Wolfgang Windgassen - "Mein Held"

  • Danke lieber Rüdiger für den Tip! Habe mir soeben die Parsifal-Ausschnitte bestellt, in der Hoffnung, dass etwas, das nicht auf der EMI-DVD drauf ist, kommt!

  • Lieber m.joho,


    auch hier kann ich dir, wie schon im Thread zu Hinweisen zu Fehlern, mitteilen, dass ich die fehlende Erinnerung inzwischen an entsprechender Stelle nachgeholt habe, und in o. a. Thread habe ich auch erklärt, wie es dazu gekommen ist. es fehlte übrigens auch Sergej Lemeschew, dessen 42. Todestag vorgestern war.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Vor wenigen Wochen ist bei Youtube ein "Rheingold" aus Wiesbaden aus seinem Todesjahr 1974 eingestellt worden:



    Unter Siegfried Köhler ist (vielleicht abgesehen von den Riesen) eine recht prominente Besetzung versammelt, u.a. mit Rolf Kühne als Wotan, Liane Synek als Fricka, Gerhard Misske als Alberich (das 1. Bild fehlt allerdings), Helmut Pampuch schon als Mime und Hermann Becht noch als Donner (bevor er dann später selbst den Alberich sang) - und eben Wolfgang Windgassen als Loge.


    Die Stimme klingt in dieser Rolle (in der ich ihn immer mehr geschätzt habe als in den schweren Heldenpartien) eigentlich noch genauso frisch wie 1953 unter Furtwängler (es ist eben ein sehr entspanntes, unforciertes Singen, was in dieser Rolle besonders gut funktioniert, da sie relativ unexponiert liegt), das Verwaschene in der Artikulation (was gerade bei dieser parlandolastigen Partie besonders stark ins Gewicht fällt) ist allerdings auch noch vorhanden (und vielleicht mehr denn je).


    Ich wollte hier mit diesem Beitrag allerdings keine neue Windgassen-Diskussion lostreten, die Argumente sind hier diesbezüglich oft genug ausgetauscht worden und werden sich so schnell auch nicht ändern, sondern lediglich die Windgassen-Verehrer auf dieses bemerkenswerte und noch recht junge Fundstück bei Youtube aufmerksam machen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Danke für das "Rheingold". So kommt doch eins zum anderen. Mich dünkt, die Quelle zu kennen. Die große Bestände eines verstorbenen Sammlers kommen nach und nach in Umlauf. Auf diese Weise lebt auch er fort. :angel:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Herodes in der SALOME


    Eine Frage an die Experten: Hat Wolfgang Windgassen eigentlich je diese Rolle gesungen? Ich könnte ihn mir darin gut vorstellen. Schließlich hatte er ja auch den Aegisth im Repertoire.

    Lieber Rüdiger,


    die ganze Rolle meines Wissens wohl nicht, aber einen sehr kurzen Ausschnitt daraus.


    In der 'DGG'-Aufnahme der Schluss-Szene mit Christel Goltz als "Salome" ist Wolfgang Windgassen - mit Hetty Plümacher als Herodias - zu hören. (Ferdinand Leitner dirigiert das Württembergische Staatsorchester Stuttgart, 7. 4. 1951). Die Einspielung wurde noch als Schelllackplatte veröffentlicht (Pressdatum: 11. 5. 1951) und erschien dann 1953 auf der Richard Strauss gewidmeten Langspielplatte 'DGG' 18090 LPM mit dem Monolog der "Elektra" (Christel Goltz, Bayerisches Staatsorchester unter Georg Solti, 3. 8. 1952) und der Verwandlungsszene der "Daphne" (Annelies Kupper, Münchner Philharmoniker unter Fritz Lehmann, 27. 7. 1951).


    Dieses "Salome"-Finale wurde 2009 bei 'Preiser' in der Box "In memoriam Christel Goltz" (2 CDs) veröffentlicht und ist auch auf YouTube zu hören. Ich nehme aber an, dass Dir das längst bekannt ist.


    Viele Grüße!


    Carlo

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  • Lieber Carlo, herzlichen Dank für die erschöpfende Antwort. In der Tat ist mir das "Salome"-Finale, in dem Windgassen als Herodes besetzt ist, zufällig auch bekannt. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Worttonmelodie, Buch


    Vor kurzem ist ein sehr interessantes Buch erschienen, das sich in einer Sammlung von diversen Wissenschaftern mit dem Wagnergesang in der Vergangenheit bis heute beschäftigt. Isolde Schmid-Reiter: Worttonmelodie. Die Herausforderung, Wagner zu singen. ConBrio 2020. 299 Seiten. 29 Euro.

    Der Grund warum ich in diesem Thread darauf zu sprechen komme, liegt in einer Besprechung von Frank Piontek aus welchem ich folgende Sätze zitieren möchte:

    "Geht es heute darum, den idealen Sänger-Darsteller zu finden, so mag man sich, wie Mösch, an Wolfgang Windgassen erinnern, dessen gleichsam objektives Stimm- und Darstellungsprofil, so Mösch, glänzend zu Wieland Wagners Erfindung des „antiken“ Wagner passte, auch wenn die von Mösch behauptete Objektivität auf optischer Ebene schon deshalb nicht beweisbar ist, weil kein Sänger – schon gar nicht ein Wagnersänger - allein nach seinen Stimmqualitäten beurteilt werden darf. Zumindest hatten jene Zuschauer, die Windgassen auf der Bühne erleben konnten, selten den Eindruck, dass der Sänger, trotz mimisch statischer Konzeption, vom hohen Kothurn aus agierte: weder stimmlich noch mimisch. Präsentierte Windgassen vokal und gestisch etwas „Überpersönliches“? Die Frage müsste mit den Zuschauern, die ihn noch erleben konnten, weiter diskutiert werden, will man dem ganzheitlichen Phänomen „Wagnersänger“ gerecht werden. Doch darf mit Mösch festgehalten werden, dass es Windgassen gelang, einen Ausgleich von Legato und Deklamation ins Werk zu setzen, der einen idealen Bayreuther Stil realisierte: quasi als belcantistisch orientierter Wagnertenor, der, auch aus diesem Grund, im Lauf seiner langen, also stimmlich wohlüberlegten und bis zuletzt potenten Karriere erstaunlich viele – und verschiedenartge – Wagnerpartien interpretierte."

    Jeder Liebhaber von Windgassens Kunst wird selbstverständlich diese Sätze gutheissen.



  • Diese beim nun mehr einzigen Werbepartner leider nicht mehr erhältliche CD enthält u. a. das Gebet des Rienzi, dargeboten von Wolfgang Windgassen und begleitet von den Bamberger Symphonikern unter Ferdinand Leitner. Eine, wie ich finde, ganz vorbildliche Darbietung, die mir nach sehr viel Vergleichshören in den letzten Monaten geradezu mustergültig erscheinen will und mich an die uralte Aufnahme von Franz Völker gemahnt. Einziger Wermutstropfen, dass diese 1956 entstandene Einspielung leider noch in Mono produziert wurde, aber das ist angesichts der hohen Gestaltungskunst Windgassens nebensächlich. Ihm gelingt ein Portrait, das die für mich ideale Balance zwischen Kantabilität und Heroik findet (etwa bei "... du liehest mir erhabne Eigenschaft ..."), zudem jugendlich-frisch herüberkommt und somit glaubhaft wirkt.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Jeder Liebhaber von Windgassens Kunst wird selbstverständlich diese Sätze gutheissen.

    Diese Sätze halte ich schon deshalb für gut, weil ich sie als richtig empfinde, lieber. m.joho. Danke also für den Hinweis auf das Buch und seine kluge Besprechung. Ich weiß es zu schätzen, wenn Kritiker auch noch etwas eigenes beizubringen wissen und nicht nur das Inhaltsverzeichnis herbeten. Selbst höre ich in jüngster Zeit wieder verstärkt Windgassen, schon, um mir zu vergegenwärtigen, wie kulturvoll und intelligent man Wagner singen kann. Da ist es mir auch völlig egal, ob das in Mono oder Stereo aufgenommen ist. Wie Joseph in vorhergehenden Beitrag sehr richtig zum Ausdruck brachte, triumphiert die hohe Gestaltungskunst über die Technik. Die abgebildete CD ist auch in meinem Bestand. Es kommt ja einiges zusammen mit Windgassen im Studio. Wer sich heutzutage so alles an Wagner vergreift, sollte mehr von Windgassen lernen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Vor kurzem ist ein sehr interessantes Buch erschienen, das sich in einer Sammlung von diversen Wissenschaftern mit dem Wagnergesang in der Vergangenheit bis heute beschäftigt. Isolde Schmid-Reiter: Worttonmelodie. Die Herausforderung, Wagner zu singen. ConBrio 2020. 299 Seiten. 29 Euro.

    Schön, lieber Marcel, dass Du wieder mitmachst und als ausgesprochener Windgassen-Fan und -Kenner viel selbst Erlebtes zu Deinem Sängerliebling beisteuern kannst. Bitte weiter so.

    Ich teile Deine Meinung weitgehend, schätze jedoch auch die stimmlichen Möglichkeiten von Hans Hopf sehr. Gentechnisch hätte man die typischen Qualitäten von beiden vermischen müssen.



    Wie Joseph in vorhergehenden Beitrag sehr richtig zum Ausdruck brachte, triumphiert die hohe Gestaltungskunst über die Technik. Die abgebildete CD ist auch in meinem Bestand. Es kommt ja einiges zusammen mit Windgassen im Studio. Wer sich heutzutage so alles an Wagner vergreift, sollte mehr von Windgassen lernen.

    Lieber Joseph, lieber Rüdiger,


    Eure Aussagen können nur unterstrichen werden an Gestaltungskunst, innerer Erfüllung und Gesangskultur auch in den schwersten Wagner-Partien war und ist Windgassen unübertroffen.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Diese beim nun mehr einzigen Werbepartner leider nicht mehr erhältliche CD

    Wolfgang Windgassen Singt Wagner - Windgassen, W., Kraus, Leitner, Ludwig,  Bams, Mp, Dsob, Wagner, Richard: Amazon.de: Musik


    Irrtum, lieber Joseph II., es gibt sie bei Amazon noch, "gebraucht, gut" ab € 2,42 bzw. "neu" ab € 18,69, + Versandspesen. Meine Abbildung habe ich von Amazon übernommen. Es ist aber ziemlich umständlich, sie zu finden. Du mußt bei GOOGLE eingeben "Wolfgang Windgassen Wagner" und dann oben auf "Bilder" klicken, dann erscheint links obige CD in klein. Wenn Du auf das kleine Bild klickst, wirst Du zu Amazon weitergeleitet. Die Amazon-Leute machen es den Kunden nicht leicht, bei ihnen etwas zu kaufen.

    an Gestaltungskunst, innerer Erfüllung und Gesangskultur auch in den schwersten Wagner-Partien war und ist Windgassen unübertroffen.

    Lieber Operus,


    den Satz kann ich gerne bestätigen, wenn es um die Jahre nach 1950 geht. Wir sollten aber Max Lorenz, Lauritz Melchior und noch einige Sänger aus früheren Jahren nicht vergessen.

    Nun bin ich zugegebenermaßen nicht unbedingt ein Anhänger der sogenannten "typischen Wagner-Helden", wozu Windgassen selbstverständlich gehörte. Ich höre z.B. Rienzis Gebet noch eine Spur lieber von dem (damals) jungen Siegfried Jerusalem:

    Siegfried Jerusalem ~ Great Tenor Arias * Collection of great German  Operatic Tenor * CD made in USA, Music & Media, CD's, DVD's, & Other Media  on Carousell

    und am allerliebsten von meinem Lieblings-Tenor Josef Traxel, der dieses Stück 1960 für die Kölner ELECTROLA, begleitet von Berislav Klobucar und den Berliner Symphonikern, unnachahmlich beseelt und inbrunstvoll gesungen hat. Die Aufnahme wurde bereits in STEREO produziert und ist inzwischen von dem verdienstvollen Hamburger Archiv für Gesangskunst in dieser 3 CD-Box wieder zugänglich gemacht worden:

    Josef Traxel Edition - NEU 01 (3 CD)

    Leider kriege ich die Abbildung nicht größer:(. Interessenten sollten "www.vocal-classics.com" eingeben; im "normalen" Handel ist das Album nicht erhältlich.


    Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich bin durchaus von Wolfgang Windgassens Kunst beeindruckt; nicht ohne Grund hat ihn Wieland Wagner als "mein Held" tituliert. Mein persönlicher Geschmack tendiert allerdings generell zu leichteren Stimmen. Traxel ist m.W. in Bayreuth nur als Steuermann im "Holländer" in Erscheinung getreten.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Irrtum, lieber Joseph II., es gibt sie bei Amazon noch, "gebraucht, gut" ab € 2,42 bzw. "neu" ab € 18,69, + Versandspesen.

    Lieber nemorino,


    das ist mir nicht entgangen, nur ist A****n seit einiger Zeit nach Willen des Forenbetreibers kein offizieller Werbepartner mehr und sollten Verlinkungen zu demselben nach dieser Richtlinie tunlichst vermieden werden. Man mag dazu stehen, wie man will.


    Danke für die zumindest für mich wertvollen Hinweise auf Siegfried Jerusalem und insbesondere Josef Traxel. Rienzis Gebet habe ich bisher mit keinem der beiden, erhoffe mir aber besonders von letzterem einiges.


    Beste Grüße

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • nur ist A****n seit einiger Zeit nach Willen des Forenbetreibers kein offizieller Werbepartner mehr

    Lieber Joseph II.,


    sorry, war ein falscher Fehler von mir! Natürlich ist mit dem einzigen Werbepartner jpc gemeint. Da hatte ich was durcheinander geworfen!


    Den Ärger des Forenbetreibers auf Amazon kann ich gut nachvollziehen, aber leider führt jpc, im Vergleich mit dem Urwaldfluß, viel weniger ältere, vor allem offiziell vergriffene CDs. Die Folge ist nun, daß man die meisten "betagten" CDs hier nicht mehr abbilden kann, und bei früheren Einträgen erscheint nun "Platzhalter", statt des CD-Cover! Außerdem sind die Preise für gebrauchte CDs bei Amazon einfach unschlagbar.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Traxel ist m.W. in Bayreuth nur als Steuermann im "Holländer" in Erscheinung getreten.


    Lieber nemorino,


    schaue doch bitte einmal in den Thread "Josef Traxel - ein Sänger, den man nicht vergessen sollte" (Beiträge Nrn. 152 bis 158).


    Carlo

  • Zitat von Nemorino:


    Traxel ist m.W. in Bayreuth nur als Steuermann im "Holländer" in Erscheinung getreten.


    Lieber Nemorino,


    das trifft nicht zu. Traxel hat in Bayreuth außer dem Steuermann beispielsweise noch den Erik, den Walther von der Vogelweide, den Froh und den Stolzing gesungen. Das gibt es alles auf CD.


    Herzliche Grüße


    Lustein

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  • nur ist A****n seit einiger Zeit nach Willen des Forenbetreibers kein offizieller Werbepartner mehr

    Ich glaube nicht, dass das nach dem Willen des Forenbetreibers war, dass Amazon diese Zusammenarbeit aufgekündigt hat und zudem diesen Brief geschrieben hat...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Wolfgang Windgassen, Hans Beirer und Hans Hopf hörte ich erstmals 1960 bei den Bayreuther Festspielen (in Generalprobe, nicht in Aufführungen!), Windgassen als Lohengrin, Stolzing und Siegmund, Beirer als Parsifal und Hopf als Siegfried. Meine Erinnerungen an diese Sänger wurden aber erst danach konkreter. Meine anfängliche Begeisterung für Beirer, den ich bei meinem ersten Hamburger "Ring" (mit Varnay und Hotter!) als Siegmund und Siegfried hörte und großartig fand, nahm in eben solchem Maße ab, wie sie für Windgassen stieg. Dies mag im Nachhinein ungerecht und ungerechtfertigt sein, hatte aber seinen Grund darin, dass wir in Hamburg eben nur Beirer im schweren Tenorfach hören konnten und nicht seine Kollegen von anderen Bühnen.

    Um es auf einen Nenner zu bringen : für mich im Teenager-Alter waren Beirer und Hopf damals Stimmbesitzer, Windgassen ein Künstler. Heute sehe ich dies natürlich differenzierter und wäre glücklich, wenn man heute Sänger dieses Kalibers erleben könnte, ohne dass ich deshalb den Stab über heutige Tenöre brechen möchte. Den letzten vom Material her "echten", d. h. baritonalen Heldentenor hörte ich vor vielen Jahren, den Finnen Heikki Siukkola, ein beneidenswertes Material, doch bei seinem Tristan in Savonlinna mit Rhythmus und Intonation auf dem Kriegsfuß stehend, so dass das Zuhören eine Qual war.


    Ich hatte das Glück, Windgassen in Bayreuth oder Wien meistens an Abenden zu erleben, in denen er nicht von Aufführung zu Aufführung oder von Akt zu Akt sparte. Aber ich erinnere einen Tannhäuser von ihm (1966?) an der Berliner Lindenoper, an dem er einen seiner Sparabende hatte, so dass meine Ost-Berliner Opernfreunde meinten, "ihr" Ernst Gruber sei aber besser. Trotz dieser Enttäuschung hat Windgassen bei mir durch seinen Tannhäuser und Tristan in Bayreuth unauslöschliche Eindrücke hinterlassen, während meine (positiven) Erinnerungen an Beirer mich eher an seinen Alfred in der Hamburger "Fledermaus" denn an seinen Florestan, Siegmund, Siegfried, Erik, Stolzing oder Tristan denken lassen. So ungerecht ist die Welt!


    Beste Grüße aus Finnland


    Peter

  • Aber ich erinnere einen Tannhäuser von ihm (1966?) an der Berliner Lindenoper, an dem er einen seiner Sparabende hatte, so dass meine Ost-Berliner Opernfreunde meinten, "ihr" Ernst Gruber sei aber besser. Trotz dieser Enttäuschung

    Was wurde ich hier angegiftet, als ich genau das berichtete, was mir darüber berichtet wurde...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Was wurde ich hier angegiftet, als ich genau das berichtete, was mir darüber berichtet wurde...

    Lieber Stimmenliebhaber,

    Du scheinst gegen so ziemlich alle Gifte erstaunlich immun zu sein.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Außerdem sind die Preise für gebrauchte CDs bei Amazon einfach unschlagbar.

    Ja, und außerdem errichtet der Urwaldfluß in Gera ein neues Großlager mit über 1000 Arbeitsplätzen, darunter auch Bekannte von mir. Ich kann mich über Amazon nicht beklagen, und das Angebot nicht nur an Musik ist riesig.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Du scheinst gegen so ziemlich alle Gifte erstaunlich immun zu sein.

    Lieber Hans,


    er besitzt aber augenscheinlich auch einen sehr großen und vielseitigen eigenen Giftschrank.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich habe lange überlegt, ob ich mich am Thema Windgassen beteiligen soll. Wenn ich es nun doch tue, dann deshalb, weil ich die durchweg positive Euphorie, die diesem Sänger hier zuteil wird, absolut nicht teile und es geboten finde, auch einmal die negativen Aspekte seiner Stimme nachhaltig zu beleuchten. Ich bin überhaupt kein Windgassen-Fan, obwohl meine Tante mit ihm vor etlichen Jahrzehnten eine Otello-Aufnahme gemacht hat. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Windgassen war absolut kein Heldentenor. An solche phantastischen Größen wie beispielsweise Lauritz Melchior, Hans Hopf, Ludwig Suthaus, Ramòn Vinay, Günter Treptow, Jess Thomas, James King oder Spas Wenkoff, die alle über trefflich fokussiertes, fulminantes, baritonal timbriertes Stimmmaterial verfügten und wirklich echte Heldentenöre waren, reichte er nicht im Entferntesten heran. Windgassens Stimme war dünn und eher klein. Er sang überhaupt nicht im Körper. Die Töne gähnte er nicht an, wodurch sich kein vorbildlicher italienischer Stimmfluss einstellen konnte. Das disqualifizierte ihn gerade für den Otello, aber auch in den von ihm so oft gesungenen Wagner-Partien konnte er mich nie überzeugen. Dazu war sein Stimmorgan, wie gesagt, zu flach. Außerdem gefiel er sich darin, sich permanent auf den Konsonanten und Klingern auszuruhen, womit zwar eine hervorragende Textverständlichkeit einherging, was aber vom gesanglichen Standpunkt aus äußerst fraglich und eine Unsitte ohnegleichen war. Indes gibt es zwei Aufnahmen, in denen er von dieser seiner Sparmethode Abstand nahm: "Siegfried" und "Götterdämmerung" unter Georg Solti. Der geniale Maestro ließ sich diese fragwürdige Gesangsart nicht bieten und Gottlob Frick und Birgit Nilsson hatten einiges zu tun, um Windgassen diese Unart - zumindest für diese beiden Solti-Einspielungen - auszutreiben. Insgesamt blieb aber alles beim Alten. Nach den Solti-Aufnahmen kehrte Windgassen ganz schnell zu dieser seiner Unsitte zurück. Auf den erwähnten Aufnahmen ist zu konstatieren, dass Windgassen, der diese freie, offene Art des Singens, die viel mehr Kraft erfordert, nicht gewöhnt war, etwas angestrengt klingt. Wenn er auf diese Art und Weise alle seine zahlreichen Wagner-Abende bestritten hätte, wäre seine Stimme ganz schnell überfordert worden und kaputt gegangen. Daran habe ich keinen Zweifel. Windgassen war schon einer der am meisten überschätzten Sänger seiner Generation und heutige Sänger sollten sich an ihm kein Beispiel nehmen. Das könnte für sie gefährlich werden. So viel also zu den Gründen, warum ich Windgassen ablehne.


    Herzliche Grüße


    Lustein

  • Lieber Lustein,

    so ist's richtig. Auch die Gegenmeinung soll, muss sogar geäußert werden, wenn wir in eine echte Diskussion im Sinne von These und Antithese kommen wollen. So ist dies auch bei der Analysen der Stärken und Schwächen der Künstlerpersönlichkeit von Wolfgang Windgassen. Als kompetenter Stimmenkenner hast Du exakt die Punkte herausgearbeitet, die bei Windgassen in der Tat als Schwächen gesehen werden können. Ich will diese hier nicht wiederholen. Dennoch greift diese Betrachtung zu kurz. Windgassen ist die Inkarnation eines Gesangsstils bei den Sängern, der von Neubayreuth ausging und von Wieland und Wolfgang Wagner geprägt wurde. Als neues Ideal wurde der Sängerschauspieler gefordert, der weg vom bisherigen Wagnerstil leichter, belcantischer und beweglicher singen sollte. Vor allem musste er in der Lage sein, die Interpretation des Regisseurs darstellerisch umzusetzen. Deutliches Beispiel dafür ist, dass ein Heldentenor-Kaliber wie Ludwig Suthaus ein neuerliches Engagement bei den Bayreuther Festspielen selbstkritisch ablehnte, mit der Begründung, er passe nicht mehr in die gewollte Richtung. Musikalisch wurden die großen pathetischen Klanggemälde der Pultheroen Furtwängler, Klemperer, Knappertsbusch usw. von einem leichteren, transparenteren Wagnerklang abgelöst, gut erkennbar im kammermusikalischen Ansatz von Rudolf Kempe im Wolfgang Wagner Ring 1960 -64. In dieser Inszenierung wurde auch die Bühne völlig entrümpelt. Das ganze Weltendrama spielte sich auf einer nahezu leeren Scheibe ab, die im Fortgang der Ring-Trilogie immer mehr zerklüftete und sich am Ende wieder schloss. Genial. Die für mich eindrucksvollste Realisierung des Rings. In diesen Ringaufführungen sang Hans Hopf übrigens einen fabelhaften Siegfried. Ich habe die Schmiedelieder noch nie besser und rhythmisch exakter gehört als von ihm. Übrigens genießt Hans Hopf z. B. im englisch-sprachigen Bereich eine weit höhere Wertschätzung als bei uns, den vom Meinungsmacher Bayreuth beeinflussten deutschen Landen. Aber die Entwicklung ging weiter, weg vom stimmgewaltigen Heldentenor hin zum Sängerschauspieler a là Windgassen, Kollo und Florian Vogt. Zweifellos war Windgassen der Primus inter pares dieser Epoche. In der letzten Zeit scheint das Pendel durch Tenöre wie Piotr Beczala und vor allem Andreas Schager wieder mehr in Richtung heldisch zu schwingen.

    Wie schön, wenn man wie ich die Gnade hat, das alles mitzuerleben und mit Euch, liebe Freunde, qualifiziert zu diskutieren. :hello::jubel:^^

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • An solche phantastischen Größen wie beispielsweise Lauritz Melchior, Hans Hopf, Ludwig Suthaus, Ramòn Vinay, Günter Treptow, Jess Thomas, James King oder Spas Wenkoff, die alle über trefflich fokussiertes, fulminantes, baritonal timbriertes Stimmmaterial verfügten und wirklich echte Heldentenöre waren, reichte er nicht im Entferntesten heran.

    Herzliche Grüße

    Lustein

    Lieber Lustein!


    Operus' Worte geben auch meine Gedanken wieder. Trotzdem noch einige Zusatzanmerkungen von mir. Selbstverständlich sei Dir Deine Antipathie gegen Windgassen unbenommen. Du belegst sie sehr ausführlich. Um Dich besser verstehen zu können, möchte ich gerne wissen, auf welcher Grundlage Du zu Deinem Urteil kommst - durch das Hören von Tondokumenten oder durch Bühnenaufführungen? Aus Deinem Text geht nicht hervor, ob (und wenn ja, wann und in welchen Rollen) Du ihn live gehört hast. Ich könnte mir vorstellen, dass mein insgesamt positives Urteil über Windgassen ein anderes wäre, wenn es nur auf Aufnahmen basierte, und dass ich vielleicht nicht so begeistert wäre, hätte ich ihn nicht (in Bayreuth) als Tannhäuser und Tristan "erlebt". Ich schreibe bewusst "erlebt", denn Windgassen war für mich immer ein persönlichkeitsstarker Singdarsteller, geprägt durch Wieland Wagner, dem "Nur-Sänger" suspekt waren.

    Was er nicht war, war ein "schwerer" Held, aber das waren die von Dir angeführten Thomas, King und Wenkoff zumiindest meiner Meinung auch nicht, Wenkoff nicht trotz seines baritonalen Timbres.


    Beste Grüße aus Finnland


    Peter

  • Ich habe W. W. in all seinen Wagner-Partien an der Wiener Staatsoper erlebt, und er war wahrlich ein "Held".


    Er vermochte auch die Zweifler an ihm immer wieder zu überzeugen. Sein Manko: Er war der "dritte Akt-Tenor"! Oftmals war der erste Akt nicht das Gelbe vom Ei, doch ab dem zweiten Akt konnte er punkten.

    Dieser Aspekt ist, glaube ich, noch nicht diskutiert worden.


    Erich

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  • Wie man auf der einen Seite Wolfgang Windgassen abwerten und auf der anderen Seite ausgerechnet Jess Thomas als Musterbeispiel benennen kann, werde ich auch nicht verstehen. Letzterer ist bekanntlich bereits der Schwachpunkt in der Kempe-Einspielung des "Lohengrin", jedoch besonders als Siegfried und Tristan heillos überfordert, was man bei Windgassen, bei aller denkbaren Kritik im Detail, nicht behaupten kann. Aber suum cuique.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Man wird Lustein nicht von seiner Aversion gegen Windgassens Gesang abbringen können (die selbe Aversion hegt er ja auch gegen Fischer-Dieskau und Elisabeth Schwarzkopf), sei's d'rum!

    In der Liste der von ihm positiv genannten Sänger fällt übrigens ein Tenor besonders auf: Ludwig Suthaus war ein fantastischer Sänger, während alle anderen doch über Defizite verfügten. (Lauritz Melchior ist selbsverständlich eine ganz besondere Klasse!)

    Selbstverständlich war WW nie ein "schwerer Heldentenor", das wusste er auch selber; wenn er die "Töne nicht angegähnt hat", so beherrschte er statt dessen das "Singen in der Maske", was der Höhe Glanz verlieh (man vergleiche z.B. sein "Elisabeth. Oh Macht des Himmels..." mit den anderen Tenören).

    Auch mich würde übrigens interessieren, ob Lusteins Kritik nur auf Grund von Tonaufnahmen entstanden ist.

  • Es wird immer und ewig der persönliche Geschmack sein, der gerade bei der Bewertung gesanglicher Leistungen Vorlieben und Abneigungen prägt. Hinzu kommt persönliches Erleben auf der Bühne, Erlebnisse im TV oder Kino, oder Konserven jeglicher Art. Da kann der Fachmann noch so viele Kriterien für die Beurteilung vorgeben, der Hörer wird immer seine persönliche Empfindung in die Waagschale werfen. Und das ist gut so.

    Es wäre ja auch furchtbar, wenn alle bei jeder Beurteilung nicht nur von Sängern den gleichen Geschmack hätten. Alle würden dasselbe Bier trinken, dieselbe Suppe essen und dieselben Frauen lieben. Schön, daß wir Vielfalt der Meinungen haben.

    Ich habe Windgassen nie live erleben dürfen, muß aber zugeben, als Tristan hätte ich ihn liebend gerne erlebt.

    Wenn ihn Wieland Wagner anredete als "mein Held", wird er wohl gewußt haben, was er damit bewertet!.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber Erich,

    selbstverständlich muss der Sänger auch ökonomisch mit seiner Stimme umgehen. So darf sich z. B. ein Hagen in der Mannenszene nicht so verausgaben, dass im nachfolgenden Akt und in der so wichtigen Schwurzszene nur noch heiße Luft kommt. Nur und das ist das Entscheidende man darf die Sparbemühungen nicht merken und bei Windgassen hat man es oft sehr gemerkt. Allerdings ich erlebte ihn auch schon ganz anders: Ich hatte bei einem Jubiläum Windgassen und Frick für den gesamten Karfreitagszauber aus "Parsifal" engagiert. Was die beiden Freunde hier im Konzertsaal boten, war sängerisch und auch stimmungsvoll Wagner-Gesangskunst in Vollendung, vor allem deshalb weil beide alles gaben. Standing Ovations von dem nicht Wagner gewohnten Heilbronner Publikum. Selbstverständlich hat sich auch das Heilbronner Sinfonie Orchester bei solchen Gästen selbst übertroffen. Eine ähnlich außergewöhnlich spektakuläre Leistung boten die beiden auch wieder im Karfreitagszauber konzertant in Paris. Davon gibt es eine Fernsehaufzeichnung.

    Das Herz von meiner Frau und mir geht halt mehr in Richtung große Stimmen. Sie flippt bei Corelli aus und kann mit Alfred Kraus weniger anfangen. Ich erbebe bei Melchior, Treptow, Suthaus, Treptow, Hopf usw. Der Verstand muss jedoch einräumen, das Sänger, wie Kollo und Vogt und vor allem Windgassen für die gewandelte Sicht Oper als Gesamtkunstwerk, die weit geeigneteren Künstlerpersönlichkeiten waren und Windgassen war sogar der herausragendste Vertreter dieser Richtung. (Lieber Hansl Hopf verzeih. Ich höre mir dafür oft Deinen Radames, Pedro undDon José an.:saint:. Aber wenn man bei Tamino diskutiert und ab und an nimmer noch Rezensionen schreibt solle man sich wenigstens halbwegs um Objektivität bemühen.)

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Eine Diskussion, bei der man "Farbe bekennen" kann.

    Ich kenne Wolfgang Windgassen nur von seinen Aufnahmen, nicht aus live- Erlebnissen. Aber diese Aufnahmen werden vorhersehbar im kollektiven Gedächtnis auf Dauer eher bleiben als seine Bühnenkarriere. Sein historischer Beitrag zum Fortbestand von Bayreuth und für die Wagner- Rezeption nach der Katastrophe von 1945 halte ich für unbestreitbar. Er stand als neuer Typus des Wagner-Tenors (nicht "Held") für Wieland Wagners Bayreuth bereit ("mein Held"), sein Rang in Bayreuth ermöglichte ihm andererseits eine weltweite Karriere im schweren Wagner-Fach. Beide Seiten profitierten. Ich erinnere mich seiner großen Medienpräsenz in den Feuilletons der 60er Jahre.- Diskussionen gab es um ihn nicht. Großartige Tenöre wie der unvergleichliche Ludwig Suthaus oder Hans Hopf waren an den Rand gedrängt. Dass sie bei aller Fülle, Kraft und Schönheit des Materials auch zu intelligenter Gestaltung fähig waren, ist belegt.

    Interessant ist übrigens, wie zurückhaltend sich Wegbegleiter wie Wolfgang Wagner (der ihn in seinen Memoiren kaum erwähnt) oder Astrid Varnay (die sich schmallippig über seine stimmlichen Möglichkeiten äußertum anschließend ausführlicher und wohlwollend über seinen Vater Fritz zu berichten) über Windgassen äußern. Aufschlussreich das Portrait, das Jürgen Kesting von Windgassens Tondokumenten (Ausgabe von 1993) zeichnet.

    Mich sprechen stimmlich neben dem Tristan und dem frühen Lohengrin sowie den Ring-Ausschnitten unter Karl Böhm am ehesten die bei URACANT veröffentlichten Aufnahmen aus den frühen 50er Jahren an. In diesen klingt seine Stimme noch voller und ausgeruhter, aber für mich gibt es von fast allen einzelnen Aufnahmen klangschönere Versionen anderer Tenöre. Unidiomatisch seine damals von der Kritik hochgelobten Ausschnitte aus dem Othello von 1967 unter Otto Gerdes mit "deutschem" Klanggehabe und gequetscht-nasalem Tonfall- in der Aufnahme überzeugt mich nur Teresa Stratas. Auch der späte Tannhäuser unter Gerdes wäre besser unterblieben.

    Auf Tondokumenten, und nur davon kann ich sprechen, bleibt von der unbestrittenen historischen Größe dieses im wahrsten Sinne "einzigartigen" Sängers für mich nicht ganz so viel übrig...


    VG
    Otello50

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