Römersteinbruch im Burgenland

  • Hallo Taminoianer,


    wir haben dieses Thema hier im Forum schon öfter angeschnitten und nie eine Antwort bekommen. Also noch mal: Wie findet Ihr die Aufführungen im Römersteinbruch? Wir haben dort die Zauberflöte gesehen und waren von der Kulisse den Sängern und Orchester begeistert.
    Was störend war, dass Mikrophone zum Einsatz kamen, und man teilweise bei den Szenen nicht beurteilen konnte WER den gerade sang, da alles in stereo rüberkam. Das wurde aber bereits ein Jahr später bei Nabucco bestens gelöst. Nabucco war für uns eine absolut tolle Kombination zwischen moderne Inszenierung im klassischem Stil. Herr Werner hat hier gezeigt, dass beide Elemente durchaus vereinbar sind. Der Gefangenenchor hinter Gitterstäben, die mittels Laserstrahlen hervorgerufen wurden - GIGANTISCH!!!!!


    Liebe Grüße aus Bayern


    Bettina und Wilfried

  • @B+W
    Was störend war, dass Mikrophone zum Einsatz kamen


    ich hab keins der Opernfestivals bisher besucht - das wird sich dieses Jahr ändern, da ich bei der Carmen korrepetieren werde...kann euch dann live berichten..


    im Fernsehen war mal eine angeregt diskussion mit Hollaender und anderen Intendanten (auch Int.Werner) über die Sommerproduktionen - in dem Sinne, jene wären quasi klassischer Stadl...


    Mörbischaufführungen hab ich im Fernsehen gesehen - hat schon viel spektakuläres - die Beurteilung liegt bei jedem einzelnen...


    die Streitfrage ist wie immer Kunst oder Kommerz...


    liebe Grüße
    Wolfgang

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Hallo Tastenwolf,


    als wir benachrichtigt wurden, dass auf diesen Thread hier geantwortet wurde, waren Wilfrieds erste Worte: " Das war Tastenwolf" ... :hello:


    Wir sind neugierig was Du über Carmen berichten wirst. Wir finden den Römersteinbruch und die Seefestspiele in Mörbisch GENIAL.
    Kommerz? Das sehen wir so nicht, weil wir diese Abende so sehr genossen haben. Mehr dazu Morgen - sind einfach verdammt müde. "Ruhe"tage vergehen, ohne das man gemerkt hat, einen Ruhetag gehabt zu haben - seufz...


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfried

  • :hello:


    Hallo, ihr beiden,


    das mit Kommerz ist lediglich Hollaenders Meinung und die einiger Fanatiker, mir liegt auch mehr daran, daß die Musik gespielt und "konsumiert" wird... ist schon ok so...


    einziges Problem könnte sein, daß diese Konkurrenz für die Theater zu stark wird - mit diesen Erlebniswerten kann kein Haus aufwarten - normale Aufführungen könnten in Folge als langweilig abgetan werden.


    das glaube ich aber nicht...
    ich habe einmal meinen Schwiegervater erwähnt, der in seinem Leben überhaupt nur Carmen gesehen hat und sonst Stadlfan ist. Die Carmen in St.Margareten wird er sich ansehen - das ist doch ein Riesenerfolg, wenn man Leute vom Fernseher weglocken kann.


    wie sich die Verstärkung auswirkt, werde ich dann "vor Ort" beurteilen können.


    Grundsätzlich verbessert sich das Verhältnis von klassischen Sängern zur Tontechnik.
    Während man früher gesagt hat: ich brauch mich nicht anstrengen, ich werd ja verstärkt!" -
    wird sich allmählich die technische Forderung: "Input = Output" durchsetzen. (wenn man Sch.. ins Mikrophon reinsingt, kommt auch... raus.)


    das Problem liegt daran, daß Sänger, wenn sie mit halber Kraft singen, technische Fehler machen und nicht "im Körper" sind...daher ist die Wirkung auch schlecht und es kann keine Spannung entstehen...


    das wird mal ein neuer Thread von mir: Musik ist eine Form von Energie...die wir austauschen - ich werde Verbindungen knüpfen zu indischen Meditationen (Stichwort: Chakren)....


    liebe Grüße,
    Wolfgang

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Zitat

    als wir benachrichtigt wurden, dass auf diesen Thread hier geantwortet wurde, waren Wilfrieds erste Worte: " Das war Tastenwolf" ...


    Salut,


    ich habe mich für Euch mitgefreut...


    @Quasti: Was ist mit Freikarten...? ;)


    Liebe Grüße,
    Ulli

    „Vielleicht werden Stockhausen und Boulez für uns mal so sein wie Brahms und Beethoven, aber zum Glück lebe ich dann nicht mehr.“
    (David Oistrach)

  • Zitat

    @Quasti: Was ist mit Freikarten...?


    muß leider erst eine vernünftige Gage aushandeln....melde mich noch...
    Wolfgang

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Zitat

    Original von tastenwolf
    :einziges Problem könnte sein, daß diese Konkurrenz für die Theater zu stark wird - mit diesen Erlebniswerten kann kein Haus aufwarten - normale Aufführungen könnten in Folge als langweilig abgetan werden.


    Hallo Tastenwolf,


    gut, Du hast geschrieben, dass das nicht Deine Meinung ist, aber wäre es nicht schlimm, wenn überhaupt irgendjemand das denken würde? Das würde ja bedeuten, dass (in welchem Zusammenhang auch immer) sehr gute Dinge nicht mehr gemacht werden dürfen, um "nur" gute nicht zu gefährden?


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfried


    PS. Glaubst Du, dass Du hier "gefahrlos" über St. Margarethen berichten kannst, sollte Dir die Aufführung NICHT gefallen? Schließlich arbeitest Du doch an dieser Aufführung mit...

  • Hallo


    Ich glaube nicht, daß Aufführungen in Mörbisch und im Römersteinbruch das "konventionelle" Theater oder Opernhaus gefährden, es sei denn die "Konventionellen Häuser" halten unbeirrbar an ihrem Mut zur (Ausstattungs-) hässlichkeit fest.


    Wie auch immer man Stimmern und Orchester verstärkt, die Akustik eines guten Theaters resp. Opernhauses ist da konkurrenzlos, desgleichen ist das Publikum ein anderes, die Prioritäten sind anders.


    Viele Werke eignen sich gar nicht für eine Freiluftaufführung.


    Der Riesenerfolg von Mörbisch ist eigentlich der, daß es die einzige Spielstätte ist, wo Operette ernst genommen wird, allein das Bühnenbild zur Nacht in Venedig soll etwa eine halbe Million Euro gekostet haben..


    Freilichtaufführungen eignen sich auch schlecht teure Garderobe zu zeigen, ein nicht zu unterschätzender Faktor im Opernbetrieb.


    nhttp://www.jpc.de/image/cover/front/0/7567629.jpgrden einige einwenden, schließlich geht es doch um Musik.
    Ja - Auch hier hat ein herkömmlicher Theaterbau die Nase vorn, weil die akustischen Bedingungen auf Gigantenbühnen im Freien mit keinem Mittel absolut beherrscht werden können, die "Bühne" ist einfach zu groß, die Schallwellen brauchen zu lang...


    Als Spektakel sicher ein tolles Ereignis, allerdings ziehe ich die Theaterluft vor.


    beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Hallo


    Ich glaube nicht, daß Aufführungen in Mörbisch und im Römersteinbruch das "konventionelle" Theater oder Opernhaus gefährden, es sei denn die "Konventionellen Häuse halten unbeirrbar an ihrem Mut zur (Ausstattungs-) hässlichkeit fest.


    Hallo Alfred,


    wir sehen das genauso, wollten es eigentlich auch noch schreiben, dann beschlossen es für heute zu lassen - weil wir irgendwann auch mal früher ins Bett müssten. Klappt, durch Deinen Kommentar WIEDER nicht :yes:


    Wir sind der Meinung, wenn die Theaterbühnen endlich wieder das passende Bühnenbild zur entsprechenden Oper bieten, bräuchte niemand Angst vor der wirklich PHANTASTISCHEN Kulisse in St. Margarethen oder Mörbisch zu haben. Außerdem: Der Vorteil des Einen ist der Nachteil des Anderen. Die akustischen Probleme, die es bei Freiluftaufführungen gibt, hat man, wie Du schon gesagt hast, im Theater nicht. Dafür sind die optischen Möglichkeiten nicht so ausgeprägt. Jeder soll doch, bezogen auf seine Möglichkeiten das BESTE machen - das BESTE geben. Und zwar neidlos.
    Wir "hörenschauen" im Übrigen beides gern.


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfried

  • Hallo, ihr Beiden!
    Wenn ihr Freiluftaufführungen von Opern mögt, dann kann ich Gars am Kamp empfehlen. (Waldviertel, Niederösterreich) Dort wird von Mitte Juli bis Mitte August ein Opernwerk aufgeführt - mit einem kleinen tschechischen Orchester und großteils unbekannten Sängern. Das Bühenbild ist karg, da der Burgruine angepaßt. Die Akustik ist grandios, es kommen KEINE Mikrofone zum Einsatz. Habe in Gars Troubadur, Fidelio, Nabucco und Boheme gehört.
    Liebe Grüße aus Wien, Sonja

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  • Zitat

    PS. Glaubst Du, dass Du hier "gefahrlos" über St. Margarethen berichten kannst, sollte Dir die Aufführung NICHT gefallen? Schließlich arbeitest Du doch an dieser Aufführung mit...


    klar kann ich :D


    lg Wolfgang

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Ich glaube 2007 soll es Nabucco geben,ist zwar nicht von Mozart aber sicher besser geeignet fuer eine Freilichtbuehne
    :hello:Salome

  • Hallo Bettina und Wilfried!


    Voriges Jahr hat mich eine Freundin überredet, mit ihr Aida anzusehen. Ich bin kein Fan von Freiluftaufführungen, aber ich muss sagen, dass mich die Atmosphäre, die Kulissen, Licht-und sonstigen Effekte fasziniert haben. Besonders schön war, als in der Schlußszene der Mond hervorkam, und Laserstrahlen den Aufstieg der beiden in den Himmel verdeutlichten. Mein Problem war allerdings die musikalische Seite, die leider insgesamt nicht die Qualität hatte, die ich mir wünsche. Bei Freiluftaufführungen muss man da wohl immer Abstriche machen, man muss in diesem Fall mit der Atmosphäre, der atemberaubenden Kulisse im Steinbruch vorlieb nehmen, und wenn man erstklassige musikalische Interpretation will, eben in die Oper gehen oder eine CD auflegen.

  • Hallo alle Zusammen,


    @salome


    Bist Du sicher? Nabucco "lief" doch erst?


    @Erni


    Es stimmt, die Kulisse ist einzigartig. Wenn es klappt, dann im Anschluß ein paar Bilder von der Zauberflöteninszenierung vor ein paar Jahren (1999?). Wir hatten auch anfangs unsere Probleme mit der Tontechnik, finden aber, dass sich das enorm gebessert hat.


    Bilder kommen gleich...


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfried

  • Hallo Moziwis,


    nach einigen musikalischen Proben kann ich schon was vorwegnehmen:
    die Nadja Krasteva wird die Carmen phantastisch singen....


    liebe Grüße,


    Wolfgang

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

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  • Hallo Wolfgang!


    Die Krasteva als Carmen wäre für mich eine Vorstellung wert. Wie ist die restliche Besetzung?

  • kann leider nicht zu viel sagen - kenn fast nur die Vornamen der Sänger ?( ;) aber auch die "kleinen Partien sind gut besetzt


    Asa Elmgren und Sebastian Holecek dürften (in Wien?) bekannt sein ;)


    ganz junge Neulinge sind Violetta Kowal, Sewan Howsepian und Maren
    Engelhardt



    am 20.Juni beginnen die Szen. Proben - vielleicht bleibt mir Zeit, um vor der Premiere einen inoffiziellen heißen Tip abzugeben..


    liebe Grüße
    Wolfgang

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Ich werde am 11. August in St. Margarethen sein. Ich freu mich schon darauf, hab allerdings den leisen Verdacht, dass ich Carmen bald nicht mehr hören kann (styriarte...)


    Martin Fournier (Remendado) dürfte in Graz auch relativ bekannt sein... Er tritt hier des öfteren in Konzerten und auch in kleineren Partien in der Oper auf.

    2 Mal editiert, zuletzt von Philhellene ()

  • also - bin glücklich, die Proben hinter mir zu haben...


    der Regisseur ist Italiener - dementsprechend war alles organisiert...


    meine Lieblingscarmen ist die Marisel Martinez, die Krasteva ist eine Spur künstlich, die Nora Sourozian zu freundlich und nett (auf der bühne!)


    die Don Josés sind alle Spitze: mein Favorit, Pedro Velasques Diaz, dann Emil (wie hieß er noch..) und als dritter Alexander Antonenko


    Escamillo: sehr unterschiedliche Typen, ideal ist für mich keiner; Davide Damiani hat eine tolle Stimme...


    Michaela - wieder sehr unterschiedliche Stimmen, Asa Elmgren - schön lyrisch, Birgit Beer singt fein und eher schlank, die anderen zwei haben größere Stimmen - ist mit Microports kein Vorteil.



    die tontechnische Verstärkung gefällt mir persönlich nicht, da man vor allem die Orientierung verliert, wo gerade gesungen wird, und die gesangliche Leistung doch beeinträchtigt ist durch das Gefühl, man könne mit halber kraft singen...


    hingegen wird die Inszenierung ein Erfolg, das Bühnenbild ist unglaublich, der Einsatz der Pferde, das spanische Ballett und diverse artistische Einlagen werden das Publikum begeistern...



    viel Vergnügen wünscht
    Wolfgang

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Salut,


    durch einen glücklichen Umstand habe ich jetzt auch die DVD geschenkt bekommen:


    Die Kulisse ist natürlich traumhaft, die Inszenierung hat mir sehr gut gefallen. Mein Sohn hat mitgeschaut und wollte unbedingt, dass die böse Schlange mit den zwei Köpfen wieder repariert wird... :rolleyes::D - alles andere hat ihn kaum noch interessiert... Achja: Beeindruckend fand er, dass Papageno ein Schloß vor dem Mund hatte... naja, vielleichts wirkt's. Aber zurück zum Thema:


    Der DVD-Mitschnitt ist sehr übel zugerichtet: Während der Ouvertüre Gelaber [Inhaltsangabe], vieles wurde einfach weggeschnitten und das sehr ungeschickt; mir sind beinahe die Ohren abgefallen.


    Nicht gefallen hat mir Sarastro, der aussah wie ein vollgedröhnter Jesus - und die Strohhut-Seppeln... naja... :rolleyes: Wie immer bei Freiluftaufführungen - so auch hier - sind Solisten bzw. Chor und Orchester selten bis nie zusammen zu kriegen... wenn dann noch ein Extremtempo [Schlußchor des 1. Aktes] aus dem Hhut gezaubert wird... oh je!! 8o Das wackelt und scheppert...


    Ich glaube sehr gerne, dass die Liveaufführung ein ganz besonderes und tolles Erlebnis ist bzw. war, aber bei dieser DVD-Aufnahme entdeckt man leider zu viel Schlechtes...


    Ich muss allerdings zugeben, dass ich auch stellenweise den Thränen nahe war - aber nicht vor Schlechtigkeit, sondern vor Rühung.


    Liebe Grüße
    Ulli

    „Vielleicht werden Stockhausen und Boulez für uns mal so sein wie Brahms und Beethoven, aber zum Glück lebe ich dann nicht mehr.“
    (David Oistrach)

  • St. Margarethen lebt!


    Gestern abend verbrachte ich einen wundervollen, etwas stürmischen Abend im Römersteinbruch. Volles Haus. Zur Einstimmung schlendern schon als Pariser verkleidete Statisten aus der Jahrhundertwende durch die "Spritzer" trinkenden Menschengruppen.


    Stimmlich gut bis auf den Germont senior. Etwas gehudelt wurde beim Takt. Wahrscheinlich des Wetters wegen. Es gab dann auch keine Pause - der Grund sicherlich, daß nach Beginn der 2. Hälfte die Kartenpreise bei Schlechtwetter nicht rückerstattet werden müssen.


    Das Bühnenbild war ein kollossaler Nachbau der Pariser Oper und passt nicht so gut vor den Kalksteinfelsen des Steinbruches. Da haben sich andere Opern schon besser eingefügt. Diese Oper ist ja auch ein Kammerstück. Das Geklatsche nach jeder Arie der in den Logen sitzenden Statisten fand ich auch störend - musikantenstadelmäßig.


    Was mir so gut gefallen hat, war - daß ich nur 30 km von zu Hause das Gefühl hatte im Urlaub zu sein. Gerührt war ich allerdings nicht, bei keiner Szene mangels Intimität, wo mir bei dieser Oper schon einige Male passiert ist, daß ich ein paar Tränchen rausdrücken musste.


    Hat jemand schon die Aufführung gesehen?

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
    TO SOOTHE THE EAR AND THE HEART AND SENSES;
    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

  • Zitat

    Original von nala
    St. Margarethen lebt!


    Gestern abend verbrachte ich einen wundervollen, etwas stürmischen Abend im Römersteinbruch. Volles Haus.


    Hat jemand schon die Aufführung gesehen?


    Liebe Nala,


    leider hatte ich nicht das Vergnügen, aber ich hab von hier aus ein wenig mitgezittert, denn Freunde aus München waren dort und ich wünschte Ihnen natürlich, bei der Anreise, dass die Vorstellung auch stattfindet. Durch Deinen schönen Bericht weiß ich es also jetzt schon und bin froh, dass es doch geklappt hat, denn hier kam ja jede Menge Wasser vom Himmel und das an einem Wochenende, an dem auch die BSO Konzert und Oper für alle (Onegin) draußen anbietet.


    Liebe Grüße nach Wien
    Ingrid

  • Zitat

    Original von nala
    Das Bühnenbild war ein kollossaler Nachbau der Pariser Oper und passt nicht so gut vor den Kalksteinfelsen des Steinbruches. Da haben sich andere Opern schon besser eingefügt. Diese Oper ist ja auch ein Kammerstück. Das Geklatsche nach jeder Arie der in den Logen sitzenden Statisten fand ich auch störend - musikantenstadelmäßig.


    Liebe Nala!


    Ich habe gestern die Traviata gesehen und muss schon kritisieren: Viel Fantasie haben Regisseur und Bühnenbildner bei der Nutzung der großen Bühne nicht gehabt. Was sie da im Nachbau der Pariser Oper gezeigt haben, wäre in jedem Opernhaus auch möglich gewesen. Allerdings ist La Traviata, wie du schon gesagt hast, ein Kammerstück, und vielleicht prinzipiell nicht die richtige Oper für den Römersteinbruch.


    Sehr positiv überrascht war ich von der Violetta, der Premierenbesetzung Kristiane Kaiser, die ihrer Rolle nicht nur stimmlich, sondern auch interpretatorisch mehr als gewachsen war und die so unterschiedlichen Anforderungen Koloratur, Eleganz, Dramatik, Innigkeit, Höhen und Tiefen glänzend meisterte. Besonders von ihrem "Addio del passato" war ich hingerissen. Eine junge Sängerin, die ich mir sicher merken werde. (TMOO-Wertung: 4,5) =)


    Der Rest des Ensembles konnte mit ihrem Niveau leider nicht ganz mithalten. Passabel bis guter Durchschnitt. Störend fand ich allerdings das (echte!) Publikum, das ständig applaudierte. Ich war mir bislang nicht bewusst, dass man in der kurzen halben Stunde bis zum Beginn des zweiten Aktes von "La Traviata" sechs Mal (!) applaudieren kann! Dieser häufige Applaus degradiert den ersten Akt in meinen Augen zu einem Opernschnipselkonzert, denn dramatischen Bogen kann man bei den ständigen Unterbrechungen keinen spannen. :wacky:
    Dafür war das Publikum dann beim Klatschen bemerkenswert kurzatmig und hat außer beim Schlussapplaus wohl nie auch nur 10 Sekunden durchgehalten, nicht einmal nach dem ersten Akt und nach "Addio del passato", wo es die Sängerin wohl verdient hatte... :motz:


    Grüße,
    Martin

  • Hallo, Philhellene!


    Ich war gestern im Steinbruch und habe ebenfalls die Traviata gesehen.


    Da ich mit der Oper noch nicht so vertraut bin, kann ich nicht soviel sagen dazu.


    Die Slowakische Philharmonie hat sich doch so einige Schnitzer geleistet, offensichtlich ein mittelmäßiges Orchester. Die Sänger haben mir schon gefallen.


    Das dauernde Applaudieren ging mir auch auf die Nerven und der Schlussapplaus war echt erbärmlich, in 10 Sekunden war schon die Hälfte am Weg nach draussen, :no: ist halt kein Opernpublikum :motz:


    Das Feuerwerk hingegen fand ich gelungen.


    Und die Location ist schon einzigartig.


    Hab mir dann in Rust beim Baden im Neusiedlersee heute noch einen deftigen Sonnenbrand geholt ;(


    Was solls, alles in allem war es ein gelungener Besuch und eine willkommene Abwechslung vom Zivildienst.


    LG Florian


    :hello:

    Gustav Mahler: "Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten."

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