ZitatOriginal von Felipe II.
Das hättest Du ihm vor 20 Jahren noch ins Gesicht sagen können - ich bin leider zu spät geboren, um ihn mal live erleben.
Leider bestand damals Tamino noch nicht. Sont hätte ich es vor 20 Jahre schon geschrieben.
ZitatOriginal von Felipe II.
Das hättest Du ihm vor 20 Jahren noch ins Gesicht sagen können - ich bin leider zu spät geboren, um ihn mal live erleben.
Leider bestand damals Tamino noch nicht. Sont hätte ich es vor 20 Jahre schon geschrieben.
ZitatOriginal von musicophil
Leider bestand damals Tamino noch nicht. Sont hätte ich es vor 20 Jahre schon geschrieben.
Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn.
ZitatOriginal von Felipe II.
Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn.
Ziemlich gleichgültig. Nur soll er von Mozart abbleiben. Du weißt ja, ich bin ziemlich beschränkt... Ja, ich meine in meine musikalischen Interessen. Was er im 19. Jhdt macht, darüber darf Edwin sich aufregen.
ZitatOriginal von musicophil
Ziemlich gleichgültig. Nur soll er von Mozart abbleiben. Du weißt ja, ich bin ziemlich beschränkt... Ja, ich meine in meine musikalischen Interessen. Was er im 19. Jhdt macht, darüber darf Edwin sich aufregen.
Hätte es Tamino vor 20 Jahren wirklich schon gegeben, HvK hätte wohl dafür gesorgt, daß jedwede Kritik an seiner Person im Keim erstickt wird.
Aber im Ernst: "[...] hier mus ein jeder nach Seiner Façon Selich werden." (Friedrich der Große)
Alfred wird dies "off topic" nennen.
ZitatOriginal von musicophil
Alfred wird dies "off topic" nennen.
Mit Recht ... :O
Also zurück zur Kleinen Nachtmusik:
Ich bin auch ziemlich übersättigt, was dieses Werk angeht, es gibt viel mehr von Mozart, was diesen Rummel wert wäre.
Das Schlimme ist ja, dass die Masse, wenn man Mozarts "Kleine Nachtmusik" erwähnt, nur an den Anfang des ersten Satzes denkt.
Taaa...Tataa...Tatatatataaaa.....Taaa....Tataaa...Tatatatataaaa
Den Rest kennt ja wieder nur eine kleine Minderheit.
Spielt man irgendwem der sich nicht mit klassischer Musik beschäftigt den zweiten, dritten oder vierten Satz vor, erntet man desöfteren fragende Blicke.
Ich finde das 16 minütige Werk wunderbar, jeder einzelne Satz weiß auf seine Art zu bezaubern.
Viva la Mozart!
mit Grüßen
Christoph
la? il!
:wacky:
Liebe Grüße
Ulli
Hallo zusammen,
wenn ich mich recht erinnere, war KV 525 eine meiner ersten Begegnungen mit Mozart-Musik. Das ist über 50 Jahre her. Und heute pfeift mein 9-jähriger Enkel diesen "Evergreen", weil er im Kika von Little Amadeus inspiriert wurde.
Also, ich finde, daß es Schlimmeres im Leben gibt als die kleine Nachtmusik vielleicht einmal zu oft gehört zu haben.
ZitatOriginal von Hayate
Viva la Mozart!
Viva la musica di Mozart - nur so als Kompromiss :beatnik:
Natürlich gibt es schlimmeres als KV 525 und als Kind habe ich sie auch gern gehört - nur gibts halt so viel Interessanteres von ihm (hm, die großen Opern, die Klavierkonzerte etc.pp. *schwärm*) und Unterhaltungsmusik ist ja eh nicht so das meine; aber meine Kinder würde ich schon damit (KV 525) beschallen Für die Kiddies genau der richtige Einstieg... :baby:
Stefan
PS: Zu Karajan - ich hasse ihn nicht. Nur finde ich halt vieles nicht so berauschend von ihm
Das liegt natürlich auch an der Zeit: damals war es wohl nonplusultra, was er gemacht hat, heutzutage aber wirken Aufnahmen wie sein weichgespülter Boris, die Violinkonzerte mit A.S.Mutter etc. vor dem Hintergrund aktueller Aufnahmen/Erkenntnisse/Hörgewohnheiten wenig prickelnd
Einige Sachen sind ja auch ganz interessant wegen des karajanschen Klanges, nur wirkt es halt oft auch einfach fehlplaziert
ZitatOriginal von Hayate
Das Schlimme ist ja, dass die Masse, wenn man Mozarts "Kleine Nachtmusik" erwähnt, nur an den Anfang des ersten Satzes denkt.
Taaa...Tataa...Tatatatataaaa.....Taaa....Tataaa...Tatatatataaaa
Den Rest kennt ja wieder nur eine kleine Minderheit.
Spielt man irgendwem der sich nicht mit klassischer Musik beschäftigt den zweiten, dritten oder vierten Satz vor, erntet man desöfteren fragende Blicke.
Naja. Auch der Rest ist sehr bekannt und häufig in Werbung usw. verwendet worden. Ein ziemlich bekannter Schaumwein hatte mal eine Fernsehwerbung (D) mit dem Finale, das Menuett erklingt immer, wenn irgendwo in einer Sendung ein Rokoko-Tanzszene zu sehen ist dun die Romanze war gewiß auch schon mal in einem Spot zu hören.
Ist ja nicht schlimm und Mozart kann nix dafür, aber es macht verständlich, wie einem das Stück extrem über sein kann.
Die von Padre aufgeworfene Frage nach dem Anlaß der Komposition finde ich aber auch interessant; man schein indes fast nichts darüber zu wissen...
JR (Viva Mozart m.E. am besten ohne Artikel!)
Meinen Beitrag zur Nachtmusik habe ich bei Tamino Mozartforum eingegeben, weil ich dort nichts fand. Wenn lange vorher, dieses Thema schon bei Intrumentalaufnahemen durchgekaut wurde kann ich das nicht wissen. Sorry
Padre
Ich habe einmal vor Jahren als interessierter Laie einen Blick in die Partitur versucht und mich, so gut es ging, mit dieser Musik auseinander gesetzt.
Es ist nicht an mir, über W.A.M. zu urteilen (hätt ich nur, was er iin der Fingerspitz seines kleinen Fingers linker Hand hatte), aber ich glaube seit dem in aller Bescheidenheit ganz fest, das Werk ist ein Meisterwerk.
Denoch fragte ich mich immer: Warum hört es sich nicht so an, sondern langweilig, uninspiriert?
Geheilt hat mich Sandor Vegh und die Camerata Academica des Mozarteums Salzburg.
Herzliche Grüße
hemmi (Bernd Hemmersbach)
ZitatOriginal von Barezzi
Zu Karajan - ich hasse ihn nicht. Nur finde ich halt vieles nicht so berauschend von ihm
Das liegt natürlich auch an der Zeit: damals war es wohl nonplusultra, was er gemacht hat, heutzutage aber wirken Aufnahmen wie sein weichgespülter Boris, die Violinkonzerte mit A.S.Mutter etc. vor dem Hintergrund aktueller Aufnahmen/Erkenntnisse/Hörgewohnheiten wenig prickelnd
Einige Sachen sind ja auch ganz interessant wegen des karajanschen Klanges, nur wirkt es halt oft auch einfach fehlplaziert
Lieber Stefan,
Vielleicht bin ich eine Ausnahme. Aber ich weiß noch ganz gut, daß ich, als ich um die 20 war, fast Krach bekam mit meiner lieben Sanglehrerin. Ich fand, daß sie bei meinem Singen von Mozartlieder ein viel leichteres "Toucher" brauchte. Denn dadurch wurde ich gezwungen lauter zu singen, als jene Lieder m.E. brauchten. Laut singen kostete mich überhaupt keine Mühe, darum handelte es sich nicht. Meistens hatte sie Kopfschmerzen, als wir fertig waren. Denn ich hatte soviel Volumen. Aber gerade bei Mozart finde ich, daß er sehr oft "Leichtfüßigkeit" braucht. Und so wird nicht oft gespielt. Höre mal Clara Haskil an. Dann verstehst Du, was ich damit meine.
Und HvK war also für mich, soweit es Mozart betraf, immer deutlich NEIN.
LG, Paul
ZitatOriginal von Padre
Meinen Beitrag zur Nachtmusik habe ich bei Tamino Mozartforum eingegeben, weil ich dort nichts fand. Wenn lange vorher, dieses Thema schon bei Intrumentalaufnahemen durchgekaut wurde kann ich das nicht wissen. Sorry
Padre
Salut Padre,
das ist nicht DEIN Fehler. Das separate Mozartforum ist erst recht neu und die entsprechenden Altbeiträge müssen noch dorthin übertragen werden.
Nutze also vorerst lieber die altbewährte Suchfunktion.
Ulli
ZitatOriginal von Ulli
Salut Padre,
das ist nicht DEIN Fehler. Das separate Mozartforum ist erst recht neu und die entsprechenden Altbeiträge müssen noch dorthin übertragen werden.
Wobei ich betonen möchte, dass die Mozart-Werke nicht im neuen Mozart-Forum, sondern in den allgemeinen Foren besprochen werden sollen. Und dazu gehört auch dieser Thread!
Was die Nachtmusik angeht: Eigentlich höre ich sie ganz gerne. Das mag daran liegen, dass ich sie sehr sehr selten höre und noch nichtmal eine Aufnahme hier zu Hause rumzustehen habe.
Gruß, Peter.
ZitatOriginal von petemonova
Wobei ich betonen möchte, dass die Mozart-Werke nicht im neuen Mozart-Forum, sondern in den allgemeinen Foren besprochen werden sollen. Und dazu gehört auch dieser Thread!
Das stimmt nun auch wieder. Gut betont!
Ulli
ZitatAlles anzeigenOriginal von musicophil
Lieber Stefan,
Vielleicht bin ich eine Ausnahme. Aber ich weiß noch ganz gut, daß ich, als ich um die 20 war, fast Krach bekam mit meiner lieben Sanglehrerin. Ich fand, daß sie bei meinem Singen von Mozartlieder ein viel leichteres "Toucher" brauchte. Denn dadurch wurde ich gezwungen lauter zu singen, als jene Lieder m.E. brauchten. Laut singen kostete mich überhaupt keine Mühe, darum handelte es sich nicht. Meistens hatte sie Kopfschmerzen, als wir fertig waren. Denn ich hatte soviel Volumen. Aber gerade bei Mozart finde ich, daß er sehr oft "Leichtfüßigkeit" braucht. Und so wird nicht oft gespielt. Höre mal Clara Haskil an. Dann verstehst Du, was ich damit meine.
Und HvK war also für mich, soweit es Mozart betraf, immer deutlich NEIN.
LG, Paul
Das sehe ich genauso
Einige alte Mozart-Aufnahmen sind trotz der anderen Aufführungspraxis Musik in meinen Ohren; H.v.K. zählt da nicht dazu
Trotzdem werden wahrscheinlich heute noch 80 % der über 65-Jährigen denken, dass WAM so klingen muss :wacky:
Zur Nachtmusik: Leider kommt man kaum um sie herum, auch was Aufnahmen betrifft - kaum kauft man sich z.B. die Streichquartett-Box mit dem Hagen-Quartett, schon hat man KV 525 in der SQ-Version im Schrank stehen (1 x gehört - die Quartette sind viiiieeeel interessanter )
Stefan
ZitatOriginal von Barezzi
Zur Nachtmusik: Leider kommt man kaum um sie herum, auch was Aufnahmen betrifft - kaum kauft man sich z.B. die Streichquartett-Box mit dem Hagen-Quartett, schon hat man KV 525 in der SQ-Version im Schrank stehen (1 x gehört - die Quartette sind viiiieeeel interessanter )
Salut,
...was ja nicht weiter verwundert, denn KV 525 ist kein Streichquartett, sondern ein Unterhaltungsstück: Serenade, Divertimento oder so. Streichquartette sind bei Mozart in dieser KV-Ecke wesentlich intimer und von der üblichen U-Musik abgehoben. Außerdem halte ich die SQ-Fassung [falls man sie so nennen kann] für grob daneben, sie hat nämlich keine Baßi... sondern nur einen.
Ulli
Hallo,
dass man Themen aus der Kleinen Nachtmusik heutzutage allerorten in allen nur denkbaren Bearbeitungen zu hören bekommt und sich dadurch der somit entstehende "Nerv-Faktor" unwillkürlich auf die daran gänzlich unschuldige Komposition überträgt, ist leider eine äußerst unglückliche Wechselwirkung.
Schade um dieses so perfekt gearbeitete Werk mit seinen so unglaublich eingängigen Themen - das hat es wirklich nicht verdient.
Aber zu einem Aspekt, der mir an der Kleinen Nachtmusik nun wirklich interessant scheint:
ZitatAlles anzeigenUlli schrieb hier im Thread:
Alfred meinte eigentlich, dass die Serenade ursprünglich 5 Sätze hatte. Mozart trägt am 10. August 1787 in sein Verzeichnüß aller meiner Werke unter N° 64 ein:
Eine kleine NachtMusick, bestehend aus einem Allegro, Menuett und Trio, - Romance. Menuett und Trio, und Finale. - 2 violini, voile e bassi.
[...]
Köchel schreibt auch, dass das Fehlen des 2. Satzes [Menuett und Trio] wohl schwerlich zu Lasten Mozarts selbst geht, denn es gibt keine Serenade Mozarts ohne zwei Menuette [nebst Trio].
Das erstgenannte Menuett mit Trio ist verschollen. Die Originalhandschrift, Blattweise nummeriert, zählt insgesamt 8 beidseitig beschriebene Blätter. Blatt 3 fehlt.
Wer also das [von wem auch immer] „zerstörte“ Werk vervollständigen wollte, sollte hier als Ersatz für das fehlende Menuett mit Trio meiner Meinung nach das Menuett aus der Ballszene des Don Giovanni adaptieren (ich meine, es steht ebenfalls in G-Dur!).
Das halte ich für eine sehr originelle und interessante Idee!
Die große zeitliche Nähe der Entstehung beider Werke spricht für Ullis Vorschlag. Ich würde die Kleine Nachtmusik in dieser Form, also mit dem von allem Gesang drumherum "befreiten" Don Giovanni-Menuett als zweitem Satz der Kleinen Nachtmusik zu gern mal hören. Könnte ganz überzeugend klingen
Nachdem ich mit Pius und Ullis Hilfe die wichtige Seite gefunden und die vielen Beiträge gelesen habe, stelle ich fest, dass meine Fragen damit nicht beantwortet wurden.Warum wissen wir eigentlich von diesem Werk ,dass mache nicht mehr hören können so wenig.
Zugegeben, dass meine gestellten Fragen vielleicht nur Randthemen sind, aber wenn man die verschiedene Literatur wälzt, wird sehr schnell darüber weggegangen, aus welchen Anlass und wann dieser für manche mögliche Ohrwurm zum erstemal gespielt wurde. Bei vielen anderen Werken ,die nicht so populär sind weiß man darüber viel mehr. Wie kommt das?
Padre
Hallo Padre,
da würde ich kontern und behaupten, dass es mindestens ebensoviele Werke (Mozarts und anderer Komponisten selbstverständlich auch) gibt, bei denen man den Entstehungs-Anlass und den genauen Zeitpunkt der Uraufführung auch nicht genau definieren kann.
So ist für viele Werke der Unterhaltungsmusik Mozarts, also die zahlreichen wunderbaren Divertimenti, Serenaden und Cassationen zwar mehr oder weniger ermittelbar, in welchem Zeitraum sie entstanden sind, aber was nun der konkrete Anlass dafür war und wo sie wann erstmals aufgeführt wurden, lässt sich ebenfalls nicht immer genau angeben.
So gesehen bildet die Kleine Nachtmusik hier keine Ausnahme - es ist also eigentlich nix besonderes, dass man nichts Näheres über Entstehungsgrund und UA weiß.
Der entscheidende Unterschied zu anderen, vergleichbaren Werken Mozarts besteht halt (leider) darin, dass die Kleine Nachtmusik weltberühmt geworden ist, andere Divertimenti und Serenaden leider nicht...
Und über deren Entstehungsgeschichte zerbricht sich auch keiner unnötig den Kopf. Denn was würde das auch bringen: Anhören und sich daran erfreuen ist doch viel wichtiger, oder? :]
Hauptsache, die Stücke existieren. Wenn man weiß, wie es dazu kam: Schön. Wenn nicht: Macht auch nix (jedenfalls sehe ich das so)
ZitatOriginal von MarcCologne
So gesehen bildet die Kleine Nachtmusik hier keine Ausnahme - es ist also eigentlich nix besonderes, dass man nichts Näheres über Entstehungsgrund und UA weiß.
Der entscheidende Unterschied zu anderen, vergleichbaren Werken Mozarts besteht halt (leider) darin, dass die Kleine Nachtmusik weltberühmt geworden ist, andere Divertimenti und Serenaden leider nicht...
Und über deren Entstehungsgeschichte zerbricht sich auch keiner unnötig den Kopf. Denn was würde das auch bringen: Anhören und sich daran erfreuen ist doch viel wichtiger, oder? :]
EKN ist schon was besonderes. Sie unterscheidet sich von den meisten anderen Serenaden zum einen durch den sehr knappen ("Kleine") Umfang und die reine Streicherbesetzung. Das eigentlich verwunderliche ist aber die Entstehungszeit. In seiner Salzburger und frühen Wiener Zeit komponierte Mozart viele Serenaden u.ä. zu den entsprechenden Anlässen. Mir ist aber keine Serenade außer EKN mit einer Köchel-Nr. >400 bekannt. Das einzige Stück, was mit einfällt, das ein wenig in eine solche Richtung geht, ist "Ein musikalischer Spaß". Stammt die EKN von 1778 und wäre als Geburtstagsständchen für Freiherr von X enstanden, kein Problem. Aber 1787 und kein Anlaß? Und aus der gesamten späteren Wiener Zeit praktisch keine anderen solche Stücke...
Auch wenn ich mit Dir darin übereinstimme, dass man Enstehungsgeschichte usw. nicht so wichtig nehmen muß, bei EKN sind tatsächlich etliche Fragen offen.
viele Grüße
JR
Salut,
die Lösung ist denkbar einfach:
Am 10. August 1787 war Mozarts Vater gerade so eben gut und gerne nicht mehr auf dieser Welt. Mozart konnte also keinen Brief mehr an seinen Vater schreiben, in dem er höchstwahrscheinlich KV 525 erwähnt hätte, so wie er dies mit anderen Anlasskompositionen auch tat. Der Brief Mozarts an seine Schwester in St. Gilgen vom 11. August 87 ist leider verschollen - vielleicht hätte es darin einen Hinweis gegeben?
Wenn man Eine kleine Nachtmusik als Serenade einstuft, was sicherlich titelbedingt hinkommt [man vergl. KV 388 NachtMusique] und auch vom Aufbau her [2 Menuette], dann wird der Anlass im Vergleich mit KV 250 ein eher kleiner Rahmen [--> kleine Nachtmusik!] gewesen sein: Vielleicht ein Namenstag, eine weniger bedeutende Hochzeit oder Verlobung oder irgendeine kleine Festivität im Hause Jaquin, mit dem Mozart zu dieser Zeit sehr verbunden war. Im Prinzip kommt auch soetwas wie Nannerls Namenstag in Frage: Immerhin hatte Mozart ihr zu Ehren das danach benannte "Nannerlseptett" komponiert. Constanzes Namenstag [17.02.] scheidet aus.
In Frage käme durchaus der 5. Hochzeitstag [4. August 1782 - 10. August 1787]. Unwichtig wird er Mozart nicht gerade gewesen sein... auch die "Romanze" hätte dann einen tieferen Hintergrund. Jedenfalls ist der Gedanke an eine persönliche Hochzeitsserenade gar nicht so übel... :lips: anekdotentriefend bin zum Abwinken: Es kann aber nur bei Spekulatius bleiben.
Viele Grüße
Ulli
Ich möchte dem Marc, Johannes und Ulli für ihre Beiträge danken. Mit Sicherheit hat Marc Recht, dass es bei anderen Komponisten vielleicht noch vielmehr Werke gibt, wo die Entstehungsgeschichte im Dunkel liegt.Das ist auch nicht schlimm, Hauptsache sie existieren.Ich vermute auch ,dass es sich um einen festlichen Anlass in den Häusern der Aristokratie gehandelt haben könnte, denn der Überlieferung nach schrieb es das Stück in zehn Tagen.
Die Daten die Ulli liefert sind in sofern auch interessant, als hier ein Namenstag oder eine Hochzeit Anlass gewesen sein könnte.
Ich nehme jetzt auch einen Spekulatius und danke.
Ein froher
Padre
ZitatOriginal von Ulli
Salut,
dem stimme ich beinahe zu: im Werkverzeichnis allerdings spricht Mozart von "...e Baßi." - demnach scheidet bei aller Unklarheit über die Besetzungsstärke jedenfalls das "reine Streichquartett" aus, denn das Vc. muß mindestens durch einen Kontrabaß verstärkt werden, um diesen Anspruch zu erfüllen. In der CME 1991 Vol. III ist eine solche Quintett-Darbietung erhalten. Ich plädiere allerdings eher für eine moderate Mehrfachbesetzung im kleinen Kreis, CME 1991 Vol. IV.
Lieber Ulli,
Ich habs mal nachgeschaut, und fand da noch bei Bestzung: 2 Violinen, Bratsche, Violoncell und Kontrabaß. Was hast Du dann gegen ein Quintett?
Des weiteren AMA XIV, Nr 27. NMA IV;11/X. Ich vermute, daß CME also bedeutet Complete Mozart Edition, und die Alte bzw. Neue Ausgaben ersetzt.
Zum Schluß, und das steht da wortwörtlich "Fragmentarisch ontwerp voor het langzame deel (KV Anh. 69/252a, Larghetto, 16 maten, in schets-partituur) is bewaard".
Übersetzt also: Entwurf des langsamen Teils (KV Anh. 69/252a, Larghetto, 16 Takte) als Fragment erhalten.
Kann man jene wenigen Takte in irgendeine Komposition von ihm zurückfinden?
LG, Paul
Ich habe mir die Daten noch einmal kurz angeschaut. Der Vater starb am 28. Mai 1787. Schwester Nannerl teile Wolfgang , den Tod des Vaters nicht persönlich mit, sondern es war Herr d'Yppold, Salzburger Hofgerichtsrat und Freund der Familie Mozart, der den Nachlass von Vater Leopold verwaltete, der Wolfgang vom Tod des Vaters unterrichte. Wolfgang beschwerte sich im Brief vom 16. Juni 1787 bei seiner Schwester. Schon lange war das Verhältnis der beiden Geschwister sehr abgekühlt und es kam wohl auch zu Differenzen über die Erbschaft. Seit dem Besuch im Jahre 1783 in Salzburg, hatte er seine Schwester nicht mehr gesehen.Der Vater war nun tot und eine Große Last fiel von Wolfgang ab.Es muss wie eine Befreiung für ihn gewesen sein. Vielleicht ist ihm deshalb so ein vortreffliches Werk gelungen.
Padre
Lieber Padre,
Das geht mir zu weit. Denn dann wäre es fast gleichzustellen an den Siegesmarsch von Verdi.
LG, Paul
Lieber Paul
Vielleicht besteht da eine gewisse Parallele. Das kann ich nicht beurteilen.Als Fan ,- wie es heute heißt-möchte man möglichst viel über sein Idol wissen. Da interessieren auch Kleinigkeiten, die andere vielleicht langweilig finden.Wann , für welche Anlass ein Stück komponiert wurde ,ist eigentlich egal, deswegen fällt in China kein Sack Reis um .
Einen schönen Gruß nach Holland und einen guten Rutsch ins Neue Jahr
wünscht
Padre
(Vorsichtshalber duck‘ ich mich schon mal und schreib mit einem sicherem Brett überm Kopf) :]
Ich bin gerade über diesen Thread gestolpert und da stellt sich nach nun vier vergangenen Jahren, ob die obligatorische Abneigung gegen dieses überstrapazierte Stück immer noch so stark ist. Ich hab das Stück aus den bekannten Gründen nun auch seit einiger Zeit nicht mehr gehört und beim Lesen des Threads bekam ich doch mal wieder Appetit. Und nach nun ein paar Jahren, in der ich mich vorzugsweise mit für mich neuem musikalischem Terrain beschäftigt habe, war diese Musik doch eine gewisse Offenbarung.
Sie ist einfach (ist sie das?), sie ist abgenudelt und sie ist zum Ohrwurm verkommen – aber sie ist halt auch ein wirklich hinreißend herrliches Stück Musik. Allerdings bevorzuge ich seit Jahren die Kammermusik-„Version“ des Solomon-Quartetts mit Solisten der Academy of Ancient Music , die das Werk herrlich unverzopft und frisch aufspielen.
Simon Standage spielt eine Mariani-Violine (Brescia) von 1650
Micaela Comperti eine anonyme Stainer-Kopie von 1740
Trevor Jones eine Rowland Ross Viola (Stradivarius) von 1977
Jennifer Ward-Clarke Amati Cello von 1730 und
Barry Guy einen Gennaro Gagliano Bass von 1740
Kein Vergleich zu den Orchesterversionen, die dem Werk m. E. erst den Fahrstuhlmusik-Charakter geben. Hinreißend! Leider nur noch als Veramsch-Neuauflage mit diesem
unsäglichen Cover erhältlich. Aber die Musik macht‘s ja und die Posthorn-Serenade ist ebenfalls ein Glücksgriff.
Ach ja, das Salamon-Quartett spielt die 5-sätzige Version mit dem ursprünglich angesetztem Menuetto….
... und "eigentlich" hat das Stück nichts im Orchstermusik-Thread zu suchen.