Franz DANZI - Kleinmeister oder mehr?

  • Hallo Ulli,
    Meine Lieben,


    Franz Danzi (1763-1826) scheint, nach der geringen Aufmerksamkeit, die ihm allgemein und auch bisher im Forum geschenkt wurde, so eine Art Nebenfigur des Übergangs von der Klassik zur Romantik gewesen zu sein. Geboren in Schwetzingen als Sohn eines italienischen Musikers wirkte er in Mannheim, München, Stuttgart und Karlsruhe. Mit seiner Frau Margarethe, die Sängerin und Klavierspielerin war (und außerdem eine Schülerin Leopold Mozarts) reiste er auch in Europa. Bekannt ist seine Freundschaft mit Carl Maria von Weber.


    Musikstücke von ihm hatte ich schon als junger Mensch ab und zu im Radio und auch im Konzert gehört, ohne daß eines davon sich irgendwie nachhaltig festgeprägt hätte. Andererseits behielt ich ganz allgemein den Eindruck, daß sie durchaus gefällig und interessant wirkten. Der Vorsatz, einmal auch mehr davon zu genießen, blieb jahrelang im Hinterkopf. Erst jetzt, die nötigen Taminobazillengier im Blut, fange ich langsam an, ihn umzusetzen.


    Danzi ist vor allem als Schöpfer von Bläserwerken bekannt geworden. Also habe ich mir die HIPen Bläserquintette op.68 besorgt:



    Nr.1 in A-Dur ließ mich ziemlich kalt, brave Gebrauchsmusik, auch nicht sehr inspiriert gespielt vom Reicha'schen Quintett.


    Nr.2 in F-Dur ist da schon ein ganz anderes Kaliber und bietet ein höchst anmutig-inspiriertes Spiel vor allem zwischen Flöte und Oboe, das mir gar nicht kleinmeisterlich vorkommt.


    Auch Nr.3 in D-Moll, ein ernsteres Stück, spricht mich sehr an. Und das Reicha-Quintett scheint mir bei Nr.2 und hier auch wesentlich intensiver bei der Sache zu sein.


    Fortgesetzt wird gerade mit den NAXOS-Fagottkonzerten und der Neubrandenburger Philharmonie unter Nicolas Pasquet und Albrecht Holder als Solist:



    Da habe ich noch keinen abschließenden Eindruck, aber das Konzert in G-Dur finde ich ausgezeichnet, ebenso das erste in F-Dur. Ganz große Klasse!

    Frage an Euch: Wer ist im OEuvre Danzis zu Hause und was gefällt Euch bei ihm? Oder gehört er doch nur aufs Nebengleis (ich sehe zwar kein Hauptgenie in ihm, aber für den dunklen Winkel ist mir Danzi entschieden zu schade!)?


    LG


    Waldi

  • Danzi gilt zusammen mit Anton Reicha als einer der Meister für das Bläserquintett in der Wiener Klassik, der die Gattung zur ersten Vollendung gebracht hat, wie Haydn das Streichquartett (manche vergleichen Reicha sogar mit Beethoven ...) - kann ich nicht so beurteilen, aber besser als das Reicha'sche Quintett oder das Consortium Classicum (die haben wenn ich mich recht erinnere den kompletten Reicha bei EMI bzw. CPO gemacht, der geht auch in die Richtung) wird's nicht.


    Inzwischen gibts eine 3er Box, und die Quintette mit Klavier sind vielleicht noch etwas interessanter und erlauben nette Vergleiche mit Mozart und Beethoven.





    Wer Bläserkammermusik den Streichern vorzieht, wird in der Wiener Klassik kaum Besseres finden ...

  • Hallo!


    Franz Danzi hat auch 4 Flötenkonzerte geschrieben, die man alle auf einer CD findet, die in der Brilliant-Classics-Collection "Flute Concertos" erschienen ist:



    Flötenkonzert Nr.1 op. 30 G-Dur
    Flötenkonzert Nr.2 op. 31 D-moll
    Flötenkonzert Nr.3 op. 42 D-moll
    Flötenkonzert Nr.4 op.43 D-Dur


    Andras Adorjan-Flöte
    Münchener Kammerorchester-Hans Stadlmair
    1981


    Zwei sehr nette und anmutige Konzerte und zwei in Moll. :D
    Die gesamte Box ist hörenswert, da auch Flötenkonzerte von Benda, CPE Bach, Hoffmeister, Quantz, Stalder, Mercadante, Pergolesi, Piccini und Boccherini enthalten sind. Vor allem der geringe Preis macht die Box umso hörenswerter.


    LG joschi

  • Guten Tag


    Zitat von Walter Krause

    Franz Danzi (1763-1826) scheint, nach der geringen Aufmerksamkeit, die ihm allgemein und auch bisher im Forum geschenkt wurde, so eine Art Nebenfigur des Übergangs von der Klassik zur Romantik gewesen zu sein. Geboren in Schwetzingen als Sohn eines italienischen Musikers wirkte er in Mannheim, München, Stuttgart und Karlsruhe.


    Es würde zwar meine Heimantstadt Schwetzingen ehren, wenn in ihren Mauern ein "Kleinmeister" - neben Friedrich Eck und Ferdinand Fränzl - der dritten Generation der "Mannheimer Schule" geboren wäre. Aber so ganz sicher ist das nicht, auch Mannheim kommt als Geburtsort in Betracht, für den Geburtsort Schwetzingen oder Mannheim gibt es keinerlei gesicherte Belege, im lateinischen Taufbeleg vom 15.06. 1763 wurde erst später die Ortsbezeichnung "Schwetz." hinzugefügt.


    "Die decima quinta in Eccl baptizatus est Franciscus Ignantius legit filius Innocentii danzij Musici Aulici et Barbara Conj levante Francisco Ignatio Frentzel Musico Aulio com Virgine Susanna. Toéschi; bapt R D Kellermann Saccel."
    Daneben der sapätere Eintrag "Schetz".


    Seine Taufpaten waren jedenfalls der Hofmusiker Franz Ignanz Fränzl und die Hofsängerin Susanne Toéschi.
    Diese Verwirrung zwischen Geburts- und Taufort rührt wahrscheins von den zu dieser Zeit üblicherweise erfolgten Umzug des ungefähr 1200 bis 1400 Personen -samt großen Teilen der Hofkapelle- umfassenden kurfürstlichen Hofes von Mannheim in die Sommerresidenz Schwetzingen. Denkbar Geburtsort: Mannheim, Taufort: Schwetzingen, Danzi gab in Briefen als seinen Geburtstag den 15.05.1763 an.
    Danzi Musik wird in Schwetzingen öfters -z.B. bei den Festspielen- aufgeführt, der große Musiksaal der städt. Musikschule Schwetzingen wurde in "Franz Danzi Saal" benannt.


    Gruß :hello:


    aus Schwetzingen


    Bernhard

  • Danke, lieber Bernhard, das ist gut zu wissen. Immerhin: Schwetzingen als Geburtsort ist also durchaus möglich.


    Inzwischen habe ich die Fagottkonzerte fertiggehört (mit Wiederholungen) und kann sagen, daß für mich Danzi damit sogar neben großen Namen ohneweiters bestehen kann. Und den Interpreten möchte ich auch begeistertes Lob zollen.
    Mein Blick schweift bereits hungrig über die obigen Covers. Nach Kraus wird wohl wieder Danzi an die Reihe kommen, falls ich nicht vorher Konkurs anmelde.


    LG


    Waldi

  • Guten Tag


    Zitat von Walter Krause

    Danke, lieber Bernhard, das ist gut zu wissen. Immerhin: Schwetzingen als Geburtsort ist also durchaus möglich.


    Ungewöhnlich an Danzis Geburtsdatum (15.05.1763) und seinem Taufdatum in Schwetzingen am 15.06.1763 ist, dass entgegen den damaligen Gepflogenheiten (hohe Kindersterblichkeit etc.) 31 Tage verstrichen sind. War etwas Danzis Mutter Barbara geb.Toéschi erkrankt und konnte die Reise mit dem kleinen Franz von Mannheim zur Sommeresidenz in Schwetzingen nicht antreten, während Vater Inozenz bereits in Schwetzingen beim Schwetzinger Bürger Friedrich Müller in der (heutigen) Carl-Theodor-Str. 3, knapp eine Gehminute vom Schloß entfernt, logierte ?
    Ich denke, dass das Geburtsdatum 15.05.1763 nicht unbedingt stimmen muß und Franz Danzi wirklich um den 15. Juni herum in Schwetzingen das Licht der Welt erblickte und am 15.06.1763 getauft wurde.
    Zumindest bei zwei weiteren "Schwetzinger Musikerkinder" der Zeit, den beiden Violinisten und Komponisten Friedrich Johann Gerhard Eck und Ferdinand Ignaz Joseph Fränzl ist gesichert, dass sie in Schwetzingen geboren und getauft wurden. Von Ferdinand Fränzl ist im Taufeintrag vom Mai 1767 zu lesen:


    "Anno Domini millesimo Septigentensimo Sexagesimo die vigesima quarta Maji R D Georgius Kellermann Sacellarius baptizavit infantemm eadem die natum ex D Ignazo Frentzel Ser mi Electoris Palat Musico aulico et Antonia de la Motte Conjugibus legitimis, cui impositum est nomen Ferdinanduns Ignatius Josephus. Patrimus fuit D Ferdinandus Frentzel. Ser Electoris Musicus aulicus et Tubicen Supremus. ita testor Dominicus Jos Louis p d Par."


    Der Kaplan Kellermann hat also das am gleichen Tag geborene Kind getauft, sein Pate war der kurfürstliche Hofmusiker und ersten Trompeter des erlauchten Churfürsten, Ferdinand Frenzel


    Ähnlich auch der Fall bei Peter Eck, geboren am 24.05.1767 in Schwetzingen und tags darauf auch hier getauft. Sein Taufpate war lt. Kirchenbucheintrag übrigens der "erlauchte und mächtige Fürst" Pfalzgraf Friedrich von Zweibrücken -der Vater des ersten bayerischen König Max-Joseph-, der gerne in Schwetzingen weilte.


    Zitat

    Inzwischen habe ich die Fagottkonzerte fertiggehört (mit Wiederholungen) und kann sagen, daß für mich Danzi damit sogar neben großen Namen ohneweiters bestehen kann. Und den Interpreten möchte ich auch begeistertes Lob zollen.


    Waldi


    Danzis Fagottkonzerte liegen auch in dieser



    (HIP ?) Einspielung mit der Kölner Akademie und Jane Gower (Fagott) vor.


    Irgendwann muss ich mir auch mal was von Danzi zulegen :yes:


    Gruß :hello:


    aus Schwetzingen


    Bernhard

  • Lieber Bernhard,


    Bei den 31 Tagen kann ich mich nur anschließen. Ein solcher Zeitraum zwischen Geburt und Taufe wäre mehr als ungewöhnlich und bei einem Hofmusikus, der auf Sitte und Christentum zu achten hat, ziemlich undenkbar. In Mannheim wäre ja die Gelegenheit zu einer Taufe kein Problem gewesen, auch wenn der Vater nicht anwesend sein hätte können.


    Danzi-CDs sind im Moment eigentlich nicht teuer, nur ein bißchen schwer zu kriegen. Amazon hatte mit den Bläserquintetten kurzzeitig sogar ein Beschaffungsproblem. Die Fagottkonzerte waren in einem Wiener Laden eine von zwei Danzi-CDs. Da ich nicht annehme, daß so viel davon verkauft wird, führt D. also eher ein Mauerblümchendasein. Deswegen hatte ich auch die Keckheit, diesen Thread zu starten, obwohl ich ja bei der Instrumentalmusik nicht einmal die nötige Terminologie beherrsche.


    LG


    Waldi

  • Lieber Bernhard und lieber Waldi,


    Warum fragt Ihr nicht Auskunft bei dem Franz Danzi Experten Dr. Volkmar von Pechstaedt? Wenn einer es wissen könnte, sollte er es sein.
    Ich dachte, daß er in Göttingen arbeitet. Bin da aber nicht sicher.


    Er gab mir vor zwei-drei Jahre Auskünfte, als ich für ein Rätsel wissen wollte, welches Cellowerk es von Danzi war, worin er über eine Opernarie von Mozart Variationen geschrieben hatte.


    LG, Paul

  • Hallo,


    meine Danzi-Aufnahmen, die Bläserquintette mit dem Reicha'schen Quintett und die ebenfalls genannte Box mit den Flötenkonzerten stammen von Zweitauseneins, sind dort vielleicht noch erhältlich.
    Da ich gerne Bläserensembles und vor allem Flötenkonzerte höre, bin ich froh gewesen, meine CD-Sammlung um die zurecht von DonBasilio "anmutig" genannten Werke bereichern zu können.


    Grüße


    tukan

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  • Hallo Ulli,
    Meine Lieben,


    Inzwischen habe ich mir noch diese CD zu Gemüte geführt:



    Die Stücke haben ihre genialen Momente, auch wenn die Qualität schwankt. Sehr schön fand ich namentlich das Sextett in Es-Dur.


    Die Interpretation durch das Michael Thompson Wind Quintet (aufgenommen 1994) ist nicht schlecht, kommt mir aber nicht umwerfend vor. Manchmal klingt dieses Ensemble ein bißchen zu brav und schulmäßig, aber nur manchmal.


    LG


    Waldi

  • Weiter ging es mit dieser CD:



    Ausgesprochen lebendige, einfallsreiche Musik, die vom Thompson Quintet eine kleine Spur zu steif, sozusagen very british dargeboten wird. Bei der Sonate für Horn und Klavier zeigt aber Philip Fowke vor, daß Danzi mit Herz und Leichtigkeit gespielt gehört und entschieden mehr war als ein Kleinmeister - wenigstens für mein Gefühl.


    LG


    Waldi

  • Ich möchte ja garnicht mehr bewußt im Repertoire irgendwelcher weniger bekannten Komponisten herumstöbern da ich dann allzu oft etwas entdecke das meinen Geschmacksempfindungen entspricht und meine Wunschliste mit der Zeit so lange wäre das ich nicht nur Sorgen vor horrenden Ausgaben sondern auch ein Übermaß an Zeit dazukaufen müßte um das Alles einmal mit Genauigkeit zu hören.


    Aber dann hab ich doch mit Zufall im Radio eines von Danzis Werke gehört, nämlich das Quintett f.Bläser in g op.56,2 und ich war ziemlich positiv überrascht. Er beherrschte zweifelsfrei sein Handwerk, wobei dieser Begriff durchaus positiv gemeint ist - mänlich die kunstvolle Beherrschung der damals zu seinen Lebzeiten gängigen Kompositionstechnik der besseren Komponisten - zum. konnte ich dies an diesem Werk feststellen das sich bzgl. der Kammermusik für Bläser vor den damals bekannten Komponisten nicht verstecken braucht.


    Ich hab dann Hörschnipsel über jpc zu weitere Werke anhören wollen, da bin ich eben auch auf diese Fagottkonzerte gestossen die mir zwar (von den Hörbeispielen) nicht einhellig aber doch großteils sehr zugesagt haben. Besonders das Fagottkonzert in g scheint einen interessanten 1. Satz zu haben - leider hat er den 3.Satz nicht ebenso in dieser Tonart gehalten.
    Ich bilde mir aber ein ich kann aber die hier angesprochene Qualitätsschwankung schon über die Hörbeispiele wahrnehmen, zum einen
    gibt es da sehr interessante Ansätze die sich durchaus mit Mozart und Haydn messen lassen könnten (um das genauer zu sagen müßte ich sie aber komplett hören) und dann hat er leider zwischendurch auch etwas langweilende, uninspirierende Momente.
    Ich finde es ja zum. schade das es scheinbar noch keine Einspielungen seiner 8 Sinfonien gibt...zum. nicht finden konnte. Ich kann mir durchaus vorstellen das sie interessant sein könnten (überhaupt wenn er hier das eine oder andere Moll-Werk versteckt hätte ;) )


    Wieder etwas durch Zufall auf meiner Wunschliste 8o (die Fagottkonzerte, vielleicht später auch etwas von seiner Kammermusik)


    lg
    Thomas

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Anlässlich des 250, Geburtstags von Franz Danzi hole ich diesen Thread wieder zum Vorschein, nachdem er 5 Jahre in der Versenkung verschwunden war. In der Zwischenzeit hat das Label CPO - wer sonst - eine Doppel-CD mit seinen sämtlichen Sinfonien herausgebracht. Ich besitze diese Einspielung leider noch nicht obwohl sie seit geraumer Zeit auf meinem Wunschzettel steht, aber es kam immer etwas dazwischen. Inzwischen - im Jubiläums-Gedenkjahr - hat der Kauf absolute Priorität.
    Ich werde - so es niemand vor mir tut - über die Sinfonien, ihren Stellenwert - und meine persönlichen Höreindrücke berichten.
    Die Veröffentlichung seiner Sinfonien mag dazu beitragen, das Profil des Komponisten zu schärfen, der vorzugsweise durch gefällige Kammermusik für Bläser in Erinnerung geblieben ist, dessen zahlreiche Opern aber beispielsweise derzeit in keiner einzigen Aufnahme vorliegen.

    mit freundlichen Grüßen
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Franz Danzi (1763-1826) - für mich ein unterschätzter Komponist. Vor allem seine symphonischen Werke haben es mir angetan. Er wurde knapp 63 Jahre alt, also rund sieben Jahre älter als Beethoven, hat jedoch kein so gewaltiges Werk zurückgelassen. Er hat 6 Symphonien geschrieben, diverse Konzerte für Bläser (Flöte, Klarinette, Fagott, Horn) und Orchester und Kammermusik. Ein Großteil seines Oeuvres besteht aus Opern, von denen Wikipedia 16 nennt.


    Bekannt sind vor allem seine Bläserquintette, die in verschiedenen Eisnpielungen vorliegen, aber so richtig bekannt ist der Komponist Franz Danzi nicht. Das liegt vielleicht daran, dass ihm - wie vielen anderen Komponisten seiner Tage - kein richtiger Ohrwurm gelungen ist. (Andere Musiker waren da erfolgreicher, z. B. Bach: Air. Beethoven: Für Elise. Mozart: Eine kleine Nachtmusik, Schubert: Der Tod und das Mädchen. etc.)


    Lobend erwähnen möchte ich das Bemühen des Labels CPO, alle sechs Symphonien von Franz Danzi in einer Box zu veröffentlichen. Das gibt dem Sammler und Hörer Gelegenheit, sich mit diesem Spektrum seines Schaffens zu befassen. (Dazu weiter unten mehr.)


  • Hier ist sie: Die Box von CPO mit den sechs Symphonien von Franz Danzi - vor wenigen Tagen erworben und sogleich ins Herz geschlossen.


    Zunächst: Die Musik ist hochinteressant. Sie folgt nicht immer dem klassischen Ideal, und auch die Bläser sind des Öfteren auf interessante Weise "anders" eingesetzt. Um das symphonische Schaffen Franz Danzis kennenzulernen, bleibt einem wohl nur diese Doppel-CD-Box.


    Das Orchestra della Svizzera Italiana spielt auch wirklich spritzig und frisch, der Klang ist klar und deutlich. Doch es besteht ein anderes Problem: Der Dirigent Howard Griffiths! Der summt und singt nämlich die Melodien und Orchesterschläge mit. Immer wieder hört man eine männliche Stimme Summen und Singen, die Orchesterschläge "begleitet" er mit einem "Ah!", mehrere mit einem "Mm-hm-hm!", oder er macht "da-da-da-daaaa". Liebes Label CPO: Solche Aufnahmen hätten niemals veröffentlicht werden dürfen!


    So lobenswert die Anstrengung auch ist, die sechs sehr schönen Symphonien von Franz Danzi erklingen zu lassen, man hätte die Aufnahmen nochmals neu machen müssen. Von daher bleibt mir an dieser Stelle leider nur übrig, mögliche Käufer vor dieser Box zu warnen. Wen das Singen und Summen des Dirigenten stört, der soll sich genau überlegen, ob er die Box käuflich erwerben will. (P. S.: In den Hörproben von JPC ist das "Singen" zu vernehmen.)

  • Lt. Taufregister ist der offizielle 250. Geburtstag am 15. Juni 1763:



    Franz (Ignaz) Danzi (* 15. Juni 1763 in Schwetzingen; † 13. April 1826 in Karlsruhe) war ein deutscher Komponist, Kapellmeister und Violoncellist.
    Er war der Sohn des aus Italien stammenden Violoncellisten der kurfürstlichen Kapelle Innocenz Danzi, wurde früh Violoncelloschüler seines Vaters und Kompositionsschüler von Abbé Vogler.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Gerade als Aufnahme erschienen


    Franz Danzi, Der Berggeist oder: Schicksal und Treue, romantische Oper in zwei Aufzügen



    Libretto hier


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Franz Danzi wurde am 15. Juni 1763 geboren und starb am 13. April 1826. Zu seinem Geburtstag habe ich auch die Symphonien herausgegriffen, weil sie mir sehr gut gefallen und ich sie schon auf meinen Bestellzettel geschriben habe:




    Heute ist Franz Danzis 252. Geburtstag.



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Heute habe ich mich erstmal einer Sinfonie von Franz Danzi ernsthaft gewidmet -und ich gestehe, daß mir das Hören viel Freude bereitet hat. Die sechs Sinfonien (laut deutscher Wikipedia, die englische und französische zählt ACHT Sinfonien) und Instrumentalmusik im allgemeinen verdanken wir vermutlich den Misserfolgen, die Danzi im Falle seiner Opern hinnehmen musste.
    Ich habe mir heute die Sinfonie (P222 angehört), das Beiheft ist mit sich selbst über die Tonart nicht einig, es gibt zwei unterschiedliche Angaben, weshalb ich deshalb überhaupt darauf verzichte, sie hier anzuführen.
    Kommen wir zum Klangeindruck:
    Die harmlose, ja geradezu lyrische Einleitung der Sinfonie ist nur Tarnen und Täuschen, denn schon nach rund 100 Sekunden stören dynamische und rhythmische Attacken die Idylle. Sie werden aber immer wieder durch zartere Sequenzen aufgelockert. Dynamisch weist das Werk geradezu Dynamik Beethovenscher Sinfonien auf- ohne ihnen jedoch auch nur im geringsten zu ähneln. Auch Mozart ist eine andere Klangwelt. Wenn wir uns die Frage stellen, welchem Vorbild Danzi denn nun nacheifert, dann müssen wir sagen: gar keinem ! Die Tempi erreichen gelegentlich eine Rasanz eine Ouvertüre von Rossini - ohne aber - erraten - sonstige Ähnlichkeiten damit aufzuweisen. Der zweite Satz erinnert zu Beginn ein wenig an das Ticken einer Uhr. Aber auch das ist nicht von langer Dauer. Diese Ruhepole im Werk dienen scheinbar lediglich dazu die furiosen Gegenstücke zu betonen. Interessant ist auch die Instrumentiertung, an manchen Stellen lockt Danzi ungewohnte Klangfarben hervor. Er weckselt andauernd zwischen fast kammermusikalisch- solistischen Passagen und kräftig zupackenden Stellen. Dazu kommen rasant schnelle Abschnitte und agressive Bläserstellen. Um die Überraschung perfekt zu machen, endet die Sinfonie nicht - wie man erwarten könnte - mit einem strahlenden Finale - sondern sie verlöscht fast unmerklich......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    und frohe Ostern
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Tamino Beethoven_Moedling Banner


  • Hier kann man drei seiner schönsten Lieder hören: Der Jüngling am Bache / Es stand der Sänger mit trübem Sinn / Ich sah einst im Hain

  • Ebenfalls auf der bereits vorgestellten Doppel CD von cpo enthalten ist die Sinfonie P220. Sie erscheint mir nicht ganz so spektakulär wie die bereits vorgestellte Sinfonie P222 , die vermutlich etwas später entstanden sein dürfte, die genauen Daten sind unbekannt, Danzi schrieb seine meisten Sinfonien um das Jahr 1800.
    Der erste Satz von P220 ist tendenziell eher lieblich, sonnig, fröhlich, er steigert sich und endet dann geradezu triumphal. Im Kontrast dazu der verhalten aber sehr liebliche 2. Satz mit hübschen Bläserstellen, die stets kontrastierend mit dem Orchester erscheinen und irgendwie den gesamten Satz prägen, und ihm einen Hauch von Behaglichkeit und Idylle verleihen. Etwas strenger und IMO nicht besonders eingängig der 3. Satz, abgesehen von einer weiteren Bläsereinlage im zweiten Teil des Satzes. Der vierte Satz ist durch einen zarten tänzerischen Beginn gekennzeichnet, der gelegentlich in feurigere Stellen übergeht, wonach das zarte tändlnde Thema wieder von vorne startet -dieser Wechsel findet mehrfach in Folge statt. Beendet wird der Satz wieder mit diesem Leittheman, das aber inzwischen selbstbewusster geworden ist und domineiernd in einen finalen Jubel ausartet.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo zusammen,



    Franz Danzi (1763-1826)
    Sämtliche Symphonien: Symphonien P. 218-223


    Orchestra della Svizzera Italiana, Howard Griffith
    CPO, DDD, 2007
    2 CDs


    Ich möchte mich gerne Alfreds Eindrücken zu den Sinfonien anschließen, die ich in den letzten Tagen in der kongenialen Deutung durch Howard Griffiths mit großer Freude hören durfte. Geboten wird dem Hörer eine geistvolle Musik mit Esprit, Verve sowie eigenständigen Ideen und Ansätzen, die IMHO durchaus in der Liga (unbekannterer) Sinfonien Haydns, Mozarts oder der ersten sinfonischen Gehversuche von Beethoven und Schubert spielt. Die einzelnen Sinfonien sind in der Regel viersätzig, bei einer zwischen ca. 17 und 22 Minuten variierenden Spieldauer.
    In einer (Amazon- ?)Rezension habe ich etwas von einer "durchgängigen Fröhlichkeit" der Musik gelesen. Diesen Eindruck mag ich nicht so recht teilen. Zwar schrieb Franz Danzi ganz sicher nicht in erster Linie für sich, sondern sein Publikum, und bedient sich folglich der zeitüblichen Muster, dennoch sind die Werke durchaus abwechslungs- und kontrastreich, mit dramatischen Wendungen und Zuspitzungen. Einförmig fröhlich (oder gar langweilig) erschien mir das nie. Großen Anteil an diesem Eindruck hat sicher auch die engagierte Spielweise des Orchestra della Svizzera Italiana unter Griffiths, die zudem klanglich sehr gut eingefangen wurde (Co-Produktion mit dem Schweizer Rundfunk).
    In einer anderen Besprechung wird bemängelt, dass Griffiths durch "Mitsingen" und Ähnliches zu vernehmen sei, was den Hörgenuß trübe. Mir ist davon nichts störend aufgefallen, allerdings habe ich bei moderaten Lautstärken und ohne Kopfhörer gehört. Wer hier empfindlich ist, sollte ggf. die Hörproben auf der Seite von jpc zu Rate ziehen.
    Somit von mir ein nachdrücklicher Kauftipp!


    Viele Grüße
    Frank

  • Danzi Sinfonie P 218 in D-dur


    Die Sinfonie P218 setzt die Reihe der – leider nur sechs – Sinfonien von Franz Danzi fort. Nach einem sehr majestätisch- schroffen Beginn folgt eine sanfte, lieblicher Überleitung zu einem sehr lebendigem vorwärtsfrängendem Teil mit fanfarenartigen Passagen, sehr temporeich und temperamentvoll, aber immer wieder von lieblich – melodiösen Teilen abgefedert.
    Einschmeichelnd beginnt der 2. satz (andante pio tosto allegro) und moderat setzt er fort. Kleiner einergischer stellen einbegriffen, stellenweise beinahe kammermusikalisch angehaucht, könnte auch der frühe Haydn geschrieben haben
    Der 3. Satz medet sich gleich energischer zu Wort.(Menuetto Moderato – Trio) bleibt aber doch tänzerisch, wenngleich gelegentlich segr strang – dabei aber immer sehr eingängig
    Der 4. Satz (presto) unterscheidet sich trotz seiner divergierenden Tempobezeichnung nur unwesentlich von seinen Vorgängern. Ich habe nur selten eine derartige übergreifende Beibehaltung des Grundcharakters gestgestellt wie gerade bei dieser Sinfonie, was vielleicht von Manchen als Mangel an Abwechslung gesehen werden mag, gelichzeitig der relativ kurzen Sinfonie ein Maximum an Geschlossenheit mitgibt. Die Sinfonie ist mit einer Gesamtspieldauer von weniger als 17 minuten die kürzeste in Danzis Repertoire. Denoch sollte sie in keiner Sammlung mit Schwerpunkt spätes 19. Jahrhundert fehlen.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Diese Neuerscheinung dürfte den einen oder anderen interessieren. Von der Pianistin habe ich eine kapitale Einspielung des Konzerts von Khatchathurian.


  • Franz Danzi: Quartette für Fagott und Streichtrio op 40

    Die viersätzigen Fagottquartette op 40 (ca um 1821) sind ein besonderes Gustostück. Dennoch lagen sie jahrelang unbeachtet bei meinen ungehörten "Neuerwerbungen". Umso mehr habe ich die Aufnahme heute genossen; klangschön, abwechslungsreich und ohne "Probleme" - ganz wie es die Zeitgenossen verlangten.

    Selten "dramatisch", gelegentilch langsam "lieblich" - oft aber tänzerisch und federnd. Mein persönlicher Favorit ist der Finalsatz der Quartetts Nr 1 in C- dur (Polonaise)

    Korrekt ist die Bezeichnung eigentlich "Quartette für Fagott und Streichtrio". Auf der deutschen Wikipedia Seite werden die Werke nicht erwähnt, ebensowenig wie auf der sonst so ausführlichen französischen. Hier ist die engliche WIKIPEDIA diesmal hilfreich.

    Wenngleich die umfassendeste Liste von Danzis Werken, so ist sie - laut eigener Aussage - nur ein Auszug.


    Danzi würde eigentlich Spezialthreads verlangen, - allein die derzeitige Anzahl an Aufnahmen rechtfertigt eine solche Aufsplittung nicht.

    Soweit ich es bislang eruieren konnte, gibt es 71 Werke mit Opuszahl.

    Während WIKI D und F lediglich "Streichquartette" vermerken, finden wir in E zwölf davon - auf 3 Opuszahlen verteilt.

    Es gibt auch vereinzelt Werke, denen offenbar keine Opuszahl zuteil wurde.

    Und als Krönung finden wir auch ACHT, statt der üblichen SECHS angegebenen Sinfonien erwähnt


    Die mir zur Verfüguing stehenden Nachschlagewerke haben sich dieser Frage auf unterschiedliche Weise entledigt:

    Souverän - wie gewohnt - natürlich der Harenberg (sowohl Kammermusik- als auch Konzertführer).

    Es ist auf der sicheren Seite, indem er Danzi erst gar nicht erwähnt.

    Das Reclam Komponistenlexikon spricht vage von "konzertanten Sinfonien", ohne die Anzahl zu erwähnen

    Der Konzertfüher von Csampai/Holland erwähnt Danzi mit einem Satz in Zusammenhang mit Carl Maria von Weber

    Das "Neue Lexikon der Musik" (Metzler, 1996) erwähnt 5 Sinfonien und 2 konzertante Sinfonien


    Da wartet noch viel Vergnügen und viel Arbeit auf uns.....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lange habe ich gezögert die nun beschriebene CD zu hören (Vielmehr habe ich nur eine Nummer daraus gehört, das Septett in Es-Dur op 10)

    Ich habe mir anlässlich des Todes von Dieter Klöcker einige CDs mit ihm und seinem Consortium Classicum gekauft, weil ich irgendwie sicher war, daß diese Aufnahmen bald in Vergessenheit geraten würden und dann auch vom Markt verschwinden würden. Manchmal verwünsche ich meine Gabe zukünftige Entwicklungen vorherahnen zu können......

    Warum habe ich gezögert? Nun ich weiß, daß Danzis "Nebenwerke" als "belanglos" gelten - und das kann zwar sehr unterhaltsam und angenehm sein - gibt aber wenig Stoff für einen Beitrag im Forum. Ich war darauf vorbereitet schöne Musik zu hören. Und das war auch der Fall. Jedoch die Delikatesse der Instrumentierung, der Abwechslungsreichtun, der massive Einsatz eines meiner Lieblingsinstrumente, des Horns - all das macht ein Klangbad ersten Ranges - ein Vergnügen.

    Im Booklet dieser CD finden wir dann noch den Hinweis, daß Danzi ein vielseitig interessierter und gebildeter und belesener Mann war, der einige Fremdsprachen beherrschte und sich für zeitgenössische Philosophie interessiere (manche Booklets sind schon sehr informativ) Er war Schüler des Abbe Vogler, und wir finden immer wieder die Bemerkung "Wegbereiter der Romantik" oder "Einfluß auf Carl Maria von Weber", da hört man dann gleich viel genauer und mit mehr Gewinn zu.


    mfg aus Wien

    Alfred


    PS. Die anderen Nummern dieser CD habe ich mir für die nächsten Tage aufgehoben.....

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Und schon sind wir bei einer weiteren Nummer dieser CD, nämlich dem "Klarinetten Potpourri Nr 1 in B-dur op 45

    Irgend jemand hat in diesem Forum an anderer Stelle geschrieben "so schön - und so schön belanglos"

    Durchaus zutreffend, wenn man es so sehen will. Auch Biedermeierliche Beschaulichkeit" passt hier - und ich sehe nichts abwertendes darin. Musik muß (zumindest mich) nicht erschüttern oder deprimieren, mir genügt wenn sie "gefällt" und "gute Laune verbreitet" - oder - wie imo hier der Fall - ein Gewühl des "Wohlbehagens" (schon allein das kaum mehr gebräuchlicher Wort wir manchen Avantgardisten einen kalten Schauer über den Rücken jagen.

    Das Potpourri ist ein gefälliges Werk mit zahlreichen Variationen, der Klang der Klarinette wurde naturnah eingefangen - Gute , zwölfminütige Unterhaltungsmusik vom Beginn des 19. Jahrhunderts (1813) Was will man mehr ? Wenn ich mich erschüttern lassen will, lese ich die Zeitung oder höre ich Nachrichten...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Noch mal ein Septett. Diesmal mit der Nr 15. Beide Septette sind Umarbeitungen von bereits früher existierenden Sextetten. Enstanden sin dies werke inder Urform bereits um 1802 und sie lassen Mozart und die Wiener Kalssik schon einigermaßen hinter sich und gewähen einen vorsichtigen Ausblick in die Frühromantik. Sie sind etweas komplexer und anspruchsvoller als die Klarinetten Potpourries , aber dennoch eher eingängig als tiefschürfend. Danzi hat allerdings auch bedeutendere Werke geschrieben....

    Es war eine Speziaität Dieter Klöckers solchekleinen Schätze und Nebenwerka aufzuspüren und sie als große Kunst zu verkaufen. Wir werden solche Aufnahmen vermissen, wenn sie dereinst gestrichen sind...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Franz DANZI : Bläserquintette op 68

    Diese CD wurde am 1. Oktober 2008 im Eröffnungsbeitrag dieses Threads von Ex-Mitglied Walter Krause bereits vorgestellt. Da ich diese CD indes erst heute aus ihrer Originalverpackung befreit und gehört habe (eigenartigerweise ist sie bereit gestrichen) wollte ich die Gelegenheit nutzen sie hier erneut zu zeigen und allenfalls Ergänzungen zu machen. Indes - viel gibt es hier nicht zu sagen.

    Prinzipiell deckt sie die damalige Einschätzung des Rezensenten mit der meinen, mit einem einzigen Unterschied: Ich akzeptiere einschränkungslos, das solche Musik nicht über den Unterhaltungswert - ohne doppelten und dreifachen Boden hinausgeht -und gehe als "Genusshörer a die Sache heran. Und da können die drei Bläserquintette op 68 durchaus bestehen.

    Beim Quintett Nr 2 - es besteht aus 5 Variationen eines Thema - weist der Bookletautor auf die Ähnlichkeit das Themas mit "Folget der Heißgelieben" aus Mozarts "Don Giovanni" hin. Ich gestehe, daß mir das nicht aufgefallen war - und ich konnte es auch im Nachhinein nicht wirklich verifizieren. Man sieht wie unterschiedlich Höreindrücke doch sind.

    Gut gemachte, hörenswerte, eingängige Musik also - und ich glaube das war es was Danzi hier schaffen wollte...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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