welchen Film schaut ihr gerade / in Kürze / mit momentaner Unterbrechung ?

  • Wir sahen am Wochenende diesen hier:



    Wunderbar. Nun mochte ich die Arbeit von Anselm Kiefer - natürlich - schon vorher, aber der Film hat den dringenden Wunsch befördert, doch mal nach Barjac zu fahren. Insgesamt ist der Film für mich eine zugewandte, durchaus auch spielerische Hommage an Kiefer. Persönlich mochte ich diesen hier



    - der natürlich ganz anders ist - fast noch lieber. Jedenfalls werde ich diesen mal wieder schauen müssen.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Den habe ich vor ein paar Tagen gesehen, um auf Botschafter des Friedens 2 vorbereitet zu sein, der sewit ein paar Tagen im Kino läuft, und den gestern im Kintop bei uns um die Ecke 10 Zuschauer sahen, die sich wie Bolle amüsierten. Der erste ist übrigens auch in der 3sat-Mediathek vorhanden, da kann man ihn ohne finanziellen und logistischen Aufwand betrachten.
    Beide Filme sind sehr unterhaltsam und witzig. Beide erzählen ziemlich abgedrehte, aber gut gebaute, Geschichten mit witzigen Dialogen und überraschenden Wendungen. Die Schauspieler (vor allem Hübchen, Glatzeder, Gwisdek im ersten und einfach umwerfend Harfouch und Thalbach im zweiten) sind allesamt grandios, und dieser Tatsache ist es wohl zu verdanken, dass beide Filme an einigen Stellen zu einem ganz unverhofften Ernst und geradezu Tiefe finden. Vor allem der zweite Teil hat sehr berührende Passagen und wird schließlich bei allem Klamauk zu einer sehr zarten Reflexion über das Altern. Nichtsdestoweniger kann man sich scheckig lachen. Ich werde mir beide sehr bald noch einmal ansehen.

  • Kurz reingeschaut und direkt gewundert, warum der Kurfürst als ungebildeter Idiot dargestellt wird. Ein paar Beiträge zu diesem Film werden sich hier ja wahrscheinlich findenlassen.


    Er hat Jehova gesagt!


  • Vor einiger Zeit nach langem wieder gesehen: "Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens" von F. W. Murnau von 1922. Nicht nur die für mich bis heute überzeugendste Filmadaption des Romans von Bram Stoker (wenn auch inoffiziell und von der Stoker-Witwe jahrelang bekämpft), sondern auch einer der größten Stummfilme. Ein ästhetisches Meisterwerk, dessen Zeitlosigkeit gerade im Vergleich mit den frühen Tonfilmadaptionen mit Bela Lugosi (1931) und Christopher Lee (1958) herauskommt. Letztere sind für meine Begriffe arg angejahrt und fast nur noch aus historischem Interesse von Belang. Allein die wiederhergestellte Filmmusik von Hans Erdmann, die den sinfonischen Charakter formidabel unterstreicht, ist es wert, gehört zu werden. Man sollte unbedingt die hier gezeigte, von der Murnau-Stiftung 2005/06 aufwendig restaurierte Fassung wählen, die die Bildqualität in geradezu spektakulärer Weise optimiert und die von Murnau intendierte Viragierung in verschiedenen Farbtönen berücksichtigt. Die Filmmusik wurde in diesem Zusammenhang mit dem RSO Saarbrücken unter Berndt Heller eingespielt.


    Ein Wort zu den späteren Verfilmungen von Werner Herzog mit Klaus Kinski (1979) und von Robert Eggers (2024): Beide sind für meine Begriffe aus den gegensätzlichsten Gründen misslungen. Herzogs Adaption ist in ihren kontemplativen Art über weite Teile einschläfernd. Nur mit Überwindung gelang es, den Streifen ohne rettenden Abbruch durchzustehen. Die neueste Version ist hingegen oberflächlich effekthascherisch und ohne erkennbaren Sinn abstoßend. Amerikaner nennen dergleichen wohl "Trash".

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões



  • Bereits vor geraumer Zeit gesehen: "The Zone of Interest".


    "Hedwig Höß heißt ihre Mutter willkommen. Es ist deren erster Besuch in der stuckverzierten Villa, in der Hedwig zusammen mit ihren Kindern und ihrem Mann Rudolf lebt. Die Familie Höß scheint in einer Bilderbuchidylle zu leben. Nur abseits der Grundstücksmauern wird klar, dass hier - am Rande des Vernichtungslagers Auschwitz - die Hölle auf Erden ist..."


    Ein überaus beklemmender Film, der auf die unmittelbare Darstellung des Grauens verzichtet, sich auf die alles ausblendende vermeintliche Idylle der Familie Höß konzentriert und dafür umso bezwingender ist. Von seiner Wirkung her auf einer Höhe mit "Holocaust - Die Geschichte der Familie Weiss" und "Schindlers Liste". Filmische Mahnmale, die uns gerade dieser Tage zu denken geben sollten. Es gab 2024 den Oscar für den besten internationalen Film und den besten Ton.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Wir schauen mal wieder dieses Nolan-Meisterwerk. Haut mich immer wieder um ,in Sachen Bildsprache, Handlungslogik und Emotionsgehalt!


    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Im Kino: Maria



    Maria Callas lebt zurückgezogen in ihrer Pariser Wohnung, umsorgt von ihrem Butler Ferruccio und ihrer Haushälterin Bruna. Durch ihren Tablettenkonsum befindet sich Maria in ihrer ganz eigenen Realität. Ein Journalist erscheint und will ein Interview mit ihr machen. Doch als Zuschauer weiß man schnell, dass dieser nur in ihrer Fantasie existiert. Schließlich heißt der Mann Mandrax ... genauso wie das Medikament, welches sie einnimmt. Sie lebt in ihrer glanzvollen Vergangenheit, begehrt vom Publikum und Onassis, und versucht gleichzeitig ihre harte Kindheit in Griechenland zu verarbeiten. Und sie nimmt wieder Gesangsstunden, doch die Stimme ist lange nicht mehr das war sie einst war ...

    Der ruhig erzählte und atmosphärisch dichte Film, inszeniert von Pablo Larrain, wird ganz von Angelina Jolie getragen, die ein eindringliches Rollenportrait abliefert. Sie schafft es sogar den Akzent und ganz eigenen Tonfall der Callas zu treffen. Dafür kassierte sie Nominierungen für den Golden Globe Award als beste Drama-Schauspielerin sowie für den Critics Choice Award. Die allgemein erwartete Oscar-Nominierung blieb überraschenderweise hingegen aus.

    Sehenswert!




    Gregor

  • Haut mich immer wieder um ,in Sachen Bildsprache, Handlungslogik und Emotionsgehalt!

    Vor allem: ohne langweilige, überflüssige Fights ... soweit ich mich erinnere, was das Ende sehr gelungen: kurzer Prozess. Amen. So gehört das. Oder war das doch ein anderer Film?

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)

  • Vor allem: ohne langweilige, überflüssige Fights ... soweit ich mich erinnere, was das Ende sehr gelungen: kurzer Prozess. Amen. So gehört das. Oder war das doch ein anderer Film?

    In der Tat kommt der Film völlig ohne Geballer und überflüssige Fights aus. Darum geht es quasi überhaupt nicht.

    Das Ende ist sehr berührend: Cooper trifft auf seine Tochter, die durch die relativ vergangene Zeit nun viel älter ist als er selber.

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

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  • Zur Zeit ist der achtteilige Verdi-Fetzen aus den 1980ern via YT anschaubar:




    Schnell kucken, bevor wieder Recht vor Gnade waltet ... *flöt*

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)