DER VETTER AUS DINGSDA

  • Da in der Wiener Volksoper in der kommenden Saison "DER VETTER AUS DINGSDA" Premiere haben wird (da einzelne Solistenproben schon am Probenplan stehen, darf - obwohl noch nicht offiziell - das Vorhaben schon angekündigt werden), möchte ich mich entsprechend vorbereiten (ich kenne diese Operette absolut nicht). Beim googeln habe ich aber nur Querschnitte gefunden.


    Hat, liebe Taminos oder Paminas, jemand eine Gesamtaufnahme, die er/sie mir überspielen kann ?


    mit Dank im Voraus
    Michael 2

  • Lieber Brunello,


    Gesamtaufnahmen gibt es tatschlich nur auf dem grauen Markt, darunter ein recht ordentlicher Rundfunkmitschnitt aus München unter Peter Falk.


    Hier in Tamino findest Du bei einer entsprechenden Suche auch einiges, darunter sogar eine Fortsetzung von "Rosenkavalier", und zwar hier: Was wäre wenn? Wie Opern im richtigen Leben weiter gehen könnten


    Auch zu einer Aufführung hat sie sehr Interessantes geschrieben, nämlich hier: Der Vetter aus Dingsda am 6.10.2007 in Wiesbaden


    Von den offiziell erhältlichen Querschnitten finde ich diesen besonders empfehlenswert, den es allerdings nur im Verbund mit Jessels SCHWARZWALDMÄDEL gibt:



    Eine bessere Kopplung, nämlich mit Oscar Straus' EIN WALZERTRAUM, die vom Papierwert recht gut sein könnte, gibt es sogar für noch weniger Geld:



    Ich kenne die Aufnahme leider selbst noch nicht. Sehr viel Aufschluss und Anreiz gibt auch das Buch OPERETTE von Volker Klotz. Falls Du das mal in einer Buchhandlung einsehen oder in einer Bücherei kopieren kannst, das Relevanteste steht auf den Seiten 85 ff, 135 ff und 464/5.


    Jedenfalls kann ich Dir versichern, dass sich eine Beschäftigung mit der Operette lohnt, und nicht nur, weil das Libretto von Rideamus ist.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von Rideamus


    Eine bessere Kopplung, nämlich mit Oscar Straus' EIN WALZERTRAUM, die vom Papierwert recht gut sein könnte, gibt es sogar für noch weniger Geld:



    Lieber Michael,


    Ich kenne auch nur Querschnitte etc. Der obigen Empfehlung von Rideamus schließe ich mich vollkommen an. Zwar kenne ich von dieser Zusammenstellung nur die Auszüge aus dem "Walzertraum", aber diese Bauer-Theussl-Auszüge existieren in verschiedenen Zusammenstellungen und Pressungen und sind, soweit ich sie kenne, von großartiger Qualität, vielfach Referenzcharakter!


    Einiges findest Du auch in der Box: Plaisir des Operettes:



    LG


    Waldi

  • Lieber Michael,


    als Sammler hat man natürlich die eine oder andere Aufnahme dieser Operette im Schrank. Eine Münchner Rundfunkaufnahme mit Peter Falk ist mir allerdings nicht bekannt.


    Eigentlich kenne ich (ausser den bekannten Querschnitten) nur eine moderne Stereo-Aufnahme:


    Aufnahme: 1982, Studio
    Dirigent: Heinz Geese
    Orchester des WDR Köln


    Rollen und Sänger:


    Egon: Bully Buhlan
    Ein Fremder: René Kollo
    Erzähler: Hans-Dieter Hüsch
    Fremder (2): Freddy Breck
    Hannchen: Angelika Wolff
    Hans: Lutz-U. Plöth
    Josse: Benno Kusche
    Julia de Weert: Grit van Jüten
    Karl: Hans Joachim Worringen
    Wilhelmine: Evelyn Künneke


    *******************************************************


    Operettenfreunde, die im Einzugsbereich des Südwest-Rundfunks wohnen, konnten an den Osterfeiertagen den alten Spielfilm (von 1953) nochmal sehen:


    Der Vetter aus Dingsda
    Spielfilm Deutschland 1953


    Zitat

    Das riesige Landgut de Weert bei Sigmaringen ist nach dem Tod der Baronin de Weert in die Erbengemeinschaft der Familienmitglieder übergegangen. Den Hauptanteil an dem Besitz hat die hübsche Julia, die das bisher von ihrem Vormund Josef Kuhbrot, genannt Onkel Josef, verwaltete Gut nach ihrer Mündigsprechung übernimmt. Leider besteht die Gefahr einer Versteigerung. Onkel Josef, der ein fettes Provisionsgeschäft wittert, rät zur Auflösung des kostbaren Gestüts. Aber Julia weigert sich, den Besitz anzutasten. Nicht zuletzt deshalb, weil sie sich ihrem in "Dingsda", d. h. irgendwo in Holländisch-Indien weilenden Vetter Roderich verpflichtet fühlt, den die Baronin einst enterbt und in die Fremde geschickt hat. Doch Onkel Josef kapituliert nicht so schnell: Um seinen Einfluss auf die Leitung des Gutes wiederherzustellen, beschließt er, seinen Neffen August mit Julia zu verheiraten. August ist einverstanden, zumal der Onkel seine umfangreichen Schulden bezahlt. Auf der Fahrt nach dem Gut de Weert gabelt August den fröhlichen Wanderburschen Hans auf ...
    "Der Vetter aus Dingsda" von 1953 ist die zweite Verfilmung der beliebten Operette von Eduard Künneke. Die Handlung wurde hier von Holland ins Schwäbische verlegt. Mit dabei waren einige der beliebtesten Schauspieler der 50er Jahre wie Vera Molnar, Gerhard Riedmann, Grethe Weiser und Gunther Philipp.


    Rollen und Darsteller:
    Julia de Weetl Vera Molnar
    Hans, ein Wanderbursche Gerhard Riedmann
    Wilhelmine von Wildenhagen, genannt"Tante Wimpel" Grethe Weiser
    Roderich de Weert Joachim Brennecke
    Irmgard v. Ottenberg Irene v. Meyendorff
    August Kuhbrot Hans Richter
    Dr. jur. Egon Krumm Gunther Philipp
    Josef Kuhbrot Paul Westermeier
    Hannchen Ina Halley
    Otto Bauke Kurt Pratsch-Kaufmann
    Onkel Gustav Franz Otto Krüger
    Großtante Rosa Olga Limburg
    Hanne van Zeevenhook Edith Schallwer
    Witwe Knobel Herta Worell
    u.a.
    Kamera: Fritz Arno Wagner, Karl Löb
    Musik: Eduard Künneke
    Regie: Karl Anton

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    die Aufnahme unter Peter Falk stammt von 1980 und ist, falls sie Dich interessiert, (noch) auf OperaShare zu finden. Auch in ihr wirkt Grit van Jüten mit, aber der Tenor ist Adolf Dallapozza. Es ist eine Eigenproduktion des BR mit einem Erzähler (Gustl Weishappel). Das in der Schlussansage genannte "Münchener Rundfunkorchester" (statt BR SO) klingt zwar im Namen etwas unauthentisch, spielt aber recht gut, wie überhaupt die Aufnahme mehr als ordentlich ist.



    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von Rideamus
    Das in der Schlussansage genannte "Münchener Rundfunkorchester" (statt BR SO) klingt zwar im Namen etwas unauthentisch, spielt aber recht gut, wie überhaupt die Aufnahme mehr als ordentlich ist.



    Lieber Rideamus,


    das Münchner Rundfunkorchester ist ganz authentisch ;) und nicht mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zu verwechseln - es handelt sich um das zweite, kleinere Rundfunkorchester des BR, das auf dem Tonträgermarkt auch ganz gut vertreten ist. Informationen dazu gibt's hier. Außerdem findet man hier noch einen engagierten Beitrag von Michael Schlechtriem.



    Viele Grüße


    Bernd

  • Lieber Bernd,


    danke für die Erinnerung. Diese Beiträge hatte ich sogar gelesen, nur vergessen. Gut, dass wir Dich und Deinen Überblick haben. :yes:


    Mich hat halt irritiert, dass es tatsächlich eine Rundfunkaufnahme gibt, die Harald (noch) NICHT hat. :D


    :hello: Rideamus

  • Danke für die Info. Eine Alternative zu den Marszalek-Aufnahmen, gut zu wissen!



    Die als Füllsel auf der Documents-Aufnahme "Schwarzwaldmädel" enthaltenen Ausschnitte stammen meines Wissens auch aus einer Radio-"Gesamtaufnahme" des Nordwestdeutschen Rundfunks Hamburg von 1953, der in Sammlerkreisen kursiert:


    Aufnahme: Okt. 1953, Studio
    Dirigent: Wilhelm Stephan
    Symphonie-Orchester des NDR Hamburg
    Chor des NDR Hamburg
    Dialogsprecher: Rosemarie Gerstenberg, Gisela Peltzer
    Sänger:
    Fritz Göllnitz, Rupert Glawitsch
    Otto Albrecht, Anny Schlemm
    Adolf Meyer-Bremen
    Hilde Büchel, Lisa Otto
    Carl Bay



    LG
    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Da gibt es noch einen Querschnitt mit Renate Holm, Rudolf Schock,


    halt in der üblichen Eurodisc Besetzung, habe ich als LP daheim.


    Liebe Grüße Peter aus Wien

  • Ich habe diesen Faden ausgegraben, weil darin mehrfach die Rede ist von einer Rundfunk-Produktion der Operette aus München mit Peter Falk, die ich damals noch nicht kannte.


    Jetzt gibt es am Karnevalssonntag die Gelegenheit, die Operette in besagter Gesamtaufnahme kennenzulernen (Uwe hat es in "Operette im Radio" schon angekündigt, danke!):


    Sonntag, 14. Februar 2010, 19:03 Uhr Bayern Klassik

    Zum 125. Geburtstag des Komponisten

    Eduard Künneke:
    "Der Vetter aus Dingsda"
    Operette in drei Akten

    Julia - Grit van Jüten
    Hannchen - Elke Schary
    Josef Kuhbrot (Josse) - Heinz Friedrich
    Wilhelmine - Gretel Hartung
    Egon - Frieder Stricker
    Ein Fremder - Adolf Dallapozza
    Ein 2. Fremder - Norbert Orth
    Hans - Erwin Buchbauer
    Karl - Karl Dobmeier
    Erzähler - Gustl Weishappel
    Münchner Rundfunkorchester
    Leitung: Peter Falk
    Funkbearbeitung: Wilm ten Haaf
    Aufnahme von 1980


    Viel Spaß!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von oper337
    Da gibt es noch einen Querschnitt mit Renate Holm, Rudolf Schock,


    halt in der üblichen Eurodisc Besetzung, habe ich als LP daheim.


    Liebe Grüße Peter aus Wien


    Die Aufnahme gibt es auch als CD:



    Eduard Künneke (1885-1953)
    Der Vetter aus Dingsda (Ausz.)

    Künstler: Holm, Schock, Mira,
    Berlin SO,
    Schmidt-Boelcke
    Eurodisc , ADD, 1966


    Hörproben gibt es bei jpc.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • [quote]Original von Harald Kral
    Ich habe diesen Faden ausgegraben, weil darin mehrfach die Rede ist von einer Rundfunk-Produktion der Operette aus München mit Peter Falk, die ich damals noch nicht kannte.



    Eduard Künneke:
    "Der Vetter aus Dingsda"
    Operette in drei Akten

    Julia - Grit van Jüten
    Hannchen - Elke Schary
    Josef Kuhbrot (Josse) - Heinz Friedrich
    Wilhelmine - Gretel Hartung
    Egon - Frieder Stricker
    Ein Fremder - Adolf Dallapozza"



    Leider ist diese Gesamtaufnahme reichlich seltsam. Ich war sehr enttaeuscht von ihr. Der Erzaehler kommt leider viel zu haeufig in die Mitte der Ereignisse. Ich wuenschte, Erzaehler koennten aus Gesamtaufnahmen verbannt werden. Bei neueren Aufnahmen scheinen sie eine Entschuldigung zu bieten, keine, oder nur duerftige, Dialoge zu praesentieren. Das vermasselt mir dann immer das ganze Hoervergnuegen. Die Gesamtaufnahme mit Anny Schlemm und Rupert Glawitsch, die etwas weiter oben erwaehnt wurde, ist dagegen ganz reizend. Interessanter Weise haben beide Aufnahmen das "Regenlied" im 3. Akt gestrichen. Das habe ich bisher nur in der Kollo/Jueten Musikalischen Gesamtaufnahme zu hoeren bekommen.

  • Ich hatte diese Woche das Vergnuegen die WDR/Marszalek Aufnahme vom "Vetter aus Dingsda" von 1960 zu hoeren mit Herta Talmar, Franz Fehringer, Friedel Blasius und Brigitte Mira. Fuer Operetten-liebhaber, die Freude am Gesamtwerk haben, ist dies eine schoene Aufnahme, die komplette Musik (inklusive des Regenlieds im 3.Akt) bietet und vollstaendige Dialoge. Die Aufnahme ist zur Zeit nicht kommerziell erhaeltlich und scheint vor einigen Jahren im WDR gesendet worden zu sein, wie ich der Absage entnehme. :hello:

  • Zitat

    Original von Operettenfan:
    Der Erzaehler kommt leider viel zu haeufig in die Mitte der Ereignisse. Ich wuenschte, Erzaehler koennten aus Gesamtaufnahmen verbannt werden


    Ich habe den Beitrag erst heute gelesen, daher so spät die Antwort. Ich habe diese Aufnahme auch gehört und sogar aufgezeichnet. Ich kann der Kritik nur beipflichten. Es hat mich goße Mühke gekostet, den Erzähler mit Hilfe eines Split-Programms herauszuschneiden. Ich habe ebenfalls das Regenlied, das ich selbst immer gerne bei strömendem Regen singe, vermisst und daher in meiner Bibliothek auch die Aufnahme von René Kollo hinzugefügt.


    L.G.
    Uwe

  • Wie lustig, dass Du das erwaehnst, Uwe---ich habe genau das selbe mit der Falk "Faschingsfee" gemacht, die einen noch furchtbareren Erzaehler hatte, der quatschte selbst im Dialog in jedes dritte Wort rein. Nachdem ich ihn herausgeschnitten habe, ist die Aufnahme jetzt wunderbar, weil musikalisch gesehen es eine tolle Aufnahme ist (die mit Melanie Holliday). Mit dem "Vetter" habe ich es nicht gemacht, weil ich zwei nette aeltere Radio-gesamtaufnahmen habe.

  • Wenn ich mich nicht irre, ist hier noch eine interessante Aufnahme nicht aufgeführt worden. Es gibt einen Querschnitt der EMI mit dem FFB-Orchester unter der Ltg. von Werner Schmidt-Boelcke. Die Interpreten sind Erika Köth, Helga Hildebrand, Rudolf Schock, Wilhelm Strienz, Anneliese Preuss, Manfred Schmidt und Walter Hauck.

    W.S.

  • Korrekt Wolfgang. Den habe ich auch. Es gibtgaber noch einen interessanten Querschnitt, mit Köth, Görner, Förster, Hoppe, Mira und Lins.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)