Lisa Della Casa - die Grande Dame der Opernbühne!

  • Hallo, Rüdiger!


    Ich kann mich an einen Artikel aus "The Gramophone" erinnern, in dem es um die frühen Stereo-Aufnahmen ging. Die HMV versuchte sich schon 1955 an der neuen Technik und nahm z. B. "Le nozze di Figaro" unter Vittorio Gui schon im Juli 1955 stereophon auf, im Mai 1956 folgte "Die Entführung aus dem Serail" unter Thomas Beecham - Produzent beider Opern war Lawrance Collingwood. Die 'Columbia' mit Walter Legge nahm aber im Mai 1956 den "Barbier von Bagdad" noch in mono auf!


    Christopher Parker hat in dem obengenannten Artikel berichtet, dass er in einem kleinen Zimmer neben dem Kontrollraum seine Stereo-Aufnahmeapparatur installiert hatte und beispielsweise den "Rosenkavalier" während der Aufnahmen in der Kingsway Hall im Dezember 1956 auf Wunsch Herbert von Karajans mitschnitt. Die Aufstellung der Mikrofone für die Stereo-Klangbühne war mit dem 'Mono-Techniker' Douglas Larter abgestimmt worden, wodurch aber nur eine eingeschränkte Tiefenwirkung erzielt werden konnte. Es handelt sich also um eine einzige Aufnahme, die aber mit verschiedener Technik simultan festgehalten wurde.


    Walter Legge stand anfangs der Stereotechnik kritisch gegenüber und meinte, er habe nicht jahrelang nach einem idealen Mischklang für seine Aufnahmen gesucht, um diesen Klang nun wieder auffächern zu müssen. Er kümmerte sich nicht um die Arbeit Parkers und hörte im Kontrollraum - der anfangs noch keine Möglichkeit zur Wiedergabe von stereophonen Bändern bot - nur Larters monaurale Aufnahmen ab.


    Das führte zu dem von mir geschilderten Vorfall, dass ein Sänger in der "Capriccio"-Aufnahme vom September 1957 glaubte, sein Konkurrent sei durch die Mikrofonaufstellung akustisch bevorzugt worden. Er verlangte, dass die stereophon begonnene Aufnahme monaural fortgesetzt würde und Legge, der wie gesagt, nicht von der Stereotechnik überzeugt war, gab klein bei; zuvor war bereits der "Falstaff" im Juni 1956 auf Wunsch Karajans stereophon eingespielt worden. Übrigens entstanden auch die Aufnahmen von "Die Kluge" (Mai 1956) und "Der Mond" (März 1957) nur deshalb in stereo, weil Carl Orff, der bei beiden Aufnahmen anwesend war, darauf bestand.


    Zum Schluss noch ein interessantes Detail: sowohl Christa Ludwig wie auch Teresa Stich-Randall waren in diesem "Rosenkavalier" nur 'zweite Wahl', denn ursprünglich sollten Irmgard Seefried und Rita Streich den 'Octavian' und die 'Sophie' singen. Doch die Seefried war exclusiv zur Konkurrenz (Deutsche Grammophon Gesellschaft) gewechselt und die Streich war hochschwanger und wollte nicht nach London fliegen. (Beide Sängerinnen haben am Anfang der 50er Jahre sowohl bei der EMI wie bei der DGG aufgenommen, wurden dann aber durch Verträge ausschließlich an die DGG gebunden.) Übrigens war Karajan auch skeptisch, was Christa Ludwig anging, die er ja als Kind in Aachen kennen gelernt hatte; er konnte nicht glauben, dass sie eine vollgültige Sängerin geworden war und ließ sie erst einmal vorsingen!


    LG


    Carlo


    P. S.

    Hast Du erraten, um welche zwei Sänger es bei der "Capriccio"-Aufnahme geht?

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  • Hast Du erraten, um welche zwei Sänger es bei der "Capriccio"-Aufnahme geht?

    Lieber Carlo, sollten es Dietrich Fischer-Dieskau und Eberhard Wächter gewesen sein? Doch vor allem danke ich für die interessanten Hintergründe. Solche Geschichten lese ich für mein Leben gern. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lisa Della Casa als Schauspielerin

    1938 hat Lisa Della Casa in dem schweizer Spielfilm "Füsilier Wipf" mitgespielt, hier in einer Szene mit Paul Hubschmid (rechts): der in der Titelrolle besetzt ist:



    Alles über den Film ist haargenau auf dieser Seite nachzulesen:

    Historische Hintergründe, Mitwirkende, Fotos


    Und auf YouTube ist der komoplette Film zu sehen:

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  • Hallo, Rüdiger!


    Ja, es war Dietrich Fischer-Dieskau, dem wir 'verdanken', dass die „Capriccio“-Aufnahme unter Wolfgang Sawallisch nur monaural aufgenommen wurde – ausgerechnet diese Oper mit ihren zahlreichen Parlando-Stellen und dem fast kammermusikalischen Orchester-Satz. (Dies war – nach Fricsays „Fidelio“ - erst die zweite Opernaufnahme in der neuen Zweikanaltechnik für den Bariton und er war nicht der Einzige, der damals damit Probleme hatte.)


    Merkwürdigerweise hat Dietrich Fischer-Dieskau nicht Hermann Prey, sondern stets Eberhard Wächter als seinen großen Rivalen betrachtet, worauf auch zurückzuführen ist, dass er relativ wenig an der Wiener Staatsoper gesungen hat, wo der Österreicher – abgesehen vom „Eugen Onegin“ - das Rollen-Repertoire Fischer-Dieskaus sang. (Immerhin hat er in seinen Memoiren Eberhard Wächter lobend erwähnt, als dieser für ihn den 'Prospero' in der Uraufführung von Frank Martins „Der Sturm“ 1956 an der Wiener Staatsoper übernahm, weil Dietrich Fischer-Dieskau die eigens für ihn komponierte Shakespeare-Oper wegen einer schweren Fischvergiftung nicht singen konnte.)


    1961 kam es in Bayreuth im „Tannhäuser“ zum Zerwürfnis zwischen Dietrich Fischer-Dieskau und Wieland Wagner - Streitpunkt war ein angeblich mittelalterlicher Jägerhut mit Ohrenklappen für den Auftritt 'Wolframs' im 1. Akt, der den Sänger in seinem Hörvermögen beeinträchtigte. Als der Bariton sich weigerte, diesen Hut zu tragen und den Regisseur darauf hinwies, dass die vom Bayreuther Kostümbildner Kurt Palm entworfene Kopfbedeckung keineswegs 'mittelalterlich' war, sondern auf italienischen Gemälden der Früh-Renaissance abgebildet ist, wurde er künftig nicht mehr nach Bayreuth 'eingeladen'. Für die „Tannhäuser“-Vorstellungen des folgenden Jahres verpflichtete Wieland Wagner ausgerechnet Eberhard Wächter – und auch der sang ohne den bewussten Hut!


    Da es aber hier in erster Linie um Lisa Della Casa geht: Danke, Rüdiger, für die Dokumentation über den „Füsilier Wipf“, der schon mehrfach auf '3sat' zu sehen war und einer der bekanntesten schweizer Spielfilme ist. Zwei Jahre später drehte die Sängerin 1940 noch einen Film mit Paul Hubschmid, u. z. „Mir lönd nöd lugg“ (zu deutsch etwa „Wir lassen nicht locker“) mit dem zweiten Titel „Menü uf Löbeszyt“ („Menü auf Lebenszeit“). Diesmal spielte sie die weibliche Hauptrolle und sang auch ein Volkslied (`O du lieb's Ängeli, Rosmarinstängeli`) - ihre früheste veröffentlichte Gesangsaufnahme!


    LG


    Carlo

    Einmal editiert, zuletzt von Carlo ()

  • Weiß eigentlich jemand, wie es mit dem einstigen Wohnsitz von Lisa della Casa, Schloss Gottlieben, weitergeht? Ich habe da mal was von einer Schloss Gottlieben AG gehört, der das Schloss gehören soll, andererseits war auch zu lesen, dass es im Besitz von Lisa della Casa und ihrem Ehemann gewesen ist.

    Nun, 2014 ist auch ihr Ehemann Dragan Debeljevic verstorben. Nun soll die gemeinsame Tochter Vesna alleine (!!!) das Schloss bewohnen. Zudem soll es inzwischen renovierungsbedürftig sein, und die finanziellen Mittel für diverse Renovierungen wird die Tochter alleine wohl kaum tragen können. Die Erhaltung des Schlosses wird ja nicht nur ihr ein Anliegen sein, sondern diese ist doch hoffentlich auch von allgemeinem Interesse.


    Gregor

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  • Lieber Gregor, diesen Bericht, kennst Du sicher. Er ist aber auch schon etwas in die Jahre gekommen - wie dieses Foto aus besseren Tagen. ;)


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Liebe Melomanen!


    Am 28. April schrieb ich den folgenden Beitrag im 'Elisabeth-Schwarzkopf-Thread' bezüglich des Salzburger "Rosenkavalier"-Films von 1960 und ich wiederhole ihn hier noch einmal, weil er auch Lisa Della Casa betrifft.


    Das neue 'Große' Festspielhaus (das bisherige wurde danach das 'Alte Festspielhaus' und später 'Kleines Festspielhaus' genannt – heute heißt es 'Haus für Mozart') wurde am 26. 7. 1960 unter starker internationaler Medienpräsenz mit einer Neuinszenierung des „Rosenkavaliers“ (Dirigent: Herbert von Karajan / Regie: Rudolf Hartmann / Bühnenbild: Teo Otto / Kostüme: Erni Kniepert) eröffnet und es ergab sich für alle am Zustandekommen Beteiligten der Wunsch, diesen Moment für die Nachwelt durch einen Film zu dokumentieren.


    Vor allem Herbert von Karajan, der damals auch im Festspiels-Direktorium saß, machte sich dafür stark, aber – da er ja immer ein paar Jahre voraus dachte – nur unter den besten technischen Voraussetzungen, d. h. in Farbe im Breitwandformat und natürlich mit Stereoton. (Dazu wurde der Ton vormittags im leeren Festspielhaus aufgenommen; die Dreharbeiten erfolgten nach Beendigung der Festspiele ohne Beisein der Wiener Philharmoniker, die bekanntlich Salzburg immer fast fluchtartig verlassen.) Karajan lehnte Opernsendungen im 'Pantoffelkino' ab wegen der damals relativ kleinen Bildschirme, der – vor Einsatz der MAZ-Technik ab 1960 - etwas verwaschenen Bildqualität in schwarz-weiß und dem wegen der TV-Röhrengeräte mit einem leichten Brummton behafteten Tonqualität. (Während seiner Direktionszeit an der Wiener Staatsoper gab es nur eine einzige TV-Übertragung einer Oper aus 'seinem' Haus: „Angelina“ - La Cenerentola – mit Christa Ludwig 1960.)


    Die Verträge der beteiligten Sänger mit den Salzburger Festspielen enthielten den Zusatz, dass sie sich mit der Verfilmung einverstanden erklärten. Den ersten Misston gab es, als Hilde Güden ('Sophie') einen solchen Vertrag nicht erhielt und Anneliese Rothenberger, die nur für vier der sechs Vorstellungen als 'Sophie' vorgesehen war, in dem Film mitwirken sollte. Frau Güden, die 1960 auch noch dreimal die 'Pamina' in der „Zauberflöte“ singen sollte, löste das Problem damit, dass sie nur die Premiere (mit europaweiter Rundfunkübertragung) sang und sich dann krank meldete - Frau Rothenberger übernahm dann noch eine fünfte „Rosenkavalier“-Vorstellung und als 'Pamina' sprang Liselotte Fölser ein.


    Bei den Proben waren auch das Ehepaar Schwarzkopf/Legge sowie die mit ihnen befreundete Schauspielerin Elisabeth Bergner und ihr Ehemann, der aus Österreich stammende englische Filmproduzent Paul Czinner anwesend. Beide waren zwar auch mit Lisa Della Casa und ihrem Gatten, Dragan Debeljevic, bekannt und sie unterstützten die Absicht der Verfilmung, waren sich aber mit Walter Legge einig, dass diese mit Elisabeth Schwarzkopf als 'Marschallin' realisiert werden sollte statt der von Karajan favorisierten Lisa Della Casa. Walter Legge und Paul Czinner gewannen die englische 'Rank-Film' für das Projekt und schlossen mit dieser vorab einen dementsprechenden Vertrag. Frau Della Casa erfuhr erst kurz vor der Generalprobe davon – durch Christa Ludwig, die sich über diese 'Mauschelei' ärgerte.


    Damals war es bei Fernseh- oder Filmproduktionen üblich, den Ton vorher aufzunehmen und die Sänger dazu vor der Kamera nur die Lippen möglichst synchron bewegen zu lassen. Bei 'Übertragungen' aus dem Theater wurden die Opern 'kalt' aufgezeichnet, d. h. die Aufführung erfolgte im leeren Theater oder mit wenigen Zuschauern (mit Freikarten), meistens handelte es sich um die Generalprobe. Die Fernseh- und Filmkameras waren große, schwere Geräte mit nur eingeschränkter Zoom-Funktion, die Kameraleute saßen in den ersten Jahren auf hohen Gestellen mit Rollen und wurden geschoben; einem 'zahlenden' Publikum war es nicht zuzumuten, während der Vorstellung diese 'Ungetüme' auf der Bühne herumfahren zu sehen. (Ich kann mich erinnern, dass es während einer Live-Fernsehübertragung eines Gastspiels des Wiener Burgtheaters in einem kleineren deutschen Theater mit Schillers „Maria Stuart“ - mit Käthe Dorsch und Paula Wessely – zu Unmutsäußerungen der Zuschauer deshalb kam.) Außerdem musste die Bühne hell ausgeleuchtet werden und die Darsteller sollten kein Bühnen-Makeup, das ja auf Fernwirkung abzielt, tragen.


    Um aber dem Fernseh-Zuschauer die Illusion einer echten Theaterübertragung zu geben, wurden der Anfang, die Aktschlüsse mit dem Fallen des Vorhangs und vor allem die Verneigungstour am Ende der Vorstellung manchmal live übertragen und die 'kalte' Aufzeichnung in die Sendung 'geschmuggelt'. Dass oft getrickst wurde, zeigt als folgendes Beispiel die TV-Sendung des Gastspiels von Renata Tebaldi mit „Otello“ an der Deutschen Oper Berlin 1962: in der 'echten' Aufführung 'führte' im 3. Akt Hans Beirer die Sängerin derart vehement aus dem Saal, dass sie stolperte und gegen den Türrahmen stieß – im Fernsehen (und auf der DVD bei 'Arthaus') war das nicht zu sehen, weil es eben eine Aufzeichnung der Generalprobe ist. Oder bei der „Meistersinger“-Vorstellung zur Wiedereröffnung des Münchner Nationaltheaters 1963 fiel während Stolzings 'Preislied' im 3. Akt (mit Jess Thomas) kurz das Licht aus; da einen Tag vorher Präsident Kennedy ermordet wurde, dachte man sogar an ein Attentat und das Publikum wurde unruhig. In der angeblichen Live-Übertragung (ZDF) merkte man davon nichts und auch in der Schallplattenaufnahme bei 'eurodisc' ist davon nichts zu hören, weil es eben ein Zusammenschnitt aus Proben und Vorstellungen ist, anders als es uns 'eurodisc' glauben machen will. Oft stimmten auch die Sendezeiten der TV-Sendung nicht mit den tatsächlichen Uhrzeiten der Aufführung überein; es gibt da noch zahlreiche weitere Beispiele...


    Für den „Rosenkavalier“-Film brauchte man also bestimmte Sequenzen einer öffentlichen Aufführung, um die Illusion eines 'echten' Theaterabends zu erzeugen. Dafür besetzte man in der dritten Vorstellung (6. 8. 1960) die 'Marschallin' mit Elisabeth Schwarzkopf, die während der Festspiele 1960 noch vier Aufführungen von „Cosi fan tutte“ und fünf Mal im „Don Giovanni“ sang; Lisa Della Casa, die 1960 auch noch drei Mal als „Figaro“-Gräfin auftrat, bot man für die ihr weggenommene „Rosenkavalier“-Vorstellung eine finanzielle Entschädigung an, was die Sängerin ablehnte. Am 6. 8. fiel aber auch Erich Kunz als 'Faninal' aus und wurde durch Alfred Poell ersetzt, was ein weiteres Indiz ist, dass der Film keine Live-Aufführung dokumentiert!


    Herbert von Karajan, der in diese 'Ränke' wahrscheinlich nicht eingeweiht war, entschuldigte sich bei Lisa Della Casa, konnte die Sängerin aber nicht überzeugen, weiter an den Salzburger Festspielen nach 1960 teilzunehmen. Frau Della Casa war vor allem deshalb gekränkt, weil man sie für unprofessionell gehalten hat und man dieses perfide Spiel vor ihr geheim hielt in der Furcht, sie würde die 'Primadonna' sein und sofort abreisen, denn dann hätte man in Salzburg eine neue 'Marschallin' und auch eine neue „Figaro“-Gräfin suchen müssen; alle diese Vorstellungen der Della Casa hätte 'die Schwarzkopf' zusätzlich zu ihrer 'Fiordiligi' und 'Donna Elvira' ja kaum übernehmen können.


    Das österreichische Fernsehen hat zwar die „Rosenkavalier“-Generalprobe komplett aufgezeichnet, durfte aber wegen der anderen Mitwirkenden (z. B. Sena Jurinac, Otto Edelmann und Erich Kunz), die auch von der 'Rank Film' unter Vertrag genommen wurden, nur Ausschnitte – ca. 90 Minuten lang – im Rahmen der 'Eurovision' senden. (Nie vergessen werde ich den atemberaubenden Moment, als beim Lever der Marschallin Lisa Della Casa – zuvor mit ihren schwarzen Haaren in einem leichten Morgenmantel - hinter einem Paravent umgekleidet wurde und dann in einer prachtvollen, tief dekolletierten Robe aus hellem Taft und mit weißer Perücke hervortrat!)


    Lisa Della Casa hat Elisabeth Schwarzkopf diese ganze traurige Angelegenheit offensichtlich nicht nachgetragen, sonst hätte sie wohl kaum später an ihrer Seite den 'Octavian' in Monte-Carlo und an der New Yorker 'Met' gesungen. Dem Ruf Elisabeth Schwarzkopfs hat das Ganze allerdings sehr geschadet und sie sah sich wiederholt mit dem Vorwurf konfrontiert, die Karriere von Konkurrentinnen (vor allem Lisa Della Casa und Elisabeth Grümmer) behindert zu haben.


    In einem erst nach ihrem Tode gesendeten Rundfunk-Interview des Südwestfunks verlor Elisabeth Schwarzkopf bei der Frage nach diesem 'dunklen Punkt' ihre Fassung und brach das Gespräch, hörbar den Tränen nahe, ab. Wenn man aber weiß, dass die Sängerin Wachs in den Händen ihres Mannes war und zu welchen 'Machenschaften' Walter Legge imstande war, um seine 'besten Pferde im Stall' (Callas und Schwarzkopf) zu schützen, kennt man den Schuldigen. Kein Wunder, dass er nach dem Abschied von der EMI – man kann es auch Rauswurf nennen – in der Schallplattenbranche kaltgestellt wurde und nur noch Aufnahmen mit 'Her Master's Voice' produzierte, u. a. bei der Konkurrenz („Das spanische Liederbuch“ bei der DGG und das Recital „Für meine Freunde“ bei 'Decca').


    Ich bitte um Nachsicht, dass der Beitrag mal wieder sehr lang geworden ist, aber ich denke, diese Dinge 'hinter den Kulissen' lassen den Film mit anderen Augen sehen – an seinem, vor allem dokumentarischen, Wert ist auch nicht zu zweifeln. Mir persönlich gefiel aber der „Rosenkavalier“ in der TV-Sendung von den Wiesbadener Maifestspielen 1961 (mit Christa Ludwig, Wilma Lipp und Otto Edelmann unter Heinz Wallberg) viel besser, weil auch – in meiner Erinnerung - hier Elisabeth Schwarzkopf viel natürlicher agierte, wohl weil es eine Aufzeichnung einer tatsächlichen Theateraufführung mit vielen Nahaufnahmen war und sie nicht im Playback sang. Einen Ausschnitt daraus kann man in dem (sehr kritischen) TV-Portrait „Elisabeth Schwarzkopf – Getriebene der Kunst“ von Thomas Voigt und Wolfgang Wunderlich sehen, das allerdings bisher nur auf 'arte' zu sehen war und noch nicht auf DVD veröffentlicht wurde. Vor allem der Schluss des Films, als Elisabeth Schwarzkopf ihr tiefes Bedauern über eine unerfüllte Jugendliebe ausdrückt, zeigt die Sängerin in einem völlig anderen Licht...


    LG


    Carlo

  • Liebe Melomanen,


    ich habe noch einmal den Thread „Lisa Della Casa“ durchgesehen und festgestellt, dass etliche Aufnahmen (sowohl Live-Mitschnitte wie auch Rundfunk-Produktionen) hier bisher nicht genannt wurden. In einer aussagekräftigen Discographie sollten möglichst alle Aufnahmen eines Sängers aufgelistet werden - ohne Unterscheidung, ob sie kommerziell erschienen bzw. lieferbar sind oder in den 'Giftschränken' der Rundfunkanstalten schlummern. (Leider wurden die „Tamino“-Threads „Klassik-Archive endlich öffnen!“, „Holt die Schätze aus den Archiven!“ und „Opern-Übertragungen, die es leider nie auf DVD geschafft haben“ mangels Interesse nicht wieder aufgegriffen.)


    Denn gerade diese Dokumentre geben oft – und dem 'grauen' Markt sei Dank dafür - ein ganz anderes, vollständiges Bild des Künstlers, da bekanntlich die Phonoindustrie durch ursprünglich marktorientierte Strategien vieles verschlafen hat und selbst ihre 'hauseigenen' Künstler oft nicht ihren Fähigkeiten und Wünschen entsprechend einsetzte. (Sogar 'Stars' wie z. B. Tebaldi und Del Monaco konnten bei der DECCA längst nicht alles aufnehmen - oft hieß es „Das verkauft sich nicht!“ - und manche Aufnahme kam nur durch die Drohung eines Wechsels zur Konkurrenz zustande.)


    Ein Opfer dieser Firmenpolitik war zweifellos auch Lisa Della Casa, die ab 1954 exclusiv bei der englischen DECCA unter Vertrag war und dort 1959 im Streit schied (wie in meinem Beitrag Nr. 143 beschrieben), dann lose zur deutschen ELECTROLA wechselte - wo sie durch die ebenfalls geschilderten 'Machenschaften' an einer umfänglichen Aufnahmetätigkeit gehindert wurde - und schließlich einige wenige Schallplatten, die ihrem Renommée nicht gerecht wurden, bei diversen Firmen veröffentlichen konnte.


    Lisa Della Casa zählte auch zu den zahlreichen Sängern, die ihre eigenen Schallplatten nicht anhören. Dazu sagte sie im Interview: „Am Aufnehmen selbst stört mich nichts, aber viel daran, wie man manipuliert wird. Einmal habe ich gesagt, dieses Stück darf nicht gepresst werden, weil ich das um achtzig Prozent besser singen kann. Darauf wurde es noch einmal aufgenommen und es war gut. Trotzdem wurde die schlechtere Aufnahme gepresst – man hat einfach keine Kontrolle darüber. Was mich ausserdem stört, ist der Zeitdruck. Zu Beginn hört man sich immer wieder ab, aber dann wird die Zeit knapp, das Abhören wird immer flüchtiger und man wird selbst müde und zermürbt. Was man am Anfang keinesfalls durchgehen ließe, davon sagt man später, dass es schon irgendwie geht. Aber es geht eben doch nicht.“


    Ursprünglich war das Repertoire der Sängerin wesentlich vielseitiger, als es ihre erhaltenen Tondokumente glauben machen wollen. Intendanten, Regisseure und auch Schallplatten-Produzenten haben Lisa Della Casa schon sehr früh auf ein schmales Fachgebiet (Mozart- und Strauss-Opern) eingeengt, weil es die 'Marktlage' damals so erforderte. Hinzu kam, dass sie durch ihre schöne, elegante Erscheinung auf die 'damenhaften' Rollen festgelegt wurde und sich nur selten dieses Korsetts entledigten konnte, beispielsweise als 'Chrysothemis' in der „Elektra“, die sie Dimitri Mitropoulos und Herbert Graf zuliebe übernahm und nur wenige Male in Salzburg, Wien und San Francisco sang (nachprüfbar eine der schönststimmigen und wegen der vokalen Überforderung auch glaubwürdigsten Verkörperungen dieser schwierigen Partie, quasi 'am Rande des Nervenzusammenbruchs').


    Oder ihre „Salome“, von der berichtet wird, dass sie damals gesanglich und darstellerisch die wohl verführerischste und zugleich 'unschuldigste' Interpretin seit Maria Cebotari – das Rollenkonzept Ljuba Welitschs war weniger lyrisch - gewesen sei. (Für die so tragisch früh verstorbene Rumänin schuf Richard Strauss sogar eine reduzierte Orchestrierung der „Salome“, die bei den Münchner Aufführungen 1961 und 1962 mit der Della Casa von Karl Böhm und Joseph Keilberth aber nicht verwendet wurde. Erst 2019 hat man sie dort für Marlis Petersen wieder 'ausgegraben'.) Allerdings steigerte sich die Schweizerin emotional derart in diese Rolle hinein, dass ihr Mann, der serbische Kunsthistoriker Dragan Debeljevic, sie dringend bat, die Partie nach nur insgesamt fünf Vorstellungen nicht mehr zu singen. Leider wurde damals versäumt, eine der Aufführungen im Rundfunk zu übertragen und eine geplante Schallplattenaufnahme unter Karl Böhm kam nicht zustande. (Hierzu später mehr.)


    An ihrem amerikanischen Stammhaus, der 'Met' in New York – sie sang auch in Chicago, San Francisco und Los Angeles - wurde die Sopranistin ausserhalb ihres Kernrepertoires nur 2 Mal als 'Cio-Cio-San' („Madama Butterfly“ am 19. 11. und 16. 12. 1954 neben Eugene Conley und Brian Sullivan unter Alberto Erede) und nur 1 Mal als 'Mimi' („La Bohème“ am 10. 12. 1960 mit Richard Tucker unter Thomas Schippers) eingesetzt. Lisa Della Casa hierzu 1972 im Interview mit Renate Wagner im Düsseldorfer „Collegium Musicum“: „An der 'Met' wurde ich kaum je nach italienischen Rollen gefragt und Rudolf Bing sagte mir 'Für dieses Fach habe ich fünf Sängerinnen, aber an „Figaro“-Gräfinnen bin ich arm und für die Marschallin brauche ich Sie'. Auf diese Art wird einem das Repertoire von den Opernhäusern begrenzt.“ An der Wiener Staatsoper, seit 1947 ihr 'Domizil', sah es nicht anders aus und um der Routine zu entgehen, verlangte die Sängerin konsequent für ihre Aufführungen stets eine gründliche Probe, was sie bei den Kollegen nicht gerade beliebt machte.


    Ich habe Mitte der 50er Jahre die Stimme von 'Bella Lisa', wie Rudolf Bing sie nannte, durch eine kleine Schallplatte der DECCA kennen und lieben gelernt, auf der sie die beiden Anrufungen der Jungfrau Maria (Bach-Gounod bzw. Schubert) begleitet vom Chor der Hamburgischen Staatsoper und dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter dem Chorleiter Günter Hertel singt. (Ich war damals noch keine zehn Jahre alt und die Platte habe ich noch heute.) Ihre klare Stimme mit dem sofort erkennbaren eigenen Timbre habe ich nie als 'kühl' oder 'gläsern' empfunden und als dann bald die ersten Fernsehsendungen kamen und zu dem herrlichen Sopran auch noch diese strahlend schöne, elegante Frau zu sehen war, war die Verzauberung vollkommen. Leider habe ich sie nie live erlebt, obwohl sie ein paar Mal in Düsseldorf im Konzertsaal aufgetreten ist, aber da war ich noch Schüler und bei uns zuhause war das Geld knapp. So musste ich mich mit 'Konserven' behelfen...


    In der nächsten Woche werde ich mit der Auflistung der in diesem Thread noch nicht genannten Aufnahmen beginnen.


    Carlo

  • Hallo, 'Taminos'!


    Hier beginnt die Liste der in diesem Thread noch nicht genannten Aufnahmen mit Lisa Della Casa (1. Teil).


    „Fidelio“ (Beethoven): (Marzelline) mit Erna Schlüter (Leonore), Julius Patzak (Florestan), Ferdinand Frantz (Don Pizarro), Herbert Alsen (Rocco), Rudolf Schock (Jaquino) und Otto Edelmann (Don Fernando) / Zwei Gefangene: Hermann Gallos und Karl Dönch / Der Chor der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Richard Rossmayer / Die Wiener Philharmoniker / Dirigent: Wilhelm Furtwängler (Salzburg, Festspielhaus, 31. 7. 1948) 'Rococo' (LP) 'Tahra' und 'Walhall' (CD) Ohne Dialoge; die Ouvertüre und große Teile des 1. Aktes fehlen, das Duett Marzelline-Jaquino „Jetzt, Schätzchen, jetzt sind wir allein“ und die Arie der Marzelline „O wär' ich schon mit dir vereint“ sind aber enthalten.


    dto.: (Marzelline) mit Martha Mödl (Leonore), Wolfgang Windgassen (Florestan), George London (Don Pizarro), Otto Edelmann (Rocco), Erich Majkut (Jaquino) und Hermann Uhde (Don Fernando) / Zwei Gefangene: Karl Hilden und Otto Wiener / Coro e Orchestra del Teatro alla Scala di Milano / Chorltg.: Vittore Veneziani / Dirigent (und Regisseur): Herbert von Karajan (Mailand, Teatro alla Scala, 9. 1. 1952) Bisher unveröffentlicht. (Der Mitschnitt der RAI ist vermutlich gelöscht worden.)


    dto.: (Marzelline) mit Martha Mödl (Leonore), Peter Anders (Florestan), Josef Metternich (Don Pizarro), Theo Herrmann (Rocco), Kurt Marschner (Jaquino) und Caspar Bröcheler (Don Fernando) / Zwei Gefangene: Fritz Göllnitz und Toni Blankenheim / Der Chor der Hamburgischen Staatsoper / Chorltg.: Günter Hertel / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Leopold Ludwig (Edinburgh, King's Theatre, 1. 9. 1952) Bisher unveröffentlicht. Beim Gastspiel der Hamburgischen Staatsoper in Edinburgh wurde das Werk viermal aufgeführt – zweimal sang Inge Borkh die Leonore (18. und 20. 8.) und zweimal Martha Mödl (am 1. und 4. 9.); die übrige Besetzung blieb unverändert. Der Live-Mitschnitt der BBC vom 1. 9. 1952 scheint allerdings später gelöscht worden zu sein. (Lisa Della Casa sang bei diesem Gastspiel in Edinburgh außer der 'Marzelline' noch die 'Pamina' in der „Zauberflöte“ unter Georg Solti - alternierend mit Elisabeth Grümmer, die in der Rundfunkübertragung mitwirkte – und die 'Sophie' im „Rosenkavalier“ mit Joseph Keilberth und Leopold Ludwig am Pult; Teile der BBC-Sendung sind erhalten, siehe unter „Der Rosenkavalier“.)


    dto.: (Leonore) mit Hanny Steffek (Marzelline), Richard Holm (Jaquino) und Josef Greindl (Rocco) / Die Wiener Symphoniker / Dirigent: Wilhelm Loibner (Wien, Theater an der Wien, 1959) In der Fernseh-Dokumentation „In diesen heil'gen Hallen – Reminiszenzen aus dem Theater an der Wien“ – gesendet am 7. 5. 1959 gleichzeitig von der ARD und vom ORF – wurden ausser Ausschnitten aus dem 1. Akt des „Fidelio“ auch Szenen aus „Die Zauberflöte“ (mit Lisa Della Casa) und „Die Fledermaus“ gezeigt (Gesamtdauer: 75 Minuten).


    „Neunte Symphonie“ (Beethoven): mit Hélène Bouvier, Peter Anders und Heinz Rehfuss / La Chorale Elisabeth Brasseur / Chorltg.: Elisabeth Brasseur / L' Orchestre de la Société des Concerts du Conservatoire, Paris / Dirigent: Carl Schuricht (Paris, Théâtre des Champs-Elysées, 9. 12. 1951) Bisher unveröffentlicht.


    dto.: mit Hilde Rössel-Majdan, Waldemar Kmentt und Otto Edelmann / Der Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien / Chorltg.: Reinhold Schmid / Die Wiener Symphoniker / Dirigent: Herbert von Karajan (Wien, Musikverein, 25. 6. 1955) Veröffentlicht auf einer 'Orfeo'-CD. (Es handelt sich hier um das 1000. Konzert des Wiener Singvereins!)


    „Missa Solemnis“ (Beethoven): mit Christa Ludwig, Anton Dermota und Frederick Guthrie / Der Chor der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Richard Rossmayer / Die Wiener Philharmoniker / Dirigent: Karl Böhm (Wien, Musikverein, 9. 3. 1957) Bisher unveröffentlicht. (Gesendet vom ORF am 10. 6. 1957).


    „Ein deutsches Requiem“ (Brahms): mit Dietrich Fischer-Dieskau / Der Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien / Chorltg.: Reinhold Schmid / Die Wiener Philharmoniker / Dirigent: Herbert von Karajan (Salzburg, Felsenreitschule, 22. 8. 1957) Von 'EMI' und 'Orfeo' auf CD veröffentlicht.


    LG


    Carlo

  • Hallo,


    heute folgt der zweite Teil mit Aufnahmen Lisa Della Casas.


    „Dantons Tod“ (von Einem): (Lucille) mit Gertrude Jahn (Julie), Laurence Dutoit (Dame), Elisabeth Höngen (Simons Weib), Eberhard Waechter (Danton), William Blankenship (Desmoulins), Kurt Equiluz (de Séchelles), Helmut Melchert (Robespierre), Tugomir Franc (Saint-Just), Gerd Nienstedt (Herrmann), Peter Klein (Simon), Heinz Zednik (Junger Mensch) / Zwei Henker: Karl Terkal und Ljubomir Pantscheff / Der Chor und das Orchester der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Richard Rossmayer / Dirigent: Josef Krips (Wien, Staatsoper, 9. 11. 1967) Bisher wurde nur die Szene der Lucille „Das ist eine böse Zeit“ auf einem Lisa Della Casa gewidmeten CD-Portrait der Firma 'Orfeo' veröffentlicht.


    „Orpheus und Eurydike" (Orfeo ed Euridice) (Gluck): (Eurydike) mit Elsa Cavelti (Orpheus) und Wilma Lipp (Amor) / Der Kölner Rundfunkchor und das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Chorltg.: Bernhard Zimmermann / Dirigent: Georg Solti (Köln, WDR-Funkhaus, März 1952, in deutscher Sprache) Bisher unveröffentlicht. Im November 1962 sang Lisa Della Casa an der Lyric Opera in Chicago die Eurydike in einer italienisch gesungenen Aufführungsserie mit Gabriel Bacquier und Rita Streich unter Leitung von Pierre Dervaux, wovon es aber keinen Mitschnitt gibt.


    „Agrippina“ (Händel): (Titelrolle) mit Costanza Cuccaro (Poppea), Marga Schiml (Narziss), Frans van Daalen (Nero), Roland Hermann (Otho), Jozsef Dene (Claudius), Howard Nelson (Pallas) und René Rohr (Lesbus) / Das Opernhaus- und Tonhalle-Orchester Zürich / Dirigent: Alberto Erede (Zürich, Opernhaus, 12. 9. 1970, deutsch gesungen) Bisher unveröffentlicht. Es handelt sich um die Neueinstudierung einer Produktion der Bayerischen Staatsoper von 1966 in der Bearbeitung von Hellmuth Christian Wolff; damals sangen Hertha Töpper (Agrippina), Hanny Steffek (Poppea), Brigitte Fassbaender (Narziss), Friedrich Lenz (Nero), Karl Christian Kohn (Otho), Kieth Engen (Claudius), Max Proebstl (Pallas) und Günther Missenhardt (Lesbus) unter der Leitung von Heinrich Hollreiser. (Die Rolle der Juno als 'deus ex machina' war in München und Zürich gestrichen, den Schlusschor sangen die Solisten.) Lisa Della Casa zu der Züricher Aufführung 1972 im Düsseldorfer „Collegium Musicum“: „Es war eine zauberhafte Aufführung unter der Regie von Rudolf Hartmann, Jean-Pierre Ponnelle machte die Ausstattung, Alberto Erede hat dirigiert. Es war eine rundum schöne und saubere Sache. Der Erfolg war so groß, dass wir das dort dauernd spielen könnten, aber die Bühnenarbeiter weigern sich, das Stück zu bringen, weil es für sie zu anstrengend ist. Darum musste es abgesetzt werden.“


    „Julius Cäsar“ (Giulio Cesare in Egitto) (Händel): (Cleopatra) mit Ira Malaniuk (Cornelia), Josef Metternich (Julius Cäsar), Richard Holm (Sextus), Hans Hermann Nissen (Curio), Benno Kusche (Ptolemäus), Albrecht Peter (Achillas) und Rudolf Wünzer (Nirenus) / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper / Chorltg.: Herbert Erlenwein / Dirigent: Eugen Jochum (München, Prinzregententheater, 12. 8. 1955, in deutscher Sprache) 'Omega Opera Archive' (CD).


    „Missa Solemnis in d-moll“ (Nelson-Messe) (Haydn): mit Elisabeth Höngen, Horst Taubmann und George London / Der Wiener Akademie-Kammerchor / Chorltg. Hans Gillesberger / Die Wiener Symphoniker / Dirigent: Jonathan Sternberg (Wien, 9. und 10. 7. 1949) Eine Aufnahme der 'Haydn-Society, Boston' (LP). Auf CD erschienen beim 'Hamburger Archiv für Gesangskunst', gekoppelt mit Beethovens „Missa Solemnis“ in der Aufnahme unter Arturo Toscanini mit Zinka Milanov, Bruna Castagna, Jussi Björling und Alexander Kipnis vom Dezember 1940.


    Viele Grüße!


    Carlo

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  • Liebe Melomanen,


    die folgenden Aufnahmen von Mozarts Meisterwerk wurden in diesem Thread bisher nicht genannt (1. Teil):


    „Le nozze di Figaro“ (Die Hochzeit des Figaro) (Mozart): (Contessa) mit Irmgard Seefried (Susanna), Mildred Miller (Cherubino), Hertha Glaz (Marcellina), Genevieve Warner (Barbarina), Erich Kunz (Figaro), Frank Guarrera (Conte), Alessio De Paolis (Basilio), Salvatore Baccaloni (Bartolo), Lawrence Davidson (Antonio) und Gabor Carelli (Curzio) / Due ragazze: Maria Leone und Sandra Warfield / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Fritz Stiedry (New York, Metropolitan Opera House, 26. 12. 1953) 'Omega Opera Archive' (CD) (Die Ouvertüre fehlt; das Ende des 1. Aktes und der Beginn des 3. Aktes sind verstümmelt.)


    dto.: (Contessa) mit Irmgard Seefried (Susanna), Sena Jurinac (Cherubino), Rosette Anday (Marcellina), Anny Felbermayer (Barbarina), Erich Kunz (Figaro), Paul Schöffler (Conte), Murray Dickie (Basilio), Oskar Czerwenka (Bartolo), Walter Berry* (Antonio) und William Wernigk (Curzio) / Due ragazze: Alberta Kolm und Gerda Happ / Der Chor der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Richard Rossmayer / Die Wiener Philharmoniker / Dirigent: Karl Böhm (London, Royal Festival Hall, 13. 9. 1954) 2018 veröffentlichte 'ICA Classics' diesen Rundfunk-Mitschnitt aus der legendären 'Richard Itter Collection'. („Le nozze di Figaro“ wurde beim Londoner Gastspiel der Wiener Staatsoper – in einer semi-konzertanten Version – dreimal aufgeführt: am 13., 20. und 24. 9. 1954.) *ICA gibt Walter Berry als Antonio an; lt. der Dokumentation „Karl Böhm an der Wiener Staatsoper“ sang an diesem Abend aber Harald Pröglhöf. Hat einer der 'Taminos' diese CDs und kann das bestätigen? Berrys Stimme ist ja leicht identifizierbar.


    dto.: (Contessa) mit Hilde Güden (Susanna), Mildred Miller (Cherubino), Regina Resnik (Marcellina), Mildred Allen (Barbarina), Giorgio Tozzi (Figaro), George London (Conte), Norman Kelley (Basilio), Fernando Corena (Bartolo), Lorenzo Alvary (Antonio) und Gabor Carelli (Curzio) / Due ragazze: Madelaine Chambers und Helen Vanni / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Erich Leinsdorf (New York, Metropolitan Opera House, 11. 1. 1958) 'Omega Opera Archive' (CD)


    dto.: (Contessa) mit Roberta Peters (Susanna), Rosalind Elias (Cherubino), Sandra Warfield (Marcellina), Anny Felbermayer (Barbarina), Giorgio Tozzi (Figaro), George London (Conte), Gabor Carelli (Basilio und Curzio), Fernando Corena (Bartolo), Ljubomir Pantscheff (Antonio) / Due ragazze: 'Elysia Field' und 'Appassionata Schultz' – Pseudonyme für Anny Felbermayer und Rosalind Elias / Der Chor der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Richard Rossmayer / Die Wiener Philharmoniker / Dirigent: Erich Leinsdorf (Wien, Sofiensäle, Juni 1958) In meiner Sammlung habe ich die amerikanische Erstveröffentlichung der 'RCA' in mono (in einer aufwändigen LP-Kassette) und die Wiederveröffentlichung auf englischen 'DECCA'-LPs in stereo. Später folgte eine CD-Ausgabe bei der 'DECCA', die diese Aufnahme für die 'RCA' produzierte.


    Carlo

  • Hallo,


    hier ist der 2. Teil:

    "Le nozze di Figaro" (Mozart): (Contessa) mit Elisabeth Söderström (Susanna), Mildred Miller (Cherubino), Regina Resnik (Marcellina), Mildred Allen (Barbarina), Cesare Siepi (Figaro), Kim Borg (Conte), Charles Kullman (Basilio), Ezio Flagello (Bartolo), Lawrence Davidson (Antonio) und Gabor Carelli (Curzio) / Due ragazze: Teresa Stratas und Joan Wall / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Erich Leinsdorf (New York, Metropolitan Opera House, 23. 1. 1960) 'Omega Opera Archive' (CD)


    dto.: (Contessa) mit Irmgard Seefried (Susanna), Christa Ludwig (Cherubino), Hilde Rössel-Majdan (Marcellina), Liselotte Maikl (Barbarina), Erich Kunz (Figaro), Dietrich Fischer-Dieskau (Conte), Murray Dickie (Basilio), Alois Pernerstorfer (Bartolo), Ljubomir Pantscheff (Antonio) und Erich Majkut (Curzio) / Der Chor der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Richard Rossmayer / Die Wiener Philharmoniker / Dirigent: Karl Böhm (Salzburg, Kleines Festspielhaus, 8. 8. 1960) Bisher unveröffentlicht.


    dto.: (Contessa) mit Judith Raskin (Susanna), Teresa Stratas (Cherubino), Gladys Kriese (Marcellina), Lynn Blair (Barbarina), Giorgio Tozzi (Figaro), Hermann Prey (Conte), Mariano Caruso (Basilio), Elfego Esparza (Bartolo), Lorenzo Alvary (Antonio) und Gabor Carelli (Curzio) / Due ragazze: Loretta Di Franco und Dorothy Shawn / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Joseph Rosenstock (New York, Metropolitan Opera House, 2. 1. 1965) Bisher unveröffentlicht.


    dto.: (Contessa) mit Mirella Freni (Susanna), Teresa Stratas (Cherubino), Nancy Williams (Marcellina), Loretta Di Franco (Barbarina), Cesare Siepi (Figaro), Tom Krause (Conte), Paul Franke (Basilio), Fernando Corena (Bartolo), Lorenzo Alvary (Antonio) und Gabor Carelli (Curzio) / Due ragazze: Mary Fercana und Dorothy Shawn / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Joseph Rosenstock (New York, Metropolitan Opera House, 9. 12. 1967) Auf einem CD-Portrait von Lisa Della Casa bei 'Melodram' wurden mehrere Ausschnitte aus diesem 'Radio Broadcast' veröffentlicht.


    Carlo

  • Liebe Opernfreunde,


    jetzt geht es um Mozarts "Dissoluto punito"!

    Neben der 'Gräfin Almaviva' in „Die Hochzeit des Figaro“ (insgesamt über 200 Aufführungen, z. B. 64 in Wien und 47 in New York) war die 'Donna Elvira' im „Don Giovanni“ die von Lisa Della Casa am häufigsten gesungene Mozart-Partie (mit 33 Vorstellungen in Wien und 34 in New York). Diese schwer darzustellende Rolle, die so schnell 'outriert' wirken kann, wurde von der Sängerin als stolze, tief verletzte Frau verstanden, die den Frauenhelden wider aller Vernunft noch immer leidenschaftlich liebt.


    „Don Giovanni“ (Mozart): (Donna Elvira) mit Elisabeth Grümmer (Donna Anna), Erna Berger (Zerlina), Cesare Siepi (Don Giovanni), Anton Dermota (Don Ottavio), Otto Edelmann (Leporello), Walter Berry (Masetto) und Deszoe Ernster (Commendatore) / Der Chor der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Richard Rossmayer / Die Wiener Philharmoniker / Dirigenten: Wilhelm Furtwängler und Rudolf Moralt / Choreographie: Grete Wiesenthal / Bühnenbild: Clemens Holzmeister / Kostüme: Caspar Neher / Inszenierung: Herbert Graf (Salzburg, Felsenreitschule, August 1954) Erhältlich auf VHS-Kassette und DVD der 'DGG'. Die Tonaufnahmen zu diesem im damals üblichen Playback-Verfahren gedrehten Farbfilm der englischen 'Rank Film' entstanden als Mitschnitt von zwei Vorstellungen in der Felsenreitschule. Die Dreharbeiten waren nachts nach den Aufführungen, wobei die Rezitative aber live gefilmt wurden. Weil sich die als Donna Elvira in allen fünf Vorstellungen eingesetzte Elisabeth Schwarzkopf nicht mit der Filmgesellschaft einigen konnte, wurde Lisa Della Casa, die in Salzburg die 'Ariadne' sang, an ihrer Stelle engagiert. Da Wilhelm Furtwängler aber während der Dreharbeiten erkrankte (er leitete nur die fünf Abendvorstellungen mit Frau Schwarzkopf) und wegen Verpflichtungen bei den Luzerner Festwochen danach nicht mehr zur Verfügung stand, mussten für die Filmszenen mit Frau Della Casa neue Tonaufnahmen gemacht werden, die – mit Furtwänglers Einverständnis - von Rudolf Moralt dirigiert wurden. Nachdem Wilhelm Furtwängler drei Monate später starb, sollte der Film als 'Furtwängler-Dokument' in den Kinos gezeigt werden. Deshalb haben alle Beteiligten – wohl auch aus Verehrung für den großen Dirigenten – Stillschweigen bewahrt, mit Ausnahme von Anton Dermota, der in seinen Memoiren 25 Jahre später 'geplaudert' hat. (Elisabeth Schwarzkopf hat später ihre Absage der Dreharbeiten damit begründet, dass sie und ihr Mann nicht vom künstlerischen Wert des Films überzeugt gewesen sind. Wer's glaubt...)


    dto.: (Donna Elvira) mit Leonie Rysanek (Donna Anna), Erika Köth (Zerlina), Jerome Hines (Don Giovanni), Léopold Simoneau (Don Ottavio), Benno Kusche (Leporello), Albrecht Peter (Masetto) und Gottlob Frick (Commendatore) / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper / Chorltg.: Herbert Erlenwein / Dirigent: Rudolf Kempe (München, Prinzregententheater, 4. 9. 1954) Vermutlich wurde diese Vorstellung (in italienischer Sprache) intern mitgeschnitten.


    dto.: (Donna Anna) mit Sena Jurinac (Donna Elvira), Irmgard Seefried (Zerlina), George London (Don GiovannI), Anton Dermota (Don Ottavio), Erich Kunz (Leporello), Walter Berry (Masetto) und Ludwig Weber (Commendatore) / Der Chor und das Orchester der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Richard Rossmayer / Dirigent: Karl Böhm (Wien, Staatsoper, 6. 11. 1955, in deutscher Sprache) Veröffentlicht bei 'RCA' (CD). Bemerkenswert ist, dass Karl Böhm selbst die Rezitative begleitete und die Vorstellung oft hin und her springend zwischen Klavier und Dirigentenpult leitete.


    Nächste Woche folgt der 2. Teil von Lisa Della Casas Aufnahmen des "Don Giovanni".


    Carlo

  • Hier ist der angekündigte 2. Teil der "Don Giovanni"-Aufnahmen mit Lisa Della Casa:


    "Don Giovanni" (Mozart): (Donna Elvira) mit Birgit Nilsson (Donna Anna), Emmy Loose (Zerlina), George London (Don Giovanni), Léopold Simoneau (Don Ottavio), Benno Kusche (Leporello), Ricardo Catena (Masetto) und Victor de Narke (Commendatore) / Coro y Orquesta del Teatro Colón / Chorltg.: Tullio Boni / Dirigent: Ferdinand Leitner (Buenos Aires, Teatro Colón, Oktober 1956) Gerüchteweise gibt es einen Mitschnitt einer der Aufführungen vom Oktober 1956.



    dto.: (Donna Elvira) mit Eleanor Steber (Donna Anna), Roberta Peters (Zerlina), Cesare Siepi (Don GiovannI), Jan Peerce (Don Ottavio), Fernando Corena (Leporello), Theodor Uppman (Masetto) und Giorgio Tozzi (Commendatore) / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Karl Böhm (New York, Metropolitan Opera House, 14. 12. 1957) 'Melodram' (LP) und 'Music & Arts' (CD).



    dto.: (Donna Elvira) mit Eleanor Steber (Donna Anna), Laurel Hurley (Zerlina), George London (Don GiovannI), Cesare Valletti (Don Ottavio), Ezio Flagello (Leporello), Theodor Uppman (Masetto) und William Wildermann (Commendatore) / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Karl Böhm (New York, Metropolitan Opera House, 14. 2. 1959) 'Metropolitan Opera Guild' 2004 (CD)



    dto.: (Donna Elvira) mit Eleanor Steber (Donna Anna), Laurel Hurley (Zerlina), Cesare Siepi (Don Giovanni), Nicolai Gedda (Don Ottavio), Fernando Corena (Leporello), Theodor Uppman (Masetto) und William Wildermann (Commendatore) / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Erich Leinsdorf (New York, Metropolitan Opera House, 14. 1. 1961) 'Omega Opera Archive' (CD)


    Carlo

  • Hallo,


    da bin ich wieder!


    Und weiter geht's mit Wolfgang Amadé Mozart - der nie "Amadeus" geheißen hat und sich auch nie so nannte! Wann wird man sich endlich an den richtigen Namen gewöhnen?


    „Cosi fan tutte“ (Mozart): (Fiordiligi) mit Teresa Berganza (Dorabella), Graziella Sciutti (Despina), Luigi Alva (Ferrando), Rolando Panerai (Guglielmo) und Franco Calabrese (Don Alfonso) / Coro e Orchestra del Teatro alla Scala di Milano / Chorltg.: Norberto Mola / Dirigent: Peter Maag (Mailand, Teatro della Piccola Scala, April 1961) Ein italienischer Sammler bot in den 80er Jahren einen Tonbandmitschnitt von einer der drei Aufführungen dieser Oper - unter dem schweizerischen Dirigenten Peter Maag - in der Piccola Scala an; die Premiere der Neueinstudierung (mit Eugene Bermans Ausstattung der legendären Inszenierung des Dirigenten und Regisseurs Guido Cantelli aus dem Jahre 1956) durch den Essener Opernchef Günther Roth hatte am 28. 3. 1961 Nino Sanzogno geleitet.


    dto.: (Fiordiligi) mit Biancamaria Casoni (Dorabella), Graziella Sciutti (Despina), Eric Tappy (Ferrando), Claudio Giombi (Guglielmo) und Paolo Montarsolo (Don Alfonso) / Les Choeurs du Grand Théâtre de Genève / Chorltg.: Giovanni Bria / L' Orchestre de la Suisse Romande / Dirigent: Peter Maag (Genf, Grand Théâtre de Genève, 25. 4. 1968) 'House of Opera' (CD) (In der Peter-Maag-Edition der CD-Firma 'Arts' erschien allerdings keiner der beiden genannten „Cosi fan tutte“-Mitschnitte, sondern eine Aufnahme der römischen RAI vom 3. 6. 1967 mit Teresa Stich-Randall, Janis Martin, Adriana Martino, Werner Krenn, Victor Braun und Carlos Feller.)


    „Die Zauberflöte“ (Mozart): (Pamina) mit Hanny Steffek (Papagena), Richard Holm (Tamino), Erich Kunz (Papageno) und Josef Greindl (Sarastro) / Drei Knaben: Mitglieder der Wiener Sängerknaben / Die Wiener Symphoniker / Dirigent: Wilhelm Loibner (Wien, Theater an der Wien, 1959) In dieser Fernseh-Dokumentation „In diesen heil'gen Hallen – Reminiszenzen aus dem Theater an der Wien“ - gesendet am 7. 5. 1959 in der ARD und im ORF - wurden ausser Ausschnitten aus der „Zauberflöte“ auch Szenen aus „Fidelio“ (mit Lisa Della Casa) und aus „Die Fledermaus“ gezeigt (Gesamtdauer 75 Minuten).


    „Requiem“ (Mozart): mit Maria von Ilosvay, Helmut Krebs und Gottlob Frick / Der Chor und das Sinfonie-Orchester des Norddeutschen Rundfunks / Chorltg.: Max Thurn / Dirigent: Hans Schmidt-Isserstedt (Hamburg, Musikhalle, 31. 3. 1952) Bisher unveröffentlicht.


    „Mozart-Matinee“: Rezitativ, Arie und Kavatine „Ah, lo previdi!... Ah, t' invola agl' occhi miei... Deh, non varcar quell' onda“ (KV 272) und Rezitativ und Arie „Bella mia fiamma, addio... Resta, oh cara“ (KV 528) / Die Camerata Academica des Salzburger Mozarteums / Dirigent: Bernhard Paumgartner (Salzburg, Mozarteum, 15. 8. 1954) Bisher unveröffentlicht. Außerdem erklangen in diesem Konzert die Symphonien KV 181 und KV 201 sowie das Klavierkonzert KV 467 mit Géza Anda. (Live übertragen vom ORF und am 2. 12. 1954 wiederholt.)


    „Mozart und Beethoven“: Rezitativ, Arie und Kavatine „Ah, lo previdi!...Ah, t' invola agl' occhi miei... Deh, non varcar quell' onda“ (KV 272) – Arie der Donna Elvira 'Mi tradì quest' alma ingrata' aus „Don Giovanni“ - Rezitativ und Arie „Ah, perfido!... Per pietà, non dirmi addio“ (op. 65) / Das Studio-Orchester Beromünster / Dirigent: Ferenc Fricsay (Bern, Funkhaus, 1955) Sendung durch Radio Beromünster am 3. 5. 1955 – bisher unveröffentlicht. ( Auf dem Programm standen außerdem die Symphonie Nr. 98 von Josef Haydn und die 5. Symphonie von Ludwig van Beethoven).


    LG


    Carlo

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  • Und weiter geht's mit Wolfgang Amadé Mozart - der nie "Amadeus" geheißen hat und sich auch nie so nannte! Wann wird man sich endlich an den richtigen Namen gewöhnen?

    Das "Gottlieb" wird aber lateinisch zu "Amadeus" und im Griechischen zu "Theophilus". Dass sich Mozart des französischen "Amadé" bediente, dürfte dem Zeitgeist geschuldet sein. Aber Du hast natürlich Recht, man sollte sich an des Komponisten eigene Schreibweise halten. Andererseits ist das "Amadeus" seit gefühlten hunderten von Jahren üblich und wir werdens nicht mehr ändern können...

    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ein Nachtrag zu Lisa Della Casas Mozart-Aufnahmen:


    „Die Zauberflöte“ (Mozart): (Pamina) mit Adrienne Miglietti (Die Königin der Nacht), Magda Gabory (Papagena), Colette Lorand (Erste Dame), Margrit von Syben (Zweite Dame), Marie-Lise de Montmollin (Dritte Dame), Margrit Chytil (Erster Knabe), Doris Suter (Zweiter Knabe), Nadine Wolf (Dritter Knabe), Libero De Luca (Tamino), Fritz Ollendorff (Papageno), Emanuel List (Sarastro), Derrik Olsen (Sprecher), William Wernigk (Monostatos), Claude Perran und Paul Tornwald (Zwei Geharnischte) / Les Choeurs du Grand Théâtre de Genève / L' Orchestre de la Suisse Romande / Dirigent: Karl Böhm (Genf, Grand Théâtre du Genève, 25. 9. 1949) Eine 2001 bei der schweizerischen Firma 'Cascavelle' erschienene CD (73 Minuten) bringt alle relevanten Höhepunkte der Oper; der Chor singt in französischer Sprache.

  • Liebe Opernfreunde,


    heute geht es um Lisa Della Casa als Puccini-Interpretin.

    Giacomo Puccini ist ein Komponist, den man nicht sofort mit Lisa Della Casa in Verbindung bringt. Aber bereits ihr Operndebüt (Städtetheater Solothurn-Biel,1941) war die Titelrolle in „Madame Butterfly“ und während ihres Engagements am Stadttheater Zürich (ab 1943) sang sie diese Partie, die 'Mimi' in „La Bohème“, die 'Genoveva' in „Schwester Angelica“ sowie in „Gianni Schicchi“ die 'Nella'. Während des 'Exils der Wiener Staatsoper' - im Theater an der Wien bzw. der Wiener Volksoper - trat die Sängerin in 10 „La Bohème“-Vorstellungen und 12 Mal als 'Kleine Frau Schmetterling' auf. Natürlich wurden alle diese Aufführungen in deutscher Sprache gesungen, wie es damals üblich war. In der 'neuen' Wiener Staatsoper war sie drei Mal die 'Mimi': am 8. 5. 1961, 4. 5. 1962 und am 27. 3. 1963 (jeweils mit Giuseppe Zampieri als 'Rodolfo' und in italienischer Sprache.) Mitschnitte von diesen Auftritten in Zürich und Wien sowie von den drei Puccini-Vorstellungen an der 'Met' – siehe mein Beitrag Nr. 158 - sind m. W. nicht vorhanden.


    Im Archiv des Österreichischen Rundfunks ORF befindet sich eine frühe, bisher unveröffentlichte Aufnahme von Lisa Della Casa mit der Arie der 'Mimi' aus dem 1. Akt, gesungen in deutscher Sprache und begleitet vom Großen Wiener Rundfunkorchester unter Max Schönherr. 1955 sang sie an der Seite von Richard Tucker im amerikanischen Fernsehen (NBC) im kompletten Finale des 1. Aktes von „La Bohème“ und 1957 im kanadischen TV-Sender CBC das Liebesduett aus Puccinis „Madama Butterfly“. 1958 war Lisa Della Casa als 'Mimi' an der Seite von Jussi Björling auf der Bühne des 'War Memorial Opera House' in San Francisco erfolgreich und 1962 sang sie „La Bohème“-Ausschnitte mit Nicolai Gedda.in der TV-Werbesendung des amerikanischen Autoreifen-Herstellers 'Firestone', der sogar ein eigenes Orchester beschäftigte und verschiedene Dirigenten für diese Produktionen einsetzte wie z. B. Howard Barlow, Walter Hendl oder Wilfred Pelletier. (Die entsprechenden Musiknummern wurden vor der Kamera live gesungen, das Orchester befand sich in einem Nebenraum und die Sänger sahen den Dirigenten auf einem Monitor.) Bedingung für alle Sänger war, dass am Anfang und Ende jeder Sendung zwei Lieder der komponierenden Firmengründer-Gattin Idabelle Firestone gesungen werden mussten: „If I Could Tell You“ und „In My Garden“! (1953 veröffentlichte Rise Stevens bei 'RCA' eine kleine Schallplatte mit vier Liedern der Komponistin.)


    Die Rolle der 'Floria Tosca' in Puccinis „Tosca“ hat Lisa Della Casa nie auf der Bühne gesungen, sondern nur für die Schallplatte und das Fernsehen. Zu der hier im Thread in früheren Beiträgen mehrfach genannten Aufnahme der 'ELECTROLA' vom Juli 1959 kommt noch eine TV-Sendung aus dem Jahre 1965 mit Rudolf Schock und Benno Kusche als Partnern, die lt. der Schock-Autobiographie „Ach, ich hab' in meinem Herzen“ vom 20. bis 27. 2. 1965 in Wien aufgezeichnet wurde. Ein vor Jahren verstorbener Freund von mir, glaubte sich erinnern zu können, diese Sendung gesehen zu haben, die im Vorabendprogramm der ARD lief. Um einige Szenen und Arien dieser Oper herum, wurde eine Rahmenhandlung in Form eines TV-Krimis gezeigt, in der der Darsteller des 'Barons Scarpia' (Kusche?) statt mit einem 'Theaterdolch' mit einem echten Messer erstochen wurde. Der Grund für den heimtückischen Mord war eine Eifersuchtsgeschichte und der 'Mörder' der Bühnen-Inspizient. Hat jemand diesen Opernfilm auch gesehen und kann das bestätigen?


    Mit der „Tosca“-Arie „Nur der Schönheit weiht' ich mein Leben“ konnte man 1962 Lisa Della Casa in der ihr gewidmeten Folge der TV-Sendereihe „Begegnung mit einer Sängerin“ (bzw. „einem Sänger“) sehen. Ich kann mich erinnern, dass sie im Garten ihres Schlosses saß und von Ludwig Kusche befragt wurde. Als er zu dieser Arie, die in Kostüm und Maske gezeigt wurde, sagte, dass es die Sängerin Floria Tosca tatsächlich gegeben habe, antwortete Lisa Della Casa in schönem Understatement, dass sie das nicht wusste.


    In der „Bell Telephone Hour“ (die TV-Werbesendung einer kommerziellen amerikanischen Telefon-Gesellschaft; in den USA war die Sendegebühr niedriger, wenn man Künstler der 'Hochkultur' präsentierte) hat die Sopranistin eine gekürzte Version des Duettes 'Tosca'-'Cavaradossi' aus dem 3. Akt gesungen, u. z. mit Franco Corelli, begleitet vom Bell Telephone Hour Orchestra unter Donald Vorhees und gesendet am 16. 3. 1962. (Veröffentlicht auf der DVD „Great Opera Stars, Vol. 2“ von VAI Video Artists International.) Und in der schon oben genannten Sendung der NBC von 1955 war Lisa Della Casa auch mit dem 'Gebet' der „Tosca“ („Vissi d'arte“) zu sehen.


    Viele Grüße!


    Carlo

  • Liebe Melomanen,



    hier schreibe ich über zwei 'Sträuße' bzw. Lisa Della Casa als 'Saffi' und als 'Salome'!



    „Der Zigeunerbaron“ (Strauß): (Saffi) mit Laurel Hurley (Arsena), Regina Resnik (Czipra), Mignon Dunn (Mirabella), Nicolai Gedda (Barinkay), Walter Slezak (Zsupán), Roald Reitan (Homonay), Ezio Flagello (Carnero), Paul Franke (Ottokar), Robert Nagy (Mihály), Erich Birlenbach (Pali), Alessio De Paolis (Kaiser Joseph I.), Rudolf Mayreder (Kanzler) und William Stanz (Sergeant) / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Erich Leinsdorf (New York, Metropolitan Opera House, 5. 12. 1959, in englischer Sprache) Bisher unveröffentlicht. (Eine mit zusätzlichen Strauß-Melodien 'verlängerte', überladene Produktion der 'Met' – vom Publikum geliebt und von den Kritikern verrissen.) 1949 standen Lisa Della Casa und Helge Rosvaenge in Zürich vor dem Mikrophon der 'Decca' und sangen das Duett Saffi-Barinkay „Wer uns getraut?“, begleitet vom Tonhalle-Orchester unter Victor Reinshagen. Die Aufnahme erschien nur auf Schelllackplatten und wurde von 'Preiser' als CD auf einem Operetten-Recital von Helge Rosvaenge veröffentlicht.



    „Salome“ (Strauss): (Titelrolle) Befragt nach Rollen, die sie gern gesungen hätte, nannte Lisa Della Casa die 'Violetta Valéry' in „La Traviata“ und die 'Desdemona' im „Otello“ (beide Rollen schlug ihr Victor De Sabata an der Mailänder Scala vor, aber es kam aus Zeitgründen nie zu einer Aufführung), die Mélisande in Debussys „Pelléas et Mélisande“ und die „Daphne“ von Richard Strauss. Eine Partie aber wollte sie ihr ganzes Leben lang darstellen: die „Salome“. „Ich war vielleicht acht oder neun Jahre alt, als ich zum ersten Mal „Salome“ sah und das hat mich unwahrscheinlich beeindruckt. Damals habe ich geäußert, ich möchte gerne singen lernen, damit ich – und jetzt kommt das Wichtigste – die 'Salome' tanzen kann. Es ging mir also um die Darstellung und ich habe sie dann als unschuldiges, verwöhntes Kind in einer verderbten Umgebung gespielt, gar nicht erotisch...Die älteren Kritiker, die Strauss selbst noch gekannt haben, verstanden sofort, was ich beabsichtigt hatte, während die jüngeren völlig versagten; die schrieben dann „Salome in Baby Doll“ und ähnliches.“


    Als Leonie Rysanek die „Salome“ bei den Münchner Opernfestspielen 1961 absagte, bot Lisa Della Casas Lieblingsregisseur und -intendant Rudolf Hartmann ihr diese Partie an und für drei Vorstellungen - am 19. 8., 24. 8. und am 1. 9. 1961 - war sie (neben ihren diesjährigen „Arabella“-Auftritten an der Bayerischen Staatsoper) die judäische Prinzessin neben Lilian Benningsen (alternierend mit Ira Malaniuk) als 'Herodias', Brigitte Fassbaender als 'Page der Herodias', Fritz Uhl als 'Herodes', Dietrich Fischer-Dieskau (alternierend mit Josef Metternich) als 'Jochanaan' und Georg Paskuda ('Narraboth') mit Karl Böhm am Dirigentenpult. (Wie 'groß' man damals besetzte, zeigt der Auftritt von Gottlob Frick – alternierend mit Walter Kreppel - als 'Erster Nazarener'!) Nach der Premiere besuchten Leontyne Price und Leonie Rysanek zusammen die Rollen-Debütantin in ihrer Garderobe – soviel zu der angeblichen Rivalität von Primadonnen!


    Die Berufs-Kritiker erkannten zwar Lisa Della Casas intensive Darstellung an – die einen echten Kontrast zur Münchner Standard-'Salome' von Inge Borkh bot – bemerkten aber auch die Anstrengung und Überforderung des stimmlichen Materials. Im August 1962 konnte das Münchner Publikum die Sängerin noch 2 Mal - am 22. 8. und am 27. 8. - als 'Salome' erleben, diesmal unter Joseph Keilberth. (Bis auf Jess Thomas, der 'Narraboth' der zweiten Vorstellung, war die 61er Besetzung unverändert.) Lisa Della Casa und Karl Böhm hatten sich inzwischen entfremdet, weil das Ehepaar Debeljevic die zweite Frau des Böhm-Sohnes Karlheinz, die Schauspielerin Gudula Blau, und ihre drei kleinen Kinder in ihrem Schloss am Bodensee zeitweilig aufgenommen hatten. (Erst vier Jahre später kam es noch einmal an der neuen 'Met' zu einer Zusammenarbeit mit Karl Böhm für eine „Don Giovanni“-Serie.) Karl Böhm plante 1961 sogar eine Schallplattenaufnahme der „Salome“ mit Lisa Della Casa bei der 'DGG' (und stieß Inge Borkh vor den Kopf, der er 1960 diese Aufnahme in Aussicht stellte). Da der Bayerische Rundfunk, der diese Oper von den Münchner Opernfestspielen 1960 – mit Inge Borkh unter Rudolf Kempe – übertragen hatte, nicht schon wieder eine „Salome“ senden wollte, ist der kurze TV-Ausschnitt aus der „Münchner Abendschau“ von 1961 (zu sehen im Fernseh-Portrait „Lisa Della Casa – Liebe einer Diva“) neben einigen, viel publizierten Fotos der einzige nachprüfbare Beleg für die „Salome“ der Della Casa.


    LG


    Carlo

  • Bis auf Jess Thomas, der 'Narraboth' der zweiten Vorstellung, war die 61er Besetzung unverändert.

    Lieber Carlo, sang Jess Thomas wirklich einen Narraboth, oder doch eher einen Herodes? Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

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  • Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der damals den Herodes gesungen haben soll! Auch der fing mal jung an! Peter Seiffert hat ja früher auch den Narraboth gesungen. Und um durch dieses Orchester durchzukommen, braucht man schon etwas Power, da hat eine reine Mozart-Stimme keine Chance, da kann eine Lohengrin-Stimme als Narraboth sicher nichts schaden.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Die Berufs-Kritiker erkannten zwar Lisa Della Casas intensive Darstellung an – die einen echten Kontrast zur Münchner Standard-'Salome' von Inge Borkh bot – bemerkten aber auch die Anstrengung und Überforderung des stimmlichen Materials. Im August 1962 konnte das Münchner Publikum die Sängerin noch 2 Mal - am 22. 8. und am 27. 8. - als 'Salome' erleben, diesmal unter Joseph Keilberth. (Bis auf Jess Thomas, der 'Narraboth' der zweiten Vorstellung, war die 61er Besetzung unverändert.)

    Die böse Überforderung haben nicht nur die Berufskritiker moniert. Ich habe damals schon für ein halbes Jahr in München gelebt. Dass die Salome die della Casa weit über ihre Grenzen hinaus strapaziert hat, wurde mir eigentlich von allen Opernfreunden berichtet!


    Übrigens: Jess Thomas hat definitiv den Narraboth und nicht den Herodes gesungen. Ich habe ihn auch in der Partie gehört, allerdings nicht neben Lisa della Casa sondern neben einer Einspringerin, deren Namen mir im Augenblick nicht einfallen will.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Übrigens: Jess Thomas hat definitiv den Narraboth und nicht den Herodes gesungen. Ich habe ihn auch in der Partie gehört, allerdings nicht neben Lisa della Casa sondern neben einer Einspringerin, deren Namen mir im Augenblick nicht einfallen will.

    Sehr interessant und vielen Dank!

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Dass die Salome die della Casa weit über ihre Grenzen hinaus strapaziert hat, wurde mir eigentlich von allen Opernfreunden berichtet!

    Das kann ich mir - der diese Sängerin sehr schätzt - gut vorstellen.



    1957 gab es diese Produktion der "Elektra" mit Lisa Della Casa als Chrysothemis. Nachdem ich den Mitschnitt gehört hatte, war mir eigentlich klar, wie ihr Salome Jahre später wohl geklungen haben würde. Dank an Carlo, dass er uns nun definitiv darüber aufgeklärt hat, dass es ihre Salome bis auf den kurzen TV-Clip auf einem Tonträger nicht gibt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rüdiger,


    gerade wegen der stimmlichen Überforderung ist Lisa Della Casa für mich die (akustisch) glaubwürdigste Chrysothemis: eine Frau 'am Rande des Nervenzusammenbruchs' und trotz aller Hysterie noch schönstimmig gesungen. (Nur Walburga Wegner in dem Mitschnitt von 1952 aus der 'Met' - mit Varnay, Höngen, Schöffler und Svanholm unter Fritz Reiner - kommt ihr da meines Erachtens nahe.)


    Frau Della Casa hat diese Partie auf Wunsch von Dimitri Mitropoulos und Herbert Graf in Salzburg übernommen und später nur noch ein paar Mal in Wien und San Francisco gesungen. Sie war also auch eine kluge Frau.


    LG


    Carlo

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  • Heute geht es um den "Rosenkavalier", in dem Lisa Della Casa im Laufe ihrer Karriere sogar vier Rollen interpretiert hat: 'Annina', 'Sophie', 'Octavian' und die 'Marschallin'!



    Lisa Della Casa im Gespräch mit Lanfranco Rasponi für sein Buch „The Last Prima Donnas“: „Das wird Sie überraschen - die 'Sophie' war bei weitem meine Favoritin im „Rosenkavalier“. Ich fühlte mich damit wie ein Rennpferd, das aus den Boxen raus will. Ihre Tessitur war perfekt für mich, aber ich gab sie 1953 auf, weil sie mich immer als 'Octavian' oder 'Marschallin' haben wollten. 'Sophie' wird immer als reizendes Mädchen gespielt, aber sie ist viel mehr als das Auge wahrnimmt. Der wundervolle Hofmannsthal-Text enthüllt ihren starken Charakter, ihren Humor und gleichzeitig ihre romantische Natur.... Den 'Octavian' zu singen hat mich sicher weit mehr beglückt als die 'Marschallin', weil er mich jung und stürmisch fühlen ließ und es war jedes Mal eine Herausforderung, eine Frau zu sein, die einen Mann spielt, der sich als Frau verkleidet. Die 'Marschallin' ist meiner Meinung nach trotz einiger wunderschöner Passagen und einer interessanten Charakterisierung niederdrückend und, unter uns gesagt, langweilig.“



    „Der Rosenkavalier“ (Strauss): (Sophie) mit Elisabeth Schwarzkopf (Marschallin), Sena Jurinac (Octavian), Else Schürhoff (Annina), Jarmila Barton (Leitmetzerin), Luisa Villa (Modistin), Otto Edelmann (Ochs), Erich Kunz (Faninal), Antonio Pirino (Sänger), Erich Majkut (Valzacchi), Otto Wiener (Polizeikommissär), Joszi Trojan Regar (Wirt), Bruno Fichtinger* (Notar), Hugues Cuenod (Haushofmeister der Marschallin), Luciano Della Pergola (Haushofmeister bei Faninal), Giuseppe Nessi (Tierhändler) u. v. a. / Coro e Orchestra del Teatro alla Scala di Milano / Chorltg.:Vittore Venezuani / Dirigent: Herbert von Karajan (Mailand, Teatro alla Scala, 26. 1. 1952) Auf CDs von 'Legato' und 'Opera Depot' veröffentlicht. (Auf dem Originalband fehlen die letzten Takte der Oper.) *Hinter dem Namen 'Bruno Fichtinger' verbirgt sich Erich Kunz, der – so hat er es in den 'Operngesprächen der Wiener Staatsoper' verraten – mit Einwilligung Herbert von Karajans, der auch die Regie dieses „Rosenkavaliers“ hatte, einem Freund die Freude machte, seinen Namen einmal auf einem Opernplakat lesen zu können!


    dto.: (Sophie) mit Clara Ebers (Marschallin), Martha Mödl (Octavian), Hedy Gura (Annina), Lisa Bischof (Leitmetzerin), Christine Görner (Modistin), Theo Herrmann (Ochs), Caspar Bröcheler (Faninal), Fritz Lehnert (Sänger), Fritz Göllnitz (Valzacchi), Jean Wilhelm Pfendt (Polizeikommissär), Kurt Marschner (Wirt und Haushofmeister bei Faninal), Karl Otto (Notar), Horst Wegner (Haushofmeister der Marschallin), Robert Bodewig (Tierhändler) u. v. a. / Der Chor der Hamburgischen Staatsoper / Chorltg.: Günter Hertel / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Leopold Ludwig (Edinburgh, King's Theatre, 5. 9. 1952) Ausschnitte wurden auf einer - klanglich sehr eingeschränkten - CD beim 'Opera Depot' veröffentlicht, die ich habe. (Die BBC übertrug diese Vorstellung vom Gastspiel der Hamburgischen Staatsoper bei den Festspielen in Edinburgh live in ihrem 3. Programm. Der „Rosenkavalier“ wurde drei Mal aufgeführt: am 28. 8, mit Rudolf Schock als 'Sänger' und Albert Vieth als 'Haushofmeister bei der Marschallin', am 30. 8. mit Elisabeth Grümmer als 'Octavian' und Rudolf Schock und am 5. 9. in der oben genannten Besetzung; am 28. 8. dirigierte Joseph Keilberth und am 30. 8. und 5. 9. Leopold Ludwig.)


    dto : (Octavian) mit Maria Reining (Marschallin), Hilde Güden (Sophie), Sieglinde Wagner (Annina), Judith Hellwig (Leitmetzerin), Kurt Böhme (Ochs), Alfred Poell (Faninal), Karl Terkal (Sänger), László Szemere (Valzacchi), Franz Bierbach (Polizeikommissär), August Jaresch (Wirt und Haushofmeister bei Faninal), Oskar Czerwenka (Notar), Georges Müller (Haushofmeister der Marschallin) / Der Chor der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Richard Rossmayer / Die Wiener Philharmoniker / Dirigent: Clemens Krauss (Salzburg, Festspielhaus, 28. 7. 1953) Veröffentlicht bei 'Golden Melodram' und 'Guild' (CD). Clemens Krauss versuchte, als 'Marschallin' seine Frau Viorica Ursuleac 'unterzubringen' und er verärgerte Maria Reining bei der Premiere derart – u. a. dirigierte er mit dem Taschentuch als bekanntes Zeichen seines Unmuts, unterhielt sich während des Monologs mit seiner hinter ihm sitzenden Frau und versuchte, durch Gesten die Reining aus der Fassung zu bringen - dass sie sich nach dem 1. Akt zunächst weigerte, weiter zu singen und schimpfte: „Er kann ruhig seine Alte holen!“


    dto.: (Octavian) mit Elisabeth Schwarzkopf (Marschallin), Teresa Stich-Randall (Sophie). Else Schürhoff (Annina), Flora Michaelis (Leitmetzerin), Kurt Böhme (Ochs), Erich Kunz (Faninal), Alfredo Nobile (Sänger), Paul Kuen (Valzacchi), Walter Kreppel (Polizeikommissär) u. a. / Choeurs et Orchestre de l' Opéra de Monte-Carlo / Dirigent: Rudolf Moralt (Monte-Carlo, Théâtre de l' Opéra. 28. 3. 1954) Bisher unveröffentlicht. Lt. der 'Neuen Zeitschrift für Musik' wurde die Aufführung per Rundfunk in mehrere europäische Länder übertragen, aber m. W. nicht nach Deutschland.



    Fortsetzung folgt!



    Carlo

  • Liebe Opernfreunde,


    hier ist der 2. Teil mit den "Rosenkavalier"-Aufnahmen Lisa Della Casas!


    „Der Rosenkavalier“ (Strauss): (Marschallin) mit Rise Stevens (Octavian), Hilde Güden (Sophie), Martha Lipton (Annina), Thelma Votipka (Leitmetzerin), Emilia Cundari (Modistin), Otto Edelmann (Ochs), Ralph Herbert (Faninal), Thomas Hayward (Sänger), Alessio De Paolis (Valzacchi), Osie Hawkins (Polizeikommissär), Paul Franke (Wirt), Lawrence Davidson (Notar), James McCracken (Haushofmeister der Marschallin), Charles Anthony (Haushofmeister bei Faninal), Gabor Carelli (Tierhändler) u. v. a. / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Rudolf Kempe (New York, Metropolitan Opera House, 18. 2. 1956) Ich habe die CD-Ausgabe von 'Walhall'.


    dto.: (Marschallin) mit Christa Ludwig (Octavian), Elisabeth Söderström (Sophie), Belén Amparán (Annina), Thelma Votipka (Leitmetzerin), Mary Fercana (Modistin), Oskar Czerwenka (Ochs), Ralph Herbert (Faninal), Eugenio Fernandi (Sänger), Alessio De Paolis (Valzacchi), Norman Scott (Polizeikommissär), Paul Franke (Wirt), Osie Hawkins (Notar), Gabor Carelli (Haushofmeister der Marschallin), Charles Anthony (Haushofmeister bei Faninal), Kurt Kessler (Tierhändler) u. v. a. / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Erich Leinsdorf (New York, Metropolitan Opera House, 26. 12. 1959) Veröffentlicht auf 'Immortal Performances' in Canada (CD).


    dto.: (Marschallin) mit Sena Jurinac (Octavian) und Anneliese Rothenberger (Sophie) / Das Münchner Rundfunkorchester / Dirigent: Heinrich Hollreiser / Szenenbild: Walter Dörfler / Kostüme (aus der aktuellen Produktion der Bayerischen Staatsoper): Sophia Schröck / TV-Regie: Hans Reinhard Müller (München, Bayernhalle, 1960) Live vor Publikum wurden - im Kostüm mit Bühnenbild - das Finale des 1. Aktes, die 'Rosenüberreichung' aus dem 2. Akt sowie das Terzett und Schlussduett des 3. Aktes aufgeführt. (Leider weiß ich das genaue Sendedatum nicht mehr; es war während der Olympischen Spiele 1960 in Rom.) In dieser Fernsehsendung wurden ferner Ausschnitte aus dem „Don Pasquale“ (mit Anneliese Rothenberger, Waldemar Kmentt und Karl Christian Kohn) und das Ballett „Les petits riens“ von Mozart gezeigt; der 'Musikaleum-Plauderer' Ludwig Kusche führte durch das Programm.


    dto.: (Marschallin) mit Hertha Töpper (Octavian) / Vier Lakaien: Manfred Gerbert, Bernhard Michaelis, Bruno Samland und Karl Röbbert / Das Sinfonie-Orchester des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart / Dirigent: Hans Müller-Kray (Stuttgart, Funkhaus, ca. 1960, genaues Datum unbekannt – eine diesbezügliche Anfrage beim SWR konnte bisher nicht beantwortet werden.) Bisher unveröffentlicht. Eine – auch klanglich – ausgezeichnete Rundfunk-Aufnahme des kompletten Finales des 1. Aktes (ab dem Monolog der Marschallin), die zum 100. Geburtstag Lisa Della Casas am 2. 2. 2019 noch einmal gesendet wurde.


    Viele Grüße!


    Carlo

  • Hallo,


    hier kommen wir zu der "Ariadne"-Verkörperung durch Lisa Della Casa:

    "Ariadne auf Naxos“ (Strauss): (Primadonna / Ariadne) mit Hilde Güden (Zerbinetta), Christa Ludwig (Komponist), Rita Streich (Najade), Hilde Rössel-Majdan (Dryade), Gerda Scheyrer (Echo), Rudolf Schock (Tenor / Bacchus), Paul Schöffler (Musiklehrer), Erich Kunz (Harlekin), August Jaresch (Scaramuccio), Oskar Czerwenka (Truffaldin), Murray Dickie (Brighella), Georges Müller (Offizier), Peter Klein (Tanzmeister), Walter Berry (Perückenmacher), Franz Bierbach (Lakai) und Alfred Neugebauer (Haushofmeister) / Die Wiener Philharmoniker / Dirigent: Karl Böhm (Salzburg, Festspielhaus, 6. 8. 1955) 'House of Opera' (CD) Gegenüber dem bekannten – und mehrfach veröffentlchten – Mitschnitt vom 7. 8. 1954 sind einige Partien neu besetzt.


    dto.: (Primadonna / Ariadne) mit Erika Köth (Zerbinetta), Elisabeth Lindermeier (Komponist), Lotte Schädle (Najade), Ira Malaniuk (Dryade), Gerda Sommerschuh (Echo), Hans Hopf (Tenor / Bacchus), Marcel Cordes (Musiklehrer), Carl Hoppe (Harlekin), Karl Ostertag (Scaramuccio), Max Proebstl (Truffaldin), Paul Kuen (Tanzmeister / Brighella), Hans Kern (Offizier), Willy Schmitz (Perückenmacher), Rudolf Wünzer (Lakai) und Kurt von Ruffin (Haushofmeister) / Das Orchester der Bayerischen Staatsoper / Dirigent: Karl Böhm (München, Prinzregententheater, 7. 9. 1956) Bisher unveröffentlicht.


    dto.: (Primadonna / Ariadne) mit Erika Köth (Zerbinetta), Helga Pilarczyk (Komponist), Lisa Otto (Najade), Nada Puttar (Dryade), Ursula Schirrmacher (Echo), William McAlpine (Tenor / Bacchus), Thomas Stewart (Musiklehrer), Ernst Krukowski (Harlekin), Theo Altmeyer (Scaramuccio), Fritz Hoppe (Truffaldin), Erich Zimmermann (Tanzmeister / Brighella), Horst Lunow (Offizier), Leopold Clam (Perückenmacher), Wilhelm Lang (Lakai) und Otto Graf (Haushofmeister) / Das Orchester der Städtischen Oper Berlin / Dirigent: Silvio Varviso (Paris, Théâtre Sarah Bernhardt, 20. 3. 1959) Bisher unveröffentlicht. (Gastspiel der Städtischen Oper Berlin beim 'Festival du Théâtre des Nations' in Paris.) Diese Aufführung war gleichzeitig die Premiere einer Neuinszenierung von Günther Rennert, die sechs Tage später zum ersten Mal in Berlin zu sehen war. Lisa Della Casa wurde für ihre Darstellung der 'Ariadne' von der in Paris ansässigen „Internationalen Vereinigung junger Kritiker“ als 'Beste Sängerin der Saison' ausgezeichnet.


    dto.: (Primadonna / Ariadne) mit Reri Grist (Zerbinetta), Tatiana Troyanos (Komponist), Lotte Schädle (Najade), Gudrun Wewezow (Dryade), Ingeborg Schneider (Echo), Ernst Kozub (Tenor / Bacchus), Heinz Imdahl (Musiklehrer), Raimund Grumbach (Harlekin), David Thaw (Scaramuccio), Max Proebstl (Truffaldin), Friedrich Lenz (Brighella), Franz Klarwein (Offizier), Willi Brokmeier (Tanzmeister), Josef Knapp (Perückenmacher), Albrecht Peter (Lakai) und Paul Bürks (Haushofmeister) / Das Orchester der Bayerischen Staatsoper / Dirigent: Heinrich Hollreiser (Stockholm, Kungliga Teatern, 1. 11. 1969) Veröffentlicht auf CD von 'Opera Depot' unter einem falschen Datum. (Ein Rundfunk-Mitschnitt vom Gastspiel der Bayerischen Staatsoper München am Stockholmer Königlichen Opernhaus. Während der Aufführung ging über der schwedischen Hauptstadt ein schweres Gewitter nieder, was man auf dem Mitschnitt auch hören kann.)


    LG


    Carlo

  • Liebe Taminos,


    hier folgt nun der 1. Teil meiner Auflistung der Tondokumente zu Lisa Della Casas Interpretation der "Arabella", mit der sie sich für Generationen in das Gedächtnis der Opernliebhaber eingeprägt hat.


    Zu den in diesem Thread bereits genannten 4 Aufnahmen (Rudolf Kempe / 1952 - Georg Solti / 1957 - Joseph Keilberth / 1958 und 1963) kommen noch 11 weitere Mitschnitte ihrer 'Arabella' und zusätzlich 1 Mal die 'Zdenka' - dazu weiß ich noch (ohne nähere Details) von 3 weiteren Life-Aufnahmen; ein wohl einmaliger Rekord!

    „Arabella“ (Strauss): (Zdenka) mit Maria Reining (Arabella), Rosette Anday (Adelaide), Herma Handl (Fiakermilli), Ruth Michaelis (Kartenaufschlägerin), Hans Hotter (Mandryka), Horst Taubmann (Matteo), Georg Hann (Waldner), Julius Patzak (Elemer), Josef Witt (Dominik), Alfred Poell (Lamoral) und Franz Szkokan (Welko) u. a. / Der Chor der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Richard Rossmayer / Die Wiener Philharmoniker / Dirigent: Karl Böhm (Salzburg, Festspielhaus, 12. 8. 1947) In meiner Sammlung habe ich die LP-Ausgabe in der Richard-Strauss-Edition von 'Melodram'; auf CD erschien die Aufnahme u. a. bei der 'DGG' innerhalb Karl Böhms 'Strauss-Edition' (CD).


    dto.: (Titelrolle) mit Hilde Güden (Zdenka), Martha Lipton (Adelaide), Laurel Hurley (Fiakermilli), Thelma Votipka (Kartenaufschlägerin), George London (Mandryka), Jon Crain (Matteo), Lorenzo Alvary (Waldner), Gabor Carelli (Elemer), Clifford Harvuot (Dominik), Lawrence Davidson (Lamoral), Benjamin Wilkes (Welko) u. a. / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Erich Leinsdorf (New York, Metropolitan Opera House, 9. 2. 1957, in englischer Sprache) Veröffentlicht von 'Omega Opera Archive' (CD).


    dto.: (Titelrolle) mit Anneliese Rothenberger (Zdenka), Ira Malaniuk (Adelaide), Eva Maria Rogner (Fiakermilli), Cäcilie Reich (Kartenaufschlägerin), Dietrich Fischer-Dieskau (Mandryka), Rudolf Francl (Matteo), Karl Christian Kohn (Waldner), Fritz Uhl (Elemer), Carl Hoppe (Dominik), Horst Günter (Lamoral), Walter Matthes (Welko) u. a. / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper / Chorltg.: Walter Baumgart / Dirigent: Joseph Keilberth (München, Prinzregententheater, 19. 8. 1959) Die „Arabella“ der Bayerischen Staatsoper vom Oktober 1952 - mit Lisa Della Casa, Gerda Sommerschuh und Hermann Uhde - wurde ab dieser Neueinstudierung bis 1972 jährlich bei den Münchner Opernfestspielen in der Standardbesetzung Della Casa/Rothenberger/Fischer-Dieskau und mit nur minimalen Änderungen in den Nebenrollen wiederholt!


    dto.: (Titelrolle) mit den Sängern der Neueinstudierung von 1959 (siehe oben) – die einzige Umbesetzung betrifft Georg Paskuda als 'Matteo'. / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper / Chorltg.: Walter Baumgart / Dirigent: Joseph Keilberth / Bühnenild: Helmut Jürgens / Kostüme: Sophia Schröck / Inszenierung: Rudolf Hartmann / TV-Regie: Karlheinz Hundorf (München, Prinzregententheater, 23. 8. 1960). 'Rheingold1876' hat diese Aufzeichnung – die 3 Mal im Deutschen Fernsehen wiederholt wurde - im Tamino-Thread „STRAUSS, Richard ARABELLA“ eingestellt. (Die 1964 von der 'DGG' veröffentliche Schallplattenaufnahme ist nicht die Tonspur dieser Fernsehsendung, sondern ein Mitschnitt mehrerer Aufführungen während der Opernfestspiele des Jahres 1963!)


    dto.: (Titelrolle) mit Anneliese Rothenberger (Zdenka), Mignon Dunn (Adelaide), Laurel Hurley (Fiakermilli), Thelma Votipka (Kartenaufschlägerin), George London (Mandryka), Barry Morell (Matteo), Ralph Herbert (Waldner), Robert Nagy (Elemer), Raul Reitan (Dominik), Norman Scott (Lamoral), Joseph Folmer (Welko) u. a. / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Erich Leinsdorf (New York, Metropolitan Opera House, 21. 1. 1961, in englischer Sprache) Bisher wurde vom 'Omega Opera Archive' nur der 2. und 3. Akt veröffentlicht.


    dto.: (Titelrolle) mit Anneliese Rothenberger (Zdenka), Ira Malaniuk (Adelaide), Mimi Coertse (Fiakermilli), Margareta Sjöstedt (Kartenaufschlägerin), Hugh Beresford (Mandryka), Ivo Zidek (Matteo), Otto Edelmann (Waldner), Anton Dermota (Elemer), Hans Christian (Dominik), Robert Kerns (Lamoral), Wilhelm Lenninger (Welko) u. a. / Der Chor und das Orchester der Wiener Staatsoper / Chorleitung: Richard Rossmayer / Dirigent: Joseph Keilberth (Wien, Staatsoper, 21. 6. 1964) Bisher ist lediglich das Duett Arabella-Mandryka „Und du wirst mein Gebieter sein“ im Lisa Della Casa gewidmeten Portrait von 'Orfeo' erschienen. (Eine vom ORF übertragene Gedächtnisaufführung zum 100. Geburtstag von Richard Strauss; diese Aufnahme wurde am 6. 10. 1965 noch einmal gesendet.)


    dto.: (Titelrolle) mit der Besetzung vom 23. 8. 1960 (TV-Übertragung) und den Sängern der Schallplattenaufnahme der 'DGG' vom August 1963. / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper / Chorltg.: Wolfgang Baumgart / Dirigent: Joseph Keilberth (München, Nationaltheater, 12. 8. 1964). Dieser Mitschnitt befindet sich im Archiv des Bayerischen Rundfunks


    Viele Grüße!


    Carlo

  • Lieber Carlo,


    danke für Deine ungeheuer interssanten Beiträge. Seit Deiner Anwesenheit im Forum habe ich dermaßen viel Interessantes über Sängerinnen und Sänger erfahren wie

    man sie in kaum einer Biographie in dieser Konzentration findet. Nochmals vielen Dank für Deine unermüdliche Fleißarbeit und mach bitte weiter so.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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