welchen Film schaut ihr gerade / in Kürze / mit momentaner Unterbrechung ?

  • Lieber Chrissy,


    der Roman von Diderot ist ein Briefroman, in dem die Hauptfigur Suzanne Simonin im Gegensatz zu damals üblichen Geschichten, die im Kloster spielten, in kein amouröses Abenteuer verstrickt wird und keinem Konflikt zwischen Liebeserfüllung und Gelübde ausgesetzt ist. Sie zerbricht im Roman als gottesfürchtiges frommes Wesen an der Unmenschlichkeit und "Unchristlichkeit" des Klosterlebens und wird an ihrem Glauben irre.

    Kein Happy-end, keine Prostitution, kein Suizid - das haben die beiden Filme einfach dazu erfunden

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Lieber Orfeo

    Ich danke Dir für Deine aussagekräftige zusammenfassende Information.

    Eine familiäre Freundin von uns hat den Roman, den ich mir schon immer mal ausborgen wollte.

    Angeregt durch den gestrigen Fillm und Deine interessante Ausführung, werde ich das nun in nächster Zeit machen und ihn endlich mal lesen.

    Nochmals vielen Dank.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lange ignoriert, wagte ich mich neulich doch an diese Serie heran: Babylon Berlin.




    Gefällt mir insgesamt ausgezeichnet. Ein schönes Sittengemälde der deutschen Reichshauptstadt Ende der 1920er Jahre (freilich teils fiktiv).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich werde in den nächsten Tagen mal nach sehen was ihr alle im Laufe dieses Threads so gesehen habt.

    Ich selbst bin werder ein Kinogeher noch sehe ich mit "hochwertiges Kino" im Fernsehen an - meist sind es Problemfilme über Leute deren Probleme mich nicht interessieren oder "cineastische Kunstwerke", die mich langweilen. Ich bin daher ein Konsument von Krimiserien - allen voran Chefinspektor Barnarbay, wo ich auch versuche zu lernen, wie man Banale Location ins rechte Licht setzt, wobei die englischen Dörfer ja eine Locationquelle sind, wie sie bei uns nicht existiert - alles wird renoviert und verbaut - aus Wien ist eine hässliche Stadt geworden (von den Sehenswürdigkeiten mal abgesehen.)

    Vom Barmaby besitze ich 29 der 30 CD Boxen mit jewiels 4 Einzelfilmen.

    Ich sehe (ebenso wie den Bullen von Tölz) die Filme weniger als Krimis (wenngleich sie auch diesem Anspruch gerecht werden - solange man das Strickmuster nicht kennt - aber auch dann ist es interessant) sondern als eine boshafte Sicht auf die Welt. - in diesem Fall de englische.

    Ich frage mich, woher die Produktion all die skurrilen Typen hernimmt. Ich habe ja damit auch nicht grade in meinem Fim gegeizt - aber hier kann ich einfach nicht mit. Vielleicht ist es aber so, dadas Fremde interessanter wirkt. Aufjeden Fall hole ich mir hier stets Anregungen zu meinem eigenen Film

    Ich bin dabe, nach etlichen Jahre, die gesamte Serie von vorne zu beginne (obwohl ich die letzten Filme (geschätzte 30 an der Zahl) noch gar nicht gesehen hab, und zwar die wo Nettels nicht mehr mitspielt, wenngleich ich sicher bin dass auch sein Nachfolger (2 Filme habe ich gesegen) ausgezeichnet istl

    Ich habe vereinzelt auch Filme anderer Krimiserien gesehen und werde gelegentlich dazu schreiben.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Knives Out – Mord ist Familiensache


    uneingeschränkt empfehlenswert


    gute Schauspieler, mit viel Liebe und Akribie aufgebautes Setting in einem alten Schloß, opulente Bilder


    Spitzendrehbuch!!


    Man informiere sich vorher NICHT im Internet, einfach reingehen, dann wird es ein wunderbarer Genuß.


    Im Kino auf großer Leinwand wirkt es besser als daheim auf noch so großem Fernseher, deshalb, wenn möglich, noch schnell in die letzten Vorstellungen.


    Ansonsten mit dem Zweitbesten zufriedengeben und den Film im April als Bluray kaufen.

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  • Nach "Die Kinder des Monsieur Mathieu" und "La Melodie - der Klang von Paris" der nächste Film nach dem gleichen Muster: Der Klavierspieler vom Gare du Nord.

    Bin ich froh, nicht noch eigens Geld für den unrealistischen, politisch korrekten Käse ausgegeben zu haben.

    Er hat Jehova gesagt!

  • Falls ich die DVD in irgendeiner Kiste finde, muss ich heute abend unbeding den berühmten Film "Der schmutzige alte Mann und die Seuche" sehen


    Er hat Jehova gesagt!

  • Diesen Klassiker (für mich einer der besten Filme aller Zeiten) könnte man ja nun unter dem Titel Die Liebe in den Zeiten von Corona neu verfilmen. :stumm:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Heute nach vielen Jahren mal wieder geschaut:



    Spartacus (1960)

    Kirk Douglas, Laurence Olivier, Jean Simmons, Charles Laughton, Peter Ustinov, John Gavin, Tony Curtis

    Regie: Stanley Kubrick


    Sogar noch besser, als ich das in Erinnerung hatte. Kuriosität am Rande: Kirk Douglas überlebte alle anderen, teils deutlich jünger, und starb erst kürzlich im Alter von biblischen 103 Jahren.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Neulich einen der Lieblingsfilme meiner Jugend wiedergesehen:



    Die Nibelungen (1967)

    Siegfried Wischnewski, Terence Hill, Uwe Beyer, Rolf Henniger

    Regie: Harald Reinl


    Licht und Schatten: Der Pappdrache wirkt heute lächerlich, Siegfried mit seinem Dauergrinsen und der Fönfrisur deplatziert - aber sobald Siegfried Wischnewski alias Hagen von Tronje die Szene betritt, ist alles vergessen, und ich bin (wie damals) hingerissen angesichts dieses Furors.

    Das, was man bei der neuen "Joker"-Verfilmung befürchtet hat, galt vielmehr für dieses Epos aus den Siebzigern: Das Böse ist hier anziehender als das Gute. Ich konnte mich damals, mit Zehn, nicht dagegen wehren, Hagen spannender zu finden als Siegfried.

    Karin Dor als Brunhild sollte ebenfalls erwähnt werden. Eine schöne, seelenvolle Frau.


    Herzliche Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • In diesen Zeiten hat man vermehrt Zeit für überlange kinematographische Monumentalwerke:



    Lawrence von Arabien (1962)

    Ich weiß nicht, ob ich diesen berühmten Klassiker zuvor überhaupt je komplett gesehen habe - wenn, dann muss das an die zwanzig Jahre her sein. Die Faszination stellt sich jedenfalls nach wie vor ein. Der große Durchbruch von Peter O'Toole, einem meiner liebsten Schauspieler überhaupt. Dirigent der Oscar-prämierten Filmmusik war Sir Adrian Boult mit dem London Philharmonic Orchestra (wobei es strittig ist, ob er wirklich alles selbst dirigiert hat).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Erstmals "The front page" in der Version von Howard Hawks (1940) gesehen. Gefällt mir teilweise sogar noch deutlich besser als Billy Wilders spätere Version ("Extrablatt").


    Er hat Jehova gesagt!

  • Dirigent der Oscar-prämierten Filmmusik war Sir Adrian Boult mit dem London Philharmonic Orchestra

    Der Sonnenaufgang in der Wüste ist für mich die schönste Filmmusik aller Zeiten!


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Jedes Jahr mindestens einmal, aber nur das Original, keinesfalls das Remake:


    Die glorreichen Sieben [Blu-ray]


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.


  • Ich freue mich auf Leonardo, zumal ich parallel die Biographie von Walter Isaacson lese.


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Erstmals "The front page" in der Version von Howard Hawks (1940) gesehen. Gefällt mir teilweise sogar noch deutlich besser als Billy Wilders spätere Version ("Extrablatt").

    Ich war auch überrascht, wie gut der ursprüngliche Front Page ist. Die Konstellation Mann/Frau passt einfach besser. Aber dafür hat man bei Mann/Mann immerhin Jack Lemmon und Walter Matthau, die schon auch großartig waren.

    ja. das Original hat Längen aber das Remake ist totaler Mist. Aber schau doch auch das Ur-Original: "die 7 Samurai" von Kurosawa.

    Darum schaue ich solche Filme wie das Remake erst gar nicht an! Ich muss aber gestehen, dass ich auch den angesprochenen "Die sieben Samurai" nicht aushalte. Dieses exaltierte Spiel Mifunes nervt einfach gewaltig.

    Birdman. Köstlich.

    Hab ich im Kino gesehen. Gute schauspielerische Leistungen. Aber mit dem Schluss kann ich nichts anfangen. Du?

  • ja, Mifune kann in den 7 Samurai etwas anstrengend wirken in seinem Overacting (analog zu seiner Gestaltung in "Rashomon"). Später trennten sich ja dann auch die Wege von Kurosawa und Mifune. Ich toleriere es einfach, weil es ein grandioser Film ist.

    Bei Birdman fand ich klasse, dass der Film komplett offenlässt, ob Birdman spinnt oder eben doch Superkräfte hat. Das ist die ironische Grundsituation, die eben am Ende nicht ganz aufgelöst werden darf.


    Hier derweil der Vater (?) des (amerikanischen) Film noir:


    Er hat Jehova gesagt!

  • Danke. Ja, mit dem Schluss hast du Recht. Ist aber manchmal auch unbefriedigend und ein bisschen feige von den Filmemachern, wenn man den Zuschauer allein lässt.

    Ungefähr so, wie wenn ein Schüleraufsatz eine wirre Handlung mit dem immer gleichen Schluss auflöst: Es war nur ein Traum!

    Da sind mir solche Filme lieber, wie du ihn zum Schluss einstellst. Die Film-Noir-Reihe liebe ich! Da stirbt der zwielichtige Held am Schluss meistens - und alles ist klar!

  • Aber schau doch auch das Ur-Original: "die 7 Samurai" von Kurosawa.

    Ja, habe ich schon mehrfach im TV gesehen, aber oft war das ohne Synchronisation, nur mit Untertiteln. Vielleicht gibt es eine synchronisierte Fassung, die ich verpaßt habe. Ich muß aber gestehen, daß Kurosawas Film auch sehr große Längen aufweist und mich bisher nicht begeistern konnte. Aber.. wie gesagt, das Lesen von Untertiteln erhöht die Begeisterung auch nicht.

    In den "Glorreichen Sieben" begeistern mich viele Szenen, nicht immer die Schießereien. Für einen Western hat der Film erstaunlich hohes Dialogniveau. Die Schlußworte von Chris (Yul Brunner) "Wir verlieren immer" sind sehr eindrücklich.


    Herzlichst La Roche


    PS Übrigens vom ähnlichen Kaliber wie "Die glorreichen Sieben" finde ich auch "Zwölf Uhr Mittags". Der hat nun wirklich keine Längen. Für mich der beste Moment in diesem Film, als Gary Cooper nach vollbrachter Arbeit verächtlich seinen Sheriffstern in den Dreck wirft, aber auch die Überwindung von Grace Kelly bei der Szene, als sie ihrem Mann das Leben rettet und einen der "Ganoven" erschießt, und das als Quäkerin.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Der Sonnenaufgang in der Wüste ist für mich die schönste Filmmusik aller Zeiten!

    Ich bin geneigt, Dir beizupflichten. Die ist wirklich unter den besten überhaupt. Maurice Jarre bekam nicht grundlos dreimal den Oscar (neun Nominierungen) und vier Golden Globes (zehn Nominierungen). In der Klasse gibt es nicht allzu viele Komponisten von Filmmusik.

    Hier die Ouvertüre des Films (ich liebe ja Filme, die noch eine solche besaßen, leider völlig aus der Mode gekommen):


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Ich bin geneigt, Dir beizupflichten. Die ist wirklich unter den besten überhaupt. Maurice Jarre bekam nicht grundlos dreimal den Oscar (neun Nominierungen) und vier Golden Globes (zehn Nominierungen). In der Klasse gibt es nicht allzu viele Komponisten von Filmmusik.

    Danke, Eure Majestät,


    die Filmmusik spielte bei meiner Beurteilung eines Spielfilms eine große Rolle, und die besonderen Komponisten sind dabei neben Jarre (auch Dr. Shiwago stammt aus seiner Feder) Dmitri Tiomkin (Zwölf Uhr mittags, Duell in der Sonne, Alamo, auch 55 Tage in Peking) , Bernard Herrmann (besonders bei Hitchcock), John Williams, Martin Böttcher (das kann nur einer verstehen, der die Karl May-Filme liebt), Nina Rota (nur wegen La Strada), evtl. noch John Barry (wegen Jenseits von Afrika, obwohl die schönste Musik dieses Filmes der 2. Satz von Mozarts Klarinettenkonzert ist). Und nicht zu vergessen den Komponisten der Filme "Vom Winde verweht" und "Casablanca" - Max Steiner.

    Es gibt sehr viele tolle Filmkomponisten und tolle Filme.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Das blöde an Filmen, in denen Veronica Ferres mitspielt, ist oft der Umstand, dass Veronica Ferres mitspielt. Auch sonst ist der Film stellenweise ärgerlich und unfreiwillig komisch.


    Er hat Jehova gesagt!

  • Das blöde an Filmen, in denen Veronica Ferres mitspielt, ist oft der Umstand, dass Veronica Ferres mitspielt.

    Da ist etwas dran. Am besten fand ich sie noch in dieser auch sonst gelungenen Verfilmung:



    Kürzlich erstmals gesehen und sehr angetan:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões



  • Dieser Film von 2018 handelt vom Leben von Maria Stuart, Königin von Schottland, und ihrer Beziehung zu Elisabeth I. von England. Im Fokus stehen die turbulenten Jahre von Marias tatsächlicher Regierung zwischen 1561 und 1567. Der Film hat durchaus seine Meriten, auch wenn er historisch nicht sonderlich akkurat daherkommt. Wirklich ärgerlich aber, dass man Thomas Randolph, den englischen Botschafter am schottischen Hof, mit einem schwarzen Schauspieler besetzte - das ist in dieser Form einfach unvorstellbar. Diese ahistorisch oktroyierte nachträgliche Political correctness in Historienfilmen muss man in den letzten Jahren vermehrt feststellen (so eine schwarze Margarete von Anjou in The Hollow Crown und ein schwarzer Inspektor Javert in der jüngsten BBC-Verfilmung von Les Misérables). Ich persönlich halte davon gar nichts. Es beschönigt die tatsächlichen seinerzeitigen Sachverhalte.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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