorzuge ich Italiener, das bedeutet aber nicht, dass auch
    ein deutscher Sänger italienisch singen darf.
    Spanier singen ja auch in Wagner-Opern. Wers' mag.


    Erschüttert hat mich aber der Vorwurf, die Familie
    unterlässt nichts um Geld zu machen. Bevor solche
    Äußerungen hier verbreitet werden, sollte man sich
    die Mühe machen, im Wunderlich-Museum in Kusel
    Informationen einzuholen. Dort habe ich über die
    finanzielle Situation der Familie und sogenannte "Freunde"
    unmittelbar nach dem Treppensturz
    genau das Gegenteil erfahren.


    Grüße aus Burgdorf


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Lieber bg Gerlach,


    nicht ärgern, nur wundern, lautet auch hier die Devise.


    Es gab früher schon verbale Entgleisungen dieser oder ähnlicher Art. Ein ehemaliger Mod. verstieg sich mal sogar zu der Frage: "Bin ich hier eigentlich der einzige W...-Hasser? Da schweigt des Sängers Höflichkeit.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Erschüttert hat mich aber der Vorwurf, die Familie
    unterlässt nichts um Geld zu machen.


    Und wenn, fände ich es völlig in Ordnung. Es ist ihr gutes Recht und außerdem profitieren die Wunderlich-Verrrückten wie auch die Anhänger großer Gesangskunst ja auch davon.


    Und wenn dabei Aufnahmen erscheinen, die ihn nicht in bester Verfassung oder in einem Repertoire zeigen, das ihm vielleicht nicht so lag - auch das gehört zu einer vollständigen Künstlerpersönlichkeit. Und einen Kaufzwang haben wir ja schließlich noch nicht.


    :hello: Gustav


    PS:


    Zitat

    Auf meiner CD mit Fierrabras ist noch folgender Bonus enthalten:


    Martin, Frank
    ET IN TERRA PAX
    Giebel, Höffgen, Wunderlich – Egel (Freiburg 1958 )


    Danke, lieber Harald, für diese Information. Womöglich wäre ich achtlos an dieser Ausgabe vorbei gegangen, da ich schon die Myto-Aufnahme habe. Nun muss sie natürlich her.


    :hello:

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  • @ Gustav


    Zitat

    Danke, lieber Harald, für diese Information. Womöglich wäre ich achtlos an dieser Ausgabe vorbei gegangen, da ich schon die Myto-Aufnahme habe. Nun muss sie natürlich her.


    Zitat

    Martin, Frank
    ET IN TERRA PAX
    Giebel, Höffgen, Wunderlich – Egel (Freiburg 1958 )


    Das ist auf meiner privaten Doppel-CD. Die neue Myto-Ausgabe ist nur eine CD, da dürfte kein Platz für Bonus-Tracks sein.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Du stürzt mich in Verzweiflung! :D
    Trotzdem danke für den Hinweis, wieder Geld gespart.


    :hello: Gustav

  • Lieber Bernhard,
    der Wunderlich-Liederabend war nach meiner Erinnerung nicht im Rokoko-Theater, sondern im "Jagdsaal", der jetzt Mozartsaal heißt.

  • ...nicht wirklich Neues, aber ein Konvolut von Liedern und Arien zum kleinen Preis gibt es in der neu erschienen 10-CD-Box von Membran:



    Fritz Wunderlich - Eine Stimme / Eine Legende
    10 CDs i
    Erscheinungstermin: 25.1.2010


    Nachdem sich die DG/Universal auch die xte Auflage ihrer abgenudelten Aufnahmen zum Hochpreis vergolden läßt, gibt es hier für ca 1 EURO pro CD eine fast komplette Sammlung incl. einiger Raritäten!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich stelle diese Neuerscheinung/Neuauflage/Wiederauflage hier bei Fritz Wunderlich ein, da er einer der Sänger (Tiresias) in dieser Aufnahme ist.



    Carl Orff (1895-1982)
    Oedipus der Tyrann
    Künstler: Gerhard Stolze, Willy Domgraf-Fassbaender, Hans Baur, Fritz Wunderlich, Astrid Varnay, Hubert Buchta,
    Orchester der Württembergischen Staatsoper,
    Dirigent: Ferdinand Leitner
    Label: Myto , ADD/m, 1959 (Mitschnitt der UA)


    Das Schönste daran ist der Preis.


    Vielleicht verwende ich die Aufnahme auch in einem noch zu eröffnenden Thread über Ferdinand Leitner, der an anderer Stelle gerade erwähnt wurde!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Nur der Vollständigkeit halber:


    Hier ist eine Liste aller Titel auf den 10 CDs dieser Box.


    LG


    :pfeif:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Nun springt auch die EMI auf den lukrativen Fritz-Wunderlich-Zug und veröffentlicht seine bei Electrola aufgenommenen Arien und Lieder, bzw Ausschnitte aus den Opern-Aufnahmen jener Zeit.
    Die 6-CD-Box erschein im Rahmen der "Icon"-Serie, in der schon einige interessante Künstler-Portraits zum günstigen Preis wiederveröffentlicht wurden:



    Fritz Wunderlich - A Poem among Tenors (Icon Series)


    Detailinformationen:


    Arien & Lieder von Finck, Isaac, Krieger, Bach, Händel,
    Mozart, Lortzing, Nicolai, Flotow, J. Strauss II, Millöcker,
    Kienzl, Lehar, Fall, Kalman, Künneke, Donizetti, Verdi, Puccini,
    Boieldieu, Thomas, Massenet, Smetana, Tschaikowsky, Schubert,
    Wolf, Strauss, Mahler, Neumeyer


    Künstler: Fritz Wunderlich, Dietrich Fischer-Dieskau, Erika Köth, Anneliese Rothenberger, Gottlob Frick, Rudolf Schock, Elisabeth Grümmer, Christa Ludwig,
    Berlin SO, Bayr. Staatsorchester, Graunke SO, FFB-Orchester



    Label: EMI , ADD, 6 CDs


    Erscheinungstermin: 13.8.2010


    Eine Titelliste gibt es auf der jpc-Seite.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Am 26. September wäre er Achtzig geworden. Hierzu hatte Siegfried einen Thread gestartet: FW zum 80.sten Geburtstag. Alles weg. Nicht bei Google cache.


    "Liebe Musikfreunde,


    heute ist ein besonderer Tag, denn der große und beliebte Tenor Fritz Wunderlich wäre heute 80 Jahre alt geworden.


    Auf TV- und Radiosendungen zu diesem Anlaß wurde schon hingewiesen, ich möchte hier einfach in Dankbarkeit an ihn erinnern.


    Im Alter von 12 Jahren durfte ich ihn erstmals als Tamino an der Stuttgarter Staatsoper erleben. Bei seinem ersten Auftritt "Zu Hilfe, zu Hilfe, sonst bin ich verloren..." erfasste mich ein Schauer und die Schönheit dieser Stimme hat mich seither nicht mehr losgelassen. Sie begleitet mich regelmäßig auf den zahlreichen Tonträgern, die sich im Lauf der Jahrzehnte bei mir angesammelt haben.


    Und so ist es eigenartig, daß sein Gesang in mir ein Gefühl auslöst, als würde Fritz Wunderlich immer noch unter uns weilen. Lebhaft, beseelt, natürlich und gut gelaunt. Danke, Fritz!"


    Ich habe dazu seinerzeit geschrieben, dass meine Sammlung ohne Fritz 145 CDs ärmer wäre, ich Kusel mit dem Fritz-Wunderlich-Museum nicht kennen würde und ich auch nicht Mitglied der Fritz-Wunderlich-Gesellschaft wäre.
    U.a. hatten sich dazumusia, operus, jolanthe, allegro assai, sagitt, 9070 wolfgang und operus am 27.9. gepostet. Diesen Beitrag von ihmunter der "Überschrift" - Die Wahrheit über das tragische Ende von Fritz Wunderlich" möchte ich als Zitat anfügen.


    zitat operus:
    Leber Sagitt,


    die Aussage vom Treppensturz von Fritz Wunderlich durch zu viel Alkoholgenuss kann ich glaubhaft widerlegen. Ich kenne den tatsächlichen Hergang durch direkte Gespräche mit Zeugen.
    Das tragische Geschehen ereignete sich im Jagdhaus der Familie Blank, Eigentümer der Blanco-Werke. Fritz Wunderlich übernachtete bei diesen Freunden. Gottlob Frick, durch den Wunderlich zur Jagd und den Freunden im Enzkreis gekommen war, musste kurzfristig für den erkrankten Walter Kreppel an der Wiener Staatsoper einspringen. Sonst wäre er an diesem Unglückstag dabei gewesen.
    Natürlich war der Abend nicht abstinent. Wunderlich wohnte im oberen Geschoß des Jagdhauses. Als alles ins Bett ging, schlüpfte er in seine Jagstiefel, ohne diese zu binden und rannte nochmals nach unten wo das Telefon stand. um seine Frau Eva anzurufen. Dabei muss man wissen, dass Wunderlich immer zu schnellen Bewegungen neigte. Er telefonierte und wechselte noch einige Worte mit Frau Blank. Dann stürmte er wieder die Treppe hinauf und trat sich auf den offenen Schnürsenkel, was tatsächlich den verhängnisvollen Sturz auslöste. Der Sänger wollte sich noch festhalten, ergriff einen Handlauf aus Seil und riß diesen aus seiner Verankerung. Durch dieses Abwehrverhalten war der Sturz so extrem hart. Zu allem Unglück fiel Wunderlich mit dem Hinterkopf auf einen Sockel am Ende der Treppe.
    Ich hatte auch Gelegenheit, mit dem Polizisten, der als einer der ersten am Unglücksort war, persönlich zu sprechen. Er sagte, nach seiner Erfahrung wäre Wunderlich ganz anders gefallen, wenn er zu viel Alkohol getrunken hätte. Wörtlich "Besoffene fallen langsam und weich".
    Ich hoffe, dass ich mit meiner ausführlichen Schilderung zur Aufklärung beitragen konnte.
    Herzlichst
    Operus.


    Als Wunderlich-Fan hielt ich es für wichtig, dass diese Beiträge im forum nicht verlorengehen.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


    Einmal editiert, zuletzt von Bernward Gerlach ()

  • Noch ein kleiner Nachtrag:


    Bei meinem Besuch im Wunderlich-Museum konnte ich die Original-Kostüme bewundern,
    die Wunderlich auf der Bühne getragen hat. So z.B. Wildschütz, Zauberflöte und Entführung.
    Dabei musste ich feststellen, dass ich mit meinen 1,83 m darin nie Platz gefunden hätte.
    Im Film oder Fernsehen ist mir das nie so bewusst geworden, dass er relativ klein war,
    allerdings mit einer großen Stimme ausgestattet.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Lieber Bernward!


    Ich habe bei dem von Dir genannten - von Siegfried gestarteten - Thread mitgelesen, nach dem Tamino-Crash danach gesucht und ihn tatsächlich im Cache gefunden! Das Ergebnis meiner Suche ist bereits bei Alfred gelandet und wird, so von ihm mir gegenüber angekündigt, wiederhergestellt!


    Ich hoffe, Dir und allen Autoren dieses Threads mit dieser Nachricht eine kleine Freude machen zu können! :jubel:


    Liebe Grüße

    :hello: Weiße Rose


    Man h ö r t nur mit dem Herzen gut!

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