Französische Oper - Ranglisten

  • Touché.


    Aber diese Diskussion ist hier wirklich OT. Wenn es einen anderen Thread dazu gibt oder geben sollte, bin ich gerne dabei, obwohl schon im Rating-Thread über die Länderzuordnungen der beliebtesten Komponisten deutlich wurde, dass nationale Zuordnungen in der Musik frühestens im 19. Jahrhundert etwas bringen. Schon deshalb war mein Eingriff in die Zuordnungen viel zu sehr ins Unreine gedacht um zielführend zu sein.


    Lassen wir es also hier dabei, denn französisch sind die Werke jedenfalls nicht.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Mit Glucks Werken würde ich die Da Ponte Opern nie vergleichen, weder musikalisch, noch vom Sujet, noch von der Struktur her.


    Nur kurz zu da Ponte-Opern und Gluck, da gibt es tatsächlich eine Berührungsstelle - und zwar der Don Giovanni - dem ist anzuhören, dass Mozart Glucks Ballett "Don Juan" kannte. Also nicht die Gluck-Opern, sondern ein Ballett.


    Da gibt es dann noch einen Brückenschlag zu Frankreich. Glucks Ballett bezog sich auf das Stück von Molière - und die zeitgenössische Singspielfassung, mit der Mozarts Don Giovanni auf deutschen Bühnen Furore machte, "besserte" die gesprochenen Dialoge durch Einschübe aus Molières Don Juan aus ...


    Liebe Grüße Peter

  • Zitat

    Original von Rideamus
    Aber vielleicht reizt Guercoeur das Thema?


    Reizen würd's mich schon, allerdings habe ich, um einen Thread über die beiden Boulanger-Schwestern zu starten, einfach zu wenig Informationen, vor allem über die Vita. Zu allem Überfluß schreibe ich im Moment auch noch an einem Beitrag über Franz Schrekers 'Der ferne Klang' für den Opernführer, was wirklich mal an der Zeit ist, da dort noch keine einzige Oper des Komponisten vertreten ist. Die Boulangers müssen also wohl noch etwas warten.


    :hello:
    Johannes

  • Es sit schon ein wenig schwierig Ranglisten aufzustellen - Französiche Opern werden heutzutage eher ignoriert....


    Ich werde in diesem Beitrag die Barockopern - trotz ihrer Bedeutung ausklammern - IMO ist das ein eigenes Feld...


    Zu den Nach Lehrbuchmeinung besten französichen Opern gehören zweifellos
    "Robert le Diable" und "Les Hugenottes" von Meyerbeer, sowie Gounouds "Faust", und sicherlich Offenbachs: Les Contes´Hoffmann"
    Das sagt natürlich nichts über die Aufführungshäufigkeit aus.........


    Zu meinen persönlichen Vorlieben zählen ferner


    Auber: "Fra Diavolo"
    Auber:"Die Stumme von Portici
    Boieldieau "La Dame blanche",
    Adam: "Der Postillion von Lonjumeau"


    Was man in Frankreich bzw in der Welt heute an französchein Opern spielt - das weiß ich allerdings nicht


    Französiche Oper hat eine eigene Elegance, hat auch eigene Sänger, es gilt eine andere Ästhetik - italienische oder deutsche Attitüde ist hier unangebracht...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich kenne bislang leider nur 5 französische Opern, deshalb hier lediglich meine persönliche Rangliste:


    1. Les Pecheurs de Perles (Bizet)
    2. Les Troyens (Berlioz)
    3. Carmen (Bizet)
    4. Faust (Gounod)
    5. Pelleas et Melisande (Debussy)


    "Die Stumme von Portici" und "Medea" warten noch darauf, angehört zu werden ...

  • Debussy: Pelléas et Melisande
    Gounod: Faust
    Gounod: Roméo et Juliette
    Offenbach: Les Contes d´Hoffmann
    Bizet: Carmen
    Charpentier: Louise


    :hello:Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • 1. Les Contes d' Hoffmann
    2. Lakme
    3. Dinorah
    4. Margarete (Faust)
    5. Carmen
    6. Romeo et Juliette
    7. Samson et Dalila.



    Liebe Grüße aus dem frühlingshaft, warmen Wien.

  • Hallo!


    Ich bin zwar nicht gerade ein Fan der französischen Oper, deshalb werden sich in meiner Liste eher französisch-sprachige Opern finden. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie kann ich mich mit der eher kühlen Tonsprache der Franzosen nicht so recht anfreunden. Hier trotzdem meine Liste:


    Rossini - Le Comte Ory
    Donizetti - Dom Sebastien
    Donizetti - La fille du regiment
    Gretry - Richard Coeur de Lion
    Gluck- Orphee et Eurydice
    Lully - Atys
    Rameau - Castor et Polluy
    Rossini - Moise et Pharaon
    Rossini - Guillaume Tell
    Gounod- Faust


    Von Offenbach, Boieldieu und Debussy kenn ich nichts, von Auber und Meyerbeer nur Aufnahmen auf deutsch und italienisch und Bizets Carmen sowie Massenet mag ich nicht.


    LG joschi

  • Meine Liste hat, nciht zuletzt dank Tamino, eine arge Veränderung erfahren und muss deshalb dringend revidiert werden. Aktuell:


    Berlioz: Les Troyens
    Rameau: Les Boréades
    Poulenc: Dialogues des Carmelites
    Gluck: Orphée
    Bizet: Les pecheurs de perles
    Massenet: Manon
    Delibes Lakmé
    Thomas: Hamlet
    Gounod: Romeo et Juliette
    Debussy: Pelleas et Melisande


    Den Guercoeur und so manches Andere habe ich noch vor mir, das fleisst dann evtl in eine spätere Wertung mit ein.
    Lieber Joschi, was an der Frz. Tonsprache kühl sein soll, musst du mir aber erstmal erklären ?(
    Deine Liste besteht ja zu 50 % aus Italienern ;)
    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Lieber Joschi, was an der Frz. Tonsprache kühl sein soll, musst du mir aber erstmal erklären ?(
    Deine Liste besteht ja zu 50 % aus Italienern ;)
    F.Q.


    Hallo liebe Fairy Queen!


    Die französischen Opern, die ich kenne (ein paar sinds schon), haben im Vergleich zu den zur selben Zeit entstandenen Opern eher dunklere Klangfarben und wirken für mich distanzierter und daher kühler. Kühler im Sinne von "etwas aus der Entfernung erzählend". Der Komponist, so empfinde ich das jedenfalls, geht weniger mit der Tonsprache weniger lebhafter um und daher "lebt" das Stück bei den Italienern einfach mehr. Das trifft vor allem für die romantischen Opern zu.


    Bei den Barockopern mache ich keinen Unterschied zwischen französischer Tragedie lyrique und Opera seria - zu verschieden sind sie doch - jedes Genre mit eigenen Reizen.


    Gretry und Gluck, ich erdreiste mich und bezeichne sie als "Klassik", sind den damals gängigen italienischen Opern sehr, sehr ähnlich und meiner Meinung nach genauso detailverliebt und klangfarblich intensiv.


    Bei den romantischen Opern sind für mich die intensiveren Momente bei den Italienern zu finden. So mitressenden Affektsteigerungen und klare, aber so eindringlich einfühlsame Klangfarben wie bei Bellini und Donizetti finde ich bei den Franzosen kaum.


    Zu Bizet und Massenet bleibt zu sagen, dass mich die Opern zu dieser Zeit generell wenig interessieren (einige Ausnahmen gibts schon Andrea Chenier, Boheme, Othello, Butterfly). Die Carmen fand ich auf CD und DVD irrsinnig langweilig, da eben diese intensiven Erlebnisse wie bei Donizetti oder Bellini fehlten. Für mich wirkt das melodisch eher einfallslos und unterkühlt. Das warmherzige, das italienische Temperament, dass, so finde ich jedenfalls, auch in der Belcanto-Oper so typisch ist und diese unverkennbar macht, finde ich bei den französischen Zeitgenossen kaum.
    Ich hoffe es bei Meyerbeer zu finden, wenn nicht, werde ich die französische Oper wohl nie lieben.


    LG joschi

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  • Dann auch eine Liste von mir


    Lully: Armide
    Rameau: Dardanus
    Gluck: Armide
    Rousseau: Le devin du village
    Cherubini: Médée
    Auber: Fra Diavolo
    Meyerbeer: Les Huguenots
    Halévy: La Juive
    Berlioz: Les Troyens
    Bizet: Les pecheurs de perles


    Ich höre hier mal auf, weil die Nr. 10 (chronologisch) erreicht worden ist. Ich bekomme aber auch noch weitere 10 hin bis zum fantastischen Messiaen (Saint Francois d'Assise), den ich in Bochum unter Cambreling sehen durfte.


    Liebe Grüße Peter

  • Zitat

    Original von Joschi Krakhofer
    Die Carmen fand ich auf CD und DVD irrsinnig langweilig, da eben diese intensiven Erlebnisse wie bei Donizetti oder Bellini fehlten. Für mich wirkt das melodisch eher einfallslos und unterkühlt.


    LG joschi


    Distanziert kann ich ja noch verstehen, aber melodisch einfallslos??? :no::no:
    Die Carmen sprüht nur so vor geistreichen Einfällen. Ich weiß, daß manche hier die Carmen überbewertet sehen und sich eher an den den Perlenfischern von Biezt orientieren. Ich denke schon, daß die Carmen Bizets größter Wurf ist und gleichzeitig zu den großen Opern der Geschichte gehört. Man darf nicht vergessen, daß eine Oper sich nicht nur im Erfinden schöner Melodien erschöpft. Wie Bizet die Musik als autarkes Gebilde und Kontrastpanorama zur Handlung setzt ist zu der Zeit - zumindest laut Feils Musikchronologie - ziemlich einzigartig.


    :hello:

  • Ich liebe die französische Oper und kenne auch entsprechend viele, so dass ich Schwierigkeiten habe, mich auf zehn zu beschränken.


    Gounod: Faust
    Gounod: Romeo et Juliette
    Thomas: Mignon
    Meyerbeer: L´Africaine
    Meyerbeer: Les Huguenots
    Massenet: Manon
    Berlioz: La damnation de Faust
    Massenet: Werther
    Offenbach: Les Contes d´Hoffmann
    Halevy: La Juive


    Die französischsprachigen Opern von Rossini u. Donizetti habe ich jetzt einfach mal weggelassen.


    Viele Grüße
    Jolanthe

  • Nur, um auch mal ein paar andere Titel ins Spiel zu bringen, nenne ich mal nicht nur die selbstverständlichen Schlachtrösser, die hier mit Recht immer wieder genannt werden, sondern diejenigen, die mich in meinen beiden Tamino-Jahren am meisten und liebsten beschäftigt haben, wiederum chronologisch, ohne Rangfolge und nur eine pro Komponisten, was natürlich ungerecht ist:


    Rameau: Platée
    Cherubini: Les deux journées
    Hérold: Zampa
    Auber: Le Domino noir
    Meyerbeer: Robert le Diable
    Adam: Si j'étais roi
    Thomas: Le songe d'une nuit d'été
    Berlioz: Benvenuto Cellini
    Offenbach: Les Fées du Rhin (noch mehr natürlich seine Operetten)
    Chabrier: Le roi malgré lui
    Massenet: Thais


    Das soll bitte keine Protzliste sein, sondern das Augenmerk darauf lenken, wie viele vorzügliche Kandidaten es auch ohne Einbeziehung italienischer Komponisten gibt, die eher auf französische Libretti als französische Opern komponiert haben, und von denen die meisten wohl nie oder kaum gehört haben.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Zitat

    Original von Wulf
    Man darf nicht vergessen, daß eine Oper sich nicht nur im Erfinden schöner Melodien erschöpft. Wie Bizet die Musik als autarkes Gebilde und Kontrastpanorama zur Handlung setzt ist zu der Zeit - zumindest laut Feils Musikchronologie - ziemlich einzigartig.


    :hello:


    Hallo Wulf!


    Diese Einzigartigkeit der "Musik" und der für damalige Zeit sehr unmoralischen Handlung war es auch, der das Publikum bei den ersten Aufführungen abstieß. Diese Oper, die meiner Meinung nach von zwei, drei guten "Nummern" lebt, finde ich in der Gesamtkonzeption eher uninteressant und in den Aufnahmen die ich auf französisch kenne, unspannend dargebracht. Den einzigen Moment, wo ich Bizets Musik verehren gelernt habe, war ein deutscher Querschnitt mit Torsten Ralf (aus den End-30ern). DAS war Dramatik pur, elektrisierende Spannung bis zum letzten Ton.


    Ich habe neben der Musik an sich auch ein leichtes Problem mit der französischen Sprache an sich - die Klangästhetik der Sprache, liegt mir einfach nicht. Französische Opern auf italienisch oder deutsch geht eher noch.
    Vor allem bei den französischen Romantikern tu ich mir schwer, da die Sprache eine eher langsamere Musik verlangt, ganz im Gegensatz zum italienischen.


    LG Joschi

  • Hallo,


    anbei meine Favoriten gemäß persönlichem Geschmack:


    1. Berlioz - La Damnation de Faust ("Markevitch-Aufnahme"!)
    2. Debussy - Pelléas et Mélisande
    3. Massenet - Werther
    4. Gounod - Faust
    5. Bizet - Carmen


    Verdis 'Don Carlo(s)' werte ich einmal willkürlich nicht als französische Oper, sonst wäre es Platz 1. Ebenso werte ich Cherubinis "Médée" nicht als französische Oper...ich kenne diese auch nur in der italienischen Fassung (Medea), sonst wäre es Platz 2.


    Trotzdem muss ich einige...viele weglassen.


    Bis dann.

  • Rideamus hat natürlich recht, die bekannten "Schlachtrösser" wegzulassen, die ohnehin jeder kennt. Ein paar Beispiele habe ich auch noch, die es verdient hätten, in den Reigen aufgenommen zu werden (ohne Wertung, in alphabetischer Reihenfolge nach Komponisten):


    ADAM - LE TOREADOR


    AUBER :
    GUSTAVE III ou LE BAL MASQUE
    LE CHEVAL DE BRONCE


    BERLIOZ - BEATRICE ET BENEDICT


    BOIELDIEU - LE CALIFE DE BAGDAD


    CHARPENTIER, Gustave
    LOUISE + JULIEN (Teil 2 von “Louise”)


    CHAUSSON - LE ROI ARTHUS


    DELIBES - Le Roi l'a dit


    IBERT - ANGELIQUE


    LALO - LE ROI D’YS


    MAILLART - LES DRAGONS DE VILLARS


    MESSAGER - VERONIQUE


    POULENC - LES MAMELLES DE TIRESIAS


    RAMEAU - CASTOR ET POLLUX


    ROUSSEAU - LE DEVIN DU VILLAGE


    SAINT – SAENS - HENRY VIII.


    SATIE - SOCRATES


    u.v.m......


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Joschi Krakhofer


    Hallo Wulf!


    Diese Einzigartigkeit der "Musik" und der für damalige Zeit sehr unmoralischen Handlung war es auch, der das Publikum bei den ersten Aufführungen abstieß. Diese Oper, die meiner Meinung nach von zwei, drei guten "Nummern" lebt


    Hallo Joschi,


    halt jedem das seine. Es sind eben nicht nur zwei, drei Nummern - auch nach landläufiger Meinung, die Oper hat viel mehr melodischen Einfallsreichtum, ansonsten wäre sie nicht derart beliebt. Jede Nummer ist ein Highlight in der Oper.
    Habe mich nach Deinem Lob erneut versucht in Donizetti einzuhören. Mir geht es genauso wie Dir bei der Carmen - ich find das eher öde - lässt man den belcanto weg, bleibt nicht viel übrig :stumm: Melodiös sind Lully und Rameau viel inspirierter, oder um in Italien zu bleiben, auch Rossini, wenn ich auch mit dem nicht sonderlich viel anfangen kann :angel:


    Geschmäcker sind eben verschieden. Ich achte eben nicht nur auf belcanto :baeh01:
    :hello:
    Wulf

  • Meine persönlichen Favoriten:



    Meyerbeer: Le prophète
    Bizet: Carmen
    Gounod: Faust
    Offenbach: Les Contes d´Hoffmann
    Berlioz: Les Troyens



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Ich liebe französische Opern sehr, auch wenn ich durch Tamino gelernt habe, dass sie heutzutage wohl völlig falsch gesungen werden ;) Macht nix, ich kenne sie nicht anders und habe sie so ins Herz geschlossen :] Meine Favoriten ändern sich ständig, je nachdem, was ich gerade intensiv höre.
    Momentan ist es Rameau, daher also:
    Rameau, Platée
    Dardanus
    Les Indes Galantes
    Bizet, Carmen
    Massenet, Werther
    Gounod, Romeo et Juliette
    Faust
    Thomas Ambroise, Hamlet
    Offenbach, Les Contes d'Hofmann
    Poulence, Dialoges des Carmélites


    lg Severina :hello:

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  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Den Guercoeur und so manches Andere habe ich noch vor mir, das fleisst dann evtl in eine spätere Wertung mit ein.
    F.Q.


    Liebe Fairy Queen,


    unbedingt. Den Guercouer habe ich auch noch vor mir, sehr ans Herz legen möchte ich Dir - nach Meinung Csampais und Goldbecks dem Pelleas ebenbürtig - Dukas Ariane et Barbe-Bleue. Was für ein Werk!!! :jubel::jubel:


    :hello:
    Wulf

  • Oh ja, französische Opern :yes: :beatnik: :jubel: (ich entdecke da gerade immer mehr für mich) haben zur Zeit bei mir diese Platzierung:


    1. Les Troyens - Hector Berlioz


    2. Dialogues des carmélites - Francis Poulenc


    3. Pelléas et Mélisande - Claude Debussy


    4. Carmen - Georges Bizet


    5. Les contes d´Hoffmann - Jacques Offenbach

  • Lieber Wulf, der Guercoeur liegt ganz oben auf meinem Cd Stapel und ich bin sehr gespannt auf das Werk, das unseren gleichnamigen User so "vom Hocker gerissen hat"!


    Dukas kommt auch noch- wenn nur die Tage 48 Stunden hätten und man die Nächte abschaffen könnte......


    Ich habe mich hier übrigens absichtlich brav an die Best of Liste und die Zahl 10 gehalten- natürlich hätte ich noch einen ganzen Stapel anderer Opern, wenn man ncht die Qual der Wahl verlangt hätte !


    Und wenn auch noch Operetten Zutritt haben.....


    Vorgestern hab ich mich nämlich da mit etwas Superköstlichem amüsiert:
    Henri Christine: PHI-PHI. (dank des Riddle-Jack, versteht sich...)
    Wobei man wissen mussen, dass Phi-Phi der antike Künstler Phidias ist, das Ganze in Athen spielt, u.A. Perikles und Aspasia auftauchen und die Franzosen einfachdie intelligentesten Operettenkomponisten sind. Maginifique!


    Lieber Joschi, ich glaube zu erraten, was Du mit Kälte meinst.
    Die Leidenschaft der Italiener hat immer etwas Pathetisches, die der Franzosen bleibt elegant und auch witzig oder -wenn das nicht gelingt- rutscht dann leider tatsächlich ins Süsslich-Beliebige ab
    Es bleibt immer eine gewisse intellektuelle Distanz bestehen, was man aber durchaus auch als Vorteil begreifen kann.
    Diese Distanz erlaubt es nämlich, sich nicht im Fond zu verlieren, sondern in der Form zu bleiben.
    Und sie erlaubt auch, in einer Musik nicht unter-sondern aufzugehen.


    Ich bin ja schon quasi Herkunft und Leben zwischen Deutschland, Frankreich und Italien gestellt und mache mir sehr viel Gedanken über die Mentalitäten, Kulturen, Musiken.
    Ich musste die frz. Musik auch erst lieben lernen, aber nun, da ich es tue, ist das eine unglaublcihe Wohltat.
    Sie hilft sehr gut die Leichtigekit des Seins zu erleben, auf der Erde zu bleiben, nciht im emotonalen Chaos zu versinken. Zu spielen. Zu denken. Zu lachen.
    Wenn das mal nichts ist?


    F.Q.

  • Lieber Joschi,


    mir gehts interessanterweise genau umgekehrt wie dir: Ich liebe französische Oper und finde den Großteil der italienischen Oper musikalisch uninteressant... Für mich besteht der Unterschied, den ich wahrnehmen kann, in der Feinfühligkeit der musikalischen Gestaltung: die französische Musik ist meiner Meinung nach sensibel, geistreich und individuell auf die Charaktere zugeschnitten, die italienische hat die Neigung, mit dem Holzhammer aufzutrumpfen und zeichnet sich durch eine gewisse Austauschbarkeit aus - zumindest empfinde ich das so.


    Und das, obwohl ich eigentlich ein Italien-Fan bin. Auch ein Fan einiger italienischer Komponisten, besonders von Vivaldi. Aber im Gebiet der Oper bin ich Franzose. ;) (Mit ein paar mährischen Einsprengseln... :D) Die französische Musik, da hat Fairy Queen auch ganz Recht, hat etwas leichtes, mediterranes, spielerisches und lichtreiches und spricht mich unmittelbar an.


    (Deswegen fange ich gar nicht an, eine Rangliste französischer Lieblingsopern hier einzustellen. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen und aufhören soll, und vor allem nicht, in welcher Reihenfolge...)


    Liebe Grüße,
    Martin

  • So, dann möchte ich auch mal meine Frazösische Opernrangfolge bekanntgeben!


    1. Perlenfischer_____Bizet
    2. Werther ______Massenet
    3. Les Hugeonots__Meyerbeer
    4. Le Prophete______ Meyerbeer
    5. Carmen______Bizet
    6. Benvenutto Celini____Berlioz
    7. La dame blanche _____ Boieldieu
    8. Das schöne Mädchen von Perth__ Bizet
    9. L enfant et les sortileges ___ Ravel


    Die meisten anderen frazösischen Opern die ich bisher gehört habe missfallen mir meistens sehr wie z.B. Hoffmanns Erzählungen von Offenbach. Warum genau kann ich jetzt nicht erläutern. Da müsste ich mir die CD erst mal wieder aus der Bibliothek ausleihen.


    Gruß
    Chrissi

  • Meiner Meinung nach die fünf wichtigsten französischen Opern, die ich auch über alle Maßen schätze, sind (wertungsfreie Reihung):


    - Jean-Philippe Rameau: "Les Boréades"
    - Georges Bizet: "Carmen"
    - Hector Berlioz: "Les Troyens"
    - Claude Debussy: "Pelléas et Mélisande"
    - Olivier Messiaen: "Saint Francois d'Assise"


    Daneben gibt es einige französische Opern, denen ich einen Rang zuspreche, der dem dieser fünf nur geringfügig unterlegen ist.


    - Marc-Antoine Charpentier: "Medée"
    - Jean-Joseph Mouret: "Les Amours de Ragonde"
    - Emmanuel Chabrier: "Le Roi malgré lui"
    - E. Chabrier: "Gwedoline"
    - Ernest Chausson: "Le Roi Arthus"
    - Gabriel Fauré: "Pénélope"
    - Paul Dukas: "Ariane et Barbe-bleu"
    - Maurice Ravel: "L'enfant et les sortilèges"
    - Albert Roussel: "Padmavati"
    - Darius Milhaud: "Le pauvre mâtelot"
    - D. Milhaud: "Christophe Colomb"
    - Francis Poulenc: "Les mamelles de Tirésias"
    - F. Poulenc: "Les Dialogues des Carmélites"
    - Pascal Dusapin: "Roméo et Juliette"
    - Philippe Hersant: "Le château des Carpâthes"
    - Michèle Reverdy: "Medée"
    - Edith Canat de Chizy: "Tombeau de Gilles de Rais"



    Weiters gibt es eine Reihe von Opern, die ich sehr liebe, obwohl ich weiß, daß sie nicht in allen Momenten mit der letzten Geschmackssicherheit komponiert sind oder im "Timing" gewisse Schwächen haben, deren Höhepunkte aber zum besten gehören, was die Bühne besitzt. Das wären:


    - G. Bizet: "Les pêcheurs de perles"
    - G. Bizet: "Djamileh"
    - Camille Saint-Saens: "Samson et Dalila"
    - C. Saint-Saens: "La princesse jaune"
    - Edouard Lalo: "Le roi d'Ys"
    - Jules Massenet: "Le jongleur de Notre-Dâme"
    - Gustave Charpentier: "Louise"
    - Albéric Magnard: "Guercoeur"
    - Jean Cras: "Polyphème"
    - Guy Ropartz: "Le pays"
    - Henry Tomasi: "Don Juan de Manara"
    - Jacques Ibert: "Angélique"
    - Jean Francaix: "La Princesse de Clèves"
    - Henry Sauguet: "La Chartreuse de Parme"
    - Darius Milhaud: "Maximilien"
    - Marcel Landowski: "Le fou"
    - Philippe Manoury: "60e Parallèle"
    - P. Dusapin: "Perelà"
    - Charles Chaynes: "Jocaste"


    Dazu kommen ein paar Komponisten, die ich sehr schätze, deren Opern sprachbedingt als französisch gelten können oder im französischen Kulturkreis fest verankert sind, obwohl das Geburtsland der Komponisten nicht Frankreich ist.


    - Jean Baptiste Lully: "Persée"
    - Georges Enesco: "Oedipe"
    - Igor Strawinskij: "Le Rossignol"
    - Arthur Honegger: "Antigone"
    - A. Honegger: "Jeanne d'Arc au bûcher"
    - Philippe Boesmans: "Jeanne et Gilles"
    - Claude Vivier: "Kopernikus"


    Bleiben noch drei Fragmente zu nennen, die ich für in höchstem Maße bedeutend halte und bei denen es ein Jammer ist, daß die Werke unvollendet blieben:
    - E. Chabrier: "Briséis"
    - C. Debussy: "Roderigue et Chimène"
    - C. Debussy: "La chute de la maison Usher"


    :hello:

    ...


  • Dachte ich mir doch, auf Dich ist Verlass, Edwin! ;)


    Aber sage mal: wo hast Du denn den Don Carlos gelassen?? :P

  • Ich füge ab heute definitiv Guerceur von Albéric Magnard hinzu!
    Auch wenn ich erst den ersten Akt gehört habe- das ist genial!


    Don Carlos ist sowohl eine italiensiche wie auch frz. Oper. die frz. Fassung hat eine Menge für sich.
    Gounods Faust und Massenets Werther sind doch auch keine deutsche n Schauspiele- oder etwa doch? :D


    F.Q.

  • Lieber Edwin,


    Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Bleiben noch drei Fragmente zu nennen, die ich für in höchstem Maße bedeutend halte und bei denen es ein Jammer ist, daß die Werke unvollendet blieben:
    - E. Chabrier: "Briséis"
    - C. Debussy: "Roderigue et Chimène"
    - C. Debussy: "La chute de la maison Usher"


    volle Zustimmung meinerseits!
    Was mich in diesem Zusammenhang interessiert, ob Du schon einmal die Gelegenheit hattest, einen Einblick in die leider unvollendet gebliebene Partitur von Lili Boulangers einziger Oper 'La Princesse Maleine' (1912-16) zu bekommen und - falls ja - ob Deiner Meinung nach eine Möglichkeit besteht, durch ein paar Ergänzungen eine Aufführungsfassung zu erstellen. Immerhin hat Boulanger etwa vier Jahre daran gearbeitet, so daß ich vermute, daß die Arbeit an der Oper einigermaßen vorangeschritten sein dürfte.
    Im Falle von Debussys 'Rodrigue et Chimène' und 'La Chute de la Maison Usher' hat es ja Versuche der Vervollständigung gegeben, und auch der I. Akt von Chabriers 'Briséïs' ist vor einigen Jahren in einer Hyperion-Einspielung erschienen.
    Siehst Du also eine ähnliche Chance für Boulangers Oper?


    :hello:
    Johannes

  • Ich habe den Thread wieder geöffnet. Wenn hier nun wieder ein OT-Beitrag zu Schillers Don Carlos kommt, wird er ohne Vorwarnung gelöscht.


    Den Thread zu diesem Thema findet man hier


    Liebe Grüße Peter

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