Marianne Schech

  • Marianne Schech wurde am 18.1.1914 in Geitau bei Bayrischzell geboren und sie blieb eigentlich fast immer an der Bayrischen Staatsoper, dessen treues Mitglied sie war.


    Marianne Schech studierte Gesang am Trappschen Konservatorium in München.



    Ihr Debüt, 1937, war eine füher zu meiner Zeit sehr beliebten Oper "Tiefland", am Stadttheater von Koblenz, wo sie die Martha sang.



    Nach zwei Jahren in Koblenz wechselte sie an das Stadttheater in Münster.
    Von 1941 bis 1944 war sie Ensemblemitglied im Opernhaus von Düsseldorf und ging dann an die Oper von Dresden, wo sie bis 1951 blieb.



    Anschließend wurde sie an die Münchner Staatsoper engagiert, an der sie bis 1970 wirkte.
    Schnell avancierte sie neben Sari Bárabás, Erika Köth, Rosl Schwaiger und Antonia Fahberg zu einer der führendsten Sipranistinnen der Münchner Opernwelt.


    Besondere Beachtung fand sie in der Münchener Uraufführung, 1956, der Oper "Don Juan de Manara" von Henri Tomasi sowie in die Partie der Marschallin im "Rosenkavalier"



    Mariane Schech sang an allen großen Opernhäusern der Welt, wie z.B. in Paris, Barcelona, Lissabon, Rio de Janeiro, Brüssel, London, Hamburg, Stuttgart und natürlich auch an der Wiener Staatsoper wo sie sehr beliebt war, hier sang sie die Elisabeth im "Tannhäuser" und auch die Donna Anna im "Don Giovanni"



    In San Francisco sang sie bei der amerikanischen Erstaufführung der Richard Strauss Oper "Die Frau ohne Schatten", sowie auch an der MET.


    Marianne Schech war eine bekannte Richard Wagner- und Richard Strauss Interpretin, auch als Liedsängerin und Konzertsängerin.


    Außerdem hat sie zahlreiche Schallplattenaufnahmen gemacht, wobei sie mir besonders in "Hänsel und Gretel" in Erinnerung ist.



    und in Euryanthe mit Joan Sutherland zeigte, dass sie zur Weltklasse gehörte.



    In späten Jahren betätigte sich, die schon lange zur Kammersängerin ernannte, Marianne Schech als Gesangspädagogin. Sie war Professorin für Gesang an der Hochschule für Musik und Theater in München.


    Kammersängerin Marianne Schech starb am 22.7.1999 in München. Ihre Grabstelle befindet sich auf dem Friedhof ihrer Heimatgemeinde Bayrischzell.

  • Schade sie hatte einen so warm - timbrierten Sopran.


    Gerade in Deutschland hat man sie vergessen, wir haben sie ja in Wien seltener gehabt, ihre Pamina, bei uns in der WSO, war schon sehr zu Herzen gehend.


    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Mir ist sie vor allem als Wagner-Sängerin ein Begriff. Ich schätze sie vor allem als Senta; die Venus lag ihr weniger. Vermutlich geht das nicht nur mir so; daß die Schech ein viel breiteres Repertoire auf beachtliche Weise vertrat, dürfte tatsächlich ein wenig in Vergessenheit geraten sein. Aber dem wirkt dieser Thread ja erfreulicherweise entgegen.


    LG


    Waldi

  • Lieber Peter,
    danke für Deinen Tread. Dadurch, dass Du immer wieder an Sängerlegenden erinnerst, leistest Du einen positiven Beitrag, die Erinnerung an diese zu erhalten.
    So auch bei Marainne Schech. Die Sängerin hatte ein umfassendes Repertoire. Sie machte sich vor allem als Wagner- und Strauß- Sängerin einen Namen. Eine beachtliche Lesitung von ihr ist auf einer künstlerisch wertvollen Aufnahme von Wagners "Fliegendem Holländer" unter Franz Konwitschny ihre Senta, die sie neben so berühmten Partnern wie Dietrich Fischer-Dieskau, Fritz Wunderlich, Rudolf Schock und Gottlob Frick, sang.
    Die Schech war eine so universelle, stets zuverlässige Sängerin, dass ein Opernhaus und ein Ensemble glücklich ist, so eine Stütze in seinen Reihen zu haben.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Sprechen wir hier alle über die gleiche Sängerin? Marianne Schech?


    Ich habe sie als ziemlich "schrille Gurke" in Erinnerung - gerade in der erwähnten Konwitschny - "Holländer"-Aufnahme von Robert Schumann,( ähh.... ich meine natürlich Richard Wagner, FiDi in der Titelrolle hat mich da wohl rausgebracht) da stört mich die Schärfe ihres Singens doch sehr; da stelle ich mir die Senta aber ganz anders vor!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Lieber Harald,


    bitte achte auf die sprachlichen feinen Unterschiede. Ich sprach von einer beachtlichen Leistung als Senta und nicht mehr. Wir müssen dabei beachten, dass wir immer an der an der sängerischen Sonderklasse messen. Das war Marianne Schech natürlich nicht. Sie war jedoch, was ich darzustellen versuchte, eine sehr zuverlässige Sängerin und eine der Stützen des Münchner Ensembles. Sonst hätte sie an dieser renommmierten Oper nicht so lange 1. Fach gesungen.
    Liebe Grüße
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Da habe ich fast am Schluß doch noch diesen Thread gefunden.


    Anlaß war für mich vor allem die Schech-Schelte in "Opern auf Schallplatten" von Löbl/Werba, die an dieser Künstlerin kein gutes Haar lassen.


    Ich kenne ihre Strauss-Partien unter Böhm am besten, finde ihre Chrysotemis um Klassen besser als fast alles, was man sonst hört, und zar wegen des hörbaren Totaleisatzes, und habe erst gestern eine schöne Originalausgabe des Böhm-Rosenkavaliers bei ebay erworben (ich hätte noch eine Tulip-Ausgabe von 1966, falls jemand Interesse hat). Ich schätze diese Aufnahme in erster Linie wegen des phänomenalen Dirigats und Orchesters; doch auch wegen des großartigen Sänger-Ensembles, dem sich die Schech eindrucksvoll einfügt. Bei unseren heutigen Esperanto-Marschallinnen lernt man eine solche kluge und rollengerecht-schlichte Darstellung sehr schätzen.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!


  • In einem anderen Thread war kürzlich die beste "Lady Macbeth" gesucht worden. Wenn es um Aufnahmen in deutscher Sprache geht, so ist sie hier die erste Wahl, auch wenn mich persönlich ihre etwas schrille Stimme nicht so begeistert - aber in dieser Rolle darf man das wohl!


    Marianne Schech (* 18. Januar 1914 in Geitau bei Bayrischzell; † 22. Juli 1999 in München) war eine deutsche Opernsängerin in der Stimmlage Sopran und Professorin für Gesang in München
    Marianne Schech sang an allen großen Opernbühnen der Welt, wie z.B. Paris, Barcelona, Lissabon, Rio de Janeiro, Brüssel, London, Hamburg, Stuttgart, Wien, San Francisco und an der Metropolitan Opera in New York.
    Ihr Fach war das Hochdramatische und das Zwischenfach.
    Die Sängerin war auch eine bekannte Konzert- und Liedsängerin und war insbesondere als Richard Strauss- und Richard Wagner-Interpretin geschätzt.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Da sich hier seit einem Jahr nichts gerührt hat, möchte ich die Gelegenheit ergreifen und an


    Marianne Schechs 101. Geburtstag erinnern.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Heute ist ihr Todestag. Sie starb am 22. Juli 1999. Dazu habe ich Folgendes ausgesucht:



    Heute ist ihr 16. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

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    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Ich mag ihre Stimme und Ausdruckskraft sehr. Als Maddaleine von André Chenier ist sie eine Wucht. Und auch als Mutter in Hänsel und Gretel. Da kommt allenfalls die Behrens noch ran. Ich mag dieses Timbre, diese Träne im Knopfloch von ihr und ich hätte sie gerne mal live gehört. Weiß jemand, ob sie Rusalka und Gänsemagd im Repertoire hatte? Als Senta ist sie in der o.a. Aufnahme leider nicht so gut wie sonst. Na ja, jeder hat mal einen schlechten Tag.

  • Übermorgen jährt sich zum 102. Mal ihr Geburtstag. Ich werde im Erinnerungsthread ihrer gedenken.


    Liebe Grüße


    Willi :)

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    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Liebe Taminos,


    auch Marianne Schech zählt zu den Sängern, deren Stimmen von den Mikrofonen nur schwer 'eingefangen' werden konnten und die deshalb nur auf wenigen Schallplattenaufnahmen überliefert sind, obwohl sie in ihrer Zeit zu den gefeierten Gesangsgrößen gehörten. Harald Krals harsches Urteil (Beitrag Nr. 5) bezog sich wohl auf ihre - späte - Mitwirkung in den Schallplatten-Aufnahmen unter Karl Böhm („Der Rosenkavalier“ 1958 und „Elektra“ 1960) und Franz Konwitschny („Der fliegende Holländer“ und „Tannhäuser“ beide 1960). Die Opern der beiden 'Richards' gehörten zum Kernrepertoire der Sängerin, da aber Harald Kral diese Komponisten bekanntermaßen ablehnte, dürfte er vermutlich diese Aufnahmen kaum intensiv gehört haben.


    Die 'Ehrenrettung' Marianne Schechs sind denn auch ihre früher entstandenen Rundfunkaufnahmen, die trotz der klanglichen Einschränkungen eine individuelle, jugendliche und ausgeprägt obertonreiche (von manchen deshalb wohl als 'schrill' empfundene) Sopranstimme zeigen und auch eine beeindruckende Rollenvielfalt belegen. Zugegebenermaßen wirken Marianne Schechs akustische Rollenportraits in den oben genannten Schallplattenaufnahmen etwas 'eindimensional', gemessen an den ausgefeilten Studio-Produktionen von z. B. Elisabeth Schwarzkopf ('Marschallin'), Leonie Rysanek ('Senta') oder Christa Ludwig ('Venus'); sie brauchte wohl die Bühne und die Aktion, um zu der von Zeitzeugen berichteten durchaus eindrucksvollen Wirkung von Gesang und Darstellung zu gelangen.


    Für das Publikum der Bayerischen Staatsoper galt Marianne Schech für über 20 Jahre als eine leistungsstarke und stets zuverlässige Vertreterin des jugendlich-dramatischen Sopranfachs, was sich durch die demnächst hier aufgelisteten Tondokumente beweisen lässt. Dass die groß gewachsene Frau als Bühnendarstellerin in späteren Jahren vielleicht etwas statuarisch gewirkt haben mag, hat zu ihrer Zeit – als noch die gesangliche Interpretation vor der schauspielerischen rangierte – keine besondere Rolle gespielt. ('Bühnentiere' wie beispielsweise Borkh, Mödl, Rysanek oder Varnay waren damals die große Ausnahme.) Überhaupt werden nach meiner Meinung heutzutage die Sänger 'von einst' viel zu sehr aus dem Blickwinkel moderner Interpretationsansätze beurteilt und ihr damaliges zeitliches Umfeld kaum berücksichtigt; bekanntlich hat 'jedes Ding seine Zeit'...


    Zur Vita von Marianne Schech hat Peter Sattler im Beitrag Nr. 1 grundlegende Angaben gemacht, die ich ergänzen möchte.


    Geboren wurde Marianne Schech im oberbayerischen Geitau am Fuß des Wendelsteins als Tochter eines Försters, aber aufgewachsen ist sie in der Oberpfalz, wohin die Mutter nach dem frühen Tod des Vaters verzog. Später wohnten Mutter und Tochter in München, wo Marianne die Oberrealschule St. Anna besuchte; dort sang sie im Schulchor und spielte Cello im Schulorchester. Eigentlich wollte sie Ärztin werden, doch die Mutter überredete sie zu einem Klavierstudium bei Franz von Hoesslin am 'Trappschen Konservatorium'. (Dieses 1927 gegründete private Musikinstitut wurde 1964 zusammen mit der Münchner 'Städtischen Berufsschule für Musiker' zum 'Richard-Strauss-Konservatorium der Stadt München' – an dem Marianne Schech ab 1970 selbst Gesangsunterricht erteilte – vereint.) Da die junge Frau aber viel lieber sang als auf dem Klavier zu üben, besuchte sie ausserdem die Gesangsklasse der einst sehr bekannten Wagner-Sängerin Emmy Krüger und bekam dramatischen Unterricht von keiner Geringeren als Anna Bahr-Mildenburg. Die Grundlage für den Sängerberuf legte aber Marianne Schechs dritte Lehrerin am Konservatorium, Else Mauermeier, die ihrerseits eine Schülerin von Aglaja Orgeni war.


    Noch vor dem Abschluss (1937) des dreijährigen Studiums hatte sie in Koblenz einen Gastspielvertrag 'auf Anstellung' erhalten und stand bereits eine Woche nach Ablegung des Staatsexamens und einer Sonderprüfung (mit der damit verbundenen Auszeichnung mit dem 'Felix-Mottl-Preis') auf der Bühne des Koblenzer Stadttheaters als Marta in der Oper „Tiefland“. In Koblenz blieb sie zwei Jahre – dort sang sie bereits Partien wie die „Figaro“-Gräfin, die Amelia im „Maskenball“, die Madeleine de Coigny in „André Chenier“ und sogar die Küsterin in der „Jenufa“ - und wechselte 1939 für zwei Jahre nach Münster, wo sie u. a. die Senta, die Sieglinde und auch ihre erste Marschallin (die sie allein in München rund 60 Mal darstellte) sang.


    Es folgte für drei Jahre das Düsseldorfer Opernhaus (zum Ensemble gehörten u. a. Irmgard Barth, Tilly Lüssen, Elfriede Wasserthal, Walburga Wegner, Lotte Wollbrandt, Otto Albrecht, Bernd Aldenhoff, Josef Greindl, Alfred Pfeifle, Heinz Prybit und Asger Stig); von dort aus gastierte sie in Dresden und in Berlin. Ein bereits abgeschlossener Festvertrag für sieben Jahre an die Semper-Oper ab Herbst 1944 konnte aber wegen der Schließung sämtlicher Theater im 'Deutschen Reich' nicht mehr erfüllt werden. Wie die meisten Bühnenschaffenden wurde auch sie 'dienstverpflichtet' und arbeitete in einer Autokolben-Fabrik in Rottweil am Rande des Schwarzwaldes. Direkt nach Kriegsende trat sie nach einem erfolgreichen Vorsingen bei Hans Knappertsbusch dem Ensemble der Bayerischen Staatsoper bei, dem sie bis 1970 angehörte. 1955 wurde sie bayerische Kammersängerin; die von ihr favorisierten Dirigenten waren die drei Münchner 'K' - Knappertsbusch, Kempe und Keilberth - und Georg Solti. (Und natürlich wohnte Frau Schech in München in der 'Richard-Strauss-Straße'.)


    Marianne Schechs Debüt in München war am 2. 12. 1945 im Prinzregententheater als Marta - in einer Neueinstudierung der „Tiefland“-Inszenierung aus dem Jahre 1938 - mit Käthe Nentwig (Nuri), Franz Völker (Pedro), Carl Kronenberg (Sebastiano), Ferdinand Frantz (Tommaso), Karl Schmidt (Moruccio) und Walther Carnuth (Nando) unter dem Dirigat von Hans-Georg Ratjen. D'Alberts „Tiefland“ war für München eine 'Schicksalsoper', denn sie war das letzte Bühnenwerk, das am Abend (2. 10. 1943) vor der Bombardierung des Nationaltheaters dort aufgeführt wurde und auch die letzte Oper, die (am 30. 7. 1944 im Prinzregententheater, als Ersatz des vollständig ausgebrannten Hauses am Max-Joseph-Platz) vor der Theaterschließung in München zur Aufführung kam. (Die erste Vorstellung der Bayerischen Staatsoper nach dem Krieg war eine Neuinszenierung des „Fidelio“ am 15. 11. 1945 mit Helena Braun, Gerda Sommerschuh, Franz Klarwein, Walther Carnuth, Hans Hotter als Don Pizarro, Ferdinand Frantz als Rocco und Georg Hann als Don Fernando; es dirigierte Bertil Wetzelsberger und der Regisseur war Günther Rennert.)


    1970 verabschiedete sich Marianne Schech nach 25 Jahren von ihrem Münchner Publikum – ohne große Ankündigung als Mutter in einer Repertoire-Vorstellung von „Hänsel und Gretel“ - und übernahm für fünfzehn Jahre eine Professur am Münchner 'Richard-Strauss-Konservatorium'. (Zu ihren Schülern zählten u. a. Claudia Eder, Hannah Esther Minutillo, Felicity Palmer, Doris Soffel und Wolfgang Probst.) Als Pensionärin gab sie von 1987 bis 1990 während der Münchner Opern-Festspiele in August Everdings 'Münchner Singschul' an den Sängernachwuchs ihr Wissen weiter. Im sehr lesenswerten „Tamino“-Thread 'Der Musiker Gräber' hat unser Kollege 'hart' (Beitrag Nr. 361 vom 22. 7. 2016) einen Besuch am Grab der Sängerin in Bayrischzell in der Nähe ihres Geburtsortes Geitau dokumentiert; Marianne Schech, die unverheiratet blieb, wurde dort im Grab ihrer Eltern bestattet.


    In der kommenden Woche werde ich einige interessante Auftritte von Marianne Schech nennen, bevor ich dann ihre Tondokumente aufliste.


    Carlo

    4 Mal editiert, zuletzt von Carlo ()

  • Ich habe am 31. August in den obigen Beitrag nachträglich noch einige Namen von Sängerkollegen Marianne Schechs eingefügt, die zwar überwiegend heute vergessen sind, aber in ihrer Zeit durchaus zu den Bekannten ihres Metiers zählten. Wie im Allgemeinen nimmt die 'Erinnerungskultur' auch bei „Tamino“ immer mehr ab, vor allem, was Sängerinnen und Sänger anbelangt. Nur die 'angesagten' Künstler scheinen interessant zu sein...


    In der Rückschau wird Marianne Schech stets auf das Wagner- und Strauss-Repertoire festgelegt. In München sang sie aber auch in den dortigen Erstaufführungen der Bayerischen Staatsoper von Janáceks „Katja Kabanova“, Hindemiths „Mathis der Maler“, Honeggers „Johanna auf dem Scheiterhaufen“ und in der szenischen Uraufführung von Tomasis „Don Juan de Manara“. Im Rundfunk ist sie u. a. mit Brittens „Albert Herring“, Egks „Irische Legende“, Hindemiths Zweitfassung von „Cardillac“ und Shostakovichs „Lady Macbeth von Mzensk“ dokumentiert.


    Nachfolgend gebe ich einige Beispiele von Marianne Schechs Auftritten in München, Rio de Janeiro, London und Wien.


    Bayerische Staatsoper München (Prinzregententheater):


    „Katja Kabanova“ (Leos Janácek): (Katja) mit Irmgard Barth (Marfa), Katja Sabo (Barbara), Franz Klarwein (Boris), Karl Schmidt (Dikoj), Walter Carnuth (Tichon), Paul Kuen (Wanja) u. a. / Dirigent: Hans-Georg Ratjen (Premiere am 11. 10. 1947).


    „Mathis der Maler“ (Paul Hindemith): (Ursula) mit Gerda Sommerschuh (Regina), Irmgard Barth (Gräfin Helfenstein), Hans Reinmar (Mathis), Franz Klarwein (Albrecht von Branenburg), Benno Kusche (Lorenz von Pommersfelden), Paul Kuen (Wolfgang Capito), Frederick Dalberg (Riedinger), Lorenz Fehenberger (Hans Schwab) u. a. / Dirigent: Georg Solti (Premiere am 13. 3. 1948).


    „Johanna auf dem Scheiterhaufen“ (Arthur Honegger): (Stimme der heiligen Jungfrau) mit Anna Dammann (Johanna), Elisabeth Lindermeier (Stimme der heiligen Margarete), Hertha Töpper (Stimme der heiligen Katharina), Hans Baur (Bruder Dominik), August Seider (Porcus), Paul Kuen (Schreiber), Franz Klarwein (Zeremonienmeister) u. a. / Dirigent: Rudolf Kempe (Premiere am 22. 1. 1953).


    „Die tote Stadt“ (Erich Wolfgang Korngold): (Marietta/Marie) mit Irmgard Barth (Brigitta), Gerda Sommerschuh (Juliette), Elisabeth Lindermeier (Lucienne), Hans Hopf (Paul), Marcel Cordes (Frank/Pierrot), Adolf Keil (Fritz), Walther Mattes (Gaston), Franz Klarwein (Victorin) und Walther Carnuth (Graf Albert) / Dirigent: Robert Heger (Premiere am 12. 5. 1955). Korngold war während der vierwöchigen Proben anwesend und lieferte sich mit dem Regisseur Otto Ehrhardt temperamentvolle Auseinandersetzungen.



    Rio de Janeiro (Teatro Municipal) – 'Deutsche Saison' im Herbst 1952 – alle Aufführungen wurden dirigiert von Karl Elmendorff:


    „Fidelio“ (Ludwig van Beethoven): (Leonore) mit Käthe Nentwig (Marzelline), Rudolf Lustig und August Seider (Florestan), Otakar Kraus und Alexander Welitsch (Don Pizarro), Walter Hagner und Arnold van Mill (Rocco), Karl Krollmann (Jaquino).


    „Der fliegende Holländer“ (Richard Wagner): (Senta) mit Rudolf Lustig (Erik), Alexander Welitsch (Holländer), Arnold van Mill und Walter Hagner (Daland), Karl Krollmann (Steuermann).


    „Tristan und Isolde“ (Richard Wagner): (Isolde) mit Carin Carlsson (Brangäne), August Seider (Tristan), Alexander Welitsch (Kurwenal), Arnold van Mill (Marke), Otakar Kraus (Melot).



    Royal Opera House, Covent Garden, London - alle Aufführungen wurden dirigiert von Rudolf Kempe:


    „Tannhäuser“ (Richard Wagner): (Venus, alternierend mit Maria von Ilosvay); ferner Sylvia Fisher und Una Hale (Elisabeth), Wilhelm Ernest (Tannhäuser), Jess Walters (Wolfram), Frederick Dalberg und Michael Langdon (Landgraf) (Saison 1955/1956) In englischer Sprache!


    „Die Walküre“ (Richard Wagner): (Sieglinde, alternierend mit Sylvia Fisher); ferner Birgit Nilsson und Sylvia Fisher (Brünnhilde), Georgine von Milinkovic (Fricka), Ramón Vinay (Siegmund), Hans Hotter (Wotan) und Frederick Dalberg (Hunding) (Saison 1957/1958).


    „Elektra“ (Richard Strauss): (Chrysothemis, alternierend mit Hedwig Müller-Bütow); ferner Gerda Lammers (Elektra), Georgine von Milinkovic (Klytämnestra), Otakar Kraus (Orest) und Edgar Evans (Ägisth) (Saison 1957/1958).



    Wiener Staatsoper


    „Tannhäuser“ (Richard Wagner): (Venus) mit Leonie Rysanek (Elisabeth), Karl Liebl (Tannhäuser), Josef Metternich (Wolfram von Eschenbach), Gottlob Frick (Landgraf Hermann), Julius Patzak (Walther von der Vogelweide) / Dirigent: Rudolf Moralt (30. 1. 1958).


    „Siegfried“ (Richard Wagner): (Brünnhilde) mit Jean Madeira (Erda), Wilma Lipp (Waldvogel), Wolfgang Windgassen (Siegfried), Peter Klein (Mime), Hans Hotter (Wanderer), Gustav Neidlinger (Alberich), Gottlob Frick (Fafner) / Dirigent: Herbert von Karajan (15. 10. 1958).


    „Der Rosenkavalier“ (Richard Strauss): (Feldmarschallin) mit Christa Ludwig (Octavian), Wilma Lipp (Sophie), Judith Hellwig (Leitmetzerin), Hilde Rössel-Majdan (Annina), Oskar Czerwenka (Baron Ochs), Erich Kunz (Faninal), László Szemere (Valzacchi), Murray Dickie (Sänger) / Dirigent: Karl Böhm (7. 1. 1962).


    „Die Walküre“ (Richard Wagner): (Brünnhilde) mit Régine Crespin (Sieglinde), Hilde Rössel-Majdan (Fricka), Hans Beirer (Siegmund), Otto Edelmann (Wotan), Mino Yahia (Hunding) / Dirigent: Heinrich Hollreiser (11. 2. 1962)

    dto.; (Brünnhilde) mit Gré Brouwenstijn (Sieglinde), Ira Malaniuk (Fricka), Jon Vickers (Siegmund), Otto Edelmann (Wotan), Ludwig Welter (Hunding) / Dirigent: Heinz Wallberg (16. 4. 1962).


    In einer Woche beginne ich mit der Auflistung von Marianne Schechs Tondokumenten.


    Carlo

  • Ich habe am 31. August in den obigen Beitrag nachträglich noch einige Namen von Sängerkollegen Marianne Schechs eingefügt, die zwar überwiegend heute vergessen sind, aber in ihrer Zeit durchaus zu den Bekannten ihres Metiers zählten.

    Das ist eine sehr gute Tat, lieber Carlo.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Heute beginne ich mit folgenden Opern-Gesamtaufnahmen mit Marianne Schech:



    „Tiefland“ (Eugen d' Albert): Sebastiano – Alexander Welitsch / Tommaso – Max Proebstl / Moruccio – Carl Hoppe / Marta – Marianne Schech / Pepa – Hanna Scholl / Antonia – Lilian Benningsen / Rosalia - Ruth Michaelis / Nuri – Rosl Schwaiger / Pedro – Bernd Aldenhoff / Nando – Paul Kuen / Ein Bauer – Karl Schwert / Der Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Josef Kugler / Dirigent: Rudolf Alberth (München, Funkhaus, 6. - 11. 4. 1953).


    In einigen Veröffentlichungen wurden die Rollen-Angaben der Sängerinnen Lilian Benningsen und Ruth Michaelis vertauscht. Der Privat-Mitschnitt dieser Rundfunk-Produktion wurde dreimal mit 'Anhängern' herausgegeben: Zuerst 1983 von 'Melodram' auf LP (mit der Szene Kundry-Parsifal aus dem 2. Akt des „Parsifal“ mit Marianne Schech und Howard Vandenburg - irrtümlich wird Bernd Aldenhoff genannt – unter Eugen Jochum 1957), dann auf CD 2002 bei 'Gala' mit Aufnahmen von Alexander Welitsch und 2004 bei 'Walhall' mit der 'Wolfserzählung' aus dem 2. Akt (Wolfgang Windgassen mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart unter Bertil Wetzelsberger 1950)..



    „Die toten Augen“ (Eugen d' Albert): Arcesius, römischer Gesandter und Senator – Engelbert Czubok / Myrtocle, seine Gattin – Marianne Schech / Arsinoe, ihre Sklavin – Lore Paul / Aurelius Galba, römischer Centurio – Wolfgang Windgassen / Ktesiphar, ein ägyptischer Arzt – Alfred Pfeifle / Maria von Magdala – Hetty Plümacher / Der Hirt – Franz Fehringer / Der Schnitter – Ernst Grathwol / Ein Hirtenknabe – Lore Paul / Vier jüdische Frauen: Sarah – Anny Kretschmar / Rebekka – Hanna Stolze-Fröhlich, Esther – Else Blank, Ruth – Lilo Mann / Vier Juden – Kurt von Reimersdahl, Helmut Zeckert, Bruno Samland, Clytus Gottwald / Eine sieche Frau – Annemarie Burchert / Ein alter Jude – Alfred Appenzeller / Die Stimme aus dem Brunnen – Marianne Sauer / Echo – Anneliese Weigl / Eine Stimme – Harald Baender (Sprecher) / Der Südfunk-Chor / Chorltg.: Hermann Josef Dahmen / Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart / Dirigent: Walter Born (Stuttgart-Degerloch, Waldheim , März 1951). 1998 veröffentlicht auf zwei CDs bei der Firma 'Myto'; angehängt sind Arien von d'Albert, Pfitzner und Wagner, gesungen von Wolfgang Windgassen.


    Die Arie der Myrtocle 'Psyche wandelt durch Säulenhallen' hat Marianne Schech auch separat beim Bayerischen Rundfunk gesungen, begleitet von den Münchner Philharmonikern unter Rudolf Alberth. (München, Kongress-Saal des Deutschen Museums, 6. 6. 1952)



    „Der Raub der Lucrezia“ ('The Rape of Lucretia') (Benjamin Britten): Der Erzähler – Franz Klarwein / Die Erzählerin – Marianne Schech / Collatinus – Max Proebstl / Junius – Albrecht Peter / Tarquinius – Hermann Uhde / Lukrezia – Irmgard Barth / Bianca und Lucia – Ina Gerhein und Valerie Bak / Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Dirigent: Robert Heger / Inszenierung: Friedrich Schramm (München, Theater im Brunnenhof, 24. 11. 1951 und 3. 1. 1952). Eine nur zweimalige Bühnenaufführung, die an einem der beiden genannten Tage vom Bayerischen Rundfunk übertragen, aber nicht archiviert wurde.



    „Albert Herring“ (Benjamin Britten): Lady Billows – Marianne Schech / Florence Pike – Ingeborg Lasser / Miss Wordsworth – Friederike Sailer / Mr. Gedge – Condi Siegmund / Mr. Upfold – Karl Liebl / Mr. Budd – Benno Kusche / Sid – Horst Günter / Albert Herring – Helmut Krebs / Mrs. Herring – Hanne Münch / Nancy – Hetty Plümacher / Emmy – Anny Kretschmar / Siss – Emilie Klug-Eisenbraun / Harry – Irene Gehrlein / Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart / Dirigent: Hans Müller-Kray (Stuttgart, Villa Berg, 1953). Ich habe einen Mitschnitt dieser Aufnahme.



    „Irische Legende“ (Werner Egk): Cathleen – Marianne Schech / Aleel, ein Dichter – Hans Braun / Der Tiger – Benno Kusche / Der Geier - Kurt Marschner / Zwei Eulen – Oda Balsborg und Lilian Benningsen / Erster Kaufmann – Karl Ostertag / Zweiter Kaufmann – Marcel Cordes / Zwei Hirten – Richard Holm und Hans Hermann Nissen / Die Erscheinung des verdammten Faust – Kieth Engen / Eine Stimme hinter der Szene – Max Proebstl / Oona, die Amme – Maria von Ilosvay / Der Verwalter – Albrecht Peter / Die leeren Seelen – Irmgard Jacobeit und Chorstimmen / Die Sprecherin des verbindenden Textes – Gisela Uhlen / Der Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Kurt Prestel / Dirigent: Werner Egk (München, Herkulessaal der Residenz, 19. - 24. 2. 1956) Die Erstsendung dieser Produktion war am 14. 6. 1956.


    Zu den Wiener Festwochen 1958 gab es am 22. 6. im Wiener Musikverein eine konzertante Aufführung dieser Oper, für die Marianne Schech als Cathleen angekündigt wurde; tatsächlich sang dann aber Mimi Coertse diese Rolle. Die Live-Übertragung des Österreichischen Rundfunks nannte ferner die folgenden Sänger: Otto Wiener (Aleel), Walter Berry (Der Tiger), Julius Patzak (Der Geier), Judith Hellwig und Margareta Sjöstedt (Zwei Eulen), Max Lorenz (Erster Kaufmann), Wilhelm Leitner (statt Oskar Czerwenka) (Zweiter Kaufmann), Kurt Equiluz und Harald Buchsbaum (Zwei Hirten), Norman Foster (Die Erscheinung des verdammten Faust / Eine Stimme hinter der Szene), Dagmar Hermann (Oona), Franz Bierbach (Der Verwalter), Laurence Dutoit und Chorstimmen (Die leeren Seelen) / Die Wiener Singakademie / Chorltg.: Hans Gillesberger / Die Philharmonia Hungarica / Dirigent: Werner Egk.



    Carlo

  • „Die toten Augen“ (Eugen d' Albert): Arcesius, römischer Gesandter und Senator – Engelbert Czubok / Myrtocle, seine Gattin – Marianne Schech / Arsinoe, ihre Sklavin – Lore Paul / Aurelius Galba, römischer Centurio – Wolfgang Windgassen / Ktesiphar, ein ägyptischer Arzt – Alfred Pfeifle / Maria von Magdala – Hetty Plümacher / Der Hirt – Franz Fehringer / Der Schnitter – Ernst Grathwol / Ein Hirtenknabe – Lore Paul / Vier jüdische Frauen: Sarah – Anny Kretschmar / Rebekka – Hanna Stolze-Fröhlich, Esther – Else Blank, Ruth – Lilo Mann / Vier Juden – Kurt von Reimersdahl, Helmut Zeckert, Bruno Samland, Clytus Gottwald / Eine sieche Frau – Annemarie Burchert / Ein alter Jude – Alfred Appenzeller / Die Stimme aus dem Brunnen – Marianne Sauer / Echo – Anneliese Weigl / Eine Stimme – Harald Baender (Sprecher) / Der Südfunk-Chor / Chorltg.: Hermann Josef Dahmen / Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart / Dirigent: Walter Born (Stuttgart-Degerloch, Waldheim , März 1951). 1998 veröffentlicht auf zwei CDs bei der Firma 'Myto'; angehängt sind Arien von d'Albert, Pfitzner und Wagner, gesungen von Wolfgang Windgassen.

    Das, lieber Carlo, ist eine meiner am meisten geschätzten Aufnahmen von Marianne Schech. Immer wenn ich diese Radioproduktion mal auflege, muss ich bis zum Schluss dranbleiben. So bewegend und spannend ist es. Diese Einspielung ist auch noch zu haben:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Aber das hier ist keine Durchschnittsstimme! Ich find es schon Sonderklasse.


    Marianne Schech; Josef Metternich; "Und du wirst mein Gebieter sein"; ARABELLA; Richard Strauss - YouTube


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Heute geht es mit den folgenden Opern-Aufnahmen weiter:



    „André Chenier“ (Umberto Giordano): André Chenier – Hans Hopf / Charles Gérard – Josef Metternich / Madeleine de Coigny – Marianne Schech / Die Gräfin de Coigny – Elisabeth Löw-Szöky / Bersi – Lilian Benningsen / Pierre Fléville – Rudolf Wünzer / Roucher – Kieth Engen / Der Abbé – Karl Ostertag / Mathieu – Walter Berry / Der 'Incroyable' – Paul Kuen / Madelon – Dagmar Naaff / Fouquier-Tinville – Max Proebstl / Dumas – Willy Berling / Schmidt – Hans Hermann Nissen / Der Haushofmeister der Gräfin – Georg Wieter / Der Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Kurt Prestel / Dirigent: Wolfgang Sawallisch (München, Herkulessaal der Residenz, 20. - 24. 10. 1956). Ein Privatmitschnitt erschien bei diversen Anbietern (u. a. 'Melodram', 'Walhall' und 'Hamburger Archiv') auf LP und CD.



    „Cardillac“ (Paul Hindemith): Cardillac, ein Goldschmied – Walter Berry / Seine Tochter – Traute Richter / Cardillacs Gehilfe – Waldemar Kmentt / Die Primadonna – Marianne Schech / Der junge Kavalier – Fritz Sperlbauer / Der Offizier – Alois Pernerstorfer // In Lullys Oper „Phaeton“: Klymene, eine Nymphe – Sonja Draksler / Phaeton, ihr Sohn – Erich Majkut / Apollo, der Sonnengott – Karl Heinz Tuttner / Der Chor des Österreichischen Rundfunks / Chorltg.: Gottfried Preinfalk / Das Große Wiener Rundfunkorchester / Dirigent: Paul Hindemith (Wien, Funkhaus, Erstsendung am 5. 2. 1957, Wiederholung am 3. 3. 1958).

    Die Produktion des Österreichischen Rundfunks (ORF) bringt das Werk in der wesentlich erweiterten, vieraktigen Neufassung, u. a. mit der Aufführung 'einer Oper in der Oper' im dritten Akt. Paul Hindemith überarbeitete dafür das ursprüngliche Libretto von Ferdinand Lion und fügte selbst große Textteile hinzu (z. B. für die zusätzlichen Rollen des 'Gehilfen' und der 'Primadonna'). Die Uraufführung des 'neuen' „Cardillac“, der sich aber gegenüber der Urversion von 1926 auf den Bühnen nicht behaupten konnte, war 1952 in Zürich mit folgender Besetzung: Cardillac – Herbert Brauer, Seine Tochter – Hildegard Hillebrecht, Cardillacs Gehilfe – Franz Lechleitner, Die Primadonna – Hedwig Müller-Bütow, Der junge Kavalier – Max Lichtegg, Der Offizier – Manfred Jungwirth. Am Dirigentenpult stand Victor Reinshagen. (Die Aufnahme des ORF von 1957 wurde bisher nicht veröffentlicht.)



    „Hänsel und Gretel“ (Engelbert Humperdinck): Peter – Carl Hoppe / Gertrud – Marianne Schech / Hänsel – Hertha Töpper / Gretel – Elisabeth Lindermeier / Die Knusperhexe – Ina Gerhein / Das Sandmännchen – Rosl Schwaiger / Das Taumännchen – Hildegard Limmer / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper München / Chorltg.: Herbert Erlenwein / Dirigent: Kurt Bohner (München, Kongress-Saal des Deutschen Museums, 14. 12. 1952). Es handelt sich hier um die Live-Aufnahme eines Konzertes, die sogar noch im Archiv des Bayerischen Rundfunks erhalten ist.


    dto.: Peter – Horst Günter / Gertrud – Marianne Schech / Hänsel – Gisela Litz / Gretel – Rita Streich / Die Knusperhexe – Res Fischer / Das Sandmännchen – Elisabeth Lindermeier / Das Taumännchen – Bruno Brückmann / Der Knabenchor des Wittelsbacher Gymnasiums München / Mitglieder des Frauenchors des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Josef Kugler / Die Münchner Philharmoniker / Dirigent: Fritz Lehmann (München, Herkules-Saal, Oktober 1953). Zuerst erschienen 1954 auf zwei Schallplatten der 'Deutschen Grammophon Gesellschaft' und später in verschiedenen Ausgaben auf LP und CD. (Der Knabensopran Bruno Brückmann war später als Tenor Mitglied der Lübecker Kantorei.)


    dto.: Peter – Marcel Cordes / Gertrud – Marianne Schech / Hänsel – Elisabeth Grümmer / Gretel – Erika Köth / Die Knusperhexe – Res Fischer / Sandmännchen – Ursula Kerp / Taumännchen – Christa Degler / Der Frauenchor und das Sinfonie-Orchester des Hessischen Rundfunks / Chorltg.: Edmund von Michnay / Dirigent: Otto Matzerath (Frankfurt, Funkhaus, 19. 9. 1956). Ein Mitschnitt der Rundfunksendung erschien 2004 bei der niederländischen CD-Firma 'Ponto'.

    'Aufgefüllt' werden die zwei CDs mit der 'Kurz-Oper' „Hänsel und Gretel“, 'für die Heimbühne bearbeitet von Hermann Weigert und Hans Maeder' (eine Produktion der 'Deutschen Grammophon Aktiengesellschaft', erschienen 1929 auf vier Schelllackplatten). Die Besetzung: Peter – Eduard Kandl / Gertrud – Emma Bassth / Hänsel - Else Ruziczka / Gretel – Tilly de Garmo / Die Knusperhexe – Marie Schulz-Dornburg / Das Sandmännchen und Das Taumännchen – Margarete Wagener / Der Chor und das Orchester der Berliner Staatsoper / Dirigent: Hermann Weigert. (Die aus Wien stammende Mezzosopranistin Else Ruziczka, die ihre Bühnenlaufbahn 1920 am Opernhaus von Düsseldorf begann und über Köln 1927 an die Berliner Staatsoper kam, 'verdeutschte' Anfang der 30er Jahre ihren Namen zu 'Else Tegetthoff'. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte sie lange zum Ensemble der Städtischen Bühnen in Frankfurt/Main und wirkte in einigen Opernproduktionen des Hessischen Rundfunks mit. Ob verwandtschaftliche Beziehungen zu der böhmischen Sopranistin Sophie Ruziczka, die lange in Frankfurt wirkte, und zu der Familie des österreichischen Admirals Teggetthoff bestanden, ist unklar.)


    1965 sang Marianne Schech die gar nicht so leicht zu singende Partie der Mutter in einer Neuinszenierung der Bayerischen Staatsoper mit Gertrud Freedmann (Gretel), Brigitte Fassbaender (Hänsel), Paul Kuen (Knusperhexe), Albrecht Peter (Peter), Rose Marie Freni (Sandmännchen) und Monika Kienzl (Taumännchen), dirigiert von Hans Gierster (23. 12. 1965). Und als 'Mutter Gertrud' verabschiedete sich Marianne Schech 1970 von ihrem Münchner Publikum.



    „Jenůfa“ (Leoš Janáček): Die alte Buryja – Ina Gerhein / Steva Buryja - Franz Klarwein / Laca Klemen - Lorenz Fehenberger / Die Küsterin - Marianne Schech / Jenůfa - Maud Cunitz / Der Altgesell - Albrecht Peter / Der Dorfrichter – Georg Wieter / Seine Frau – Lisl Kadera / Karolka – Elisabeth Lindermeier / Barena – Anny Fischer-Walgreen / Jano - Hildegard Limmer / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper / Chorltg.: Herbert Erlenwein / Dirigent: Robert Heger (München, Prinzregententheater, 10. 4. 1954). Angeblich gibt es von dieser Aufführung einen Mitschnitt. Die 'Küsterin' – die sie bereits in ihrem ersten Engagement in Koblenz verkörpert hatte - war einer der größten Bühnenerfolge der Schech in München. (In seinen Memoiren nennt Rudolf Hartmann irrtümlich Rudolf Kempe als Dirigent der Neuinszenierung von 1954, die von Heinz Arnold verantwortet wurde.)


    dto.: Die alte Buryja – Lilian Benningsen / Steva Buryja – Jean Cox / Laca Klemen – William Cochran / Die Küsterin – Astrid Varnay / Jenůfa – Hildegard Hillebrecht / Der Altgesell – Raimund Grumbach / Der Dorfrichter – Max Proebstl / Seine Frau – Marianne Schech / Karolka – Ingeborg Schneider / Eine Magd – Gudrun Wewezow / Barena - Annelie Waas / Jano – Gertrud Freedmann / Eine Magd – Gudrun Wewezow / Die Tante – Daphne Evangelatos / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper München / Chorltg.: Wolfgang Baumgart / Dirigent: Rafael Kubelik (München, Nationaltheater, 17. 3. 1970). Der Rundfunkmitschnitt dieser Premiere wurde 1990 auf CD bei 'Myto' veröffentlicht. (Es gibt auch eine Fernseh-Aufzeichnung einer späteren Aufführung mit fast identischer Besetzung, die am 5. 11. 1972 in der ARD gesendet wurde; die Frau des Dorfrichters singt hier aber Charlotte Berthold. Marianne Schech war mit Ende der Spielzeit 1969/1970 aus dem Ensemble ausgeschieden.).



    "Undine" (Lortzing): Berthalda, Tochter des Herzogs Heinrich - Marianne Schech / Ritter Hugo von Ringstetten - Josef Traxel / Veit, sein Knappe - Karl Krollmann / Kühleborn, ein Wasserfürst - Gottfried Fehr / Tobias, ein Fischer - Heinrich Sailer / Marthe, sein Weib - Ina Gerhein / Undine, ihre Pflegetochter – Valerie Bak / Hans, ein Gastwirt - Richard Kogel / Pater Heilmann - Rudolf Wünzer / Coro e orchestra sinfonica di Milano della RAI / Chorltg.: Roberto Benaglio / Dirigent: Robert Heger (Mailand, Auditorium di Milano della RAI, 20. 9. 1953). Die von einem Erzähler - Elio Jotta - italienisch gesprochenen Zwischentexte (an Stelle der Dialoge) wurden für die CD-Veröffentlichung beim 'Hamburger Archiv für Gesangskunst' eliminiert. Der Chor singt in italienischer Sprache.



    Carlo

  • Marianne Schech in Opern von Heinrich Marschner, Pietro Mascagni und Wolfgang Amadé Mozart:



    „Hans Heiling“ (Heinrich Marschner) (Ausschnitte): Vorspiel mit der Königin der Erdgeister und Hans Heiling 'Rastlos geschafft mit stetiger Kraft'– Arie des Hans Heiling aus dem ersten Akt 'An jenem Tag, da du mir Treue versprochen' – Duett Königin der Erdgeister und Anna aus dem zweiten Akt 'Aus der Klüfte Schlund, durch der Erde Grund' – Szene und Arie des Hans Heiling mit Chor aus dem dritten Akt ''Herauf, ihr Geister aus Höhl' und Kluft'' – Finale der Oper / Die Königin der Erdgeister – Marianne Schech / Hans Heiling, ihr Sohn – Bruno Samland / Anna, dessen Braut – Maud Cunitz / Gertrude, Annas Mutter – Hanna Stolze-Fröhlich / Konrad, burggräflicher Leibschütz – Bernhard Michaelis / Der Südfunk-Chor / Chorltg.: Hermann Josef-Dahmen / Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart / Dirigent: Bertil Wetzelsberger (Stuttgart-Degerloch, Waldheim. 1948). Diese Szenenauswahl (60 Minuten) wurde u. a. am 21. 4. 1955 im Süddeutschen Rundfunk (SDR) gesendet. Ob diese Ausschnitte aus einer Gesamtaufnahme stammen, kann nicht mehr geklärt werden, da der heutige Südwestrundfunk (SWR) keine diesbezüglichen Auskünfte gibt. (Das Duett 'Aus der Klüfte Schlund, durch der Erde Grund' ist auch als Bonus in der 'Walhall'-Ausgabe der Gesamtaufnahme von "Hans Heiling" des NDR von 1950 unter Wilhelm Schüchter enthalten.)



    „Cavalleria rusticana“ (Pietro Mascagni): (Querschnitt in deutscher Sprache) Santuzza – Marianne Schech / Turiddu – Lorenz Fehenberger / Alfio – James Pease / Diverse Chöre und Orchester / Dirigenten: Ferdinand Leitner, Victor Reinshagen und Wolfgang Sawallisch. Auf der LP 19011 (30 cm) der 'Deutschen Grammophon Gesellschaft' singt Marianne Schech die Arie der Santuzza 'Als euer Sohn einst fortzog' (a), das Duett Santuzza-Turiddu 'Nun, da siehst du, was du getan hast' (b) und das Duett Santuzza-Alfio 'Ach, euch sendet Gott mir' (a); es spielen die Bamberger Symphoniker unter Wolfgang Sawallisch (a) und Victor Reinshagen (b) und die Aufnahmen entstanden im Januar 1954 im Kulturraum in Bamberg. Diese drei Stücke wurden auch in italienischer Sprache aufgenommen und sind auf der LP 17009 (25 cm) enthalten; beide Schallplatten stehen in meinem Regal.



    „Idomeneo“ (Wolfgang Amadé Mozart): Idomeneo – Franz Klarwein / Idamantes – Gottfried Riedner / Ilia – Maud Cunitz / Electra – Marianne Schech / Arbaces – Heinz Maria Lins / Der Oberpriester – Kurt Messerschmidt / Die Stimme des Orakels – Maximilian Eibl / Der Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Josef Kugler / Dirigent: Hans Altmann (München, Aula der Alten Universität, 1949). Diese Aufnahme (in deutscher Sprache) verwendete die Fassung von Ermanno Wolf-Ferrari; sie erschien 1950 in den USA auf zwei LPs der Firma 'Mercury'.



    „Don Giovanni“ (Wolfgang Amadé Mozart): Don Giovanni – Mathieu Ahlersmeyer / Leporello – Kurt Böhme / Der Komtur – Heinrich Pflanzl / Donna Anna – Marianne Schech / Don Ottavio – Hans Hopf / Donna Elvira – Margarete Teschemacher / Masetto – Gottlob Frick / Zerlina – Elfriede Weidlich / Der Chor der Staatsoper Dresden / Chorltg.: Ernst Hintze / Die Sächsische Staatskapelle Dresden / Dirigent: Karl Elmendorff (Dresden, Staatsoper, 1943). Die 'Deutsche Grammophon Gesellschaft' gab 1961 diese deutsch gesungene Aufnahme des Reichsrundfunks auf drei Langspielplatten heraus; später folgten diverse Veröffentlichungen auf LP und CD.


    dto.: Don Giovanni – Paul Schöffler (Victor Tacik) / Leporello – Walter Berry (Peer Schmidt) / Der Komtur – Otto von Rohr (Walter Holten) / Donna Anna – Suzanne Danco (Marianne Koch) / Don Ottavio – Josef Traxel (Jürgen Goslar) / Donna Elvira – Marianne Schech (Agnes Fink) / Masetto – Heinz Maria Lins (Hans Clarin) / Zerlina – Erika Köth (Ingrid Andrée) / Der Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Josef Kugler / Dirigent: Hermann Scherchen / Szenenbild: Walter Dörfler / TV-Regie: Kurt Wilhelm. (In Klammern die Namen der Schauspieler). (Tonaufnahmen vom 6. bis 12. 10. 1957 - Eurovisions-Sendung der ARD am 25. 12. 1957).

    Die Oper wurde – in deutscher Sprache mit neu geschriebenen Dialogen statt der Rezitative – als Live-Sendung (!) in mehreren europäischen Ländern ausgestrahlt, was für die Schauspieler zusätzlichen Stress bedeutet haben dürfte, denn sie mussten nicht nur die Regieanweisungen und ihren Sprechtext 'parat' haben, sondern auch auf die (vorab aufgenommene und zur Sendung eingespielte) Musik achten und den Gesang lippensynchron simulieren! Prompt verpatzte Peer Schmidt als 'Leporello' seinen ersten Einsatz ('Keine Ruh' bei Tag und Nacht'); ich weiß aber nicht mehr, ob er zu früh oder zu spät zum Gesang von Walter Berry den Mund öffnete. Meiner Erinnerung nach waren die Tempi von Hermann Scherchen wenig ausgewogen und man hatte auch einiges an der Oper gekürzt! (Beim 'Hamburger Archiv' ist die Tonspur dieser TV-Sendung auf CD erschienen.)

    Es handelt sich um die dritte der sogenannten 'Synchron-Opern' des Regisseurs Kurt Wilhelm für das Deutsche Fernsehen. (Die erste war „Die Entführung aus dem Serail“ - gesendet am 27. 1. 1956, gefolgt von „Die Hochzeit des Figaro“ am 25. 12. 1956.) Nach der Sendung von Smetanas „Die verkaufte Braut“ am 25. 12. 1958 – und zunehmend negativer Kritiker- und Publikums-Resonanz - verlegte sich Kurt Wilhelm, der jahrelang im Bayerischen Fernsehen die Gesprächsrunde „Musicaleum“ moderierte, auf die Produktion (und teilweise die Regie) von zahlreichen TV-Operetten, ebenfalls mit Schauspielern als Gesangs-Doubles, wobei die Tonaufnahmen überwiegend vom WDR mit dem Dirigenten Franz Marszalek und einem festen Sängerensemble – z. B. Rita Bartos, Luise Camer, Antonia Fahberg, Herta Talmar, Rudolf Christ, Franz Fehringer, Willy Hofmann, Benno Kusche, Heinz Maria Lins und Fritz Wunderlich - vorab aufgenommen wurden.



    „Die Zauberflöte“ (Wolfgang Amadé Mozart); Sarastro – Josef Greindl (Walter Franck) / Tamino – Ernst Haefliger (Sebastian Fischer) / Sprecher – Kim Borg / Die Königin der Nacht – Rita Streich / Pamina – Maria Stader (Ruth Hellberg) / Drei Damen der Königin der Nacht – Marianne Schech (Margot Leonhard), Liselotte Losch (Marion Degler) und Margarete Klose (Alice Decarli) / Papageno – Dietrich Fischer-Dieskau (Walter Bluhm) / Papagena – Lisa Otto / Monostatos – Martin Vantin (Wolfgang Spier) / Drei Knaben – Margot Guilleaume, Maria Reith und Diana Eustrati / Zwei Geharnischte – Howard Vandenburg und Kim Borg / Zwei Priester – Kim Borg (Wilhelm Borchert) und Howard Vandenburg (Siegmar Schneider) / Der RIAS-Kammerchor und der Berliner Motettenchor / Chorltg.: Günther Arndt / Das RIAS Symphonie-Orchester / Dirigent: Ferenc Fricsay / Dialog-Regie: Rolf Purucker (Berlin, Jesus-Christus-Kirche, 1. - 15. 6. 1955) In Klammern die Namen der Dialogsprecher. Die Aufnahme erschien Ende 1955 auf drei Langspielplatten bei der 'Deutschen Grammophon Gesellschaft' und wurde seitdem in mehreren Ausgaben sowohl auf LPs wie auch auf CDs wiederveröffentlicht.



    Carlo

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  • „Cavalleria rusticana“ (Pietro Mascagni): (Querschnitt in deutscher Sprache) Santuzza – Marianne Schech / Turiddu – Lorenz Fehenberger / Alfio – James Pease / Diverse Chöre und Orchester / Dirigenten: Ferdinand Leitner, Victor Reinshagen und Wolfgang Sawallisch. Auf der LP 19011 (30 cm) der 'Deutschen Grammophon Gesellschaft' singt Marianne Schech die Arie der Santuzza 'Als euer Sohn einst fortzog' (a), das Duett Santuzza-Turiddu 'Nun, da siehst du, was du getan hast' (b) und das Duett Santuzza-Alfio 'Ach, euch sendet Gott mir' (a); es spielen die Bamberger Symphoniker unter Wolfgang Sawallisch (a) und Victor Reinshagen (b) und die Aufnahmen entstanden im Januar 1954 im Kulturraum in Bamberg. Diese drei Stücke wurden auch in italienischer Sprache aufgenommen und sind auf der LP 17009 (25 cm) enthalten; beide Schallplatten stehen in meinem Regal.

    Lieber Carlo,


    wie immer danke für die tolle Zusammenstellung. Du bist der erste, der die italienische Version der "Cavaleria"-Auszüge besitzt. Ich suche die Platte seit Jahren auf Flohmärkten und war mir bisher nicht sicher, ob sie nur in den Katalogen der Deutschen Grammophon stand und eventuell gar nicht veröffentlicht wurde.


    Liebe Grüße


    Calatrava

  • Heute geht es um Opern von Carl Orff, Dmitri Shostakovich und Richard Strauss.



    „Antigonae“ (Carl Orff): Antigonae, Nichte des Kreon – Christel Goltz / Ismene, ihre Schwester – Irmgard Barth / Kreon, König von Theben – Hermann Uhde / Eurydice, seine Gemahlin – Marianne Schech / Hämon, Kreons Sohn und Antigonaes Bräutigam – Karl Ostertag / Tiresias, der Seher – Ernst Haefliger / Ein Wächter – Paul Kuen / Ein Bote – Kurt Böhme / Der Chorführer – Benno Kusche / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper München / Chorltg.: Herbert Erlenwein / Dirigent: Georg Solti (München, Prinzregententheater, 12. 1. 1951). Bei 'Orfeo' gab es 1995 eine CD-Ausgabe dieser Aufführung. Die 1949 in Salzburg unter Ferenc Fricsay uraufgeführte „Antionae“-Vertonung von Carl Orff hatte am 10. 1. 1951 in München ihre westdeutsche Erstaufführung (die zweite Vorstellung wurde vom Bayerischen Rundfunk live übertragen), aber bereits am 27. 1. 1950 hatte Joseph Keilberth die Oper in Dresden präsentiert.



    „Lady Macbeth von Mzensk“ ('Ledi Makbet Mzenskogo uesda') (Dmitri Shostakovich): Boris Timofejewitsch Ismailow, ein Kaufmann - Wilhelm Schlichting / Sinowi Borissowitsch Ismailow, sein Sohn – Jozsi Trojan-Regar / Katerina Lwowna Ismailowa, Sinowis Frau - Marianne Schech / Sergej, Arbeiter auf dem Gut der Ismailows - Franz Klarwein / Axinja, die Köchin – Herta Maria Krause / 'Der Schäbige', ein verkommener Arbeiter – Paul Kuen / Ein Kaufmann – Friedrich Joas / Zwei Vorarbeiter – Walter Praetorius und Karl Mösch / Ein Kutscher – Karl Mösch / Der Pförtner – Hans Zenk / Ein Priester – Maximilian Eibl / Der Polizeisergeant – Willy Berling / Ein Polizist – Friedrich Joas / Der Lehrer – Heinz Braun-Buran / Ein betrunkener Gast – Paul Kuen / Ein Sergeant – Ernst Conrad Haase / Sonjetka, eine Zwangsarbeiterin – Carola Meier / Ein alter Gefangener – Franz Kelch / Eine alte Gefangene – Anny Fircher-Walgren / Der Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Josef Kugler / Dirigent: Hans Altmann (München, Funkhaus, 8. 4. 1950).


    Die vom Bayerischen Rundfunk eingespielte Fassung wirft einige Fragen auf. Angeblich fehlt in der Aufnahme – die ich nicht gehört habe - das 7. Bild ('Im Polizeirevier'); in der Besetzungsliste des Bayerischen Rundfunks wird aber die Rolle des 'Lehrers' genannt und der kommt nur in dieser Szene vor. Die Partien des 'Schäbigen' im 2. Bild und die des 'Betrunkenen Gastes' im 6. Bild – beide Rollen für einen Charaktertenor werden manchmal von einem einzigen Sänger verkörpert – fehlen in dieser Liste. In einem in der Münchner Staatsbibliothek aufbewahrten (privaten) Verzeichnis von Rundfunk-Opernaufnahmen jener Zeit (ohne Angaben der Rollen) wird aber auch Paul Kuen als Mitwirkender genannt und ihn vermute ich in den beiden genannten Partien.


    Die Aufnahme dieser 1934 in Leningrad uraufgeführten und - nach ersten Erfolgen im westlichen Ausland – durch ein 'Machtwort' von Josip Stalin 1936 in der UdSSR verbotenen Oper war eine außerordentliche Pioniertat des Bayerischen Rundfunks. (Bekanntlich hat Shostakovich das Werk später bearbeitet und 1963 in Moskau als „Katerina Ismailova“ erneut auf die Bühne gebracht.) Denn die deutsche Bühnen-Erstaufführung der „Lady Macbeth von Mzensk“ war erst am 14. 11. 1959 an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf unter Alberto Erede mit Erika Wien (Katerina), Rudolf Francl (Sergej), Randolph Symonette (Boris) und Karl Diekmann (Sinowi) in der Regie von Bohumil Herlischka. Im April 1983 gab es im Duisburger Haus der Deutschen Oper am Rhein eine Neu-Inszenierung der „Lady Macbeth von Mzensk“ ebenfalls von Bohumil Herlischka mit dem Dirigat von Friedemann Layer; 'meine' Vorstellung in Düsseldorf am 28. 9. 1984 mit Mani Mekler (Katerina), Walter Raffeiner (Sergej), Andrzej Saciuk (Boris) und Mario Brell (Sinowi) wurde dirigiert von Heinz-Werner Faust.


    Nur nebenbei: Der 'Boris' der oben genannten Aufnahme von 1950, Wilhelm Schlichting (1913-1975), begann nach einer Tätigkeit als Landwirt und Ingenieur erst nach Kriegsende seine Sängerlaufbahn als Bariton in Kaiserslautern und Augsburg und wechselte 1951 unter dem Namen 'Wilhelm Ernest' ins Tenorfach. Nachdem er den Ensembles der Opernhäuser in Regensburg und Frankfurt angehört hatte, wurde er 1957 für lange Jahre ein - auch international viel beachtetes - Mitglied der Deutschen Oper am Rhein (u. a. als 'Tannhäuser', 'Siegfried', 'Otello'. 'Palestrina', aber auch als 'Zsupan' im „Zigeunerbaron“), wo ich ihn noch 1970 als hervorragenden 'Siegmund' in der „Walküre“ neben Ursula Schröder-Feinen, Astrid Varnay, Mignon Dunn, Theo Adam und Karl Ridderbusch und 1973 als eindrucksvollen 'Herodes' in der „Salome“ - mit Ursula Schröder-Feinen, Astrid Varnay, Siegmund Nimsgern und William Holley - hörte. (Ebenfalls als Bariton ist Wilhelm Schlichting alias Wilhelm Ernest in der Gesamtaufnahme von Franz Schmidts „Notre Dame“ in der Hauptrolle des 'Erzdiakons' zu hören, aufgenommen am 8. 7. 1949 beim Bayerischen Rundfunk mit Hilde Scheppan, Hans Hopf und Max Proebstl unter Hans Altmann.)



    „Elektra“ (Richard Strauss): Klytämnestra – Jean Madeira / Elektra – Inge Borkh / Chrysothemis – Marianne Schech / Aegisth – Fritz Uhl / Orest – Dietrich Fischer-Dieskau / Der Pfleger des Orest – Fred Teschler / Die Vertraute – Renate Reinecke / Die Schleppträgerin – Hermi Ambros / Der junge Diener – Gerhard Unger / Der alte Diener – Siegfried Vogel / Die Aufseherin – Ilona Steingruber / Fünf Mägde – Cvetka Ahlin, Margareta Sjöstedt, Sieglinde Wagner, Judith Hellwig und Gerda Scheyrer / Die Staatskapelle Dresden / Dirigent: Karl Böhm (Dresden, Lukaskirche, Oktober 1960). Die 1961 von der 'Deutschen Grammophon Gesellschaft' herausgegebene – und in mehreren Ausgaben immer wieder neu aufgelegte – Aufnahme wurde mit mehreren Schallplattenpreisen ausgezeichnet und gilt bis heute als eine der wichtigsten Einspielungen dieser Oper.



    „Der Rosenkavalier“ (Richard Strauss): Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg – Marianne Schech / Der Baron Ochs auf Lerchenau – Otto Edelmann / Octavian, genannt Quinquin – Hertha Töpper / Herr von Faninal – Albrecht Peter / Sophie, seine Tochter – Erika Köth / Jungfer Marianne Leitmetzerin – Lisl Kadera / Valzacchi, ein Intrigant – Paul Kuen / Annina, seine Begleiterin – Ina Gerhein / Ein Polizeikommissar – Georg Wieter / Der Haushofmeister bei der Marschallin – Carl Hoppe / Der Haushofmeister bei Faninal – Karl Ostertag / Ein Notar – Rudolf Wünzer / Ein Wirt – Walter Carnuth / Ein Sänger – Lorenz Fehenberger / Drei adlige Waisen – Bertl Baethe, Anne Lutz und Agnes Viehböck u. a. / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper München / Chorltg.: Alfred Leder / Dirigent: Hans Knappertsbusch (München, Prinzregententheater, 3. 9. 1957). U. a. von 'Melodram' herausgebracht in deren 'Richard Strauss Edition' (3 LPs / 1980) und von 'Golden Melodram' 2002 auf 3 CDs.


    Bei der Beerdigungsfeier für Richard Strauss am 12. 9. 1949 auf dem Münchner Ostfriedhof erklang auf Wunsch des Verstorbenen das Terzett aus dem 3. Akt des „Rosenkavalier“, gesungen von Marianne Schech, Maud Cunitz und Gerda Sommerschuh mit dem Orchester der Bayerischen Staatsoper, dirigiert von Georg Solti. Dieser hat in seinen Memoiren berichtet, dass nacheinander die Sängerinnen in Tränen ausbrachen und 'ausstiegen', aber sie fanden zum Schluß doch wieder zusammen. (Die deutsche 'Wochenschau' hielt das auf Zelluloid fest.)


    dto,: Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg – Marianne Schech / Der Baron Ochs auf Lerchenau – Kurt Böhme / Octavian, genannt Quinquin – Irmgard Seefried / Herr von Faninal – Dietrich Fischer-Dieskau / Sophie, seine Tochter – Rita Streich / Jungfer Marianne Leitmetzerin – Ilona Steingruber / Valzacchi, ein Intrigant – Gerhard Unger / Annina, seine Begleiterin – Sieglinde Wagner / Ein Polizeikommissar – Albrecht Peter / Der Haushofmeister bei der Marschallin – Jürgen Krasmann / Der Haushofmeister bei Faninal – Johannes Kemter / Ein Notar – Fred Teschler / Ein Wirt – Helmut Goldmann / Ein Sänger – Rudolf Francl / Drei adlige Waisen – Edith Hellriegel, Elfriede Zimmermann und Margot Karasek / Eine Modistin – Hermi Ambros / Ein Tierhändler – Harald Neukirch u. a. / Der Chor der Staatsoper Dresden / Chorltg.:Ernst Hintze / Die Sächsische Staatskapelle Dresden / Dirigent: Karl Böhm (Dresden, Lukaskirche, Dezember 1958). Diese als Co-Produktion zwischen der 'Deutschen Grammophon Gesellschaft' und dem 'VEB Deutsche Schallplatten' über die ideologischen und staatspolitischen Grenzen hinweg entstandene Aufnahme ist bis heute in diversen Ausgaben präsent.


    Bei der manchmal etwas abwertenden Beurteilung von Marianne Schechs Marschallinnen-Portrait in dieser Aufnahme hat wohl eine Rolle gespielt, dass schon früh bekannt wurde, dass sie bei der Besetzung nur die 'dritte Wahl' war. Karl Böhm wollte Lisa Della Casa für diese Rolle haben, aber die 'Decca', deren Exclusiv-Künstlerin die Schweizerin bis 1959 war, gab sie nicht frei mit dem Argument, man plane selbst eine „Rosenkavalier“-Aufnahme mit ihr (was aber nicht realisiert wurde). Dann fragte man bei Leonie Rysanek an, aber sie war momentan nicht gut auf den Dirigenten zu sprechen und ließ ihn 'schmoren'. So kam man schließlich auf Marianne Schech, Münchens langjährige 'Marschallin vom Dienst'. Und Irmgard Seefried und Rita Streich sollten ursprünglich in Herbert von Karajans „Rosenkavalier“ vom Dezember 1956 bei der 'Columbia' mitwirken, aber Irmgard Seefried war kurz zuvor exclusiv zur Konkurrenz ('DGG') gewechselt und Rita Streich wollte hochschwanger nicht nach London reisen.



    Carlo

  • Marianne Schech in „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss und „Don Juan de Mañara“ von Henri Tomasi.



    „Die Frau ohne Schatten“ (Richard Strauss): Die Kaiserin – Leonie Rysanek / Der Kaiser – Hans Hopf / Die Amme – Lilian Benningsen / Der Geisterbote – Kurt Böhme / Der Hüter der Tempelschwelle – Erika Köth / Die Erscheinung eines Jünglings – Howard Vandenburg / Die Stimme des Falken – Gerda Sommerschuh / Die Stimme von oben – Ina Gerhein / Barak, der Färber – Josef Metternich / Sein Weib - Marianne Schech / Der Einäugige – Carl Hoppe / Der Einarmige – Rudolf Wünzer / Der Bucklige – Karl Ostertag / Die Stimmen der Wächter der Stadt – Max Proebstl, Carl Hoppe und Hans Hermann Nissen / Drei Dienerinnen – Erika Köth, Antonia Fahberg und Ruth Michaelis / Die Stimmen der Ungeborenen – Erika Köth, Anny van Kruyswyk, Antonia Fahberg, Elisabeth Lindermeier, Ruth Michaelis und Ina Gerhein / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper München / Chorltg.: Herbert Erlenwein / Dirigent: Rudolf Kempe (München, Prinzregententheater, 31. 8. 1954). Der Rundfunk-Mitschnitt erschien zuerst 1980 bei 'Melodram' in deren 'Richard Strauss Edition' auf vier LPs und dann 1998 bei 'Golden Melodram' und 2004 bei 'Walhall' auf je drei CDs.


    dto.: Die obengenannte Besetzung der Aufführung vom 31. 8 1954 mit folgenden Änderungen: Der Geisterbote – Max Proebstl / Der Hüter der Tempelschwelle – Lotte Schädle / Erster Wächter – Kieth Engen / Erste Dienerin – Lotte Schädle / Erste Stimme der Ungeborenen – Lotte Schädle / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper München / Chorltg.: Herbert Erlenwein / Dirigent: Meinhard von Zallinger (München, Prinzregententheater, 19. 8. 1957). Der Bayerische Rundfunk übertrug auch diese Vorstellung, die bisher nicht auf Tonträgern veröffentlicht wurde.


    dto.: Die Kaiserin – Leonie Rysanek / Der Kaiser – Ticho Parly / Die Amme – Irene Dalis / Der Geisterbote – Robert Anderson / Der Hüter der Tempelschwelle – Mary Costa / Die Erscheinung eines Jünglings – Gilbert Russell / Die Stimme des Falken – Frances McCann / Die Stimmen von oben – Janis Martin und Margot Blum / Barak, der Färber – Paul Schöffler / Sein Weib – Marianne Schech / Der Einäugige – Richard Wentworth / Der Einarmige – Lorenzo Alvary / Der Bucklige – Raymond Manton / Die Stimmen der Wächter der Stadt – Donald Drain, James Standard und Ned Romero / Drei Dienerinnen – Virginia Starr, Frances McCann und Margot Blum / Die Stimmen der Ungeborenen – Virginia Starr, Mary Costa, Frances McCann, Janis Martin, Margot Blum und Katherine Hilgenberg / Chorus and Orchestra of the San Francisco Opera Association / Chorltg.: Vincenzo Giannini / Dirigent: Leopold Ludwig (San Francisco, War Memorial Opera House, 24. 9. 1960). Dieser Mitschnitt wurde in den USA von 'Mr. Tape' angeboten. (Marianne Schech sang in San Francisco am 18. 9. 1959 auch in der amerikanischen Erstaufführung dieser Oper; ihre Partner waren Edith Lang – als Ersatz für die erkrankte Leonie Rysanek – als Kaiserin, Irene Dalis als Amme, Sebastian Feiersinger als Kaiser und Mino Yahia als Barak.mit dem Dirigat von Leopold Ludwig.) Die Sopranistin Frances McCann - seit 1961 Mitglied der Deutschen Oper Berlin, verheiratet und Mutter von vier Kindern - errang traurige Berühmtheit, weil sie 1963 während eines Gastspiels in Rom von einem eifersüchtigen Verehrer, einem Deutschen, ermordet wurde.


    dto.: Die Kaiserin – Maria Dornya / Der Kaiser – William Lewis / Die Amme – Mary Davenport / Der Geisterbote – David Smith / Der Hüter der Tempelschwelle – Mary O'Hare / Die Erscheinung eines Jünglings – Stephen Lloyd / Die Stimme des Falken – Joan Gavoorian / Die Stimme von oben – Lillian Garabedian / Barak, der Färber – Mino Yahia / Sein Weib – Marianne Schech / Der Einäugige – Allen Cathcart / Der Einarmige – Raymond Michalski / Der Bucklige – Robert Eckert / Drei Dienerinnen und Die Stimmen der Ungeborenen – Joan Gavoorian, Mary O'Hare, Joanna Neal, Ellen Alexander und Lillian Garabedian / Chorus and Orchestra of the Concert Opera Association, New York / Chorleiter und Dirigent: Thomas Scherman (New York, Philharmonic Hall, 16. 3. 1964). Auch diese semi-konzertante Aufführung (Regie: Edwin Levy) ist als Tonbandmitschnitt erhalten. Der in Ägypten geborene Bassist Mino Yahia, der über Nürnberg 1960 an die Bayerische Staatsoper München kam, sprang kurzfristig für den erkrankten Paul Schöffler ein.


    1948 hatte Thomas Scherman, ein Schüler Otto Klemperers, ein eigenes Orchester gegründet ('The Little Orchestra'), das er 27 Jahre lang leitete und mit dem er Schallplattenaufnahmen machte, die im ererbten Buchclub 'Book of the Month' veröffentlicht wurden. Im Rundfunk hatte er eigene Sendungen, wo er neue zeitgenössische Musik und vergessene Werke des klassischen Repertoires vorstellte und die Meisterwerke der Klassik analysierte; seine beliebten 'Kinderkonzerte' waren (noch vor Leonard Bernsteins 'Young People Concerts') eine Grundlage für die musikalische Bildung der Amerikaner. Halb-konzertante Aufführungen wie diese deutsch gesungene „Frau ohne Schatten“ waren die Spezialität von Thomas Scherman mit seiner 'Concert Opera Association', der so die New Yorker Opernfreunde mit (damals in den USA) wenig bekannten Bühnenwerken bekannt machte und oft auch Gesangsgrößen wie Eileen Farrell, Leonie Rysanek, Jan Peerce oder Leopold Simoneau dafür engagierte. Für diese Konzerte konnte er es sich leisten, die großen Konzertsäle der Stadt zu mieten: die Carnegie Hall, die Town Hall oder die Philharmonic Hall (im Lincoln Center), die später - benannt nach einem Sponsor - zur Avery Fisher Hall wurde.



    „Don Juan de Mañara“ (Henri Tomasi): Don Miguel Mañara, spanischer Edelmann – Bernd Aldenhoff / Don Fernando, Waffenbruder des Vaters von Miguel – Max Proebstl / Girolama, seine Tochter – Magda Gabory / Don Jaime, Miguels Freund – Karl Ostertag / Johannes Melendez, ein gelähmter Bettler – Kieth Engen / Der Abt vom Kloster der Heiligen Barmherzigkeit – Hans Hermann Nissen / Bruder Gärtner, ein Mönch – Georg Wieter / Ein zweiter Klosterbruder – Paul Kuen / Der Schatten – Marianne Schech / Erste Vision (Der Geist der Erde) – Josef Metternich / Zweite Vision (Der Geist des Himmels) – Marianne Schech / Zwei Geister – Walter Ehrengut und Hermann Friess / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper München / Chorltg.: Herbert Erlenwein / Dirigent: André Cluytens (München, Prinzregententheater, 29. 3. 1956, Szenische Uraufführung). Bei der CD-Firma 'Myto' ist 2015 der Rundfunk-Mitschnitt der Generalprobe vom Tag davor erschienen, ergänzt mit einem Arien-Recital von Bernd Aldenhoff. Marianne Schech singt die kurze Rolle des 'Schattens von Miguels vergangenem Leben' am Ende des ersten Bildes und den 'Geist des Himmels', der Miguel am Sarg Girolamas im dritten Bild während einer nächtlchen Gründonnerstags-Prozession zu einem Leben der Buße und Nächstenliebe bekehrt. (Die zwei Geister am Beginn des dritten Bildes, die vom Komponisten ursprünglich als Sprechrollen konzipiert wurden, sind in München – nachkomponiert von Henri Tomasi – zwei Solisten des Chors der Bayerischen Staatsoper übertragen worden.)


    Der Korse Henri Tomasi schrieb 1936 die rund 100minütige Oper „Miguel Mañara“ (nach dem Mysterienspiel von Oscar Vladislas de Lubicz-Milosz aus dem Jahr 1912) für die Pariser 'Grand Opéra', aber eine Aufführung kam nicht zustande. 1952 leitete er selbst – Tomasi war 'hauptberuflich' Dirigent - die konzertante Uraufführung in Paris (wovon es einen Mitschnitt mit Martha Angelici, Jacqueline Brumaire und Raoul Jobin gibt) und die Bayerische Staatsoper brachte am 29. 3. 1956 (in Anwesenheit des Komponisten) das Werk in einer deutschen Textfassung von Peter Funk erstmals auf die Bühne - durch eine überzeugende Regie von Rudolf Hartmann vom Publikum angenommen, aber von der Kritik abgelehnt, weil es nicht 'modern' genug war. (1956 gab es in München noch sechs Vorstellungen unter André Cluytens und 1957 fünf unter Karl Tutein.) Die erste szenische Aufführung in französischer Sprache war am 17. 5. 1958 am Brüsseler Théâtre de la Monnaie mit Ysel Poliart, Hélène Masset und Jacques Bouet unter René Defossez. Es folgten Aufführungen in Lissabon 1965, Mulhouse (Elsass) 1967, Tours 1981 und 1988 in Marseille. Heute scheint Tomasis „Miguel Mañara“ (der Titel musste aus Urheberrechtsgründen in „Don Juan de Mañara“ geändert werden) ebenso vergessen wie auch seine Oper von 1953 „Sampiero Corso“ über einen korsischen Volkshelden (uraufgeführt 1956 in Bordeaux mit Régine Crespin, Suzanne Juyol und Ken Neate unter der Leitung von Henri Tomasi selbst; auch davon existiert ein Mitschnitt).

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    Der Aristokrat Miguel Mañara Vicentelo de Leca y Colona (1627-1679) aus Sevilla wurde in seiner Jugend 'Don Juan' genannt, weil er ähnlich wie dieser in Tirso de Molinas „El burlador de Sevilla o El convidado de piedra“ ('Der Verführer von Sevilla oder Der steinerne Gast') ein ungezügeltes, ausschweifendes Leben mit zahllosen in Duellen getöteten Männern führte. Der Tod seiner jungen Frau Jerónima Carrillo de Mendoza y Castrillo und eine zunehmende Nervenzerrüttung mit Halluzinationen bewog ihn, sein enormes Vermögen zu verschenken und dem Laienorden der 'Barmherzigen Brüder' beizutreten. 1661 gründete er in Sevilla das 'Hospital de la Santa Caridad'. Als 1678 die Pest in Sevilla wütete, pflegte er die Kranken und starb ein Jahr später vor Erschöpfung. An seinem Grab in der Klosterkirche 'La Caridad' sollen sich mehrere Wunder ereignet haben, was die spanische Kirche 1754 veranlasste, beim Vatikan ein Kanonisierungsverfahren einzuleiten, das bis heute immer wieder verzögert wurde. Die von Miguel Mañara selbst verfasste Grabinschrift lautet: „Hier liegen die Gebeine und die Asche des schlimmsten Menschen, der je gelebt hat. Betet für ihn.“



    Carlo

  • Heute Marianne Schech mit Verdi und Wagner:



    “Macbeth” (Giuseppe Verdi): Macbeth – Rudolf Gonszar / Lady Macbeth – Marianne Schech / Banquo – Max Proebstl / Macduff – Christo Bajew / Malcolm – Stefan Schwer / Die Kammerfrau – Hanna Stolze-Fröhlich / Ein Arzt – Alfred Appenzeller / Ein Diener – Hans Lindner / Ein Herold – Clytus Gottwald / Ein Mörder – Karl Röbbert / Eine Erscheinung – Erika Schnorrenpfeil / Der Südfunk-Chor / Chorltg.: Hermann Josef Dahmen / Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart / Dirigent: Hans Müller-Kray (Stuttgart-Degerloch, Waldheim, März 1951). Die Aufnahme erschien 2015 bei 'Walhall' auf zwei CDs mit unvollständigen Besetzungsangaben.


    Giuseppe Verdi ist ein Komponist, den man nicht sofort mit Marianne Schech in Verbindung bringt, aber in ihren Anfangsjahren hat sie die "Troubadour"-Leonora, die Amelia im "Maskenball" und auch die Aida in ihrem Repertoire gehabt. 1962 brachte die Bayerische Staatsoper den (seit 110 Jahren in München nicht gespielten) "Nabucco" auf die Bühne des Prinzregententheaters, u. z. in einer von Publikum und Presse gefeierten Doppelbesetzung: am 25. 10. mit Hildegard Hillebrecht (Abigail), Hertha Töpper (Fenena), Marcel Cordes (Nabucco), Mino Yahia (Zacharias) und Georg Paskuda (Ismael) und am 26. 10. mit Marianne Schech (Abigail), Lilian Benningsen (Fenena), Josef Metternich (Nabucco), Kieth Engen (Zacharias) und Friedrich Lenz (Ismael); Joseph Keilberth dirigierte beide und alle folgenden Aufführungen, bei denen die Sänger-Besetzung manchmal gemischt wurde.


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    „Der fliegende Holländer“ (Richard Wagner): Daland – Gottlob Frick / Senta – Marianne Schech / Erik – Rudolf Schock / Mary – Sieglinde Wagner / Der Steuermann – Fritz Wunderlich / Der Holländer – Dietrich Fischer-Dieskau / Der Chor und das Orchester der Deutschen Staatsoper Berlin / Chorltg.: Karl Schmidt / Dirigent: Franz Konwitschny (Berlin, Grunewaldkirche, 15. - 18. und 20. 2. 1960). Die Aufnahme – eine Co-Produktion der 'HMV'-Tochter 'Electrola' mit dem 'VEB Deutsche Schallplatten' ('Eterna') - erschien zuerst 1960 auf drei LPs; die CD-Version (1994) findet sich im Katalog der 'Eterna'-Nachfolgerin 'Berlin Classics'. Hier im Forum wurde die Interpretation der Senta durch Marianne Schech recht unterschiedlich beurteilt. Zugegebenermaßen fehlt ihr die 'somnambule' Aura der Leonie Rysanek, aber ihrem (Schechs) akustischen Portrait ist m. E. eine gewisse 'Überspanntheit' eigen, die sehr gut zu der Rolle passt.



    „Tannhäuser“ (Richard Wagner): Hermann, Landgraf von Thüringen – Kurt Böhme / Tannhäuser – Bernd Aldenhoff / Wolfram von Eschenbach – Dietrich Fischer-Dieskau / Walther von der Vogelweide – Werner Schupp / Biterolf – Willy Schöneweiß / Heinich der Schreiber – Willy Hofmann / Reinmar von Zweter – Hermann Scheuing / Elisabeth – Marianne Schech / Venus – Dagmar Hermann / Ein junger Hirt – Anny Schlemm / Vier Edelknaben – Brigitte Rohde, Marga Weißenfeld, Käthe Schwedowsky und Martha Heuken / Der Kölner Rundfunkchor / Chorltg.: Bernhard Zimmermann / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Richard Kraus (Köln, Funkhaus, März 1951). Die Oper wurde in der 'Pariser Fassung' eingespielt; leider ist die Aufnahme beim WDR gelöscht worden. Nach eigener Auskunft hat Marianne Schech die 'Elisabeth' und die 'Elsa' ("Lohengrin") nie auf der Bühne gesungen.


    dto.: Hermann, Landgraf von Thüringen – Otto von Rohr / Tannhäuser – August Seider / Wolfram von Eschenbach – Karl Paul / Walther von der Vogelweide – Franz Klarwein / Biterolf – Benno Kusche / Heinrich der Schreiber – Karl Ostertag / Reinmar von Zweter – Rudolf Wünzer / Elisabeth – Marianne Schech / Venus – Margarete Bäumer / Ein junger Hirt – Rita Streich / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper / Chorltg.: Herbert Erlenwein / Dirigent: Robert Heger (München, Sommer 1951). Die Oper wurde von der 'American Sound Corporation' aus Belleville (New Jersey) für ihr Label 'Urania' aufgenommen und ist in verschiedenen Ausgaben auf Schallplatten und Compact-Discs erhältlich.

    Die 'American Sound Corporation' kaufte in den Nachkriegsjahren die Tonbänder mehrerer Opern-Rundfunkaufnahmen in Ost- und Westdeutschland, machte aber auch eigene Aufnahmen in Berlin (z. B. „Orfeo ed Euridice“, „Die verkaufte Braut“ und „Wiener Blut“) und München („Tannhäuser“ und „Lohengrin“ - beide mit Marianne Schech) sowie in Italien und Frankreich. Der 'Urania'-Katalog wies 1955 rund dreißig Operngesamtaufnahmen auf.


    dto.: Hermann, Landgraf von Thüringen – Gottlob Frick / Tannhäuser – Hans Hopf / Wolfram von Eschenbach – Dietrich Fischer-Dieskau / Walther von der Vogelweide – Fritz Wunderlich / Biterolf – Rudolf Gonszar / Heinrich der Schreiber – Gerhard Unger / Reinmar von Zweter – Reiner Süss / Elisabeth – Elisabeth Grümmer / Venus – Marianne Schech / Ein junger Hirt – Lisa Otto / Edelknaben – Manfred Koop, Arnold Schremm, Michael Wein und Karl-Heinz Voortmann / Der Chor und das Orchester der Deutschen Staatsoper Berlin / Chorltg.: Karl Schmidt / Dirigent: Franz Konwitschny (Berlin, Grunewaldkirche, 17. - 21. 10. 1960). Während die ost-/westdeutsche Aufnahme des „Fliegenden Holländers“ nach der 'Wende' als CD-Veröffentlichung bei 'Berlin Classics' erschien (siehe oben), ist der „Tannhäuser“ - ebenfalls eine Co-Produktion von 'HMV' ('Electrola') und 'VEB Deutsche Schallplatten' ('Eterna') - von der 'EMI' auf CD herausgegeben worden.


    Auch die akustische Venus-Darstellung von Marianne Schech wurde hier bei „Tamino“ - meistens im Vergleich mit Christa Ludwigs Interpretation – abwertend beurteilt, wobei man aber grundsätzlich vergaß, dass es sich dabei um die 'Dresdner Fassung' des „Tannhäuser“ handelt, für die Wagner eine Sopranstimme vorsah, während 'die Ludwig' die ausdrucksmäßig interessanter angelegte (und wesentlich längere) Mezzosopran-Partie der 'Pariser Version' singt.

    In der Münchner „Tannhäuser“-Neuinszenierung am 12. 8. 1959 sang Marianne Schech unter der Leitung von Georg Solti ebenfalls die Venus, mit der sie übrigens im Dezember 1955 ihr Debüt am Londoner Opernhaus Covent Garden - in englischer Sprache und in der 'Pariser Fassung' - gegeben hatte (siehe Beitrag Nr. 14). Ihre Partner in München waren Claire Watson (Elisabeth), Hans Hopf (Tannhäuser), Dietrich Fischer-Dieskau (Wolfram), Walter Kreppel (Landgraf), Kurt Wehofschitz (Walther), Albrecht Peter (Biterolf), Franz Klarwein (Heinrich), Georg Wieter (Reinmar) und Lotte Schädle (Hirt); die Inszenierung stammte von Heinz Arnold. Mit dieser Aufführung kehrte Georg Solti nach sieben Jahren an die Bayerische Staatsoper zurück, die er 1952 als Generalmusikdirektor wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Kultusministerium verlassen hatte und in gleicher Position nach Frankfurt wechselte.



    „Lohengrin“ (Richard Wagner): Heinrich der Vogler – Kurt Böhme / Lohengrin – George Vincent / Elsa von Brabant – Marianne Schech / Friedrich von Telramund – Andreas Boehm / Ortrud – Margarete Klose / Der Heerrufer – Willi Wolff / Vier brabantische Edle – Walther Carnuth, Karl Ostertag, Adolf Keil und Rudolf Wünzer / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper / Chorltg.: Herbert Erlenwein / Dirigent: Rudolf Kempe (München, Sommer 1951). Die Aufnahme erschien erstmals 1951 in den USA auf LPs der Marke 'Urania' - siehe hierzu auch den obengenannten „Tannhäuser“ unter Robert Heger – und wurde später auf LP und CD mehrfach bei verschiedenen Firmen herausgegeben.

    Ursprünglich war August Seider als Lohengrin verpflichtet worden; der Tenor George Vincent, über den nichts weiter bekannt ist und dessen einziges Tondokument dieser "Lohengrin" zu sein scheint, ersetzte ihn kurzfristig. Dies ist auch die einzige kommerzielle Aufnahme des deutschen Baritons Andreas Boehm (1901-1952), der bei einem Bühnenunfall während der Generalprobe zum „Fliegenden Holländer“ im Züricher Stadttheater tödliche Verletzungen erlitt; für ihn sprang in der Premiere zwei Tage später Manfred Jungwirth ein.


    Im Dezember 1954 verkörperte Marianne Schech in einer Münchner Neuinszenierung zum ersten Mal die Ortrud neben Annelies Kupper (Elsa), Howard Vandenburg (Lohengrin), Hermann Uhde (Telramund), Gottlob Frick (König) und Hans Hotter (Heerrufer) unter Hans Knappertsbusch. Amüsiert hat sie erzählt, dass es damals für Aufsehen sorgte, dass sie die Ortrud – die bisher in München stets als 'dunkle' Person gezeigt wurde – mit blonden Haaren darstellte, weil sie (Ortrud) doch eine Friesin ist...



    Carlo

  • Marianne Schech als Sieglinde in "Die Walküre".



    „Die Walküre“ (Richard Wagner): Siegmund – Ramón Vinay / Hunding – Kurt Böhme / Wotan – Otto Edelmann / Sieglinde – Marianne Schech / Brünnhilde – Margaret Harshaw / Fricka – Blanche Thebom / Gerhilde – Carlotta Ordassy / Ortlinde – Heidi Krall / Waltraute – Mariquita Moll / Schwertleite – Belén Amparan / Helmwige – Gloria Lind / Siegrune – Rosalind Elias / Grimgerde – Martha Lipton / Rossweisse – Sandra Warfield / The Orchestra of the Metropolitan Opera House, New York / Dirigent: Dimitri Mitropoulos (New York, Metropolitan Opera House, 2. 2. 1957). Ich habe die LP-Ausgabe von 'Melodram' von 1979; später ist der Mitschnitt dieser 'Saturday Afternoon Broadcast Performance' bei mehreren Anbietern auf CD erschienen.



    dto.: (Szenenfolge) Finale 1. Akt ab 'Ein Schwert verhieß mir der Vater' / Walkürenruf, Szene Fricka-Wotan, Todesverkündung, Finale 2. Akt / Walkürenritt, Szene Brünnhilde-Wotan und Finale 3. Akt / Siegmund – Ramón Vinay / Hunding – Norman Scott / Wotan – Hermann Uhde / Sieglinde – Marianne Schech / Brünnhilde – Margaret Harshaw / Fricka – Blanche Thebom / Die Walküren – siehe Aufführung vom 2. 2. 1957 / The Orchestra of the Metropolitan Opera House, New York / Dirigent: Dimitri Mitropoulos (New York, Columbia 30th Street Studio, 11. 2., 14. 2. und 6. 3. 1957). Eine Aufnahme – Dauer: 105 Minuten - für den 'Metropolitan Opera Record Club' auf zwei LPs.


    Im Columbia 30th Street Studio in Manhattan, genannt 'The Church' (weil es eine ehemalige Kirche war), nahm der 'Metropolitan Opera Record Club' – der zum 'Book of the Month'-Buchclub gehörte – von bekannten Opern mehrere 'Digest'-Fassungen auf, die zwar damals als zweitrangig galten, aber heute wegen ihrer interessanten Besetzungen mit Sängern und Dirigenten der 'Met' sehr gesucht sind (z. B. Lucine Amara, Mary Curtis Verna, Rosalind Elias, Dorothy Kirsten, Mildred Miller, Nell Rankin, Regina Resnik, Salvatore Baccaloni, Daniele Barioni, Kurt Baum, John Brownlee, Walter Cassel, Albert Da Costa, Frank Guarrera, Charles Kullman, Robert McFerrin, Mario Sereni, Martial Singher, Brian Sullivan, Giorgio Tozzi und Richard Tucker / Fausto Cleva, Tibor Kozma, Dimitri Mitropoulos, Jean Morel und Max Rudolf).



    Marianne Schech sang insgesamt 11 Vorstellungen an der New Yorker 'Met' (7 Mal „Die Walküre“ und 4 Mal „Götterdämmerung“). Sie debütierte am 22. 1. 1957 als Sieglinde (in der oben genannten Besetzung außer Wolfgang Windgassen, der am 22. 1. und 12. 2. 1957 den Siegmund sang). Hinzu kamen sechs weitere Vorstellungen der „Walküre“ (am 2. 2. als 'Broadcast Matinee', 12. 2. in Philadelphia, 20. 2. und 8. 3. 1957 sowie am 6. 3. und 10. 3. 1958). Ihre Partner waren u. a. Martha Mödl als Brünnhilde (am 20. 2. 1957 und am 6. 3. 1958), Margaret Harshaw als Brünnhilde (am 22. 1., 2. 2., 12. 2. und 8. 3. 1957 und am 10. 3. 1958), Ramón Vinay als Siegmund (am 2. 2., 20. 2.und 8. 3. 1957) und Albert Da Costa als Siegmund (am 6. 3. und 10. 3. 1958). Otto Edelmann war der Wotan in allen Aufführungen außer am 20. 2. und 8. 3. 1957, als Hermann Uhde sang. Kurt Böhme war 1957 fünf Mal der Hunding, 1958 war es zweimal William Wildermann. Und Blanche Thebom sang als Fricka 1957 in allen fünf „Walküre“-Vorstellungen, die auch alle von Dimitri Mitropoulos geleitet wurden. 1958 teilten sich Irene Dalis (6. 3.) und Jean Madeira (10. 3.) die Fricka; hier dirigierte Fritz Stiedry.



    Weitere „Walküre“-Aufnahmen mit Marianne Schech als Sieglinde.



    „Die Walküre“ (Richard Wagner): (1. Akt) / Sieglinde – Marianne Schech / Siegmund – Franz Völker / Hunding – Frederick Dalberg / Das Orchester der Bayerischen Staatsoper München / Dirigent: Georg Solti (München, Prinzregententheater, 7. 5. 1947)


    Eine Benefiz-Doppelplatte der 'Orfeo' zu Gunsten der Wiedereröffnung des seit 1963 geschlossenen Prinzregententheaters förderte 1985 diesen auch klanglich sehr guten Rundfunk-Mitschnitt zutage, der 1999 separat als Einzel-CD veröffentlicht wurde. Ob damals auch die komplette Aufführung der „Walküre“ aufgenommen wurde, lässt sich nicht mehr feststellen; ausser den genannten Sängern wirkten noch Erna Schlüter (Brünnhilde), Irmgard Barth (Fricka) und Hans Hotter (Wotan) mit. (Der britische und in Südafrika beheimatete Bassist Dalberg benutzte in Deutschland seit seinem Leipziger Debüt 1931 den Vornamen 'Friedrich'.)



    dto.: (1. Akt, 3. Szene) Ein Schwert verhieß mir der Vater... Schläfst du. Gast?... Der Männer Sippe saß hier im Saal.... Winterstürme wichen dem Wonnemond... Du bist der Lenz... Siegmund heiß' ich! Und Siegmund bin ich! / Sieglinde – Marianne Schech / Siegmund – Sebastian Feiersinger / L' Orchestre National de la RTF / Dirigent: Carl Schuricht (Paris, Salle Pleyel, 18. 2. 1963). Zusammen mit Szenen aus der „Götterdämmerung“ 2012 bei 'Altus' in Japan auf zwei CDs erschienen (siehe Einzeltitel).



    dto.: (3. Akt) / Brünnhilde – Kirsten Flagstad / Sieglinde – Marianne Schech / Wotan – Otto Edelmann / Gerhilde – Oda Balsborg / Ortlinde – Ilona Steingruber / Waltraute – Grace Hoffman / Schwertleite - Margarete Bence / Helmwige – Claire Watson / Siegrune – Anny Delorie / Grimgerde – Trude Rösler / Rossweisse – Hetty Plümacher / Die Wiener Philharmoniker / Dirigent: Georg Solti (Wien, Musikverein, Mai 1957). Diese Aufnahme der 'Decca' wurde - teilweise gekoppelt mit der 'Todverkündung' aus dem 2. Akt mit Kirsten Flagstad und Set Svanholm – wiederholt in verschiedenen Ausgaben und Formaten herausgebracht. (Die als Grimgerde von der 'Decca' als 'Frieda' Roesler bezeichnete Sängerin ist m. E. die Mezzosopranistin Trude Roesler, die damals am Opernhaus Essen engagiert war.)



    Marianne Schech als Brünnhilde in „Siegfried“.



    „Siegfried“ (Richard Wagner): (Schlussdiuett Brünnhilde-Siegfried) Heil dir, Sonne! Heil dir, Licht!... Ewig war ich, ewig bin ich... O kindischer Held! O herrlicher Knabe! / Brünnhilde – Marianne Schech / Siegfried – Wolfgang Windgassen / Sinfonie-Orchester des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart / Alfons Rischner (1953). Auf dem LP-Doppelalbum der 'Melodram' aus der Serie 'Voci celebri della lirica' ist dieses Duett erst ab der Textstelle 'Ewig war ich, ewig wär' ich' enthalten (siehe Einzeltitel).



    Neben Helena Braun war Marianne Schech in München auch als Brünnhilde in der „Walküre“ und im „Siegfried“ (hauptsächlich unter dem Dirigat von Hans Knappertsbusch) öfters im Einsatz und in Sammlerkreisen sollen sich Mitschnitte ihrer Auftritte in diesen beiden Partien (im „Ring“-Zyklus vom Dezember 1953) erhalten haben. Ihre erste „Siegfried“-Brünnhilde sang sie noch während ihres Engagements in Düsseldorf. Am 13. 2. 1951 gab es eine Münchner Neuinszenierung des „Siegfried“, in der Marianne Schech neben Irmgard Barth (Erda), Anny van Kruyswyk (Waldvogel), Bernd Aldenhoff (Siegfried), Paul Kuen (Mime), Hans Hermann Nissen (Wanderer), Benno Kusche (Alberich) und Max Proebstl (Fafner) als Brünnhilde besetzt wurde; 'Kna' dirigierte.



    Carlo

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  • Marianne Schech mit Wagner und Weber - und ausserdem ein Kurzportrait des Tenors Howard Vandenburg.



    „Götterdämmerung“ (Richard Wagner): Siegfried – Bernd Aldenhoff / Gunther – Hermann Uhde / Hagen – Gottlob Frick / Alberich – Otakar Kraus / Brünnhilde – Birgit Nilsson / Gutrune – Leonie Rysanek / Waltraute – Ira Malaniuk / Erste Norn – Irmgard Barth / Zweite Norn – Hertha Töpper / Dritte Norn – Marianne Schech / Woglinde – Gerda Sommerschuh / Wellgunde – Elisabeth Lindermeier / Flosshilde – Ruth Michaelis / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper München / Chorltg.: Herbert Erlenwein / Dirigent: Hans Knappertsbusch (München, Prinzregententheater, 1. 9. 1955). Ich habe diesen berühmten Mitschnitt – mit Birgit Nilssons erster Brünnhilde in deutscher Sprache – auf LPs von 'Melodram' (1984); es gibt ihn in mehreren LP- und CD-Ausgaben, u. a. bei 'Orfeo'.


    dto.: Siegfried – Wolfgang Windgassen / Gunther – Hermann Uhde / Hagen – Kurt Böhme / Alberich – Lawrence Davidson / Brünnhilde – Margaret Harshaw / Gutrune – Marianne Schech / Waltraute – Jean Madeira / Erste Norn – Belén Amparan / Zweite Norn – Margaret Roggero / Dritte Norn – Gloria Lind / Woglinde – Heidi Krall / Wellgunde – Rosalind Elias / Flosshilde – Sandra Warfield / Zwei Mannen – James McCracken und Osie Hawkins / The Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House, New York / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Fritz Stiedry (New York, Metropolitan Opera House, 2. 3. 1957). Veröffentlicht bei 'Walhall' (2012) auf drei CDs.


    Marianne Schech sang 1957 die Gutrune in allen vier „Götterdämmerungs“-Vorstellungen (7. 2., 23. 2., 2. 3. als 'Broadcast Matinee'. und 5. 3.) und alle unter Fritz Stiedry; 1958 wurde die Oper an der 'Met' nicht aufgeführt. Martha Mödl war die Brünnhilde am 7. 2. und 5. 3., während Margaret Harshaw am 23. 2. und 2. 3. sang. Ramón Vinay verkörperte den Siegfried am 7. 2. und 23. 2, Wolfgang Windgassen am 2. 3. und 5. 3. 1957. Hermann Uhde und Kurt Böhme sangen alle vier Vorstellungen; die Waltraute war Blanche Thebom am 7. 2. und in den weiteren drei Aufführungen Jean Madeira. (Im Konzertsaal sang Marianne Schech auch das Duett Brünnhilde-Siegfried aus dem Vorspiel und Brünnhildes Schlußgesang aus der „Götterdämmerung“: Ende April 1961 in zwei Wagner-Konzerten in Madrid mit dem Tenor Karl Liebl unter dem Dirigat von Rafael Frühbeck de Burgos und am 18. 2. 1963.in der Pariser Salle Pleyel unter Carl Schuricht mit Sebastian Feiersinger als Tenorpartner; der Mitschnitt des letztgenannten Konzerts wurde 2012 in Japan veröffentlicht – siehe Einzeltitel.)


    Ganz nebenbei: eine besonders in der internaionalen Kritik beachtete Neueinstudierung der „Götterdämmerung“-Inszenierung von Heinz Tietjen (von 1950) gab es am 24. 5. 1957 im Pariser Palais Garnier (die 75. Aufführung an der Grand Opéra) mit folgender Besetzung: Astrid Varnay (Brünnhilde), Marianne Schech (Gutrune), Ira Malaniuk (Waltraute), Rut Siewert, Ira Malaniuk und Marianne Schech (Drei Nornen), Gerda Sommerschuh, Elisabeth Schärtel und Erika Schubert (Rheintöchter), Hans Beirer (Siegfried), Paul Schöffler (Gunther), Josef Greindl (Hagen) und Alois Pernerstorfer (Alberich); Hans Knappertsbusch stand am Dirigentenpult. Quasi ein 'Kontrastprogramm' zu Bayreuth, wohin Marianne Schech - wie so viele Künstler der Bayerischen Staatsoper - nie eingeladen wurde, obwohl Wieland Wagner sie privat kannte und schätzte.



    „Parsifal“ (Richard Wagner): Amfortas – Josef Metternich / Titurel – Max Proebstl / Gurnemanz – Ferdinand Frantz / Parsifal – Howard Vandenburg / Kundry – Marianne Schech / Klingsor – Albrecht Peter / Zwei Gralsritter – Kurt Wehofschitz und Rudolf Wünzer / Vier Knappen – Lotte Schädle, Emmy Argauer, Hans Koervers und Adolf Keil / Blumenmädchen – Lotte Schädle, Elisabeth Lindermeier, Hertha Töpper, Liselotte Fölser, Gerda Sommerschuh und Lilian Benningsen / Altsolo – Hertha Töpper / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper / Chorltg.: Alfred Leder / Dirigent: Eugen Jochum (München, Prinzregententheater, 14. 4. 1957). Diese Rundfunk-Übertragung ist m. W. bisher nicht komplett veröffentlicht worden.


    Der amerikanische Sänger Howard Vandenburg (geboren 1918 im Bundesstaat New York) startete seine Gesangskarriere in den USA als Bariton, schulte zum Tenor um und begann 1952 ein erfolgreiches jahrelanges Engagement an der Bayerischen Staatsoper in München mit zahlreichen Verpflichtungen an anderen internationalen Bühnen. Nach einer Stimmkrise Anfang der 60er Jahre sang er wieder im Bariton-Fach; im Januar 1963 war er in Karlsruhe (in Anwesenheit des Komponisten) der Titelrollen-Interpret in der deutschen Erstaufführung von Michael Tippetts „King Priam“ ('König Priamos'). Mit seiner Frau, der britischen Sopranistin Anna Green, sang er noch einige Jahre im Ensemble des Opernhauses von Dortmund, bevor er sich ins Privatleben nach Kürten im Bergischen Land zurückzog, wo er im Jahr 2000 auch gestorben ist. Wegen mangelnder Tonqualität wurde ein Mitschnitt der Münchner Inszenierung von Gustave Charpentiers „Louise“ von 1956 (mit Leonie Rysanek, Lilian Benningsen und Hans Hotter unter Hans Knappertsbusch), in der er den Julien sang, von 'Orfeo' leider nicht veröffentlicht. Ausser der Fricsay-Aufnahme der „Zauberflöte“ - Vandenburg singt den Ersten Geharnischten – habe ich von diesem Sänger noch den LP-Mitschnitt einer Florentiner Aufführung unter Carlo Maria Giulini mit einer weiteren Oper, was zu den nächsten Aufnahmen mit Marianne Schech führt: Carl Maria von Webers „Euryanthe“!



    „Euryanthe“ (Carl Maria von Weber): König Ludwig VI. - Kurt Böhme / Adolar, Graf von Nevers – Frans Vroons / Euryanthe von Savoyen, seine Braut – Joan Sutherland / Lysiart, Graf von Forest – Otakar Kraus / Eglantine von Puiset, Tochter eines Aufrührers – Marianne Schech / Rudolf, ein Ritter – Lloyd Strauss-Smith / Bertha, ein Landmädchen – Beryl Hatt / The BBC Chorus and Symphony Orchestra / Dirigent: Fritz Stiedry (London, Studio Maida Vale, 30. 9. 1955). Diese berühmte Aufnahme erschien bereits in den 70er Jahren auf Schallplatten des 'grauen Marktes'; 2019 hat aber die britische CD-Firma 'Nimbus Records' in ihrer 'Prima Voce'-Reihe einen Mitschnitt aus der Sammlung von Richard Itter herausgegeben, der in puncto Klangqualität alle bisherigen Ausgaben in den Schatten stellt. (Für ihre akustische Darstellung der Eglantine, quasi eine Vorgängerin von Wagners Ortrud, erhielt Marianne Schech nach dieser Veröffentlichung posthum großes internationales Lob.)


    dto.: Der König – Walter Kreppel / Graf Gerard – Josef Traxel / Euryanthe, seine Gattin – Dorothea Siebert / Graf Lysiart – Gustav Neidlinger / Claudia, seine Gattin – Marianne Schech / Ein Bote – André Peysang / Der Kölner Rundfunkchor / Chorltg.: Bernhard Zimmermann / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Joseph Keilberth (Köln, Funkhaus, 17. - 20. 12. 1958). Erschienen 2010 bei der CD-Firma 'Walhall'. Leider griff der WDR für diese Aufnahme auf die Bearbeitung Kurt Honolkas für die Württembergische Staatsoper Stuttgart 1957 zurück, die das unbeholfene Libretto von Helmina von Chezy durch nicht weniger unbeholfene neue Texte – wie z. B. 'In meines Liebchens Garten' statt 'Unter blühenden Mandelbäumen' - ersetzte.und auch in die musikalische Struktur eingriff.



    Carlo

  • ... Bayreuth, wohin Marianne Schech - wie so viele Künstler der Bayerischen Staatsoper - nie eingeladen wurde, obwohl Wieland Wagner sie privat kannte und schätzte.

    Wundert Dich das, lieber Carlo? Mich nicht. Obwohl selbst in den Nationalsozialismus verstrickt, hielt Wieland nach dem Krieg einen auffälligen auf Abstand zu Künstlern aus dieser Zeit. Wobei es auch Ausnahmen gab, wie wir wissen. Er wollte einen neuen Typ an Sängerdarstellern schaffen und nicht Vergangenes neu auflegen. Deshalb ist ja auch der späte Auftritt von Lorenz nicht eigentlich ein Erfolg gewesen. Gegen die Mödl, die Varnay oder die Rysanek wäre die Schech, die mir immer als etwas matronenhaft - stimmlich wie in der Erscheinung - daherkam, nicht angekommen. Mich beeindruckt sehr, wie breit und vielfältig sie aufgestellt war. Du hast uns dieses enorme Bandbreite aufgezeigt. Das verdient Anerkennung. Dennoch kann ich sie mir in bestimmten Rollen nicht vorstellen. Ich habe sie aber auch nicht selbst auf Bühnen erlebt, kenne sie nur von Platten und privaten Mitschnitten. Anhand dieser Dokumente zählt sie nicht zu meinen Favoriten. Dank Deiner Diskographie habe ich mir aber vorgenommen, mich ihr wieder zuzuwenden. Nichts ist wohltuender und befreiender, als einmal gefasste Urteile zu revidieren. :) Ich gehe allerdings mehrmals am Tag indirekt an ihr vorbei, wenn ich mich denn in meiner Wohnung aufhalte. An einer Wand hängt ein großes Foto von Kirsten Flagstad als Brünnhilde mit einer persönlichen Widmung für Marianne Schech. Es soll auf deren Flügel gestanden haben, wurde mir gesagt. Ich erwarb es aus dem Nachlass.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber 'Rheingold1876',


    ich möchte Dir da etwas widersprechen. Wir machen uns heute wohl eine falsche Vorstellung vom Regiestil Wieland Wagners, der sich von der Art und Weise des heutzutage im Regietheater praktizierten 'Aktionismus' deutlich unterschied - und natürlich auch vom (angeblichen) 'Rampensingen' vor den Zeiten von „Neu-Bayreuth“. Martha Mödl und Leonie Rysanek, zwei echte 'Bühnentiere', haben in ihren vielen Interviews immer wieder betont, dass sie in 'Wielands' Wagner-Inszenierungen erst einmal das Stillstehen auf der Bühne lernen mussten; aller Ausdruck sollte durch sparsame, aber beredte Gestik und bildhafte Körperhaltung konform zum abstrakten, 'entrümpelten' Bühnenbild gezeigt.werden. (Was ja später von Robert Wilson auf die Spitze getrieben wurde.) Leider gibt es nur zwei filmische Dokumente von Wieland Wagners Inszenierungen, die das belegen: „Die Walküre“ und „Tristan und Isolde“ aus Osaka 1967 (zwar erst nach seinem Tod dort aufgeführt, aber von seinem langjährigen Assistenten Hans-Peter Lehmann auf die Bühne gebracht.)


    Marianne Schech, die in den Jahren von „Neu-Bayreuth“ ja erst in ihren frühen Vierzigern war, hätte mit ihrem lt. einigen wenigen Kritiken etwas statuarischen, aber durchaus damals gängigen Darstellungsstil und ihrer - den Fotos nach zu urteilen, wo sie tatsächlich etwas 'matronal' wirkt - normalen 'Sängerfigur' (Mödl und Varnay waren auch keine 'Gazellen' und im Gegensatz zu Schech kleiner gewachsen) eigentlich ganz gut nach Bayreuth gepasst. Der Grund dafür, weshalb sie nie in Bayreuth sang, war vielmehr, dass dort auch nach 1951 die noch aus früheren Zeiten resultierende Konkurrenz zu München weiter bestand und in Wahnfried das ungeschriebene Gesetz galt „Wer in München singt, singt nicht in Bayreuth!“. Dieser Bannstrahl traf viele Künstler der Bayerischen Staatsoper wie – von einigen Auftritten abgesehen, etwa bei Wolfgang Wagners Bayreuther Regiearbeiten - z. B. auch Ingrid Bjoner, Helena Braun, Maud Cunitz, Hildegard Hilllebrecht, Annelies Kupper, Hertha Töpper, Kurt Böhme, Marcel Cordes, Ferdinand Frantz, Gottlob Frick, Hans Hopf, Josef Metternich, August Seider und Howard Vandenburg. Wieland Wagner hat denn auch in München nur ein einziges Mal eine Oper inszeniert (Glucks „Orpheus und Eurydike“ 1953 mit Ira Malaniuk, Annelies Kupper und Antonia Fahberg unter Hans Knappertsbusch), obwohl ihn Rudolf Hartmann wiederholt dazu einlud, und die Württembergische Staatsoper in Stuttgart als 'Winter-Bayreuth' (und Experimentierbühne) gewählt.


    Carlo

  • Zitat von Carlo:


    Leider gibt es nur zwei filmische Dokumente von Wieland Wagners Inszenierungen, die das belegen: „Die Walküre“ und „Tristan und Isolde“ aus Osaka 1967


    Lieber Carlo,


    das stimmt nicht. Im Internet findet sich auch noch ein an der Oper Rom aufgenommener Holländer in der Regie von Wieland Wagner. Der muss nach meinem Eindruck schon zur Zeit der Premiere in den 1960er Jahren erzkonservativ gewesen sein. Ich finde ihn alles andere als aufregend und eher langweilig. Versuche gleich mal, ob ich die Aufführung im Internet noch finde.


    Herzliche Grüße


    Lustein

  • Hallo Carlo,


    habe den Holländer Wieland Wagners von der Oper Rom gleich gefunden. Hier der Link dazu:



    Bin gespannt, was Du von der Inszenierung hältst. Ich finde sie, wie gesagt, langweilig. Da lobe ich mir das moderne Musiktheater.



    Herzliche Grüße


    Lustein

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