Welcher Einstieg in Beethovensinfonien?


  • Danke für Deine Hinweise, ich werde mir mal als erstes Järvi zu Gemüte führen !


    Grüsse
    Achim :hello:

  • Liebe Fairy,
    da du so nach einer Tamina rufst - bin schon da! Nein, ich hab's gar nicht schwer mit Beethoven, habe ihn in den letzten Jahren aber etwas aus den Augen verloren, weil er, wie JR angemerkt hat, ganz am Anfang meiner "klassischen Laufbahn" stand. Meine erste LP war die 9. von Dvorak, meine 2. der Bolero, und dann kam die Karajan-Kassette mit allen 9 Beethovensymphonien, die ich inzwischen mangels Plattenspieler nicht mehr abspielen kann.
    Warum Karajan? Nun, weil ich damals, im zarten Alter von 15, keinen anderen Dirigenten kannte :untertauch: (PR ist defintiv kein Phänomen der letzten Jahre!!!!! ;) ) die Neunte besitze ich inzwischen auch unter Böhm und Kleiber, 1,3 und 7 unter Giulini, die 6. unter Abbado und die 5. unter Kleiber. Aber in letzterZeit höre ich eigentlich eher die "Kleinformen" von Beethoven, also Klavierkonzerte usw. Wobei mir der Thread jetzt doch Lust gemacht hat, mir wieder einmal die Eroica anzuhören :]
    lg Severina :hello:


  • Lieber Marc,wenn du schon so oft wie ich wg Ot angemahnt worden wärest, würdest Du verstehen, dass ich - mal wieder umsonst- versuche,mich gegen diesbezügliche Verführungsversuche zu wappnen..... :untertauch:
    Wie dem auch sei: deine Ärzte finde ich hinscihtlich des Wälsungenblutes besser als Thomas Mann und Wagner zusammen, denn bei denen ich versteh gottseidank den Text nicht. :D Die "Ironie" bei Wagner solltest Du mir vielleciht mal in einem eigenen Thread näherbringen ? ?(


    F.Q.


    P.S. Danke Severina, das ist ermutigend zu lesen.

  • Zitat

    Wie sieht es eigentlich mit den Tamino- Damen aus? Haben die es schwerer mit Beethoven?


    Liebe Fairy,


    nein, es wurden aber bereits so viele Referenzaufnahmen genannt, dass sich weitere Tipps erübrigen. Die vorgeschlagenen Reihenfolgen beim Anhören, kann ich nur teilweise nachvollziehen. Die 3. oder die 9. zum erstmals Hören, würde ich nicht empfehlen. Ich würde mit der 6. anfangen, dann die 8. und dann die 7. (mein Favorit).


    LG :hello:
    Emotione

  • Zitat

    Original von severina
    da du so nach einer Tamina rufst - bin schon da! Nein, ich hab's gar nicht schwer mit Beethoven, habe ihn in den letzten Jahren aber etwas aus den Augen verloren, weil er, wie JR angemerkt hat, ganz am Anfang meiner "klassischen Laufbahn" stand.


    Bevor demnächst, wie Robert Stuhr schon prognostizierte, alle erdenklichen Einspielungen von Beethoven-Sinfonien aufgezählt werden, würde ich lieber hier nochmal anknüpfen. Ich schrieb ja oben schon, dass die Frage als solche mich (und gewiß einige andere) stutzig und etwas ratlos macht, weil gerade Beethovens Sinfonien schon seit Urzeiten vertraut sind, dass man sich oft kaum noch erinnern kann, wie genau man sie kennengelernt hat, und sich entsprechend schwer in die Lage versetzen kann, mit den Stücken nicht sehr gut bekannt zu sein.
    Es scheint doch fast unmöglich ihnen, jedenfalls 3,5-7,9, überhaupt zu entgehen, wenn man Klassische Musik hört (auch und gerade als Anfänger)


    Ich frage mich daher, wie FQ und andere das überhaupt geschafft haben ;)


    Zitat


    Aber in letzterZeit höre ich eigentlich eher die "Kleinformen" von Beethoven, also Klavierkonzerte usw.


    Huch, inwiefern sind denn Klavierkonzerte, jedenfalls Beethovens, kleinformatig...? ;) Es gibt doch extrem wenig "Kleinformatiges" von Beethoven, sind doch alles mehrsätzige ausgewachsene Sonaten.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Fairy Queen


    Wie sieht es eigentlich mit den Tamino- Damen aus? Haben die es schwerer mit Beethoven?


    Fairy Queen


    Ich für meinen Teil "musste" mit der Neunten einsteigen, als mir damals die Altpartie angeboten wurde. Eine in meinen Ohren schöne Aufnahme habe ich erst im dritten Anlauf gefunden und - da ich vom Gesang komme - ging es mir vorrangig um den vierten Satz. Wenn Du also einen tollen Chor in der Neunten hören willst, dann nimmt diese (oder lass' sie Dir von mir mal ausleihen)



    Mittlerweile besitze ich alle Beethoven-Symphonien unter Barenboim, muss aber gestehen, dass ich diese noch nicht wirklich intensiv hören konnte. Mit der Neunten gefällt mir Rattle besser.


    LG
    Rosenkavalier


  • Lieber JR,
    beachte bitte die Gänsefüßchen! Hätte vielleicht noch ;) setzen sollen. Verglichen mit den Klangmassen einer 9. erscheint mir halt ein Klavierkonzert als "kleinformatig". Einverstanden, dass dieser Ausdruck blöd gewählt ist, aber mir fällt gerade nichts Treffenderes ein :angel:
    lg Severina :hello:


  • Oh, das kann ich Dir für meine Person ganz genau sagen.
    Natürlich hörte ich am Anfang meiner "klassischen" Karriere einige Sinfonien (darunter auch Beethoven), fand jedoch den musikalischen Ansatz zu "breit" und zu lang angelegt, als das ich mich darin wiederfinden konnte (= 40 Minuten für eine Sinfonie, wo ich schon nach 20 Minuten nicht mehr wußte, was in Minute 5 los war - oder klang es gar alles gleich ?!).
    Und damit wurde das Thema sinfonische Musik a la Beethoven in den Hintergrund gedrängt.
    Also wandte ich mich zügig kleinteiligeren Formen zu - ich weiß, was Severina meint.... :) .
    Dennoch, Tamino macht mir immer wieder Appetit auf Neues (oder Altes) und deshalb finde ich den Ansatz von FQ sehr begrüßenswert.

  • Mit welcher Sinfonie man beginnen sollte, hängt meines Erachtens von den bisherigen Hörpräferenzen ab.


    - Hört man gerne Mozart, bietet sich 1./2. an, bei der 3. ist das dann ein riesiger Sprung. (Ich glaube, hier wurde zum ersten mal ein "fff" notiert - bin mir aber nicht sicher)


    - Wer Hadyn schätzt, würde ich die 8. empfehlen.


    - Wer vielleicht gerne selber singt, hat bei der 9. einen geeigneten Einstieg.


    - Wer gerne musikalische Landschaftsmalerein liebt, ist die 6. ans Herz zulegen.


    - Und wirklich nichts falschmachen kann man hingegen mit der 7., am besten Kleiber. Wenn es da nicht zündet, weiß ich auch nicht... ;)

  • Zitat

    Original von Achim


    Oh, das kann ich Dir für meine Person ganz genau sagen.
    Natürlich hörte ich am Anfang meiner "klassischen" Karriere einige Sinfonien (darunter auch Beethoven), fand jedoch den musikalischen Ansatz zu "breit" und zu lang angelegt, als das ich mich darin wiederfinden konnte


    Im krassen Gegensatz zu der Knappheit der Sinfonien von Bruckner, Mahler oder Schostakowitsch, wo bisweilen ein Satz solange dauert wie eine ganze Beethoven-Sinfonie ;)


    Im Ernst, man lernt täglich dazu. Dass sich die Sinfonien eher am Rande des momentanen Interesses befinden, kenne ich selbst, man ist einfach zu vertraut mit den Werken. Dass man sie als "Klassikhörer" niemals eingesaugt hat, sondern von vornherein eher links liegen ließ, war mir noch nicht begegnet. 8o Wenn mir irgendwas der Kern vom Kern des Repertoires schien, dann diese Werke...


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
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    (Bob Dylan)

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  • Lieber JR,wie ich es geschafft habe, bisher keinen Beethoven zu hören?
    Falls mit Hören zufälliges und unfreiwilliges "Vorüberrauschen" und Ohren mehr oder weniger auf Durchzug stellen gemeint wäre, habe ich natürlich Etliches von den Symphoinien "abbekommen", ich lebe ja nicht ganztags im Wald von Tintagel..... :D
    Die prägnanten Themen kann ich natürlich auch wiedererkennen und unter der Dusche tatatataaaaaa summen, aber von einer bewussten Entscheidung zuzuhören eben bisher keine Spur.Achims Posting kann ich mit unterzeichnen.
    Und ich freue mich über Damenbeteiligung!!!! :hello:


    F.Q.


  • Hallo Johannes,


    daher habe ich von Bruckner und Mahler bisher gar nichts beziehungsweise nur die 3. Sinfonie gehört und von Schostakovitsch reichte es bisher nur zu den Jazzsuiten und Filmmusiken.
    Vielleicht ist es zumindest bei mir nicht der "klassische" Einstieg in die klassische Musik, wie immer der auch aussehen mag, sondern eher indivduell - Ravel, Glass, Tschaikovsky (5. und 6. Sinfonie ! - ertappt :D ), Mussorgsky etc und dann ab Richtung Bach (Gould), Vivaldi und Hausgöttinnen Bartoli und Callas.


    Es lebe die Vielfalt !


    Grüsse
    Achim :hello:

  • Einige Anmerkungen zu diesem Thread:


    Einiige werden sich fragen, warum soolch ein Aufwand für die Frage eines einzelnen Mitglieds - wo zudem in der Regel - es wurde schon erwähnt - letzlich fast alle existierenden Einspieluingen genannt werden ?


    Und wlchen Sinn macht das Ganze dann ?


    Ich sehe beispielsweise die Antwort(en) als Muster - auch andere User (im Besonderen Mitleser) werden ähnliche Fragen haben - somit wird der Thread universell einsetzbar und weitgehend zeitlos.


    Zitat

    Paavo Järvi und die Deutsche Kammerphilharmonie leisten beachtliches.....


    Gerade diese Aufnahame war es, die mich zu einem Thread über Fehlinterpetationen inspirierte.......


    Zur "Neunten"


    Sie wird in der Regel stets als der Schwachpunkt eines (fast) jeden Zyklus bezwichnet, das hängt mit vielen Parametern zusammen:
    Verfügbare Solisten, die Quialität des Chores und die Grenzen heutiger Aufnahmetechnik,,,,,


    Ich würde NICHT mit der Neunten beginnen.


    ___________________________________________


    Von Furtwängler würde ich abraten, es war doch nach gut
    ter Durchhörbarkeit und wenig "Dröhnen" verlangt worden,


    Ansonst würde ich beipflichten, wenn jemand andeutet, prinzipiell sei es gleichgültig welcher Aufnahme man wähle , Beethoven ist "unzerstörbar"


    Wichtig ist vielmehr WARUM man eine bestimmte Aufnahme empfiehlt.


    In meinem Vorschlag war einerseits ein berühmter Meilenstein der Beethoven Interpretation andrerseits ein moderater Preis ausschlaggebend...


    Es sollte keine Unsumme für "ungeliebtes Repertoire" verschwendet werde - Andrerseits sollte eine "maßstäbliche "Einspielung gewählt werden.


    Ferner KEINE "historische" Mono oder Schellack- Überspielung.


    Sowie keine "eigenwilligie" Deutung.


    ---------------------------------------------


    Ich bin übrigesn NICHT der Meinung , das Eingangsthema der Fünften könne man nur noch "parodistisch" geniessen.


    Man darf nicht aus den augen vrlieren, daß es eben Leuite gibt, die noch nie eine Beethoven Sinfonie gehört haben - für sie ist das Neuland - ein ganz beeindruckendes Erlebnis.....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mein Rat: Beethovens Sinfonien vergessen und lieber die Streichquartette hören! Da geht´s nicht um "Titanen" sondern um Menschen.


    Mit Gruß von Carola

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Lieber Felipe: wer singt da?????? Das ist für mich SEHR wichtig. :pfeif:


    Zu Furtwängler 1954: Es singen Elisabeth Schwarzkopf, Elsa Cavelti, Ernst Haefliger, Otto Edelmann.


    Übrigens scheint die Aufnahme auch hier dabei zu sein - plus die anderen acht:



    Unbestritten ist jedenfalls, daß die 1954er-Aufnahme der Neunten klangtechnisch die beste von Furtwängler ist und auch den stereo-verwöhnten Hörer nicht allzu unangenehm überrascht.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Carola
    Mein Rat: Beethovens Sinfonien vergessen und lieber die Streichquartette hören! Da geht´s nicht um "Titanen" sondern um Menschen.


    Naja.
    Gewiß will ich niemanden davon abhalten, Beethovens Quartette (und Trios und Duo- und Solosonaten) zu hören (im Gegenteil!). Aber einige davon, etwa op.59, 1+2, op. 95, 131 und 132 oder auch "Kreutzersonate" und "Appassionata" sind wesentlich "titanischer" (was immer genau das sein mag) als die 1.,4., 6. oder 8. Sinfonie ;)
    Es gibt wohl kaum eine Reihe von Sinfonien, die derart unterschiedlich, gerade auch in den Stimmungen und Affekten, sind wie die Beethovens und doch alle unverkennbar (auch die ersten beiden) Beethoven.
    Man kann überall dazu kommen, dass man nur noch seine eigenen Vorurteile hört, nicht mehr die Musik. Bei Beethoven oder Wagner besteht die Gefahr eher als bei Haydn oder Corelli. Aber kein Komponist ist dagegen gefeit, verzerrt wahrgenommen zu werden. Am Hörer liegt es, sich die entsprechende Offenheit zu erhalten.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Robert Stuhr



    Furtwänglers Eroica von 12.44 ist unübertroffen, aber mW nur in einer Box mit den anderen Aufnahmen aus der Kriegszeit (3.,4.,5.,6,7.,9.) in guter Klangqualität erhältlich



    hallo, weißt du, welche das genau ist?furtwängler-beethovens gibts ja en masse. ich suche diese eroica dringendst und bräuchste unbedingt die genaue angabe. sie ist an eindringlichkeit unerreicht und zutiefst erschütternd. :jubel: :jubel: :jubel:


    danke im voraus

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Ich habe gestern bereits meine erste Hôrerfahrung gemacht, indem ich hier zu Hause in den Untiefen unserer Bestände eine mir noch unbekannte Cd gefunden habe, die den poetischen Titel trägt "Beethoven-esprit de la liberté"
    Da geht es um einen Querschnitt mit biographischen Erklärungen zu Beethoven(eine Art didaktische Einführung) und darauf sind: 1. Satz der 5 Symphonie (Dirigent Kegel), letzter Satz der 6. Symphonie, '(Dirigent Kegel) letzter Satz der 9 Symphonie (Dirigent Blomstedt).
    Natürlich sollte man so sicher nicht vorgehen, wenn man ein Werk kennenlernen will, aber da ich eine komplette Symphonie eben noch nciht hier habe, war ich neugierig.


    Bei der 5. fand ich es sehr schwierig, nur den ersten Satz zu haben, da staut sich etwas an, braut sich zusammen und dann bleibt man stehen. Wie die geballte Faust in der Tasche. Dazu kann ich wenig sagen, da es ganz klar einer Fortführung bedarf. Imposant ist das aber allemal.


    Den letzten Satz der 6. fand ich sehr schön zu hören, wenn auch nciht so ergreifend wie das Klavierkonzert, das gleich anschliessend auf der Cd kam.....
    Bei der 9. , von der ich den letzten Satz natürlich schon kannte ,sind für mich die Sänger ganz wichtig und da möchte ich wirklich nach diesen Kriterien wählen.
    Die Musik an sich hat aber eine so grosse Sogkraft und Festlichkeit, dem kann sich wohl kaum jemand entziehen.
    Jedenfalls freue ich mch nun auf eine Gesamteinspielung einer Symphonie, denn abschreckend oder gar abstossend war das wirklich nicht! :D


    Gibt es eigentlich hier irgendwo schon einen Thread, in dem die verschiedenen Beethoven-Symphonien in ihrem Stimmungs-Charakter dargestellt werden?
    Eine Art kurzer(oder auch langer) Auflistung fände ich(gerne auch in diesem Thread hier, der ja laut Alfred von allgemeinem Interesse sein soll)) sehr hilfreich und interessant.



    Lieber Alfred, ich habe allerdings nicht verstanden, was du im Bezug auf diesen Thread in deinem obigen statement mit "Aufwand" gemeint hast?
    Ist es nicht bei allen Threads so, dass jemand ein Thema anregt und andere Taminos antworten oder sie antworten eben nicht ? Wo ist da der besondere Aufwand? ?(


    Fairy Queen


  • wenn ich bescheiden anmerken darf, furtis eroica von 12/44 gibt's auch so:



    :hello:

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  • Zitat

    Original von observator


    wenn ich bescheiden anmerken darf, furtis eroica von 12/44 gibt's auch so:




    Von der Dezember 44 - Eroica gibt es jede Menge Aufnahmen. Music & Arts hat selbst noch eine ältere Einzel-CD mit dieser Aufnahme im Programm. Nahezu jedes Label aus der Szene hat das wohl.


    Aber wie ist jeweils der Klang? Meist schauderhaft gefiltert bis der Arzt kommt. Auch die Melodiya-CDs sind in dieser Hinsicht mE kein Ruhmesblatt und der remastered Box vom M&A klanglich unterlegen.

  • Hallo,


    ich habe - im Gegensatz zu manchem Anderen- gute Erfahrungen damit gemacht, gleich ganze Zyklen zu kaufen und auch zu hören.


    Und ich höre dann stets in der Reihenfolge der Entstehung. Das mag prosaisch erscheinen, macht mich aber zu einem zeitweisen Reisegefährten des Komponisten durch sein Leben, mein Hören reift mit seinem Komponieren...


    Und zur Aufnahmeempfehlung kann ich Alfred nur zustimmen - zu Beginn nichts Exzentrisches, sondern kapellmeisterliche Werktreue im besten Sinne.Dies ist meist auch ein preiswertes Kennenlernen!


    Für mich wäre es bei Beethoven - mit einem Hauch von Lokalpatriotismus :beatnik: - Herbert Blomstedt mit der Staatskapelle Dresden oder Kurt Masur mit dem Gewandhausorchester.


    Ich bin mit Letzterem eingestiegen und liebe diese Symphonien bis heute - auf mich wirken sie überhaupt nicht titanenhaft, hier erklingt ein Menschenleben voller Hoffnungen und Ängste, voller Triumphe und Brüche- ein Leben, wie meines eben...!


    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Zitat

    Original von Oolong
    Hallo,


    ich habe - im Gegensatz zu manchem Anderen- gute Erfahrungen damit gemacht, gleich ganze Zyklen zu kaufen und auch zu hören.


    Und ich höre dann stets in der Reihenfolge der Entstehung.


    Ich finde auch, dass Beides richtig bzw. sinnvoll ist.


    Wenn ich mich erstmals z. B. mit der Geschichte eines Landes befasse, ist es ja auch ratsam, dass ich mir zum EINSTIEG ein einziges geeignetes Buch zur Hand nehme und durcharbeite, statt für jede Epoche ein anderes noch so gerühmtes Buch zu verwenden. Dadurch würden wichtige Zusammenhänge einer einheitlichen, umfassenden Darstellung verloren gehen. Sobald ich dann ein oder zwei Standardwerke durchgearbeitet hätte, wären ergänzend Abhandlungen mit individuellen Lesarten, Ideologien, Schwerpunktbildungen etc. zu einzelnen Epochen an der Reihe. Gleiches gilt doch für eine Sinfonische Werkreihe, bei der es beim ersten Hören darum gehen muss, die einzelnen Werke für sich und in ihren Unterschieden zueinander (unbeeinträchtigt von subjektiven Lesarten) kennen zu lernen.


    Weniger zwingend ist die Reihenfolge des Kennenlernens. Dass es aber durchaus Sinn ergibt, die Sinfonien in der Reihenfolge ihrer Entstehung zu hören, liegt dennoch auf der Hand.


    Loge

  • Wie ich es ahnte: Jetzt haben wir fast die ganze Palette durch und sind bei Kurt "Die Schlaftablette" Masur gelandet. Wer fehlt noch? Oskar Fried, Richard Strauss, Weingärtner, Scherchen, Asahina?

  • Mein Rat: erst den unbekannten Krempel hören, solange man noch die Chance hat: z.B. Eberl - seine beiden Symphonien op. 33 und 34 sind nicht wesentlich übler als die beiden ersten von Ludwig van.


    Vielleicht bricht der Klassikmarkt in der Zukunft ja mal völlig zusammen und man erhält nur noch best of's oder das mainstreamigste vom mainstream. Und dann hat man vielleicht andere interessante Sachen versäumt..... ;)


    :hello:
    Wulf