TMOO - Rigoletto (Verdi)

  • CD-DGG 1993



    The Orchestra of the Metropolitan Opera NY-James Levine - 4,5 (sehr gut und manchmal überraschend unerwartete Akzente)


    Gilda - Cheryl Studer - 4,5 (nahe dran an meinem Ideal)
    Herzog - Luciano Pavarotti - 4 (einige großartige Momente, aber doch schon im stimmlichen Verfall)
    Rigoletto - Vladimir Chernov - 2 (gefällt mir gar nicht, eher ein Boris als ein Rigoletto)
    Sparafucile/Maddalena - Roberto Scandiuzzi/Jane Shaulis- beide 3
    TQ: 5


    Wertung: 23/6= 3,833


    LG joschi

  • CD Decca 1971



    London Symphony Orchestra-Richard Bonynge - 5 (wahrscheinlich seine beste Verdi-Aufnahme)


    Gilda- Joan Sutherland - 3,5 (sehr verhalten, zeigt nicht das, was sie eigentlich könnte)
    Duca- Luciano Pavarotti - 4,5 (steril, verhalten, aber mit grandiosen Momenten)
    Rigoletto- Sherill Milnes - 4,5 (sehr stark)
    Sparafucile/Maddalena - Martti Talvela/Margerite Tourangeau - zusammen 4,5
    TQ: 5


    Wertung: 27/6=4,5


    Sehr schon, aber nicht optimal, mit einer besseren Gilda wahrscheinlich meine absolute Traumaufnahme...


    LG joschi


  • Rigoletto: Leonard Warren - 3
    Herzog: Jan Peerce - 3,5
    Gilda: Erna Berger - 3
    Andere : 4


    Leitung: Renato Cellini, RCA Orchestra - 3


    Wertung: 3,5


    Tonqualität: 3


    Warren scheint hier ja manchen als der ultimative Rigoletto zu gelten. Mir nicht. Er gibt den Narren als Schmerzensmann; die auch dämonischen, bösartigen Töne dieser Figur (die es zum Beispiel beim Triumphgesang im 3. Akt (Egli è là! morto!) braucht) stehen ihm nicht zu Gebote. So macht er aus einer faszinierend vielschichtigen Rolle eine eintönig langweilige. Es ist ihm allerdings zugute zu halten, dass er auf das "veristische" Heulen und Greinen, das viele Baritone im 2. Akt einbringen, verzichtet.


    Erna Berger bleibt blass und spannungslos, teilweise ziemlich unpräzise in Rhythmus und Intonation.


    Jan Peerce ist hier besser, als ich ihn sonst kenne. Trotzdem fehlt ihm viel, vor allem das letzte Quentchen Leichtfüßigkeit.


    Die "Anderen" sind Italo Tajo als Sparafucile und Nan Merriman als Maddalena; beide gefallen mir ziemlich gut. Tajo hat Probleme mit den ganz tiefen Tönen, aber die zynisch-sachliche Art des contract killers stellt er prima dar.


    Cellini dirigiert gemächlich, spannungslos und ohne viel Interesse. Insgesamt ist das eine Aufnahme, die mich ganz schön kalt lässt, wozu bei dieser Oper einiges gehört.


    Grüße,
    Micha


  • Rigoletto: Lawrence Tibbett - 5
    Herzog: Jan Kiepura - 1
    Gilda: Lily Pons - 5
    Andere : 4


    Leitung: Gennaro Papi, MET Orchestra, live 1939 - 5


    Wertung: 4


    Tonqualität: 2 (edles Rausche-Mono. Wer sich dadurch davon abhalten lässt, diese Aufnahme zur Kenntnis zu nehmen, ist selbst schuld.)


    Lawrence Tibbett ist ein großartiger Rigoletto - für mich der beste neben Metternich. Er hat nicht nur eine der schönsten Baritonstimmen, die ich je gehört habe (nur noch mit Lisitsian und Bastianini zu vergleichen), er ist auch ein hochintelligenter Sänger-Darsteller ersten Ranges, dem es in jeder Phrase um die Wahrheit der Figur zu tun ist. Fantastisch!


    Lily Pons gelingt es, in ihrem Gesang begreiflich zu machen, dass ihrer Figur im Laufe der Oper etwas geschieht. Am Anfang ist sie noch ganz das verängstigte Koloratur-Vögelchen, im Dritten Akt hat sie an Festigkeit gewonnen - ist erwachsener geworden. Ein beeindruckendes Rollenporträt einer in ihren charakterlichen Möglichkeiten oft unterschätzten Figur.


    Jan Kiepura ist nahe am Totalausfall, das Klischeebild eines Tenors, der nichts versteht und in ungetrübter Eitelkeit gegen den Textsinn ansingt. Wie kann man im 3. Akt ausgerechnet auf "Presto! Vediamo!" das Tempo rausnehmen und einen hohen Ton aushalten?! Unglaublich. Noch dazu fehlen ihm die technischen Möglichkeiten, er drückt oft übel auf den Spitzentönen und falsettiert sie teilweise auch.


    Papi dirigiert zügig-spritzig, im 3. Akt absolut mitreißend.


    Grüße,
    Micha


  • Berlin 1944 (RRG)


    Rigoletto (Heinrich Schlusnus) - 5
    Duca di Mantova (Helge Rosvaenge) - 4
    Gilda (Erna Berger) - 3
    Sparafucile (Josef Greindl) - 3
    Robert Heger - Staatsoper - 2


    Tonqualität - 3


    Kommentar: Was den Klang der Aufnahme betrifft, macht es tatsächlich einen Unterschied, ob man zu einer der vielen LP-Versionen greift oder zur Preiser-CD. Die LPs (so z.B. das Saga-Label) haben den metallischen Klang der RRG-Magnetbänder besser wiedergegeben, wodurch die Sänger viel brillianter und fokussierter klingen. Bei Preiser ist nicht nur das Rauschen sondern auch das Metall der Noise-Reduction zum Opfer gefallen - schade. Bei der Preiser-Aufnahme hätte ich den Sängern fast durch die Bank eine Note schlechter gegeben. Schlusnus: Für mich die Vater-Stimme überhaupt. So weich, warm, kernig, reif und besorgt klingt für mich kein anderer. Rosvaenge ist ein interessanter Duca - obwohl er eigentlich 1944 für diese Rolle eine zu schwere Stimme hatte. Aber er singt leicht, hat seinen eigentümlichen Charme und eine absolut treffsichere Höhe (sogar im Duett mit Gilda - das hohe Des!). Berger ein bißchen farblos für meinen Geschmack. Der Rest ist guter Durchschitt. Heger für Verdi viel zu schwerfällig.


    Ergebnis: 3,4


  • Rom 1946 (Soundtrack)


    Rigoletto (Tito Gobbi) - 5
    Duca di Mantova (Mario Filippeschi) - 5
    Gilda (Lina Pagliughi) - 2
    Sparafucile (Giulio Neri) - 5
    Tullio Serafin - Teatro dell'Opera - 4


    Tonqualität - 2


    Kommentar: Diese Aufnahme finde ich sehr gelungen. Hier ist der junge Gobbi, der noch nicht diese argen Probleme mit seiner später hohl klingenden Höhe hatte. Er ist jugendlich aggressiv, wütend, kraftvoll, aber auch zärtlich. Einfach ein stimmschöner, ausdrucksstarker, vielseitiger und sehr italienischer Rigoletto. Ebenso vor italianità und Machismo strotzend: Mario Filippeschi. Eine herrliche, eine fette, aber schlank geführte Stimme mit Durchschlagskraft, Höhe, Squillo, Ausdruck, Beweglichkeit. Filippeschi singt in der gesamten Partie mehr Pianissimi als die meisten anderen Tenöre in dieser Rolle. Pagliughi verblaßt ob ihrer eklatanten darstellerischen Defizite gegenüber den beiden männlichen Protagonisten. Neri hier in seiner wohl besten Aufnahme als Sparafucile: schwarz wie die Nacht. Serafin dirigiert flott und energisch und begleitet sehr gut.


    Ergebnis: 4,2


  • Buenos Aires 1961 (Teatro Colon, live)


    Rigoletto (Cornell MacNeil) - 4
    Duca di Mantova (Gianni Raimondi) - 5
    Gilda (Leyla Gencer) - 4
    Sparafucile (Jorge Algorta) - 4
    Argeo Quadri - Teatro Colón - 3


    Tonqualität - 2-3


    Kommentar: Dies ist noch so eine Aufnahme, die ich empfehlen würde. MacNeil ist ein ganz guter, höhensicherer, stimmgewaltiger und dunkel timbrierter Rigoletto - freilich ziemlich amerikanisch im Sound und im Ausdruck nicht annähernd so intensiv wie Gobbi. Gencer ist eine Gilda mit Charakter. Wie die Callas schien sie die Fähigkeit zu haben, verschiedene Fächer sehr überzeugend zu bedienen. Ich war von ihr erstaunt. Algorta ist ein ganz altmodisch klingender Baß mit einem schnellen Vibrato und einer saftigen, schwarzen Stimme - sehr angenehm. Der Hit der Aufnahme ist allerdings der Duca von Gianni Raimondi. Da ist ein Tenor, der perfekter für diese Rolle nicht mehr sein kann. Raimondi hatte so ein herrliches, hellblondes italienisches Timbre, voller Glanz, voller Sonne, nicht unähnlich dem Di Stefanos. Aber Raimondi hatte im Gegensatz zu GdS die Technik. Und Raimondi singt einen Duca bis in die höchsten Sphären mit einer schönen, grundsoliden und mühelosen Bruststimme. Ich sage Euch, wenn ein Tenor das hohe "H" auf "pensier" mit der Bruststimme voll aussingt, dann ist das aufregend wie kaum etwas. Bravo Gianni!


    Ergebnis: 4

  • DECCA


    Orchestra della Accademia di Santa Cecilia Rom, Dir.: Aberto Erdede - 4


    Rigoletto - Aldo Protti - 4 In einer "seiner" Partien! 418x gesungen!
    Gilda - Hilde Güden - 5 ++ Traumhaft und glaubhaft in ihrer Liebe!
    Herzog - Mario del Monaco - 4
    Sparafucile - Cesare Siepi 5 + Eigentlich zu vornehm für einen gedingten Mörder!
    Rest - 4 Giulietta Simionato als Maddalena


    Wertung: 26/6 = 4,33




    TQ - 4


  • oder eben blue ray, wie es neudeutsch heißt.
    Vorausgeschickt sei: Bild und Ton sind wirklich so phantastisch, daß man sich an VHS - Zeiten oder grob kopierte DVDs nurmehr schaudernd erinnert.
    Zur Ausführung:
    Rigoletto: Leo Nucci 5 (was gibt es zu ihm noch zu sagen? Er verkörpert diese Figur so genial wie keiner zur Zeit, und daß seine Stimme nicht mehr taufrisch ist, stört hier nicht)
    Duca: Piotr Beczala 4 (es fehlt noch ein bißchen an der Darstellung, und die Stimme wird in der Höhe manchmal etwas enger, als es nötig wäre, aber verglichen mit vielen anderen ist das hier eine mehr als ordentliche Leistung)
    Gilda: Elena Mosuc 4,5 (fast perfekt - perfekt gesungen, aber an der inneren Beteiligung mangelt es ein wenig, daher sozusagen Abzug in der B-Note)
    Sparafucile: László Polgár 5 (ein gewinnender Gentleman-Verbrecher,
    stimmlich und darstellerisch)

    Maddalena: Katharina Peetz 4,5 (engagiert und stimmschön, macht optisch was her, und hoffentlich darf sie demnächst nicht nur Maddalenen singen)
    Die anderen Partien sind rollendeckend besetzt, da bleibt kein Wunsch offen.
    Chor und Orchester der Zürcher Oper: 5
    Nello Santi: bleibt ohne Bewertung - der Mann ist einfach die Verkörperung der italienischen Oper. Sein enzyklopädisches Wissen und seine Stilsicherheit, sein perfektes Sich-Einfühlen auf die Sänger dürften unerreicht sein.


    Insgesamt also irgendwas zwischen 4,5 und 5, besser geht es m.E. kaum.


    Grüße!


    Honoria

    "...and suddenly everybody burst out singing"
    Busman's Honeymoon

  • und zwar dieser


    Es muß vorausgeschickt werden, daß es sich hier um einen vom Opernhaus Parma zu Dokumentationszwecken gefertigten Mitschnitt handelt: das Bild ist meistens dunkel bis stockdunkel, es gibt keine Nahaufnahmen, es gibt auch diffuse Nebengeräusche. Aber die Sänger sind jeden Euro wert, den man in diese optische Katastrophe investiert:


    Rigoletto: Leo Nucci 5 ++++
    Duca: Alfredo Kraus 5 ++++
    Gilda: Luciana Serra 5++


    Alles andere ist eben Parma, ganz solide, aber nicht aufregend (Sparafucile und Maddalena könnten Wertungen sogar etwas herunterziehen). Die Protagonisten stehen so einzigartig da in ihrer Leistung, daß man wirklich alles andere verzeiht. Nucci ist eben der Rigoletto, Kraus der Herzog - gibt es jemanden, der in "Ella mi fù rapita" auch nur ansatzweise sein Niveau ereicht? Ich kenne niemanden.


    Grüße!


    Honoria

    "...and suddenly everybody burst out singing"
    Busman's Honeymoon

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  • Rigoletto: Zeljko Lucic - 4,5
    Herzog von Mantua: Juan Diego Florez - 3,5
    Gilda: Diana Damrau - 5
    Sparafucile: Georg Zeppenfeld - 4,5
    Madalena: Christa Mayer - 3


    Rest: 4 (hervorragend: Markus Marquardt und Markus Butter)


    Fabio Luisi und Orchester: 4


    28/7 = 4


    Insgesamt eine sehr gute Aufnahme. Lucic ist zueilen etwas monochrom, ansonsten aber sehr ergreifend und technisch sauber. Damrau schrammt an der Affektiertheit nur ganz knapp vorbei. Wer das mag (ich zum Beispiel), der wird mit beseeltem gesang belohnt. Florez singt natürlich sehr schön und belcantesc. Aber mir fehlen in dieser Rolle menschliche Abgründe, der Schürzenjäger kommt nicht durch.
    Luisi leitet sehr umsichtig, mit viel Dynamik, ein paar mehr Steigerungen hätten das Ergebnis noch besser gemacht.
    Die Inszenierung von Nikolaus Lehnhoff hat surreale Momente, etwas nackte Haut, ist aber ansonsten eher klassisch im leicht modernem Gewand.


  • Francesco Molinari-Pradelli, Teatro San Carlo di Napoli: 4+


    Renato Capecchi (Rigoletto) 4+
    Richard Tucker (Duca) 4+ (könnte etwas verführerischer sein)
    Gianna d'Angelo (Gilda) 5 (eine ideale junge Gilda!)
    Ivan Sardi (Sparafucile) 3+ (nicht sonderlich bedrohlich)
    Miriam Pirazzini (Maddalena) 3



    TQ: 4 (etwas viel Hall für meinen Geschmack)


    Hätte man Sparafucile und Maddalene umbesetzt und den dritten Akt neu eingespielt, so wäre hier höchstwahrscheinlich eine nahezu ideale Aufnahme herausgekommen.


  • Diese grossartige Aufnahme kam auch auf audite - übrigens in hervorragender Mono-Qualität - heraus. Bestechend ist die grosse Wortdeutlichkeit sowohl der Interpreten als auch des exakt einstudierten Chors.


    Die Solisten sind durchwegs erstklassig, wobei mich besonders die einnehmende Jungmädchenstimme der zauberhaften Rita Streich beeindruckt, auch wenn sie in ihrer Arie den Triller nur andeutetet. Rudolf Schock geizt nicht mit Schmelz in den lyrischen Passagen, auch spart er keineswegs mit strahlenden Spitzentönen. Dennoch: die herausragendste Leistung bietet Josef Metternich, der berückende Verdi-Kantilenen verströmt, andererseits durch beeindruckende dramatische Ausbrüche schier überwältigt.


    Das RIAS-Kammerorchester unter dem hinreissend musizierenden Ferenc Fricsay weiss an den richtigen Stellen regelrecht zu knallen, andererseits fehlt es keineswegs an ausdrucksstarken Lyrismen dieses grossartigen Orchesters.


    Trotz der deutschen Übersetzung eine herausragende Aufnahme, die sich würdig in die Phalanx der bedeutendsten Rigoletto-Einspielungen einfügt.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Diese grossartige Aufnahme kam auch auf audite - übrigens in hervorragender Mono-Qualität - heraus.



    Lieber Milletre, es freut mich sehr, dass Du ausdrücklich auch auf das Label audite verwiesen hast, wo dieser RIGOLETTO auch erschienen ist.



    Audite kann auf die Originalbänder des Rias zurückgreifen, weil es eine offizielle Zusammenarbeit mit den Rechtsnachfolgern gibt. Das ist der große Unterschied zu dem, was wo anders in sehr dürftiger Aufmachung erscheint. Es gibt auch noch einige erklärende Texte zu den Hintergründen und Absichten der jeweiligen Produktion. Bei mir steht audite hoch im Kurs, weil alle Editionen solide und zuverlässig sind. Historische Aufnahmen brauchen diese Sorgfalt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hier mal ein nicht so ganz naheliegender Hinweis zur Ergänzug der Sammlung!


    Eine Aufnahme aus Rumänien, die man immer wieder mal für weniger als 6.--€ bekommen kann!


    Sie ist aber allein schon wegen der Interpretation der Titelpartie eine sehr lohnende Anschaffung:











    Ion Buzea (Duca): 4 (prachtvolles Stimmmaterial, aber wenig Kultur! Charakterisiert den Herzog geradeaus als Latin-Lover-Draufgänger! Muss bei "Possente amor" nicht kneifen!!)


    Magda Janculescu (Gilda): 4++ (lyrische Stimme von großer Schönheit, vielleicht nicht jugendlich genug aber sehr empfindsam und ausdrucksstark - im Lieben wie im Leiden!)


    Nicola Herlea (Rigoletto): 5*** (Prachtbariton, in einer Klasse mit Tibbett und Warren. Sehr intensive Gesatltung!)


    Nicolae Rafael (Sparafucile): 5 (Eindrucksvolle Stimme mit imposanter Tiefe)


    Nicolae Florei (Monterone): 5 (Gibt es einen furioseren Auftritt des anklagenden und Rache verlangenden Vaters???)




    Klangqualität: sehr gut für eine Aufnahme von 1963!




    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hallo, Caruso!


    Wie es der Zufall will, hatte ich diese Aufnahme gestern erst auf meinem Plattenspieler im Wohnzimmer. Deine Benotung kann ich voll bestätigen, daher benote ich nicht noch einmal. Allerdings sind auf meinem Cuver Sparafucile und Monterone nicht erwähnt, dafür Giovanna Valeria Savu und Maddalena Dorothea Palade. Da dies Nebenrollen sind, fällt es so nicht ins Gewicht. Hier sind wir bei der Benotung (war nicht immer so) einer Meinung!




    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Lieber Wolfgang,


    es freut mich wirklich sehr, dass Du die Aufnahme auch so einschätzt, wie ich!


    Und mal ehrlich: so selten sind wir bei der Beurteilung von Sängern eigentlich gar nicht anderer Meinung!


    Einen schönen Abend noch!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • EMI 1978



    Philharmonia Orchestra/Julius Rudel: 5


    Beverly Sills (Gilda): 4
    Alfredo Kraus (Duca): 4,5
    Sherrill Milnes (Rigoletto): 5
    Samuel Ramey (Sparafucile/Monterone): 5


    Rest: 4,5


    Gesamtwertung: 28 / 6 = 4,7


    Tonqualität: 5


    Eine der interessantesten Einspielungen. Orchestral und vom Dirigat her kaum zu toppen. Sehr gute Besetzung, besonders die männliche. Sills etwas über ihrem Zenit, aber gleichwohl überzeugende Darstellung.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Insgesamt eine sehr gute Aufnahme. Lucic ist zueilen etwas monochrom, ansonsten aber sehr ergreifend und technisch sauber. Damrau schrammt an der Affektiertheit nur ganz knapp vorbei. Wer das mag (ich zum Beispiel), der wird mit beseeltem gesang belohnt. Florez singt natürlich sehr schön und belcantesc. Aber mir fehlen in dieser Rolle menschliche Abgründe, der Schürzenjäger kommt nicht durch.
    Luisi leitet sehr umsichtig, mit viel Dynamik, ein paar mehr Steigerungen hätten das Ergebnis noch besser gemacht.
    Die Inszenierung von Nikolaus Lehnhoff hat surreale Momente, etwas nackte Haut, ist aber ansonsten eher klassisch im leicht modernem Gewand.

    der persönliche Eindruck ist etwas anders. Ich war in der 2. Vorstellung dieser Inszenieruneg und habe manches anders gesehen.


    Lucic war auf dem Wege, den Rigoletto bis nach New York zu bringen, ich habe ihn mit einer 4,5 zu bewerten.
    Florez ist eindeutig kein Herzog, schon seine Antrittsarie lies erwarten, daß seine Stimme zu klein ist, dazu erhielt er wenig Unterstützung von Luisi, der es nicht verstand, bei ihm das Orchester zurückzunehmen. Die Kabaletta im 2. Akt vergeigte er komplett. Die lyrischen Teile wie im Liebesduett mit Gilda und im Quartett lagen ihm deutlich besser, hier konnte er glänzen. Aber mehr als eine 3 ist nicht drin.
    Damrau war der Star des Abends, eine 5 ist zu vertreten. Zeppenfeld war ein sagenhaft gut besetzter Ganove, für mich qualitativ überbesetzt. Eine glatte 5.
    Schwachpunkt für mich Luisi, der dem vorzüglichen Orchester keine Zügel anlegte, sondern es krachen lies. Natürlich gelangen ihm auch wie in der Schlußszene berührende Momente, aber der Gesamteindruck geht über 3 nicht hinaus.
    Die Inszenierung kommt schlecht weg, es wirkte teilweise albern und für die Akteure sogar gefährlich, wenn sich Gilda auf einer sehr schiefen Ebene in ihr einziges Utensil begibt, das Bett, und wenn sich der Herzog in einem leeren Zimmer zu verstecken versucht. Sehr schlechte Lösung, Lehnhoff bekommt nur einen Punkt.
    Die Lichtregie war dagegen toll, beim Gewitter im letzten Akt kam sogar so etwas wie Gefühl auf, aber das war es dann auch schon.
    Manches mag auf DVD anders aussehen und auch klingen, live war es kein schönes Erlebnis. Die hohen Erwartungen wurden keinesfalls erfüllt.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.


  • Noch ein Rigoletto in deutsch, aus den 50-er Jahren, München. Es spielt das Bayerische Staatsorchester unter Aleco Galliera


    Ernst Gutstein wußte zu beeindrucken, kann allerdings mit Schlusnus nicht verglichen werden - 4 Punkte
    Cesare Curzi war für mich die Überraschung, schwungvoll, höhensicher, blendend aussehend, ein idealer Herzog, der sich nicht hinter den deutschen Stars der 50-er zu verstecken braucht - 4,5 Punkte (in anderen Rollen habe ich ihn schlechter in Erinnerung!!)
    Ingrid Paller ist eine solide Gilda - 4 Punkte


    Beeindruckend für mich die Rasanz bei der Kabaletta, die gute Personenführung und die phantastische Ausstattung, d.h Kostüme und Bühnenbild. Für mich deutlich aufwertend.


    Ich habe diese Inszenierung aufgenommen, in schwarz-weiß.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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