Giuseppe Verdi: Don Carlos

  • Hallo zusammen,


    ich habe nun nun meine beiden Santini-Aufnahmen des Don Carlo durchgehört, beide Male mit Boris Christoff in der Titelrolle. Die eine Aufnahme ist von 1954 mit Chor und Orchester der Oper von Rom, gibt eine vieraktige Fassung des Werkes wieder und wurde von EMI veröffentlicht. Die andere ist von 1961 mit Chor und Orchester der Mailänder Scala, präsentiert eine fünfaktige Fassung und ist von DG. Vorweg: Eine der Aufnahmen ist gut, die andere sehr gut. Santini leitet beide Aufnahmen unauffällig und gut, es fehlt m. E. vor allem in der jüngeren Aufnahme manchmal an mitreißendem Schwung in den großen Chorszenen.


    Zunächst zur jüngeren Aufnahme. Sie scheint vergriffen zu sein. Im ebenfalls vergriffenen "Hermes Handlexikon: Opern auf Schallplatten" wird sie als "vorzügliche Plattenproduktion" bezeichnet, mit einer "ergreifenden Rollengestaltung" von Boris Christoff und der Aussage "Auch alle übrigen Rollen sind optimal besetzt". - Dem kann ich mich nicht anschließen. Dazu muss ich nicht erst die Solti-Aufnahme heranziehen.


    Das Orchester der Scala reicht in dieser Aufnahme nicht an das Orchester von Covent Garden (Solti-Aufnahme) heran. Es gibt immer wieder Inhomogenitäten in allen Gruppen und insbesondere im schweren Blech auch Intonationstrübungen. - Vokal am besten ist das königliche Paar: Boris Christoff beherrscht vokal die Szenen, an denen er beteiligt ist mit seinem gewaltigen Organ. Antonietta Stella bleibt weder denen dramatischen noch den lyrischen Abschnitten etwas schuldig. Insgesamt bieten die beiden eine gültige Alternative zu Ghiaurov/Tebaldi.


    Ettore Bastianini, der Posa der Aufnahme, ist den meisten wohl als Vater Germont des Live-Mitschnittes der Traviata mit Giulini und Callas bekannt. Bastianini hat als Bass debütiert, bevor er einige Jahre später den Wechsel zum Bariton vollzog. Man hört seine Herkunft allenthalben am dunklen Timbre. Der Gegensatz zu Christoff ist m. E. nicht groß genug, worunter die entsprechenden Duette und insbesondere auch das Quartett im vorletzten Akt leiden. Die Farbe seiner Stimme hat einen durchaus sinnlichen Reiz, der bei weitem nicht nur durch das ungewohnt dunkle Timbre begründet ist. Dennoch ziehe ich hier sowohl Fischer-Dieskau als auch Milnes und Cappucilli (in den Einspielungen mit Solti, Giulini und Karajan) vor.


    Fiorenza Cossotto singt als Eboli das berühmte "O don fatale" großartig. Aber ihre Leistung ist im Lied vom Schleier leider nicht ganz so gut, es fehlt ihr an der Leichtigkeit dafür.


    Der deutliche Schwachpunkt im Ensemble ist für mich Flavio Labò in der Titelpartie. Seine vergleichsweise schwere Stimme stellt er zu oft kraftmeierisch in den Raum. Er findet nicht mal im letzten Akt im Duett im Elisabetta die angemessenen Zwischentöne und Schattierungen. Zu eindimensional ist seine Gestaltung der lyrischen Passagen, da muss man nicht erst mit Bergonzi vergleichen.


    Wegen der Schwächen im Orchester, in der Titelpartie, in Teilen der Eboli und des nicht überzeugenden Timbre von Bastianini bleibt es nur eine gute Aufnahme. Aber das ist ja auch schon etwas, und wir alle wären froh, wenn wir Stimmen wie Christoff, Bastianini und Cossotto heute hätten.

  • Nun zur älteren Aufnahme. Chor und Orchester der Oper von Rom sind ihren Mailänder Kollegen an Homogenität und Spielfreude überlegen.


    Das königliche Paar isr dasselbe wie in der DG-Aufnahme. Jedoch klingt Boris Christoff in der älteren Aufnahme deutlich runder, nicht so knorrig. Hier hört man die sieben Jahre Abstand zwischen den Aufnahmen. (Dasselbe Phänomen zeigt sich auch in seinen Studioaufnahmen des Boris Godunov [unter Dobrowen und Cluytens], die ungefähr zu denselben Zeiten entstanden.)


    Tito Gobbi als Posa ist ein Hochgenuss! Weniger durch eine klangschöne Stimme als vielmehr durch eine hochsubtile Ausgestaltung der Partie, die auf anderem Weg als Fischer-Dieskau zum selben Ziel gelangt. Seine Stimme hebt sich sowohl von Filippo als auch von Don Carlo hinreichend ab, was vor allem die Duette mit Filippo gegenüber der jüngeren Aufnahme bereichert. Und ohne rundum gelingende Duette findet Verdis Don Carlo nicht statt.


    Giulio Neri ist als Großinquisitor nicht weniger bezwingend als Ivo Vinco in der jüngeren Aufnahme.


    Elena Nicolai singt ein großartiges "O don fatale", doch ihr für meinen Geschmack ausuferndes Vibrato stört erheblich im Lied vom Schleier.


    Mario Filippeschi geht die Titelrolle von der dramatischen Seite an, findet aber deutlich mehr Zwischentöne als Labò und verfällt auch nicht dessen Zur-Schau-Stellung der eigenen Stimme. Der Darstellung des zerrissenen Charakters des Infanten kommt dies zugute. - Bergonzi hat für den Carlo sicher einen bleibenden Maßstab mit einem eher lyrischen Zugang gesetzt. Wer einen dramatischeren Zugang kennen lernen möchte, ist mit Filippeschi sicher mehr als gut bedient.


    Ein Ereignis ist auch Plinio Clabassi in der (wichtigen!) Minirolle des "Fratre", hinter dem sich Karl V. verbirgt.


    Somit fällt die Entscheidung Santini vs. Santini eindeutig in Richtung der älteren Aufnahme, die mit einem besseren und inspirierteren Chor und Orchester, einem besseren Filippo, einem spannenden Posa und einem sehr guten Infanten gegenüber der jüngeren Aufnahme punktet.


    Wer die Solti-Aufnahme mit Ghiarov/FiDi/Bergonzi/Tebaldi/Bumbry hat, kann hier mit Christoff/Gobbi/Filippeschi/Stella/Nicolai spannende Vergleiche anstellen oder einfach beide Aufnahmen als Ganzes genießen.

  • Zitat

    Original von Wolfram
    Hallo zusammen,


    ich habe nun nun meine beiden Santini-Aufnahmen des Don Carlo durchgehört, beide Male mit Boris Christoff in der Titelrolle. Die eine Aufnahme ist von 1954 mit Chor und Orchester der Oper von Rom, gibt eine vieraktige Fassung des Werkes wieder und wurde von EMI veröffentlicht. Die andere ist von 1961 mit Chor und Orchester der Mailänder Scala, präsentiert eine fünfaktige Fassung und ist von DG. (...)Zunächst zur jüngeren Aufnahme. Sie scheint vergriffen zu sein.




    Lieber Wolfram,



    sie ist zum Glück inzwischen in dieser neu erschienenen Box erhältlich:





    LG, Elisabeth

  • Wow! Eine tolle Box. 21 CDs, 8 der bekannteren Opern und das Requiem, für €40. Macbeth und Simon Boccanegra gehören zu den besten Aufnahmen dieser Opern, Aida und Requiem zu den besseren jüngeren Aufnahmen. Zum Don Carlo habe ich oben genug geschrieben.


    FiDi ist wohl nicht der beste Rigoletto der Schallplattengeschichte, aaaaber ... wie in mehreren ähnlich gelagerten Fällen (Holländer, Wotan, Hans Sachs, Falstaff) kann ich mir vorstellen, dass er eine interessante Interpretation der Rolle geliefert hat, die als Dritteinspielung neue Facetten aufzeigt, die man bei den Klassikern (Merrill, Gobbi, Warren, Tibbett) so nicht gehört hat. Die übrigen Aufnahmen gehören wohl eher ins Mittelfeld der Schallplattengeschichte, weisen aber auch den einen oder anderen prominenten Namen auf, der neugierig macht. - Ob Bergonzi ein in jeder Beziehung überzeugender Manrico ist, wage ich zu bezweifeln ... es muss ja nicht gleich Corelli sein ... aber Björling war in der Cellini-Aufnahme natürlich auch alles andere als ein Brülltenor. Sicher ist Bergonzi auch als Manrico hörenswert.


    Es ist natürlich schön, dass die DG-Aufnahme des Don Carlo mit Santini wieder verfügbar ist.


    Es dürfte schwierig sein, die vier, fünf guten und sehr guten Aufnahmen dieser Box für weniger als €40,- zu bekommen.

  • Und Jahre gingen ins Land ...


    Man sollte diesen thread hier einrahmen und für bessere Zeiten aufbewahren - eine vielseitige Diskussion über eine Konwitschny-Inszenierung, und auf welchen Niveau geführt. Da kann man nur mit der Pique Dame-Gräfin ausrufen:


    Was sind das für Zeiten! Wer schreibt heute? Wer diskutiert?


    Freunde der Solti-Einspielung müssen sich fragen lassen, wie sie mit Rodrigos Szene gegenüber der Königin klarkommen:


    Carlo ch´è sol - il nostro amore,
    Vivi nel duol - su questo sol.

    (usw.)


    Fischer-Dieskaus Art, das zu singen, mit einem Tremolo, wo er die Betonung vermutet, muß mir ein Sängerexperte erklären. Mir ist schleierhaft, wie man in Ettore Bastianini nicht den besten Rodrigo erblicken möchte (Gobbi übertrifft ihn nur in der Sterbeszene, sonst bleibt er schwächer). Von Christoff ganz zu schweigen, den besten Philipp überhaupt.


    Ich empfehle auch hier, da die Sänger wirklich einzigartig sind (und der Preis sehr erschwinglich):



    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

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  • Don Carlos,
    Oper in 5 Akten von Giuseppe Verdi.
    Text von Joseph Méry und Camille du Locle nach Friedrich Schillers Don Carlos (1787).
    Uraufführung: 11.3.1867 Paris, Théâtre de l'Opéra
    mit Marie Sass • Pauline Lauters-Gueymard • Jean Morère • Jean-Baptiste Faure • Louis- Henri Obin • Léonie Levielly • Armand Castelmary,
    Dirig. Émile Perrin



    Erstaufführung der Neufassung in 4 Akten mit der ital. Übersetzung von Achille de Lauzières und Angelo Zanardini:
    10.1.1884 Mailand, Teatro alla Scala
    mit Abigaille Bruschi-Chiatti • Giuseppina Pasqua • Francesco Tamagno • Paul Lhérie • Alessandro Silvestri • Francesco Navarrini,
    Dirig. Franco Faccio.



    Erstaufführung der letzten Fassung in 5 Akten: 26.12.1886 Modena, Teatro Comunale.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Diese am 15. Dezember 1965 live aufgezeichnete Repertoirevorstellung von Verdis "Don Carlos" in der Bayerischen Staatsoper ist nicht nur wegen ihres hohen künstlerischen Niveaus beachtenswert. Ist es doch die bisher einzige bekannte Aufnahme, in der Gottlob Frick als Philipp II. komplett dokumentiert wurde. Frick bestätigt an diesem Abend beeindruckend alle die sängerischen Tugenden, die ihn in seiner Zeit zum führenden deutschen Basso profundo mit Weltrang machten. Eine beeindruckende sängerdarstellerische Leistung, die den Sänger trotz der deutschen Sprache in die Reihe der großen Darsteller dieser Partie, wie Plancon, Kipnis, Pinza, Pasero, Siepi, Christoff und Ghiauroff erhebt. Auch Kurt Böhme ein anderer großer deutscher Bassist, konnte in der Rolle des Großinquisitors auftrumpfen. Die Stimme dröhnt machtvoll mit enormer Strahlkraft. Durch das Aufeinandertreffen dieser beiden großen Sänger wird das Kabinett des Königs und die Szene Philipp - Großinquisitor zum imponierenden Bassduell und einem Höhepunkt der Aufführung.
    Dieser "Don Carlos" ist auch als eines der wenigen großen Tondokumente des verdienten "ewigen" Münchner Kapellmeisters und Opernpraktikers Heinrich Bender eine Rarität. Der Maestro bestätigt seinen Ruf als Sängerdirigent. Obwohl er die Partitur mit dem Bayerischen Staatsorchester voll auskostet und spannungsvoll musiziert, trägt er seine Sänger gewissermaßen auf Händen. Hier wird keine Sinfonie mit Gesang zelebriert. Durch Benders sängerfreundliches Dirigat entsteht ein wirkliches Opernfest, in dem sich Gesang und Musik zu einem intensiven Gesamterlebnis verbinden .
    Frisch mit unverbrauchten Stimmen präsentieren sich die jungen Amerikaner James King und Thomas Tipton. Durch ihr jugendliches, temperamentvolles Singen wird ihr Duett zu einem weiteren Glanzpunkt der Aufnahme. Auch die beiden Damen Claire Watson als Elisabeth Und Dagmar Naaff als Eboli singen eindrucksvoll und bewähren sich als glaubhafte Darstellerinnen.
    Insgesamt ist diese Aufzeichnung eine Erinnerung an eine Zeit , als es solche herausragende Opernabende noch als Repertoirevorstellungen zu erleben gab.
    Das Hamburger Archiv für Gesangskunst hat das Tondokument hervorragend remastered und die Klangqualität erheblich verbessert. Auch das kompetent
    geschriebene und niveauvoll gestaltete Booklet unterstreicht, mit welcher Liebe zum Detail die Herausgeber gearbeitet. haben.
    ( 2 CDs, 30320 Hamburger Archiv für Gesangskunst)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Dieser von Operus beschriebene "Don Carlos" ist tatsächlich ein großer Wurf. Die von Hans zitierte homogene Besetzung und auch die Chöre sowie das liebevoll geführte Orchester machen diese Live-Aufnahme zum Ereignis.


    Und gerade diese Produktion sowie die herrlichen Baß-Arien von Verdi mit Gottlob Frick lassen mich schmerzlich bedauern, dass sich dieser Künstler nicht der Mühe unterzog, Italienisch (bzw. Französisch oder gar Russisch) zu lernen, was seiner doch sehr langen Karriere zugute hätte kommen können - und wir Opernfans hätten seinen Philipp, Procida, Gremin, Boris oder Mefistofeles im Haus erleben können.


    Wenn ich daran denke, dass wir in Wien einen Hausbassisten aus derselben Generation hatten, ein fränkisches eher nicht urbanes Urgestein namens Walter Kreppel, der zumindest die italienischen Partien doch recht belkantesk, wenn auch auf seine Art, sang, so schmerzt doch um so mehr, dass wir in diesem Fach Gottlob Frick nie erleben konnten. Also müssen wir uns mit seinen Aufnahmen trösten, die in ihrer Grandiosität erahnen lassen, welch herrlicher Interpret dieser gottgesegnete Schwabe im italienischen oder russischen Fach gewesen sein mußte.


    Traurig, traun ...

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Lieber Milletre, mein lieber Fritz,


    das Problem liegt tiefer. Gottlob Frick war genau wie Oskar Czerwenka ein glühender Verfechter des Singens in deutscher Sprache. Beide Sänger hörten nur mit Schaudern das Italienisch mancher deutschen Sänger an. In einer Diskussion vertraten die beiden bedeutenden Bassisten übereinstimmend die Auffassung, lieben, leiden - und Czerwenka fügte dazu - blödeln könne man nur in seiner Muttersprache. Frick kam aus einer ländlichen Gegend. Er war der Ansicht, dass der Widerstand, eine Opernaufführung zu besuchen für einfache Menschen noch stark erhöht würde, wenn diese den Text des Gesungenen nicht verstehen würden. In seinem herrlichen, lesenswerten Buch "Lebenszeiten -ungebetene Briefe" begründet der grundgescheite, lhochgebildete Oskar Czerwenka in dem Brief an seinen großen Kollegen Gottlob Frick seine ideologischen Gründe, warum er ein absoluter Verfechter des Singens in deutscher Sprache sei. In der Liebermann-Ära in Hamburg wurde geradezu eine "Hochkultur" beim Singen von italienischen und französischen Operntexten in deutscher Sprache angestrebt und erreicht. Viele Opern wurden damals deshalb neu und verbessert ins Deutsche übersetzt.
    Durch Herbert von Karajan ausgelöst und die darauf folgende weltweite Globalisierung des Opernbetriebes wurde das Singen in der jeweiligen Originalsprache zum unentbehrlichen Standard des internationalen Opernschaffens. Nicht zuletzt dadurch wurden bedauerlicher Weise die deutschen Opernensembles gesprengt und aufgelöst. Wenn wir nun noch in die Gesangskrise und ihre Ursachen einsteigen würden, würde die Diskussion noch viel weiter gehen. Wie immer im Leben hat halt alles seinen Preis.
    Übrigens ist der Lobl nicht ganz standhaft geblieben. Collin, Komtur und Ramphis sang er in italienisch. Die Philipp-Arie hatte er für den Hausgebrauch drauf. Aber selbst ein glühender Verehrer muss zugestehen: Bei Fricks Italienisch in Opern und Latein in Oratorien musste die Pracht der Stimme die sprachlichen Unzulänglichkeiten schon recht stark kompensieren.
    Wenn ich mich nicht täusche hat Frick den Pihilipp in deutscher Sprache aber auch im ehrwürdigen Haus am Ring gesungen?
    Wir haben ja erfreulicher Weise bald Gelegenheit, alle diese Themen in Wien im persönlichen Dialog zu vertiefen. ich freue mich auf die Welthaupstadt der Oper und den Kontakt mit Euch.
    Herzlichst
    Operus
    ( Das erwähnte Buch: Oskar Czerwenka "Lebenszeiten - ungebetene Briefe" , Paul Neff Verlag Wien, 1988, ISBN 3 - 7014 - 0260 -4)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Du hast recht, lieber Hans, Frick sang den Philipp in Wien sage und schreibe 15mal zwischen 1953 und 1959. Den Colline lediglich einmal (28.2.1956). Nur schade, dass dies knapp vor meiner Zeit war - Komtur und Ramphis habe ich noch selbst erlebt!
    (Daten entnommen aus: Chronik der Wiener Staatsoper 1945-2005, redigiert von Andreas Láng.)

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

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    Ich habe heute seit zig Jahren mal wieder in Karajans Hochglanz-Studio-Aufnahme von September 1978 (EMI) gehört - und war völlig gebannt. Wieder einmal entfaltet er einen solchen Klangteppich, dass man nur staunen kann. Orchestral dürfte diese Oper nie besser eingespielt worden sein, was Karajans Rang als Ausnahme-Operndirigent einmal mehr unterstreicht. Und auch sängerisch gehört sie bestimmt zu den besten der späten Einspielungen dieses Dirigenten und leidet m. E. nicht an teilweise fragwürdigen Besetzungen wie etwa bei seiner zweiten Tosca (1979) und Turandot (1981). Eine totale Fehlbesetzung ist m. M. n. nicht darunter. Trotzdem wird man in beinahe allen Partien wohl noch bessere Rolleninterpreten finden können. Das Bessere ist eben des Guten Feind. Geschenkt. Eine Verdi-Oper lebt auch vom Orchester und Chor, und da ist diese Aufnahme schwerlich zu toppen. Umso erstaunlicher, dass sie z. Zt. offenbar nur mehr gebraucht erhältlich ist. Don Carlo war eine der ersten Opern, die ich liebte, und ist zudem die, die ich live am öftesten erlebte. Ich entsinne mich noch, wie enttäuscht ich von der Giulini-Aufnahme (ebenfalls EMI) war, die manch einer sängerisch bevorzugen mag, die mich aber orchestral völlig kalt ließ.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich habe heute seit zig Jahren mal wieder in Karajans Hochglanz-Studio-Aufnahme von September 1978 (EMI) gehört - und war völlig gebannt. Wieder einmal entfaltet er einen solchen Klangteppich, dass man nur staunen kann. Orchestral dürfte diese Oper nie besser eingespielt worden sein, was Karajans Rang als Ausnahme-Operndirigent einmal mehr unterstreicht.

    Lieber Joseph II.,


    gerne würde ich mich Deinen Ausführungen anschließen, aber mit Karajans DON CARLO habe ich so meine Probleme.


    Zunächst einmal mißfällt mir die 4aktige Fassung, weil ohne die Vorgeschichte die weitere Handlung nicht recht schlüssig erscheint. Aber das ist nicht der entscheidende Punkt, sondern es ist vielmehr die orchestrale Seite, die Dir so gut gefällt.


    Selbstverständlich besticht Karajan beim ersten Hören mit einem herrlichen Klangteppich, wie man das ja von ihm eigentlich gar nicht anders kennt, und ich unterstreiche gerne Deine Worte, daß "orchestral diese Oper nie besser eingespielt worden" ist.

    Aber trotzdem: Mir kommt es an vielen Stellen so vor, daß die Sänger auf diesem Klangteppich ganz schön ins Rutschen gekommen sind. Das gilt noch am wenigsten für Agnes Baltsa (Eboli) und Piero Cappuccilli (Posa), aber auch ihre Stimmen werden häufig vom Orchester in IMO ungebührlicher Weise ertränkt. Zweifellos spielt das Orchester großartig, und die Klangtechnik tut ein Übriges, um die schier unerhörte Brillanz der Berliner Philharmoniker noch zu erhöhen, soweit das überhaupt möglich ist. Doch mir scheint die Balance zwischen Sängern und Orchester bedenklich gestört zu sein. Ich nenne zwei Beispiele: zum einen das wunderbare "Lied vom Schleier", in dem das Orchester, das ja doch eigentlich nur begleitende Funktion hat, wie eine riesige Vergrößerung der Solistin auftrumpft und damit diesem Stück den intimen Charakter nimmt. Zum anderen, wenn die Bläser nach dem großen Dialog zwischen Posa und Philipp das Freundschaftsmotiv aus dem Duett Carlos/Posa mit einer schmetternden Brillanz dem Hörer regelrecht um die Ohren schlagen, statt es, wie z.B. Giulini, als seelischen Vorgang nur zart an- und ausklingen zu lassen. Bei Karajan gerät es zum lärmenden Effekt und zerstört damit empfindlich den Sinn dieser Passage. Kurz und gut, es ist die klangliche Opulenz dieser Aufnahme, die bei mir keine reine Freude aufkommen läßt, so imposant das alles sich auch anhört.

    Und die sängerische Besetzung scheint mir, wie bereits weiter oben angedeutet, auch einige Schwächen zu haben, die den Gesamteindruck beeinträchtigen: Agnes Baltsa als Eboli und Cappuccilli in der Rolle des Rodrigo möchte ich davon weitgehend ausnehmen, aber Nicolai Ghiaurov ist im Vergleich zu der 13 Jahre älteren Solti-Aufnahme stimmlich längst nicht mehr so überzeugend, erste Abnutzungserscheinungen sind nicht zu überhören. Ruggero Raimondi, ein großartiger Baß, singt zwar tadelsfrei, aber er stellt eher einen jungen, kraftvollen Mann dar als den greisen, bresthaften Großinquisitor, wie es die Rolle verlangt. Mirella Freni scheint mir als Elisabetta ähnlich wie in Karajans zweiter Aida überfordert zu sein, an Montserrat Caballé (Giulini) und Renata Tebaldi (Solti) reicht sie mit ihrer nicht sehr großen, feinen Stimme nicht heran. Das macht sich vor allem in den leidenschaftlichen Ausbrüchen nachteilig bemerkbar. An die Callas, die unverzeihlicher Weise nie zu einer GA herangezogen wurde, darf man erst gar nicht denken. Wenn man sie einmal (in ihrem Recital unter Serafin von 1958, EMI) in dieser Rolle gehört hat, ist es schwer, eine andere Sängerin überhaupt noch zu akzeptieren.

    Und José Carreras versucht, mit seiner relativ kleinen Stimme mit einem auf die Dauer ermüdenden Dauerforte gegen die gewaltigen Wogen des Orchesters anzukämpfen, mit recht bescheidenem Erfolg. Für mich kein Ersatz für Domingo (Giulini) und erst recht nicht für den überragenden Carlo Bergonzi (Solti).

    Alles in allem möchte ich sagen, daß Karajans großartige "Orchester-Show" der Sängerschar an vielen Stellen Gewalt antut, sie sind ganz einfach überfordert, sich gegen soviel Glanz und Gloria des Orchesters auch nur einigermaßen zu behaupten. Erfreulich ist, daß Karajan den Chor der Deutschen Oper Berlin zur Verfügung hat, der unter der Leitung von Walter Hagen-Groll ein enormer Pluspunkt der Aufnahme ist. Mir scheint, daß ohne Karajans schier überrumpelnde Breitwandeffekte dem Werk und auch den Solisten mehr gedient gewesen wäre. So bleibt es (für mich) eine gute Aufnahme unter vielen. Sollte ich einer die Palme geben, so würde sie wahrscheinlich Solti bekommen, weil mir seine Version, trotz einiger Schwächen, insgesamt die ausgewogenste zu sein scheint.

    Eine Aufnahme möchte ich aber in diesem Zusammenhang zumindest kurz erwähnen: Es ist Gabriele Santinis Stereo-Aufnahme aus der Mailänder Scala von 1961 (DGG). Sie hat nicht nur in Boris Christoff den besten, nie übertroffenen Philipp und in Fiorenca Cossotto eine überwältigende Eboli zur Verfügung, sie ist aber leider durch die nachfolgenden Produktionen mit Solti und Giulini nie so recht gewürdigt worden. Ihr einziger wirklicher Minuspunkt ist Flaviano Labò, der einen grobschlächtigen, lauten und ganz unidiomatischen Carlos präsentiert.


    Mein Exemplar sieht übrigens so aus:

    Verdi: Don Carlo - Karajan, Herbert von; Berlin Deutsche Oper Chorus; Berlin Philharmonic Orchestra; Carreras, José; Freni, Mirella; Baltsa, Agnes and Cappuccilli,- 3CD SET / EMI 1988 EDITION

    Ich erwähne es deshalb, weil diese ältere Ausgabe im Vergleich zu der von Dir gezeigten beim Urwaldfluß z.Zt. für ganz wenig Geld zu haben ist.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Zunächst einmal mißfällt mir die 4aktige Fassung, weil ohne die Vorgeschichte die weitere Handlung nicht recht schlüssig erscheint. Aber das ist nicht der entscheidende Punkt, sondern es ist vielmehr die orchestrale Seite, die Dir so gut gefällt.


    Selbstverständlich besticht Karajan beim ersten Hören mit einem herrlichen Klangteppich, wie man das ja von ihm eigentlich gar nicht anders kennt, und ich unterstreiche gerne Deine Worte, daß "orchestral diese Oper nie besser eingespielt worden" ist.

    Aber trotzdem: Mir kommt es an vielen Stellen so vor, daß die Sänger auf diesem Klangteppich ganz schön ins Rutschen gekommen sind.

    Das, lieber nemorino, finde ich gut beachtet. Dieser Klarteppich, den ich - ähnlich Joseph - auch betörend finde, ist letztlich auch mir zu glatt. Karajan nimmt zu wenig Rücksicht auf die Sänger. Sie interessierten ihn scheints nicht (mehr) so sehr. Er denkt zu viel an sich. Oper ist für mich aber in erster Linie Gesang. Bei diesem "Don Carlo" wird mir wieder offenbar, dass die Berliner Philharmoniker eben primär kein Opernorchester sind. Wenn sie Oper spielten, dann hatten sich stets exklusive Bedingungen, die weit entfernt sind von den Mühen des Alltags in einem Opernhaus.


    Warum Karajan diese Rumpffassung spielen lässt, habe ich nie verstanden. Als seine Aufnahme entstand, war zumindest Fontainebleau doch längst üblich. War ihm diese dramaturgisch so wichtige Szene musikalisch zu wenig ergibig? Mit dem Kloster anzufangen, ist gewiss attraktiver.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Es würde mich interessieren, wie die Verdi- und Karajan-Kenner (ich bin beides nicht) die spätere Aufzeichnung von den Salzburger Osterfestspielen 1986 mit teilweise gleicher Besetzung beurteilen:



    Auch hier wird nur die vieraktige italienische Fassung aufgeführt.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Zu Don Carlo (italienische Fassung) habe ich eine ganz enge Beziehung, war es doch die erste Oper, die ich mir komplett als Film angesehen habe (die gezeigte Karajan-Aufführung aus Salzburg 1986) und auch die erste Oper, die ich live erlebte. Beides war prägend, komme ich doch bis heute mit der französischen Fassung trotz meiner Liebe für die französische Oper kaum zurecht und ist Karajans Lesart für mich so etwas wie die Referenz. Das mag man problematisch nennen, es ist nun aber mal so. Egal in welche andere Aufnahme ich in den letzten fünfzehn Jahren hörte, blieb ich doch immer irgendwie unzufrieden zurück, was Dirigat und Orchesterleistung anbelangte. Weder Giulini noch Solti (Studio), auch nicht Muti oder Levine (live) konnten mich derart fesseln. Die Aufnahmen mit dem großartigen Boris Christoff leiden für mich nicht nur unter mangelhaftem Klang, sondern auch unter pauschalem Dirigat. Da höre ich vielleicht mal diese oder jene Szene, aber komplett würde ich mir das kaum antun wollen.


    Dass Karajans Auffassung des Don Carlo über die vielen Jahre Wandeln unterworfen war, wird man nachvollziehen können, wenn man sich seine vielen Aufnahmen ansieht. Der frühe Salzburger Mitschnitt von 1958 hat wohl die besten Sänger. Dann gibt es neben der EMI-Studioeinspielung von 1978 noch einen Mitschnitt aus der Wiener Staatsoper von 1979 und die genannte Verfilmung von 1986, wiederum aus Salzburg. Nicht mitgerechnet weitere Salzburg-Mitschnitte aus dem Rundfunk, die man nicht offiziell bekommt. Zu der 58er Aufnahme kann ich nichts sagen, da ich sie mir nie zugelegt habe, könnte mir aber vorstellen, dass die orchestrale Opulenz hier noch weit weniger ausgeprägt ist (schon klanglich bedingt). Die Letztdeutung von 1986 unterscheidet sich von der Studioeinspielung auf den ersten Blick gar nicht so stark, im Detail aber dann eben doch. Die Sängerbesetzung ist teilweise identisch (Carreras, Baltsa, Cappuccilli), singt unter Live-Bedingungen und ist eben in den acht Jahren auch nicht jünger geworden. Carreras kurz vor dem Ausbruch seiner schweren Leukämie-Erkrankung hat mein Bild der Titelrolle geprägt. Ich fand und finde ihn eigentlich sehr rollendeckend und überzeugend. Bei der Besetzung des Filippo sang 1986 statt Ghiaurov der junge Furlanetto, der einen grüblerischen, in sich gekehrten und intellektuellen König darstellte - also ziemlich abweichend vom gängigen Rollenbild. Das überzeugt auf seine Art durchaus. Großartig ist Matti Salminen in Salzburg als Großinquisitor. Die heute nur mehr wenig bekannte Fiamma Izzo d'Amico verkörperte 1986 die Königin als ebenfalls junge, zerbrechliche Frau, nicht als matronenhafte Primadonna. Die Baltsa gefällt mir in beiden Aufnahmen sehr gut als Eboli, was auch für den Posa von Cappuccilli gilt, der 1978 allerdings noch frischer war. Insgesamt ist Karajans Interpretation 1986 düsterer und todesnaher - kein Wunder, war er damals fast achtzig und gesundheitlich im Vergleich zu 1978 doch schon sehr stark angeschlagen. In einer Kritik hieß es seinerzeit, der wahre dunkle, unbarmherzige König habe nicht auf der Bühne, sondern im Orchestergraben gestanden. Er war auch in Salzburg im Mittelpunkt, wenn auch schwerlich aus Egozentrik. Der frenetische Schlussapplaus, als Karajan am Ende mit letzter Kraft die Bühne betritt, ist ausufernd und spricht Bände. Klanglich ist die Salzburger Aufführung von 1986 ohne diverse Studio-Mätzchen, insgesamt sehr ordentlich, aber doch weit entfernt von der Klangqualität der Einspielung von 1978.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Danke für die Einschätzung, lieber Joseph. Ich habe die DVD mit der 1986er Aufzeichnung gestern gehört und war musikalisch sehr angetan davon. Was Du zu den Sängern schreibst, deckt sich mit meiner Wahrnehmung, wobei ich die Oper lange nicht so gut kenne wie Du und auch wenig Vergleiche habe, denn Verdi höre ich sehr selten.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Warum Karajan diese Rumpffassung spielen lässt, habe ich nie verstanden.

    Lieber Rüdiger,


    dafür hatte Jürgen Kesting eine simple, aber sicher etwas boshafte Erklärung: ".... er (Karajan) meinte wohl, seinem Salzburger Publikum vor dem Abendessen im 'Goldenen Hirschen' keine exzessiv lange Oper zumuten zu können" und sah ferner darin ein "Zugeständnis an die lokale Gastronomie"^^. Ich persönlich denke aber, daß diese Deutung zu einfach und auch mehr Spott als Ernst ist.

    Mit dem Kloster anzufangen, ist gewiss attraktiver.

    Das erscheint mir weit einleuchtender.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • ./.


    Ihr einziger wirklicher Minuspunkt ist Flaviano Labò, der einen grobschlächtigen, lauten und ganz unidiomatischen Carlos präsentiert.


    LG Nemorino


    Ist nicht überhaupt die Rolle des Carlos ein Schwächling, welcher sich neben seinem Vater nicht durchzusetzen vermag und sich dadurch auch nicht sehr diplomatisch verhält.


    So gesehen erlebe ich die Interpretation von Flaviano Labò als passend.


    Kurt

  • Ist nicht überhaupt die Rolle des Carlos ein Schwächling, welcher sich neben seinem Vater nicht durchzusetzen vermag und sich dadurch auch nicht sehr diplomatisch verhält.

    Don Carlos, die historische Figur - war nicht nur ein Schwächling, abartig, geistig minderbemittelt und sadistisch, bösartig, etc. so daß er unter ungeklärten Umständen ums Leben kam, wobei man oft vermutete Philipp II selbst habe seinen Tod in Auftrag gegeben, damit diese Kreatur niemals auf den Thron gelangen könne.


    Herr Friedrich Schiller hat ihn indes (wider besseres Wissen - er war Professor für Geschichte in Jena !!!) zum Freiheitskämpfer und Helden hochstilisiert und ihm den (frei erfundenen) Marquis de Posa an die Seite gestellt, der dann sozusagen stellvertretend - den Heldentod stirbt.


    Schiller wird ja auch immer gern zitiert, wenn es um historische Verfälschungen von Operninhalten geht - ein würdiger Vertreter !!^^


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ist nicht überhaupt die Rolle des Carlos ein Schwächling, welcher sich neben seinem Vater nicht durchzusetzen vermag und sich dadurch auch nicht sehr diplomatisch verhält.

    So gesehen erlebe ich die Interpretation von Flaviano Labò als passend.

    Hallo kurt2,


    der historische Carlos steht auf einem anderen Blatt, aber Flaviano Labò singt ja eben nicht schwächlich, sondern ziemlich ungehobelt und vor allem laut. Soll das die ideale Darstellung eines Schwächlings sein? Und "undiplomatisch" singen, das kann ich mir eigentlich so gar nicht vorstellen.

    Außerdem ist die Oper nun mal ein Kunstwerk, in dem vieles möglich ist, was es im realen Leben nicht gibt. Ich denke an die vielen Sterbeszenen, von "Rigoletto" bis zur "Bohème", singen da die Darstellerinnen, als ob sie jeden Moment ihren letzten Atemzug tun? Oder bleiben wir beim "Don Carlos": Eigentlich müßte der Großinquisitor "auf dem letzten Loch pfeifen", denn er soll ja einen 90jährigen Greis glaubwürdig verkörpern! Besonders "daneben" finde ich in dieser Rolle Ruggero Raimondi bei Karajan, der wie ein kraftstrotzender, tatenlustiger Krieger auftritt.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Außerdem ist die Oper nun mal ein Kunstwerk, in dem vieles möglich ist, was es im realen Leben nicht gibt.

    Völlig richtig, lieber nemorino.

    Im genannten Salzburger Don Carlo unter Karajan von 1986 ist José Carreras als Titelfigur 39 Jahre alt, Ferruccio Furlanetto als König hingegen erst 36 und Fiamma Izzo d'Amico als Königin gar erst 21!

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Im genannten Salzburger Don Carlo unter Karajan von 1986 ist José Carreras als Titelfigur 39 Jahre alt, Ferruccio Furlanetto als König hingegen erst 36 und Fiamma Izzo d'Amico als Königin gar erst 21!

    Lieber Joseph II.,


    da ich kein DVD-Sammler bin, kenne ich die Salzburger Aufführung leider nicht. Mir scheint ein 39jähriger Carlos und eine 21jährige Elisabetta durchaus glaubwürdig zu sein, denn beide werden im Libretto als junge Menschen vorgestellt. Ein 36jähriger Philipp ist natürlich schon recht problematisch, es sei denn, er versteht es, sowohl stimmlich als auch darstellerisch eine glaubwürdige Verwandlung zu vollziehen. Furlanetto als König habe ich nicht erlebt. Von Fiamma Izzo d'Amico kann ich mir gar keine Vorstellung machen, ich kenne nur den Namen.

    komme ich doch bis heute mit der französischen Fassung trotz meiner Liebe für die französische Oper kaum zurecht und ist Karajans Lesart für mich so etwas wie die Referenz. Das mag man problematisch nennen, es ist nun aber mal so.

    Das geht mir ganz genauso, lieber Joseph! Da kann man hundertmal betonen, daß Verdi ursprünglich die französische Fassung vertont hat, ich kann mich damit nicht anfreunden. Dann lieber noch eine deutsche Übersetzung, das aber nur der leichteren Verständlichkeit wegen. Es gibt da eine sängerisch wunderbare Szenenfolge aus dem Jahr 1973, die ich immer wieder gerne höre:

    Gedda und Fi-Di als Carlos und Posa sind gut aufeinander abgestimmt, auch Brigitte Faßbaender (Eboli) und Edda Moser (Elisabeth) erfreuen durch überzeugende Darstellungen, doch Star dieses Querschnitts ist für mich unangefochten Kurt Moll als Philipp (der auf dem Cover unbegreiflicherweise gar nicht genannt ist). Auch er ein verhältnismäßig junger, aber überzeugender König. Unverzeihlich sind einige Auslassungen: Ebolis "Lied an den Schleier" und vor allem die große Szene Philipp/Großinquisitor, ein zentraler Mittelpunkt dieser Oper. Doch es war damals wohl nicht möglich, diese Szenen ebenfalls auf einer LP unterzubringen. DON CARLOS ist so umfangreich und reich an Höhepunkten, daß Kompromisse unumgänglich waren. Trotzdem schade, denn auch orchestral ist die Aufnahme eine Ohrenweide: Giuseppe Patané dirigiert das Radio-Symphonie-Orchester Berlin und bringt die nötige Italienità ein.

    Großartig ist Matti Salminen in Salzburg als Großinquisitor.

    Das glaube ich ungehört!

    ist Karajans Lesart für mich so etwas wie die Referenz. Das mag man problematisch nennen, es ist nun aber mal so.

    Das finde ich überhaupt nicht problematisch, lieber Joseph, sondern ganz folgerichtig. Das erste Kennenlernen eines Werks ist oft prägend für das ganze Leben. Karajans Lesart ist ohnehin über alles großartig, mich hat der ungeheure orchestrale Glanz seiner Studioaufnahme auch beim ersten Hören total überwältigt. Beim Wiederhören kamen dann die von mir angeführten Vorbehalte, die aber (von der vieraktigen Fassung abgesehen) nicht Karajan dirigentische Leistung an sich, sondern weit mehr die IMO unausgeglichene Balance zwischen Sängern und Orchester betreffen. Und eine in allen Teilen vollkommene Besetzung zusammenzubringen, ist wohl gerade bei dieser Oper eine schier unlösbare Aufgabe.


    Mein erster DON CARLOS auf LP war die Solti-Aufnahme, und sie ist bis heute - mit kleinen Einschränkungen - meine liebste geblieben. Da geht es mir ganz ähnlich wie Dir. Auf der Bühne habe ich das Werk leider nicht erlebt. Es gab mal (wohl in den 80ern) eine aufsehenerregende Inszenierung in Bonn, aber dafür waren keine Karten zu ergattern.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Furlanetto als König habe ich nicht erlebt.

    Lieber nemorino,


    ich hörte ihn exakt zwanzig Jahre nach dem Salzburger Video-Mitschnitt unter Karajan Anfang 2006 live an der Wiener Staatsoper. Er war mittlerweile Mitte 50 und in der Rolle des Königs doch sehr stark gereift. Soweit ich mich dunkel entsinne, war er das absolute Highlight der Aufführung und wurde stürmisch bejubelt. Es war damals noch die schöne traditionalistische Inszenierung von Pier Luigi Pizzi aus dem Jahre 1989, die leider 2009 abgesetzt wurde. Die hätte Dir definitiv gefallen, spielte sie doch in der vom Komponisten vorgesehenen Handlungszeit im 16. Jahrhundert. Das Autodafé war ein ziemliches Spektakel. Die Produktion war recht stark angelehnt an Karajans Inszenierung in Salzburg, was aufgrund der zeitliche Nähe durchaus sein kann. Ich habe auch die Nachfolge-Inszenierung von Daniele Abbado (dem Sohn des Dirigenten) gesehen, die 2012 Premiere hatte und den Stoff ins 19. Jahrhundert verlegte. Das tat zwar niemandem weh, aber wirklich überzeugend war es auch nicht.


    Es gibt tatsächlich Grund dafür, beim Anhören von Karajans Studio-Einspielung dieser Oper völlig überwältigt zu sein. Das Orchester spielt unter seinem Dirigat eben nicht nur eine begleitende Rolle, es agiert völlig gleichberechtigt. Wie er die herrliche Melodie etwa bei der Verbrüderungsszene zwischen Carlo und Posa auskostet, ist beispiellos. Und natürlich der fulminante zweite (dritte) Akt mit dem kolossalen Einzug des Königs samt Hofstaat. Feierlicher habe ich die Szene mit den Fanfaren noch nie gehört. Die Aktschlüsse sind natürlich auch immer Highlights. Das ist gleichsam symphonisch gedachter Verdi mit begleitenden Gesangsstimmen. Man muss sich eben darauf einlassen können.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Das ist gleichsam symphonisch gedachter Verdi mit begleitenden Gesangsstimmen. Man muss sich eben darauf einlassen können.

    Lieber Joseph II.,


    das ist eine zutreffende Beschreibung! Wer mehr am orchestralen Geschehen interessiert ist, der kommt voll auf seine Kosten. Karajan verstand es ja wie kaum ein anderer, aus der Partitur Farben und Stimmen hörbar zu machen, die bei anderen Dirigenten oft untergehen.


    Ich habe mir übrigens heute noch einmal den weiter oben (#232) vorgestellten deutschen Querschnitt komplett angehört, nach langer Pause. Ich war wieder sehr angetan davon. Das Sängerteam ist ganz großartig, absoluter Gipfel ist für mich Track 7 "Sie hat mich nie geliebt" mit Kurt Moll. Warum ausgerechnet er nicht auf dem Titel-Cover genannt wird, ist unverzeihlich:

    B00005N5D8.03._SS300_SCLZZZZZZZ_.jpg

    Stattdessen führt man die übrigen drei Mitwirkenden auf und auf dem Platz, wo der Name Kurt Moll ohne weiteres Platz gehabt hätte, steht "u.a.". Wer mag diesen Blödsinn verursacht haben?

    Weitere Höhepunkte sind das berühmte Duett Carlos/Rodrigo und die Arie der Eboli aus dem 3. Akt, mit Brigitte Fassbaender. Selbst die von mir sonst nicht sonderlich geschätzte Edda Moser singt die große Arie der Elisabeth sehr ausdrucksvoll. Ewig schade bleibt, daß die Schlüsselszene Philipp/Großinquisitor fehlt.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Nemorino, ich wollte schon früher auf Deinen Beitrag eingehen, kam aber nicht dazu. Also! Diesen Querschnitt nenne auch ich mein Eigen. Seltsam finde ich, dass Edda Moser in dieser Aufmachung nicht auf dem Titel genannt wird. Sie erfüllt für mich zwar nicht die Erwartungen, die ich an die Elisabeth knüpfe - aber sie singt nun mal die Rolle. Übrigens habe ich Verdis "Carlos" auch über einen klassischen Querschnitt kennengelernt. Es war dieser hier:


    879352-1-l-0.jpg879352-2-l-0.jpg


    Zunächst hatte ich ihn als LP angeschafft und hörte ihn rauf und runter. Es kamen mir aber schon damals Frage an den Handlungsverkauf auf, die sich erst in der von Dir nicht sonderlich geliebten französischen Fassung beantworteten wie sie Verdi urspünglich komponiert hatte. Ich bin ein großer Freund dieser Fassung, weil sie in sich so stimmig ist. Allerdings können es die beiden mir bekannten Aufnahmen musikalisch mit den diversen italienischen Produktionen nicht aufnehmen. Gedda, den Du auch an anderer Stelle herausstellst, wäre gewiss auch ein idealer französischer Carlos gewesen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Seltsam finde ich, dass Edda Moser in dieser Aufmachung nicht auf dem Titel genannt wird.

    Lieber Rüdiger,


    Du sagst es, aber mir ist das gar nicht aufgefallen^^! Stattdessen habe ich Kurt Moll auf dem Cover vermißt, dessen Leistung ich insgesamt für ganz außerordentlich halte.

    Allerdings können es die beiden mir bekannten Aufnahmen musikalisch mit den diversen italienischen Produktionen nicht aufnehmen.

    Ich habe nur in die von Abbado mal kurz reingehört, mir bleibt die französische Sprache in dieser Oper fremd, so sehr ich sie ansonsten schätze. Das ist wohl mehr Macht der Gewohnheit, aber Abbado kann auch nicht mit einer so großartigen Sängerschar aufwarten wie Solti, Karajan, Giulini oder Santini (DGG).

    Der von Dir gezeigte Querschnitt unter Fricke mit der Staatskapelle Berlin ist mir nicht weiter bekannt, weist aber in Hanne-Lore Kuhse und Gottlob Frick erstklassige Künstler auf. Die übrigen genannten kenne ich leider nicht, gehörten wohl zum Ensemble der Berliner Staatsoper.


    Schönen Abend und

    LG, Nemorino :hello:

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die übrigen genannten kenne ich leider nicht, gehörten wohl zum Ensemble der Berliner Staatsoper.

    In der Tat gehörten sie zum Ensemble der Berliner Staatsoper. Sigrid Kehl, die Eboli, war zum Zeitpunkt der Aufnahme, noch gelegentlicher Gast. Sie kam aus Leipzig und war dort später die Brünnhilde im "Ring" von Joachim Herz, der einen ähnlichen Ansatz verfolgte wie Chereau in Bayreuth, der erst unmittelbar danach Furore machte. Sie hatte eine etwas herbe Stimme. Dan Jordachescu, der den Rodrigo sang, besaß einen kernigen Verdi-Bariton. Und Martin Sitzmann in der Titelrolle des Carlos kam ursprünglich von der Operette und etablierte sich schließlich als der Tenor für (fast) alles an der Staatsoper. Er sang etwas angestrengt, doch mit unverwechselbarem leuchtenden Tenor, der ihn vor allem auch für die Strauss-Opern prädestinierte.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hallo,

    unter den deutschsprachigen Querschnitten fällt noch der Eurodisc-Mitschnitt auf, der nur 1 komplette Szene der Oper enthält, allerdings die musikalisch bedeutendste: Das Kabinett des Königs


    Gottlob Frick als König und Kurt Böhme als Großinquisitor sind die bestimmenden Sänger der 1. Hälfte, natürlich auf höchstem Niveau und sogar noch besser als in der o.g. Gesamtaufnahme. Hertha Töpper singt eine beachtenswerte Eboli, das habe ich allerdings auch besser gehört. Hildegard Hillebrecht als Königin und Marcel Cordes als Posa haben im Quartett wichtige Aufgaben.

    Doch es sind die Bassisten, die hier das Feld beherrschen..


    Sehr gut finde ich auch noch eine bei Myto erschienene Aufnahme aus Berlin von 1950. Hier singt der junge Fischer-Dieskau den Posa und Josef Greindl den König. Die übrige - recht gute - Besetzung ist heute vergessen. Der größte Pluspunkt dieser Aufnahme ist der Fontaineblleau-Akt, meines Wissens die einzige deutschsprachige Aufnahme davon überhaupt.

    Schöne Grüße

    wega

  • Sigrid Kehl, die Eboli, war zum Zeitpunkt der Aufnahme, noch gelegentlicher Gast. Sie kam aus Leipzig und war dort später die Brünnhilde im "Ring" von Joachim Herz, der einen ähnlichen Ansatz verfolgte wie Chereau in Bayreuth, der erst unmittelbar danach Furore machte. Sie hatte eine etwas herbe Stimme. Dan Jordachescu, der den Rodrigo sang, besaß einen kernigen Verdi-Bariton. Und Martin Sitzmann in der Titelrolle des Carlos kam ursprünglich von der Operette und etablierte sich schließlich als der Tenor für (fast) alles an der Staatsoper. Er sang etwas angestrengt, doch mit unverwechselbarem leuchtenden Tenor, der ihn vor allem auch für die Strauss-Opern prädestinierte.

    Lieber Rüdiger,


    diese LP war auch meine erste Bekanntschaft mit Don Carlos, ich habe sie 1976 im kleinen Schallplattenladen in Belzig gekauft (den es schon lange nicht mehr gibt). Don Carlos war damals nicht mein Einstieg in Verdi, das waren die drei in den 1850- er Jahren entsandenen "Großen", der Carlos kam erst viel später. Mir fehlte damals das Leichte in dieser Oper, was z.B. Rigoletto oder Traviata haben. Jetzt ist es umgekehrt, seit meinem Carlos um die Jahrtausendwende in Gera in der Regie von Hubert Cross jr. (der sich damit vom Geraer Theater mit einer absolut klassischen Inszenierung verabschiedete und die ich als einzige Oper überhaupt innerhalb eines Vierteljahres 3x sah. Das war und bleibt meine bisher mit Abstand beste Carlos-Inszenierung, die ich live erlebt habe) gehört der Don Carlos zu meinen Verdi-Favoriten.

    In o.g. LP kann ich mich mit Sigrid Kehl nicht anfreunden, als Eboli ist im deutschsprachigen Raum Margarete Klose meine Nummer 1. Aber Ritzmann war erstaunlich gut. Er begann seine Laufbahn am Altenburger Theater, bevor er über das Metropol-Theater an die Staatsoper ging. Ich habe mehrere Aufnahmen mit ihm, seine leichte, flüssige Stimme kam sowohl mit dem Barinkay als auch mit dem Lohengrin zurecht. Dan Iordachescu ist bis heute einer der besten Sänger des Don Carlos, die ich auf Platte/CD habe. Über Gottlob Frick und Hannelore Kuhse brauchen wir nicht zu reden, ihre Klasse ist ohne jede Diskussion. Leider bin ich zu jung gewesen, um die Kuhse selbst zu erleben, die war in Gera engagiert (übrigens als eine Nachfolgerin von Hedwig Müller-Bütow), aber vor meiner Zeit.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • unter den deutschsprachigen Querschnitten fällt noch der Eurodisc-Mitschnitt auf, der nur 1 komplette Szene der Oper enthält, allerdings die musikalisch bedeutendste: Das Kabinett des Königs

    Gottlob Frick als König und Kurt Böhme als Großinquisitor sind die bestimmenden Sänger der 1. Hälfte, natürlich auf höchstem Niveau

    Hallo wega,


    wenn ich es richtig sehe, ist dieser Querschnitt aber nicht auf CD erhältlich!? Frick und Böhme, das hört sich höchst spannend an, aber leider kenne ich diese Aufnahme nicht.


    In meinem Fundus gibt es aber die Szene König-Großinquisitor, deutsch gesungen, auf dieser CD:

    Auch da singt Gottlob Frick den Philipp, der Großinquisitor wird von Karl Christian Kohn dargestellt. Es spielen die Berliner Symphoniker, Dir.: Berislav Klobucar (Aufnahme: 2/1959, Stereo). Dazu singt Gottlob Frick noch die Arie des Philipp "Sie hat mich nie geliebt", aufgenommen 1953 in Mono, aber wer fragt bei dieser Gesangskunst danach? "Määt nix", würden die Kölner sagen ….

    Auch die übrigen Auszüge auf dieser CD, aus "Aida", "Die Macht des Schicksals" und "Nabucco" sind Raritäten, alle deutsch gesungen, aber künstlerisch erste Klasse!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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