Bücher, die Ich nie mehr lesen würde...

  • zum Felix Krull:

    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Enttäuscht war ich lediglich (ich hatte mich nicht vorbereitet - auseinandergesetzt bevor ich das Buch Las -was aber andrerseits die Spontanität des Eindrucks nicht verwischt !!) als ich bemerkte, daß das Buch EIGENTLICH ein Torso ist, die Geschichte endet irgendwo.


    Heisst ja auch «Der Memoiren erster Teil», und dafür hat er über vier Jahrzehnte gebraucht, nochmal vierzig Jahre hatte TM nicht. :faint:


    Und hier bewahrheitet sich die Lebensweisheit "was lange währt, wird endlich gut": Der Roman ist nach meiner Auffassung absolute Spitze, ich werde ihn wohl demnächst zum x-ten Male lesen, das erste mal war mit 14Jahren, freiwillig.
    d.h. er gehört nicht in diesen thread :no:


    Den Zauberberg als Hörbuch von Gerd Westphal, den sollte man gehört haben.

    if you have to have jazz explained to you, you'll never know. L. Armstrong

  • Ich möchte auf diesem Wege vor Boris Akunin warnen. Ein schrecklicher Autor. Ich habe auf Empfehlung einen Roman aus der Fandorin-Reihe gelesen. Nie wieder.
    Akunin ist ein großer Künstler darin, viel zu reden aber nichts zu sagen. Dabei imitiert er den Stil großer russischer Autoren wie Dostojewskij - was einige wohl zu dem Urteil verleitet, es mit einem großen Autor zu tun zu haben.


    Akunin ist, jedenfalls aus meiner Perspektive: reine Zeitverschwendung.


    :angry:
    M.

  • Lieber Mengelberg !


    Ich möchte doch eine Lanze für Boris Akunin brechen !


    Die meisten seiner Fandorin - Bücher habe ich gelesen, es sind aber nicht alle gleich gut. Einige werde ich kein zweites mal lesen, aber einige sind, wenn man den Stil goutiert, ausgezeichnet.


    Der Operngernhörer :hello:

  • Lieber Bernd,


    beim Stöbern auf den Seiten des Forums fand ich als Neuling das schonungslose Urteil über Thomas Mann - dazu eine kleine Ergänzung, zumal ich den Joseph-Roman für einen der interessantesten Romane der Weltliteratur überhaupt halte (was natürlich nicht bedeuten soll, das andere nicht eben eine andere Meinung haben dürfen, und ein Werturteil will das auch nicht sein).


    Ein namhafter ungarischer Literaturhistoriker Antal Szerb hat von diesem Werk Th. Manns geschrieben: die ersten fünfzig Seiten sind sehr schwer zu lesen, als wenn der Autor gleich am Anfang die Leser zurückschrecken wollte. Vielleicht wollte Thomas Mann nicht, dass man seinen Roman etwa im Strandbad liest. Wenn man aber trotzdem weiterliest, findet man sich bald inmitten einer Welt voller Abenteuer.


    Dass der Roman so lang ist, soll niemanden davon abhalten, ihn zu lesen. Nach fünfzig Seiten geschichtsphilosophischer Gedankengänge liest er sich leicht und leichter.


    Gruß
    Piroska

  • Einen wunderschönen Abend euch allen.


    Ich schrieb zwar vor ein paar Tagen,dass ich den Zauberberg nie wieder lesen würde,bin mir jetzt aber nicht mehr wirklich sicher.
    Vielleicht würde sich ein zweites Mal doch lohnen...
    Ich weiss es nicht...


    LG


    Hörer
    :hello:

    ARROGANZ IST DIE PERÜCKE GEISTIGER KAHLHEIT.

  • Lieber Mengelberg !


    Ein zweites und drittes Mal würde ich lesen:


    Fandorin
    Die Schönheit der toten Mädchen
    Der Tod des Achilles
    Die Diamantenkutsche (war der Schlüsselroman für mich, die Erleuchtung kam erst im letzten Satz des Buches)


    Solltest Du eines davon in die Hand bekommen, lass mich Deine Meinung wissen.


    Herzliche Grüße -


    der Operngernhörer :hello:

  • Hallo Piroska


    Zitat

    Original von kopiroska Ein namhafter ungarischer Literaturhistoriker Antal Szerb hat von diesem Werk Th. Manns geschrieben: die ersten fünfzig Seiten sind sehr schwer zu lesen, als wenn der Autor gleich am Anfang die Leser zurückschrecken wollte. Vielleicht wollte Thomas Mann nicht, dass man seinen Roman etwa im Strandbad liest. Wenn man aber trotzdem weiterliest, findet man sich bald inmitten einer Welt voller Abenteuer.


    Dass der Roman so lang ist, soll niemanden davon abhalten, ihn zu lesen. Nach fünfzig Seiten geschichtsphilosophischer Gedankengänge liest er sich leicht und leichter.


    Antal Szerb kenne und schätze ich ("Reise im Mondlicht" und "Die Pendragon-Legende"). er hat ja in den vergangenen Jahren auch in Deutschland eine Lesergemeinde gefunden.


    Ich habe den Josephs-Roman tatsächlich komplett gelesen. Gleichwohl werde ich mich schwerlich dazu aufraffen können, dies nochmal zu machen, weil es mir schlicht verschwendet Zeit bedeutet. Mein Urteil ist vielleicht überzogen hart, aber ich gebe den ganzen Thomas Mann für ein Kapitel - z.B. den Großinquisitor aus den Brüdern Karamasow - aus Dostojewski.


    Eines möchte ich ganz deutlich machen: ich schätze und achte niemanden deswegen geringer, well er Thomas Manns Literatur liebt. Da würe ich ja mein eigenes Geschmacksuteil verallgemeinern und das wäre verrückt. Was ich über ihn gesagt habe ist nur meine ganz persönliche Meinung.


    Viele Grüße,


    Bernd


    P.S.: Herzlich Willkommen im Forum; ich hoffe, du hast viel Spass hier ! :hello:

  • Hallo Bernd,


    vielen Dank für die Antwort - es freut mich, dass Du Antal Szerb kennst. Vielleicht darf ich noch zwei Bücher von ihm empfehlen, beide sind ins Deutsche übersetzt.


    Oliver VII: ein lustiges Buch über Kunst und Politik - soweit man über diese Themen etwas Lustiges schreiben / lesen kann


    Das Halsband der Königin: das ist eines meiner Lieblingsbücher über die Geschichte des 18. Jahrhunderts


    Wenn man nur so viel Zeit hätte, wieviel man nicht hat... (zum Lesen usw.)


    Gruß
    Piroska

  • Zitat

    Original von kopiroska
    Vielleicht darf ich noch zwei Bücher von ihm empfehlen..


    Liebe Piroska, schau mal auf den Thread-Titel....


    Wir haben aber auch einen für Empfehlungen, poste doch einfach dort noch einmal...


    (Ja, ich weiß, es ergab sich so aus dem Gespräch... Aber trotzdem..)

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

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  • Hallo Reinhard,


    getroffen!!!


    (Ich könnte mich höchstens darauf berufen, dass die Empfehlung an jemanden geschickt wurde, dem das, was mir so gut zu sein scheint, nicht unbedingt gefällt, s. unsere obigen Beiträge. Dies ist mir in meinem missionarischen Eifer allerdings auch erst recht auf- /eingefallen... :O)


    Aber für die Korrektion bin ich jederzeit dankbar!! P.

  • Tach.
    Also,ich hab's nochmal mit dem Zauberberg versucht.
    Nach 50 Seiten habe ich diese höchstlangweilige Schwarte in die Ecke geschmissen.
    Das war jetzt wirklich der allerletzte Versuch.
    Auch nicht wieder lesen würde ich Ulysses und Finnegans Wake.
    Gehören meiner Meinung nach in die Kategorie "Bücher,die die Welt nicht braucht."
    MfG.


    Hörer


    :hello:

    ARROGANZ IST DIE PERÜCKE GEISTIGER KAHLHEIT.

  • Nochmal...
    Arthur Schopenhauers Welt als Wille und Vorstellung is auch nix für mich.


    Greetz


    hörer


    :hello:

    ARROGANZ IST DIE PERÜCKE GEISTIGER KAHLHEIT.

  • Und ich würde die Erzählungen im Band "Seltsame Materie" von Teresia Mora nicht noch einmal lesen - aber mit ihrem Roman "Alle Tage" werde ich vielleicht noch eine Probe machen. Unter dem Motto "Nur kein zu schnelles Urteil..."


    Grüße
    P.

  • Thomas Mann mag ich, die Buddenbrooks sogar sehr. Kann aber durchaus nachvollziehen, was mein Grossvater selig über ihn gesagt hat: Ein grosser Autor liebe seine Figuren, und das tue Mann nicht.


    Nie wieder:


    Alles von Nabokov.


    Tender Is The Night von F. Scott Fitzgerald, wegen der grenzenlosen (Selbst-)Verliebtheit des Autors in seinen Dick Diver und weil das Buch folgerichtig alles verdreht und missbraucht, was es aus dem Leben von Scott und Zelda schöpft. Don't get me wrong: Der grosse Gatsby gehört zum Schönsten, was an englischsprachiger Prosa je geschrieben wurde. Allein ich misstraue den Ästheten. Nabokov hat ja noch von der Lolita behauptet, es gehe hauptsächlich um die Ästhetik. Wobei ich Nabokov nicht so sehr wegen der Lolita misstraue als wegen den mannigfaltigen Spiegelkabinetten in Werken wie Pale Fire; von der Substanz bleibt nichts übrig, und mein einziges Vergnügen bei der Lektüre war, über Parallelen in den Lebensläufen von Nabokov und dem Unsympathling Kinbote zu spekulieren. Das mit der Ästhetik bei Lolita halte ich ebenfalls für ein Spiegelkabinett. Eine Freundin meint, die Ironie sei damals halt Mode gewesen. Ich meine, das wurzelt tiefer. Wobei ich weiss, dass ich nichts weiss. IMHO form follows function. If it has none, forget it.


    Gute Nacht!

    writing about music is like dancing about architecture



  • Da werd ich gleich wieder wach. Absolut einverstanden! Bin über eine Freundin drauf gekommen, die für Bieris Bücher schwärmt (hierzulande ist er bekannt, da ursprünglich ein Berner) und mich an eine Lesung mit Musik mitgeschleppt hat, wo er Texte von Beckett gelesen hat. Bei allem Respekt vor seinem Intellekt: es war die leb-, ja liebloseste Lesung, die ich je erlebt habe. Sicher können wir nicht alle an Max Goldt oder Hugo Lötscher herankommen, aber... Professor, bleiben Sie bei Ihren Leisten! In den Hörsaal passt die Art.


    Nichtsdestotrotz muss ich ein schreckliches Geständnis ablegen. Ich möchte mir von selbiger Freundin noch Mercier/Bieris Lea ausleihen. Einfach um zu sehen, wie er die Musik als Metapher malträtiert. Werde mich bestimmt schütteln.

    writing about music is like dancing about architecture