Sopranistin voll Anmut und Charme: MIRELLA FRENI

  • Erbärmlich fand ich die Reaktion, besser gesagt die Nichtreaktion, führender deutscher Medien auf den Tod der großartigen Mirella Freni. Weder die ARD-Tagesschau noch das ZDF fanden es für nötig, auf ihrem Online-Portal darüber ein Wort zu verlieren. Traurig, aber wahr! Es geht aber auch anders: Der ORF brachte die Meldung zeitnah auf der ersten Seite seiner online-Nachrichten! Auch die führenden deutschen Zeitungen haben sich in dem Zusammenhang nicht gerade mit Ruhm bekleckert!

    Dafür werden bei uns oft sogenannte Künstler gewürdigt, denen man zu Lebzeiten lieber nicht im Dunkeln begegnet wäre:).


    Ich habe eine stattliche Anzahl Tonaufnahmen der großen Sängerin in meiner Sammlung. Statt des üblichen, allgemein bekannten Repertoires habe ich mir zum Gedächtnis in den letzten Tagen diese Aufnahmen angehört:

    Bildergebnis für freni gedda bellini donizetti

    Mirella Freni (Sopran) und Nicolai Gedda (Tenor) singen Duette aus Opern von Bellini und Donizetti, begleitet vom

    New Philharmonia Orchestra London, Dirigent: Edward Downes (Aufnahmen: Februar und Juni 1966, Abbey Road Studio Nr. 1, London).


    Ganz zauberhaft fand ich das Duett Norina-Ernesto aus dem 3. Akt von Donizettis "Don Pasquale": "Tornami a dir che m'ami" (Laß es, ach laß es mich hören), aber auch die restlichen Stücke aus "Die Nachtwandlerin" (La Sonnambula) und "Lucia de Lammermoor" von Donizetti sind wunderschön interpretiert. Zwei Stimmen, die ideal miteinander harmonieren und nicht sich selbst, sondern dem Werk dienen. Schade, daß es so wenige Aufnahmen in dieser Kombination gibt.


    Erinnern möchte ich an dieser Stelle noch an Mirella Frenis erste Studio-Bohème, in der sie ebenfalls an der Seite von Nicolai Gedda zu hören ist:


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    mit dem Chor und Orchester des Opernhauses Rom, Dirigent: Thomas Schippers (Aufnahme: 1962/63, Rom).


    Leider ist diese Aufnahme durch die spätere unter Karajan mit Luciano Pavarotti als Rodolfo (Decca) total in den Hintergrund geraten, obwohl sie das keineswegs verdient hat! Bei allem Glanz und Gloria der Karajan-Produktion scheint mir persönlich in dieser älteren Aufnahme die Atmosphäre des Quartier Latin und ihrer Künstler noch besser und überzeugender eingefangen zu sein. Die Aufnahme zeichnet sich durch das Fehlen von allem Pathos und jeglicher Sentimentalität aus. Der Dirigent, der früh verstorbene Thomas Schippers, spielt so flüssig, zart und transparent, mit einer geradezu vornehmen Zurückhaltung, daß die Oper eine bis dato unbekannte Klarheit gewinnt. Und Mirella Freni und ihr Partner Gedda singen so schlank und feinsinnig, wie ich es sonst in keiner mir bekannten Bohème-Aufführung gehört habe.


    Wohlgemerkt: Nichts gegen die herausragende Karajan-Produktion, die mit ihrer unerhörten orchestralen Brillanz und einer schier unübertrefflichen Besetzung aufwarten konnte, doch um bei Mirella Freni zu bleiben, sie war in der Schippers-Aufnahme rund 10 Jahre jünger, und mit ihrer damals noch frischeren, jungmädchenhaften Stimme war sie eine noch überzeugendere Mimì.


    Für mich bleibt die Schippers-Produktion ein geschliffener Diamant unter den zahlreichen Bohème-Aufnahmen der Stereo-Ära.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Zitat von nemorino

    Statt des üblichen, allgemein bekannten Repertoires habe ich mir zum Gedächtnis in den letzten Tagen diese Aufnahmen angehört:

    Mirella Freni (Sopran) und Nicolai Gedda (Tenor) singen Duette aus Opern von Bellini und Donizetti, begleitet vom

    New Philharmonia Orchestra London, Dirigent: Edward Downes (Aufnahmen: Februar und Juni 1966, Abbey Road Studio Nr. 1, London).

    Lieber nemorino, die habe ich als CD 3 in dieser Box!


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    Mit der Boheme gebe ich dir in gewisser Weise Recht, aber Gedda war auch nicht so ganz der Puccini Tenor, wogegen mir aber auch die Karajan Aufnahme zu sehr auf Schönklang gebürstet ist: Fazit man braucht beide! ^^


    Zu Mirella Freni fällt mir ein, sie war für mich immer die Sängerin des Verismo! :thumbup:Boheme, Butterfly, Fedora, Liu, trittico, Manon, Suzel......!


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    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Liebe 'Taminos',


    zu der von 'Fiesco' gezeigten "Verismo Arias"-CD verkneift sich Amazon mal wieder die Details und bietet sie 'neuwertig' zu einem absolut verrückten Preis an. Die Aufnahmen entstanden im Dezember 1990 im Teatro La Fenice in Venedig unter der Aufsicht von Christopher Raeburn und bringen folgende Arien von Cilea, Giordano, Catalani, Alfano, Mascagni, Zandonai und Puccini:


    "L'arlesiana" - Esser madre è un inferno / "Andrea Chenier" - La mamma morta / "La Wally" - Ne mai dunque avrò pace - Ebben?... Ne andrò lontana / "Adriana Levouvreur" - Ecco... Io son l'umile ancella - Poveri fiori / "Risurrezione" - Giunge il treno... Dio pietoso / "Cavalleria rusticana" - Voi lo sapete / "Lodoletta" - Ah! il suo nome!... Flammen, perdonami / "Loreley" - Amor, celeste ebbrezza / "Francesca da Rimini" - Paolo, datemi pace / "Iris" - Ho fatto un triste sogno pauroso - Un dì (ero piccina) / "Gianni Schicchi" - O mio babbino caro (Roberto Abbado leitet das 'Orchestra del Teatro La Fenice').


    Obwohl die Alterung der Stimme durchweg zu hören ist, so ist man doch dankbar für jeden Ton, der aus dieser Kehle kommt. Mirella Freni gelingt es, in den relativ kurzen Gesangsstücken unterschiedliche und berührende Charaktere akustisch zum Leben zu erwecken. Eigenartig, dass die 1992 veröffentlichte CD (Dauer: 56.30 Min.) sehr rasch aus dem 'Decca'-Katalog verschwand...


    Carlo


    P. S.

    Die Duette mit Nicolai Gedda hatte ich am 9. Februar nachmittags noch auf dem Plattenteller und abends kam die Nachricht vom Tode Mirella Frenis, was mich ziemlich geschockt hat. Im übrigen stimme ich 'nemorino' zu, was die erste "Bohème"-Aufnahme anbelangt, für die Mirella Freni als Ersatz für Victoria de los Angeles engagiert wurde. Und die "Vier letzten Lieder" würde ich sehr gerne einmal hören!

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  • Ein Hinweis für die Fans von Mirella Freni :


    Der Deutschlandfunk sendet in seiner Reihe "Historische Aufnahmen - Fülle des Wohllauts" am 27. Februar 2020 ab 22.05 Uhr Aufnahmen der verstorbenen Sängerin.


    Als die Sendung konzipiert und terminiert wurde, lebte Mirella Freni noch. Insoweit handelt es sich nicht um einen Nachruf.


    In der Vorankündigung des Senders wird darauf hingewiesen, dass es Herbert von Karajan war, der Mirella Freni entdeckte und förderte. Karajan betonte, wie sehr sie ihn mit ihrem seelenvollen, anrührenden Gesang bewegte. Nach einer von ihm geleiteten Aufführung an der Mailänder Scala sagte der Dirigent, außer dem Tod seiner Mutter habe ihn nur Mirella Freni als Sterbende auf der Bühne zum Weinen gebracht. Bald darauf war die Sopranistin für Jahrzehnte die gefragteste Mimi der Welt.



    Liebe Grüße


    Portator

  • Erbärmlich fand ich die Reaktion, besser gesagt die Nichtreaktion, führender deutscher Medien auf den Tod der großartigen Mirella Freni. Weder die ARD-Tagesschau noch das ZDF fanden es für nötig, auf ihrem Online-Portal darüber ein Wort zu verlieren. Traurig, aber wahr!

    Was erwartest Du, lieber nemorino? Darüber rege ich mich schon längst nicht mehr auf. Es ist doch kein Unglück. Zudem gibt es viele andere Informationsquellen. In den Redaktionen wirken zunhmend jüngere Mitarbeiter, die schlicht nicht (mehr) wissen, wer die Freni gewesen ist. Soll man das ihnen nun vorwerfen? Und selbst wenn Agenturmeldungen aufschlagen, wovon ich ausgehe, muss man die auch bewerten können. Deutschland ist nicht Österreich!


    Es ist eine Ewigkeit her, dass ich Mirella Freni zusammen mit ihrem Mann Nicolai Ghiaurov und dessen Sohn aus erster Ehe am Pult hier in Berlin in einem Konzert erlebt habe. Beide hatten ihren Zenit überschritten. Ich habe keine spezielle Erinneurng mehr, was wohl auch darauf zurückzuführen ist, dass ich mit der Stimme der Freni wenig anfangen kann. Sehr zu schätzen weiß ich ihre aber entzückende und berührende Susanna. Gegen sie hatte es die Gräfin nicht leicht. Der Wechsel ins größere Fach hat ihrer Stimme nach meinem Eindruck nicht gut getan. Sie büßte an Farbe und Innigkeit ein, verlor - wenn ich das mal so sagen darf - die Unschuld. Gern denke ich an ihre Fedora in New York an der Seite von Domingo zurück. Mehr durch Zufall geriet ich in die Matinee-Vorstellung in der Met. Dabei wurde sie mit dem traditionellen Konfettiregen verabschiedet. Das hatte schon was. Diese schöne und stimmungsvolle Produktion, die eine Übernahme aus dem Liceu gewesen ist, wurde auch auf DVD festhehalten. Ich habe sie mir aber nicht zugelent, weil mir die Erinnerung wichtiger ist als eine Wiedergabe auf dem Bildschirm, die sich dann schnell abnutzen kann.


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • die habe ich als CD 3 in dieser Box

    …. ich auch, lieber Fiesco, aber aus dem Cover ist das leider nicht ersichtlich. Deshalb habe ich ein passendes gewählt.

    Ursprünglich gab es die Duette auf dieser LP:

    Bildergebnis für freni gedda donizetti

    die war aber m.W. nie in meinem Besitz.

    Gedda war auch nicht so ganz der Puccini Tenor, wogegen mir aber auch die Karajan Aufnahme zu sehr auf Schönklang gebürstet ist: Fazit man braucht beide!

    So ist es, Gedda fehlt nun einmal das Sinnliche in der Stimme, dafür singt er mit erlesenem Geschmack und mehr Zurückhaltung als Big P., aber die Insignien eines typisch italienischen Tenors kann er nicht vorweisen. Immerhin überzeugt er (mich) hier weit mehr als in Karajans "Butterfly" mit Maria Callas (EMI). Da singt er zwar auch sehr schön, aber er ist alles andere als ein draufgängerischer Pinkerton! Geddas Stärken lagen auf anderen Gebieten, aber ich finde, daß der Rodolfo seine überzeugendste Leistung in diesem Genre ist.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Was erwartest Du, lieber nemorino? Darüber rege ich mich schon längst nicht mehr auf.

    Lieber Rüdiger,


    … ich habe nichts erwartet, es war nur eine erneute Bestätigung meiner Ansicht. "Von Kultur keine Spur", so könnte man das treffend abhaken. Immerhin ist es tröstlich, daß unsere österreichischen Freunde in dieser Hinsicht doch anders gepolt sind.

    Der Wechsel ins größere Fach hat ihrer Stimme nach meinem Eindruck nicht gut getan.

    Ich glaube, daß daran Karajan nicht unschuldig war, der seine Lieblingssängerin unbedingt auch als Aida und Elisabetta (Don Carlos) haben wollte. Das sind Partien, die der doch sehr lyrischen Stimme der Freni nicht lagen und ihrer Stimme nicht gut bekommen sind. Aber wer konnte einem Karajan Nein sagen, wenn er rief? Dazu gehörte schon mehr als Mut und Standfestigkeit. Es wäre aber falsch, Freni nur auf Mimì und Susanna zu beschränken. Es wurden bereits einige Rollen genannt, die auf ihre Stimme zugeschnitten waren, siehe u.a. Carlos Beitrag 124 oder der Hinweis auf ihre Suzel in Mascagnis "L'amico Fritz". Als Fedora habe ich sie nicht gehört, aber das war auch eine sehr geeignete Partie für sie. Schön, daß Du sie in dieser Rolle an der MET erleben konntest. So was vergißt man nicht.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Für alle Freni Freunde, hier noch ne Fedora!


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    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Gern denke ich an ihre Fedora in New York an der Seite von Domingo zurück.

    Lieber Rüdiger,


    gerade diese Inszenierung läßt in mir viel Wehmut wachsen. Ich will um Himmels Willen keine Regietheaterdiskussion anfachen, aber diese Inszenierung gehört nicht nur wegen der für mich phantastischen Mirella Freni und dem glanz- und kraftvollen Domingo zu meinen liebsten DVDs und läßt den Wunsch aufkommen, diese Oper einmal live zu erleben. Der Schlußakt in dieser herrlichen Kulisse, dazu Giordanos Musik (die ganz anders als im kämpferischen Chenier klingt), das ist das, was ich mir unter Oper vorstelle.

    Ich habe die DVD, und sie liegt nicht nur im Schrank herum, sie kommt regelmäßig auf den Bildschirm. Leider habe ich sie noch nie live erlebt, und ich kann Dich verstehen, wenn Du Dir die DVD nicht zulegst, denn so etwas live erlebt zu haben, das bleibt ein Leben lang unvergeßlich.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Weder die ARD-Tagesschau noch das ZDF fanden es für nötig, auf ihrem Online-Portal darüber ein Wort zu verlieren. Traurig, aber wahr! Es geht aber auch anders: Der ORF brachte die Meldung zeitnah auf der ersten Seite seiner online-Nachrichten! Auch die führenden deutschen Zeitungen haben sich in dem Zusammenhang nicht gerade mit Ruhm bekleckert!

    Und wirkliche Fauxpas sind ausgerechnet in Italien passiert. Eine italienische Zeitung hat einen Nachruf veröffentlicht auf dem ein Riesenfoto der Sopranistin Deborah Voigt zu sehen war. Die US-Amerikanerin hat sich dazu sogar selbst geäußert und bedauerte Freni's Familie und bekannte, dass sie selbst Freni nur ein einziges Mal begegnet sei. Bei der MET-Abschiedsgala von Joseph Volpe im Jahr 2006. Voigt erinnert sich nicht daran, mit ihr bei der Gelegenheit irgendwie in Kontakt gekommen zu sein. "Sie war so eine Ikone der Oper und so ein Star, dass man sie einfach nur voller Ehrfurcht betrachtete".

    Die Zeitung veröffentlichte eine Entschuldigung.

    Ein weiteres Missgeschick passierte einem italienischen Fernsehsender, der zur Erinnerung an Freni ein Video ausstrahlen wollte, in welchem sie mit Pavarotti zu sehen und hören sein sollte. Die Zuschauer haben dann allerdings nicht die Freni zu sehen bekommen. Denn im ausgestrahlten Video sang Luciano Pavarotti im Duett mit .... Renata Scotto (!).


    Beide Vorfälle haben natürlich eine Riesenempörung ausgelöst. Weltweit. Verständlich.



    Schöne Aufnahmen mit Freni wurden hier zuletzt genannt. Ich möchte unbedingt neben der Mimi auch noch mal ihre umwerfende Butterfly erwähnen, die sie ja zwei mal aufgenommen hat. Und auch ihre Manon Lescaut sollte erwähnt werden. Die französische Manon hat sie ja auch gesungen. Ob es von der Massenet-Manon auch eine Aufnahme gibt? Wunderschön auch ihre Juliette und die Marguerite.


    Hier Freni's fantastischer, umjubelter Auftritt bei der MET-Gala 1991 als sie Io son l'umile ancella aus Adriana Lecouvreur gesungen hat. Da war sie immerhin auch schon 56. Ihre technische Perfektion ist einfach phänomenal. So muss man das singen! :hail::hail::hail:





    Gregor

  • Zitat von Gregor

    Die französische Manon hat sie ja auch gesungen. Ob es von der Massenet-Manon auch eine Aufnahme gibt?

    Die gibt es aaaaaber....


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    .....die Tonqualität ist unterirdisch!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ein weiteres Missgeschick passierte einem italienischen Fernsehsender, der zur Erinnerung an Freni ein Video ausstrahlen wollte, in welchem sie mit Pavarotti zu sehen und hören sein sollte. Die Zuschauer haben dann allerdings nicht die Freni zu sehen bekommen. Denn im ausgestrahlten Video sang Luciano Pavarotti im Duett mit .... Renata Scotto (!).

    Das ist wahrhaftig unglaublich peinlich, aber leider wahr, wie man hier sehen kann



    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • und außerdem ist das doch die Aufzeichnung, in der italienisch gesungen wird. Oder kann man das gar nicht raushören?

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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  • Hallo,


    heute Nachmittag, von 15.05 bis 17.00, sendet der SWR in seiner sonntäglichen Musiksendung "Zur Person" ein Portrait Mirella Frenis von Hildburg Heider, die sich durch stets kompetente und informative Beiträge (oft mit Interview-Ausschnitten) in dieser Sendereihe einen Namen gemacht hat. Meistens sind die Sendungen noch eine Woche lang nachhörbar, hoffentlich auch diese.


    Carlo

  • Es gibt ja noch 2 Live Aufnahmen ihrer Desdemona mit Domingo, Cappuccilli bzw.Bruson und Carlos Kleiber am Pult:!::!:

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    ....mit Bruson


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    ....mit Cappuccilli!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Die gibt es aaaaaber....


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    .....die Tonqualität ist unterirdisch!

    und außerdem ist das doch die Aufzeichnung, in der italienisch gesungen wird. Oder kann man das gar nicht raushören?


    Es gibt eine TV-Aufzeichnung einer italienisch gesungenen Manon aus dem Teatro Comunale in Modena von 1966 mit Freni in der Titelrolle. Diese lief auch vor einigen Jahren wieder einmal im italienischen Fernsehen. Partner von Mirella Freni war aber nicht Pavarotti sondern der mir bis dato unbekannte Ottavio Garaventa. Der Lescaut war der junge Renato Bruson und auch hier war Peter Maag der Dirigent, wie auch drei Jahre später bei dem Mitschnitt aus der Scala, den Fiesco verlinkt hat.





    Man kann sich auch die gesamte Aufführung auf YT ansehen: Massenet_Manon_Freni_Modena_1966

    Da sieht man Oper anno 1966 und mit welcher Begeisterung und Freude das Publikum mitgegangen ist. Und die Freni war damals gerade mal 31 Jahre alt.


    Gregor

  • Bei BR Klassik ist eine CD mit Ausschnitten aus drei Konzerten, die Mirella Freni mit dem Münchner Rundfunkorchester gegeben hat, erschienen.


    Die Konzerte stammen aus den Jahren 1971, 1983 und 1987.



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    Die bereits von Gregor abgebildete CD (links) vereint Szenen aus Mitwirkungen von Mirelle Freni bei drei der legendären Münchner Sonntagskonzerte. 1971 trat sie gemeinsam mit Eduardo Alvarez, 1983 an der Seite von Alexandru Iionita und Leo Nucci auf. Das Konzert am 30. Mai 1987 bestritt sie allein. Auf der CD sind bei weitem nicht alle ihre Nummern untergeracht worden, was schade ist. Die rechst abgebildete Box bietet einen kleinen Überblick der beliebten Konzertreihe, bei der fast alles aufgeboten orden war, was seinerzeit Rang und Namen hatte. Alle Konzerte haben sich als Mitschnitte erhalten. In diesem Buch sind sie dokumentiert worden:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • In den Tiefen des Netzes findet sich Niccolò Piccinins Oper "La Cecchina" auch mit der Erweiterung "La buona figliuola" bekannt. Mirella Freni singt die Titelrolle. Die Produktion stammt vom 30. 10. 1969. Entstanden ist sie bei der Rai Napoli. Bemerkenswert ist die Mitwirkung von Werner Hollweg unter lauter Italienern. Zunächst stelle ich die Tonspur ein.



    Wer sichdie Schattenrisse des Films antun will - bitte schön!



    Mirella Freni: Cecchina

    Sesto Bruscantini: Mengotto

    Werner Hollweg: Marchese della Conchiglia

    Rita Talarico: Sandrina

    Valeria Mariconda, Il cavalliere Armidoro: Gloria Trillo

    La marchesa Lucinda: Bianca Maria Casoni

    Paoluccia: Ronaldo Panerai



    Orchestra della Rai di Napoli

    Direttore Franco Caracciolo

    Registrazione del 30 ottobre 1969

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Noch zu Manon mit Freni und Pavarotti, Teatro alla Scala 1969


    Da haben sie auf jeden Fall italienisch gesungen, wie man hier der Beschreibung unter "Works on This Recording"

    entnehmen kann. Ebenso auf dem Cover hier.

    Bei YT kann man hören, dass Freni auf einem Live-Mitschnitt (Milano 3/6/1969, Datum der Aufnahmen oben waren Ende Mai-Anfang Juni Juni 1969) singt.


    Es handelt sich also bei der von Fiesco vorgestellten Aufnahme höchstwahrscheinlich um die italienische Version.





    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Und weiter mit der italienischen Massenet Manon


    Auf dem Plakat der Scala zur Premiere steht, dass die italienische Fassung aufgeführt wird von A. Zanardini, der als Librettist und Übersetzer im 19. Jahrhundert tätig war.


    Das Problem, wenn es denn überhaupt eins war, ist also gelöst.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Die FAZ hat einen wunderbaren Nachruf auf Mirella Freni veröffentlicht. Dieser wartet nicht mit biografischen Daten auf, sondern es wird auf ihre Stimme und auf Gesangstraditionen eingegangen. Wirklich lesenswert.


    https://www.faz.net/aktuell/fe…rella-freni-16627534.html


    Auf Youtube ist übrigens auch ein Video veröffentlicht worden, das Teile der Trauerfeier für die Sängerin zeigt. In der ersten Reihe sitzen Freni's Tochter Micaela und ihr Vater, Dirigent und Pianist Leone Magiera, der Mirella Freni's erster Ehemann gewesen ist. Die Fotos von den beiden, als sie den Trauerzug in Modena anführen, gingen ja um die Welt. Man sieht auch wie Micaela bei der Trauerfeier gesprochen hat, bei der auch einige Mitglieder der Familie Pavarotti anwesend waren.




    Apropos Leone Magiera - Freni's erster Ehemann hat sich auch öffentlich zum Ableben seiner Ex-Ehefrau zu Wort gemeldet und folgende Zeilen veröffentlicht:


    Mirella Freni, eine der wichtigsten Sopranistinnen des 20. Jahrhunderts, war mehr als zwanzig Jahre lang meine Ehefrau und gemeinsam haben wir unsere Tochter Micaela aufgezogen. In diesem Moment der großen Trauer erinnere ich mich an die vielen Jahre, die wir miteinander verbracht haben, voller Hoffnung und Studien. Und ich erinnere mich an die Zeit mit Herbert Von Karajan, die bedeutendste und aufregendste Erfahrung unseres gemeinsamen künstlerischen Lebens.

    Obwohl wir bereits getrennt waren, wollte Mirella die Einleitung zu meinem Buch über Karajan schreiben und dafür danke ich ihr, das letzte Zeugnis dieser herrlichen Erinnerungen.

    Ich werde das große und frühe Talent Mirella's niemals vergessen, das wir seit unserem 14. Lebensjahr gemeinsam geschmiedet haben und das sie zu großartigen künstlerischen Erfolgen auf der ganzen Welt geführt hat.

    Ciao, Mirella.


    Riccardo Muti, der oft mit Mirella Freni zusammengearbeitet hat und großen Respekt für sie hegte, veröffentlichte vor wenigen Tagen dieses Statement:


    Sie spielte nicht die Rolle der Prima Donna. Sie war ganz klar die Erste Dame auf der Bühne. Sie wusste, wie man die italienischen Melodien musikalisch und natürlich formuliert, ohne zu übertreiben, ohne oberflächlich zu sein. Sie wandte sich direkt der Essenz einer Phrase zu.


    Riccardo Muti in Erinnerung an Mirella Freni



    Gregor

  • Nicht versäumen möchte ich, diese beiden Live Produktion* hier vorzustellen.....


    1. DON GIOVANNI




    2. LE NOZZE DI FIGARO


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    preiswerter....




    ....kann aber zum Klang nichts weiter sagen, die Glyndebourne Ausgabe ist sehr gut!


    Ich muss allerdings gestehen, die Aufnahmen nur wegen der hochverehrten Leyla Gencer mir zugelegt zu haben!


    * neben den wohlbekannten Studio Aufnahmen!


    Es gibt auch noch jene Live mit Karajan, die ich aber nicht kenne!


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    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Liebe Melomanen,



    nachdem ich gestern die interessante SWR2-Sendung von Hildburg Heider (siehe Beitrag Nr 136) gehört habe, möchte ich nachstehend einige weniger bekannte Aufnahmen aus meiner "Mirella Freni - Sammlung" – die Bereiche 'Oper des 18. Jahrhunderts' und 'Geistliche Musik und Lieder' betreffend - nennen:



    „Alcina“ (Händel): Alcina, eine morgenländische Zauberin – Joan Sutherland / Morgana, ihre Schwester – Graziella Sciutti / Oronte, Alcinas Feldhauptmann – Luigi Alva / Ruggiero, ein junger Held – Teresa Berganza / Bradamante, seine Braut – Monica Sinclair / Melisso, Bradamantes Begleiter – Ezio Flagello / Oberto, Sohn des Paladins Astolfo – Mirella Freni / George Malcolm (Cembalo) / The London Symphony Chorus and Orchestra / Chorltg.: John McCarthy / Dirigent: Richard Bonynge (London, Walthamstow Town Hall, März – April 1962) 'Decca' SET 232/34 (3 LPs). Die von Georg Friedrich Händel 1735 komponierte Rolle des 'Oberto' – mit zwei kurzen Arien - war ursprünglich für einen Knabensopran vorgesehen gewesen und wurde in späteren Aufführungen meistens gestrichen; in der aktuellen Produktion der „Alcina“ an der Düsseldorfer Rheinoper ist sie aber enthalten.


    „Serse“ ('Xerxes') (Händel): Serse, König von Persien – Luigi Alva / Arsamene, sein Bruder – Rolando Panerai / Amastri, Braut des Serse – Irene Companeez / Ariodate, ein Fürst und Feldhauptmann des Königs – Leonardo Monreale / Romilda, seine Tochter – Mirella Freni / Atalanta, ihre Schwester – Fiorenza Cossotto / Elviro, Diener des Arsamene – Franco Calabrese / Coro e Orchestra del Teatro alla Scala / Chorltg. Norberto Mola / Dirigent: Piero Bellugi (Mailand, Teatro della Piccola Scala, 19. 1. 1962) 'Melodram' 049 (2 LPs). Während der Proben zu dieser Oper an der 'Piccola Scala' sprang Mirella Freni innerhalb von drei Stunden für Renata Scotto als 'Nannetta' in Verdis „Falstaff“ ein und gab damit ihr Debüt am 'großen' Haus der Mailänder Scala.


    „La Cecchina ossia La buona figliola“ ('Cecchina oder Das gute Mädchen') (Piccinni): Diese TV-Produktion hat 'Rheingold1876' im Beitrag Nr. 140 bereits vorgestellt. Die Tonaufnahme davon habe ich auf drei Schallplatten der Firma 'Fugette' (MRF-116); angehängt ist das Intermezzo „La Dirindina“ (1715) von Domenico Scarlatti mit Emilia Ravaglia (Dirindina), Franco Bonisolli (Liscione) und Sesto Bruscantini (Don Carissimo) und dem Orchestra 'Alessandro Scarlatti' di Napoli della RAI unter Riccardo Muti, aufgenommen am 19. 10 1968.


    „Griselda“ (Scarlatti): Gualtiero, König von Sizilien – Pierre Mollet / Griselda, seine Gemahlin – Mirella Freni / Ottone, ein Ritter des Königs – Heinz Rehfuss / Corrado, Fürst von Apulien – Peter Witsch / Roberto, sein Bruder – Ernst Haefliger / Costanza, Gualtieros und Griseldas verschollene Tochter – Eugenia Ratti / Die Hannoversche Solistenvereinigung / Chorltg. Wilfried Garbers / Continuo: Matthias Siedel (Cembalo), Walter Gerwig und Michael Schäffer (Laute), Horst Beckendorf (Cello) und Rudolf Schlegel (Kontrabass) / Das Rundfunkorchester Hannover des NDR / Dirigent: Bruno Maderna (Hannover, Funkhaus, 27. 9. 1960) 'Arkadia' Bruno Maderna Edition CDMAD 015 (3 CDs); zusätzlich sind auf der dritten CD folgende Werke unter der Leitung von Bruno Maderna zu hören: eine Szene aus Monteverdis „Orfeo“ mit Oralia Dominguez (Utrecht, 2. 5. 1969) sowie Richard Wagners „Faust-Ouvertüre“ und die Suite aus Busonis „Turandot“, beide aufgenommen am 20. 12. 1966 beim Südwestfunk Baden-Baden. (Der in Deutschland lebende italienische Komponist und Dirigent Bruno Maderna – jahrelang Dozent bei den 'Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik' - starb 1973 mit bereits 53 Jahren und wurde in Darmstadt beerdigt.)


    dto.: Gualtiero – Sesto Bruscantini / Griselda – Mirella Freni / Ottone – Rolando Panerai / Corrado – Veriano Luchetti / Roberto – Luigi Alva / Costanza – Carmen Lavani / Coro e Orchestra 'Alessandro Scarlatti' di Napoli della RAI / Chorltg.: Nino Antonellini / Dirigent: Nino Sanzogno (Neapel, Auditorium della RAI, 29. 10. 1970) 'Memories' HR 4154/55 (2 CDs). Alessandro Scarlattis Oper (Originaltitel: "La Griselda") wurde 1721 in Rom uraufgeführt und gilt als die eindringlichste der vielen Vertonungen von Apostolo Zenos Libretto. Wegen des päpstlichen Bannspruchs gegen Frauen auf der Opernbühne wurden alle Rollen von Männern - fünf Kastraten und ein Tenor als 'Corrado' - dargestellt. (Sowohl das Konzert in Hannover wie auch das in Neapel brachte die Revision der Oper durch Otto Drechsler.)



    „Stabat mater“ (Scarlatti): Mirella Freni (Sopran) und Teresa Berganza (Alt) / André Isoir (Orgel) / L' Orchestre de Chambre Paul Kuentz / Dirigent: Charles Mackerras (Paris, Église Notre-Dame du Liban, 4. - 7. 10. 1975) 'Archiv Produktion' (DGG) 2533 324 (1 LP). Alessandro Scarlattis dritte Vertonung (1724) dieses mittelalterlichen Passionstextes - ein Auftragswerk der Brüder der „Vergine de' dolori“ in Neapel - wurde 1735 durch Pergolesis Komposition (s. u.) für die gleiche Bruderschaft ersetzt.


    „Stabat mater“ (Pergolesi): Mirella Freni (Sopran) und Teresa Berganza (Alt) / Gennaro D'Onofrio (Orgel) / Solisti dell' Orchestra 'Alessandro Scarlatti' di Napoli della RAI / Dirigent: Ettore Gracis (Neapel, Conservatorio 'San Pietro a Maiella', 1. - 4. 3. 1972) 'Archiv Produktion' (DGG) 2533 114 (1 LP). Diese Version des „Stabat maters“ von Giovanni Battista Draghi – er nannte sich 'Pergolesi' nach dem Heimatort (Pergola) seiner Vorfahren – ist neben dem Intermezzo „La serva padrona“ das bekannteste Werk des schon mit 26 Jahren verstorbenen Komponisten.


    „Petite Messe solennelle“ (Rossini): Mirella Freni (Sopran), Lucia Valentini Terrani (Alt), Luciano Pavarotti (Tenor) und Ruggero Raimondi (Bass) / Leone Magiera (Klavier) / Vittorio Rosetta (Harmonium) / Coro Polifonico del Teatro alla Scala / Chorltg. und Dirigent: Romano Gandolfi (Mailand, 1977) 'Ars Nova/Cime' C3S/134 (2 LPs). Diese Aufnahme wurde auch 1980 von der 'Decca' veröffentlicht. Am 24. 6. 1961 sang Mirella Freni im Amsterdamer Concertgebouw auch den Sopranpart in Rossinis 'kleiner festlicher Messe': mit Oralia Dominguez (Alt), Angelo Bartoli (Tenor), Ugo Trama (Bass) und dem Nederlands Kamerkoor unter der Leitung von Felix de Nobel (sowie mit Nelly Wagenaar und George van Renesse an zwei Klavieren und Albert de Klerk an der Orgel); dieses Konzert im Rahmen des 'Holland Festivals' wurde auch bei uns im Rundfunk übertragen.


    „Il natale del redentore“ ('Die Geburt des Erlösers') (Perosi): Il storico (Erzähler) – Claudio Strudthoff (Bariton) / Maria – Mirella Freni / Tre angeli (Drei Engel) – Jeda Valtriani (Sopran), Ortensia Beggiati (Mezzosopran) und Giuseppe Nait (Tenor) / Coro Polifonico di Milano / Chorltg.: Giulio Bertola / Orchestra dell' Angelicum di Milano / Dirigent: Franco Caracciolo (Mailand, 1963) 'Ars Nova/Cime' C2S/144 (2 LPs). Diese Aufnahme des 'Weihnachtsoratoriums' von Don Lorenzo Perosi (1872 – 1956) – er war Kapellmeister der päpstlichen 'Cappella Sistina' auf Lebenszeit - aus dem Jahre 1899 erschien erstmalig 1963 bei der italienischen Schallplattenfirma 'Dischi Angelicum' unter der Nummer STA 8935/36.



    „La canzone dei ricordi“ (Martucci): Mirella Freni (Sopran) / Orchestra Filarmonica della Scala / Dirigent: Riccardo Muti (Mailand, Teatro Abanella, 17. - 22. 1. 1995) 'Sony' SK 64 582 (1 CD; gekoppelt mit Martuccis Klavierkonzert in b-moll, op. 66, gespielt von Carlo Bruno unter der Leitung von Riccardo Muti). Hinter dem Titel 'Das Lied der Erinnerungen' verbergen sich sieben Canzonen, die der Komponist und Dirigent Giuseppe Martucci (1856 . 1909) 1887 zu einem Orchesterlieder-Zyklus (auf Texte von Rocco Pagliara) zusammenfasste, der deutlich von Richard Wagner beeinflusst ist. Martucci war auch ein Jahr später der Dirigent der italienischen Erstaufführung von „Tristano e Isotta“ in Bologna.


    „Ave Maria“: 'Ombra mai fu' (Händel, „Serse“) / 'Wiegenlied' Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein' (Flies, ital. ges.) / 'Ave Maria' (Schubert, deutsch ges.) / 'Wiegenlied' Schlafe, schlafe, holder süßer Knabe, D. 498 (Schubert, ital. ges.) / 'Mariä Wiegenlied' op. 76 Nr. 52 (Reger, deutsch ges.) / 'Wiegenlied' Guten Abend, gut' Nacht, op. 49 Nr. 4 (Brahms, deutsch ges.) / 'Ave Maria' (Bach/Gounod, lat. ges.) / 'Kdyz mne stará matka' Als die alte Mutter, op 55 Nr. 4 (Dvorák, ital. Ges.) / 'La carità' (Rossini, ital. ges.) / 'Ninna Nanna di modigliana' (Balilla Pratella, ital. ges.) / 'Ninanana' (dto., ital. ges.) / (Alle Orchestrierungen: Armando Sciascia) / Mirella Freni (Sopran) / Coro e Orchestra Ente Autonomo Teatro Comunale di Bologna / Chorltg.: Fulvio Fogliazza / Dirigent: Leone Magiera (Bologna, Teatro Comunale, 1977) 'Ars Nova/Cime' ANC 25006 (1 LP). Diese Platte wurde von der 'Decca' 1980 in ihren Katalog übernommen. Bemerkenswert an dieser Schallplatte sind Rossinis Komposition 'La carità' (Die Barmherzigkeit) - das zweite Stück aus den „Trois Choeurs réligieux“ für Sopran, Frauenchor und Klavier von 1844 – und die beiden Wiegenlieder von Francesco Balilla Pratella (1880 – 1955), einem Schriftsteller und Kompositionsschüler Pietro Mascagnis, der die in Italien Anfang des 20. Jahrhunderts umstrittene Richtung des Futurismus in der Musik und der Literatur vertrat.



    Viele Grüße aus dem 'närrischen' Rheinland!


    Carlo

    Einmal editiert, zuletzt von Carlo ()

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  • Hallo,

    heute wäre die vor achtzehn Tagen verstorbene Mirella Freni 85 Jahre alt geworden.


    Zur Erinnerung an sie habe ich mir die LP „Mirella Freni – Arien von Verdi und Puccini„ (1989) von der 'Deutschen Grammophon Gesellschaft' auf den Plattenteller gelegt, die bisher in diesem Thread noch nicht genannt wurde. Sie hat folgenden Inhalt:


    „Aida“ - Ritorna vincitor / „Un ballo in maschera“ - Ecco l'orrido campo / „Otello“ - Mi parea.... Mia madre aveva una povera ancella... Ave Maria / „Don Carlos' – Tu che le vanità / „Manon Lescaut“ - Sola, perduta, abbandonata / „Madama Butterfly“ - Un bel dì, vedremo / „La Bohème“ - Mi chiamano Mimi / „Turandot“ Tu che di gel sei cinta / Giuseppe Sinopoli dirigiert das Philharmonia Orchestra. (Die Arie aus „Manon Lescaut“ stammt aus der Gesamtaufnahme vom Dezember 1983/Januar 1984 und die „Butterfly“-Arie aus der Gesamtaufnahme vom April 1987. Die restlichen Stücke wurden im August 1988 in der Watford Town Hall in London aufgenommen.)


    Auch Marita Stockers TV-Dokumentation „Mirella Freni – Ein Leben für die Oper“ (2011) ist ein würdiges Memento an diese eindrückliche Sängerin.


    LG


    Carlo

  • Hier der Link.....


    R-8908234-1471509318-5094.jpeg.jpgKlick


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)




  • heute wäre die vor achtzehn Tagen verstorbene Mirella Freni 85 Jahre alt geworden.

    Ja, leider durfte sie diesen Geburtstag nicht mehr erleben. Aber in der Erinnerung ihrer vielen Fans wird sie weiterleben und unvergessen sein.

    Gregor möchte ich nachträglich danken, für seine berührenden Berichte und insbesondere für das Video der Trauerfeier.

    Ich möchte dies ergänzen mit einem würdigenden Nachruf der Wiener Staatsoper, den ich gestern gefunden habe.

    Zum Tod von KS Mirella Freni - Wiener Staatsoper

    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Derzeit läuft bei mir eine Aufnahme der "Puritani" vom 26.12.1962 aus Modena:

    Mirella Freni, Alfredo Kraus, Bruno Cioni und Raphaele Arie machen große Oper!


    Erich

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