Heiterkeit und Fröhlichkeit - Anekdoten von Sängerinnen und Sängern

  • Hallo,
    eine weitere Opern-Anekdote ist mir untergekommen - nur weiß ich diesesmal nicht wer beteiligt war und in welchem Opernhaus sich Folgendes ereignet hat.Vielleicht kennt einer von euch Näheres zu dieser Begebenheit.
    Im Operhaus XY wird "Tosca" aufgeführt.
    Bekanntlich stürzt sich Tosca zum Schluß der Oper in ihrer Verzweiflung von der Engelsburg,indem sie über die Brüstung springt.
    Um der Sängerin eine gefahrlose weiche Landung zu ermöglichen,wurde hinter der Brüstung unsichtbar für das Publikum ein Trampolin aufgestellt.
    Was aber offenbar vorher nicht genügend geprobt wurde,war das Verhalten Toscas nach der Landung.
    Bei der Aufführung trat dann das ein,womit wohl keiner gerechnet hat.
    Die unglückliche Tosca federte vom Trampolin zurück und erschien noch einmal quicklebendig vor den Augen der Zuschauer oberhalb der Brüstung, bevor sie endgültig in der Tiefe verschwand.
    Ob "Da capo" gefordert wurde ist mir ebenfalls nicht bekannt.
    Viele Grüße
    Santoliquido

    M.B.

  • Zitat

    Original von santoliquido


    Bei der Aufführung trat dann das ein,womit wohl keiner gerechnet hat.
    Die unglückliche Tosca federte vom Trampolin zurück und erschien noch einmal quicklebendig vor den Augen der Zuschauer oberhalb der Brüstung, bevor sie endgültig in der Tiefe verschwand.


    Hallo santoliquido,


    Ich habe Tränen gelacht. :hahahaha: :hahahaha:


    :hello:
    Jolanthe

  • Diesmal tragisch - heiter. Meistersinger in Nürnberg mit Sebastian Feiersinger und Heinz Imdahl. Plötzlich wird den Beiden auf der Bühne zugetuschelt. Hinten brennt es.
    Darauf Feiersinger zu Imdahl:" Auf Heinz weiter und lauter, damit es niemand merkt."
    Wie berichtet wurde ging die Sache und die Meistersinger gut zu Ende.
    Herzlichst
    Operus

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  • Firtz Uhl und Gottlob Frick sind in London mit einem Taxi gemeinsam unterwegs. Der Taxifahrer war sehr redselig und stellte Fragen an seine Fahrgäste. Da Fritz Uhl weit besser englisch sprach übersetzte er die Fragen für Frick und antwortete auch. Endlich hatte sich der neugierige Taxifahrer durchgefragt, was denn seine Gäste in London machen würden. Uhl muss offensichtlich etwas ähnliches wie Artisten geantwortet haben. Auf jeden Fall verstand der Fahrer, dass sie also beim Zirkus wären. Er fragte weiter: Was sie denn da machen würden? Worauf Frick Uhl folgende Antwort empfahl: "Sag ihm, wir würden den Elefanten die Beutel putzen" Ob das Fritz Uhl übersetzen konnte und danach Ruhe war entzieht sich mierner Kenntnis.
    Herzlichst
    Operus
    :D :D :D

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  • Zitat

    Original von santoliquido
    Hallo,
    eine weitere Opern-Anekdote ist mir untergekommen - nur weiß ich diesesmal nicht wer beteiligt war und in welchem Opernhaus sich Folgendes ereignet hat.Vielleicht kennt einer von euch Näheres zu dieser Begebenheit.
    Santoliquido


    Zahlreiche Toscas nehmen diese Geschichte für sich in Anspruch. Die Engländerin Eva Turner dürfte die "echte" sein. Das müßte also ca. 20er oder 30er Jahre gewesen sein.

  • Ach ja, da wäre noch die Geschichte vom Steinscheißer-Karl die lange Zeit die Münchner Oper belustigte. Besonders bei Festaufführungen, Premieren und wenn junge Sänger oder Debütanten auf der Bühne waren, gingen die alten Koryphäen an den Vorhang und spähten hinaus. Darauf sagten sie mit größter Ernsthaftigkeit und Wichtigkeit: "Heute ist er da" - "Wer?" - "Der Steinscheißer Karl". Der Legende nach sollen Hans Hotter, Gottlob Frick, Benno Kusche, Fritz Wunderlich und Hermann Prey die Meister im Steinscheißern, also im Erfinden immer skurrilerer Geschichten über diese imaginäre Figur gewesen sein. In seinem Buch "Premierenfieber" berichtet Hermann Prey auf Seite 256 über die Steinscheißer-Geschichten.
    Kennen Sie schon das Neueste und Wichtigste?.......
    Der Steinscheißer-Karl treibt jetz sogar sein Unwesen im Tamiono-Klassik-Forum. Auch das ist eine Form der Bewahrung der Tradition.
    Herzlichst
    Operus
    :jubel: :jubel: :jubel:

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  • Den Film kann man sich jederzeit im Netz runterladen; ob er auch bei youtube oder anderswo anzusehen ist, habe ich noch nicht geprüft. Der Film heißt:

    Tosca auf dem Trampolin und andere Opernkatastrophen
    (Otto Schenk)
    (Opera parodies presented by great stage director Otto Schenk)


    Da sind noch ein paar andere gute Gags drauf, wie z.B. "Der Hinkende" :hahahaha:


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Folgendes Erlebnis kann in den Lebenserinnerungen von Maria Stader nachgelesen werden:


    In den USA hatte ich mit einem japanischen Tenor in der Johannes-Passion gesungen. Und das klang dann so:
    Evangelist: Da schlien sie wiedel allesamt und splachen.
    Chor: Nicht diesen, diesen nicht, sondern Barrabam!
    Evangelist: Balabam abel wal ein Möldel.

    .


    MUSIKWANDERER


  • Ein Klassiker die Schenk-Opernparodien. Mein Lieblingssketch: die unterschiedlichen Reqisseur-Typen. :)

  • Da fällt mir eine Geschichte über die Sopranistin Rita Streich ein.
    Als sie ihre Opernkarriere schon beendet hatte und an der Folkwang-Schule unterrichtete, sange sie noch häufig Konzerte.
    Sie war ja zeitlebens nicht nur eine gute Sängerin , sondern auch eine wirklich schöne Frau - aber eben daher auch sehr eitel.
    Um sich noch attraktiver zu machen, steckte sie sich bei einem dieser Konzerte zwei kleine Röllchen aus "Tempo-Taschentüchern" in die Nasenlöcher.
    Es kam wie es kommen musste, bei einem hohen Ton ihrer Konzertarie flogen die beiden Tempo-Röllchen im hohen Bogen von der Bühne in den Konzertsaal. Das Publikum war amusiert !

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  • August Everding fragte Anneliese Rothenberger: " Gnädige Frau. wie war ihr Verhältnis zu Regisseuren"? Darauf die Sängerin "was glauben Sie denn, ich hatte niemals ein Verhältnis mit einem Regisseur".
    Herzlichst
    Operus

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  • Der Thread "Heiterkeit und Fröhlichkeit" mit zum Teil herrlichen Anekdoten von Sängern hat lange Zeit für viel Freude und Spaß im Forum gesorgt. :thumbsup: Im Mai 2010 ist er versiegt, warum auch immer. Da ich einer der fleissigen Schreiber war las ich alle Anekdoten nochmals durch und war wiederum begeistert. Deshalb möchte ich an dieses Thema erinnern und vor allem unsere neuen Tamino-Freunde ermuntern, die Anedoten zu lesen. Es lohnt sich. Vielleicht kommen sogar neue dazu. Schön und lohnend wäre dies sicherlich.


    Herzlichst
    Operus

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  • Ich hätte da eine Kleinigkeit zum Schmunzeln:


    Liszt und der berühmte Tenor Rubini gaben in einer französischen Provinzstadt ein Konzert. Leider hatten sich nur etwa fünfzig Personen eingefunden. Natürlich ließen sich beide Künstler ihre Enttäuschung nicht anmerken: Liszt spielte, als müsse er Gräfin X becircen, Rubini sang himmlisch. Am Ende des Konzerts, nach dem frenetischen Beifall der wenigen Zuhörer, wandte sich Liszt ihnen zu und lud sie alle zum Abendessen ein. Nach anfänglicher Verblüffung stimmten alle zu. Liszt soll der Abend zwölfhundert Francs gekostet haben.


    Hier könnte die Anekdote zu Ende sein, der Überlieferer fügte aber noch hinzu, daß für den nächsten Konzerttermin der beiden die Bestuhlung nicht ausreichte...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Pavarotti beschwerte sich einmal im Spaß bei Domingo, er müsse immer Schleichwerbung für ihn machen, da "placido" im Italienischen ein Allerweltswort ist und häufig in Libretti auftaucht. Woraufhin Domingo wettete, auch den Namen seines Freundes in einer Oper singen zu können. Und so kam es, dass Domingo während einer Tosca - Aufführung allen Ernstes "Eh luciano le stelle" sang - was ein Großteil des Publikums gar nicht bemerkte... :D

  • Kammersänger Peter Maus, langjähriges Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin und dort erst kürzlich, im September nach dem Rattle-"Rheingold" verabschiedet, hat mir schon vor einigen Jahren mal eine köstliche Anekdote aus seiner Karriere erzählt:


    Maus, der bezüglich seiner Körpergröße seinem Namen alle Ehre macht, sprang irgendwo kurzfristig als Belmonte ein. Für eine Anspiel- oder Verständigungsprobe war keine Zeit mehr. Als er dann im 2. Akt auf der Bühne zum ersten Mal vor seiner Konstanze stand, merkte er entsetzt, dass diese ihn WEIT überragte. Sein einziger Gedanke war seit diesem Zeitpunkt: "Wo ist eine Treppe? Wo ist eine Treppe?" :D


    Es geht aber noch weiter: Die deutliche körperliche "Erniedrigung" in Relation zur stattlichen Größe der Sopranistin zehrte an seinen Nerven. Als dann im 3. Akt seine Ansprache an den Bassa dran kam, um diesen zu bewegen, ihn und Konstanze gegen ein Lösegeld freizulassen, sagte Maus, weil ihm diese Konstanze die ganze Zeit im Kopf rumgeisterte, nicht wie vorgeschrieben "Mein Name ist Lostados!", sondern: "Mein Name ist Konstanze!" :hahahaha:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Statt heiterer Anekdote eine nette Begebenheit mit Langzeitwirkung:


    Gottlob Frick ging in die örtliche Schule seines Geburtsortes Ölbronn. Beim Gesangsunterricht fragte ihn der Lehrer warum er nicht mitsinge. "Weil der Ton nicht stimmt" anwortete der etwa 10 jährige Knabe. Der Lehrer prüfte den Ton und tatsächlich der Knabe hatte recht, der Ton war nicht korrekt. Am Ende des Schuljahrs schenkte der Lehrer dem kleinen Gottlob die Stimmgabel. Dieser hob sie gut auf und das Geschenk des Lehrers begleitete ihn während seiner über 50jährigen weltweiten Karriere. Heute ist diese Ölbronner-Stimmgabel in der Gottlob-Frick-Gedächtnisstätte ausgestellt. Übrigens war es später dieser Lehrer mit dem Frick für sein Vorsingen an der Stuttgarter Staatsoper die Arie O Isis und Osiris aus Mozarts "Zauberflöte" und ein Volkslied einstudierte. Mehr Solostücke hatte der junge Mann damals nicht drauf. Trotz dieses geringen Repertoires wurde Frick unstudiert vom Fleck weg angenommen, allerdings von 1928 - 1934 zunächst für den Chor. In dieser Zeit studierte er neben den Chorverpflichtungen am Stuttgarte Konservatorium hauptsächlich bei Fritz Windgassen, dem Vater des berühmten Tenors Wolfgang Windgassen.


    Herzlichst
    Operus

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  • Wegen einer plötzlichen Erkrankung musste im Wiener Burgtheater die Abendvorstellung abgeändert werden. Statt "Der Widerspenstigen Zähmung" wurde "Faust I" gegeben. Ein Ehepaar, das mit reichlicher Verspätung im dunklen Zuschauerraum eintraf, hatte in der Hast die Änderung nicht wahrgenommen. Gläubig lauschten beide dem Spiel. Schließlich flüsterte die Gattin dem Ehemann zu: "So widerspenstig finde ich sie gar nicht!"

  • Leo Slezak, der ebenso beliebte wie beleibte Sänger, sprengte überall das Gerücht aus, er sei, um abzunehmen, Vegetarier geworden. Richard Strauss aber ertappte ihn beim Verzehr eines großen Bratenstücks. Er fragte Ihn: "Leo, ich hab' gemeint, du bist Vegetarier?" und Slezak antwortete: "Bin ich auch, aber heute ist mein Fasttag."

  • Eine nette Anekdote von Wolfgang Windgassen:
    Nach drei Otello-Vorstellungen mit drei verschiedenen Desdemonas in München wurde er von einem aufdringlchen Fan mit der unkollegialen Frage bedrängt: Welche der drei. Sängerinnen haben Sie am besten gefunden?
    Seine unwirsche Antwort: Ist mir Wurscht, am Ende bringe ich sie doch alle um!

  • An der Opernkasse steht unschlüssig ein Paar. Die Angestellte fragt schließlich: "Zwei Karten für "Tristan und Isolde?" "Nein bitte für Schuster."


    Herzlichst
    Operus

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  • Auch wenn es im neuen Jahr vielleicht tiefgründiger sein könnte nochmals eine Anekdote mit Witzcharakter aus dieser Schublade:


    An der Theaterkasse fragt ein Paar:"Bitte was wird heute gespielt". Darauf die Dame an der Kasse.: "Was Ihr wollt". Darauf der Herr: Danke. Wir haben aber keine besonderen Wünsche. Geben Sie uns zwei Karten mittlerer Preisklasse für das, was heute gespielt wird."



    Herzlichst
    Operus

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  • Ein Portrait meines lieben Kollegen Jean Cox - im humoristischen Opernstil, aus der Feder von Gottlob Frick


    Wir lernten uns kennen vor zwanzig Jahren -
    ich (alter Hase) - und er (unerfahren)


    Ob München, ob Bayreuth. ob Mannheim, ob Wien,
    da konnten oft gleiche Wege wir ziehn.


    Ein strahlender Held, ein Ritter gar -
    so kennt ihn die Welt und liebt ihn fürwahr.
    Die Stimme: sehr groß und natürlich geführt,
    mit Wohlllaut und Kern, körperlich bestens fundiert.
    Oft als Rivale, sogar verwandt durch die Sippe,
    kennt er im Kampf auch nicht eine Klippe.
    Selbst noch sympathisch als "reiner Tor",
    Versteckt sich dahinter sein feiner Humor!


    Wo immmer wir weilten in fernen Landen
    stets war'n wir verbunden mit Freundes Banden.
    Erfolge beweisen: ein Sänger erster Klasse!
    (Natürlich stimmt dann auch die Kasse).


    Der Opernbühnen wären viele zu nennen-
    Wir waren durch unsere Rollen niemals zu trennen.
    Natürlich wäre noch vieles zu sagen,
    vieles zu loben, nichts zu beklagen,
    über diesen sympathisch-liebenswerten Sänger-
    nur würde der Gruß immer lang und länger.


    Drum zieh ' ich mit besten Wünschen die Feder zurück
    und grüß' das Geburtstagskind herzlichst
    der alte Freund und Kollege Gottlob Frick


    (gewidmet zum 60. Geburtstag von Jean Cox)


    Herzlichst
    Operus


    Interessant ist noch der handschriftliche Vermerk im Entwurf bei der Zeile (Natürlich stimmt dann auch die Kasse.) "Tenöre haben es beim Kassieren leicht - ein Glück, das ein Bass nur selten erreicht." Dieser Text wurde dann nicht ins endgültige Manuskript übernommen.

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  • Heinrich Knote (1870-1953) wird nachgesagt, er habe immer sehr lange an seinen Partien studieren müssen. Ein Freund, der ihn in seinem Domizil am Starnberger See besuchte, hörte, dass der Sänger an der Partie des Tristan arbeitete. Kopfschüttelnd fragte er die ihm öffnende Dienstmagd: "Der Herr Kammersänger studiert den Tristan doch schon seit Wochen, kann er die Rolle denn immer noch nicht?" Darauf erklärte das Hausmädchen verzweifelt: "Ich kann die Partie, Frau Knote kann sie, die Nachbarn können sie inzwischen auch alle und selbst der Dackel kann die Partie - nur der Herr Kammersänger kann sie immer noch nicht!"



    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Vor vielen, vielen Jahren erschien in einer Wiener Zeitung folgende Mitteilung (aus dem Gedächtnis):


    Am xx. kommt Karl Böhm in Wien an, um Lulu zu machen.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Uralt und mit langem Bart, aber eben noch einmal nachgelesen - und gegrinst:


    Ein Musikstudent möchte in einer Universitätsstadt ein Zimmer mieten. Aber die Vermieterin weist ihn ab: "Wir hatten einmal einen Musikstudenten hier wohnen. Der kam erst sehr beethoevlich an, wurde dann mit meiner Tochter mozärtlich, brachte ihr einen Strauss mit, nahm sie beim Händel und führte sie mit Liszt über den Bach in die Haydn. Er war gar nicht zu brahmsen, und jetzt haben wir einen Mendelssohn und wissen nicht wohindemith!"


    :D

    .


    MUSIKWANDERER

  • Hallo,


    als Mediziner neu im Forum möchte ich auch eine "medizinische" Anekdote anbringen:
    Hans Pfitzner wurde gebeten, anlässlich eines Jubiläums das sehr renommierte Wiener Ärzteorchester zu dirigieren.
    Er lehne brüsk ab mit der Begründung: "Ich lasse mir von den Wiener Philharmonikern auch nicht den Blinddarm herausnehmen!"


    Viele Grüße
    Joachim Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • Der Bariton Hermann Becht stand in "Die Kluge" von Carl Orff erstmals mit Gottlob Frick zusammen auf der Bühne. Becht sang den König - Gottlob Frick den Bauern. Nach der Vorstellung sagte Becht zu Frick:"Wissen Sie ich dachte ich sei der Heldenbariton. Aber jetzt haben Sie mir mit Ihrer Höhe fast die Show gestohlen." Darauf antwortete Frick in schönstem Schwäbisch" Ach, weisch Büble i sing die Partie scho seit der Uaufführung, da sott mer's langsam könne".


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Nach einer Parsifal-Vorstellung wartete ich auf die Straßenbahn, wobei ich zufällig neben Karl Farkas zu stehen kam. Also nahm ich mir ein Herz und fragte ihn, ob er denn auch im Parsifal gewesen sei. Der großartige Kabarettist, der auch ein begnadeter Ad-hoc-Reimeschmied war, verneinte dies mit der Begründung: "Hinein geht man in der Jugend Glanz, heraus kommt man als Gurnemanz!"


    Ein Ausspruch, den ich wohl nie vergessen werde.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Hans Pfitzner wurde gebeten, anlässlich eines Jubiläums das sehr renommierte Wiener Ärzteorchester zu dirigieren.
    Er lehne brüsk ab mit der Begründung: "Ich lasse mir von den Wiener Philharmonikern auch nicht den Blinddarm herausnehmen!"


    Was beweist, dass der gute Pfitzner keine Ahnung hatte, welch hervorragende Musiker sich unter den Wiener Ärzten befinden (bzw. befanden)...


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • ... das stimmt.Pfitzner nutzte aber auch jede erdenkliche Gelegenheit,mit spitzen Bemerkungen seine Umwelt zu drangsalieren und sich auch Gutmeinende zu Feinden zu machen.


    Viele Grüße


    Joachim Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

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