....möchte ich angesichts der Karajaniserung dieser Tage ausrufen.
Der Tagesspeigel ergeht sich in den letzten Ausgaben in Kniefällen, kritischen Betrachtungen, Einspielungshuldigungen etc.
Die mediale Überpräsenz erreicht selbst in vermeintlich seriösen Tageszeitungen eine Qualität, die der Berichterstattung über Britney Spears und anderen Sternchen in Boulevard-Formaten alle Ehre macht.
Das ganze in Ausmaßen, daß mir nach diesem zumute ist: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:
Das hat nicht einmal Karajan nicht verdient, so eine mediale Ausschlachtung hat IMO kein Dirigent verdient. Ein solches Brimborium würde ich bei KEINEM Dirigenten begrüßen -
egal wie sehr ich diesen schätze: weder Bernstein, noch Fricsay, noch Kleiber. Niemand.
Die Schumann-Resonanz vor zwei Jahren zu dessen 150. Todestag war nicht halb so ausufernd wie diese Bestätigung für einen degenerierten Markt, in dem es kaum um Kunst, sondern um autokatalysierende Medienprozesse geht.
Indes habe ich mir voller Erwartung das 1966er Dirigat Karjans der 5. Symphonie Beethovens auf arte angesehen. Nach dem zweiten Satz habe ich zur 9. von Beethoven unter Fricsay und den Philharmonikern gegriffen, zumindest zur "Ode".
Wulf