Literarische Empfehlungen - was lese ich gerade

  • Fjodor Dostojewskij


    Verbrechen und Strafe


    in der Übersetzung von Swetlana Geier



    Zur Übersetzerin Swetlana Geier gibt es eine Dokumentation "Die Frau mit den fünf Elefanten", den fünf grossen Romanen Dostojewskis, von Vadim Jendreyko. Die DVD-Hülle ist mir vor einigen Tagen wieder in die Hände gefallen beim Ordnen der DVDs.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Roger Willemsen


    Momentum


    Ich höre gegenwärtig beim Autofahren die Hör-CDs. Der Autor liest sein Buch. Abends lese ich die Seiten im Buch.



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Gudrun Pausewang ist 91jährig verstorben. Die Kinderbuchautorin hat eine meiner liebsten Geschichten geschrieben.


    Zwei hungrige Freunde


    Darin geht es um die Macht der Musik.


    Der junge Geiger und sein Hund Dubski sind Freunde, die gemeinsam durch dick und dünn gehen. Sie haben ständig Hunger. Dagegen wollen sie etwas unternehmen. Aber wie soll das in einer grossen Stadt gelingen? Vor dem Kölner Dom spielt der Strassenmusikant Mozart, Corelli und Bartok. Doch niemand beachtet ihn. Wie die Geschichte endet, sei hier nicht verraten. Die Illustrationen von Inge Steineke begleiten die Handlung mit feinem Humor.


    Wer das Büchlein antiquarisch besorgen kann, wird es nicht bereuen!


    Mit dem Text verbinde ich eine Erinnerung. Als ich meinen, von einem Holzkünstler hergestellten Notenständer mit Freunden in einem Hauskonzert einweihte, las ich den Text vor.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Eher eine poetische Empfehlung:


    Hölderlin, ausgewählt von Peter Härtling


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    Einleitend schreibt Friedrich Hölderlin zur Friedensfeier


    Ich bitte, dieses Blatt nur gutmütig zu lesen. So wird es sicher nicht unfasslich, noch weniger anstössig sein. Sollten aber dennoch einige solche Sprache zu wenig konventionell finden, so muß ich ihnen gestehen: ich kann nicht anders. An einem schönen Tage lässt sich ja fast jede Sangart hören, und die Natur, wovon es her ist, nimmts auch wieder.

    Der Verfasser gedenkt dem Publikum eine ganze Sammlung von dergleichen Blättern vorzulegen, und dieses soll irgend eine Probe sein davon.


    ...


    Viel hat von Morgen an,

    Seit ein Gespräch wir sind und hören voneinander,

    Erfahren der Mensch; bald sind wir aber Gesang.

    Und das Zeitbild, das der grosse Geist entfaltet,

    Ein Zeichen liegts vor uns, daß zwischen ihm und andern

    Ein Bündnis zwischen ihm und andern Mächten ist.


    Nicht er allein, die Unerzeugten, Ewgen

    Sind kennbar alle daran, gleichwie auch an den Pflanzen

    Die Mutter Erde sich und Licht und Luft sich kennet.

    Zuletzt ist aber doch, ihr heiligen Mächte, für euch

    Das Liebeszeichen, das Zeugnis

    Dass ihr noch seiet, der Festtag,

    ....

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Hallo


    Mein Bezug zu Hölderlin ergab sich erst, als ich bereits über Zwanzig war. Ich fuhr täglich in Stuttgart mit dem Bus vom Bahnhof zur Arbeit und wieder zurück. In einem der Busse las ich über Jahre hinweg diese Sätze (sinngemäß):


    "Früher war ich morgens froh, des Abends weint´ ich

    Jetzt da ich älter bin

    beginn ich zweifelnd meinen Tag

    doch heilig und heiter ist mir sein Ende."


    Wie wahr...


    Gute Nacht

    Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Lieber Wolfgang Kaercher


    Die Worte, über all die Jahre hast du sie dir bewahrt und sie sind dir in der Erinnerung geblieben. Es ist das Gedicht:


    Ehmals und jetzt


    In jüngeren Tagen war ich des Morgens froh,

    Des Abends weint' ich; jetzt, da ich älter bin,

    Beginn' ich zweifelnd meinen Tag, doch


    Heilig und heiter ist mir sein Ende.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich glaube, wir Älteren kennen das. Es ist ein wenig der "depressive Zyklus" (Morgentief und Abendhoch), der in der Medizin wohl bekannt ist. Danke für diesen Spruch, den ich auswendig lernen werde. Mein Beitrag ist ein Spruch, der Johannes Brahms zugeschrieben wird: "Das Leben raubt uns mehr als der Tod".

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Peter Härtling


    Die dreifache Maria


    Um Eduard Mörike und gelebtes - ungelebtes Leben, seine Lebensangst geht es in diesem Buch. Die 122 in grosser Schrift gesetzten Seiten bringt mir den Dichter näher.


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    Die vierbändige bei Hanser herausgegebene Ausgabe der Werke Mörikes habe ich mir aus dem Regal geholt. Ein Werk jenseits der biedermeierlichen Idylle.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich lese gerade das "Nürnberger Tagebuch" von Gustave M. Gilbert.


    1947 und somit zeitlich sehr nahe zum ersten Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozess entstanden, bietet das Buch des als Gerichts-Psychologe während des Prozesses eingesetzten Autors bemerkenswerte Einsichten in die geistigen und charakterlichen Abgründe der Angeklagten.


    Seit 40 Jahren versuche ich nun, das Phänomen des National-Sozialismus, des zweiten Weltkriegs und der Konzentrations- und Vernichtungslager zu verstehen - ich glaube, es bleibt eine Lebensaufgabe.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Hermann Bloch


    Die Erzählung der Magd Zerline


    Eine Liebesgeschichte auf 80 Seiten



    Ein Teil aus dem Roman "Die Schuldlosen", den man als Hörbuch in 716 Minuten von Werner Rehm vorgelesen bekommt.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Wolfgang Koeppen


    Tauben im Gras



    Während meiner Wartezeit auf den Anschlusszug schlenderte ich durch die Altstadt einer kleinen Stadt und stiess auf eine kleine Buchhandlung. Ich trat ein. Die hohe Qualität des Bestandes gefiel mir und ich machte mich auf die Suche nach einem Buch, das ich schon seit langem lesen wollte.

    Marcel Reich-Ranicki hatte den Roman gelobt. Es nimmt mich nun wunder, was diesen unerbittlichen Kritiker zu seinem Urteil bewogen hatte.

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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • In der vorösterlichen Nachmittagssonne sitzend, habe ich in einem Rutsch Tellkamps Atelier gelesen. Bei Amazon ist es gelistet, aber nicht verfügbar. Das macht aber nichts, denn die Buchhändlerin des Vertrauens besorgt es über Nacht.


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    Wem das Bühnenbild zum letzten Bayreuther Lohengrin zugesagt hat, wird die Erzählung mit Vergnügen lesen.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Richard Specht: Gustav Mahler


    Jahrelang hatte ich dieses Buch auf meiner Merkliste, um es irgendwann mal antiquarisch zu erwerben. Ich kam auf diesen Titel, als ich vor vielleicht zehn Jahren im alten Elternhaus (herrlich in Hanglage außerhalb Heidelbergs gelegen) einer Freundin in der Bibliothek ihres damals bereits schwerkranken Vaters stöberte und dieses Buch fand. Ich fing an zu lesen und wusste, dass ich das mal haben wollte. Als der Hausstand irgendwann aufgelassen wurde, hätte ich dieses und andere Bücher gerne gekauft. Ich wollte es nicht geschenkt haben, doch kam nie ein Angebot.

    Auf der Bücherliste des iPhones habe ich diesen Titel dann lange herumgetragen, vor ein paar Monaten beim Stöbern online als Neuauflage entdeckt und schließlich zu Weihnachten geschenkt bekommen.

    Die ersten Kapitel - "Der Mensch" und "Der Operndirektor" - habe ich mit 134 Seiten hinter mir und fange den für mich eigentlich interessanten Teil über Mahlers Werke an.

    Lange Sätze, blumig, etwas geschwollen, aber schön, aufwendig und wortfindungsreich geschrieben.

    Vielleicht birgt der Text ein paar Ansätze, sich über Regietheater, Bühnenbild und anderes zu streiten, so man das möchte. Mir ist's wurscht. Und ich kenne Schmedes, Mayr, Demuth, Weidemann, Mildenburg, Gutheil-Schoder und Co. nicht. Lediglich Leo Slezaks Name war mir geläufig, und natürlich Bruno Walter.

    Ein großer Verehrer Mahlers schrieb dieses Buch 1913. Da waren Tod, Trauer, etwas Verklärung und Verlustempfinden anscheinend noch sehr präsent.

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Hallo Zusammen


    da ich in „normalen“ Zeiten schon viel Lese ist habe ich besonders jetzt folgende Werke zu lesen


    Bernard Haitink "Dirigieren ist ein Rätsel":

    Der Triumph der Ungerechtigkeit: Steuern und Ungleichheit im 21. Jahrhundert

    Der Preis des Profits ( J Stiglitz)

    Mariss Janssons Biografie




    Grüße Michael

  • Guten Abend,


    kennt jemand die Romane von Johannes Mario Simmel?


    Falls ja, lohnen sie, welche kann man empfehlen und mit welchen Roman sollte man beginnen?


    "Kenne" diesen Autor bisher nur dem Namen nach.


    Meinungen? Ich danke im Voraus!


    Schöne Grüße...MDM :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Lies lieber was Richtiges, z.B. Fallada, Kästner, amerikanische Autoren wie Sinclair Lewis (kommt bald in meinem Schreibtisch), Cornell Woolrich (das ist der mit "Fenster zum Hof"), Thornton Wilder. Bei Simmel soll es aber gute Rezepte geben!

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Lieber MDM,


    meine Meinung über Simmel ist negativ. Nach seinen Ersterfolgen (z.B. "Es muss nicht immer Kaviar sein") hat er noch jahrelang nur Kitschromane produziert (so eine Art Pilcher - mit evtl. aktuellen Themen - mit negativem Ausgang). Ab dem dritten Roman kennst du alle. Früher hatte man diese Bücher reihenweise im Bücherschrank - Buchgemeinschaften haben sie den Leuten aufgedrängt. Letztendlich schade um die Zeit.


    Erich

  • Ich hatte es gut, mein Vater war Bibliothekar mit 5000 eigenen Büchern. Sowas wie Simmel und die anderen "Bücher" der Buchgemeinschaften gab es bei uns zu Hause nicht.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Hallo


    Das beantwortet doch alles MDM´s Frage nicht.


    Ich weiß noch, dass ich damals "Es muss nicht immer Kaviar sein" sehr gerne gelesen habe. Ob die anderen Romane heute noch "ziehen", weiß ich nicht.


    Gruß Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

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  • Das beantwortet doch alles MDM´s Frage nicht.

    MDM hatte gefragt, ob sich Joh.Mario Simmel lohnt oder nicht. Erich und ich haben daraufhin NEIN gesagt. Eine klarere Antwort sollte worin bestehen? Zudem habe ich ihm Autoren genannt, die schreiben konnten und trotzdem einen großen Unterhaltungswert haben.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Eine weitere Erklärung dazu:

    In meiner Jugend habe ich "Es muss nicht immer Kaviar sein" mit Vergnügen gelesen. Jahre später las ich "Lieb Vaterland magst ruhig sein", was mir gefiel. Dann kamen "Liebe ist nur ein Wort", "Jimmy ging zum Regenbogen" (in Film sehr vereinfacht), "Gott schützt die Liebenden" und "Niemand ist eine Insel". Die Machart ist immer gleich, je mehr man liest, desto uninteressanter wird es.

    Es stehen heute noch aus dem Nachlass meiner Mutter und meiner Schwiegermutter ca. 10 - 12 ungelesene Simmel-Romane herum. Wenn sie jemand haben will, gerne!


    Erich

  • Vielen Dank für eure Einschätzungen! Ich hatte natürlich schon mal bei Wikipedia unter "Simmel" geschaut, aber das gab für mich kein so klares Bild. Einerseits höchste staatliche Ehrungen, andererseits Autor angeblicher Kitsch-und Trivialschinken. Ich werde dem "....Kaviar..." mal eine Chance geben, so mies kann das nicht sein und dann weitersehen. Dass die Machart bei manchen Autoren immer gleich oder ähnlich ist, stört bei einigen und bei anderen erhofft man es sich geradezu. Zu den genannten Empfehlungen noch. Krimis von Woolrich und Kästners Jugendromane habe ich vor etlichen Jahren schon mal gelesen, Fallada noch nicht. Die anderen von Dr. Pingel erwähnten Herren kenne ich ebenfalls nicht.

    LG...MDM :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Hallo, MDM

    Auch ich möchte gern auf Deine Frage antworten. Erich und Dr. Pingel haben sich ja schon geäußert und ihren Meinungen schließe ich mich an.

    Wir haben zwei Romane von Simmel Bis zur bitteren Neige und Ich gestehe alles, beide habe ich vor vielen Jahren mal gelesen.

    Ich möchte dazu sagen, es ist Trivialliteratur, nicht tiefgründig und nicht übermäßig anspruchsvoll. Einfach ausgedrückt - es ist Unterhaltungsliteratur.

    Ganz anders, der hier erwähnte "Hans Fallada". Er und "Anton Tschechow" sind seit meiner Jugendzeit meine Lieblingsschriftsteller.

    Großartig von Fallada Kleiner Mann, was nun, Jeder stirbt für sich allein und Wer einmal aus dem Blechnapf fraß.

    Die beiden erstgenannten Werke wurden Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre hervorragend und in bester hochklassiger Besetzung vom

    DDR - Fernsehen verfilmt. Dadurch bekommen beide Romane durch das direkte Nachvollziehen der Handlung eine besondere intensive Bedeutung.

    Vom "Kleinen Mann..." habe ich die DVD und während ich das schreibe merke ich - lange nicht mehr gesehen, muß ich jetzt wieder mal anschauen.


    Aber letztlich ist alles, egal ob Literatur, Musik und, und, und... wie immer, eine persönliche Interessen - und Geschmacksfrage.

    Wenn ich mit einem persönlichen Beispiel zur Musik ergänzen darf: Natürlich kenne ich Werke von Strauss und Wagner.

    Ich schätze und achte beide - und zugegeben, es gibt auch für mich richtig schöne Stellen in ihren Opern, die ich auch mag.

    Aber ich werde nie ein "Wagnerianer" werden. Die Musik berührt mich nicht, geht mir nicht an Herz, Seele und Gemüt.

    Ganz anders ist das bei Verdi und Puccini. Dies aber nur als kleine Abschweifung vom eigentlichen Thema.

    Solltest Du mal Simmel lesen, viel Freude und laß´uns dann Deine Meinung wissen.

    In der Hoffnung, daß Dich meine Antwort etwas interessiert, vielleicht auch persönlich neugierig gemacht hat, sende ich herzliche Grüße

    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Hallo Erich & chrissy,

    Fallada ist lesenswert.


    Erich

    Großartig von Fallada Kleiner Mann, was nun, Jeder stirbt für sich allein und Wer einmal aus dem Blechnapf fraß


    die hier genannten Fallada-Romane sind mir dem Namen nach alle geläufig, nur gelesen habe ich sie noch nicht. Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, "Kleiner Mann..." ist in manchen Bundesländern sogar Pflichtlektüre in der Schule(?). Ich entsinne mich vage, vor vielen Jahren einmal eine Verfilmung davon mit Rolf Ludwig (?) gesehen zu haben, ebenso Harald Juhnke als "Der Trinker".


    Solltest Du mal Simmel lesen, viel Freude und laß´uns dann Deine Meinung wissen.


    Wenn ich den mittlerweile 60 Jahre alten Roman "Es muss nicht immer Kaviar sein" im Urlaub gelesen und möglicherweise sogar einige Rezepte daraus ausprobiert habe, werde ich hier berichten.


    Im Übrigen bekenne ich mich hier ausdrücklich als Leser von Unterhaltungsliteratur, und zwar auch manchmal solcher, die bei strenger Betrachtung gehobenen Ansprüchen wohl leider nicht immer genügen würde.


    LG...MDM :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Lieber MDM,


    ich werde mich hüten, eine Einschätzung zu geben. Wir haben etliche Simmel-Bücher nach der Wende gekauft, weil es im Trend lag, Westautoren zu kaufen. Ich habe sie alle gelesen, aber nur einmal. Aber er hat seine Anhänger, und das muß auch Gründe haben.

    Ich würde keinen Simmel wieder kaufen, er befriedigt mich nicht. Aber da sollte jeder seine persönlichen Erfahrungen sammeln.

    Ähnlich mag es vielen mit Karl May gehen, auch er bedient immer dasselbe Schema. Trotzdem habe ich alle Verfilmungen mehrmals gesehen, und manches seiner Bücher habe ich vielleicht ein Dutzend mal gelesen. Es ist alles eine Frage des persönlichen Geschmacks, genau wie es die Komponisten oder die Interpreten sind.


    Zur Zeit lese ich mit wachsendem Vergnügen von Oliver Hilmes "Witwe im Wahn", eine Biographie über Alma Mahler-Werfel. Köstlich bis frivol, teilweise erfährt man viel Neues, obwohl es nicht meine einzige Biographie über das Haus Mahler ist.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Im Übrigen bekenne ich mich hier ausdrücklich als Leser von Unterhaltungsliteratur, und zwar auch manchmal solcher, die bei strenger Betrachtung gehobenen Ansprüchen wohl leider nicht immer genügen würde.

    Lieber MDM,


    die sog. Trivialliteratur wird oft zu Unrecht verdammt. Ich bekenne mich z.B. zu Ludwig Ganghofer, der mehr ist als nur ein Verfasser von Unterhaltungsbüchern. Er greift neben prachtvollen Heimatgeschichten (Der Jäger von Fall, Das Schweigen im Walde, Schloß Hubertus..) auch auf historische und stark gesellschaftskritische Themen zurück (z.B. Der Klosterjäger, das Gotteslehen und besonders die Martinsklause) und übersteigt dabei das Niveau vieler Heimatromane beträchtlich. Ganghofer steht bei mir deutlich über Simmel.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Hallo Erich & chrissy,


    die hier genannten Fallada-Romane sind mir dem Namen nach alle geläufig, nur gelesen habe ich sie noch nicht. Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, "Kleiner Mann..." ist in manchen Bundesländern sogar Pflichtlektüre in der Schule(?).

    Ich entsinne mich vage, vor vielen Jahren einmal eine Verfilmung davon mit Rolf Ludwig (?) gesehen zu haben,

    Ja, Rolf Ludwig spielte auch mit, genau wie Rolf Hoppe zwar nur in einer kleinen Rolle, aber sehr prägnant und eindrucksvoll.

    In den Hauptrollen überragend und nachhaltig beeindruckend - Jutta Hoffmann, Arno Wyszniewski, Inge Keller, Wolf Kaiser.


    Im Übrigen bekenne ich mich hier ausdrücklich als Leser von Unterhaltungsliteratur, und zwar auch manchmal solcher, die bei strenger Betrachtung gehobenen Ansprüchen wohl leider nicht immer genügen würde.

    Ja und, was sollte daran schlecht sein? Wie ich schon oben schrieb - es ist alles eine persönliche Geschmacks - und Interessenfrage.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Hallo Freunde,


    ich empfehle als reine (schöne) Unterhaltungslektüre Horst Wolfram Geissler. Er hat eine Anzahl netter Bücher geschrieben (meine Favoriten: "Der liebe Augustin" und "Sternsaphir").

    Karl May lese ich gerne - aber am liebsten die langen Erzählstränge ("Schloss Rodriganda", "Der Weg nach Waterloo") und besonders seine leise sozialkritischen, in der Heimat spielenden Bücher und Erzählungen.


    Aber wie gesagt, Literatur ist auch eine Sache des persönlichen Geschmacks.


    Erich


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