TOSCA an der Wiener Staatsoper

  • Gehe ich recht in der Annahme, daß an der Wiener Staatsoper noch immer die alte Karajan-Inszenierung von 1958 von TOSCA läuft?


    Wenn ja: Wie ist die so? Es waren ja sicher schon etliche unserer Forums-Wiener drinnen, wenn sie bereits 50 Jahre läuft.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Die Wiener Tosca-Inszenierung stammt von Margarethe Wallmann. Eine Karajan-Tosca hatten wir nie. Die Zeit stimmt aber ca. .... ist uralt.
    Naja - samma vielleicht froh - besser noch verstaubt (also nicht dass ich mir auf verstaubt steh :no:) als dass der Cavaradossi z.B. einer Terroristen-Bande angehört, Floria am Ende ein Selbstmordattentat begeht und Scarpia viele Kinderpornos im Computer hat.

  • Ah ich vergaß deine Frage zu beantworten:
    Außer ein bißl "verstaubt" - einfach Tosca - ganz klassisch. So gesehen gar nicht übel. So richtig mit Kirche im ersten Akt und Engelsburg im letzten.

  • Erstmal danke für die Antworten!


    Ja, die Inszenierung selber ist nicht von Karajan, ich hätte korrekter schreiben sollen: unter Karajan als Direktor (1957-1964).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Gibt's in Wien noch eine ältere Inszenierung als diese?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hm - wir haben auch noch die Zefirelli-Boheme (karajan) - weiß leider nicht wann was Premiere hatte. Ist jedefalls natürlich selber Zeitraum. Bekannterweise aber eine legendär schöne Inszenierung.

  • "Unsere" Tosca ist glaub ich die älteste noch laufende Produktion. Die Zefirelli Boheme kam danach - und ist so schön dass man sie eigentlich unter Denkmalschutz stellen sollte.
    Die Tosca staubt zwar schon ein wenig, ich habe aber an anderen Häusern schon so schreckliche Inszenierungen gesehen, dass ich nur hoffen kann sie bleibt uns erhalten. Daher wünschen wir ihr zum 50er: ad multos annos !
    LG
    eure "staubige" Isis

  • Zwischendurch ergoogelt bzw. aus dem Gedächtnis rekapituliert:


    Tosca-Premiere (Inszenierung Margarethe Wallmann) war am 3. April 1958. I


    La Boheme, Inszenierung Franco Zeffirelli: Herbst 1963. Damals wollte Karajan einen Maestro suggeritore statt eines Souffleurs haben, setzte sich aber gegen die Gewerkschaft nicht durch. Die Premiere wurde unmittelbar vor Beginn abgesagt und fand eine Woche später triumphal statt. (Kann man in einigen Büchern zur Geschichte der Wiener Staatsoper nachlesen.) Diese Produktion brachten Karajan und Zeffirelli unter anderem auch in Mailand heraus. 1965 wurde sie verfilmt.


    Sehr alt (1968 ) ist auch Otto Schenks Rosenkavalier-Inszenierung, die Premiere dirigierte damals Leonard Bernstein, und 1994 nahm Carlos Kleiber damit seinen Abschied von der Wiener Staatsoper.


    Herzlicher Gruß
    Alexander

    Freundlicher Gruß
    Alexander

  • Wer erinnert sich denn noch an die alten Inszenierungen von Norma, Margarethe, Holländer und Tannhäuser?


    Tannhäuser habe ich in Wien live gesehen - mit einem leider indisponierten Kollo und einem Wiener Abonnentenpaar in der Loge, das kurz zuvor Köln besucht hatte und liebte :-) - und hab's geliebt. Von den drei erst genannten kenne ich nur Fotos und fände ein paar Augenzeugenberichte toll.

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  • Zitat

    Original von Isis
    "Unsere" Tosca ist glaub ich die älteste noch laufende Produktion. Die Zefirelli Boheme kam danach - und ist so schön dass man sie eigentlich unter Denkmalschutz stellen sollte.
    Die Tosca staubt zwar schon ein wenig, ich habe aber an anderen Häusern schon so schreckliche Inszenierungen gesehen, dass ich nur hoffen kann sie bleibt uns erhalten. Daher wünschen wir ihr zum 50er: ad multos annos !
    LG
    eure "staubige" Isis


    Die Zeffirelli-Bohème mag ich auch, aber die Wallmann-Tosca geht mir ehrlich gesagt schon ziemlich auf die Nerven. Aber die genießt inzwischen solchen Kultstatus, dass sich kein Staubi fürchten muss, dass mein Wunsch nach einer Neuinszenierung erhört wird.... :( ;)
    lg Severina :hello:

  • Unsere Tosca an der DOB ist seit 62 im Spielplan.
    Auch mit Kirche und Engelsburg,alte Barlog Inszenierung
    ,


    Viele Tosca Inszenierungen ähneln sich,die Sänger wissen dann
    immer sofort wo sie stehen sollen !!! : :boese2:



    Rita

  • Ja, Brangäne, da hast Du Recht. In dieser Inszenierung haben unter anderem Renata Tebaldi, Antionetta Stella, Leonie Rysanek....., die Tosca gesungen.


    Sie ist bestimmt 50 Jahre alt, aber eine der besten Inszenierungen, die die WienerStaatsoper noch hat.


    Lieb Grüße auch aus Wien, Peter.

  • Zumindest ist die Wiener "Tosca" in einem Punkt problematisch für Sänger/innen. Sie müssen wirklich singen, sie können sich nicht, wie in vielen modernen Inszenierungen sozusagen durchschummeln.


    Herzliche Grüße
    Waltrada

    Il mare, il mare! Quale in rimirarlo
    Di glorie e di sublimi rapimenti
    Mi si affaccian ricordi! Il mare, il mare!
    Percè in suo grembo non trovai la tomba?

  • Zitat

    severina Die Zeffirelli-Bohème mag ich auch, aber die Wallmann-Tosca geht mir ehrlich gesagt schon ziemlich auf die Nerven. Aber die genießt inzwischen solchen Kultstatus, dass sich kein Staubi fürchten muss, dass mein Wunsch nach einer Neuinszenierung erhört wird....
    lg Severina


    Liebe Severina!
    Dein Wunsch wird Dir ohnehin in der Volksoper diese Saison erfüllt. Angeblich wird das die erste Neuinszenierung der Tosca in Wien seit 50 Jahren... 8o
    Ob Du Dich dann noch immer nach einer modernen Tosca auch an der WSO sehnen wirst... ?! Für mich darf ich das bezweifeln. :pfeif:

  • Zitat

    Original von Waltrada
    Zumindest ist die Wiener "Tosca" in einem Punkt problematisch für Sänger/innen. Sie müssen wirklich singen, sie können sich nicht, wie in vielen modernen Inszenierungen sozusagen durchschummeln.


    Herzliche Grüße
    Waltrada


    Könntest du da vielleicht Beispiele nennen?? Ich weiß nämlich beim besten Willen nicht, was du damit meinst. Dass Sänger in modernen Inszenierungen nicht singen können bzw. müssen? ?( ?( ?( Ein falscher Ton ist ein falscher Ton, egal ob er auf dem Dach der Engelsburg oder auf einem Bohrturm produziert wird, und eine uninteressante Stimme wird nicht interessanter, wenn die Umgebung wechselt.
    lg Severina :hello:

  • Da hast Du vollkommen Recht!
    Ein falscher Ton hat mit der Inszenierung überhaupt nichts zu tun.
    Wenn der Ton falsch ist,dann ist es so.


    L.G. Rita

  • Ich bin auch sehr auf die (deutsche) Tosca an der Volksoper gespannt, werde vielleicht Dauergast dann sein =)


    Die Tosca der WSO finde ich auf den Punkt pefekt und schön und sicherlich die "Original"-Inszenierung im Kopfe Puccinis. Viel Pomp, Glamour und Kitsch, aber zum niederknien schön !
    Ich gebe es zu :baeh01:

  • Zitat

    Original von Felipe II.
    Gibt's in Wien noch eine ältere Inszenierung als diese?


    Die älteste Inszenierung an der Wiener Staatsoper ist die von Madame Butterfly, die ist nämlich um ein paar Monate älter als die Tosca. Die Premiere dieser Butterfly-Inszenierung fand im Jahr 1957 statt.


    Ich weiß nicht, welche älteren Inszenierungen die zukünftige Direktion auswechseln will. Aber was man so hört, werden die Traviata, die Boheme oder auch Der Rosenkavalier wohl noch länger zu sehen sein, da sie dem zukünftigen Direktor sehr gefallen sollen.


    Ich glaube, der Don Giovanni soll ja bald wieder neu inszeniert werden. Da sind einige anscheinend nicht so glücklich mit dieser Inszenierung.


    Gregor

  • Eigentlich unglaublich, daß bei der Butterfly nach so vielen Jahren diese hauchdünnen Bambus-Türchen nicht bald zu Bruch gehen :pfeif:
    Ich war erst gestern wieder in einer Oldtimer-Traviata, ach wie herrlich ist das, man fühlt sich wie in der Scala anno 1890 und die Kutschen warten schon draußen auf die Heimfahrt...


    Die Tosca soll auch nicht ausgewechselt werden laut einem Interview mit Herrn Meyer. Wer eine moderne Tosca sehen möchte, hat sicherlich bald in der Volskoper Gelegenheit dazu, kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß sie Volksoper eine altmodische Inszenierung bringt. Muss ja auch gar nicht, z.B. die modere Traviata der Volksoper ist so gelungen, daß sie mir fast lieber ist als die Kitsch-Version der Staatsoper.


    Von Bohrtürmen ein Massaker veranstalten, wie es unlängt hier geschrieben wurde, muss Tosca ja nun nicht gerade, aber so lange sie nicht vor einer weißen Wand spielt (siehe Nabucco WSO...) ist mir alles recht.


    Gruss aus Wien

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