Stimmen, die wir niemals hören werden: Pauline Garcia-Viardot - mehr als nur die kleine Schwester

  • Liebe Petra, keinerlei Grund sich zu entschuldigen-im Gegenteil!!!!!
    Hab ganz vielen Dank für diesen überhaupt kein bisschen OFF-topic Bericht :jubel: :hello:


    Du gehörst ganz gewiss nciht zu den Taminos, die Vorurteile gegen alles, was vor 1980 aufgenommen wurde, haben....... :pfeif:


    F.Q.

  • Liebe Titania,


    Ich hatte das Vergnügen am Nachmittag mit Herrn Paarlberg, Kurator des Dordrechts Museums, zu telefonieren. Seine Spezialität ist Ary Scheffer.
    Herr Paarlberg war sehr liebenswürdig und nett. Er gab ausgebreitete Auskünfte auf meine Fragen.


    Zuerst zum Tode Ary Scheffers. Er war schon sehr krank, als er 1858, 63 Jahr alt, nach England fuhr um eine Beerdigung beizuwohnen. Als er in Frankreich zurück war, verschlechterte seine Lage sich schnell. Innerhalb eines Monats verstarb er.


    Weiter sagte Herr Paarlberg mir, daß ein ehemaliger Direktor des Museums ein kleines Büchlein geschrieben hat über Ary Scheffer und seine Beziehungen mit Musiker. Der Kurator versprach mir nach diesem Büchlein zu suchen und es mir dann zu schicken.


    Jetzt zum Portrait. Zwielicht hat schon einen Link zur "Skizze" gegeben, aber dann habe ich doch was besseres. Dank sei Herrn Paarlberg. :D



    Ich hoffe, dies reicht vorläufig. Möchtest Du aber mehr wissen sag es mir. Ich kann's immer weiterleiten.


    LG, Paul

  • Lieber Paul, habe ganz lieben Dank für deine Mühe! :jubel:


    Sie hat sich in jedem Fall für mich gelohnt, denn ich finde dieses Portrait der Pauline so schön, dass ich es sehr gerne für unser gedrucktes Konzert Programm verwenden würde. Falls das von Museums-Seite aus möglich ist. ?(
    Ein ausdrucksvolleres habe ich bisher nirgends gesehen-euer Herr Scheffer verstand offenbar etwas von seiner Kunst!


    In meiner Romanbiographie findet Pauline ihn tot, als sie ihr Portrait abholen oder bezahlen will und denkt erst an Selbstmord.
    Die Beziehung zwischen Maler und Modell ist ja manchmal nciht so ganz unkompliziert und aus seinem Zitat er fände sie zwar furchtbar hässlich, könnte sich aber wahnsinnig in sie verlieben, kann man schliessen, was man will.


    Deine Informationen reichen mir natürlich , ich will ja nciht weiter über Ary Scheffer forschen sondern über Pauline Viardot. Mich wûrde aber das von Dir genannte Buch zu seiner Bezeihung zu Musikern sehr interessieren, wenn darinnnen etwas über die Viardot oder die Malibran steht.


    Grand merci! :lips:


    Maria

  • Liebe Titania,


    Vom Herrn Paarlberg bekam ich schon die Antwort. Sie lautet


    Zitat

    Dat lijkt mij goed. Wel graag met de herkomstvermelding: 'Dordrechts Museum, Dordrecht' en eventueel Nederland erbij


    Also: Das ist in Ordnung. Vorausgesetzt, daß dabei angegeben wird 'Dordrechts Museum, Dordrecht' und ggfs. noch Niederlande.


    LG, Paul

  • Lieber Paul, nochmal grand merci!!!
    Ich werde die kûnstlerischen Ehre eurer Stadt nach Kräften fördern!!!! Zum Beweis bekommst du zu gegebener Zeit ein Programm und Konzertmitschnitt zugeschickt! Und mille fois BEDANKT an den freundlichen Herrn vom Museum :yes: :angel:



    Fairy Queen

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  • Liebe Fairy Queen und andere Taminos,


    hier Theodora, ich bin ganz neu hier, habe heute meine ersten Beiträge verfasst und wollte mich schon ausloggen, doch dann sah ich diesen hochinteressanten Beitrag über Pauline Viardot und konnte natürlich nicht kommentarlos abgehen!


    Es ist sehr interessant und bemerkenswert, wie sehr sich doch die Allgemeinbildung in "Europa" (damit meine ich vor allem die westeuropäischen Länder) und Russland sich unterscheidet: ich bin in Russland geboren und aufs Gymnasium gegangen, und ich habe natürlich über Pauline Viardot gelesen, hauptsächlich wegen ihrer unheilvollen Beziehung zu Iwan Turgenjew. Man erzählte es uns im Literaturunterricht hauptsächlich deswegen, weil man ohne dieses Wissen die meisten Werke Turgenjews nicht verstehen kann, die von einer hoffnungslosen Liebe handeln und ein Bild der Frau besingen, welche vergeblich auf den Mann ihres Lebens wartet, während dieser nicht in der Lage ist, ihren Erwartungen zu entsprechen. Ich hatte natürlich auch gewusst, dass Pauline Viardot begnadete Musikerin war und dass Turgenjew ihretwegen Russland so gut wie verlassen hatte. Doch habe ich von "Malibran" nur aus der CD von Cecilia Bartoli gehört, und überhaupt nicht geahnt, dass dies die Schwester Viardots war. Da kommen doch interessante Bilder im Kopf zusammen... Vielen Dank für diese Anregung!

  • Liebe Theodora, erstmal ganz herzlich willkommen hier in Tamino!!! Ich freue mich über jede musikbegeisterte neue TaminA ganz besonders und über diesen Beitrag erst Recht!!!!!


    Deine Erläuterung ist für mich sehr spannend, denn wenn ich dich richtig verstehe, hast du in Russland in der Schule eine ganz andere Sicht auf die Beziehung Viardot-Turgeniev erfahren als ich bisher aus meiner Beschäftigung mit dem Thema gewinnen konnte.
    Aus meiner Literatur geht eher hervor, dass er sie bis zu seinem Tod anbetete und sein gesamtes Leben und tun auf sie abstellte ; während sie ihm eher freundschaftlich verbunden war, ihn nach aussen strikt als Liebhaber verleugnete oder tatsächlich ablehnte und sich allenfalls alle Jahre wieder gnädig von ihm lieben liess.


    Kannst du vielleicht mir Werke von Turgeniev nennen, die sich im Hinblick auf die unglückliche Liebe zu Pauline besonders anbieten würden zu lesen?
    Meine Duettpartnerin und ich planen derzeit ein literarisch-musikalisches Programm zu den Schwestern Viardot und Malibran und darinnen soll auch natürlich etwas von Turgeniev vorkommen.
    Da den Rat einer in Russland gebildeten Tamina zu hören, ist natürlich ein Riesengewinn!!! :yes:


    Eine hiesige Literauturprofessorin, die an unserem Thema interessiert ist, will sich nach den Ferien mit der Turgeniev-Gesellschaft in Paris kurzschliessen-vielleicht erfährt man da auch noch interssante Dinge über spezielle Literatur zum Thema .


    Viardot hat in dreiaufeinanderfolgenden Opernsaison in Sankt Petersrburg einen Riesenerfolg gehabt , aber dass sie heute noch in Russland im "normalen" Schulunterrciht bekannt ist, finde ich schon ziemlich sensationell zu erfahren! Das hätte ich nciht vermutet!!!!!


    Meine Liebe zur russsischen Kultur wächst fröhlich weiter..... :] :yes: :hello:


    Liebe Grüsse von Fairy Queen

  • Ach, liebe Fairy Queen,


    ist das herrlich, so herzlich willkommen geheissen zu werden! :angel:


    Ich bin meinerseits begeistert, dass ich auf so eine Liebhaberin der russischen Kultur treffe! :jubel:


    Aber nun die ganzen Antworten der Reihe nach.


    Mein Gymnasium kann man zwar kaum als eine gewöhnliche Schule bezeichnen, es hat in der Stadt einen durchaus guten Ruf, doch ein elitäres Internat ist es auch bestimmt nicht gewesen. Deswegen kann man, denke ich, mit Sicherheit sagen, dass wo im guten russischen gymnasialen Literatur-Unterricht Turgenew zur Sprache kommt, wird natürlich auch Pauline erwähnt und ihre Rolle im Schaffen Turgenews erörtert. Die Beziehung der beiden ist natürlich ein beliebtes Referats- und Aufsatzthema in der Schule, im Internet wimmelt es nur von den "Werken" dieser Art :D


    Was die Beziehung der beiden anbetrifft, so scheiden sich hier die Geister: einerseits habe ich gelesen, sie sei rein platonisch gewesen, andererseits habe ich sogar Vermutungen gelesen, der Sohn Paulines Paul soll möglicherweise von Turgenew stammen.


    Sonstige interessante Fakten zum Thema:


    Jedenfalls sind alle anderen Beziehungen Turgenews, wovon es insgesamt drei gab, an dieser Liebe gescheitert. Turgenew war nicht in der Lage, Pauline aus seinem Herzen zu verdrängen.


    Ich habe sogar gelesen, dass der Mann Paulines Turgenew deshalb gewähren liess, weil Turgenew die Familie Viardot kräftig finanziell unterstützte.


    Irgendwann änderte Turgenew den Namen seiner unehelichen Tochter in Paulette und schickte sie zu Viardots, wo sie zus zur Volljährigkeit lebte.


    Was die Werke Turgenews anbetrifft, so habe ich - oh Freude :jubel: - sogar einen kleinen Ausschnitt aus einer seiner Novellen gefunden, wo er so gut wie wörtlich (im Sinne autobiographisch) seine ersten Erlebnisse bei der Begegnung mit der Diva beschreibt. Die Novelle heißt in ungefähr "Der Briefwechsel", die kann man sicherlich in der Gesamtausgabe Turgenews finden, sie ist aus dem Jahr 1854. Sollte das nicht möglich sein und der Auschnitt doch sehr interessant, so biete ich hiermit feierlich mein Können und germanistisches Diplom für eine inoffizielle Übersetzung an, da der Ausschnitt zwar sehr aussagekräftig, aber nicht länger als eine Seite ist. Das Übersetzen würde mir Spass machen, ich möchte mich später mit Übersetzungen professionell befassen.


    Also bitte nicht zögern und bei weiteren Fragen/Wünschen einfach kurz schreiben, ich bin sehr froh, wenn ich helfen kann! :jubel:


    Ach ja, natürlich darf man die Briefe Turgenews an die Viardot nicht vergessen, die Zahl dieser ist Million! Der Mann hatte sich wirklich, da es damals kein Handy gab, ständig mit Briefeschreiben an sie beschäftigt. Ansonsten müsste man sagen, madame Viardot war so eine Art roter Faden, welcher in allen seinen grossen Romanen vorkommt. Praktisch alle männlichen Figuren in seinen Werken leiden an Liebe der Frauen, welche sie entweder nicht teilen können, oder dieser nicht gewachsen sind. Dabei sind zwar einzelne Frauenfiguren oft Spiegelbild anderer Beziehungen, so bleibt doch der Hintergrund, nämlich die Liebe zu Pauline, quasi hinter den Kulissen. Ich schaue mich weiter um, ob ich noch etwas Gutes finde...


    Alles Liebe, :hello:


    Deine Theodora

    Einmal editiert, zuletzt von Theodora ()

  • Liebe Theodora, tausend Dank (bzw grand merci-wahrscheinlich lernt man an guten russischen Schulen immer noch französich?) für diese wertvolle Information.
    Falls wir die Turgeniev Novelle- Briefwechsel -von der Du hier sprichst nciht übersetzt finden sollten, melde ich mich- bis dahin kannst du dann evtl auch schon PN empfangen?
    Dein Angebot ist jedenfalls très très gentil! :jubel:


    Ich bin ein ganz grosser Fan eurer russischen Literatur und wir haben hier auch einen Thread zur russischen Literatur im Forum "Literatur und Theater". Ausserdem gibt es echte Kenner der russischen Musikszene, z.B. Edwin Baumgartner.
    Neulich hatte wir einen sehr lebendigen Thread zu Jevgenji Onegine-eine Oper die mich wie wenige Andere tief beeindruckt und die von Null auf einen der oberen Plätze meiner persönlichen Bestenliste aufstieg.
    Du wirst hier in Tamino viele Anklänge an deine Heimat finden, denke ich.
    Das ist zwar nun Off topic, aber da du noch keine Pn bekommen kannst, erlaube ich mir das trotzdem mal.


    Nun wieder zum Thema zurück: dass Turgenievs uneheliche Tochter von den Viardots miterzogen wurde, er selbst mit Monsieur Viardot zur Jagd ging und immer in der Nähe der Familie lebte, dass es ach finanzielle Transaktionen gab(nach meinen Infos waren die aber auch andersherum aktiv), spricht ja eher für eine enge Freundschaft als eine nebeneheliche Liebesbeziehung.
    Es sei denn, man hat wirklich ein Arrangement zu dritt getroffen und sich die angeblcih so hässliche aber heissgeliebte Pauline geteilt.
    In meiner Romanbiographie von Arièle Buteaux wird der Sohn Paul auch schon allein wegen äusserer ähnlichkeit als Turgenievs Sohn betrachtet, der aber trotzdem von Louis Viardot legitimiert und anerkannt wurde.


    Wie auch immer: Turgeniev verdankt dieser unkonventionellen Liebe ganz offensichtlich einen grossen Teil seines Werks.
    Das man in Russland solche Liebes-Geschcihten in der Schule sogar zum Aufsatzthema machen darf, finde ich hochsympathisch. :angel:


    In Deutschland sind biographische "Indiskretionen" in der Beschäftigung mit Literatur und anderen Künsten ziemlich verpönt, während hier in Frankreich wohl ein ähnliches Herz wie in Russland schlägt ;)


    Noch eine Leseempfehlung für dich zu den psychologischen und literarischen Beziehungen Russland/Frankreich aus der Sicht eines sehr guten franco-russsichen Romanautors:


    Andreji Makine: Le testament français


    Ganz lieben Gruss nach Göttingen aus Lille


    Fairy Queen

  • Liebe Fairy Queen,


    vielen Dank für die freundlichen Worte! Französische Kultur, besonders Literatur, ist in Russland natürlich schon immer enorm populär gewesen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass man hierzulande (in Deutschland, meine ich) nicht so viel Franzosen liest wie in Russland. Apropos Theater und Literatur: Ich habe überigens sogar einmal bei einer Schul-Aufführung von Moliere auf der Bühne gestanden :D Ich freue mich schon darauf, hier auf dem Forum über russische Musik diskutieren zu können! :yes:


    Hier noch ein Link auf ein russisches Turgenew-Projekt im Internet mit einer englischen und französischen Version: http://www.turgenev.org.ru/ Dort sind die weiteren Links (viele französischen) besonders zu empfehlen.


    Danke für die Leseempfehlung, nur muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich kein Französisch kann. Aber das werde ich bestimmt noch lernen, ich kann schliesslich ein bisschen Spanisch. In den guten russischen Schulen hatte mittlerweile Englisch Französisch verdrängt. :rolleyes:


    Was die Ehe von Viardot anbetrifft, so heisst das für mich noch lange nicht, dass Jean Viardot Turgenew deshalb akzeptierte, weil dieser nur platonisch mit seiner Frau verbunden war. Pauline hatte schliesslich noch andere Liebhaber ausser Turgenew gehabt, und sie alle wurden anscheinend von Jean Viardot akzeptiert. Er scheint seine Frau auf der ganzen Linie gewähren lassen zu haben. Deswegen denke ich persönlich in die Richtung des marriage a trois.


    Ich wäre über die Fotos und einen ausführlichen Bericht über den bevorstehenden Musikabend ausserordentlich dankbar und vermute, hier spreche ich auch für die anderen Taminos!!! :yes: :yes: Ich wünsche Dir in diesem Sinne noch viel kreativen Erfolg und frohes Schaffen und warte mit Spannung auf das Aufleben Paulines (oder der Malibran?) in Deiner Darbietung! :angel:


    Ich hoffe auch, dass ich dann PNs empfangen kann, ansonsten müssen wir uns an den Obertamino Alfred wenden :D. Ich würde gern erfahren, ob sich die besagte Novelle gefunden hatte!


    Alles Liebe,


    Theodora

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  • Liebe Theodora, danke für den Link!!!!! :hello:


    Andreji Makine gibt es in deutscher Übersetzung unter dem Titel:" Das französische Testament". Ich glaube, ich habe das Buch mal hier im Literaturunterforum vorgestellt, ansonsten will ich das gerne nachholen, denn es ist sehr empfehlenswert.


    Was LOUIS Viardot angeht: das muss ein weiser Mann gewesen sein!
    Wer sogar mit dem lebenslangen Liebhaber seiner Frau regelmässig jagen geht und dessen vermutetes Kind legitimiert..... ;)


    Im Zeitalter der arrangierten Vernunftehen waren solcherlei "Menages" aber gar nciht so selten- heute wo fast Jeder von einer romantsichen Liebesehe ausgeht, kann man das wohl kaum noch nachvollziehen.


    Allerdings musste der Schein nach aussen in jedem Falle gewahrt bleiben. Pauline hat darauf offenscihtlich allergrössten Wert gelegt.
    Ihre Schwester Maria Malibran war immerhin aufgrund der offenen nciht-ehelichen Beziehung zu Charles de Bériot aus der Pariser Gesellschaft ausgestossen worden und musste fortan im Ausland konzertieren. George Sand hatte Pauline an Louis Viardot verheiratet und ihr im Hinblick auf die Lebensführung einer verheirateten Künstlerin serh viele teils sehr bigotte und heuchlerische Tipps gegeben, die man asu ihrer eigenen Biographie schlecht nachvollziehen kann.



    Ob Pauline wirklich andere Liebhaber oder viel eher Bewunderer hatte ist eine offene Frage. Ich gehe eher von Letzterem aus. Zumal das der seele des Romantikers anscheinend vollkommen entgegenkam. ;)
    Sie selbst hat sich laut Briefen und Zeitgenossen ganz ihrer musikalischen Karriere verschrieben und wenn man sich den Reiseplan und Tagesablauf dieser Sângerin einmal anschaut, bleibt da wahrlich weder Zeit noch Energie für Eskapaden.
    Zudem war das fûr Frauen dieser Zeit auch immer ein hochgefährliches Spiel mit allen Feuern. Immerhin befinden wir uns hier im Biedermeier und auch physische Folgen von Liebschaften mussten jederzeit einkalkuliert werden.



    Danke für dein liebenswürdiges Interesse an unserem Projekt. Du wirst in jedem Fall mit Infos versorgt werden, aber das wird noch einige Zeit brauchen. Wir sind erst ganz am Beginn der Proben und Literatureinstudierung.


    Fairy Queen


    P.S.


    Wie kamst du auf deinen Nicknamen? Hat der etwas mit der Händel-Oper Theodora zu tun?

  • Liebe Fairy Queen,


    sorry für die falsche Benennung von dem Gatten Viardots. War keine Absicht, dennoch ist so etwas peinlich.


    Biedermeier hin oder her, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine temperamentvolle Künstlerin wie Pauline ihrem viel älteren und offensichtlich alles andere als menschlich interessanten Gatten treu bis zum Tode war. Was die "Folgen" der Liebschaften angeht, so musste sich eine verheiratete Frau wohl kaum Sorgen machen, sofern die Kinder vom Ehemann anerkannt wurden bzw. "auf Land geschickt" werden konnten, es sei denn, frau hatte einen Mohren als Liebhaber :D :D


    Sicherlich konnte man wegen einer unehelichen Beziehung aus der Gesellschaft ausgestoßen werden, aber genau dies hatte Pauline ja vermeiden können und wollen. Und was ist dann mit ihrer Liebschaft mit Ari Scheffer, welche überall erwähnt wird? Er wird ja auch als der mögliche Vater Pauls gehandelt! Jedenfalls habe ich gelesen, dass Pauline bis ins hohe Alter hinein es vermied, die Fragen über Turgenew zu beantworten. Wäre dies nur eine harmlose Geschichte gewesen, hätte sie wohl kaum Grund dazu gehabt... Aber hier bewegen wir uns sicherlich schon auf einem sehr glatten Parkett...


    Noch was Lustiges: ich habe gelesen, Heine soll Paulines Äußere mit einer Landschaft verglichen haben, welche bizarr und doch majestätisch war... Fand ich sehr gut...


    Sicherlich interessiere ich mich für Euer Projekt und würde mich freuen, falls ich zu seiner Realisierung meinen Teil beitragen kann! Meine Lehrerin für Literatur wäre stolz auf mich! :DIch kann auch natürlich bei der Kontaktaufnahme mit russischen Museen, Stiftungen etc., beim Briefe verfassen, telefonieren etc. gern helfen.


    Einen lieben Gruss nach belle France!


    Mein Nick? Ehrlich gesagt, hat er nichts mit Oper zu tun, doch wohl mit den vergangenen Zeiten. Als Jugendliche hatte ich versucht, einen Roman zu schreiben, die Handlung sollte sich im XIX. Jahrhundert abspielen, und Theodora war der Name der Hauptfigur... Also dachte ich, das würde zum Klassik-Forum gur passen und bei mir nette Erinnerungen hervorrufen...


    Alles Liebe,


    Theodora

  • Liebe Theodora, ich würde gerne einige Dinge per privater Mail mit dir weiterführen, da ich zu ausgeprägte Off-Topics und Moderatoren-Eingreifen verhindern möchte.
    Ich habe aus meienr Lektüre ein etwas anderes Bild von Pauline im Hinblick auf ihre Ehe usw als du.
    Da ich Dir noch keine Pns schreiben kannst:Falls dich nicht iener der Moderatoren oder der admin schon vorher freischalten kann,
    kannst Du mir über Tamino eine mail schicken, indem du in mein Profil gesht, dort findest du "e-mail" schreiben. Falls das nicht klappt setze ich irgendwo kurz meine mail-Adresse hin.


    Lieben Gruss


    Fairy Queen

  • Bevor ich nun in den nächsten Tagen von Pauline Garcia -Viardot zu ihrer Schwester Maria Garcia-Malibran-de Bériot komme, noch eine dringende Cd-Empfehlung für Alle, die sich ein Bild vom Repertoire Paulines machen möchten.
    Sie wird auch im Text des Booklets ausgiebig erwähnt und dort erfährt man auch, dass sie tatsächlich die ALLERERSTE war, die jemals Wagners Isolde gesungen hat-wenn auch "nur" mit ihm selbst als Tristan und am Klavier ;) -(siehe weiter oben im Thread)




    Diese CD ist im Moment zum halben Preis bei JPC zu haben und ich kann sie nur allerwärmstens empfehlen.
    Sowohl die Sapho von Gounod als auch Meyerbeers Fides-beide Rollen, die Pauline in die Kehle komoniert wurden, sind hier zu hören, Ausserdem sehr viel andere selten gehörte Perlen des spezifischen französischen Zwischenfachs.
    Die Dido aus Berlioz Troyens, für die er Pauline als ideale Besetzung imagineirte ist ebenfalls auf der CD.
    Kasarova zeigt ihre Nähe zur Viardot auch in Glucks Orphée.
    In der Wahnsinnsarie des Orpheus aus dem ersten Akt zeigt sie, was eien sängerin zwischen allen Stimm- Fâchern alles können muss. Die Originalkadenz der Viardot geht über mehr als zwei Oktaven und bis zum c3.


    Eine andere Cd, die auch einige Werke aus Pauline Repertoire zeigt ist die französcihe Arien-Sammlung von Regine Crespin, ihres Zeichens Sopran.


    Hier fidnet sich z.B. ein Stück aus Viardot letzter öffentlciher Aufführung dem Oratorio" Marie-Madeleine" von Jules Massenet, wie auch Sapho u.A.


    Auch in heutigen Zeiten strengerer Stimmfacheinteilungen gibt es noch Stimmen, die zwiischen den Welten wandeln und uns an das Können einer Malibran und Viardot erinnern.
    Fairy Queen

  • Meine Lieben,


    Die große Wertschätzung, die Pauline Viardot-Garcia auch im Ausland genoß, spiegelte sich in der 1945 leider zugrundegegangenen plastischen Ausstattung des Zuschauerraums in der Wiener Hof(jetzt Staats-)oper. Ursprünglich sollten die Rang-Brüstungen durch 90 Medaillons geschmückt werden. Später reduzierte man die Zahl auf 30 Porträts von Sänger/innen und Tänzer/innen, je 15 Herren und Damen. Diese Medaillons wurden im 1.Rang versetzt.


    In der Auswahl, die hauptsächlich durch Eduard Hanslick vorgenommen wurde (Franz v.Dingelstedt, Johann v.Herbeck und Eduard van der Nüll halfen; die Liste ließ sich sogar der Kaiser vorlegen) und natürlich eine gewisse wienerische Schlagseite aufwies, schien trotzdem Pauline Viardot-Garcia auf, die dann auch durch den Bildhauer Josef Cesar en relief (in Marmorzement) verewigt wurde und damit eine Art Denkmal erhalten hatte. Das war eine außergewöhnliche Ehrung für eine noch lebende Künstlerin (und widerlegt auch die böse Nachrede, daß man bei uns erst sterben muß, um akzeptiert zu werden). Maria Malibran wurde in der Diskussion übrigens auch vorgeschlagen, dann aber nicht berücksichtigt.


    LG


    Waldi

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  • Lieber Waldi, das ist interessant zu lesen!
    Ich glaube, dass Maria Malibran vieleleicht einfach nur das Pech hatte, nicht in Wien gesungen zu haben, während ihre Schwester Pauline dort Triumphe feierte.
    Pauline hatte über 60 Jahre mehr Lebenszeit als Maria und hat sich ja nciht nur als Sängerin sondern auch serh erfolgreiche Professorin, Mäzenin junger Künstler und Komponistin von Operetten und Liedern ienen Namen machen können.
    Ausserdem war sie der deutschen Sprache mächtig , hat einige Jahre in Baden-Baden
    Eventuell hat all das eine Rolle gespielt, sie eher als "wienkompatibel" zu betrachten als ihre Schwester.
    Und wer schon zu Lebzeiten ein nach ihr beanntes Theater in Venedig hat(Teatro Malibran) und als italienische Freiheitskämpferin in Mailand und Bologna gefeiert wurde, war konservativ-patriotischen Wienern der JH-Wende evlt schon a priori suspekt..... :D



    Fairy Queen

  • Liebe Fairy,


    Das war nicht zur Jahrhundertwende, als Pauline vermutlich für viele schon eine totgeglaubte Legende war, sondern in den 1860er Jahren - was die Bedeutung Deines Lieblings besonders hervorhebt.


    LG


    Waldi

  • Aus aktuellem Anlass mache ich diesenThread wieder auf und schicke herzliche Grüsse aus der vorbildlich eingerichtetenund ausgestatteten Stadtbilbliothek Baden-Baden, in der ich aufs Schönste und Fruchtbarste zu Pauline Viardot und auch Turgeniev fündig geworden bin.


    Hier beantworten sich etliche der in diesem Thread aufgeworfenen Fragen von selbst: zum Beispiel gibt es eine Ausgabe der Garcia-Gesangs
    Schule, etliche Kompositionen der Viardot und Artikel und Aufsätze zu ihrem Leben und Wirken , der Beziehung zu Turgeniev und dem gemeinsamen Leben in Baden-Baden.
    Die Viardots haben Turgenievs wunderschöne Villa nach dessen Bankrott gekauft-er durfte natürlich weiter darinnen wohnen- und ein Theater eingerichtet, das von Familie, Schülern und Freunden bespielt und besungen wurde.


    Ich habe mir etlcihe Dinge bereits kopieren dürfen und stehe,sobald ich Ende nächster Woche wieder zu Hause online sein kann, auch gerne für weitere Infos zur Verfügung.
    Liebe Grüsse aus der wunderschönen Stadt Baden-Baden
    vonFairy Queen

  • An dieser Stelle möchte ich auf eine Veranstaltung hier in meiner Heimatstadt Düsseldorf hinweisen am kommenden Montag, dem 8. September 2008 im "Theater an der Kö":


    Die Veranstaltung heißt:


    Wege einer großen Liebe - Les chemins d´amour


    Musiksalon mit
    Ljuba Kazarnovskaja &
    Kammerensemble der Internationalen Symphoniker Deutschland


    Herbert von Karajan hat sie entdeckt, ihr Auftritt in Salzburg 1989 war ein Erfolg, seitdem hat die russische Sopranistin LJUBA KAZARNOVSKAYA an fast allen großen Bühnen gesungen, unter Solti, Carlos Kleiber, Muti oder Levine. Am kommenden Montag gastiert sie um 20 Uhr in Düsseldorf im Theater an der Kö - als "Operndiva Pauline Viardot": Sie erzählt die Liebesgeschichte der französisch-spanischen Sängerin Pauline Viardot zu dem russischen Dichter Ivan Turgenjev - natürlich mit Gesang und launigen Episoden. Damit will die Diva den musikalischen Salon früherer Jahrhunderte wieder aufleben lassen:


    Zitat

    Das Programm „Wege einer großen Liebe“ ist der Geschichte einer großen Liebe von zwei herausragenden Persönlichkeiten gewidmet: die spanisch-französische Operndiva Pauline Viardot und der russische Schriftsteller Iwan Turgenew. Die beiden Persönlichkeiten standen im Mittelpunkt des kultur-gesellschaftlichen Lebens Europas in der der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ihre musikalischen Salons in Paris, Sankt-Petersburg und Baden-Baden waren der Treffpunkt von Dichtern und Musikern, wie Liszt, Chopin, Schumann, Tschaikowsky, Berlioz und Dostoewskij.


    Ljuba Kazarnovskaya entführt ihr Publikum in die prickelnde und prunkvolle Atmosphäre des 19. Jahrhunderts. Sie interpretiert Arien und Lieder aus dem Repertoire von Pauline Viardot. Ljuba Kazarnovskaya tritt mit ihren musikalischen Salons in Russland und USA, Japan und China auf. Bei der deutschen Premiere wird die Sängerin ihr Publikum nicht nur mit Musiknummern von Vivaldi, Mozart, Rossini, Mussorgsky, Tschaikowsky und Schubert sondern auch mit einer Erzählung in deutscher Sprache verwöhnen.


    LG


    :hello:


    Tickets und Infos gibt es hier.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald, danke! Das klingt ganz toll! Bitte erzähle unbedingt, wie es gewesen ist-ein Jammer, dass ich da nicht hingehen kann! ;( ;( ;(


    Ich erwarte nächste eine Notensendung mit Stücken von Pauline Viardot und auch ihrer Tochter Louise und bin sehr gespannt.
    Soweit ich mich bis dato überzeugen konnte, war sie iene sehr begabte Lied-Komponistin und ihre einzige mir BISLANG Operette "Cendrillon" (Aschenputtel) ist auch alles Andere als dilettantisch. Besonders beliebt scheinen Bearbeitungen von Brahms und Chopin-Klavierstücken für Stimme gewesen sein. Ich habe da nicht nur in Baden-Baden Einiges gefunden. Allerdings sind das eher Kuriositäten, denn gesungene Klaviermusik verleirt in meinen Ohren doch ziemlich....


    Fairy Queen

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  • Lieber Harald , hast du das Konzert gesehen? Wie war es?



    Ich habe hier noch eine phantastische Cd-Empfehlung:


    Die Vorderseite de CD war leider nicht mehr auffindbar. Norbert als Moderator



    Ausserdem noch einen Nachtrag zur Viardot und Turgenev Story: in einer Erzählung "Der Brief", dei Theodora netterweise mir ins Französische übertragen liess, sagt Turgenev:


    "In der Liebe ist einer Sklave und der andere der Herr und nciht umsonst schreiben die Dichter von den Ketten der Liebe.
    Ja, die Liebe ist eine Kette und die Schwerste von Allen. Ich zumindest bin zu dieser Überzeugung gelangt und ich bin durch Erfahrung dorthin gelangt. Diese Überzeugung habe ich mit dem Preis meines Lebens erkauft, denn ich sterbe als Sklave."


    Laut Theodoras Literaturunterricht in Russland ist das - wie ich sie in diesem Thread verstanden hatte - eindeutig autobiographisch zu werten und deckt sich ja auch vollkommen mit dem, was wir über diese Beziehung wissen.


    Fairy Queen

  • Liebe Fairy,


    ich habe auch eben über diese Veranstaltung von Ljubov Kazarnovskaya auf der Homepage der Sängerin gelesen; es sieht so aus, als wäre es nicht nur ein Konzert, sondern ein Teil eines Tournees! Ich versuche herauszufinden, wo die anderen Konzerte dieses Tournees stattfinden und ob es eine Aufnahme in Planung ist, und sage Dir natürlich Bescheid!


    Übriogens, Ljuba Kazarnovskaya ist auch ansonsten nicht uninteressant! Sie ist als Salome berühmt geworden, ihre erste Ausbildung war die einer Schauspielerin, deswegen ist ihr Schleiertanz wirklich sehr beeindruckend!
    Sie macht ansonsten ganz oft Musikabende, die der Geschichte der Oper gewidmet sind und singt ganz viele historische Lieder. In Unterschied zu vielen ihren russischen Opern-Kolleginnen scheut sie auch moderne Aufführungen nicht. Ich habe mich eben zufällig mit ihrer Kunst beschäftigt und fand das Ganze sehr spannend!


    Alles Liebe,
    Deine


    Theodora

    Einmal editiert, zuletzt von Theodora ()

  • Liebe Fairy,


    hier bin ich wieder, ich habe einfach ganz frech die Homepage von Ljuba Kazarnovskaja angeschrieben und nachgefragt, ob sie weitere Konzerte zum Viardot-Programm in Planung haben. Die Homepage-Leute haben mir sogar prompt geantwortet und gesagt, dass es tatsächlich weitere Konzerte in Deutschland in Planung sind, jedoch würden die Termine noch nicht feststehen. Sie haben sich auch für das Interesse für die Kunst von Ljuba Kazarnovskaja bei Taminos bedankt (ich habe nicht verschwiegen, dass es hier auf Tamino einige Menschen gibt, die LK toll finden und sich für das Konzertthema interessieren) und versprochen, sich zu melden, sobald sich etwas Neues termintechnisch ergibt. So lass uns die Hoffnung nicht verlieren!
    Alles Liebe,
    Deine


    Thea

    Einmal editiert, zuletzt von Theodora ()

  • Magnifique!!!!! :yes: :hello:


    Wenn die Viardot CDs-bei Dir angekommen sind, kannst du gerne in diesem Thread etwas dazu schreiben!
    Cd-Besprechungen sind hier auch willkommen.


    Fairy Queen

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  • Ich habe heute eine weitere tolle Cd entdeckt und erstanden, die den Garcia-Sisters gewidmet ist:




    Hier gibt es eine Menge berühmter Opernarien-alle gesungen von der Mezzosopransitin Marilyn Horne.
    Daher bleibt ein Teil des Repertoires dieser so fachübergreifenden Stimmen leider aussen vor. Eigenen Komponsitionen der Beiden gibt es auch nciht, aber Bellini, Gluck, Rossini, Gounod usw lohnen sich allemal!!!!! :jubel:

  • Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit Pauline Viardot als Komponistin (demnächst in "Unbekannte Opern") und stelle hier schon mal als Nebenprodukt dieser Tätigkeit wichtige Stationen ihres Lebens tabellarisch vor.


    1821 ・ Michelle Ferdinande Pauline Garcia wird am 18. Juli in Paris als Kind spanischer Eltern geboren

    1836 ・ Tod der Schwester Marie Felicite Garcia (Kunstlername Maria Malibran). Pauline Garcia wird zur Fortführung der Familientradition als Sängerin gedrängt

    1837 ・ 13. Dezember Bühnendebut in Brüssel.

    1839 ・ 9. Mai Operndebut Pauline Garcias als Desdemona in Rossinis Otello in London. Im Oktober Aufführung in Paris, mit darauffolgendem Erstengagement am „Theatre Italien“, dessen Direktor Louis Viardot ist.

    1840 ・ Heirat mit Louis Viardot. Robert Schumann widmet Pauline Viardot seinen Liederkreis op. 24

    1843–1846 ・ Konzerte in London, Berlin, Dresden, Wien. Engagements an der der italienischen Oper in Moskau und St. Petersburg. 13. November 1843 erste Begegnung mit Iwan Turgenjew. 1843 erscheint George Sands Consuelo als Portrait der Sangerin.

    1849 ・ Pauline Viardot ist als Fides in der Urauffuhrung von Meyerbeers Le Prophete sehr erfolgreich. Tod von Chopin, bei seiner Trauerfeier singt Pauline Viardot das Alt-Solo in Mozarts Requiem.

    1851 ・ Uraufführung von Gounods Oper Sapho mit Pauline Viardot in der Titelrolle.

    1859 ・ Pauline Viardot singt in Dublin in Verdis Macbeth die Lady Macbeth.

    Aufführung von Glucks Orpheus in der Fassung von Berlioz und Viardot in Paris, mit Pauline Viardot in der Titelrolle.

    1860 ・ Privataufführung des 2. Aktes von Richard Wagners Tristan und Isolde im Hause Viardot in Paris. Der Komponist singt die Hauptrolle, Pauline Viardot Isolde, am Flügel Karl Klindworth. Anwesende Gäste sind Maria Kalegis und Hector Berlioz.

    1863 ・ Rückzug von der Bühne und Verlassen Frankreichs aus politischen Gründen. Niederlassung der Familie Viardot in Baden-Baden (bis 1870); Turgenjew schließt sich an. Besuche Richard Wagners, private Konzerte mit Clara Schumann.

    1867 ・ Fertigstellung und private Aufführung der Operette Le dernier Sorcier im Theater der Villa Viardot in Baden-Baden

    1869 ・ 8. April / öffentliche Uraufführung von Pauline Viardots Operette Der letzte Zauberer in deutscher Ubersetzung in Weimar. Am 24. August Aufführung dieser Oper im Theater der Villa Viardot in Baden-Baden unter der Leitung von Johannes Brahms.

    1875 ・ Die Familie Viardot erwirbt die Villa „Les Frenes“ in Bougival bei Paris, wo sie bis 1883 zusammen mit Turgenjew die Sommermonate verbringt.

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    1876 ・ Camille Saint-Saens widmet seine Oper Samson et Dalila Pauline Viardot.

    1883 ・ 5. Mai / Tod von Louis Viardot im Alter von 84 Jahren. 3. September / Tod von Iwan Turgeniew im Alter von 65 Jahren.

    1886 ・ Auffuhrung von Saint-Saens’ Karneval der Tiere mit Franz Liszt in Pauline Viardots Salon.

    1904 ・ Urauffuhrung von Cendrillon

    1910 ・ 18. Mai / Tod Pauline Viardots in Paris. Sie wird auf dem Friedhof Montmatre begraben.


    PS: Bisher wurden in diesem Thread schon recht lebhaft "Yellow Press" Themen und Gerüchte thematisiert wie z.B. ihre angebliche Hässlichkeit, ihre außerehelich Beziehung zu Tourgenev, die (lesbische?) Beziehung George Sand/Pauline Viradot, die angebliche Vaterschaft Tourgenevs für ihren Sohn Paul und anderes mehr. Weder Pauline Viardot noch ihr Ehemann Louis noch Ivan Tourgenev noch George Sand haben jemals die Gerüchte weder bestätigt noch dementiert. Man ließ die Leute einfach glauben, was sie glauben wollten.

    Clara Schumann bezeichnete ihre Freundin als die «genialste Frau, die mir je vorgekommen», die dazu auch noch zeichnen konnte.

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    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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    Pauline Viardot beim Glücksspiel in Baden-Baden, 1862, von dem französischen Maler Gustave Doré.
    Diese Zeichnung einer Gruppe eleganter Spieler, die sich um einen Blackjack-Tisch in Baden-Baden versammelt hatten, war eine Studie für den zentralen Teil eines großen Gemäldes, das Doré 1862 fertigstellte und im Pariser Salon 1867 ausstellte. Das Blatt ist im Besitz des Metropolitan Museum of Art in New York.

    Von Rika Wettstein und Wolfgang Peter Baden-Baden


    Und da kann man was lesen....


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    Wenn Musik der Liebe Nahrung ist. Künstlerschicksale im 19. Jahrhundert

    Überhaupt Ist das Buch von DiFiDi sehr lesenswert!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Berühmt war der donnerstags stattfindende Salon der Viardots in Baden Baden


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    who is who?


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    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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