welchen Film schaut ihr gerade / in Kürze / mit momentaner Unterbrechung ?

  • Gestern endlich gesehen:



    Cronenbergs Filme haben mich bisher nicht interessiert (Ausnahme: Crash mit seiner morbiden Atmosphäre), aber ich schätze Viggo Mortensen. Seine Leistung in HOV bestätigt meine Meinung.


    Daher heute abend auf dem Programm:





    Weiter eingetrudelt und für die nächsten freien Abende angesetzt:




    Philip Seymour Hoffman gehört neben William H. Macy zu meinen bevorzugten US-Schauspielern. Beide haben es nie so ganz ins Rampenlicht geschafft, spielen dafür lieber in interessanteren Filmen (meistens jedenfalls) und liefern stets eine überzeugende Leistung ab.





    Branagh und Shakespeare sind gewöhnlich eine gute Kombination.




    Mehr auf Verdacht gekauft, weil sich die Kritik auf Amazon.co.uk interessant anhörte:




    Ein Geheimtip von mir ist dieser undercover cop thriller:



    Ohne Schießereien, Autojagden und wilden Stunts, stattdessen glaubwürdige Porträts von den Problemen zweier Polizisten im Kampf gegen einen Drogenhändler.



    Aus den USA, Criterion Collection:



    Schon Mishimas Kurzgeschichte gleichen Titels hat mich tief beeindruckt, auf seine eigene Verfilmung bin ich sehr gespannt.

  • Zitat

    Original von Uwe Schoof
    Gestern Abend habe ich wieder mal Coppolas Film "Dracula" gesehen.



    Für mich die beste Dracula-Verfilmung überhaupt (gerade wegen der sonst oft unterschlagenen erotischen Komponente) neben der klassischen Verfilmung von George Melford (back to back mit Brownings Version gedreht, tagsüber nutzte Browning die Sets, nachts die Crew von Melford) und Murnaus Nosferatu.

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  • Wieso sollten Männer dafür keine Toleranz aufbringen? Ich schaue heute auch was mit (einem) geflügelten Wesen (und meine Frau ist nicht nur tolerant, sondern gleichfalls begeistert):



    :jubel: :jubel: :jubel: - Ist ja auch Tim Burton... :faint:


    Naja, ich bin ja schließlich unter drei Schwestern groß geworden...


    Viele Grüße,
    Medard

  • Lieber Robert,


    Wie ist den der "Eastern Promises"? Den habe ich noch nicht gesehen. "A History of Violence" fand ich nicht nur von der schauspielerischen Leistung des Hauptdarstellers sehr beindruckend, sondern insbesondere wie hier die Lust an der Gewalt und das Eingeholt-Werden vom Zirkel der Gewalt, aus dem kaum auszubrechen ist, dargestellt wird. Das sehr Hollywood-mäßige Ende, der einsame Held löst das Problem vigilantisch, fand ich hingegen etwas enttäuschend.


    Auch sonst ein schönes Programm, von dem ich mir alles auch ein zweites mal anschauen könnte, außer "Once", aber auch der hat hübsche Stellen.


    :hello: Matthias


    P.S: Das gilt natürlich auch für den großartigen SLAUGHTERHOUSE 5, und "Dänische Delikatessen" fand ich auch makaber, aber wirklich komisch. Neben "In China essen sie Hunde" ist in der Art, makabrer dänischer "Action-" und Gangster-Filme noch besonders gut:"The Good Cop". Aber es gibt noch eine ganze Reihe dieser Art aus DK.

  • Zitat

    Original von Matthias Oberg
    "A History of Violence" fand ich nicht nur von der schauspielerischen Leistung des Hauptdarstellers sehr beindruckend, sondern insbesondere wie hier die Lust an der Gewalt und das Eingeholt-Werden vom Zirkel der Gewalt, aus dem kaum auszubrechen ist, dargestellt wird. Das sehr Hollywood-mäßige Ende, der einsame Held löst das Problem vigilantisch, fand ich hingegen etwas enttäuschend.


    Ein IMO unglaublich verstörender Film, weil die Gewalthaftigkeit der Gewalt in ihrer ganzen Vehemenz und Konsequenz gänzlich ungeschönt ins Bild gerückt wird; weil Gewalt und Verletzung unvermittelt und unverstellt in die Szenerie hineinbricht und das vordergründig beschauliche Leben des Protagonisten in seiner scheinheilen Welt permanent und nachhaltig unterminiert.
    Der Schluß ist dann tatsächlich ein bissel amerikanisch-versöhnlich. Aber der gute Cronenberg ist schon ein ganz ein GROSSER...


    Wie findet ihr eigentlich Cronenbergs "Crash"?


    Viele Grüße,
    Medard

  • Hallo,


    ich finde es erstaunlich, was Cronenberg in den letzten Jahren gelungen ist. Mit Ausnahme der "Fliege" hatte ich eigentlich nicht erlebt, dass er ein breiteres Publikum erreicht, geschweige denn kommerziell erfolgreich war. Seine kompromisslose Linie verließ er nie: Gewalt, physische und psychische Deformation, Kritik am Zustand der Gesellschaft - diese Sujets ließ er eigentlich nie aus den Augen. Frühe Genrefilme wie "Scanners" oder "Videodrome", eine der wenigen gelungenen Stephen King-Verfilmungen mit "Dead Zone" oder auch extrem bizarre Werke wie "eXistenZ" und "Naked Lunch" - meistens bediente er sich des Horror-Genres (sieht man von letztgenanntem Film ab), um seine Themen zu transportieren.


    Und nun mischte er mit "History of Violence" und "Eastern Promises" das Thriller-Genre auf. Im Grunde ist er sich inhaltlich treu geblieben, auch ästhetisch in all seiner Radikalität. Dennoch sind seine Filme scheinbar in der Mitte angelangt, selbst Oscar-Nominierungen gab es. Und mit Viggo Mortensen scheint er so jemanden gefunden zu haben, wie es Robert De Niro in den 70ern für Scorsese war. Angeblich sollen weitere Zusammenarbeiten folgen. Ich hoffe es sehr, denn die nüchternen und doch gleichzeitig unverkennbaren und durchdachten Bilder Cronenbergs gepaart mit der extremen Aneignung der Rollen durch Mortensen sind für mich momentan mit das spannendste und explosivste im derzeitigen Film.


    LG
    B.

  • Zitat

    Original von Klawirr


    Ein IMO unglaublich verstörender Film, weil die Gewalthaftigkeit der Gewalt in ihrer ganzen Vehemenz und Konsequenz gänzlich ungeschönt ins Bild gerückt wird; weil Gewalt und Verletzung unvermittelt und unverstellt in die Szenerie hineinbricht und das vordergründig beschauliche Leben des Protagonisten in seiner scheinheilen Welt permanent und nachhaltig unterminiert.
    Der Schluß ist dann tatsächlich ein bissel amerikanisch-versöhnlich. Aber der gute Cronenberg ist schon ein ganz ein GROSSER...


    Es ist meiner Meinung nach in beiden Thrillern der entscheidende Faktor für die Wirkung des Films, daß die Gewalt wirklich ganz unvermittelt in eine für den normalen Zuschauer vertraute Welt hereinbricht.


    In beiden Filmen verwendet Cronenberg einige Szenen auf die Schilderung der Alltagswelt, in der die "guten" Protagonisten leben, bis dann das Lauernde, Gewalttätige, Grausame diese Welt zerstört. In AHOV wird Mortensen von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt, in EP ist es eine Parallelwelt, in die Naomi Watts hineingerät.


    Ich finde allerdings das Ende von EP kommerzieller als das von AHOV, wo es nur konsequent ist, wenn sich Mortensen seiner gewalttätigen Vergangenheit stellt.


    Ganz persönlich hätte ich in beiden Filmen ein tragisches Ende vorgezogen, während Cronenberg letztlich bei einer Form des Happy End bleibt. Deshalb ragen die beiden Filme wohl deutlich aus der Masse einschlägiger kommerzieller US-Produktionen hervor, wirklich "aufmischen" können sie das Genre aber nicht. Da haben die Japaner und HK-Chinesen die Nase vorn...


    Ernsthaft verstörend war die Frisur von Mortensen in EP... 8)

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  • Diese Woche gesehen und nicht wirklich begeistert gewesen.... um ehrlich zu sein: LANGWEILIG



    Nächste Woche auf dem Plan (aus lokalpatriotischen Gründen)



    LG
    Rosenkavalier


  • Na ja, der Lokalpatriotismus wird bei dem Film wohl weniger bedient, aber IN BRUGES ist ein sehr lohnender Gangsterfilm, der bei uns leider viel zu wenig Beachtung fand.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Zitat

    Original von Jacques Rideamus


    Na ja, der Lokalpatriotismus wird bei dem Film wohl weniger bedient, aber IN BRUGES ist ein sehr lohnender Gangsterfilm, der bei uns leider viel zu wenig Beachtung fand.


    :hello: Jacques Rideamus


    Ja, ich weiß, den "Lokalpatriotismus" hätte ich wohl besser in ".." gesetzt. Ich war übrigens auch noch gar nicht in Brügge........Aber alle Expats, die den Film hier im Kino gesehen haben, waren begeistert.


    LG
    Rosenkavalier

  • Zitat

    Original von Rosenkavalier
    Diese Woche gesehen und nicht wirklich begeistert gewesen.... um ehrlich zu sein: LANGWEILIG




    So verschieden sind die Geschmäcker: Ich fand ihn überhaupt nicht langweilig. Nur das Ende hat mir nicht besonders gefallen. Es handelt sich zwar um eine durchaus schon oft filmisch umgesetzte Serienkiller-Geschichte. Aber ich finde, die Sets, die historischen Zusammenhänge und nicht zuletzt das Parfüm als Aufhänger heben den Film aus der üblichen Kost dieses Genres heraus.

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  • Lohnt denn der Film auch wegen der darstellerischen Leistung?


    Bisher war ich von Colin Farrell - abgesehen von der IMO sehr guten Leistung in Tigerland - eher enttäuscht. Vielleicht lags am Drehbuch, aber z.B. in Phone Booth (Nicht auflegen!) machte er einen recht blassen Eindruck.....


    :hello:
    Wulf

  • Ich bin auch kein Colin Farrell-Fan, aber in dem Film ist er schon o.k., zumal die Rolle seinem Phlegma entgegen kommt.


    Wegen ihm sollte man den Film aber nicht sehen, sondern wegen der Regie und vor allem wegen des tollen Buches.


    :hello: J. R. II

  • "Der moderne Komponist darf seine Werke einzig und allein auf der Grundlage der Wahrheit schreiben."
    Claudio Monteverdi


    "Der Komponist komponiert erstens für sich selbst und zweitens für das Publikum; aber für ein ideales Publikum und nicht für das...welches real existiert"
    Nikolai Rimski-Korsakow


    "Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche."
    Gustav Mahler

  • Liebe Cavaliera, der Film ist klasse und wird Dich begeistern-total abgefahren auf die feine englische Art. Die Belgis kommen eigentlich noch ganz gut weg... fidne ich jedenfalls..... :D


    Was Brugge, Venedig des Nordens, oder auch"Bruges la morte" angeht: fast so romantisch wie das Echte, fast so teuer,fast so voll, fast so viel Wasser, fast genauso schlechte und überteuerte Restos , leider nciht fast soviele Kunstschätze und leider schon gar keine fast so schöne Sprache: aber gemütlich, überschaubar, besseres Bier und bessere Fritten und sonst einfach schön.
    Da MUSST Du baldigst hin und wie der Film dir zeigen wird: am Besten an Weihnachten. Vergiss dann aber deine Flinte nicht..... :lips:


    F.Q.

  • "Der moderne Komponist darf seine Werke einzig und allein auf der Grundlage der Wahrheit schreiben."
    Claudio Monteverdi


    "Der Komponist komponiert erstens für sich selbst und zweitens für das Publikum; aber für ein ideales Publikum und nicht für das...welches real existiert"
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  • Von Samstag bis Donnerstag arbeitete ich mich durch dieses Monumentalwerk deutscher Fernsehgeschichte:




    Dazu später mehr.



    Philipp

  • Moin,


    bei uns läuft zur Zeit in Häppchen:


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Damit kann man ganz hervorragend die Zeit überbrücken, bis endlich



    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    erscheint, obwohl schon im TV gesehen. Dort soll ja dann auch bald die 4.Staffel laufen.

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Hallo zusammen,


    zuletzt gesehen:



    Mal eine amerikanische Komödie, bei der auch ich meinen Spaß beim Ansehen hatte! :jubel:
    Leider haben wir nicht dir hier abgebildete neue DVD-Ausgabe, sondern noch eine alte ohne englische Tonspur - dabei hätten wir lieber die Originalstimmen gehört...


    und:



    Nachdem ich von Bernardo Bertolucci bisher mit Ausnahme von "Der letzte Kaiser" nichts kannte, so hat dieser Film auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht. Andere seiner Filme scheinen ja noch provokanter zu sein, als dieser hier. Vielleicht wagen meine Frau und ich uns erst mal an so etwas, wie "Himmel über der Wüste" ran, und nicht gerade direkt an "Der letzte Tango in Paris"....


    Viele Grüße
    Frank

    From harmony, from heavenly harmony
    this universal frame began.

  • Zitat

    hm, als letztes kurosawas tsubaki sanjuro (1962) war eine echte enttäuschung.


    Sanjuro fand ich persönlich ausgezeichnet, wenn auch nicht so gut wie Yojimbo ...


    Zitat

    Vielleicht wagen meine Frau und ich uns erst mal an so etwas, wie "Himmel über der Wüste" ran, und nicht gerade direkt an "Der letzte Tango in Paris"....


    Den letzten Tango in Paris habe ich gesehen, der ist nicht wirklich extrem, lediglich sehr intensiv; besonders Brando gibt alles ...

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  • Es gibt also interessante Komödien, bei denen man nicht nur lachen, sondern auch mit- und nachdenken kann.
    Die Handlung ist scheinbar simpel: Spitzenschauspielerin und Filmregisseur waren einmal ein Paar, trennten sich, treffen wieder aufeinander. Und sie mag ihn gar nicht mehr. Da dürfte zu viel Porzellan zu Bruch gegangen sein.
    Aber so allmählich ändert sich das Bild. Dann kommt es zu einer einfach wunderbaren Liebesszene. Und der Schluss ist... - den teufel werd' ich tun, und mehr verraten.


    Nur soviel: Endlich einmal keine verknallten Teenies, sondern Menschen, die nicht mehr jung sind und dennoch im Leben stehen. Fast ein wenig "Was das Herz begehrt", aber auf die französische Art, sehr geschmackvoll, herrlich fotografiert, mit einem teilweise literarischen Dialog. Dazu Jean Rochefort und Charlotte Rampling in den Hauptrollen - was will man mehr...?


    :hello:

    ...

  • Lieber Edwin,


    vielen Dank für den Hinweis auf diesen Film, denn ich noch gar nicht kenne. Habe ihn gleich mal im Internet bestellt.


    Für was Tamino doch alles gut ist - oder schlecht, wenn man an das Konto denkt, geht es doch jetzt nicht nur um Musik, sondern auch um Filmlücken.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Lieber Frank, wenn ihr wirklich den letzten Tango ansehen wollt, stellt eine Flasche besten Whisky bereit!
    Das ist einer der deprimierendsten Filme, die mir je untergekommen sind, da kann man sich nur noch betrinken!


    Den von Dir empfohlenen "Träumer" kenne ich noch nciht- lohnt sich das?
    Braucht man dazu auch Whisky oder reicht ein guter Rotwein?


    Lieber Edwin, ja der Film lohnt sich wirklich und ich sehe auch sehr gerne Filme, die Menschen in mittleren und älteren Jahren zeigen und nciht nur aufpolierte Twens.


    Ich habe gerade gesehen:




    Ganz vage erinnert das an "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" ist aber deutlich bissiger und zynischer.


    Wie hier alle Klischees gegen den Strich gebürstet werden und am Ende aus der grösstmöglichen Katastrophe doch noch etwas Brauchbares wird- c'est pas mal!


    Fairy Queen

  • Hier passt nur einer von den ganz salzigen Malts:






    Bryan Forbes' unter die Haut gehendes Werk (1961) über drei Bauernkinder in Lancashire, die einen flüchtigen Schwerverbrecher anhand der stets gepredigten Erkennungsmerkmale eindeutig als Jesus identifizieren und ihm bis zum letztlich unvermeidbaren Showdown mit den Häschern auf dem Hof heimlich Asyl gewähren.


    Mehr als untermalt wird der Film von der ohrgängigen (das main theme geht nimmer raus) Musik Sir Malcolm Arnolds.


    Andrew Lloyd Webber hat 1996 aus dem Stoff ein Musical gebastelt, über dessen Erfolg ich so wenig weiß, dass ich mir nicht vorstellen kann, es hätte allzuviel davon gehabt.



    audiamus



    .

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