Konzertbesuche und Bewertung

  • Sagitt meint:


    Danke für die fachkundige Beurteilung. Zu Norrington muss ich allerdings sagen, Faxen macht er eigentlich immer, wenn ich ihn live erlebe,egal , ob das Stück es hergibt oder nicht. Ich bin sicher kein Freund klassischer Steifheit oder Traurigkeit, aber sollte Norrington, den ich als Musiker außerordentlich schätze, diese seine Leidenschaft nicht auf die Proben beschränken. Ich sah einst einen Filmbericht, wie er in kurzen Hosen wie ein Irrwisch auf die Musik zu, fast zwischen ihnen herumturnte. Bei Proben sieht es für den Betrachter eher witzig aus, im Konzert nahm ich war, dass sofort der Konzentrationspegel absank, als er solche Fisematenten machte.

  • Festspielhaus Baden-Baden


    RUDOLPH BUCHBINDER


    Sonntag, 02. Oktober 2005


    W. A. Mozart:


    Fantasie d-moll KV 397
    12 Variationen über "Ah! Vous dirai-je, maman"
    Klaviersonate B-Dur KV 333


    L. v. Beethoven


    Klaviersonate F-Dur op. 10 Nr. 1
    Klaviersonate f-moll "Appassionata"


    Das Festspielhaus war beschämend leer... geschätzte 20-25% oder gar mehr des Platzangebotes waren nicht belegt. :O


    Dafür war mein Platz hervorragend, ihm sehr genau auf die Finger und wedelnden Füße zu schauen. Ein gequälter Gang, vorbei an dem Blumenstrauß, der bereits bei Bartoli stand :D, dann gab's zuerst den Mozartpart. Die Fantasie sehr geheimnisvoll, die Variationen glänzend und spitz, die B-Dur-Sonate leicht und leise. Buchbinder verwandelte den potthässlichen Saal in ein heimisches Wohnzimmer mit knisterndem Kaminfeuer...


    Nach der Pause: Die F-Dur-Sonate ebenfalls brilliant und spitz, dann die Appassionata - einfach umwerfend, brausende Tempi im ersten und dritten Satz, typischer Anklang an die 5. Sinfonie, gerne hättes dieses Spektakel nicht mehr enden dürfen!


    Zugabe: Schubert - Impromptus Es-Dur und "Eine Paraphrase über Johann Strauss".


    Tobender Beyfall und das zu Recht!


    :jubel:


    Der Steinway-Flügel allerdings hätte mal poliert, abgestaubt und insbesondere gestimmt werden dürfen. Die Bässe waren eine Qual, auch die Benutzung des Pedal half da leider nicht viel... Die große F-Saite sollte ausgetauscht werden [schepper, klirr]...


    Trotzdem ein gelungener Sonntag-Vormitag


    :)


    LG
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Guten Morgen an alle!


    Gestern war ich im Wiener Konzerthaus:


    Il Giardino Armonico, Ensemble
    Viktoria Mullova, Violine
    Giovanni Antonini, Flöte, Leitung


    Programm


    Georg Friedrich Händel
    Concerto grosso g-moll op. 6/6 HWV 324 (1739)
    Antonio Vivaldi
    Concerto in C-Dur für Violine, Streicher und B.C. RV 187
    Giuseppe Sammartini
    Concerto F-Dur für Sopranblockflöte, Streicher und Basso continuo (1727 um)
    ***
    Antonio Vivaldi
    Concerto h-moll op. 3/10 RV 580 (L'estro armonico)
    Giuseppe Sammartini
    Concerto grosso a-moll op.5/4
    Antonio Vivaldi
    Concerto D-Dur RV 208 für Violine, Streicher und Basso continuo «Grosso Mogul»




    Da ich Einsteiger in die klassische Musik bin, kann ich keine fundierte fachkundige Beurteilung abgeben, sondern nur nach meinem Gefühl und Geschmack urteilen.


    Normalerweise gefällt mir IGA gut, nur manchmal finde ich sie etwas zu zackig und auf Wirkung bedacht (kommt mir jedenfalls so vor). Gestern haben sie mir sehr gut gefallen, sehr dynamisch und mit Freude gespielt.


    Viktoria Mullova hat mich sehr beeindruckt, ich habe sie vorher noch nicht live gesehen. Sie hat wunderbar gespielt, ihre Ausstrahlung war sehr nett und bescheiden. Auf mich wirkte sie nicht wie der große Star, sondern sehr integriert in die Gruppe.


    Am besten hat mir das Vivaldi Concerto h-moll RV 580 gefallen, das Zusammenspiel der vier Violinen fand ich sehr schön.


    Auch das Sammartini Concerto F-Dur für Blockflöte war bemerkenswert. Blockflöte ist eigentlich nicht so das Instrument, das mir gefällt, aber was Giovanni Antonini da gespielt hat, war atemberaubend!


    So, das waren meine Eindrücke von gestern. War vielleicht noch jemand von Euch dort und wie hat es Euch gefallen?


    Liebe Grüße
    Terpsichore

  • So, hallo allerseits!


    Gestern war es dann wieder so weit! Auch für mich begann die Konzertsaison 2005/06.


    Um 20h waren wir im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt und lauschten einem herrlichen Konzert!!!
    Die Leitung hatte diesmal der Meiser selbst: Eliahu Inbal. Mein erstes Konzert mit ihm…



    Es stand ein von Werk Luciano Berio und Mozart auf dem Programm sowie zweimal Tschaikowsky.



    Berio: Variazioni sull’aria für zwei Bassethörner und Streicher
    Eine interessante erste Begegnung mit diesem Komponisten der Moderne! Viel kann ich gar nicht dazu sagen, es waren auch nur gute 3min, aber es hörte sich nicht schlecht an.



    Mozart: Violinkonzert KV 211
    Was hier die Solistin Akiko Suwanai geboten hat war einfach atemberaubend toll! Technisch ein fantastisches Spiel und klanglich noch viel mehr!
    Das ganze Orchester harmonierte zusammen und mir ihr, als spielen sie stets zusammen!
    Es war einer der Höhepunkte an diesem Abend. Theoretisch hätte ich danach schon vollkommen befriedigt nach Hause gehen können.
    Leider musste ich auf eine ersehnte Zugabe verzichten…


    Aber sollte sich lohnen, zu bleiben :D


    Tschaikowsky: Suite Nr.4 op.61 „Mozartiana“
    Ein wunderbares Hörvergnügen! Es ist der zweite Höhepunkt nach dem Violinkonzert von Mozart und stand dem sicher in keiner Weise nach.
    Zu Beginn versuchte ich, die Sätze auseinander zu halten, kam dann aber durch die Variationen durcheinander :stumm:
    Aber es war schon beeindruckend. Besonders gefallen haben mir die Cellis und die Klarinette!
    Die Klarinette mit einem schönen frischen Spiel und die Cellis mit energischen und kraftvollen Passagen.



    Tschaikowsky: Symphonie Nr.4 op.36
    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel::jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel::jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    Grandios! Atemberaubend! Fantastisch!
    Um es mit den Worten eines Freundes zu sagen, der mit dabei war(nein, nicht Peter): „Ein musikalischer Orgasmus!“
    Es entstand eine solch innere Spannung, es hielt mich kaum auf den Sitz! Ich versuchte alle möglichen Gefühle zu unterdrücken, die einfach raus wollten (mich aber total blamiert hätten :D). Ich hab bestimmt mehr geschwitzt als Mitglieder des Orchesters!!! Es war wirklich ein HAMMER!!!
    Das ganze Konzerthaus muss gebebt haben! Herrlich! Boah…schon der Gedanke daran :jubel:
    Ich hatte mir in dem Moment gewünscht, ganz allein da zu sein und auf meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.


    Und zum Schluss noch einmal etwas anderes:


    Der Dirigent: Eliahu Inbal! Ein fantastischer Dirigent! Voller Überraschungen, die für Heiterkeit gesorgt haben.
    Zwei Dinge:
    1) ein herrlich witziges Summen während des Dirigierens…war schon nicht schlecht, ihn da teilweise mit summen (oder auch mal brummen) zu hören :D
    2) ach…dieses Bild. Akiko Suwanai hat ihren Solopart beim Violinkonzert, er dreht sich zu ihr um, legt die Hände auf den Bauch, ein leichtes Lächeln im Gesicht und lauscht ihrem Spiel! Ein fantastisches Bild!



    Ja…einfach nur Krass, dieses Finale!!! Ein Traum von kraftvollen Effekten!


    Ach, da fällt mir ein, dass mir bei der Symphonie auch das Thema gefallen hat :D
    Besonders wenn es die Hörner gespielt haben!
    Und mich hat das ganze Werk von Anfang an gefesselt und unglaubliche Spannungen aufgebaut!



    Das soll es mal sein…
    Mal sehen wie Peter seine Eindrücke formuliert.



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von Maik
    Das soll es mal sein…
    Mal sehen wie Peter seine Eindrücke formuliert.


    Vielleicht nicht ganz so euphorisch und leidenschaftlich.
    Aber im Grunde gehe ich mit Maiks Eindrücken völlig d'accord.


    Man merkte die Leichtigkeit, mit der Inbal an die Werke rangegangen ist. Dadurch entwickelte sich im Orchester eine enorme Spielfreude, die sich natürlich bei Tschaikowsky doppelt bemerkbar macht, weil man ja da alles aus dem Orchester rausholen kann, was drinsteckt.


    Wirklich ein grandioser Saisonauftakt, der Lust auf das nächste Konzert gemacht hat.



    Gruß, Peter.


  • Und wer hat sie hier im Forum erstmalig genannt? :D :baeh01:

  • Hallo Terpsichore,
    Zitat:
    Viktoria Mullova hat mich sehr beeindruckt, ich habe sie vorher noch nicht live gesehen. Sie hat wunderbar gespielt, ihre Ausstrahlung war sehr nett und bescheiden. Auf mich wirkte sie nicht wie der große Star, sondern sehr integriert in die Gruppe.
    -----------------------------------------------------------


    Hier gibt es über sie einen Thread, ihr Violinspiel begeistert nicht nur meine Person, sondern wenn ich mich recht erinnere auch Richard.



    Viele Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Gerade aus Dortmund (Konzerthaus) zurück. Am Abend wurde Bruckners Fünfte gespielt. Ganz hervorragend! Empfehlenswert für heute, Mittwoch, 26. Oktober, 20:00 Uhr, denn dann wird sie noch einmal (das letzte Mal) aufgeführt. Galerie 8,-- Euro. Hat man fast für sich allein, da oben wenige Plätze besetzt.

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  • @ reklov29:


    Hallo, reklov29!


    Tut mir leid, ich habe Deine Antwort erst jetzt gesehen.
    Danke für den Hinweis auf den Thread, den werde ich mir gleich anschauen!
    Freut mich, Gleichgesinnte zu finden!


    Liebe Grüße
    Terpsichore

  • Gerade komme ich aus der Philharmonie, wo ich folgendes Programm im wahrsten Sinne des Wortes geniessen durfte:


    Tonhalle-Orchester Zürich
    David Zinman DIRIGENT
    Yefim Bronfman KLAVIER
    Ludwig van Beethoven Ouvertüre »Die Weihe des Hauses« op. 124
    Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19
    Robert Schumann Symphonie Nr. 2 C-Dur op. 61



    Ein wirklich wunderbarer Konzertabend.


    Das Spiel Yefim Bronfmans war wirklich fantastisch. Herrlich differenziert, vollkommen fehlerfrei und herrlich schwelgend mit wunderbarem Ton im Mittelsatz. Absolut mitreissend auch die lange Kadenz im Kopfsatz.


    Ich habe selten ein Orchester derart genau und präzise und dabei so mitreissend und inbrünstig gehört.
    Das Zusammenspiel mit Bronfman war absolut akkurat und eingespielt (sie haben ja auch einige Aufnahmen zusammen gemacht).
    Die Schumann-Symphonie war in meinem Empfinden sehr frisch und zügig gespielt, ein absoluter Genuss, besonders das Scherzo hinreissend.


    Äusserst negativ, und das wirklich besonders schlimm, das Berliner Publikum. Ich hatte gedacht, das die Programmraschlerin hinter mir und ein knutschendes (!) holländisches Pärchen vor mir (während der Ouvertüre !!! :kotz: :kotz: ) seien genug des Übels.
    Dem war jedoch leider nicht so. Meine direkten Nachbarn waren zwischen zwei Sätzen plötzlich besorgt, ob die hohen Schuhe der Konzertmeisterin wohl eine Gefahr für den Boden der Philharmonie darstellen könnten. Mordgelüste meinerseits kann ich nicht leugnen.
    Der unrühmliche Höhepunkt war allerdings ein wahrlich infernalisches Hustkonzert nach dem ersten Satz des Beethoven KKs, selbst der arme Yefim Bronfman schaute höchst unwillig und hob fragend die Arme. Zunächst war ich mir nicht sicher, ob da nicht Unmut geäussert werden sollte, der wäre aber aber wahrscheinlich selten so deplaziert gewesen.


    Fast der eigentliche Höhepunkt des Abends war allerdings, dass ich mich noch kurz mit Bronfman und Zinman unterhalten konnte (sie hatten sich beide bereit erklärt, noch Autogramme zu schreiben)...


    Ein fantastischer Abend!!


    Liebe Grüsse, Moritz

    "Das beste, an dein Übel nicht zu denken, ist Beschäftigung."
    Ludwig van Beethoven

  • Hallo,
    über ein ungewöhnliches besuchtes Mozart-Konzert möchte ich hier rezensieren:


    Konzert: "Quintessence Saxophone Quintet“ spielen W.A. Mozart.


    Zu Mozarts Zeiten gab es sie noch nicht, das Saxophon. Umso großartiger ist die gelungene moderne Fassung zu verstehen, was das Quintessence Saxophone Quintet, beheimatet in Ostwestfalen, auf die Beine gestellt hat.Gekonnt händeln sie eine modernen Bearbeitung klassischer und barocker Großwerke von Bach, Beethoven, Mozart oder Händel. Virtuos verstehen sie es, eine unbeschwerte, leichte wie großartige Musik Mozarts umzukomponieren.


    Die fünf vom Quintet sind saxophonistischer Genuss pur.QUINTESSENCE versteht es, aus der Musik Mozarts eine ungemein gute Unterhaltung zu formen. Mit einer intelligenten, und witzigen Moderation wurde das Publikum durchs Konzert geführt. Vor 12 Jahren in Ostwestfalen gegründet, haben sie internationale Anerkennung gefunden und traten in berühmten Konzerthäusern auf.Ihr Highlight war das Mitwirken beim 24 stündigen Prgramm am 28.Juli 2000 zum 250. Todestag von Johann Sebastian Bach, das live aus Leipzig gesendet wurde.
    Im Konzert in der Nicolaikirche wurde Mozart in ungewöhnlichen Tönen durch hervorragende fünf Saxophonisten vorgetragen. Wenn Mozart das Saxophon schon zu seinen Lebzeiten gekannt hätte, wären sicherlich Kompositionen für dieses Instrument von ihm geschrieben worden.Passend zu den spassvollen Bearbeitungen, moderierte Tom Göstenmeier (Tenorsaxophon) das Programm. Witzig, humorvoll, und charmant führte er das Publikum durch das Konzert. So waren seine Ausführungen über die Interpretation des "Quintets" ein absoluter Genuss. Die Mitglieder des Quintets: Hartmut Salzmann (Altsaxophon), Uli Lettermann (Sopran), Bernd Stich (Bariton), Andreas Menzel (Tenor) und Tom Göstenmeier (Tenorsaxophon) bestachen durch ein virtuoses professsionelles Zusammenspiel, hier spielten sie sich mit ihrer Musik in die Herzen des Publikums.


    Die Bandbreite der 5 Sxophonisten ist grandios: mit dem "Dis irae" (KV 626) aus dem Requiem wurden durch das grandiose Spiel die Fantasien des Publikums gefordert, die Saxophone entwickelten ein unerhört kraftvolles Szenarium. Das Rondo "alla turca" KV 331, wurde swingig und jazzig mit einem furiosen Finale vorgetragen. Sehr mutig vom Quintet, die Ouvertüre zur "Zauberflöte" in frecher und verspielter Manier vorzuführen. Sie benannten das Stück um in "Hokuspokussaxophonie" und brillierten hier wiederum in einem gekonnten und perfekten Zusammenspiel.


    Den absoluten Treffer bzw. Höhepunkt erzielten sie mit der Ouvertüre zu Figaros Hochzeit, was sie wiederum umtexteten in "Figaros Scheidung", hier kamen alle Elemente des Spiels zum Tragen, Jazz pur dann wiederum melodisch, swingend, getragen und wunderbar verzierend gekonnt umgesetzt, die schöne Instrumentalmusik des Genies "Mozart", er hätte seine helle Freude an diesem gekonnten Spiel der 5 Saxophonisten gehabt.


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo,
    gestern im Gasteig München im Konzert. Es gab
    Anton Webern: Passacaglia für großes Orchester op. 1
    Alban Berg "Sieben frühe Lieder" für Singstimme und Orchester
    Gustav Mahler, Symphonie Nr. 4 G-Dur


    Juliane Banse, Sopran


    Leitung: Bernard Haitink


    Heute wird das Konzert wiederholt und auch in DVB-S in Mehrkanalton 5.1 und in Bayern 4 Klassik übertragen.


    Mahlers 4. ist die erste Mahler-Sinfonie, die ich gehört habe, damals, vor langer Zeit, auf Schallplatte, auch unter Bernard Haitink, mit Elly Ameling. Das ist für mich der Maßstab für die 4. gewesen, ebsnso die engelhafte Stimme der Elly Ameling.

    mit vielen Grüßen
    J.

  • Gestern im Konzert:


    Düsseldorfer Symphoniker, Tonhalle
    Evelyn Glennie, Percussion
    GMD John Fiore, Dirigent
    HELDEN
    Beethoven, Ouvertüre „Die Weihe des Hauses" C-Dur op. 124 / Rouse, Der gerettete Alberich / Strauss, Ein Heldenleben op. 40


    Sehr empfehlenswert! Auch heute, 7. Nov. 2005, 20:00 Uhr.


    Nachtrag: Ich bitte um Entschuldigung, dass dieser Beitrag im falschen Thread gelandet ist.



    Habe ihn an den richtigen Thread angehangen.
    Maik, Moderator

  • Hallo!


    Gestern war ich nach der Arbeit in der Alten Oper.


    Es gab: Schubert: Die zwei klaviertrios


    Interpreten: Christian Zacharias, Frank-Peter Zimmermann, Heinrich Schiff


    Ein tolles Konzert! Eine Freude für die Ohren!


    Es war mein erstes Klaviertrio-Konzert, und dann gleich mit meinen Lieblings-Trios!
    Zimmermann habe ich zum dritten Mal live erlebt, ich schätze ihn sehr.
    Zacharias sah ich zum zweiten Mal live, Schiff zum ersten Mal.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo zusammen!


    Gestern besuchte ich das Konzert des Lahti Symphony Orchesters unter der Leitung von Osmo Vanskä mit folgendem Programm:


    Einojuhani Rautavaara: Cantus Arcticus, ein etwas eigenartiges Musikstück, entstanden 1972, soll es offensichtlich die arktische Natur mit ihren vielen Vogelstimmen vermitteln, teilweise war es erheiternd, aber für mich eigentlich nicht Kunst sonder eher "Kunsthandwerk".


    Danach kam, weswegen ich eigentlich das Konzert besuchte, Prokofjews Violinkonzert Nr.1 mit Baiba Skride als Solistin, die dieses Konzert wirklich technisch perfekt und großartig brachte, allerdings war ich anfangs überrascht, wie zart ihr Geigenton live klingt, da sieht man wieder die technischen Manipulationen der CD, da klingt sie stärker, aber trotzdem war ich von ihren technischen Perfektion sehr angetan.


    Nach der Pause kam Sibelius: Zuerst die Tondichtung "Der Barde", die ich bis gestern nicht kannte. Die einleitenden Harfentöne erinnerten mich sofort an Orpheus, der weitere Verlauf des Werkes ist sehr ruhig, mir fast ein bißchen zu eintönig.


    Die 3. Symphonie von Sibelius bildete den Abschluß. Da gefiel mir sowohl Werk als auch Interpretation sehr gut.


    Als Zugabe gab es den unvermeidlichen "Valse triste", fast bei jedem Konzert eines nordischen Orchester ist er ein der Draufgaben und ein weiteres Werk, dass ich nicht erkannnte. Vielleicht kann da Rienzi helfen, ich habe nämlich die beiden Rienzi's im Konzert zum ersten Mal persönlich getroffen, und ich glaube, Rienzi wird dann auch noch seine Meinung zu diesem Konzert äußern.

  • Eine Anmerkungen zum Konzert, das Erna exzellent beschrieben hat:



    Einojuhani Rautavaara:
    Cantus arcticus. Konzert für Vögel und Orchester

    Kam mir so wie die finnische Ausgabe der Alpensinfonie vor, Programm-Musik, anzuhören ergötzlich.


    Sibelius: Der Barde
    Jetzt wiederholt sich mein Schmäh, erinnerte mich an die Tondichtung "Heldenleben".
    Sibelius: Dritte Sinfonie
    Eine wunderbare Wiedergabe des Werkes, die zu Recht sehr akklamiert wurde. Das Orchester erhielt (aus dem Programm abgetippt) für Sibelius-Aufnahmen Preise wie Gramophone Awards, Grand Prix du Disque etc.


    Baiba Skride: Violine im Violinkonzert Nr. 1 von Prokofjew
    Rienzi rät den Taminos und Paminas: Wenn Frau Skride konzertiert, nichts wie hin.


    Die zweite Zugabe habe ich auch nicht er- bzw. gekannt.


    Mindestens ebenso schön wie das Konzert war die nette Gesellschaft und die Bierchen danach.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Mittlerweile ist es auch heute, also war ich gestern Abend im Konzert.
    Im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie gab die Bachakademie Berlin unter Heribert Breuer ihr Saisoneröffnungskonzert.
    Da der Herr Prof. Breuer mein neuer Theorielehrer und Chorleitungsdozent ist und er an die Erstsemester in seinen Kursen Freikarten verteilt hat, kam ich dort frei rein.


    Im ersten Teil gab es das Deutsche Requiem von Bach, den Actus Tragicus. Breuer hat hier für die Bachakademie eine Bearbeitung geschrieben, die mit typischen Mozart-Instrumentarium besetzt ist.
    Somit fällt beispielsweise das Cembalo weg und Klarinetten werden mit reingenommen und verstärkt präsentiert.
    Etwas gewöhnungsbedürftig, da es sich doch fast mehr nach Mozart als nach Bach anhörte.
    Nach der Pause dann das Mozart-Requiem. Auch hier hat Breuer etwas bearbeitet. Was alles genau, weiß ich leider nicht. Aber vor dem Schlusssatz hat er eine Bearbeitung einer B-A-C-H-Fuge von Bach für den Chor eingefügt. Hat aber ganz gut reingepasst, wie ich fand.
    Das ist aber Geschmackssache.


    Die Leistung war durchweg positiv, einige unsaubere Stellen bei den Bläsern waren zu vernehmen, das fiel aber nicht weiter ins Gewicht.
    Es war kein überragender, aber ein netter Abend.



    Gruß, Peter.

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  • Schönen Nachmittag an alle!


    "Beschenkt gehen wir nach Hause" schrieb eine Münchner Zeitung über ein Konzert des Jess Trios Wien, und genauso fühle ich mich heute auch. Ich stehe noch ganz unter dem Eindruck des heutigen Mittagskonzertes im Wiener Konzerthaus:


    Mittwoch, 16. November 2005, 12:30 - ca. 13:30 Uhr
    Mozart-Saal
    Interpreten
    Jess-Trio-Wien, Klaviertrio
    Programm
    Fritz Kreisler
    Präludium und Allegro im Stile von Gaetano Pugnani (1910)
    Bedrich Smetana
    Vltava «Die Moldau» / Symphonische Dichtung T 111 (Má vlast / Mein Vaterland) (1874)
    (Bearbeitung: Boris Mersson)
    Sergej Rachmaninow
    Sonate g-moll op. 19 für Violoncello und Klavier (1901)



    Das Präludium und Allegro von Kreisler gehört nicht zu meinen Lieblingsstücken, ich fand es aber trotzdem sehr gut gespielt.


    Die Moldau in Klaviertrio-Besetzung zu hören, war für mich neu und sehr interessant, es hat mir sehr gut gefallen und das Orchester hat mir nicht gefehlt.


    Ganz hingerissen war ich aber von der Cellosonate von Rachmaninow, der Cellist war wunderbar und ich hätte noch stundenlang zuhören können! :jubel::jubel::jubel:


    War vielleicht jemand von Euch auch dort oder hat auch ein Abo für noch weitere 5 Konzerte dieses tollen Klaviertrios? :] :]


    Liebe Grüße
    Terpsichore

  • ich möchte nun (entgegen ursprünglicher intention) doch noch hier nachtragen, obwohl es mir inhaltlich besser dahin Zeitgenössische Musik im Schmollwinkel (?) passte:


    15.11.2005 | 19:30 h
    Wiener Konzerthaus
    Großer Saal

    Klangforum Wien I

    Wolfgang Mitterer

    Interpreten
    Klangforum Wien Kammerensemble
    Wolfgang Mitterer Orgel
    Peter Rundel Dirigent


    Programm
    Wolfgang Mitterer
    coloured noise - brachialsinfonie für 23 musiker, orgel und electronics (2005) UA

    (Erste Bank Kompositionsauftrag)


    ich war also im rahmen meines beschriebenen klangforum-zyklus dort, das konzert hat sich mit dem ebenfalls beschriebenen wien-modern-festival überkreuzt.
    die sinfonie dauerte ca. 70 minuten und ich war (im gegensatz zum ersten konzert des zyklus) nicht so hingerissen. zu wenig spannung. vor allem in den 3 binnen- von 5 sätzen. sehr wenig "brachial". und auch wenig electronics. ich hab den sehr sympathisch-bescheidenen mitterer vor einigen monaten in einer kirche gehört, da war er allein mit einem laptop und ein paar elektrokasteln -hat mir viel besser gefallen.
    er hat halt hier auftragsgemäß 23 musiker beschäftigen müssen, hatte ich den eindruck, wobei aber die einzelnen instrumente auch irgendwie verschwunden sind (ich hätte z.b. so gerne das seltene kontrafagott, welches von einer dame mit dem ebenso seltenen namen lorelei bedient wurde, herausgehört....)


    zu meiner überrraschung hat dann der auftraggeber - die größte noch nicht von deutschen und italienischen globalisierungsglücksrittern geschluckte österreichische bank- den ganzen saal (ca.1500 besucherInnen) zum schinkenfleckerl-essen eingeladen.
    (ich erwähne das vor allem, weil es hier im forum sogar schon einmal einen schinkenfleckerl-thread gegeben hat!)


    den scheint der chefkoch gelöscht zu haben -ich hab ihn jedenfalls nicht mehr gefunden... ;(


    :hello:
    :beatnik:



    [SIZE=7]'Link' wurde zum Link gemacht.
    Gruß, Maik
    Morderator[/SIZE]

  • spielte das Emerson String Quartet Schostakowitsch 13+14 und Mendelssohn op.80 + op.81.
    Gleich vorweg, die Mischung Mendelssohn und Schostakowitsch war und ist für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig aber die Emersons haben mich überzeugt. :jubel:
    Leider find ich den Brahms-Saal im Wiener Musikverein gelinde gesagt unmöglich, ein verstaubter Tempel des Bildungsbürgertums des 19 Jhd. mit einer vorsichtig gesagt eher bescheidenen Akustik (vor allem am Balkon) und vielen Plätzen mit eingeschränkter Sicht oder gar keiner Sicht, originellerweise gibt es direkt über der Bühne Sitzreihen.
    Und auch das Wiener Konzertpublikum zeigte sich wieder von seiner "liebenswürdigen Seite" hüstelnd und mitten in den Zugaben aufbrechend.
    Also ein etwas eingeschränktes Vergnügen, dass uns wieder zur Diskussion "Konzert oder Konserve " führen würde mit einer Präferenz für die Konserve 8)
    War von euch jemand dort ???
    lg
    d.

    Es gibt kaum etwas Schöneres, als dem Schweigen eines Dummkopfes zuzuhören

  • Hallo D.Minor!


    Ich war ebenfalls dort und kann Deine Eindrücke nur vollinhaltlich bestätigen. Mich hat vor allem der Schostakowitsch-Teil begeistert, weil ich ein Fan seiner Streichquartette bin. Ich fand die Interpretation der Emersons im Vergleich z.B.zum Borodin-Quartett etwas härter, moderner, glasklar und etwas weniger "romantisch" gespielt, mir gefiel diese Sichtweise für diese Kompositionen sehr gut. Leider benimmt sich das konservative Publikum im MV sehr oft unmöglich wenn modernere Werke gespielt werden, alle Musik die nach Brahms kommt, fürchten sie wie der Teufel das Weihwasser (ich habe ebenfalls ein Abo und kenne die Situation sehr genau und darf das daher auch sagen). Die Akustik ist problematisch. Die mangelnde Sicht stört mich weniger, weil ich mich meist mit geschlossenen Augen auf die Musik konzentriere.

  • Wo war ich denn nun gestern: in der Oper oder im Konzert ;)? Jedenfalls in der Philharmonie, konzertante Aufführung von "La clemenza di tito". Überzeugt hat mich der Abend nicht. Die Sänger wirkten sehr angestrengt was viellicht an der "Tournee" liegt, die dieses Ensemble gerade durch halb Europa mit dieser Aufführung macht. Mark Padmore als Tito fast ein Totalausfall, er klang einfach nur krank, heiser, erkältet, irgendwas in der Art, einige zu leise, ohne daß man einen Vokal hörte, manche sehr deutlich und dann gleich laut bis zum schreien. Bernarda Fink als Sesto war die Einzige, die mühelos und unangestrengt klang, sie konnte den Abend jedoch leider auch nicht retten. Insgesamt so ein bißchen ein kalter, seelenloser Abend der wirkte wie eine Aneinanderreihung von Arien und dazwischen endlose Rezitative. Wieso fällt einem sowas nicht beim hören zu Hause auf, wo das Stück eine ungemeine Spannung im Aufbau zeigt und gestern nur noch langweilig wirkte?
    René Jacobs raste durch die Partitur wo Harnoncourt langsamer wird, wurde langsam wo Harnoncourt das Tempo anzieht. Das galt z.B. für die Ouvertüre, die beiden Chöre in den Aktschlüssen. Das Dirigat wirkte von den Tempi auf mich willkürlich.
    Nebenbei habe ich mich einige Male gefragt, ob die Kölner Philharmonie der richtige Ort ist - mal abgesehen davon, daß wir gar keinen Kammermusiksaal haben - um eine Mozart-Oper aufzufühen. Das Haus ist vielleicht doch zu groß dafür.


    Insgesamt also ein eher enttäuschender Abend, schade. Der Rest des Hauses hat doch eher gejubelt, wer sich einen eigenen Eindruck machen will kann am 28.11. die Übertragung im DRadio hören (ich habe bereits in anderer Rubrik darauf hingewiesen).


    Sophia

  • Salut,


    meine [fast] letzten Konzertbesuche waren:


    11. Novermber Pforzheim


    Lukas David, Violine
    Annemie Egri, Klavier


    Ludwig van Beethoven, Frühlingssonate
    und Werke von Johann Nepomuk David, Claude Debussy,
    Wolfgang (?) Witzenmann, Niccolo Paganini [Programmzettel
    ging leider verloren], etliche Zugaben...


    13. November 2005 Bad Kreuznach


    Ludwig van Beethoven
    Klaviertrio G-Dur op. 1 Nr. 2


    Gaspar Cassadó
    Klaviertrio C-Dur


    Antonin Dvorák
    Klaviertrio f-moll, op.65


    ATOS-Trio
    Annette von Hehn, Violine
    Thomas Hoppe, Klavier
    Stefan Heinemeyer, Violoncello

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von S.Kirch
    Wo war ich denn nun gestern: in der Oper oder im Konzert ;)? Jedenfalls in der Philharmonie, konzertante Aufführung von "La clemenza di tito".


    [...]


    Sophia



    "mal wieder" konzertant... man bekommt doch in jedem Baumarkt Ballustradensäulen nachgeworfen... ein paar Bettlaken als Togen und fertig ist die Inszenzierung, es ist mal wieder zum :kotz:


    Sehr schade.


    LG
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli



    "mal wieder" konzertant... man bekommt doch in jedem Baumarkt Ballustradensäulen nachgeworfen...


    Was hast Du denn gegen konzertante Aufführungen?, die besuchte ich einige Zeit mit Vorliebe ;). Oder spielst Du zu Hause beim hören von CD`s auch die Handlung mit :D? Und ein paar Säulen machen keine gute Aufführung. Immerhin hat das Ensemble in der Kölner Philharmonie bis auf leise Andeutungen keine "Regieeinfälle" durch hin- und her Rennerei usw. auf dem Konzertpodium beschert. Und die Presse war von dem Abend doch auch sehr begeistert...


    Grüße
    Sophia

  • Sagitt meint:


    diese drei hörte ich in Berlin im Kammermusiksaal der Philharmonie, saß aber ungünstig,hinter den Musikern,zu weit entfernt, und hörte so von Schiff sicher nur Bruchteile seine Tons.
    Natürlich drei Spitzenmusiker, die mit Verve spielten, Zacharias, wie meistens, mit exquisitem Anschlag,Zimmermann mit intensiver Tongebung.
    Viel Beifall, der die Meister allerdings nicht zu einer Zugabe bewegte.

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