Lieblingsaphorismen

  • Wer alle Menschen, mit denen er Umgang pflegt, stets nur nach Freunden und Feinden einteilt – nicht selten ein und dieselbe Person abwechselnd und nach gegenwärtigem Gutdünken erst in diese, dann in jene Kategorie einsteckt – hat nicht verstanden, daß er damit die Konflikte, die er in sich selbst austragen sollte, fruchtlos auf andere verteilt und mit diesen, wie mit Schachfiguren, spielt.


    (Nietzsche)

  • Zitat

    (O. Wilde)


    Da fällt mir ein Text von Max Gold ein: "Metrosexualität, Transparenz und die drei dümmsten Aphorismen von Oscar Wilde"
    :baeh01:


    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:

  • Zitat

    Original von Chorknabe


    Da fällt mir ein Text von Max Gold ein: "Metrosexualität, Transparenz und die drei dümmsten Aphorismen von Oscar Wilde"
    :baeh01:


    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:


    Sehr schön!!! Da fällt mir ein weiterer Max Goldt ein:


    Schimmeliges Brot verdirbt oft die Freude,
    schimmeliges Brot schmälert das Vergnügen,
    schimmeliges Brot ist selten von Vorteil...


    Viele Grüße,
    Medard


  • Mensch, Mensch, Mensch, ich stelle doch immer wieder fest, daß ich viel zu oberflächlich durch die Threads navigiere und mir die guten Sachen einfach entgehen... Der Kafka ist zwar vielleicht extrem - aber schau mal dagegen das hier (ist von 'nem Amerikaner):



    You know what a love letter is? It's a bullet from a fucking gun. (Frank Booth)

  • Lieber Medard, ich gestehe, dass solche Ami- Liebes-Guns auch was für sich haben!
    Immer nur blutige kafkaeske Messer - da tut ein Pistolenschuss ab und an ganz gut! :D


    Was den Max Gold von Chorknabe angeht, steh ich leider voll auf der Pipeline-der übersteigt meinen IQ bei weitem...... ?( :untertauch:

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Was den Max Gold von Chorknabe angeht, steh ich leider voll auf der Pipeline-der übersteigt meinen IQ bei weitem..


    Das war ja auch kein Zitat sondern der Titel eines Textes von Max Goldt, der Sinn erschließt sich erst beim Lesen oder Hören jenes Textes. Übrigens ein (wie ich meine) toller Autor, den ich allerdings nur vom Hören seiner Lesungen auf CD kenne. Aber gerade hier bringt seine ihm ganz eigene Art der Lesung die Texte besonders pointiert zur Geltung.


    Hier nun mal ein echtes Zitat von Max Goldt:


    Applaus ist eine Wohltat, aber die Phrase, er sei das Brot des Künstlers, ist unzutreffend. Applaus ist das Valium des Künstlers. Das Publikum honoriert immer eher den Stillstand als den Wandel. Insgeheim verachten viele Künstler ihr Publikum zutiefst. Das ist verständlich und bedauerlich. Der Sänger soll das Publikum achten, sich aber nicht um dessen Meinung scheren. Das Publikum klatscht doch nicht, weil ein Lied besonders gut ist, sondern weil es ein Lied bereits kennt. Es beklatscht sein eigenes Gedächtnis, es beklatscht, daß die vielen Flaschen Voltax nicht umsonst getrunken wurde"


    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:

  • Dd.in.f xr sA.f
    m aA ib.k Hr rx.k
    nDnD r.k Hna xm mi rx
    n in.tw Drw Hmwt
    nn Hmww apr Axw.f
    dgA mdt nfrt r wAD
    iw gm st m-a Hmwt Hr bnwt


    (Papyrus Prisse, Spalte 5, Zeilen 8-10)



    Und dann redete er seinen Sohn an:
    Sei nicht stolz auf das, was du weißt,
    lass dich von Laien ebenso beraten wie von Gelehrten,
    nie erreicht man die Grenze seiner Kunst
    und es gibt keinen vollkommenen Künstler.
    Ausgezeichnete Worte sind seltener als Grünstein,
    können aber bei der Dienerin am Mühlstein gefunden werden.


    Liebe Grüße Peter


  • :hahahaha:


    Jetzt aber bitte nochmal im int.-phonetischen Alphabet, ja? ;)


    Viele Grüße,
    Medard

  • Zitat

    Original von Klawirr
    Jetzt aber bitte nochmal im int.-phonetischen Alphabet, ja? ;)


    Soweit es bei einer erschlossenen Sprache geht, ist das das phonetische Alphabet, erschlossen sind nur die Konsonanten, nicht aber die Vokale, es ist Altägyptisch und findet sich auf dem genannten Papyrus. Es handelt sich um die Lehre des Ptahhotep.


    Davon gibt es noch mehr :D


    Liebe Grüße Peter

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  • Les anglais sont commeXXXXXXXXXXXXXXXXXX
    XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
    XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
    XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
    XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
    XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
    XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
    XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXvacheXXXXXXXXXX
    XXXXXXXarrièreXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
    XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
    XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
    XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
    XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX



    Gefunden von einer Second-Hand-Marketenderin aus Rouen in Resten eines kaum mehr zu verwendenden Büßerhemdes am späten Vormittag des 30.5.1431.




    .


  • Das ist aber eine neufranzösische Übertragung, oder?


    Liebe Grüße Peter

  • Ein Niederländischer Dichter hatte auch was schönes:


    "Wees u zelf!" zei ik tot iemand;
    Maar hij kon niet: hij was niemand.


    "Sei du selbst!" sagte ich jemand;
    Doch er konnte es nicht: er war niemand.


    P.A. de Genestet


  • Soll man dich nicht aufs schmählichste berauben,
    Verbirg dein Gold, dein Weggehn, deinen Glauben.


    [Goethe: West-östlicher Divan]



    Liebe Grüße Peter

  • Lieber Chorknabe- das scheint wirklich ein interessanter Geist zu sein. Besagtes Zitat sollte man sich jedoch als Sänger nicht allzusehr verinnerlcihen. Man kommt sonst leicht in die Versuchung, nur noch Ave Marias und Panis Angelicus, Mein Herr Marquis oder O mio Babbino Caro zu singen......
    Mich ermutigt das jedenfalls nciht gerade zu Reynaldo Hahn oder Charles Koechlin :wacky:


    Da hier offenbar inzwischen das Hermetisch-Enigmatische en vogue ist, muss ich passen.
    Kann weder Hieroglyphen weder altgriechisch muss ohne Aphorismus nach Hause gehen. :untertauch:


    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen


    Kann weder Hieroglyphen weder altgriechisch muss ohne Aphorismus nach Hause gehen.



    Wieder eben für nichts zur Beichte gegangen.



    .

  • Zitat

    Original von audiamus
    Wieder eben für nichts zur Beichte gegangen.


    An die Stelle des Ablasses ist der Aderlaß getreten. An die Stelle der Beichte die Detektivpolizei.


    weiter geht das Zitat:
    Die großen moralischen Werte der Menschheit (Seele, Friede, Vertrauen; Achtung, Freiheit und Glauben) werden nach dem Erfolg berechnet und als Mittel zur Erreichung von Zwecken ausgespielt, die der traditionellen Bedeutung dieser Worte entgegengesetzt sind.


    [Hugo Ball: Vom Universalstaat. Schriften, S. 179]


    Liebe Grüße Peter

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  • Wenn ein Mensch einem andern für etwas sehr Teures zu danken hat, soll dieser Dank ein Geheimnis bleiben zwischen den beiden.


    Rainer Maria Rilke ( 1875 - 1926 )


  • Prüft das Geschick dich, weiß es wohl warum:
    Es wünschte dich enthaltsam! Folge stumm.



    [Goethe: West-östlicher Divan]


    Liebe Grüße Peter


  • Noch ist es Tag, da rühre sich der Mann,
    Die Nacht tritt ein, wo niemand wirken kann.



    [Goethe: West-östlicher Divan]


    Liebe Grüße Peter


  • Wenn der schwer Gedrückte klagt:
    Hülfe, Hoffnung sei versagt,
    Bleibet heilsam fort und fort
    Immer noch ein freundlich Wort.



    [Goethe: West-östlicher Divan]


    Liebe Grüße Peter


  • »Laß dich nur in keiner Zeit
    Zum Widerspruch verleiten,
    Weise fallen in Unwissenheit,
    Wenn sie mit Unwissenden streiten.«




    [Goethe: West-östlicher Divan]


    Liebe Grüße Peter

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