Ja die Liebe hat bunte Flügel - Georges Bizet: Carmen

  • Für mich ist Beechams Aufnahme die Beste - jedenfalls in den ersten drei Akten. Mit dem vierten habe ich nämlich leichte Probleme.
    Wie ihr wahrscheinlich wisst, war der ursprüngliche Aufnahmetermin Juni 1958, aber im Verlauf der Aufnahmen kam es zu einem Streit zwischen Beecham und Victoria de los Angeles, und sie warf alles hin und fuhr zurück nach Barcelona. Wegen der anderen Verpflichtungen der Sänger konnten die Aufnahmen dann erst Ende September 1959 wieder begonnen werden.
    Der vierte Akt konnte aber 1958 vollständig eingespielt werden und wurde 1959 auch nicht erneut aufgenommen. Und ich jedenfalls kann da einen Bruch hören; einerseits in der Chorleistung (der Chor zum Marsch der Stierkämpfer klingt sehr dünn und irgendwie ungenau, unpräzise, schwammig - auch Ernest Blanc danach im Duettino mit Carmen klingt eigentlich ungewohnt unelegant-mühsam), aber vor allem in der Interpretation von Victoria de los Angeles. Ihre Carmen ist doch in den ersten drei Akten eine Mischung aus Opéra-comique und Belcanto, mit Raffinesse und als stolze, moderne, unabhängige Frau gesungen; im vierten Akt plötzlich wird sie eine veristische Rasende (die mich entfernt an Nina Hagens Mrs. Peachum in der Dreigroschenoper erinnert). Und während Victoria de los Angeles sonst in jeder Rolle ihr einzigartiges Timbre beibehält (so auch in den ersten drei Akten), kann ich im vierten Akt höchstens noch Spuren davon finden. ?(


    Grüße,
    Martin

  • Es gab oder gibt(?) noch eine deutsche "CARMEN".
    Besetzung:
    Christa Ludwig/Rudolf Schock/Hermann Prey/Melitta Muszely u.a.


    Chor der Deutschen Oper Berlin
    Berliner Symphoniker
    Dirigent Horst Stein


    EMI 1962


    :untertauch:

    mucaxel

  • Hallo Mucaxel,
    genau diese Aufnahme höre ich zur Zeit und ich behaupte,sie gefällt mir weitaus besser als all die von italienischen oder spanischen "Stars" in schlechtem Französisch gesungene Urfassung.
    Bei der Blumenarie z.B. fühle ich mit,wenn Rudolf Schock wunderbar lyrisch singt:"Hier an dem Herzen treu geborgen..."
    Dagegen "La fleurrrrr que tu m'avais jetée..." führt zur Verhärtung meiner Nackenmuskulatur.
    Wer Opern in einer fremden Sprache singt,sollte diese auch beherrschen.Warum wird das an den Konservatorien nicht geprüft?

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hallo,


    "Carmen" ist aus unseren Spielplänen nicht wegzudenken, ich nehme an, sie gehört zu den populärsten Opern überhaupt, ihre Melodien kennt selbst der, der gar nciht in die Oper geht. Entsprechend hoch ist die Zahl der offiziellen und inoffiziellen Einspielungen dieses Werks. Nur eine dieser Einspielungen herausgreifen zu müssen, als "die" Carmen, fällt nicht nur im Hinblick auf die sehr unterschiedlichen Fassungen schwer. Wenn ich mich auf die zwei Hauptrollen beschränke, fällt mir das Benennen der Aufnahme, die das Schlusslicht bildet, nicht schwer: unerträglich ist Anna Moffo als Carmen und in der selben Aufnahme Franco Corelli als Don José. Beide Sänger sind hier stimmlich in einer Verfassung, die auf keinen Tonträger gehört. Gut gefällt mir Jon Vickers als Don José, weniger kraftstrotzend (bsplsw. Blumenarie) und intelligent gestaltend. Auch seine Carmen, Grace Bumbry, finde ich hörenswert. Erwähnt werden sollte auch Christa Ludwig, die ich ganz hinreissend sinnlich finde. Deren Partner Rudolf Schock als Don José, ist hier deutlich besser, als sein Ruf. Und Leontyne Price höre ich schon auch gerne. Die "rundeste" Aufnahme ist vielleicht die von Solti (Troyanos - ganz wunderbar! - und Domingo) und die von Abbado (Berganza, Domingo). Einen völlig anderen Typ Carmen zeigt V. de los Angeles (ich war ganz erstaunt, das das funktioniert). An deren Seite singt Nicolai Gedda einfach sehr schön, auch eine Aufnahme, mit der sich gut leben lässt. Viele dieser Einspielungen sind zudem mittlerweile nicht mehr so arg teuer, so dass sich doch die eine oder andere "Zweitaufnahme" problemlos anschaffen lässt.


    Gruss

  • Na das freut mich echt, dass es hier jemand gibt dem die Aufnahme mit Schock und Ludwig auch gefällt. :D
    So schlecht finde ich sie nämlich auch nicht, dachte "nur" bin vielleicht nicht ganz objektiv, da ich so ein großer CHRISTA LUDWIG Fan war und bin. :angel:
    Ich weiß auch Carmen ist nicht unbedingt Ihre Glanzrolle gewsen......


    Früher gab es übrigens oft Opernaufführungen in Deutscher Sprache
    in Berlin.



    Gruss mucaxel :hello:

    mucaxel

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  • Hier ist noch eine Aufnahme in deutscher Sprache
    mit R.Schock und der großartigen Elisabeth Grümmer.(4,99 €)


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zitat

    Hier ist noch eine Aufnahme in deutscher Sprache
    mit R.Schock und der großartigen Elisabeth Grümmer.


    ...die aber doch wohl nur die Micaela singt?!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Um nochmal auf die Form der Oper Carmen zu kommen:


    Ich halte es persönlich für besonders irreführend, dass Carmen eine Opéra comique ist (jedenfalls von der Gattung/ der Anlage des Werks her)!
    Hierdurch sind im Verlauf der Aufführungsgeschichte dieses Meisterwerks soviele Missverständnisse aufgetreten - allein schon bei der unglücklich verlaufenen Uraufführung angefangen - die weitgehend hätten vermieden werden können, wenn durch diese unglückselige Bezeichnung Opéra comique damals nicht völlig falsche Erwartungshaltungen beim Publikum dieser Oper gegenüber erzeugt worden wären.

    Carmen ist ein einzigartiges Meisterwerk, das sich eigentlich jeder Einordnung in gattungstechnische Schubladen entzieht (wie so viele Meisterwerke) - um dies zu erkennen und angemessen zu würdigen, hat es leider viele, viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte gedauert und wie man der Diskussion hier im Thread entnehmen kann, schwankt die Einschätzung nach wie vor von einem Pol zum anderen:


    Soll man Carmen als die Opéra comique auffassen und interpretieren, als die sie seinerzeit von der Direktion der Pariser Opéra-Comique bei Bizet im Sommer 1872 in Auftrag gegeben worden ist? Oder ist Carmen nicht viel mehr eine zukunftsweisende Wegbereiterin der veristischen Oper, die in den 1890er Jahren (vor allem in Italien) Furore machte - vermischt mit Elementen des Drame lyrique, der etwas gefühlsbetonteren, weniger gigantomanischen Nachfolgerin der Grand Opéra?


    Ich würde für eine Mischung aller dieser Elemente plädieren - entsprechende Stellen, die mehr oder weniger eindeutig zu den einzelnen oben erwähnten Stilrichtungen tendieren, gibt es in Carmen an "jeder Ecke" - gerade das macht Carmen so faszinierend:
    Bizet bündelt in diesem Opus summum die Entwicklung der französischen Oper der vorangeganenen Jahrzehnte, in dem er sich für die einzelnen Szenen jeweils das "herauspickt", was ihm am treffendsten für die darzustellende Situation zu passen scheint.
    Und im packenden Final-Duett José-Carmen weist er dann weit, weit voraus in die Zukunft: Was sich spätestens in dieser Szene musikalisch abspielt, hat mit Opéra comique nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun!



    Die Opéra comique hatte ihre Glanzzeit in den 1820er bis 1840er Jahren. Ihre prominentesten Komponisten waren vor allem Boieldieu (La dame blanche), Auber (Fra Diavolo), Adam (Le postillion de Lonjumeau) und Hérold (Zampa), die mit zahlreichen Werken dieser Machart in diesem Zeitraum das Publikum begeisterten und dabei immer den typisch französischen Tonfall (rhythmisch spritzig; elegante und leichtfüßige Melodien; farbige, immer durchsichtige Orchestrierung) trafen. Eugène Scribe war der prominenteste Autor von dramaturgisch ausgefeilten Libretti für diese Operngattung, die ideal zum leichtfüßigen Tonfall der Musik passten und daher nicht unwesentlich zum Erfolg der Opéra comique beitrugen.


    Die Opéra comique war das unterhaltsame, kleiner dimensionierte Gegenstück zur großen Grand Opéra, die -beginnend mit Aubers Muette de Portici und Rossinis Guillaume Tell- seit Ende der 1820er Jahre in einem bis dahin beispiellosen Aufwand das Publikum mit atemberaubenden Massenszenen, großen Chortableaux, spektakulären szenischen Effekten und ausgedehnten Balletteinlagen begeisterte. Halévy (Bizets Lehrer und späterer Schwiegervater) und natürlich Meyerbeer haben zweifellos die prominentesten Grand Opéras geschaffen.


    Nach 1850 -ungefähr zeitgleich mit dem Entstehen des Sécond Empire unter Napoléon III. (1852-71)- haben beide Operngattungen ihren Zenit aber spürbar überschritten.
    Nicht zuletzt aus diesem Grund hat Offenbach nun viel Erfolg mit seinen beißend ironischen, gesellschaftskritischen Opéras-bouffes, die viele Elemente der Opéra comique aufgreifen (und zum Vorläufer der Operette werden), zugunsten der textlich-inhaltlichen Aussage aber oft musikalisch einfacher gestaltet sind: Die Musik transportiert charmant bis bissig die gesungenen Texte - das ist ihre Hauptaufgabe (die Offenbach gleichwohl meisterhaft löst).
    Und die Grand Opéra wandelt sich zur selben Zeit vom doch sehr äußerlichen Schau- und Massenspektakel zum etwas stärker verinnerlichten Drame lyrique, das zwar auch Elemente wie wirkungsvolle Chorszenen oder Balletteinlagen (wir sind immerhin in Frankreich :] ) enthält, jedoch die lyrisch-sentimentalen Elemente deutlich in den Vordergrund stellt.
    Opern von Gounod, Thomas und später auch Massenet gehören zur Gattung des Drame lyrique. Wenn ich nicht irre, trägt sogar Debussys Oper aus dem Jahr 1905 "Pelléas et Mélisande" die Bezeichnung "Drame lyrique" - woran man sieht, dass die Bezeichnungen über längere Zeiträume verwendet wurden und die Grenzen wie immer fließend sind.


    Auch Bizet komponierte noch 1872 eine Opéra comique, den Einakter "Djamileh", der an der Pariser Opéra-Comique -allerdings nur mit mäßigem Erfolg- uraufgeführt wurde.



    Hier sollte am 03. März 1875 dann auch die Carmen aus der Taufe gehoben werden.




    Die Direktion hatte nämlich Bizets musikdramatisches Talent erkannt und zu schätzen gelernt und ihm daher einen neuen Auftrag für eine abendfüllende Opéra comique übertragen.
    Die Wahl fiel nun auf eine Vertonung von Prosper Mérimées populärer Novelle "Carmen" (die nun einmal tagisch endet), was schon überraschend und für eine Opéra comique eigentlich völlig unüblich ist, aber auch zeigt, dass man anscheinend auf der Suche nach neuen Sujets für diese angejahrte Gattung war und vielleicht auch ein bisschen auf das beliebte spanische Lokalkolorit schielte, das in der neuen Oper natürlich eine große Rolle spielen sollte.


    Die Librettisten Henri Meilhac und Ludovic Halévy (ein Neffe des Komponisten Jacques F. Halévy) waren ein erfahrenes Autorengespann, das neben zahlreichen Lustpielen auch zahlreiche Libretti für Offenbach verfasst hatte.
    Ich halte das Libretto von Carmen für eines der gelungensten der Opernliteratur (und da gibt es ja weiß Gott einige "Aussetzer", die dank ihrer genialen Vertonung doch noch zu Weltruhm gelangt sind :rolleyes: ) - der Handlungsfaden bleibt stets stringent, dennoch ist immer wieder Zeit für kleinere Nebenepisoden, die sich harmonisch ins Ganze einfügen. Alle Hauptpersonen haben genügend Gelegenheit, sich miteinander, aber auch solistisch ausführlich zu betätigen, trotzdem hat das Libretto keine Längen, die zu (nachträglichen) Kürzungen einladen würden. Ein Meisterstück - wie die dazugehörige Musik!
    Hier stimmt einfach alles! :jubel:


    Rein "technisch" gesehen enthält Carmen immerhin eine ganze Reihe typischer Elemente einer klassischen Opéra comique:


    -Heitere Genre-Szenen, wie z. B. die Gassenjungen, die die auf- und abziehende Stadtwache singend begleiten, die tanzenden Zigeuner in der Schenke im 2. Akt oder das bunte Markttreiben vor der Stierkampfarena im letzten Bild;
    -komische Figuren, wie der Wirt Lillas Pastia und die beiden Schmuggler Remendado und Dancairo;
    -Liedeinlagen in Strophenform (meist mit Chor im Refrain), wie Carmens Auftrittslied, die "Habanera" und die Couplets von Escamillo "Toréador en garde!" (gerade die Bezeichnung "Couplets" ist auch für Offenbachs Opéras-bouffons charakteristisch!);
    -ganz charakteristisch sind natürlich die gesprochenen Dialoge, die jede Opéra comique kennzeichnen;
    -eine abendfüllende Opéra comique hatte in der Regel dreiaktig zu sein, was dazu führte, dass man die beiden Teile, die wir heute als 3. und 4. Akt kennen, zu einem Troisème Acte zusammenlegte (die beiden Szenen "Wilde Felsengegend" und "Vor der Stierkampfarena" wurden dann einfach zum "Premier" und "Second Tableau" umgewidmet), was die ganze Architektur der Oper verdirbt - ist doch normalerweise der letzte Akt einer Oper der kürzeste. In dieser dreiaktigen Version gibt es jetzt pro Akt ein Bühnenbild, bis auf den letzten, der plötzlich zwei davon hat (wobei das zweite Bild natürlich ein eigenes instrumentales Vorspiel hat, wie alle anderen AKTE zuvor auch schon :no: )
    Allein an dieser reinen Formalität mit der Akt-Zählung sieht man schon, wie sehr man sich verbiegen musste, um Carmen in ein Korsett zu zwängen, für das sie einfach nie vorgesehen war.
    Die heutige Praxis, Carmen als Oper in 4 Akten zu bezeichnen und aufzuführen, finde ich daher auch nur als folgerichtig und der Architektur der Stückes angemessen!


    So - jetzt ist das alles wieder einmal viiiiel zu lange geworden und ich muss erstmal unterbrechen (bevor keiner mehr das hier alles lesen mag :wacky: )


    Demnächst gibt's nochmal einen Beitrag meinerseits zur Carmencita! :hello:

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Zitat

    Original von Herbert Henn
    Ja,sie singt "nur" die Micaela.


    :hello:Herbert.



    Eine gute Micaela hat schon manche schlechte Carmen-Aufführung gerettet. :angel:

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Hallo Siegfried,


    ich glaube zwar nicht,daß eine Micaela die Oper Carmen


    retten könnte.Aber in diesem Fall sind die anderen Rollen


    ja auch für deutschsprachig ,recht gut besetzt,und auch


    der Dirigent ist nicht zu verachten.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Eine gute Micaela hat schon manche schlechte Carmen-Aufführung gerettet. :angel:


    Ich schließe mich Herbert an. Es ist wohl ein wenig zuviel gesagt, dass die Micaela eine schwache Vorstellung retten kann. Sie kann aber sehr wohl eine recht gute noch deutlich aufwerten (vielleicht mehr noch als ein einigermaßen brauchbarer Escamillo). Viel größer aber ist die Gefahr, dass eine schwache Micaela eine sonst gute Aufführung merklich abwerten kann (und einigermaßen befriedigende Micaelas sind heute überraschend spärlich anzutreffen).


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Carmen-Experten,


    man geht wohl immer mit einer gewissen Erwartungshaltung in die Oper und negative Einflüsse wirken dann auch entsprechend als Enttäuschung für vorenthaltene Qualität stärker nach.


    Was mich aber grundsätzlich interessiert:
    Warum wird in Carmen die Titelrolle immer wieder so wie jetzt in Stuttgart mit einem lyrischen Sopran besetzt?
    Die Mezzo-Lage kommt dem Charakter und auch dem Temperament der Carmen doch mehr entgegen.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Eine gute Micaela hat schon manche schlechte Carmen-Aufführung gerettet.


    Was das Theater an der Wien betrifft, kann man freilich nur noch auf die "Carmen" selbst hoffen... :D

    ...

  • Hallo Siegfried,
    das ist mir ganz neu,daß Temperament etwas mit der Stimmlage
    zu tun hat.Was hat denn der Bariton für ein Temperament?
    Ich weiß aber,daß es auch temperamentvolle Sopranistinnen gibt.
    (L.Welitsch, z.B.)Es gibt viele Aufnahmen der Carmen mit
    Sopranen,(R.Ponselle,V.de los Angeles,M.Callas,L.Price,A.Moffo
    etc.)Vielleicht ist der Grund,daß Sopranistinnen,mit der nötigen
    Mittellage und Tiefe,oft stimmlich beweglicher sind als Altistinnen,
    oder Mezzosoprane.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Hallo Herbert,


    gewissermassen muss ich dir zustimmen.Ich hätte besser die Begriffe Sinnlichkeit und Leidenschaft verwenden sollen.Und da haben die tieferen Frauenstimmen mehr zu bieten.Was die Beweglichkeit der Stimmen ausmacht,kann ich allerdings nicht an einzelnen Registern festmachen.Das ist individuell von der Person abhängig. :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • ja,Du hast sicher recht.Die Mezzosoprane haben doch


    einige Vertreterinnen mit sehr beweglichen Stimmen


    aufzuweisen.(Supervia,Simionato,Berganza,Baltsa,Bartoli,u.a.)


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo zusammen!


    Die schon gerühmte Kleiber-Aufnahme mit Domingo etc. von 1978 gibt es auf CD bei dem mir unbekannten Label Opera Magics.




    Kann jemand sagen, ob das was taugt - also das Label meine ich natürlich.


    :hello:
    Wulf.

  • Kleibers Carmen gibts doch auch auf DVD!
    Es ist m.E. kein ganz großer Wurf von Kleiber. Sicher, aufregend dirigiert, die Musik. Aber: es fehlt doch arg viel Musik.


    Die Sänger sind ok, sofern man sich mit der Carmen von Frau Obrastzova anfreunden kann.


    Gruß aus Lübeck
    Dieter

  • Hallo Dieter!


    Wie meinst Du - es fehlt Musik?



    Vom Reinhören bei jpc bin ich eigentlich ganz angetan. Aber DU hast recht - wenn schon, dann DVD.


    Welche Carmen würdest DU denn empfehlen?


    Ich besitze nur die Sinopoli-Aufnahme (mit Gheorghiu) - könnte nicht sagen, daß die mich vom Hocker reißt...


    Es grüßt
    Wulf.

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  • Zitat

    Original von Wulf
    Kann jemand sagen, ob das was taugt - also das Label meine ich natürlich.


    Das würde mich auch interessieren - wie gerade festgestellt haben die mehrere interessante Kleiber-Aufnahmen herausgebracht, von deren Existenz ich bis heute nichts wusste 8o :]


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Ich mal wieder. Und schon wieder ne Frage zu meiner ersten Opernliebe.


    Kennt jemand diese Aufnahme und kann kurz dazu was sagen?



    Ich schaetze Cluytens sehr, kenne aber keinen einzigen Saenger. ?(


    Wäre echt super! :yes:


    :hello:
    Wulf.

  • Das sind alles durchaus bekannte Größen ihrer Zeit im französischen Fach. Hier hörst du eine echte opéra comique. Französischer wirst du es nicht mehr finden.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Danke Theophilus!


    Hmm, war das jetzt Deinerseits positiv oder ehr negativ gemeint, ich würde keine französischere Einspielung finden?


    Tatsächlich glaube ich schon beim Druchhören der Hörschnipsel bei jpc etwas typsich französisches hören zu können....


    :hello:
    Wulf.

  • Ich wüsste nicht, was daran negativ gemeint sein könnte. ;)


    Carmen gibt es in zwei Fassungen - opéra comique und grande opéra. Cluytens gehört zur ersten Gruppe, in dieser Fassung durchgehend französisch besetzt. Hier wird noch im französischen Stil gesungen, der heute nicht mehr existiert.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Lass es mich so sagen, Wulf: Cluytens Carmen is the real thing (über die akustische Qualität der Ausgabe bei cantus classics kann ich allerdings nichts sagen)!


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Yeah Baby, das hilft mir doch weiter! Danke, man!


    Ich bin jetzt fertig mit den Hörschnipselchen und ich muss sagen: ReSpekt. :jubel:


    :hello:
    Wulf.


    P.S. Ah, danke Theo. Habe mich in der Zwischenzeit auch einmal über den Gattungsbegriff der opera comique noch mal ein wenig schlau gemacht und ob Du es glaubst oder nicht. Ich hatte echt den Eindruck, dies auch anhand der Schnipsel erkennen zu können.
    Weiterhin hatte ich den Eindruck: Fantastisch, was die da machen, aber irgendwie kennst Du das ganz anders und Du bräuchtest noch einen Gegenpol. Und dieser Gegenpol ist dann also die grande opera.... soso :rolleyes:



    :hello:
    Wulf.

  • Als absoluten stilistischen Gegenpol zur Cluytens-Aufnahme würde Dir Theophilus sicher die Aufnahme von Herbie and the Schnitzels aus den good ol´ Sixties empfehlen. :D Ansonsten sieh´doch mal im Carmen-Thread nach...


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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