Antonio SALIERI [Mozartfreie Zone]

  • Ich werde mich demnächst mit der unseligen Legende beschäftigen, welche behauptet Salieri habe Mozart vergiftet - eine Lüge von exorbitanter Dreistigkeit und ein Appell an die Dummheit der Menschheit. Und er hat sein Ziel weiß Gott nicht verfehlt......

    Aber hat nicht Salieri diese Behauptung selber aufgestellt? Und muß man sich dann wundern, wenn sie von interessierter Seite, nämlich derjenigen, die Mozart näher standen, aufgegriffen wird? Daß die Behauptung von einem Kranken, einem Dementen kam, hat damals nicht interessiert. Muß man sich wundern, wenn sich so etwas festsetzt - bis heute?

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    MUSIKWANDERER

  • Zitat

    Aber hat nicht Salieri diese Behauptung selber aufgestellt?


    Nein - Salieri hat das nicht getan.
    Man hat kolportiert, dass er es gesagt hätte.
    Salieri wurde es nicht erspart noch an seinem totenbett davon zu erfahren und er hat es kommentiert. Ich zitiere hier ausnahmsweise WIKIPEDIA - der Einfacheit halber


    Zitat

    Die beiden Pfleger Salieris, Gottlieb Parsko und Georg Rosenberg, wie auch sein behandelnder Arzt Dr. Joseph Röhrig bezeugten jedoch schriftlich, dass er nichts dergleichen geäußert habe und mindestens einer von ihnen während dieser Zeit immer in seiner Nähe gewesen sei. Salieris früherer Schüler Ignaz Moscheles, der den Sterbenden noch kurz vor seinem Tod besucht hatte, berichtet in seiner Autobiographie gar von einer entschiedenen Zurückweisung dieses Vorwurfs durch den zu Unrecht Beschuldigten: „Sie wissen ja – Mozart, ich soll ihn vergiftet haben. Aber nein, Bosheit, lauter Bosheit, sagen Sie es der Welt, lieber Moscheles; der alte Salieri, der bald stirbt, hat es Ihnen gesagt.“


    Von einem Geständnis kann also nicht die Rede sein.
    Viele Autoren - auch ich an anderer Stelle - haben dies schon mit eigenen Worten gesagt - aber es war völlig sinnlos
    Gerüchte von bösartigen dummen Leuten in die Welt gesetzt - und an ebensolche gerichtet verfehlen NIE das Ziel und sind langlebig und zäh. Schon in Rossinis "Barbiere" - und auch in dessen Vorgängerversion von YX - beide nach Beumarchais - wissen das in der Arie "La Calunnia e un venticello! ("Verleumdungsarie") trefflich zu beschreiben.


    Ebenso dumm wie falsch ist die Behauptung, Salieri sei ein "mittelmäßiger" Komponist gewesen, der auf das "Genie Mozart" eifersüchtig gewesen sei. ich habe das noch nie so radikal formuliert - aber vielleicht ist es notwendig um auf Gehör zu stossen.


    Salieri war zu Lebzeiten in der Tat erfolgreicher als Mozart - uns es herrschte vielleicht eine gewisse Rivalität zwischen den beiden - aber keine - wie oft behauptet wird "Feindschaft" Wenn Mozart in einigen Briefen nicht gerade schmeichelhaft über Salieri schreibt, dann möchte ich ins Gedächtnis rufen, daß Mozart nicht nur intolerant war (wie viele erhaltene Briefe bezeugen) sondern auch ungerecht, eitel und anmassend war. Seine "Verdikte" über komponierende Zeitgenossen sprechen da eine deutliche Sprache.


    Zum Thema über das Verhältnis "Mozart vs. Salieri" und Salieris Verdienste Auszeichnungen und Leumund zeit seines Lebens - demnächst in diesem Thread


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Neben seinen sonstigen Aktivitäten war Salieri auch ein gesuchter Lehrer. Auch Constanze Mozart schenkte ihm ihr Vertrauen und schickte Mozarts Sohn, Franz Xaver zu ihm "in die Lehre"


    Die Liste von Salieris Schülern - sie ist von WIKIPEDIA entliehen und stellt nach deren Aussage nur ein Auswahl dar - ist wohl Zeugnis genug, welche Bedeutung Salieri zu Lebzeiten hatte. Wir finden neben zahlreichen bekannten Namen auch einige unbekannte. Ich werde mich bemühen, dass binnen eines Jahres die meisten von denen im Forum erwähnt werden....

    Ignaz Aßmayer
    Marianne Auenbrugger
    Ludwig van Beethoven
    Carl Blum
    Antonio Casimir Cartellieri
    Catarina Cavalieri
    Luigi Cherubini
    Carl Czerny
    Joseph Leopold Edler von Eybler
    Johann Gänsbacher
    Anton Haizinger
    Ferdinand Louis Joseph Hérold
    Johann Nepomuk Hummel
    Anselm Hüttenbrenner
    Jan Antonín Koželuh
    Franz Liszt
    Giacomo Meyerbeer
    Anna Pauline Milder-Hauptmann
    Ignaz Moscheles
    Franz Xaver Wolfgang Mozart
    Auguste Mathieu Panseron
    Maria Theresia Paradis
    Benedict Randhartinger
    Anton Reicha
    Carl Gottlieb Reißiger
    Girolamo Salieri
    Leopold Schefer
    Louis Schlösser
    Franz Schubert
    Simon Sechter
    Joseph Seipelt
    Joseph Hartmann Stuntz
    Franz Xaver Süßmayr
    Franz Tausch
    Ignaz Umlauf
    Caroline Unger
    Johann Michael Vogl
    Joseph Weigl
    Franz Wild
    Peter von Winter


    mit freundlichen Grüßen
    aus Wien
    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Ich bin erstaunt: Die Anzahl der erhältlichen Aufnahmen mit Werken Antonio Salieris (1750-1825) ist recht klein.
    So ist es begrüssenswert, dass die Weltersteinspielung des Requiems c-Moll vorliegt. Sie kam bereits 2010 als SACD auf den Markt.
    Gulbenkian Chorus & Orchestra aus Lissabon mit Lawrence Foster am Dirigentenpult zeichnen für die Interpretation verantwortlich.


    Auf die durch Alfred Schmidt in Beitrag 63 erwähnten Verdienste Salieris als Lehrer nimmt auch die Werkzusammenstellung Bezug. Ludwig van Beethovens Meeresstille & glückliche Fahrt op. 112 sowie Franz Schuberts Intende Voci D. 963 sind enthalten. Beide Komponisten waren Antonio Salieris Schüler.
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    Ich bin soweit, in meinen Beiträgen Rechtschraibfehler stehen zu lassen als menschlicher Protest gegen die perfekte KI-Welt.



  • Zitat

    Ich bin erstaunt: Die Anzahl der erhältlichen Aufnahmen mit Werken Antonio Salieris (1750-1825) ist recht klein.


    Das liegt vermutlich an einer falschen Erwartungshaltung. Durch die berühmte Geschichte der Rivalität zwischen Mozart und Salieri ist vermutlich der Eindruck entstanden, deren kompositorische Schwerpunke seien ähnlich gewichtet. Das ist aber nicht der Fall. Salieris Instrumentalschaffen ist vergleichsweise gering, seine Domäne war die Oper - und hier lag er wirklich mit Mozart im Clinch. Vor allem in Bezug auf Libretti von Da Ponte. Daponte ein gewitzter Schlaukopf, intrigant, vorzüglicher Diplomat und Psychologe schaffte es immer wieder jedem der beiden einzureden, daß er gerade für ihn das bessere Libretto ausgewählt hatte...
    Salieri schieb an die 40 Opern von denen ich hier einige aufzähle. 5 oder sechs wurden bereits auf Tonträger verewigt, einiges auch auf DVD/Blue ray -Disc


    Don Chisciotte alla Nozze di Gamaze (1770)
    Le Donne Letterate (1770)
    L' aMore innocente (1770)
    Armida (1771)
    La moda ossia I scompigli domestici (1771)
    La Fiera di Venezia (1772)
    La Secchia rapita (1772)
    Il Barone di rocca antica (1772)
    La Locandiera (Wien 1773)
    La Calamitá de cuori (1774)
    La finta scema (1775)
    Delmita e Dalmiso (1776)
    L´Europa riconosciuta (Mailand 1778)
    La Scuola del Gelosi (Venedig 1778)
    Il Talismano (Mailand 1779 - Revision in Wien 1788)
    La dama pastorella (Rom 1780)
    Der Rauchfangkehrer (Wien 1781)
    Semiramide (München 1782)
    Les Danaides (Paris 1784)
    La Grotta die Trofonio (Wien 1785)
    Le Horaces Paris (1786)
    Tarare (oder) Axur, Re die Ormus (1787)
    Prima la Musica, poi le Parole (Wien 1786)
    Il Pastor fido (1789)
    Catilina (1790/92) -(Uraufführung Darmstadt 1994)
    Il Mondo alla roveschia (1795)
    Palmira, Regina di Persia (1795)
    Eraclito e Democrito (1795)
    Il Moro (1796)
    Falstaff (Wien 1799)
    Angiolina (Wien 1800)
    Caesare in Farmacusa (1800)
    Annibale in Capua (Triest 1801)
    Die Neger (1804)


    Hoffen wir, daß das Wirken Salieris in Zukonft noch besser auf Tonträger dokumentiert wird.....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Lieber Alfred_Schmidt


    Eine "Best Of"-Zusammenstellung aus Salieris Opern stellen Bearbeitungen für Harmoniemusik-Ensemble dar, die Johann Nepomuk Went (1745-1801) erstellt hatte. Auf dieser CD, die das Consortium Classicum eingespielt hat, findet sich Musik aus den Opern
    La grotta di Trofonio,
    Axur, Re d'Ormus,
    Palmira, Regina di Persia


    Der verstorbene Dieter Klöcker hatte aus dem Esterhazy-Archiv das Notenmaterial übermittelt bekommen, wo noch weitere Perlen der Harmonie-Musik Literatur archiviert sind.
    Der Booklet-Text informiert vorbildlich über die Bedeutung des Genres Harmoniemusik in der Zeit der Wiener Klassik.
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    Ich bin soweit, in meinen Beiträgen Rechtschraibfehler stehen zu lassen als menschlicher Protest gegen die perfekte KI-Welt.



  • Ich glaube, daß biographisch und historisch schon das meiste über Salieri abgehandelt ist. Umso erfreulicher, wenn quasi aus heiterem Himmel Veröffentlichungen von Werken angekündigt werden, von denen ich nicht mal gewusst habe, dass es sie gibt: Lieder von Salieri - natürlich in italienischer Sprache. Eigentlich nicht unbedingt natürlich, denn Salieri sprach fließend deutsch.Die gezeigte CD wird in den ersten Septembertagen 2014 verfügbar sein. In die Klangbeispiele kann bereits jetzt hineingehört werden. Natürlich hätte man die Nachricht auch bei den "künftigen Neuerscheinungen " posten können - aber ich glaube, daß Salieri-Freunde sie hier eher finden werden.

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Heute vor 242 Jahren wurde im Wiener Burgtheater Salieris Oper "Der geraubte Eimer", "La Secchia Rapita" uraufgeführt. Dies war am 21.10.1772.


    Fragmente dieser Oper finden sich noch auf folgenden CDs:



    Auch auf youtube kann man sich dank Cecilia Bartolis virtuoser Kunst einen Eindruck von der unerhörten Brillanz und Schönheit dieser Musik verschaffen.



    Was denkt ihr? Wäre eine Gesamteinspielung eine lohnende Ausgrabung oder am Ende doch nur Kehlkopfakrobatik?

  • Zitat

    Was denkt ihr? Wäre eine Gesamteinspielung eine lohnende Ausgrabung oder am Ende doch nur Kehlkopfakrobatik?


    Abgesehen davon, daß ich keine Einwände gegen "Kehlkopfakrobatik" habe, muß gesagt werden, daß sich die Spannung zwischen Mozart und Salieri aus der Tatsache ableitetete, daß sie in Sachen Oper von den Zeitgenossen als ebenbürtig gesehen wurden - und auch Mozart muss das sogesehen haben - denn er fürchtete Salieri. Der über allen stehende Mozart, dem keiner das Wasser reichen konnte ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Der Österreicher Mozart schrieb italienische Opern - Salieri indes WAR Italiener.......
    Lorenzo da Ponte versuchte immer BEIDEN Libretti zu verkaufen - er schlug sich auf keine Seite. Das hätte er mit Sicherheit getan (wir kennen seinen Charakter) wenn einer der beiden Rivalen übermächtig gewesen wäre. Somit beantwortet sich die Frage nach der Qualität der Oper quasi von selbst.
    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Antonio Salieri, der am 18. August 1750 geboren wurde, starb am 7. Mai 1825. Zu seinem Todestag habe ich eine Aufnahme ausgesucht, die zeigt, dass er auch "Falstaff" konnte (den wir gestern noch im Angebot hatten mit Richard Stilwell, allerdings von Verdi):



    Heute ist Antonio Salieris 190. Todestag.



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Heute ist Antoni Salieris Geburtstag, und auch der ist ein ziemlich runder, zu dem ich eine Lieder-CD entdeckt habe:



    Heute ist Antonio Salieris 265. Geburtstag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Ich darf mit einiger Freude verkünden, dass Maestro Antonio Salieri allmählich auch in Wien nicht mehr als "schlapper Zweiter" abgetan wird (historisch ohnehin unhaltbar). Dem Theater an der Wien gebührt an dieser Stelle großes Lob, da es nächste Saison gleich zwei Werke von Salieri auf den Spielplan gesetzt hat:


    FALSTAFF
    Opera comica in drei Akten (1799)
    Musik von Antonio Salieri
    Libretto von Carlo Prospero Defranceschi
    nach der Komödie The Merry Wives of Windsor (1597) von William Shakespeare.
    In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
    Neuproduktion des Theater an der Wien
    Premiere: Mittwoch, 12. Oktober 2016, 19:00 Uhr
    Aufführungen: 14. / 16. / 19. / 21. / 23. Oktober 2016, 19.00 Uhr



    LES HORACES
    Tragédie lyrique in drei Akten und zwei Intermèdes (1786)
    Musik von Antonio Salieri
    Libretto von Nicolas-Francois Giullard nach Pierre Corneilles "Horace"
    Konzertante Aufführung in französischer Sprache
    Eine Produktion des Centre de Musique Baroque de Versailles und Les Talens Lyriques
    Dienstag, 18. Oktober 2016, 19:00 Uhr


    Damit beweist das Theater an der Wien einmal mehr, dass es längst das innovativste Opernhaus in Wien ist, das sich auch an Raritäten heranwagt. Man beachte hierzu auch ganz allgemein den Spielplan für 2016/17. :hail:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Auf diese Einspielung hatte Alfred vor 11 Jahren in diesem Thread hingewiesen. Damals war sie gestrichen, mittlerweile erfuhr sie eine Neuauflage. Hervorragende Aufnahme!


    Und dann kam letztes Jahr noch diese ebenfalls herausragende Einspielung neu auf den Markt.

    Beide voll empfehlenswert.


    Grüße
    Garaguly

  • Es ist mir unverständlich, wie Salieris Musik so in den Hintergrund rutschen konnte. Natürlich teilt er dieses Schicksal mit vielen berühmten Komponisten seiner Ära, nennen wir nur mal Cherubini oder Spontini.


    Die Feurigkeit, die er bereits in seinen Ouvertüren entfacht, ist mitreißend und zeugt von großer Kompositionskunst. Das ist nichts, was sich vor Mozart verstecken müsste! Kein Wunder, dass er ein europaweit hochgeschätzter Komponist, gerade Opernkomponist, war und sich sage und schreibe 36 Jahre lang als kaiserlicher Hofkapellmeister halten konnte.


    Sehr gelungen sind die Einspielungen von Thomas Fey mit dem Mannheimer Mozartorchester. Leider kam seit Feys Unfall vor einigen Jahren nichts mehr nach, aber immerhin gibt es bereits zwei Volumes:



    Ganz ausgezeichnet gefallen haben mir insbesondere die Ouvertüren zu "Les Horaces" (1786), "La grotta di Trofonio" (1785), "Les Danaïdes" (1784), "Tarare" (1787) und "L'Angiolina ossia Il matrimonio per sussurro" (1800).


    Auch die Situation an Gesamtaufnahmen diverser Opern hat sich glücklicherweise in der letzten Zeit stark verbessert. Was immer noch aussteht, ist eine referenzträchtige Einspielung seines "Axur" (1788), den Kaiser Joseph II. angeblich für "die beste Oper aller Zeiten" hielt. Die einzige erhältliche Aufnahme aus den späten 80er Jahren ist leider nicht wirklich zu empfehlen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Heute möchte ich mich einem der beiden überlieferten Klavierkonzerte Salieris widmen, welche beide von 1773 datieren. Sie waren einer adeligen Wiener Dame gewidmet, deren Identität uns heute unbekannt ist. Sie waren indes nie zur öffentlichen Aufführung oder zum Druck gedacht. Die Noten befanden sich im Nachlaß Salieris, welcher diesen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien vermacht hatte.Das hier eingespielte Konzert in C-dur ist teilweise nur skizzenhaft vorhanden und wurde vom Pianisten der Aufnahme, William Grant Naboré in eine spielfertige Fassung gebracht. Ebenso schrieb er die Kadenzen.

    Was hören wir? Ein eingängiges Stück schöner Musik, etwa vergelichbar mit jenen Schroeters (welche Mozart sehr schätzte). Naborte erwähnt in diesem Zusammenhang auch Schobert und Wagenseil.

    Ein Hauch von Mozart ist natürlich auch mit enthalten....


    mfg aus Wien

    Alfred


    Bei jpc gestrichen, amazon.de verfügt noch über 1 Exemplar.....

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



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    Das zweite Klavierkonzert, das wir von Salieri kennen entstand im gleichen Jahr wie das erste.Es wurde schon vor vielen Jahren , im Juli 1985, in Italien aufgenommen.

    Das Label war Erato, der Pianist Paul Badura-Skoda. Die Aufnahme ist DGITAL und erschien 1986 auf CD uns seither in verschiedenen Umverpackungen,

    Sie ist inzwischen gestrichen, kann aber indes doch noch bezogen werden, Amazoon biietet sie gebraucht um sclappe 416,50 Euro an oder aber, - alternativ - neu um 529,26 Euro

    Der wahre Salieri Kenner wird sich über den Preis lächelnd hinwegsetzen, es gibt übrigens ein weiteres Angebot - gebraucht um eta 20 Euro...

    Im Beiheft finden wir übrigens den Wortlaut der Widmung, woraus Hervorgeht, daß beide Konzerte ZWEI Damen gewidmet wirden. Von Adel gibt es hier keine Erwähnung. Vermutlich handelt es sich um Schülerinnen Salieris, denn die Konzerte sind brillant anzuhören aber (so steht es zumindest im Booklet) leicht zu spielen....

    Alles in allem hätten die Konzerte eine gediegene Nauaufnahme verdient......


    mfg aus Wien

    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Immerhin hat sich auch Aldo Ciccolini mit Salieri beschäftigt und die beiden Klavierkonzerte von ihm aufgenommen. Ausgesprochen reizvolle Werke, wie ich finde. Die Aufnahmen sind 1977 auf dem italienischen Label Fonit Cetra erschienen. Möglicherweise wollte Ciccolinis Hauslabel EMI seinerzeit an Salieri nicht ran. Rechtsnachfolger Warner hat die Aufnahme als CD zugänglich gemacht (in der großen Ciccolini-Box der EMI fehlt sie nämlich).



    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.


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    Heute habe ich mich wieder durch meine ca 700 noch ungehörten CDs durchgearbeitet, die ja allmählich (ein Projekt dessen Ende ich nicht erleben werde - deshalb habe ich meine weiteren Einkäufe radikal reduziert, bzw. zeitweise völlig eingestellt) und bin hier auf folgende CD mit Serenaden von Salieri gestoßen.

    Gelegenheitswerke ? Unterhaltungsmusik ? - Gelegenheitswerke ! Unterhaltungsmusik !

    Aber was für welche !! die Werke wurden etwa zwischen 1778 und 1794 geschrieben und stehen jenen, die Mozart geschrieben hat (Gran Partita) in nichts nach. Das Booklet vermerkt, daß es sich mehrheitlich um Ersteinspielungen handelt - Leider ist die CD bereits gestrichen. Die Aufnahmen wurden ja bereits vor ca 30 Jahren gemacht.

    Generell ist es traurig, daß die meisten der hier in diesem Thread vorgestellten und empfohlenen Aufnahmen bereits Geschichte sind - sie sind gestrichen.

    Umso überrascher war ich, als ich gesehen habe, daß zwischen 2019 (wo dieser Thread hier bislang endete) und 2021 doch einige Neuersschieungen oder Wiederveröffentlichungen (?) gegeben hat. Sie sind nicht immer leicht zu finden, denn Salieri wird in letzter Teit vorzugsweise mit anderen Komponisten gekoppelt - und die jpc Suchfunktion hat so ihre Eigenarten.....

    Und auch das Schaffen von Salieri ist nicht leicht zu überblicken. Wikipedia in Deutsch nennt so gut wie keine Werke, und auch auf italienisch gibt es Fehlanzeige. Besser sieht es da - wie erwartet - in der französischen Version aus. Dort werden über 30 Opern namentlich erwähnt und uns mitgeteilt, daß uns Salieri in etwa 300 (!!) Werke hinterlassen hat.

    Immerhin finden wir in der neuesten Version von WIKIPEDIA folgenden Satz:


    Ihn und Mozart verband zeitlebens ein gutes kollegiales Verhältnis, sie schrieben sogar einmal eine Kantate zusammen.


    Das ist erfrischend, wenngleich es wenig nutzen wird. Denn nichts hält sich so sehr wie ein Gerücht. Die (IMO dumme) Menschheit liebt es.

    Und die "Feindschaft" zwischen Mozart und Salieri ist halt doch so publikumswirksam

    Es gab natürlich Spannungen, weil der ehrgeizige und in gewisser Weise "größenwahnsinnige" Mozart Salieri um dessen Stellung bei Hof beneidete und ausserdem gab es eine gewisse Rivalität bei den Libretti. Lorenzo da Ponte, nicht nur genialer Librettist, sondern auch Meister der Intrige und der Hinhaltetaktik, spielte virtuos auf diesem Klavier und erzählte jedem der Beiden - er habe die Besseren Libretti für ihn reserviert.....

    Dazu kommt, daß Mozart eigentlich - von wenigen Ausnahmen abgesehen - in allen Kollegen Feinde sah - darin besonders von seinem Vater Leopold Mozart bestärkt...

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Und wieder eine Neuaufnahme von den beiden Salieri Klavierkonzerten. Mir ist erst heute aufgefallen, daß sie lyrischer sind als jene von Mozart. Und soeben finde ich es im Werbetxt für di Cd bei jpc auch noch bestätigt. Der Pianist dieser Aufnahme ist der (mir) bislang unbekannte Pianist Constantino Catena. Obwohl im Booklet als Berühmtheit angepriesen finden wir ihn nur in 3 Sprachen bei Wikipedia. Seis drum- Er macht seine Sache gut.

    Überraschend fand ich den Aufnahmeort: Sacile, Fazioli Concert Hall. Damit ist auch klar welcher Flügel hier zum Einsatz kommt.....

    Als Orchester fungiert die "Accademia d'Archi Arrigoni unter Giulio Arnofi.

    Da die beiden KlavierKonzert nocht ausreichen eine Cd zu füllen, wurde eine Sinfonie mit Namen "Veneziana" eingefügt - und - als veritable Überraschung -

    die Ersteinspielung einer 8 minütigen Klaviersonate: "Sonata in C"

    Somit ein weiterer Baustein im Salieri Puzzle......



    mfg aus Wien

    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Wer seine Sammlung mit Aufnahmen der Musik Antonio Salieris ergänzen möchte, kann bei Werbepartner preiswert ein Bundle von vier CDs mit Ouvertüren, Ballett- & Bühnenmusiken und Kantaten erwerben, die beim Label Hänssler erschienen sind.


    Joseph II. hatte zwei der Scheiben hier lobend erwähnt: Antonio SALIERI [Mozartfreie Zone]

    Ich bin soweit, in meinen Beiträgen Rechtschraibfehler stehen zu lassen als menschlicher Protest gegen die perfekte KI-Welt.



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