Konzerte und Bekleidungsvorschriften

  • Finde es einfach schön mit Krawatte ins Konzert oder die Oper zu gehen.
    Früher konnte Mann ohne Krawatte nicht in die Deutsche Oper Berlin, mußte beim Logenschließer eine -gegen Bezahlung- ausleihen.
    ;)Das finde ich übertrieben, aber nur Jeans und Turnschuhe finde ich auch nicht besonders cool um ein Modewort zu benutzen zu wollen.

    mucaxel

  • Zitat

    Original von Austria
    Bei Männern finde ich auf jeden Fall Anzug und Krawatte passend. Gaaanz junge dürfen von mir aus ;-) auch in Jeans und Turnschuhen kommen - Hauptsache, sie kommen überhaupt.


    Bei Frauen fände ich es schön, wenn sie sich ihrem Alter gemäß kleideten. Man beobachte nur das weibliche Premierenpublikum - je älter, desto nacktere Schultern und großzügigere Decolletés......


    Austria


    Tja, das nenne ich tolerant!
    Da kommen dann gaaanz junge doch sehr gerne.
    Was die freizügigeren,älteren Damen betrifft:
    Vielleicht wollen sie sich die gaaaanz jungen angeln? ;)


    Spaß beiseite.
    Das ist doch mit der Bekleidung fast wie Gruppenzwang.
    Am besten kommen alle in natura, dann beschwert sich keiner.
    Aber da das natürlich nicht geht;
    einfach versuchen,nicht aufzufallen!!!

  • tja, und noch früher erst: Da konnte mann gar nicht ohne Roßhaarperücke aus dem Haus gehen...
    o tempo'a o mo'es


    :baeh01:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo,


    damit ihr auch einmal meine Meinung dazu hört (vielleicht interessiert es ja jemanden), sage ich einmal, was ich davon halte:


    Ich schließe mich der Meinung etlicher meiner Vorredner an. Ich bin der Ansicht, dass ein Konzertgang schon zu den nichtalltäglichen Ereignissen gehört und man sich demnach auch besonders kleiden sollte.
    Also Anzug und Krawatte.
    Ich bin zwar der Meinung, dass man die klassische Musik heutzutage möglichst vielen Menschen näherbringen sollte (sonst stirbt das Milieu noch aus), aber das kann man fern vom Konzertsaal am besten tun.
    Ein bereits begeisterter Klassikliebhaber und -neuling nimmt dann auch gerne im Kauf, sich entsprechend zu kleiden.
    Wer alleine deshalb den Konzersaal meidet, ist sowieso nicht richtig an der Musik interessiert.


    Von Jeans und Turnschuhe halte ich also auch nichts in dieser Umgebung. Ich möchte auch im Konzertsaal nicht auf derart leger gekleidete Menschen treffen.
    Ich ziehe mich sowieso gerne vornehm an, es ist wunderbar dies in der Umgebung von guter Musik und Gleichgesinnten zu tun.


    PS: Möchte aber auch anmerken, dass sich jeder Mensch außerhalb besonderer Lokalitäten meiner Meinung nach anziehen darf wie er will.

  • Hallo an alle!


    Ich für meinen Teil messe der Bekleidung im Konzertsaal nicht so besonders großen Wert bei. Es soll jeder anziehen, was er möchte und worin er sich wohl fühlt. Ich habe nichts dagegen, wenn neben mir jemand mit Jeans und Turnschuhen sitzt.


    Ich selber trage im Alltag fast nur Jeans, ziehe mich aber schon schöner an, wenn ich ein klassisches Konzert besuche. Das ist mir ein Bedürfnis, weil sich für mich ein Konzertbesuch vom Alltag abhebt. Wenn das andere Leute aber anders sehen, soll es mir recht sein.


    Was mich wirklich stört, ist z.B. die Dame vor mir im teuren Kleid mit teurem Parfum, die ständig die langen Haare von einer Seite zur anderen schüttelt, so dass ich nichts sehe, oder der Herr im Anzug neben mir, der nach Alkohol riecht (um nicht zu sagen stinkt X() - beides vor nicht allzu langer Zeit genossen! Für mich ist die Rücksicht, die man anderen Leuten entgegenbringt, das Wichtigere und nicht, ob jemand Jeans oder Anzug trägt!


    Liebe Grüße
    Terpsichore

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  • Ich habe neulich eine Konfirmation mit erlebt, bei der einer der Jugendlichen in einer Trainingsjacke (hinten mit Aufdruck des Sportvereins) und ein anderer mit ausgewaschenem Sweatshirt zur Einsegnung kam.


    Was so unheimlich locker wirken soll, reduziert Menschen, und es nivellliert und trivialisiert besondere Ereignisse zu einer amorphen Alltagskultur.


    Das ist nicht nur eine Frage des Geldes. Viele Markenjeans und Sweatshirts sind teurer als ein Durschnittsanzug oder -sakko.


    Ich denke, wir nehmen uns etwas, wenn wir bei allen Anlässen, egal ob Grillen auf Nachbars Terasse, Silberhochzeitsfeier oder Konzertabend, immer gleich locker auftreten. Es ist ein schönes Erlebnis, sich selbst in unterschiedlichen Rollen zu erleben und darzustellen. Das Äußere ist nicht nur Ausdruck für das Innere, es ist manchmal auch eine gute Hilfe für das Innere, sich für bestimmte Erfahrungen zu öffnen.


    Zu meiner Abiturfeier kam ich, wie alle anderen Jugendlichen (und die meisten Lehrer!!!) in Cordjeans und Pullover. Wenn ich heute bei einer Abi-Feier bin, kommen fast nur noch die Lehrer in solchen Klamotten. Die meisten Jugendlichen genießen es, sich auch einmal in schickerer Kleidung darzustellen und zu erleben.


    Ich glaube, es tut uns gut, auch Erfahrungen von gut dosierter Fremdheit und Distanziertheit von der Alltagskultur in Form und Stil zu kultivieren.


    Es gibt auch nicht nur die Alternative Jogginganzug oder Frack, sondern zahlreiche mittlere Optionen.


    Grundsätzlich ist es mir aber lieber, jemand kommt überhaupt, egal, wie er oder sie gekleidet ist. Nicht nur angemessene Kleidung ist Ausdruck von Kultur, sondern auch Höflichkeit und Respekt gegenüber denen, die andere Vorstellungen von angemessener Kleidung haben und mit der gleichen Freundlichkeit behandelt werden möchten und sollen.


    Mit freundlichen Grüßen aus dem hohen Norden, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Ich bin froh, dass es für Konzerte keine Bekleidungsvorschriften mehr gibt. Und es ist mir nicht wichtig, was andere anhaben. Ich selbst kleide mich auch dann leger, einfach deshalb, weil ich gar keine elegante Garderobe besitze. Aber ich mache mich dann etwas festlicher durch eine Kette, einen Ring. Und ich überlege mir, was ich anziehe.
    In meinem Musikunterricht an der Schule hieß es zu diesem Thema einmal, dass die äußere Vorbereitung auf ein Konzert auch der inneren zugute kommt. Und das stimmt, meiner Ansicht nach.

    Anna-Beate


  • Dem kann ich mich nur anschließen.


    Was mich an Äußerlichkeiten stören würde, wären Kleider, die auffällig leuchten (grelle Farben) oder ständig rascheln (das gibt es!), Armreifen, die ständig klimpern, so viel Haarspray in der Turmfrisur oder Parfum auf dem Hals der Dame vor mir, dass mir nach einiger Zeit schlecht wird. Ich habe mal in der Oper während der Vorstellung eine Frau vor mir gehabt, die ständig in ihrer Handtasche herumkramte. Dann holte sie eine Parfumflasche heraus und sprühte sich rundherum ein (ganz schwungvoll, pf-pf-pf-pf), sodass auch meine Begleiterin und ich dann ebenfalls nach diesem "Duft" rochen.


    Ich bin auch etwas enttäuscht darüber, wie intolerant manche hier sind, was die Kleidung der anderen betrifft. Ich dachte, solche Meinungen gab es nur bis vor 20 Jahren, und da auch nur von pensionierten AkademikerInnen. Es gibt Menschen wie mich, die sich in einem Anzug und mit Krawatte überhaupt nicht wohl fühlen. Ich komme eher unauffällig gekleidet, ziehe ein Sakko drüber, warum soll denn das ein Muss sein, dass man sich fein herausputzt, und wer es nicht tut, der wird nur abfällig betrachtet und dürfte nicht bei so einer Veranstaltung dabei sein? Klingt, als wäre von elitären Clubs die Rede und nicht von Musik.


    Ich denke, jede/r kann so kommen, wie er/sie will; natürlich wollen sich manche besonders schön machen, andere wollen für 6 Stunden Oper aber einfach nur bequem gekleidet sein, ich sehe da kein Problem. Wenn ich zu einer Musikveranstaltung gehe, fühle ich mich mit den anderen Besuchern im Geiste verbunden, da die meisten von uns aus Liebe zur Musik da sein werden und nicht aus Eitelkeit oder Snobismus.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Es gab Zeiten, wo solche Diskussion gar nicht geführt worden wäre, weil es jedem, ich wiederhole jedem, Opern- oder Konzertbesucher auch nicht im Traum eingefallen wäre, man könne *nicht* im Smoking erscheinen. Die Zeiten sind leider vorbei (wer erinnert sich zB an Cary Grant, den Inbegriff des perfekt gekleideten Gentleman?), inzwischen ist der Geschmack in Dingen Mode verlorengegangen, jedenfalls ganz überwiegend.


    Glaubt jemand im Ernst, die Opern- und Konzertbesucher früherer Zeiten hätten sich liebend gern in unbequemer Bekleidung stundenlang in die Oper gesetzt? Natürlich nicht! Sie haben perfekt sitzende, stilvolle, maßgeschneiderte Garderobe getragen. Dazu Zylinder, Handschuhe und Schal.


    Weil dieses Stilgefühl abhanden gekommen ist, greift man jetzt zu Ausreden, wie "Nur die Musik ist wichtig", "Man muß sich wohlfühlen" uswusf.. Den früheren Besuchern war die Musik genauso wichtig wie den heutigen, wenn nicht wichtiger und trotzdem sind sie im Smoking erschienen, auch fühlt man sich in einem guten Smoking immer wohl.


    Das schließt natürlich nicht aus, daß es Leute gibt, die nur ihre Garderobe spazieren führen wollen. *Das* ist Eitelkeit oder Snobismus, nicht das Tragen eines Smoking. Spricht aber nur gegen die Leute, nicht gegen den Smoking. Und andere Störfaktoren, wie die von Rienzi oder Melot 1967 aufgezählten, haben gleichfalls mit Bekleidung nichts zu tun.

  • Ich freue mich immer besonders im Sommer, wenn die armen Männer mit Krawatte oder Mascherl gewürgt in der Oper sitzen.


    Wenigstens da haben wir Frauen es einmal besser! Ein trägerfreies Kleid - gehalten nur von den Formen und natürlich einem trägerfreien BH - eine Stola und fertig sind wir. So brauchen wir Frauen nicht so viel schwitzen :)


    Ich hatte über 6 Jahre ein Abo in der Staatsoper und ich freute mich jedesmal auf den jeweiligen Abend - Horror hatte ich nur jedesmal vor der Dame vor mir. Sie liebte Dior! Und zwar den Duft 'Poison' und von diesem GIFT nahm sie jedesmal eine Überdosis. Ich roch sie bereits, wenn sie in die Nähe kam und in der Pause frischte sie den Gestank - äh - den Duft - immer neu auf!

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
    TO SOOTHE THE EAR AND THE HEART AND SENSES;
    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

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  • Oh Gott - ich liebe auch Dior - und zwar den Duft "Eau Sauvage" - diesen Bittersüssen Zitronen-Bergamotteduft --- In meiner Jugend hatte ich deshalb auch einen Spitznamen - den ich aber hier nicht nenne...


    Fürs Theater aber verwendete ich einst "Equipage" von Hermes oder "Wellington" von Trumper,London (dieser Duft wurde einst explizit für Lord Wellington komponiert) und ich genoss es einst sehr
    mich mich diesem Duft der "großen Welt" zu umgeben


    Im Alter begnüge ich mich einfacheren Düften - werde nala also nicht mehr auffallen..... ;)


    Natürlich soll man nicht gleich 3 Meter gegen den Wind riechen -
    aber im Zeifelsfall besser nach Parfüm als nach etwas anderem....


    Und natürlich ist nicht jeder, der gut gekleidet ist automatisch ein Musikbanause....


    Wenngleich ich mein heutelange nicht mehr so elegant kleide wie vor 30 Jahren - so geniesse ich schöne Kleidung sehr.
    Jemand der mich nur "normal" gekleidet kenn - meinte als er mich in "Festuniform sah: "Heute für den Anlass verkleidet ?"


    Meine Antwort war: "Nein - Das ist mein WIRKLICHES ich - was Du heute siehst "- Mein Windjacken Outfit - das ist die Verkleidung - Anpassung an eine Zeit die mir zuwider ist.


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Parfum in Oper, Konzert (oder Restaurant!, fast so schlimm wie Raucher :stumm: ) kann olfaktorische Körperverletzung sein. Neben Poison finde ich übrigens Opium von YSL besonders penetrant. Wenn wir schon aus dem Nähkästchen plaudern: Bei Frauen gefällt mir Shalimar gut. Für Männer Habit rouge oder Vetiver. Also alles Guerlain Düfte. Hauptsache: Nicht zu viel!!
    Ich selbst bevorzuge im Alltag - wenn's der Job nicht anders erfordert - eher legere Kleidung.
    Ich habe mir aber vor Jahren auf Drängen meiner Frau einen Smoking zugelegt und es nicht bereut. Das Kleidungsstück ist erstaunlich bequem (zumindest, wenn man keinen Kummerbund trägt) und macht selbst aus mir eine recht stattliche Erscheinung ;)
    Ich habe nur selten Gelegenheit, das Teil zu tragen, aber es unterstreicht für mich den besonderen Charakter außergewöhnlicher Ereignisse wie zB Festspielbesuche.
    Mir ist es aber völlig egal, was andere Leute tragen. Ich würde auch eine (Pausen)Bekanntschaft nicht aus Gründen der Kleidung vermeiden.
    Was mich wirklich stört wurde hier ja bereits erwähnt (Körpergeruch - eigener und Parfum, Rascheln, Husten, "Applaus-Flüchten" und was der Unarten mehr sind).

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Ich ziehe mich auch schicker an, bin aber eh nicht der Typ, der in legerer Freizeitkleidung seinen Alltag verbringt.


    Wenn jemand in T-Shirt und Turnschuhen in die Oper geht, stört mich das nicht, denn jeder sollte das tragen, was ihm gefällt.


    Hauptsache, es finden sich musikbegeisterte Besucher, die nicht nur gelangweilt ihr Abo in Anspruch nehmen, sondern mit dem Herzen dabei sind, wenn andere ihre Kunst darbieten...


    Allzu aufdringlichen Parfumgeruch in dichtem Gedränge empfinde ich auch als störend, jedoch ohne Duft würde ich nie ausgehen.


    Jil Sander No. 4 ist und bleibt mein ständiger Begleiter...


    Liebe Grüße :hello:


    Mignon

    Maybe the nation has found peace from its sins... I. A. a. W.E.B. Du Bois

  • Hallo Zusammen, hallo Melot


    Zitat

    Ich bin auch etwas enttäuscht darüber, wie intolerant manche hier sind, was die Kleidung der anderen betrifft. Ich dachte, solche Meinungen gab es nur bis vor 20 Jahren, und da auch nur von pensionierten AkademikerInnen


    Du siehst - Vorteile sind schnell gefällt und meist ist an ihnen auch überhaupt nichts dran. Denn auch das, mit den pensionierten Akademikern war wohl eins davon... ;)


    Ich finde nicht, daß hier jemand intolerant ist (in Bezug auf Kleidung anderer). Man äußerst lediglich seine Meinung und Einstellung zu diesem Thema.


    Was viele hier nicht gut heißen ist, wenn Leute in Trainingsanzug oder zerrissener Jeans (voll hipp - ich weiß) in eine Oper oder ein Konzert gehen. Ich finde es einfach nicht gut und würde es selbst niemals machen.


    Verurteilen würde ich deshalb niemanden, auch nicht verächtlich anschauen. Ich denke mir meinen Teil und fertig. Man kann keinen Menschen aufgrund seiner Kleidung be(ver)urteilen oder charakterisieren - da kann man aber nun wirklich total falsch liegen.


    Aber für mich ist und bleibt ein Konzert oder eine Oper immer etwas Besonderes. Die Musiker kommen ja auch nicht im Sportdress mit den Bettfusseln in den Haaren... Ich zolle Ihnen in gewisser Weise auch meine Achtung, indem ich mich schön kleide. Für mich gehört es einfach zum guten Ton, hat Stil - passend zum Rahmen, in dem die Veranstaltung stattfindet.


    Und das mit dem Parfum ist nun wirklich reine Geschmacks- oder Geruchssache. Also ich bin zwar kein großer Parfumfan, aber es ist mir tausendmal lieber als der ständige Mundgeruch, der einem umgibt, sobald die Leute nach längerer Sprachpause mal ausatmen oder ihrem Nachbarn was ins Ohr hauchen.


    Nur am Rande - ich war im Urlaub in einem sehr guten Hotel im Ausland, als ein Gast im weißen Muskel-Shirt zum Abendessen in das Restaurant kam. Ein Kellner hat ihm ein Kurzarm-Hemd gebracht und bat ihn, dies anzuziehen, was er auch tat.


    Viele Grüße
    Mimi

    che gelida manina....

  • Hinsichtlich Parfum stört es mich auch - übrigens überall, nicht nur im Konzert - , wenn es so dick aufgetragen ist, dass es penetrant riecht. Das ist dann für mich mangelnde Rücksichtnahme auf andere - im Unterschied zu sehr lockerer Kleidung.
    Ich selbst benutze grundsätzlich kein Parfum, sondern nur ein sehr dezentes oder gar geruchfreies Deo.

    Anna-Beate

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  • Zitat

    Original von mimi
    Nur am Rande - ich war im Urlaub in einem sehr guten Hotel im Ausland, als ein Gast im weißen Muskel-Shirt zum Abendessen in das Restaurant kam. Ein Kellner hat ihm ein Kurzarm-Hemd gebracht und bat ihn, dies anzuziehen, was er auch tat.


    So etwas ähnliches ist mir auch (einmal!) passiert, in einem dieser Touristenbunker auf Malle, ich kam zum Abendessen, lange Hose und ein edles T-Shirt, allerdings mit sehr kurzem Arm. Ich wurde noch mal zurückgeschickt und habe mir aus Trotz dann einen dunklen ANzug angezogen :D


    Als ich dann in den Speisesaal kam, bin ich hinten übergefallen: Alles voll mit bunten Hawaihemden, die bis zum Bauchnabel offen standen, und im Brustpelz blinkten die Goldkpanzerketten.


    Aber zurück zum Konzertsaal:


    Ich finde, man sollte den darbietenden Künstlern auch durch die Wahl der Kleidung ein Mindestmass an Respekt zollen. Es muss ja nicht immer Smoking und Fliege sein, aber dunkler Anzug oder Kombination (auch ohne Krawatte) ist meiner Meinung nach je nach Anlass das Minimum.
    Ich halte es so, wie es Andere machen, ist mir egal, mich stört es nicht, aber ich selbst fühle mich wohler.

  • Ich war wohl noch nie in einem Konzert, in dem alle Herren einen Anzug trugen - geschweige einen dunklen. Im Wiener Musikverein und Konzerthaus ist das jedenfalls offenbar nicht üblich ...

  • ich selbst nehme nicht nur wohlwollend oder missfallend zur kenntnis, wie sich
    konzertbesucher kleiden, sondern auch, wie sich die protagonisten auf der
    konzertbühne darstellen. ich hatte diesbezüglich gestern ein besonders positives
    erlebnis - der grosse frauenanteil im gustav mahler jugendorchester trug mehrheitlich
    lange, schwarze elegante kleider. nur eine minderheit (gottseidank in den hinteren
    reihen) trug hosen. das konzert war ein akustischer und optischer augenschmaus.


    faun


    ps1: die regelbestätigende ausnahme: die wiener philharmoniker und christian
    thielemann ohne sakko und mit offenen weissen hemden in der staatsoper
    (wagners tristan und isolde an einem sehr heissen junitag).


    ps2: smoking ist für oper und konzert nicht geeignet.

    die kritik ist das psychogramm des kritikers (will quadflieg)

  • Ich

    Zitat

    war wohl noch nie in einem Konzert, in dem alle Herren einen Anzug trugen - geschweige einen dunklen. Im Wiener Musikverein und Konzerthaus ist das jedenfalls offenbar nicht üblich ...


    Hier ist das was man wirklich will - und das was man zulässt - meilenweit auseinander.


    In Wahrheit ist man erzkonservativ - will aber als "offen" gelten.


    Vor etlichen Jahren war man noch wählerischer ......


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von faun
    ps2: smoking ist für oper und konzert nicht geeignet.


    Für die Oper schon, beim Konzert gebe ich Dir Recht.

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  • Mir gehts ähnlich mit den Aufführungen...
    Ja, ich weiß Puccini weist in die Moderne...etc.etc.etc.
    (find ich eigentlich gar nicht...)
    Aber ich will als Turandot keine Tussi auf'm Handy plaziert beobachten.


    Und ein Teddybär als Schlafgemach....schüttel...


    Und da wollt Ihr mich im Smoking sehn.... ? Da komm ich in der Anzugskombi.... höchstens!!!



    Da fand ich die Schalker Aufführung gut gegen. Wir sassen allerdings in der ersten Besucherreihe, ich konnte sogar sehen, welchen Kaugummi die Orchestermitgliederinnen kauten.....

    Musik ist die Sprache der Seele. Und der wird man nie müde.(Hille)

    4 Mal editiert, zuletzt von Picus ()

  • Die einzigen Anlässe zu denen ich im Anzug erscheine sind meine eigenen Konzerte. Wenn ich als Hörer irgendwo hingehe, dann in Alltagsklamotten. Mir ist diese elitäre Zurschaustellung im heutigen Klassikbetrieb höchst zuwider! Und dazu gehört meiner Meinung nach auch sich wie ein Pfau im tollen Anzug oder teuren Abendkleid präsentieren zu wollen. Davon wird der Musikgenuß nicht verbessert, mehr noch, ich hab noch nie einen Anzug getragen den ich bequem fand. :D In Jeans und Pullover oder Hemd kann ich mich einfach besser konzentrieren ;).


    Vielleicht noch ein Satz zu der Sache mit dem Respekt gegenüber den ausführenden Musikern.
    Zumindest mir persönlich ist es egal wie sich das Publikum welches vor mir Sitz gekleidet hat. Für mich hat das nichts mit Respekt zu tun. Der Respekt äußert sich im konzentriertem Zuhören und dem nicht Stören des Ablaufes. Ich denke wir sollten mittlerweile doch so weit sein, dass wir Menschen nicht mehr nach der Kleidung beurteilen. Nicht jeder Mensch empfindet es als wichtig sich exakt nach "Etikette" zu kleiden. Und ich meine man sollte seinen Mitmenschen mindestens den Respekt entgegenbringen und das akzeptieren.

  • In Konzerten mit neuer ernster Musik ist man im schwarzen Anzug sogar so auffällig (auch die Musiker tragen in der Regel keine Anzüge), dass es schon wieder lustig ist, mit einem Hergerichteten dort zu sein. Diese Konzerte sind auch der Grund, dass ich mir zuerst die Krawatte und dann das Sakko abgewöhnt habe, man ist einfach zu auffällig. Dass ich mich dann aber für ältere Musik anders anziehen soll, sehe ich wieder nicht ein, und erscheine folglich überall im Pullover.


    Als Komponist ist das Sakko bisher noch gewohnte Aufführungsuniform für mich (dieses nach dem Stück auf die Bühne Latschen und nach dem Schütteln einiger Pfoten eine kleine Verbeugung Machen ist doch eine herrliche Einrichtung).

  • Zitat

    Original von faun
    ps2: smoking ist für oper und konzert nicht geeignet.


    Warum nicht? (Abgesehen davon, daß es heute nicht in ist).


    Gegenfrage: Wenn die Musik HIP dargeboten wird, müssen dann nicht auch Musiker und Publikum HIW tragen (historically informed wardrobe)? =)


    Duftmäßig ist man als Herr nur passend "angezogen" mit Düften, die nicht auf künstlichen Stoffen beruhen. Guerlain scheidet also aus. Alfred's "Wellington" ist eine gute Wahl, ebenso "Marlborough" oder "Curzon" aus dem gleichen Hause. Noch besser sind die Düfte von Czech & Speake, besonders "Dark Rose" und "No 88".

  • Allein schon diese Unterhaltung zeigt warum manche Menschen der heutige Klassikbetrieb zuwider ist!


    Was ist angebracht, was ist nicht angebracht, darf das sein, ist das nicht ein Tabu, darf man das machen? etc pp.


    Liebe Forianer, ist es nicht so, dass es im Konzert um die Musik geht? Weshalb zerbricht man sich also den Kopf über eine Kleiderordnung?
    Meiner Meinung nach entsteht so der Eindruck bei vielen klassische Musik sei elitär und das ist sie ganz sicher auf gar keinen Fall!l

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  • Hallo Matthias


    Zitat

    Mir ist diese elitäre Zurschaustellung im heutigen Klassikbetrieb höchst zuwider!


    Zitat

    Allein schon diese Unterhaltung zeigt warum manche Menschen der heutige Klassikbetrieb zuwider ist!


    Wer wird denn gleich in die Luft gehen?


    Warum reagierst Du so ausgesprochen gereizt auf das Thema? Wir wollten uns doch eigentlich nur austauschen - was denkst Du, was denke ich. Mit anderen Worten: Wir diskutieren. Und dabei sollte man stets die Meinung des anderen akzeptieren, auch wenn sie nicht der eigenen Meinung entspricht.


    Ich habe bisher nichts dergleichen gelesen, daß jemand es nicht akzeptiert, wenn man z.B. mit Pullover in ein Konzert geht. Es ist nur nicht jedermanns Geschmack oder Stil. Aber akzeptiert wird es trotzdem - oder hat hier schon mal jemand einen pullovertragenden Konzertbesucher am nicht vorhandenen Hemdkragen aus dem Konzertsaal geworfen? :)


    Also nicht so verbissen - entschuldige, aber ich finde den Tonfall etwas hart. :rolleyes:


    Du weißt ja "Wenn 2 Menschen immer der gleichen Meinung sind, ist einer von ihnen überflüssig".


    Nichts für Ungut und liebe Grüße
    Mimi

    che gelida manina....

  • Ich wollte bewusst etwas provzieren, weil ich beim lesen der bisherigen Post so das Gefühl hatte, als wäre da ein bestimmter Unterton: Ich gehe nicht nur wegen der Musik ins Konzert, sondern um mich zu zeigen.

  • Hallo Matthias


    Das bewußte Provozieren wollte ich Dir nicht unterstellen - hatte aber schon den Eindruck. Den von Dir erkannten Unterton:


    Zitat

    Ich gehe nicht nur wegen der Musik ins Konzert, sondern um mich zu zeigen

    .
    kann ich hier nun gar nicht finden.


    Allerdings kann (und will) ich mir auch nicht vorstellen, daß es hier jemanden gibt, der nicht nur der Musik wegen in ein Konzert geht, sondern auch, um sich bzw. seinen Anzug zu zeigen. Das fände ich schon irgendwie recht seltsam, und es würde in mir den Eindruck erwecken, im falschen Forum gelandet zu sein - oder wollte hier jemand nach http://www. ich-hab-aber-schickere-kleider-als-du. de und hat sich aus versehen vertippt? ;)


    Auf jeden Fall sag ich dann mal - so ein bißchen Provozieren ist schon erlaubt. Das heizt die Diskussion an.


    Liebe Grüße
    Mimi

    che gelida manina....

  • Mir geht es ähnlich wie MatthiasR.
    Im Anzug o.ä. gehe ich eigentlich in der Regel nur in Konzerte wenn ich selbst auf der Bühne stehe.
    Mir ist es absolut egal wenn ältere Damen über meine Schuhe den Kopf schütteln o.ä.
    Ich wurde auch mal nicht in die Staatsoper gelassen weil meine Hose zu kurz war ( es war ein heisser Junitag und ich kam direkt von einer 4stündigen Probe ), über solch kindische Regelungen kann ich nur milde Lächeln, dann müsste man eigentlich auch Frauen den Rock verbieten :rolleyes: Naja, so wichtig war mir die Tosca dann doch nicht.

  • ich habe schon einmal beides verbunden - die Musik (Don Carlos in Salzburg) und ein neues Kleid


    :hello:

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
    TO SOOTHE THE EAR AND THE HEART AND SENSES;
    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

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