Bayerische Staatsoper München

  • Cher cousin et frère Jacques,


    sehr gemischt waren die Gefühle bei dieser Inszenierung.
    Wirklich zugkräftige Ideen waren nicht verbaut, doch solide war’s allemal.


    Die Protagonistin legte eine beeindruckende Ein-Frau-Show hin mit beachtlichen, nicht allein koloraturischen Höhepunkten und profunden Tiefen,
    Die-mit-dem-Orpheus-tanzt, sofern sie überhaupt etwas zu singen hatte (wer hat die eigentlich in den Titel gelassen?), nahm sich daneben etwas fußkrank aus.


    Ganz groß war der als Orchester verkleidete Chor.
    Diese meisterhafte Camouflage ist übrigens nicht zu gering einzuschätzen, wenn man bedenkt, dass bei unserem letzten Konzert mit Moz-Req in Paris auf dem Plakat zu lesen stand: „…avec 80 choristes et 60 musiciens“.
    Jedenfalls boten sie sowohl optisch als auch klanglich eine beeindruckende, von Regie wie musikalischer Leitung wohlgesteuerte Performance, im wahrsten neudeutschen Sinne.


    Der Eisbär, hier am Grab der Eurydice, scheint übrigens lange vor der Knutwut ein in Regiekreisen modischer und beliebter running gag gewesen zu sein, was mich auf die Idee bringt, zu weniger hochkonjunkturellen Zeiten als dieser im Forum mal einen Thread über inszenatorische Insider zu starten.


    Lieben Gruß von Kleinstadt zu Kleinstadt,


    audiamus, der bleibt, wer er ist.



    .

  • Hier die Münchner Premieren der Spielzeit 2008/09 - Nachrichten zum Repertoire folgen später.



    Giuseppe Verdi: Macbeth (Premiere: 2.10.08 )


    Musikalische Leitung: Nicola Luisotti
    Regie: Martin Kusej
    Sänger: Zeljko Lucic, Nadja Michael, Roberto Scianduzzi u.a.




    Alban Berg: Wozzeck (Premiere: 10.11.08 )


    Musikalische Leitung: Kent Nagano
    Regie: Andreas Kriegenburg
    Sänger: Michael Volle, Michaela Schuster/Angela Denoke, Wolfgang Schmidt, Clive Bayley u.a.




    Hans Pfitzner: Palestrina (Premiere: 19.1.09)


    Musikalische Leitung: Simone Young
    Regie: Christian Stückl
    Sänger: Christopher Ventris, Falk Struckmann, Michael Volle, Wolfgang Koch, Lydia Teuscher, Gabriela Scherer u.a.




    Gaetano Donizetti: Lucrezia Borgia (Premiere: 23.2.09)


    Musikalische Leitung: Bertrand de Billy
    Regie: Christof Loy
    Sänger: Edita Gruberova, Pavol Breslik, Franco Vassallo u.a.




    Leos Janácek: Jenufa (Premiere: 8.4.09)


    Musikalische Leitung: Kirill Petrenko
    Regie: Barbara Frey
    Sänger: Eva-Maria Westbroek, Deborah Polaski, Helga Dernesch, Stefan Margita u.a.




    Giuseppe Verdi: Aida (Premiere: 8.6.09)


    Musikalische Leitung: Daniele Gatti
    Regie: Christof Nel
    Sänger: Barbara Frittoli, Salvatore Licitra, Ekaterina Gubanova, Marco Vratogna, Giacomo Prestia u.a.




    Richard Wagner: Lohengrin (Premiere: 5.7.09)


    Musikalische Leitung: Kent Nagano
    Regie: Richard Jones
    Sänger: Jonas Kaufmann, Anja Harteros, Wolfgang Koch, Michaela Schuster u.a.




    Viele Grüße


    Bernd

  • Man muss dem neuen Intendanten Nikolaus Bachler lassen, dass er auch im Repertoire einige (zumindest dem Namen nach) beachtliche Besetzungen auf die Beine gestellt hat. Hier ein paar Highlights:



    Kent Nagano dirigiert neben seinen beiden Premieren noch: „Idomeneo“, „Eugen Onegin“, „Elektra“ (Deborah Polaski, Agnes Baltsa), „Parsifal“ sowie die Kombination aus „Das Gehege“ und „Salome“ (Titelrolle: Angela Denoke).


    Bryn Terfel kehrt wieder zurück und übernimmt die Titelrolle im „Fliegenden Holländer“, neben ihm singen Anja Kampe und Matti Salminen (Mai 2009)


    Anna Netrebko singt Mimi in „La Bohème“, Joseph Calleja gibt den Rodolfo (Mai 2009).


    Im Januar gibt’s „La traviata“ mit Anja Harteros, Piotr Beczala und Zeljko Lucic.
    Im Juni 2009 die gleiche Oper mit Angela Gheorghiu, Jonas Kaufmann und Simon Keenlyside.


    Im November/Dezember wird Massenets „Werther“ mit Massimo Giordano und Elina Garanca gegeben, Bertrand de Billy dirigiert.
    Im April 2009 werden Marcus Haddock als Werther und Susan Graham als Charlotte zu hören sein.
    Bei den Opernfestspielen im Juli 2009 übernimmt Rolando Villazón die Titelrolle, Vesselina Kasarova singt die Charlotte.


    Ebenfalls von de Billy dirigiert wird Verdis „Otello“ (März 2009), Johan Botha singt die Titelrolle, Adrianne Pieczonka die Desdemona und Lucio Gallo den Jago.


    De Billy, der verdammt viel dirigiert, übernimmt auch von Kent Nagano die „Ariadne auf Naxos“. Die Hauptrollen: Adrianne Pieczonka (Ariadne), Diana Damrau (Zerbinetta).


    Im März singt Max Emanuel Cencic die Titelpartie in Händels „Tamerlano“; die Produktion wird nach wie vor von Ivor Bolton dirigiert.


    Edita Gruberova gibt wie eh und je die Norma, an ihrer Seite: Carmen Oprisanu/Sonia Ganassi (Adalgisa) und Zoran Todorovich/Andrew Richards (Pollione).



    Viele Grüße


    Bernd

  • Sollte ich vielleicht doch öfter nach München fahren :yes: ? Der Spielplan ist definitiv, die Besetzung zumindest teilweise interessanter als in der Wiener Staatsoper (zumindest subjektiv für mich). Aber Bachler (in Wien nannte er sich noch Klaus mit Vornamen) hat schon in seiner Zeit vor dem Burgtheater - zunächst Festwochen im Theater an der Wien und dann Volksoper - gezeigt, dass er ausgetretenen Pfaden gerne ausweicht.


    Michael 2


    PS und um es deutlich und klar zu sagen:
    Ich würde mir Bachler als Direktor der Volksoper wieder wünschen. Das direktorale Trio mit ihm, dem designierten Direktor der Staatsoper und dem aktuellen Direktor im Theater an der Wien wäre eine interessante und fruchtbare Kombination. Aber Weihnachtswünsche werden nicht immer erfüllt und an das Christkind glaube ich als Agnostiker auch nicht.

  • Zuerst war ich total happy über manch sensationelle Besetzung (Terfel:Holländer und endlich Villazon als Werther), aber es wird wahrscheinlich aussichtslos sein, auch nur für einen dieser Stars eine Karte zu bekommen und es gibt ja noch mehr (Kaufmann z.B. :D). Danke Herr Bachler!!!


    Selbst Anstehen wird nicht viel bringen, da ja dann Tausende auf einmal ins Internet kommen wollen und bestimmt wieder alles zusammen bricht und da sind die Kassen dann ebenfalls betroffen. Vorbestellung ist sowieso reine Glückssache und da habe ich meist keins ;( Kleiner Trost... denn höchstwahrscheinlich werde ich durch Kartenkauf doch nicht so arm, wie ich im ersten Augenblick dachte.


    LG Ingrid

  • Zitat

    Original von brunello
    Der Spielplan ist definitiv, die Besetzung zumindest teilweise interessanter als in der Wiener Staatsoper (zumindest subjektiv für mich). Aber Bachler (in Wien nannte er sich noch Klaus mit Vornamen) hat schon in seiner Zeit vor dem Burgtheater - zunächst Festwochen im Theater an der Wien und dann Volksoper - gezeigt, dass er ausgetretenen Pfaden gerne ausweicht.


    Ich finde den Spielplan auch ganz imposant, würde mir allerdings noch mehr Ausweichmanöver vor ausgetretenen Pfaden wünschen ;). Das Repertoire ist etwas mainstreamlastig - sicher nicht ganz so wie an der WSO, aber für meinen Geschmack immer noch zu sehr auf die großen Repertoiresäulen bauend.


    Insgesamt sehe ich aber in puncto Werke, Dirigenten, Sänger und Regisseure gute bis sehr gute Perspektiven. Und da kann ja demnächst noch mehr kommen.



    Zitat

    PS und um es deutlich und klar zu sagen:
    Ich würde mir Bachler als Direktor der Volksoper wieder wünschen. Das direktorale Trio mit ihm, dem designierten Direktor der Staatsoper und dem aktuellen Direktor im Theater an der Wien wäre eine interessante und fruchtbare Kombination. Aber Weihnachtswünsche werden nicht immer erfüllt und an das Christkind glaube ich als Agnostiker auch nicht.


    Ich befürchte allerdings, selbst ein geborener Österreicher wie Klaus/Nikolaus Bachler würde den Gang von der Bayerischen Staatsoper an die Wiener Volksoper nicht gerade als Karrierefortschritt empfinden... ;)



    Hier noch das gesamte Repertoire der BSO 2008/09 einschließlich der Premieren:



    Bellini: Norma
    Berg: Wozzeck
    Bizet: Carmen
    Busoni: Doktor Faust
    Cavalli: La Calisto
    Donizetti: Lucrezia Borgia
    Händel: Tamerlano
    Henze: Die Bassariden
    Humperdinck: Hänsel und Gretel
    Janácek: Jenufa
    Massenet: Werther
    Mozart: Idomeneo
    Mozart: Die Entführung aus dem Serail
    Mozart: Le nozze di Figaro
    Mozart: Così fan tutte
    Mozart: Die Zauberflöte
    Pfitzner: Palestrina
    Puccini: La Bohème
    Rihm: Das Gehege
    R. Strauss: Salome
    R. Strauss: Elektra
    R. Strauss: Der Rosenkavalier
    R. Strauss: Ariadne auf Naxos
    J. Strauß: Die Fledermaus
    Tschaikowsky: Eugen Onegin
    Verdi: Nabucco
    Verdi: Macbeth
    Verdi: Luisa Miller
    Verdi: La Traviata
    Verdi: Aida
    Verdi: Otello
    Verdi: Falstaff
    Wagner: Der fliegende Holländer
    Wagner: Lohengrin
    Wagner: Parsifal




    Viele Grüße


    Bernd

  • Zitat

    Original von brunello
    Sollte ich vielleicht doch öfter nach München fahren :yes: ? Der Spielplan ist definitiv, die Besetzung zumindest teilweise interessanter als in der Wiener Staatsoper (zumindest subjektiv für mich). Aber Bachler (in Wien nannte er sich noch Klaus mit Vornamen) hat schon in seiner Zeit vor dem Burgtheater - zunächst Festwochen im Theater an der Wien und dann Volksoper - gezeigt, dass er ausgetretenen Pfaden gerne ausweicht.


    Michael 2


    PS und um es deutlich und klar zu sagen:
    Ich würde mir Bachler als Direktor der Volksoper wieder wünschen. Das direktorale Trio mit ihm, dem designierten Direktor der Staatsoper und dem aktuellen Direktor im Theater an der Wien wäre eine interessante und fruchtbare Kombination. Aber Weihnachtswünsche werden nicht immer erfüllt und an das Christkind glaube ich als Agnostiker auch nicht.


    Hallo Michael,
    was den Spielplan betrifft, stimme ich dir zu, aber inwiefern sind die Besetzungen besser? Das sind doch überwiegend die gleichen Leute, die bei uns die gleichen Partien singen. (Villazón - Werther, Garanca-Charlotte, Beczala-Alfredo, Lucic-Germont, Botha-Otello usw. usw. )
    Reizen würde mich daher nur die "Traviata" mit Kaufmann und Keenlyside, wäre da nicht die Gheorgiu........
    Anders schaut's beim Repertoire aus, da würde sich wirklich die eine oder andere Reise nach München lohnen (La Calisto!!!!). Mal sehen, ob's den Nachtzug um 23 Uhr 30 noch gibt, in dem war ich vor 20 Jahren Stammgast ;)
    lg Severina :hello:

  • Mal sehen, ob's den Nachtzug um 23 Uhr 30 noch gibt, in dem war ich vor 20 Jahren Stammgast ;)
    lg Severina :hello:



    Ich auch - wenngleich ein paar Jahre früher.
    lG Michael 2

  • Hallo.


    Wie ich soeben im Radio hörte, hat Herr Bachler den Vorsatz, München zur Oper Nummer eins in Deutschland zu machen. Dem Programm und den hierauf erfolgten Reaktionen nach zu schließen, sieht es damit ja ganz gut aus.


    Gruß, Ekkehard.

    "Jein".

    Fettes Brot

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  • Zitat

    Original von lohengrins
    Hallo.


    Wie ich soeben im Radio hörte, hat Herr Bachler den Vorsatz, München zur Oper Nummer eins in Deutschland zu machen. Dem Programm und den hierauf erfolgten Reaktionen nach zu schließen, sieht es damit ja ganz gut aus.


    Gruß, Ekkehard.


    Da München das einzige deutsche Opernhaus ist, das sich in meiner Reichweite befindet, würde mich das nur freuen :] :] :]
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von lohengrins
    Hallo.


    Wie ich soeben im Radio hörte, hat Herr Bachler den Vorsatz, München zur Oper Nummer eins in Deutschland zu machen. Dem Programm und den hierauf erfolgten Reaktionen nach zu schließen, sieht es damit ja ganz gut aus.


    Gruß, Ekkehard.



    Nach welchen Kriterien man eine "Nummer eins" kürt, wäre natürlich diskussionswürdig ;).


    Davon abgesehen: Da München über den mit Abstand höchsten Etat und größten Apparat aller deutschen Opernhäuser verfügt, ist dieses Ziel nicht übermäßig hochgesteckt - zumal die zwei, drei möglichen Konkurrenten in Berlin und Hamburg eher vor sich hindümpeln.


    Ehrgeiziger ist da schon Bachlers Vorgabe, München unter die "big five" der Welt zu plazieren. Allerdings sollte man derartiges Potenzgeprotze vielleicht nicht so ernst nehmen :D.


    Wichtiger erscheinen mir einige Ankündigungen für die Saison 2009/10, die laut SZ auf der gestrigen Pressekonferenz gemacht wurden: So soll es eine Peter-Eötvös-Uraufführung geben und - ENDLICH :faint: an einem deutschen Opernhaus - werden wohl auch Rameau-Opern auf die Bühne gebracht :jubel:.


    Außerdem ist für übernächste Saison Simon Mayrs "Medea in Corinto" geplant.



    Viele Grüße


    Bernd

  • Danke für die Spielplan-Info. Ja, da ist tatsächlich einiges Interessantes dabei was die Besetzungen betrifft. Vom Repertoire her deckt sich ja so einiges mit der Wiener Staatsoper.


    Die Traviata mit Gheorghiu und Keenlyside ist sicher sehr reizvoll. Eine ihrer Paraderollen und für ihn ist es das Debüt als Papa Germont.
    Boheme mit Netrebko und Calleja ein weiteres Highlight.


    Im Werther gibt die Garanca die Charlotte und die Münchener kommen in den Genuß von Giordano als Titelhelden. Der Mann war in der Wiener Manon großartig und die Rolle des Werther sollte ihm nicht nur stimmlich sondern auch vom Aussehen her passen. So stell ich mir einen Werther vor....
    Bei uns in Wien muß sich Garanca leider mit Villazon als Werther abgeben und der kann diese Figur einfach nicht singen. Ein Jammer.


    Die Lucrezia Borgia sollte interessant werden. Diese Oper sieht man ja auch nicht oft. Neben der Gruberova singt nicht nur Vasallo sondern auch der junge begabte Tenor Pavol Breslik und der ist sicher eine weitere interessante Bereicherung im Tenorfach.


    Gregor

  • Zitat

    Villazon als Werther abgeben und der kann diese Figur einfach nicht singen


    OT :motz:


    Lieber Gregor,


    :motz: :motz: :motz:


    Das sehe ich aber anders, oder besser das hörte ich anders.


    :D


    LG


    Maggie


  • Tut mir leid, Maggie. Aber wenn man drei Akte lang nicht über das Orchester hinauskommt, sich ständig an die Rampe drängen muß, immer zum Forcieren neigt und hohe Töne einfach ausläßt, dann entschädigt es nicht einen halbwegs brauchbaren Finalakt zu singen.


    Ich will dir gar nicht sagen, was manche Besucher zu dieser schwachen Vorstellung gesagt haben. Nicht daß du denkst, ich stehe mit meiner Meinung alleine da.
    Aber bitte, vielleicht tue ich ihn mir doch noch mal an, wenn Elina Garanca die Charlotte singt. Obwohl, was soll dann anders sein? Kaum zu glauben, der Mann spricht ja schon wieder davon bald den Lohengrin zu singen. :no:


    Gregor

  • Ist das der derzeitige Lagebericht?


    Ich habe einen anderen Werther von Villazon im Ohr. ?(


    LG


    Maggie


    Sorry für das OT!!!

  • Um das OT zu beenden, ich spreche vom Werther vom Jänner 2008. Vielleicht meinst du ja eine ältere Aufnahme. Er soll ja den Werther mal sehr gut gesungen haben.
    Dieses ständige Forcierern kann der Stimme nur schaden. Ich muß sagen, daß er mir in der anschließenden Manon besser gefallen hat, doch inzwischen habe ich Giordano als Des Grieux gesehen. Der singt halt wieder mit mehr Wärme, was mir zu dieser Rolle persönlich mehr gefällt.


    OT zu Ende ;)

  • Zitat

    Original von Gregor
    Um das OT zu beenden, ich spreche vom Werther vom Jänner 2008. Vielleicht meinst du ja eine ältere Aufnahme. Er soll ja den Werther mal sehr gut gesungen haben.
    Dieses ständige Forcierern kann der Stimme nur schaden. Ich muß sagen, daß er mir in der anschließenden Manon besser gefallen hat, doch inzwischen habe ich Giordano als Des Grieux gesehen. Der singt halt wieder mit mehr Wärme, was mir zu dieser Rolle persönlich mehr gefällt.


    OT zu Ende ;)


    Nicht ganz, auch wenn mich Bernd jetzt steinigt ;) , denn das kann ich nicht unwidersprochen lassen!
    Lieber Gregor,
    ich weiß nicht, wie oft du Villazón schon gehört hast, aber ihn nach dem Jänner-Werther zu be(ver)urteilen, finde ich doch unfair. Das waren die ersten Gehversuche nach einer veritablen Stimmkrise, nach 5 Monaten Pause, wo er besonders bei der ersten Vorstellung extrem vorsichtig war, selbst nicht wusste, ob und wie die Stimme anspricht. Forciert hat er gottlob überhaupt nicht, sonst wäre er nämlich über das Orchester drübergekommen, und dass ein Villazón an der Rampe steht, glaubt dir wirklich niemand, der den Mann schon einmal auf der Bühne erlebt hat. Natürlich war er stimmlich im Jänner nur ein schwacher Abklatsch seiner selbst, aber so wie er den Werther gespielt hat, entschädigte das doch für viels. Giordano hat mir als Des Grieux stimmlich ausgezeichnet gefallen, aber darstellerisch brachte er für mich überhaupt nichts von dem rüber, was diese Rolle ausmacht - das war einfallslose Rampensteherei, und Netrebko tat mir von Herzen Leid, mit so einer Schlaftablette geschlagen zu sein. Aber darüber habe ich mich ja schon ausführlich ausgelassen!! ;)
    Ich besitze den Mitschnitt des "Werther" aus Nizza mit Villazòn, und besser kann man das nicht machen, auch stimmlich nicht. (Und da hatte er problemlos sämtliche Höhen, die er sich im Jänner noch nicht zugetraut hat!)
    lg Severina :hello:

  • Zitat


    Original von Severina
    Ich besitze den Mitschnitt des "Werther" aus Nizza mit Villazòn, und besser kann man das nicht machen, auch stimmlich nicht. (Und da hatte er problemlos sämtliche Höhen, die er sich im Jänner noch nicht zugetraut hat!)


    Liebe Severina,
    diesen Mitschnitt besitze ich auch und kann nur zustimmen. Nur müssen wir leider befürchten, den Werther von Villazon so nicht mehr zu hören bekommen.


    LG :hello:


    Emotione

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  • Hallo Emotione,
    darin sind wir uns (leider) einig, das habe ich schon im Villazón-Thread festgestellt ;( Nur Gregors "Mitgefühl" für die arme Garanca, die sich mit einem inferioren Tenor herumschlagen muss, der den Werther einfach nicht singen kann - das wollte ich doch nicht so unwidersprochen stehen lassen!
    lg Severina :hello:

  • :pfeif:
    Spielzeit Beginn am Nationaltheater München.
    Am 2.Oktober ist es soweit und die erste
    Saison des neuen Direktor NIKOLAUS BACHLER
    beginnt mit "Macbeth".
    Herr Bachler nennt sich in München jetzt Nikolaus.
    Das nur nebenbei!


    Regie hatte Martin Kusej
    Nicola Luisotti dirigiert.
    Singen sollen:
    Nadja Michael Lady Macbeth
    Zeljko Luciv Macbeth
    Roberto Scandiuzzi Banco
    Dimitri Pittas Macduff


    War gestern in der Generalprobe, aber will
    hier erst nach der Premiere einen Beitrag
    posten!

    mucaxel

  • Zitat

    Original von mucaxel
    War gestern in der Generalprobe, aber will
    hier erst nach der Premiere einen Beitrag
    posten!


    Einerseits schade, weil ich recht neugierig bin, andererseits natürlich sehr verständlich.


    Martin Kusej und Verdis Macbeth ist eine Kombination, die fast schon zu gut passt. Ich richte mich jedenfalls auf Buhstürme des Publikums ein... :D


    Zeljko Lucic ist ein wunderbarer Verdi-Bariton, aber für den Macbeth müsste er vielleicht etwas von seiner Noblesse ablegen. Nadja Michaels Stimme klingt dagegen nicht übermäßig nobel, allerdings ist sie eine fantastische Darstellerin. Zu Luisotti kann ich nichts sagen.


    Genug geunkt - ich werde dann auch Bericht erstatten...



    Viele Grüße


    Bernd

  • :pfeif:
    :stumm::stumm::stumm:
    Nein man kann aus mir echt nichts heraus bekommen
    wie ich die GP gestern am Abend fand.
    Nur soviel das Frau Michael markierte, zu ihr:


    mich würde s e h r interessieren wer hat sie LIVE gehört, dazu hätte ich gerne einige Meinungen gehört!!!
    Will hier aber keinen Nadja Michael Thread erstellen.


    :D

    mucaxel

  • Zitat

    Original von mucaxel
    mich würde s e h r interessieren wer hat sie LIVE gehört, dazu hätte ich gerne einige Meinungen gehört!!!


    Live habe ich sie nur in ihrer Zeit als Mezzosopran gehört - als Eboli in München (diese Rolle sang sie auch in der Wiener Konwitschny-Inszenierung des Don Carlos - als DVD hier oft erwähnt). Ist schon Jahre her - wenn ich mich richtig erinnere, fand ich sie damals stimmlich und darstellerisch ausgezeichnet.


    Nach ihrem Fachwechsel kenne ich sie nur von Ton-/Bildträgern bzw. aus dem Fernsehen (z.B. Salome, Tosca). Da muss man schon eine gewisse Toleranz für schrille Töne mitbringen... :wacky:



    Viele Grüße


    Bernd

  • Zitat

    Original von mucaxel
    War gestern in der Generalprobe, aber will
    hier erst nach der Premiere einen Beitrag
    posten!


    Lieber Mucaxel,


    in einem anderen Forum wird ja schon geraten, seine Karten zu verkaufen... so man sie überhaupt los bekommt.


    Wäre vielleicht nicht schlecht, wenn Du mir bitte per PN einen guten Tipp geben könntest, denn ich habe, warum auch immer, gleich für zwei Vorstellungen eine Karte gekauft :wacky:


    :hello: Ingrid

  • Lieber mucaxel,


    der Rat, seine Karte zu verkaufen, ist aus dem Wagner-Forum! *gg*
    Ich habe auch schon einiges von der Generalprobe gehört, aber ich warte erst mal die Premiere ab, wie's denn dann wird oder auch nicht......


    Wenn ich mir allerdings so die Aussagen von Bachler und seinem "Busenfreund", dem Herrn Regisseur aus der Matinee und einigen Artikeln so vergegenwärtige, lässt mich das ja nicht gerade auf unseren neuen Ring hier hoffen! Ich hoffe nicht, dass ich mich nochmal nach Alden zurücksehnen muß!


    Ich habe Frau Michael hier in München in der Tosca gehört, tja, was soll ich sagen? Sie spielt wirklich toll, sieht auch nicht schlecht aus, aber die Stimme und besonders die Höhen fand ich schon etwas schrill. Vielleicht braucht ihre "Umstellung" von Mezzo auf Sopran auch noch etwas, aber besonders begeistert war ich nicht.....


    LG Arwen

  • Hier nun meine Eindrücke von der Generalprobe.
    Ich war sehr enttäuscht vor allem von der Regie vom
    Kusej da hatte ich mir echt mehr erwartet. Ich fand
    es einfach nur langweilig und keinesfalls einen Aufreger seitens der
    Regie.
    Der Chor (sang toll!!!) stand aber ohne Regieaufgaben herrum. Die Sänger fand ich alle provinziell "Macbeth"
    sollte eigentlich ein Knaller sein. Dachte ich....
    Das hab ich überhaupt nicht gemerkt.
    Auch den Bewegungschor und den Hauschor nun in jeder
    Inszenierung in Trikotunterwäsche zu sehen kann und will ich nicht mehr!!!
    Nervig!!!
    Das ein Suchhund auf die Bühne kam, um einen Totenschädel erfolgreich zu suchen na Bitte der Hund bekam Applaus,
    auch gestern bei der Premiere. (hab Teile im BR 4 Klassik gehört).
    Warum Lady Macbeth Ihre Haare mit einem Doch schneiden muß, auf einem Luster herum schwingend fliegt bleibt mir genauso
    unerklärlich wie die ca. 30 (!!!!!!) Damen und Herren die ihr kleines Geschäft auf der Bühne verrichten.
    Naja klingt alles Schlimmer als es war Ratlosigkeit macht sich breit nicht nur bei mir!
    Ach ja Frau Michael ließ sich wegen Erkältung in der GP vom
    Nikolaus Bachler entschuldigen und markierte den 2.teil. Im Radio gestern auch naja...
    Ermüdent auch das Licht erinnerte an Probenlicht zum entschlafen
    geeignet.
    Wozu ein auf neu Deutsch gesagt ein LIGHT DESIGNER gebraucht wird?
    Mir unverständlich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Das Bühnenbild ein kleines Miiltärzelt und ein Plastikhorizont.
    Übrigens gestern Abend live zu hören ein Buuuuuhgetöse für das Regieteam.
    Mal wieder viel Aufregung um nichts...



    :untertauch:

    mucaxel


  • Hallo Bernd,
    ich finde auch, dass ihr der Fachwechsel nicht gut getan hat, denn als Eboli war sie wirklich ausgezeichnet. Ich wüsste nur zu gerne, was sie dazu getrieben hat, sich jetzt als Sopran zu positionieren, denn wie du fine ich speziell ihre Höhe problematisch. Wie heißt es doch so schön? "Schuster, bleib bei deinem Leisten!"
    Zeljko Lucic sang an der WSO eine großartigen Giorgio Germont, ob er alledings ein Macbeth ist? ?(
    lg Severina :hello:

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