Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik 2008)

  • Zitat

    Original von steppenhund
    3) wer würde zustimmen, dass es sinnvoller ist, diesen Roman zu lesen, statt sich durch die verschiedenen Dan Browns durchzuackern? :)


    Hm, muß jeder selbst wissen. Ich kenne Dan Browns Romane nicht, kann daher gar keine Empfehlung aussprechen. Meiner Meinung nach kann man seine Zeit in jeden Fall aber auch mit interessanteren Dingen verbringen als mit dem »Wilhelm Meister« (und damit meine ich jetzt nicht die »Wahlverwandschaften« :D ). Wie wär's mal mit Céline oder Malaparte... :stumm: Alles Ansichtssache...


    Bei mir läuft was aus dieser Box:



    Siegfried Matthus: Die Windsbraut. Konzert für Orchester (1985)
    Berliner Sinfonieorchester (jetzt Konzerthaus-Orchester Berlin), Leitung: Siegfried Matthus


    Herzlichst,
    Medard

  • Zitat

    Original von steppenhund
    Liebe Tamonianer,


    ich höre gerade "Les Preludes" von Franz Liszt im ersten österreichischen Radioprogramm.


    ... Sogenannte "Siegmeldungen" der Nazis wurden mit Themenmaterial aus diesem Werk eingeleitet. ...


    Im WDR wurde das Stück letztens gespielt und eingeleitet mit der Anmerkung, daß Joseph Goebbels der Erfinder des Werbe-Jingles sei. Gemeint war damit nicht nur das bekannte Motiv aus "Les Preludes", auch andere klassische Musik musste für die unterschiedlichen Nachrichtetypenn herhalten.


    Die berüchtigte Fanfare ist aber nur einer wundervoll vielschichtigen Tondichtung, die - bei entsprechendem Imaginationsvermögen vor allem etwas von Wandern hat, die mit u.a. zarten Hornrufen eine wundervolle Nachtszene pinselt und auch sonst allerlei zu entdecken bietet. Da wir gerade in einem anderen Thread über Hans Knappertsbusch sprechen, empfehle ich hier seine beiden Aufnahmen von "Les Preludes". Diese umso mehr, als Knappertsbusch einen unpathetischen, ganz und gar nicht heroischen Zugang zu dem Stück hat, seine Schöneiten ebenso auslotet wie seine Dramatik. Und das - ja - im Jahre 1941 als Live-Aufnahme für die Reichrundfunkgesellschaft (16:34 min) und im Plattenstudio der Electrola 1942, jenen Jahren also, als aus der Eingangsfanfare von "Les Preludes" der berüchtigte Goebbels-Jingle wurde. Kna also auch hier ein Verweigerer. Die zweite, 16:05 min währende Aufnahme höre ich gerade.



    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.


  • Den Wilhelm Meister habe ich vor Jahren gelesen, ich war aber mehr beeindruckt durch Wielands Abderiten, die ich danach vornahm. Aber was Dan Brown angeht, würde ich behaupten, dass sich jede andere Buch lohnt.Vielleicht außer Cuelho :D


    :hello:


    Und damit ich dem Threadtitel genüge tu...


  • Zitat

    Original von steppenhund
    3) wer würde zustimmen, dass es sinnvoller ist, diesen Roman zu lesen, statt sich durch die verschiedenen Dan Browns durchzuackern? :)


    Ich habe Wilhelm Meister nicht gelesen, aber Dan Brown sollte hauptsächlich als abschreckendes und erheiterndes Beispiel dienen. Maximal einen von Browns Romanen lesen. Aber selbst das lohnt nicht, es gibt sehr viel bessere Unterhaltungsliteratur. Brown ist von der hölzernen Sprache abgesehen, vorhersehbar und plump konstruiert, eigentlich nicht richtig spannend.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Brown ist von der hölzernen Sprache abgesehen, vorhersehbar und plump konstruiert, eigentlich nicht richtig spannend.


    :hello:


    JR


    Lieber Johannes,
    die Konstruktion hat mich als erstes abgestoßen.
    Zwei Stränge A,B
    Die Kapitelfolge:
    1a, 2b, 3a, 4b, 5a, 6b, ....x (Stränge begegnen sich), na, (n+1)b usw.


    Man könnte das auch als Sitcom-Architektur bezeichnen.
    :hello: Hans
    <!--StartFragment--> gruss <!--EndFragment-->

    Eine Signatur, die ich 1990 verwendet habe:
    "Better to create than to consume"

  • Diese:



    Krzyzstof Penderecki: Lukas-Passion
    Izabella Klosinska (Sopran), Adam Kruszewski (Bariton), Romuald Tesarowicz (Bass), Krzyzstof Kolberger (Evangelist), Jaroslaw Malanowicz (Orgel), Chor & Philharmonisches Orchester Warschau, Leitung: Antoni Wit


    Ein immer wieder erschütterndes Werk!! :faint: :jubel:
    Wits Interpretation (die ich heute zum ersten mal höre) ist IMO absolut kongenial!! :jubel: :jubel:


    Ganz herzlich,
    Medard


  • Ich kenne Wilhelm Meisters Lehrjahre etwa zur Hälfte; bei den "Bekenntnissen einer schönen Seele" bin ich damals ausgestiegen, obwohl gerade dieses Buch im Buch vielleicht das Interessanteste ist. Ich weiß nicht, ob ich mich dem nochmal nähere. Die Dan Brown-Alternative ist vielleicht schon etwas grausam. Wahrscheinlich würde ich da doch eher noch zum Wihelm Meister greifen, aber wer weiß - gerade "ackere" ich mich durch Stephen Kings Der Dunkle Turm I-VII und habe einen Riesenspaß - und sehe darüber hinaus auch manche künstlerischen Qualitäten. Ich bin eigentlich ganz froh darüber, daß ich die (bürgerlichen) Kategorien zwischen Ernst und Unterhaltung persönlich etwas außer Geltung gesetzt habe und die Berührungsangst mit der sogenannten Trivialliteratur abgelegt habe. Wenn mir ein Buch, das ich angefangen habe, zu einem bestimmten Zeitpunkt nichts gibt, würde ich es weglegen und die Zeit mit etwas Sinnvollerem verbringen. So habe ich auch die Wahlverwandtschaften nach der Hälfte beiseitegelegt.


    Gruß
    Alex

  • Zitat

    Original von AlexKeller
    Ich bin eigentlich ganz froh darüber, daß ich die (bürgerlichen) Kategorien zwischen Ernst und Unterhaltung persönlich etwas außer Geltung gesetzt habe und die Berührungsangst mit der sogenannten Trivialliteratur abgelegt habe.
    Alex


    Hi Alex,
    ich habe keinerlei Berührungsängste mit Trivialliteratur. Aber ich ärgere mich über die übertriebene Bedeutung, welche Bestsellern beigemessen wird. Und dann die Meinungen beim Smalltalk: "dieser X ist ja so toll!" :)


    liebe Grüße, Hans

    Eine Signatur, die ich 1990 verwendet habe:
    "Better to create than to consume"

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  • Seit geraumer Zeit diese:



    Hans Pfitzner: Palestrina
    mit: Peter Schreier, Siegfried Lorenz, Carola Nossek, Rosemarie Lang, Ekkehard Wlaschiha, Fritz Hübner, Hans-Joachim Ketelsen, Peter-Jürgen Schmidt, Chor der Deutschen Staatsoper Berlin, Staatskapelle Berlin, Leitung: Otmar Suitner


    :jubel:


    Ganz herzlich,
    Medard

  • ... angesteckt von den vielen Beiträgen zu dieser Oper in den letzten Tagen:


    Friedrich von Flotow (1812-1883)
    Martha


    Popp, Soffel, Nimsgern, Jerusalem, Ridderbusch,
    RO München, Wallberg
    Label: RCA , ADD, 77




    LG, Elisabeth

  • Ernst Boehe (1880-1938): Symphonische Dichtungen Vol. 2 -
    Aus Odysseus' Fahrten - Vier Episoden für Orchester, opus 6 1901-05:
    Episode Nr. 4: Odysseus' Heimkehr
    Taormina - Symphonische Dichtung für Orchester, opus 9 1905/06
    Symphonischer Epilog zu einer Tragödie für Orchester, opus 11
    Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Werner Andreas Albert
    CPO, 2003, 1 CD



    Schöne Grüße
    Johannes

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  • Lili Boulanger ( 1893-1918 ):
    Psaume 24
    für Tenor, gemischten Chor, Orgel, Blechbläser, Harfe und Pauken 1916
    Faust et Hélène - Kantate für Mezzosopran, Tenor, Bariton und Orchester 1913
    D' un Soir Triste für Orchester 1917/18
    D' un Matin de Printemps für Orchester 1917/18
    Psaume 130 - Du Fond de l' Abîme für Alt, Tenor, gemischten Chor, Orgel und Orchester 1915-17
    Lynne Dawson, Sopran; Ann Murray, Mezzosopran; Bonaventura Bottone, Tenor; Neil Mac Kenzie, Tenor; Jason Howard, Baß;
    City of Birmingham Symphony Chorus, BBC Philharmonic Orchestra, Yan Pascal Tortelier
    Chandos, 1999, 1 CD



    :hello:
    Johannes

  • Das nenne ich mal eine Sibelius-Interpretation: Sir Joh Barbirolli dirigiert, im Moment die Sinfonie Nr. 1



    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
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  • Bei mir verklingt gerade diese



    Anton Bruckner Symphony No. 9


    Leider habe ich wieder einmal festgestellt, dass mich diese Sinfonie ziemlich kalt lässt.
    Mir kommt alles fürchterlich langatmig und gedehnt vor und die vermeintlichen Höhepunkte verpuffen ohne einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.


    Nun ja ich gebe nicht auf, in der Hoffnung, dass mein musikalisches Verständnis irgendwann soweit ist auch diese Sinfonie positiver zu erfassen.


    LG


    Maggie

  • nur Mut, Maggie. Vielleicht kommt noch der richtige Moment mit der richtigen Aufnahme. Wenn nicht, auch nicht schlimm, dann probierst Du eben die achte ;)

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • bei mir eine kurze "Türkenoper"



    Johann Adolf Hasse: Solimano (Radio Mitschnitt der Innsbrucker Festwochen 1997)
    Concerto Köln / Jacobs



    allerdings wer hier ein Getöse und Anleihen an die osmanische Musik, wie sie etwa bei Kraus gleichnahmigen Werk, der "Caravane" von Gretry, den "Pilgern von Mekka" von Gluck auftauchen, erwartet - der wird enttäuscht werden.


    Es ist ein Bühnenwerk, ganz in der üblichen Manier von Hasse, mit großartigen virtuosen Arien.


  • Mendelssohn Violinkonzert e-moll, op. 64
    Vengerov, Masur, Gewandhausorchester Leipzig

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

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  • Schade aber nicht ganz unverständlich. Heinz Rögner hat Bruckner recht nüchtern und analytisch gespielt und ist eigentlich eher zügig unterwegs. Je nach Stimmung schätze ich die Rögner-Einspielungen von Bruckner allerdings sehr, besonders seine Deutung der 5. Sinfonie. Alternativ wäre Karajan als Einstieg in das Werk zu benennen (die Aufnahme aus den späten 1960ern), die sehr emotional ist. Nicht eben meine Nr.1, aber aus der Rückschau kann ich sagen, daß die Aufnahme alles hat, was es braucht um sich das Werk vertraut zu machen. Als CD müsste das diese hier sein.


    [jpc]5968911 [/jpc]


    Bei mir weiter Sibelius. Als Zugabe zur gerade abgelaufenen 2. Sinfonie nun der "Schwan von Tuonela". Eine ganz und gar bezaubernde Miniatur, die man gar nicht oft genug hören kann.




    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Guten Abend


    höre jetzt




    Georg Böhm


    Orgelwerke Vol. 1


    Christiaan Teeuwsen spielt auf der Orgel Bovenkerk zu Kampen.
    Den Abschluß dieser CD bildet das großartige, dreiteilige Preludium, Fuge und Postludium g-moll, das ich heute live -zusammen mit Miguel54- auf einem klangschönen 16´ Cembalo, gebaut nach einem Orginalinstrument von H.A. Hass (1734) mit 6 Registermöglichen, anhören durfte :jubel: :jubel:


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard


  • Nikolaus! Nikolaus! Nikolaus!


    *hüstel*


    nee, doch .... gefällt sehr


    :faint:


    PS
    jetzt nimmt' mir doch bitte trotzdem mal jemand die Angst vor ner Händeloper unter NH :D

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Guten Morgen


    höre Bachkantaten für Sopran



    J.S. Bach


    Kantaten BWV 51, 82a, 199, 202, 209


    Mit Nancy Argenta und dem Ensemble Sonnerie :jubel:


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

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