Bei dem Versuch, die musikalische Schönheit des Trios aus Schuberts Streichquartett in G sprachlich erfassen zu wollen, ist mir wieder einmal das Grundproblem der Fragestellung dieses Threads bewusst geworden. Ich kenne es seit langem. Es ist die Unmöglichkeit, die klangliche Schönheit einer melodischen Linie in Worte zu fassen. Im Falle von Franz Schubert erweist sich das als ein ganz besonders drängendes Problem, weil seine Musik ganz und gar aus der Melodik lebt, - als drängten sich seine Lieder auch in den komplexen Satz der Kammermusik und Sinfonik, um sie auf den Nenner ihres Wesens und ihrer eigentlichen musikalischen Aussage zu bringen.
Eine späte, wenn auch nicht zu späte Erkenntnis.
In diesem Thread wird immer wieder auf die absolute Subjektivität der Klassifizierung eines musikalischen Werkes oder einer Stelle daraus als „schön“ hingewiesen. Mir kommt es zuweilen so vor, als würde sie regelrecht reklamiert, - als Ausweis des je eigenen, ganz und gar unvergleichlichen Urteilsvermögens.
Eine haltlose und wohl auch das Gegenteil der tatsächlichen Meinungen unterstellende Vermutung.
Adorno liefert in den meisten Fällen Angaben zur Lokalisierung der jweiligen Stelle in der Partitur.
Dafür sei Herrn Adorno gedankt ohne sich zugleich zu seinem Sprachrohr machen zu wollen.
zweiterbass