Sagitt meint:
Während die Goldbergvariationen immer wieder diskutiert werden, bleiben andere Großwerke unerwähnt. Dies soll nun abgestellt werden.
Beethoven ud Brahms sind als zwei weitere Großmeister der Variationen zu nennen.
Beethovens berühmtesten sind die Diabelli-Variationen op. 120. Über einen kleinen Walzer von Diabelli schreibt er 33 Veränderungen. Ein Spätwerk von ungeheurer Vielgestaltigkeit, nicht so spektakülär wie seine großen Klaviersonaten und deswegen nicht so verbreitet.
Aber es gibt sehr gute Aufnahmen. Ich nenne nur Anda, Ugorski oder Pollini.
Brahms hat immer wieder Klaviervariationen geschrieben. Zwei große Zyklen stechen hervor:
Die Händelvarationen op. 24-angeblich als kompositorische Disziplinierung eines Gefühlschaos in bezug auf Clara Schumann komponiert. Wie auch immer. Als ich sie 1963 zum ersten Mal hörte, könnte ich mich daran gar nicht satt hören. Ich hatte eine Aufnahme mit Leon Fleisher erworben ( damals noch im Vollbesitz seiner Pianistik).Eine Zeit lang habe ich jede Aufnahme von diesem Stück erworben. Heute würde ich nach wie vor sagen, Julius Katchen gefällt mir immer noch sehr gut ( er hat diese Variationen zweimal aufgenommen). Im übrigen bin ich auf andere Aufnahmen gespannt.
Das dritte zu erwähnende Werk sind die Paganini-Variationen op. 35. Die 24te Caprice op. 1 von Paganini hat verschiedene Komponisten bewegt, Variationen zu komponieren ( Liszt, Brahms, Rachmaninov).
Brahms fordert dem Pianisten schon Einiges ab ( die letzte Aufnahme von Gilels vor seinem Tod umfasst auch diese Variationen. Man hört, mit welchem Respekt der Künstler dieses Werk angeht und Tempi zurücknimmt). Auch hier ist Katchen immer noch eine erste Wahl. Er war ganz selbstverständlich auch sehr virtuos. Aber wir Taminos werden sicher von anderen hörenswerten Aufnahmen lesen.