Das knifflige Coverbildratespiel - Unterhaltung für Kunstkenner

  • Liebe Rätselfreunde, mich dünkt, ich habe ein neues Rätsel gefunden. Die Wiedergabe ist allerdings nicht berauschend - die Aufnahme selbst schon:



    Wer ist der Maler? Was stellt das Bild vor?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hallo:

    Rogier van der Weyden Das Jüngste Gericht (ca 1450)


    Dargestellt ist der Erzengel Michael, der mittels einer Balkenwaage die Seelen der erweckten Toten nach ihren Taten abwägt und ihnen den Platz im Himmel oder in der Hölle zuweist. Die guten und die bösen Taten wurden damals von ihm in einem Verzeichnis, das er für jeden Menschen angelegt hat, eingetragen, händisch, weil es zwar am jünsten Tag schon Compuiter geben wird, aber Windows vielleicht den Verantwortlichen nicht als zuverlässig genug erscheint (?)


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred, die Lösung ist perfekt. Auch dein Kommentar hat mir gefallen. Nun zu! Ein neues Rätsel droht.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Alfred Schmidt, lieber Rheingold1876


    Was ist Windows...?


    ich wette: Diese digitale Zeiterscheinung wird nie so lange bestehen wie dieses analoge Kunstwerk, das 1450 enstanden ist.


    Das Coverbild ist gar klein. So sieht das Altarbild Rogier van der Weydens (1399/1400-1484)  des Jüngsten Gerichts aufgeklappt die Festtagsseite präsentierend in seiner Gesamtheit aus:


    1920px-Rogier_van_der_Weyden_001.jpg



    Werden die Flügel im Alltag zugemacht, präsentiert sich das Werk so:


    Rogier_van_der_Weyden%2C_Das_geschlossene_Polyptychon.jpg


    LG moderato

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • moderato, Vielen Dank für das verliken zu diesem grandiosen Flügelaltear. Besonder beeindruckend fand ich die "falschen" Statuen. Diese Kunst der räumlichen Illusion heisst Trompe-l’œil - wenn ich mic nicht irre


    Wider Erwarten habe ich in relativ kurzer Zeit ein Coverbild gefunden, das wir noch nicht in diesem Thread hatten:

    Es heißt:.....ja jie denn ? und vor allem: Wer hat es gemalt.?


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Keine Ahnung habe ich, wer der Maler sein könnte. Mein erster Gedanke der Epoche in welcher es entstanden sein könnte, war der Biedermeier. Oder es ist das lichtdurchflutete Werk eines Vertreters der Romantik.


    Man sieht erhöht auf eine hügelige, teilweise bewaldete Wiesen-Landschaft mit See oder einem Fluss. Der Himmel ist wolkenlos in zarten Pastelltönen gemalt. De Lufttperspektive hat der Künstler gewählt. Je weiter die Hügel in der Ferne liegen, desto mehr Blauanteil haben sie, desto mehr verschwinden sie im Dunst. Im Vordergrund ist lichtes Gesträuch. Ein Birkenbestand reckt sich in die Höhe. Unten rechts ist etwas Undefinierbares, Helles auszumachen. Ist es ein Schäfer mit einem Umhang?


    Mal gucken, wer so etwas gemalt haben könnte.


    LG moderato

    .

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  • Der Maler ist Caspar David Friedrich und das Bild hat den Titel "Der Sommer".

    Aber wo es gemalt wurde/was es darstellt (Elblandschaft?), viell. sogar Italien, aber dort war er m.W. nie - keine Idee.

    Zum Nutzen und Gebrauch der Lehrbegierigen Musicalischen Jugend, als auch derer in diesem studio schon habil seyenden besonderem Zeitvertreib auffgesetzet und verfertiget (Johann Sebastian Bachs Eigentitel auf dem Titelblatt des Autographs des Wohltemperierten Claviers, Teil I, 1722)

  • Lieber Patebino. Die Antwort ist richtig.

    Es war ein besonders tückisches Rätsel, weil es so völlig atypisch für den Stil des Malers war.

    Entsprechend den Regeln dieses Threads bist nun Du derjenigfe, der das nächste Rätsel stellen darf.

    Damit kein Rätsel doppelt aufscheint (Moderatos Gededächnis reicht bis an den Anfang dieses Rätselthreads zurück ^^)

    empfiehlt es sich das mittels Suchfunktion abzklören. Hierzu ist die Funktion "Dieses Thema" aufzurufen.....


    Herzliche Gratulation !!


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Dann versuch ich mal mein erstes Rätselsteller-Glück mit diesem Cover:

    0760623097121.jpg


    Wer/was ist dargestellt bzw. wie ist der Titel des Bildes und wer war der Maler?

    Zum Nutzen und Gebrauch der Lehrbegierigen Musicalischen Jugend, als auch derer in diesem studio schon habil seyenden besonderem Zeitvertreib auffgesetzet und verfertiget (Johann Sebastian Bachs Eigentitel auf dem Titelblatt des Autographs des Wohltemperierten Claviers, Teil I, 1722)

  • 04c7a97e-a4a6-e96a-20d1-d84a9373e17e.jpg


    Das Gemälde stammt vom niederländischen Histotrienmaler Pieter Lastman (um 1583-1633 / links). Sein Motiv: David im Tempel.


    Bei der Beschreibung greife ich auif einen Text des Museums zurück, in den es aufbewahrter wird - dem Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig: "Das Gemälde zeigt den mit einem Hermelinmantel bekleideten König David Harfe spielend im Tempel. Er befindet sich vor dem Altar, auf dem ein Brandopfer dargebracht wird, und ist von Priestern, Sängern und mehreren Musikern umgeben. Lastman schilderte damit auch die zeitgenössischen Kirchenmusik; im Hintergrund ist vermutlich die Orgel der Oude Kerk in Amsterdam dargestellt. Auch die Architektur des hellbeleuchteten Innenraums entspricht der Barockzeit. Maßgeblich beeinflusst wurde Lastman bei seinem Italien-Aufenthalt durch Caravaggios Realismus und durch die Malweise von Adam Elsheimer."

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Lieber patebino, lieber Rheingold1876


    Herzlich willkommen im Tamino-Forum. Schön, dass du dich in diesem Thread aktiv beteiligst.


    Pieter Lastmann könnte man keine Beachtung schenken, wenn nicht ein wichtiger kunstgeschichtlicher Umstand unbedingt erwähnt werden muss:


    Er war der Lehrer Rembrandt van Rijns (1606-1669). Wikipedia klärt uns auf:


    Von 1620 bis 1624 war er (Rembrandt) Schüler von Jacob Isaacsz van Swanenburgh. Der in Italien geschulte Lehrer hatte sich auf Architekturmalerei und die szenische Darstellung der Hölle spezialisiert und vermittelte seinem Schüler die Grundlagen der Malerei. Die Gestaltung des Feuers in den Bildnissen der Hölle hat möglicherweise Rembrandts Interesse an der Darstellung des Lichtes geweckt. Im Anschluss absolvierte er 1624 eine sechsmonatige Lehrzeit bei dem Historienmaler Pieter Lastman in Amsterdam, die ihn stärker prägte als die vorherige Ausbildung. Lastman führte ihn in die Historienmalerei ein, die in der damals gültigen Rangordnung der Malereigattungen die höchste Position innehatte. Die Ausbildung bei zwei Meistern war zu der damaligen Zeit nicht ungewöhnlich.


    Rembrandt van Rijn war also 18 Jahre alt, als er Schüler Pieter Lastmann war.


    Das Bild Pieter Lastmans sieht in seiner Ganzheit so aus:


    gg_208_klein.jpeg?itok=PZnh6gxM



    Rembrandt hat ein ähnliches Thema, Saul und David, zwischen 1651 und 1654 (eine andere Quelle erwähnt etwa 1655 bis 1658) so gemalt:


    Rembrandt_Saul_and_David.jpg


    Man versteht, vergleicht man die beiden Gemälde, welche Meisterschaft Rembrandt van Rijn besitzt.



    LG Grüsse sendet


    moderato


    .

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  • Lieber Rheingold1876,

    das ist natürlich alles vollkommen richtig.

    Ich hatte es mir schwieriger erhofft ;(, aber wohl nicht nur Norddeutsche, Niedersachsen oder Braunschweiger kennen das Gemälde vermutlich aus eigener, unmittelbarer Anschauung.

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  • Lieben patebino, aus eigener Anschauung kenne ich dieses Gemälde nicht. Leider. Es ist mir aber als Abbildung vage bekannt gewesen. Erst durch eine kurze Recherche musste ich mich vergewissern, dass es tatsächlich von Lastman geschaffen wurde. Du hast eine sehr schöne Wahl getroffen. :) Nun befinde ich mich aber in der unangenehmen Lage, ein neues Rätsel stellen müssen. Meine eigenen Vorlagen sind knapp. Ich suche.


    Dir und allen Rätselfreunden einen besinnlichen Sonntag - vielleicht bei einem Blick in ein Bilderbuch. Bei mir liegen gesammelte Handzeichnungen von Goethe griffbereit.

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  • Lieber Rheingold1876


    Durch den Wechsel deines Avatars musste ich mich zwei Mal vergewissern, ob du es bist. ;) Die Katze werde ich vermissen.


    Wenn du ein neues Coverbildrätsel stellst, geht's in diesem Thread wieder weiter.


    LG moderato

    .

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  • Lieber moderato, ja, ich bin es - die Figur stellt auch selbigen dar wie auf dem alten Avatar. Es ist der Antinous (Antinoos). Der Kopf gehört zu einer nur teilweise erhaltenen lebensgroßen Statue aus Marmor, die in Delphi in der Nähe des Apollo-Tempels, der das legendäre Orakel beherbergt haben soll, ausgegraben wurde. Der lange Aufenthalt unter tiefen Erdschichten hat ihr diesen einzigartigen honigfarbenen Glanz verliehen. Das Foto stammt von mir. Es ist bei einem Besuch vor ein paar Jahren am originalen Schauplatz entstanden, den ich als magisch wie kaum einen anderen in Erinnerung habe.


    Ich habe mich zum Avatar-Wechsel entschlossen, weil es nach kritischen Äußerungen meinerseits an einem Konzert im Zoo ironische Reaktionen gab, die auch berechtigt waren. Also habe ich den Kater, dem es gut geht und der in diesem Moment unter meinem Stuhl liegt, entfernt.


    Nach einem neuen Rätsel suche ich schon heftig. Ich hoffe, bald eines zu finden.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Lieber Rheingold1876


    Ich bin beruhigt, dass es dem Kater gut geht.


    LG moderato

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • 879352-1-l-0.jpgDieser klassische Opernquerschnitt durch Verdis "Don Carlos" in deutscher Sprache ist im Laufe der Jahre in sehr unterschiedlicher Aufmachung auf den Markt gelangt - kurzzeitig auch mit dieser Illustration. Erstmals erschien er 1965 noch als LP bei der Plattenfirma Eterna. Gottlob Frick, der in etlichen Aufnahmen, die in der DDR produziert wurden, mitwirkte, singt den König, Martin Ritzmann die Titelrolle, die von mir sehr geschätze Hanne-Lore Kuhse die Elisabeth und Sigrid Kehl die Eboli. Als Carlos ist der Rumäne Dan Jordachesu (auch Iordachescu) zu hören. Heute werden solche Aufnahmen nicht mehr hergestellt, da gesamte Opern in Originalsprache (in diesem Falle Französisch bzw. Italienisch) bevorzugt werden. Als die Kataloge aber noch sehr übersichtlich und Platten relativ teuer waren, lernten Menschen viele Opern zunächst in dieser verkürzten Form kennen. Insofern spielten diese Querschnitte eine wichtige Roll bei der Verbreitung von Musik.


    Doch nun zur eigentlichen Sache: Wer ist der Maler des Bildes auf dem Cover, was stellt es vor?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold1876


    Ich danke dir für die Erläuterung zu den Schallplatten mit Opernquerschnitten.



    Als Urheber des Ausschnittes des Gemäldes auf dem Cover kommt nur einer in Frage: Francisco de Goya y Lucientes (1746-1828)


    Das Tribunal der Inquisition, gemalt zwischen 1816 bis 1819


    Francisco_de_Goya_-_Escena_de_Inquisición_-_Google_Art_Project.jpg



    Wenn eine Religion, in diesem Falle die katholische Richtung, mit der Gerichtsbarkeit einher geht, kommt nichts Gutes heraus.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Spanische_Inquisition



    Es grüsst dich


    moderato

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Lieber moderato, Du hast das Rätsel im Handumdrehen gelöst. Wie Verdi in seiner Oper "Don Carlos" ist Goya mit diesem Bild eine Darstellung des Inquisitors als Typ in seiner Gefährlichkeit und Bedrohlichkeit gelungen, wie sie eindrücklicher nicht sein kann. Leider habe ich das Bild bei einem Besuch in Madrid verpasst. :(


    Nun ist es an Dir, ein neues Rätsel zu finden. Ich bin gespannt. Auch wenn einem die Lösung nicht zufliegt, ist auch die stille Beteiligung für mich stets eine sehr erbauliche Beschäftigung.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold1876


    War den Zeitgenossen die Kritik Goyas an der Inquisition bewusst oder hatten sie zur Zeit der Entstehung die Gemälde zu diesem Thema als Darstellung der Fakten angesehen? 1834 wurde die Inquisition in Spanien abgeschafft.


    LG moderato

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Liebe Rätselfreunde


    Dieses Mal ein Rätsel aus dem Bereich Stadtarchitektur: Es reicht die Nennung, welche Örtlichkeit in welcher Stadt dargestellt ist. Der Stich stammt übrigens vom Architekten.



    Es grüsst euch


    moderato

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • War den Zeitgenossen die Kritik Goyas an der Inquisition bewusst oder hatten sie zur Zeit der Entstehung die Gemälde zu diesem Thema als Darstellung der Fakten angesehen? 1834 wurde die Inquisition in Spanien abgeschafft.


    LG moderato

    Lieber moderato, darüber müsste ich auch erst nachlesen. Aus dem Gedächtnis kann ich dazu nicht viel sagen.


    Dafür wage ich mich aber nach einiger Wartezeit an Dein neues Rätsel. Wenn mich nicht alles täuscht, hast Du uns nach Potsdam geführt und dort vor das Fortunaportal. Seinen Namen bezieht es von der Göttin, die auf der Kuppel schwebt. Das Tor bildet den Haupteingang zum Stadtschloss am Alten Markt. Mit seinem Wiederaufbau begann die etwas vereinfachte Rekonstruktion des Potsdamer Stadtschlosses, das heute den Landtag beherbergt.


    Vor der Zerstörung:


    image.jpg


    Und so sieht der Platz jetzt aus:


    1800.jpg

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Lieber Rheingold1876


    Du hast Potsdam und den Alten Markt herausgefunden. Die Nord-Ansicht des königlichen Schlosses hat ein unbekannter Künstler nach einem Stich von Andreas Ludwig Krüger (1743-1822) gemalt. Für den Aufbewahrungsort des Originals musste ich aufwändig recherchieren. Es ist im Potsdam-Museum.


    "Die Radierung gehört zu einer Serie von Graphiken, die Andreas Ludwig Krüger nach Johann Friedrich Meyer anfertigte (vgl. Inv.-Nr. 79-103b-K2a). Ebenso wie der Blick auf das Potsdamer Stadtschloss vom Lustgarten aus (Inv.-Nr. 79-108b-K2b), ist dieses Blatt eine Besonderheit innerhalb der Sammlung des Potsdam Museums: anhand der Staffagefiguren ist eine Datierung der mit Deckfarben überarbeiteten Radierungen auf circa zwanzig Jahre nach der Entstehung der ursprünglichen Graphiken vorzuschlagen. Der unbekannte Künstler reduzierte die Anzahl der Figuren um die Hälfte, versetzte ihre Standorte und passte die Mode dem zeitgenössischen Geschmack an. Die Architektur des Knobelsdorffschen Stadtschlosses hingegen ließ der Künstler unangetastet. Die beiden Blätter sind ein Beispiel der unmittelbaren Rezeption Krügers, die bis heute nicht abgerissen ist. Seine Potsdam-Ansichten sind die am häufigsten reproduzierten Veduten der Stadt."


    Nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg wurde mit Geldmitteln aus privaten Quellen der Wiederaufbau und die Rekonstruierung der Gebäude um den Alten Markt begonnen.

    Wikipedia klärt uns auf: "Der Software-Unternehmer und Mäzen Hasso Plattner übernahm im Zuge der Neubebauung des alten Potsdamer Stadtzentrums den Wiederaufbau des Palastes Barberini, um ein Kunstmuseum für Potsdam zu gründen. Zuvor hatte Plattner bereits einen Großteil der Fassadenrekonstruktion des benachbarten Potsdamer Stadtschlosses gestiftet." ... "Sein Vermögen wird auf rund 12 Milliarden Euro geschätzt (Stand November 2020)." in Zahlen 12'000'000'000 Euro


    Du bist mit der Suche nach dem Cover des nächsten Rätsels beauftragt.


    Es grüsst dich herzlich


    moderato


    Krüger%2C_Andreas_Ludwig_-_Nordansicht_des_Königlichen_Schlosses_von_Potsdam_-_Potsdam_Museum.jpg

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  • Zu Goya und seinem Verhältnis zur Inquisition habe ich etwas aus verschiedenen Quellen im Internet gefunden.


    "Ein Bild von Francisco Goya sorgte sogar für einen Skandal für den er sich vor der Inquisition verantworten musste. Goya schuf zwischen 1801 und 1802 die bekleidete und nackte Maja, wobei Die nackte Maya das erste Aktbild der spanischen Kunst ist, auf dem weibliche Schamhaare zu sehen war. Ursprünglich waren die nackte und die bekleidete Maya mit Scharnieren verbunden, so dass die nackte Version mit der bekleideten Darstellung verdeckt werden konnte. Wegen diesem Werk musste sich Goya 1815 vor der Inquisition verantworten."


    "Es ist keine Aufzeichnung von Goyas Aussage überliefert. Folge des Prozesses war allerdings, dass ihm der Titel des Königlichen Hofmalers aberkannt wurde."


    "Die nackte Maja wurde, nachdem sie in einem sogenannten Venus-Kabinett eines Madrider Palastes (einem Raum zur geheimen Hängung verbotener Bilder) entdeckt worden war, 1808 beschlagnahmt und zunächst 85 Jahre in den Magazinen der Inquisition, sowie danach im Lager der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando, unter Verschluss gehalten. Das Gemälde war dadurch lange fast vollständig unbekannt."


    "Aber nicht nur das freizügige Werk erregte das Missfallen der Kirche, auch die Werke Caprichos, eine Sammlung von Bildern, die er 1799 fertig stellte, und Desastres, in den Goya die Verfehlungen und Laster der damaligen Kirchenvertreter anprangerte. 1799 kann nur das Eingreifen des spanischen Königs verhindern, dass Goya vor der Inquisition erscheinen muss. Den Verkauf von den Bildern aus der Sammlung Caprichos musste Goya allerdings 15 Tage nach dem Erscheinen dann unterlassen."


    MADRID_050913_MXALX_057.jpg


    "Die spanische Inquisition war unter Napoleons Herrschaft über Spanien (1808 bis 1814) ausgesetzt worden. König Ferdinand VII. von Spanien führte sie wieder ein. Das letzte Todesurteil der spanischen Inquisition wurde am 31. Juli 1826 in Valencia gesprochhen. Erst am 15. Juli 1834 wurde die spanische Inquisition nach 356 Jahren von Königin Isabella II., Tochter von Ferdinand VII., abgeschafft. Nach dem zwischen 1721 und 1725 noch 160 Juden in Spanien hingerichtet worden waren, richtete sich die Inquisition zur Zeiten von Francisco de Goya vor allem gegen normale Gotteslästerer, Humanisten, Lutheranos und so genannte Bigamisten."


    Soweit so gut, könnte man annehmen. Das Denken, das dahinter steckt, setzt sich bis in die heutige Zeit fort. Autor des Artikels ist

    Othmar Kolmer, Jahrgang 1948, Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Salzburg


    https://www.zeit.de/zeit-gesch…sition-folter-todesstrafe

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  • R-15568844-1593785175-4853.jpeg.jpg



    Die technische Qualität des Gemäldes ist in dieser Wiedergabe bescheiden. Dennoch wage ich die Frage: Wer ist die Dame und wo ist sie zu besichtigen?

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  • Lieber Rheingold1876


    Schwierig war es diese Nuss zu knacken. Bilder in der Grösse einer Briefmarke hatten wir in diesem Thread öfters.


    Frau mit Fächer in verschiedenen Sprachen brachte keinen Treffer.


    Meine Annahme: Wenn Stimmen der Vergangenheit auf dieser Platte sind, muss auch eine Sängerin auf dem Cover sein. Ich habe nach Sängerinnen recherchiert, die zwischen 1926 und 1939 wirkten und fleissig die Namen, die ich ermitteln konnte, auf den Bildportalen eingegeben.


    Bei Getty images zeigte Claudia Muzio einen Treffer und lieferte die Bildinformationen.


    Portrait der italienischen Sopranistin Claudia Muzio (1889-1936) von Alvise Ranieri Tenti, 1911.


    Besichtigen kann man es im Museo Teatrale der Scala in Mailand. Ich nehme an, dass die Sängerin in der Rolle der Violetta aus der Oper La Traviata portraitiert wurde, weil sie eine weisse Kamelie in der Hand hält.


    ClaudiaMuzio.jpg


    Hier hört man Claudia Muzio in dieser Rolle in einer Aufnahme aus dem Jahr 1911, dem Jahr als das Gemälde entstand. Damals war sie 22 Jahre alt.



    Im Forum hat die Sängerin einen mit zwei Beiträgen schmalen Thread Claudia Muzio (1889 - 1936)


    Wikipedia hat in italinischer Sprache einen ausführlichen Artikel: https://it.wikipedia.org/wiki/Claudia_Muzio


    Es grüsst dich


    moderato

    .

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  • Lieber moderato, die Lösung, sogar um den Namen des Malers erweitert, ist perfekt. Wen es mal nach Mailand verschlägt, der solle sich das Museo Teatrale der Scala, diese wunderbar altmodische Kunstkammer der Oper, nicht entgehen lassen. Selbst bin ich aus dem Staunen nicht herausgekommen. Ich kann mich auch an das Bild von Claudia Muzio erinnern, das ich ziemlich hoch gehängt fand. Die Darstellung auf dem Cover ist seitenverkehrt. Es versteht sich, dass ich die große einzigartige EMI-Sammlung - inzwischen auf CD - in meinem Bestand habe. Ich habe sie immer griffbereit, schon, um nicht zu vergessen, wie gesungen werden muss! Im Netz kann man das Museum auch digital besuchen, durch die Räume schlendern und sich einzelne Exponate heranziehen. Momentan finde ich nur den Link nicht. Die Aufnahmen der Muzio waren nie vom Markt verschwunden. Bei unserem Werbepartner jpc sind etliche CDs im Angebot. Mir ist die Sängerin mit ihrer leidenschaftlichen veristischen Stimme immer sehr nahe gegangen. Sie singt - wenn man das mal so sagen darf - ziemlich modern.


    Dir ist schon klar, dass Du uns ein neues Rätsel wirst suchen müssen?

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  • Lieber Rheingold1876


    Coverbilder aus der Opernwelt sind selten gewählte Rätselvorlagen. Es war, wie ich schon geschrieben hatte, besonders knifflig. Ich liefere noch den Link zum Museum der Scala in Mailand. Klickt man sich durch die gut bebilderten Seiten, wird man in eine längst vergangene Zeit versetzt.


    https://www.museoscala.org


    Die Box mit 10 CDs, auf der das Gemälde sichtbar ist, kann beim Werbepartner noch geordert werden.



    Ich werde ein neues Rätsel bald einstellen.

    Es grüsst dich herzlich


    moderato

    .

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  • Ich liefere noch den Link zum Museum der Scala in Mailand.

    Ganz wunderbar! Danke. Das ist der Link, der mich erst gestern noch durch die Räume wandern ließ.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Liebe Rätselfreunde


    Ein Coverbild, das etwas mit der Opernwelt zu tun hat.


    Wer hat's gemalt?



    Ein Hinweis: Der Titel der Oper sowie die literarische Vorlage, worauf sich der Opernkomponist und der Maler beziehen, ist auf der CD enthalten. Allerdings hat diese Oper in deutsch einen anderen Titel.


    Es grüsst euch herzlich


    moderato

    .

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