Sviatoslav Teofilovic Richter: Der Erste unter Gleichen

  • Zitat

    Original von a.b.
    Wer weiß mehr? Wie stehts mit Volume III. Sind die ebenfalls aus der älteren Philips-Serie? Wie sind die klanglich, wie interpretatorisch?



    Hallo a.b.,


    da ich das Philips-Äquivalent von Vol. III nicht habe (sonst hätte ich mir die DECCA-Aufnahme ja nicht zulegen müssen), kann ich nur bestätigen, dass es sich bei den 6 Shostakovich Präludien und Fugen um die Philips-Aufnahme handelt (die habe ich nämlich noch als LP). Klanglich finde ich die Aufnahmen ok, nicht so hallig, wie viele andere Richter-Philips-Aufnahmen, und die beinahe 50 Minuten Shostakovich sind grandios: so energetisch aufgelanden, so versunken habe ich diese Stücke sonst nicht gehört. Falls gewünscht, kann ich die genauen Aufnahmedaten (falls angegeben, bin gerade nicht zu Hause) nachliefern.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo a.b.


    Am 17. August 1972 spielte Richter das Schumann-Konzert in Salzburg mit Riccardo Muti und den Wiener Philharmonikern.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Theophilus
    Hallo a.b.


    Am 17. August 1972 spielte Richter das Schumann-Konzert in Salzburg mit Riccardo Muti und den Wiener Philharmonikern.


    :hello:


    Danke! Und später, in der zweiten Hälfte der 70er? Hat er da nochmals bei den Salzbuger Festspielen ein Konzert gespielt, oder "nur" mehr die Soloabende?

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Liebe Forianer,


    bei supraphon ist eine neue Richter-Aufnahme der C-Dur Fantasie von Schumann erschienen:




    Bisher bekannt waren mir folgende Aufnahmen:


    - Prague, 2 Nov 1959 on Praga PR 254 033 (CD)

    41JTXGDHT8L.jpg


    - New York, 30 Oct 1960:

    71b5euXon9L._SL300_.jpg


    - London, 1 - 5 Aug 1961: EMI (CD):


    B000069DH5


    - Leverkusen, 17 Dec 1979: Philips 438477 (CD)

    51MRGHiOWcL.jpg


    - Budapest, 12 June 1980: DOREMI DHR-7786 (CD 2001):
    Richter Archives Vol. 7 (kein Bild)


    Weiß jemand, von wann diese neu erschienene Supraphon-Aufnahme ist?


    Viele Grüße,
    Christian

  • Zitat

    Original von Christian B.


    Weiß jemand, von wann diese neu erschienene Supraphon-Aufnahme ist?


    Viele Grüße,
    Christian


    auf der Webseit steht:


    Zitat

    In 1950 Prague (the Prague Spring festival) was the destination of the first-ever foreign tour of the then 35-year-old piano genius Sviatoslav Richter. Later on the city had the fortune to host him on several more occasions. The recording of Schumann's Fantasy in C major, released here for the first time, comes from the recital at Prague's Rudolfinum in November 1959, only a few months before Richter's first triumphal tour of the USA and Canada. The composer's painfully subdued lamentation and rent soul, owing to continuous barriers to love with his future wife Clara, finds in Richter a more than emphatic interpreter. The imaginative poetic miniatures Waldszenen (Forest Scenes) date from the period when Schumann was at the very height of his powers. Gathering together all his creative strength and in anticipation of the impending end, he hurled himself into one work after another. In the 1956 recording, it is as if Richter entered not the half-light of the forest, but rather the mind of the composer itself. Also dating from 1956 is the recording of Fantaziestücke (Fantasy Pieces), the most poetic of all Schumann's series, as well as Fier Märsche (Four Marches) from 1849.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

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  • Zitat

    Original von a.b.
    auf der Webseit steht:


    Danke! Die supraphon- website kannte nicht nicht.


    Das scheint aber doch die bereits bekannte Praga-Aufnahme zu sein, die auch vom November 1959 stammt.


    VG,
    Christian

  • Zitat

    Original von Christian B.
    Das scheint aber doch die bereits bekannte Praga-Aufnahme zu sein, die auch vom November 1959 stammt.


    VG,
    Christian


    Es wird sie wohl sein. Die Fantasie in C habe ich höchst dramatisch und sehr schnell in (vager) Erinnerung.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von a.b.
    Wer kann mir helfen?


    Daher nun die Frage, wer kann mir sagen, ob Richter tatsächlich in der zweiten Hälfte der 70er das Schumann-Konzert in Salzburg gespielt hat und wer damals Dirigent war?!


    Vielen Dank für jeden Hinweis!


    Hallo a.b.


    Deine Frage scheint noch nicht beantwortet zu sein:


    17/8/72 - Salzburg - Live - Vienna P.O./Muti



    was den Karajan betrifft kann ich nichts genaues sagen, es gibt in jedem Fall noch:


    BEETHOVEN Tripelkonzert
    15-17/9/69 - Berlin - Oistrakh, Rostropovich, BPO/Karajan
    ...ist ja auch als CD erschienen!


    Gruß pt_concours


    PS Ich bin seit ca. 15 Jahren ein großer Verehrer des Künstlers S. Richter. besitze über hundert CDs :yes: (darunter einige Raritäten) und auch mehrere Bücher- aber dazu vielleicht später mehr :]

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Zitat

    Original von Christian B.
    ...
    - New York, 30 Oct 1960:


    71b5euXon9L._SL300_.jpg


    ...


    das sieht sehr opulent aus. Kannst du sagen, welche Stücke Richter auf dieser Aufnahme spielt?
    Bei Beethoven wahrscheinlich 14/1, 2/3, 26 und 57, vermute ich, aber bei den anderen Sachen wäre ich neugierig, was es ist.

  • Hallo Ralf,


    Vol 10. der Richter Archives enthält folgende Werke (siehe auch doremi.com):


    Beethoven: Sonatas: Nos. 3 in C, Op. 2/3; No. 7 in D, Op. 10/3; No. 9 in E, Op. 14/1
    No. 12 in Ab, Op. 26; No. 22 in F, Op. 54; No. 23 in f, Op. 57 (Appassionata)
    Haydn: Sonata in C, Hob. XVI:50; Schubert: Impromptu in Ab, Op. 90/4
    Prokofiev: Sonatas: No. 6 ,Op. 82; No. 8, Op. 84; Sonatina, Op. 59/3; Paysage, Op. 59/2 Pensées, Op. 62/3 Gavotte, Op. 95/2
    Debussy: Suite bergamasque; Images I; L'Isle joyeuse; Preludes Nos. 3, 5; Cloches à travers les feuilles
    Ravel: Oiseaux tristes; Pavane pour une infante défunte; Jeux d'eau; Scriabin: Sonata No. 5, Op. 53
    Schumann: Novelettes, Op. 21 Nos. 1, 2, 8; Fantasy, Op. 17; Fantasiestücke, Op. 12 No. 2 Aufschwung
    Chopin: Scherzo No. 4, Op. 54; Mazurka No. 15, Op. 24/2; Etudes: Op. 10 No. 1 & No. 3
    Rachmaninoff: Preludes Op. 23 Nos. 1, 2, 4, 5, 7, 8 and Op. 32 Nos. 1, 2, 6, 7, 9, 10, 12


    Darunter eben die berühmte Aufführung der Appassionata mit dem halsbrecherischem Tempo im Finale. Großes, rauschendes Klavierspiel, Klang naturgemäß historisch, aber ok!


    Eine ziemlich umfangreiche Diskographie (aber vermutlich nicht vollständig) findet man übrigens unter trovar.com. Besonders schön finde ich, dass dort, geordnet nach Labels, auch sämtliche (!) Covers der Diskographie abgebildet sind, was für einen ipod-Besitzer einen schier unschätzbaren Wert hat. Denn wo sonst findet man schon das bezaubernde Artwork der JVC-Aufnahme aus Tokio mit den Chopin Preludes (Auswahl) und den drei Noveletten von Schumann (Nr. 8 mit unwiderstehlichem zug nach vorn!). Etwas für Richter-Sammler halt...


    VG,
    Christian

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  • Zitat

    Original von Christian B.
    Denn wo sonst findet man schon das bezaubernde Artwork der JVC-Aufnahme aus Tokio mit den Chopin Preludes (Auswahl) und den drei Noveletten von Schumann (Nr. 8 mit unwiderstehlichem zug nach vorn!). Etwas für Richter-Sammler halt...


    VG,
    Christian


    JA, Novelette Nr.8 ist fantastisch, aber Nr.2 ist minestens ebenso grandios!!
    :jubel: :jubel: :jubel:
    Ich besitze sie als CD von Olympia


    Übrigends wäre die Nr.8 beinhae gar nicht mit auf der CD erschienen:
    "...Mit den Noveletten 2 und 4 bin ich zufrieden, aber in der 8. gint es eine Ungenauigkeit. Man brachte mich dazu, sie zu "verzeihen" (mein schwacher Charakter!)." S. Richter 1980



    meine hat noch ne anderes Cover...


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Liebe Forianer,


    Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die oben erwähnte Supraphon-CD mit der C-Dur Fantasie von Schumann tatsächlich ein first release ist! Das Konzert fand am 1.11.1956 statt und wurde also genau einen Tag vor der bekannten Praga-CD aufgenommen!




    - Prague, 2 Nov 1959 on Praga PR 254 033 (CD)

    41JTXGDHT8L.jpg


    Und tatsächlich ist die Aufnahme vom 1.11. um einiges besser als die vom 2.11.! Die Tempi sind ungefähr gleich, aber es wirkt hier alles frischer, in den Details genauer, eindringlicher und nicht so gnadenlos runtergespielt. Absolute Empfhlung für alle die sich für Richter interessieren! Unter seinen Einspielungen der C-Dur -Fantasie sicher eine der besten!


    Beste Grüße,
    Christian

  • Ich beantworte hiermit (wohl eher recht als schlecht) eine Frage von Michael M. aus einem anderen Thread. Wie anderswo schon erwähnt, ich habe keinen Lieblings-Pianisten. Aber der wohl tiefgründigste, den ich mit einem lieben Freund noch live erlebt habe, war Sviatoslav Richter. Meine Güte, uns hat der Kopf geraucht, wir sind regelrecht hinausgehinkt ob der geistigen Nahrung, die uns da verabreicht wurde (er spielte damals Prokofiev, Scriabin und Ravel! Und so geht’s mir mit vielen seiner Aufnahmen heute noch.


    Meine Lieblingsaufnahmen sind (nach Komponist geordnet), und ich weiss jetzt schon, dass ich einige vergesse aufzuzählen (man entschuldige erneut meine ursprünglich mal in englischer Sprache archivierten Einträge):


    • Beethoven/Richter: Andante Favori WoO 57 [1977] – EMI/Philips GPOC
    (zusammen mit jener von Arrau meine Lieblingseinspielung des Stücks)


    • Beethoven/Richter: Piano Sonata No. 12 "Funeral March" [Ferrara 1966] – Philips/Music&Arts & Decca
    (trotz Schnabel und Kempff, sowie Richters bekannterer RCA-Studioaufnahme, dennoch die Einspielung, die ich mir am meisten anhöre)


    • Beethoven/Richter: Piano Sonata No. 18 [Prague 1965] – Praga
    (trotz Solomon, Rubinstein, Backhaus, Schnabel, Frank, Kempff und Haskil vielleicht meine Lieblingseinspielung)


    • Beethoven/Richter: Piano Sonata No. 23 "Appassionata" [Moscow 1960] – Melodiya
    (der absolute Wahnsinn, zu Recht legendär – mit Schnabel und Moravec, und noch vor Solomon, eine meiner drei Lieblingseinspielungen dieses Schlachtrosses)


    • Beethoven/Richter: "Eroica" Variations & Fugue [London 1968] – BBC Legends
    (zur Zeit meine meistgehörte Einspielung, selbst angesichts Curzon, Arrau und Gould)


    • Beethoven/Richter; Munch, BSO: Piano Cto. No. 1 [1960] – RCA LSC/JVC XRCD
    (die Einspielungen von Fleisher und Gould ziehe ich dieser zwar vor, aber ich höre sie ähnlich oft und gern wie etwa diejenige von Michelangeli. Und das will etwas heissen: bei meinem Konsum ist Platz drei auf der Hitliste das Gegenteil von stiefmütterlich!)


    • Beethoven/Richter; Sanderling, AURLSO: Choral Fantasy [1952] – Melodiya
    (russisch gesungen, egal, mir gefällt’s – aber es gibt natürlich Alternativen, Serkin zum Beispiel, im Studio und gleich mehrfach live)


    • Brahms/Kagan, Richter: Violin Sonata No. 1 [Freiburg 1985] – Olympia/Alto
    (Wunderschön! Ganz klar, es gibt Alternativen, angefangen bei Stern/Bronfman, Suk/Katchen, Szeryng/Rubinstein...)


    • Brahms/Oistrakh, Richter: Violin Sonata No. 3 [Moscow 1969] – Melodiya
    (dito)


    • Chopin/Richter: Barcarolle Op. 60 [Salzburg 1977] – Orfeo
    (wächst mir allmählich immer mehr ans Herz, jedoch kaum, wie einige behaupten, die allerschönste Barcarolle, die Liste ist ja nicht kurz – am liebsten sind mir zur Zeit Moravec und Rubinsteins Liveversion von 1964 in Moskau)


    • Chopin/Richter: 4 Scherzi [1977] – Ariola-Eurodisc/Olympia & Regis
    (wenn’s denn gleich alle vier sein müssen, höre ich mir inzwischen keine Einspielung öfter an, nicht mal mehr Rubinstein – bei jedem Scherzo einzeln hab ich zusätzlich aber detailliertere Vorlieben von unterschiedlichen Interpreten)


    • Debussy/Richter: Estampes [1962] – DG
    (die Salzburger Live-Einspielung von 1977 gefällt mir natürlich auch, und andere, etwa jene von Moravec, Gieseking, François)


    • Debussy/Richter: Préludes Book II [Snape Maltings 1967] – BBC Legends
    (zugegeben, das zweite Heft höre ich mir nicht annähernd so oft an wie das erste, und das vorzugsweise von Michelangeli dargeboten, live oder im Studio)


    • Debussy/Richter: Suite Bergamasque [Salzburg 1977] – Orfeo
    (Sooo schön... Schnief!)


    • Dvorák/Richter; Kleiber: Piano Cto. [1976] – EMI GROC
    (allerdings müsste ich jetzt lügen, würde ich behaupten, dass ich mir Dvoráks Klavierkonzert oft anhöre, weder mit Richter, noch Moravec oder Firkušný – es soll übrigens von der BBC eine Live-Aufnahme mit Richter geben, kenne ich leider nicht)


    • Franck/Oistrakh, Richter: Violin Sonata [Moscow 1968] – Melodiya/MFSL & RCA
    (meine Lieblingsaufnahme zusammen mit oder noch vor Thibaud/Cortot und – wer’s nicht kennt, nicht lachen – Delmoni/Bachman Vas, auch wenn bei letzterer der Klavierpart nicht so ausgeleuchtet wird wie von Richter)


    • Haydn/Richter: Piano Sonata Hob. XVI: 20 [Moscow 1960] – Saga
    (meine Lieblingsaufnahme dieser Sonate)


    • Haydn/Richter: Piano Sonata Hob. XVI: 22 [Snape Maltings 1967] – BBC Legends
    (meine Lieblingsaufnahme dieser Sonate)


    • Haydn/Richter: Piano Sonata Hob. XVI: 24 [Freiburg 1985] – Olympia/Alto
    (meine Lieblingsaufnahme dieser Sonate)


    • Haydn/Richter: Piano Sonata Hob. XVI: 40 [Mantova 1987] – Decca
    (meine Lieblingsaufnahme dieser Sonate)


    • Haydn/Richter: Piano Sonata Hob. XVI: 44 [Mantova 1987] – Decca
    (meine Lieblingsaufnahme dieser Sonate)


    • Haydn/Richter: Piano Sonata Hob. XVI: 52 [Ferrara 1966] – Philips/Decca
    • Haydn/Richter: Piano Sonata Hob. XVI: 52 [Mantova 1987] – Decca
    (nur hier kann ich mich nicht entscheiden, welche mein absoluter Favorit ist – ausserdem würde ich zusätzlich noch andere anführen wollen, nicht zuletzt Nadia Reisenberg)


    • Liszt/Richter; Kondrashin, LSO: Piano Ctos. 1 & 2 [1961] – Philips 50
    (Doch, doch, es existieren auch andere Einspielungen – Byron Janis, zum Beispiel)


    • Mozart/Kagan, Richter: Violin Sonata K.378 [Moscow 1982] – Melodiya/Alto
    (schon schön)


    • Mussorgsky/Richter: Pictures at an Exhibition [Sofia 1958] – Philips 50
    (zu recht legendär, für mich allerdings nicht [noch!] besser als Horowitz und Janis, oder auch Kapell)


    • Prokofiev/Richter; Ancerl, CPO: Piano Cto. No. 1 [1953] – Suprahon
    • Prokofiev/Richter; Kondrashin, MYSO: Piano Cto. No. 1 [1952] – Melodiya
    (noch mehr Legenden, höre ich mir dennoch selten an – Graffman/Szell gefällt mir übrigens kaum weniger und klingt so viel besser)


    • Prokofiev/Richter; Rowicki: Piano Cto. No. 5 [1958] – DG Originals
    (noch so eine Legende, an der offenbar kein Weg vorbeiführt)


    • Prokofiev/Richter: Piano Sonata No. 2 [Prague 1965] – Praga
    (das von Richter mal live gehört zu haben, ja, das hat schon was – übrigens: Shukov gefällt mir hier auch)


    • Prokofiev/Richter: Piano Sonata No. 4 [Aldeburgh 1966] – BBC Legends
    (selbst die Alternative, die mir im Moment als einzige dazu einfällt, ist von Richter)


    • Prokofiev/Richter: Piano Sonata No. 6 "War Sonata No. 1" [Locarno 1966] – DG/Ermitage, Philips GPOC & Decca
    (davon gibt’s von Richter mehrere äusserst gelungene Live-Aufnahmen)


    • Prokofiev/Richter: Piano Sonata No. 7 "War Sonata No. 2 'Stalingrad'" [Moscow 1958] – Melodiya/Philips GPOC
    (dito, nur hier mangelt’s auch nicht an sagenhaften Alternativen)


    • Prokofiev/Richter: Piano Sonata No. 8 "War Sonata No. 3" [1961] – DG Originals/Philips GPOC
    (zusammen mit oder gefolgt von Gilels meine Lieblings-Einspielung)


    • Prokofiev/Richter: Piano Sonata No. 9 [Moscow 1958] – Melodiya
    (wohl konkurrenzlos – obschon: Shukov höre ich auch immer wieder gern)


    • Rachmaninoff/Richter; Wislocki, WPO: Piano Cto. No. 2 [1959] – DG Originals
    (legendär, wohl nicht zuletzt auch deshalb, weil man sich darüber herrlich streiten kann – mir gefällt ja Katchen/Solti, auch Kapell live und im Studio, sowie Janis/Dorati, letztere sogar trotz des Orchesters, und dann wären da ja auch noch Gieseking, Moiseiwitsch, Rubinstein, Wild...)


    • Rachmaninoff/Richter: Etudes-Tableaux Op. 33 & 39 [1983] – Eurodisc/Olympia & Regis
    (wenngleich nur in Auszügen, also unvollständig, eingespielt)


    • Rachmaninoff/Richter: 12 Preludes from Op. 23 & Op. 32 [1971] – Eurodisc-Melodiya/Olympia & Regis
    • Rachmaninoff/Richter: 12 Preludes from Op. 23 & Op. 32 [Manchester 1969] – BBC Legends
    (nur in Auszügen eingespielt, aber unerreicht, ob nun live oder im Studio)


    • Ravel/Richter: "Le Gibet" from Gaspard de la Nuit [Moscow 1954] – Parnassus
    (fast schon in der Kategorie Geheimtipp, wie auch der 47er „Scarbo“ von Samson François)


    • Schubert/Richter: Piano Sonata No. 6 D.566 [Moscow 1978] – Brilliant Classics
    (mein Favorit unter einer Vielzahl von Richter-Mitschnitten dieser Sonate, und davon überhaupt meine Lieblingsaufnahme)


    • Schubert/Richter: Piano Sonata No. 9 D.575 [Aldeburgh 1966] – Music&Arts
    (dito)


    • Schubert/Richter: Piano Sonata No. 11 D.625 [Tokyo 1979] – Olympia/Regis
    (dito)


    • Schubert/Richter: Piano Sonata No. 13 D.664 [1963] – EMI
    • Schubert/Richter: Piano Sonata No. 13 D.664 [Tokyo 1979] – Olympia/Regis
    (Richters beste zwei Aufnahmen dieses sonst eher sonnigen Stücks, mit charakteristisch (über-)langsamem erstem Satz, und allein deswegen schon nicht ohne Alternativen: zumindest noch Fleisher und Solomon möchte ich keinesfalls missen)


    • Schubert/Richter: Piano Sonata No. 14 D.784 [Tokyo 1979] – Olympia/Regis
    (eine Referenz, ohne Zweifel, aber Gilels live in Salzburg 1970 ist weitaus weniger extrem, und ebenfalls wunderschön)


    • Schubert/Richter: Piano Sonata No. 16 D.845 [Moscow 1957] – Melodiya/BMG
    (meine Lieblings-Einspielung der Sonate, gefolgt von Kempff – dessen früher Decca-Einspielung!)


    • Schubert/Richter: Piano Sonata No. 17 D.850 „Gasteiner“ [Moscow 1956] – Melodiya/BMG
    • Schubert/Richter: Piano Sonata No. 17 D.850 „Gasteiner“ [Prague 1956] – Praga/Music&Arts
    (sagenhaft, aber nicht allein auf weiter Flur: da wären zumindest noch Gilels und Curzon)


    • Schubert/Richter: Piano Sonata No. 18 D.894 [Moscow 1978] – Brilliant Classics
    (einer meiner drei Lieblings-Aufnahmen der Fantasie-Sonate gemeinsam mit Gieseking und Sokolov)


    • Schubert/Richter: Piano Sonata No. 19 D.958 [1972] – Ariola-Eurodisc/Olympia & Regis
    (eine weitere Schubert-Referenz, dicht gefolgt von Brendels alter Vanguard-Einspielung, sowie dem vergessenen Eduard Erdmann)


    • Schubert/Richter: Piano Sonata No. 21 D.960 [1972] – Ariola-Eurodisc/Olympia & Regis
    • Schubert/Richter: Piano Sonata No. 21 D.960 [Prague 1972] – Praga
    (gehören für mich mit Fleisher und Sofronitsky ins Pantheon der Top-Einspielungen – selbstverständlich gibt es noch weitere, die zu hören sich lohnt)


    • Schubert/Richter: Wanderer Fantasy D.760 [1963] – EMI GROC
    (mit oder gefolgt von Fleisher und Rubinstein meine Lieblings-Einspielung)


    • Schumann/Richter: Abegg Variations Op. 1 [1962] – DG/Philips GPOC
    (nur Haskil gefällt mir hier vielleicht doch noch besser)


    • Schumann/Richter: Bunte Blätter Op. 99 [1971] – Ariola-Eurodisc/Olympia & Regis
    (meine Lieblings-Einspielung)


    • Schumann/Richter: Études Symphoniques Op. 13 [1971] – Ariola-Eurodisc/Olympia & Regis
    (meine Lieblings-Einspielung gemeinsam mit Cortot und Sofronitsky – auch Richters Live-Version von 1968 kann man nur empfehlen)


    • Schumann/Richter: Humoreske Op. 20 [Moscow 1956] – Melodiya/BMG
    (zusammen mit oder gefolgt von der 79er Live-Aufnahme von Horowitz meine Lieblingseinspielung der Humoreske)


    • Schumann/Richter: Fantasiestücke Op. 12 Nos. 1, 2, 3, 5, 7 & 8 [Prague 1956] – Supraphon/DG & Philips GPOC
    (auch die Live-Einspielung aus Moskau desselben Jahres höre ich mir immer wieder gern an)


    • Scriabin/Richter: Piano Sonata No. 2 [Prague 1972] – Praga
    (ich gestehe: Scriabin mag ich überhaupt nur in den Händen seiner allergrössten Exponenten, die da wären Sofronitsky, Horowitz, Richter und Shukov)


    • Scriabin/Richter: Piano Sonata No. 5 [1962] – DG
    (dito)


    • Scriabin/Richter: Piano Sonata No. 6 [Moscow 1955] – Melodiya
    (dito)


    • Scriabin/Richter: Etude Op. 65 No. 1 [Moscow 1952] – Melodiya
    (dito)


    • Tchaikovsky/Richter: Grand Sonata Op. 37 [Moscow 1956/57?] – Melodiya/BMG
    (wenn schon, denn schon)


    • Tchaikovsky/Richter: The Seasons Op. 37a Nos. 5, 6, 11, & 1 [1983] – Ariola-Eurodisc/Olympia, Regis & Brilliant Classics
    (schon schön)


    • Weber/Richter: Piano Sonata No. 3 [Locarno 1966] – DG/Philips & Decca
    (wohl konkurrenzlos – übrigens von demselben Rezital wie obenerwähnte Beethoven-Sonate mit dem Trauermarsch, da möchte man dabei gewesen sein!)


    Habe mir über Nacht noch ein paar Gedanken gemacht. Woran denkt der Richter-Liebhaber (und -hasser) eigentlich zuerst?
    Dass er über die Jahre z.B. die ersten Sätze von Schubert-Sonaten immer langsamer gespielt hat (es ist schon faszinierend, wieviel Zeit er sich nehmen kann, ohne dass man je den Faden verliert - im Gegensatz zu all jenen, die Ähnliches versuchen, wie etwa Afanassiev, ist man bei Richter nie versucht, von einem interessanten, aber letztlich zum Scheitern verurteilten Experiment zu sprechen).
    Dass er über die Jahre an brachialer Kraft und Furor eingebüsst hat (man vergleiche etwa die zahlreichen Mitschnitte von Beethovens Appassionata), und man angesichts besser werdender Aufnahmetechnik nicht mit Bestimmtheit behaupten möchte/kann, sein Spiel hätte in anderer Beziehung dazugewonnen.
    Dass es schlicht nicht wahr ist, dass man all seine Aufnahmen sammeln muss, weil er immer alles sooo anders gespielt hat (höchstens mal mehr, mal minder inspirierend) – im Gegenteil, man kann überdeutlich erkennen, dass seine Interpretationen allenfalls mit ihm, also mit zunehmendem Alter gereift sind, wobei dennoch nicht selten frühere Mittschnitte als seine besten gelten.


    Ich persönlich glaube übrigens, dass grosse Beethoven- oder Chopin-Interpretationen bei ihm doch eher (wenn auch gar nicht so seltene) Ausnahmen von der Regel sind, die nahelegen, dass ein Fehler sein kann, sich seiner Diskographie von dieser Seite zu nähern. Wenn ich an Richter denke, fällt mir abgesehen vom russischen Repertoire (das er unvergleichlich gespielt hat, und das er sich allenfalls mit anderen Russen wie Horowitz, Sofronitsky et al. teilt) immer zuerst sein Haydn und Schubert ein, an denen er Seiten entdeckt hat, die anderen zumindest seinerzeit entgingen, Einsichten, die man offenbar nicht glaubwürdig nachahmen kann. Dasselbe trifft auf seinen Debussy and Ravel zu, von denen er bedauerlicherweise viel zu wenig an Aufnahmen hinterlassen hat. Zuletzt möchte ich noch anmerken, dass Richter für mich als (grossartiger!) Schumann-Interpret keineswegs allein auf weiter Flur steht, wie manche seiner Jünger behaupten (die offenbar allesamt Cortot, Horowitz, Sofronitsky et al. nicht kennen, die das Sprunghafte in Schumanns Musik gleichsam in ihrem Naturell hatten, genauso wenig wie Anda, Kempff et al., die Schumanns Musik eine fast duftige Naivität abgewinnen, oder Arrau, Fiorentino, Michelangeli et al., die sich niemals in Details verloren, und gerade deshalb im Schumann-Universum riesige Bögen spannen konnten, von denen andere offenbar gar nicht wissen, dass sie da sind).


    Langer Rede, kurzer Sinn: wo würde ich „anfangen“?


    Wenn ich jemandem beweisen wollte, wie herzergreifend „schön“ Richter spielen konnte, würde ich vielleicht hierzu raten:


    51R3G-7N0yL.jpg


    Soll dem Hörer schlicht die Spucke wegbleiben, wäre die legendäre Live-Appassionata angesagt (allerdings könnte der letzte Satz auf Jungpianisten auch demotivierend, nämlich angsteinflössend wirken):


    51zBlOlOBxL.jpg


    Wollte ich zeigen, dass Richter grossartig sein konnte, ohne zu schocken oder zu übertreiben, sondern durch einzigartige Übersicht bestechen konnte, würde ich hierzu raten:



    Und ginge es darum zu zeigen, wie liebevoll Virtuosität sein kann, vielleicht zu Schumanns Humoreske:


    51akPB-VYzL.jpg


    Liebe Grüsse aus der Schweiz, David.

  • Lieber David,


    danke, das war ausführlich! Du bestätigst alle meine Vorurteile bezüglich schweizer Gründlichkeit und Zuverlässigkeit...


    Da gibt es also einiges abzuarbeiten für mich. Vielleicht lege ich mir erstmal die Brilliant-Box zu. Zumindest bei Schubert scheint die ja einiges zu bieten zu haben.


    Ich habe von Richter bisher die üblichen Aufnahmen: das Dvorak-Konzert, das ich nicht ausstehen kann, die Liszt-Konzerte (da sind mir beim ersten Berman /Kondrashin und beim zweiten Casadesus/Szell deutlich lieber) und das 2. Rachmaninoff (da finde ich Katchen/Solti und selbst Cliburn/Reiner erheblich aufregender). Und ein bisschen Kleinkram. Ach ja, die Brahms-Violinsonaten mit Oistrakh mag ich sehr gerne. Das habe ich aber bisher auf den Geiger geschoben...


    Viele Grüße und großen Dank,
    Micha

  • Hallo Richter -Freunde,
    noch recht frisch ist die 14-CD-Box mit allen Aufnahmen, die Richter bei dem Label EMI gemacht.



    "Leider" besitze ich die meisten CDs schon, und kann mich deshalb noch nicht recht entscheiden, ob ich de Box kaufen soll, oder nicht. Sie enthält zumindest ein Stück, welches ich schon seit Jahren suche und von dem ich mir sehr viel verspreche, auch, weil Richter selber über diese Aufnahme sehr stolz war:


    A. BERG Kammerkonzert


    Wer kann etwas über diese Aufnahme berichten?



    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

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  • Hallo, Guru David!


    Ich bin jetzt ein wenig überrascht, dass Du bei Deiner so gründlichen Aufzählung Brahms mit Richter und Leinsdorf nicht genannt hast:



    (... oder ein anderes Cover)


    Hat das nichts zu bedeuten oder doch etwas? :]


    Für mich, der ich Richter schätze, allerdings bei Weitem weniger Aufnahmen kenne und gelegentlich leider die (melodiya-)Klangqualität nicht sonderlich zu goutieren weiß, die absolute Obernummer! :jubel:


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Zitat

    Original von Michael M.
    Ach ja, die Brahms-Violinsonaten mit Oistrakh mag ich sehr gerne. Das habe ich aber bisher auf den Geiger geschoben...


    Viele Grüße und großen Dank,
    Micha


    Freut mich, wenn ich helfen kann! Bei aller Liebe zu Oistrakh, dem Urteil könnte ich mich gerade bei Brahms niemals anschliessen, und zwar generell nicht (= kein noch so guter Geiger vermag die gleichsam zu "retten"): bei allen "beinahe" grossen Einspielungen hapert's doch eigentlich beim Pianisten bzw. beim Zusammenspiel (vor allem den Übergängen, die z.B. Stern und Bronfman so perfekt meistern).


    Liebe Grüsse aus der Schweiz, David.


    P.S.
    Ist zwar preisgünstig, aber ob ich bei der Brilliant-Box anfangen würde, ich weiss nicht so recht, die scheint sich mir eher für eingefleischte Richter-Fans als Ergänzung zu eignen. Aber eben: da sie so preisgünstig ist, und Richters frühere Live-Aufnahme von Schuberts D.894 nur da zu finden ist, spricht auch nichts dagegen.

  • Zitat

    Original von acousticsguru


    (= kein noch so guter Geiger vermag die gleichsam zu "retten";): bei allen "beinahe" grossen Einspielungen hapert's doch eigentlich beim Pianisten bzw. beim Zusammenspiel (vor allem den Übergängen, die z.B. Stern und Bronfman so perfekt meistern).


    Hallo David,


    auf welche Aufnahmen beziehst Du Dich hier genau? Antworte am besten im Thread zu den Violinsonaten!


    Und zwar hier: Brahms´ Violinsonaten


    Herzliche Grüße,:hello::hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Ich würde die Brilliant-Box durchaus empfehlen. Klangtechnisch ist sie eine der besseren (wenngleich natürlich nicht durchgehend gleich gut) unter deren historischen russischen Boxen. Die Schubert-Interpretationen dort unterscheiden sich meiner Erinnerung nach nicht groß von den bei Olympia u.ä. erschienen. Es lohnt evtl. nach einer Melodiya-CD mit 845 und 850 Ausschau zu halten, weil Richter diese Sonaten nicht so breit nimmt wie später 894 und 960. (s.u.)
    Während man über die Eigenwilligkeiten bei Schubert, ungeachtet der großen Intensität der Lesarten streiten kann, finde ich das Meiste von Richters Schumann, was ich gehört habe, uneingeschränkt empfehlenswert.


    Z.B. außer der o.g. mit den Sinf. Etüden diese hier zum Einstieg:


    Ich überblicke die verschiedenen Wiederauflagen nicht, aber links könnte die 845 sein, die ich meinte (rechts)



    51t-WG+GjFL.jpg



    Ebenfalls lohnend sind fast alle kammermusikalischen Kollaborationen, besonders mit Oleg Kagan (leider ziemlich teuer, 3 Mozart und 2 Beethovensonaten gab es mal günstig als EMI Duo, aber das meiste bei Live Classics)


    Weniger überzeugt war ich von einer Reihe mit (größtenteils späten Live)Aufnahmen bei Philips mit Titeln wie "The Philosopher" oder "The Poet". Da fanden sich neben Perlen auch weniger bemerkenswertes (u.a. werde ich mich nie mit seinem bizarr langsamem Tempo für den 2. Satz von op.110 abfinden können)


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)


  • Der Grund ist keineswegs, dass ich die Aufnahme nicht mag, sondern dass sie auf meiner momentanen Hitliste "nur" etwa auf Platz 13 rangiert, siehe:


    • Brahms/Fleisher; Szell, CO: Piano Cto. 2 [1962] – Epic/Sony Masterworks Heritage
    • Brahms/Solomon; Dobrowen, LPO: Piano Cto. 2 [1947] – HMV/Testament
    • Brahms/Rubinstein; Krips, RCAVSO: Piano Cto. 2 [1958] – RCA
    • Brahms/Moravec; Belohlávek, CPO: Piano Cto. 2 [1988] – Supraphon
    • Brahms/Anda; Karajan, BPO: Piano Cto. 2 [1967] – DG Originals
    • Brahms/Gilels; Jochum, BPO: Piano Cto. 2 [1972] – DG Originals
    • Brahms/Gilels; Reiner, CSO: Piano Cto. 2 [1958] – RCA LSC/JVC XRCD
    • Brahms/Serkin; Szell, CO: Piano Cto. 2 [1966] – Columbia/Sony
    • Brahms/Backhaus; Böhm, VPO: Piano Cto. 2 [1967] – Decca Legends
    • Brahms/Horowitz; Toscanini, NBCSO: Piano Cto. 2 [1940] – RCA & Naxos
    • Brahms/Horowitz; Toscanini, NBCSO: Piano Cto. 2 [New York 1948] – Music&Arts
    • Brahms/Richter; Georgescu, GESOB: Piano Cto. 2 [Bukarest 1964?] – Doremi
    • Brahms/Richter; Leinsdorf, CSO: Piano Cto. 2 [1960] – RCA
    • Brahms/Freire; Chailly, GOL: Piano Cto. 2 [Leipzig 2005] – Decca
    • Brahms/E. Fischer; Furtwängler, BPO: Piano Cto. 2 [Berlin 1942] – Capitol/EMI?
    • Brahms/Rubinstein; Munch, BSO: Piano Cto. 2 [1952] – RCA
    • Brahms/Rubinstein; Coates, LSO: Piano Cto. 2 [1928] – RCA
    • Brahms/Richter-Haaser; Karajan, BPO: Piano Cto. 2 – EMI
    • Brahms/Fleisher; Monteux, BSO: Piano Cto. 2 [Tanglewood 1962]
    [Brahms/Istomin; Ormandy, PO: Piano Cto. No. 2 – Columbia/LITV]
    [Brahms/Katchen; Ferencsik, LSO: Piano Cto. No. 2 – Decca]
    [Brahms/Arrau; Markevitch, ONF: Piano Cto. 2 [Lausanne 1976] – INA]
    [Brahms/Jendó; Rahbari: Piano Cto. 2 – Naxos]


    (Letztere in Klammern gesetzte habe ich nicht zur Hand, bzw. schon geraume Zeit nicht mehr gehört.)


    Dass Dich die durchschnittliche Melodiya-Klangqualität nervt, kann ich einerseits verstehen, bloss verpasst man so viel, wenn man diesbezüglich auf stur schaltet. Auch ich als eingefleischter Audiophiler kann mich inzwischen überwinden, frei nach dem Motto, Hardware-Qualität so gut wie möglich, um wenigstens soviel aus der Software herauszuholen, wie möglich. Die Liebe zur Musik überwiegt mit den Jahren ganz einfach.


    Auch aus aufnahmetechnischer Perspektive anraten kann ich aber zumindest folgende Richter-CDs (die Reihenfolge ist zufällig!):

















    Trotzdem würde ich selbst keinesfalls auf eine der anderen von mir aufgelisteten Aufnahmen verzichten wollen. Da würde ich noch lange vorher von den "legendären" Einspielungen Richters Klavierkonzert-Einspielungen von Dvorák, Rachmaninov und Tschaikowsky streichen (und vielleicht gleich noch Beethoven und Brahms). Trotzdem: dass es nur miserabel aufgenommene Richter-Platten gibt, ist ein Gerücht. Auch in der ursprünglich von Philips herausgegebenen (und jetzt von Decca neu-aufgelegten) Serie "The Authorised Recordings" gibt es übrigens (haufenweise) klanglich sehr befriedigende Aufnahmen, nur halt oft gekoppelt mit klanglich weniger perfekten.


    Liebe Grüsse aus der Schweiz, David.


    P.S.
    Übrigens bezieht sich mein Spitzname (der Moniker - grins!) keineswegs auf meine (eher dürftigen) Kenntnisse von Musik, sondern stammen aus der Zeit, als ich noch Lautsprecher baute (das Imperfekt bedeutet nicht, dass ich nicht wieder damit anfange, eines schönen Tages vielleicht...).

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  • Oje! Ich müsste mich jetzt also an die Einspielungen erinnern, die ich aus diesem Grund übergangen (= also nicht in meine Sammlung aufgenommen) habe? Das ist nun nicht gerade meine Stärke (ich mag mein selektives Gedächtnis, das mir erlaubt, Negatives zu ignorieren). Ich denke aber darüber nach, versprochen!


    Liebe Grüsse aus der Schweiz, David.

  • Hallo, David!


    Danke für die vielen Tipps! Ich bin schon verblüfft über Deine vielen Brahms-Aufnahmen mit dem B-Dur-Konzert.


    Ich nehme mal an, hätte ich so viele, der Richter würde wohl doch auf Platz sieben landen, oder so, und nicht auf dreizehn. :D


    Gut, Fleisher ist noch stärker.


    Ich könnte mir zwar vorstellen, dass die mir nicht bekannte Aufnahme mit Solomon von 1947 wegen der Tonqualität keinen Platz so weit vorne einnehmen würde, aber ich bin bestimmt nicht "stur" in dieser Hinsicht. Die Melodyia-CD, auf der Richter Glasunow, Rimsky und Prokofieff 1 sowie dessen siebte Sonate eingespielt hat, möchte ich gewiss nicht missen. Erfreulicherweise ist aber Prokofieffs Fünftes mit Rowicki bei DG, das sicher noch wertvoller ist als obiges Erstes, auch klanglich sehr passabel.


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!


  • Hallo David,


    wollte noch nachtragen, dass auch live aus Prag das Dvorak-Konzert (1977, Semetácek) gibt, nämlich mit dem von Grieg (1966, Kondrashin) gepaart: Prage PR 256001. Da kann ich gerne auf Kleiber verzichten.


    Die Weber-Sonate gibts auch bei Eremitag (ECR CD 12009-2), Mit Prokofievs 6. Sonate sowie von Brahms op.76/8, 116/5; 118/3; 119/4. Das stand also auch noch auf dem Programm dieses denkwürdigen Abends vom 8.9.1966.


    Höchst überrascht bin ich, von Dir nichts aus der Serie "Out of the later Years" :angel: (Live classics) zu lesen. ?(


    :hello:

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von a.b.
    Hallo David,


    wollte noch nachtragen, dass auch live aus Prag das Dvorak-Konzert (1977, Semetácek) gibt, nämlich mit dem von Grieg (1966, Kondrashin) gepaart: Prage PR 256001. Da kann ich gerne auf Kleiber verzichten.


    Werde ich suchen. In der Diskographie heisst es bezüglich Daten dazu allerdings:


    Concerto for Piano in a, opus 16
    with Kondrashin, Moscow State Symphony Orchestra (23 March 1964)
    Revelation RV 10057 (CD)
    Praga PR 250 048 (CD) or PR 256 001 (CD) [ labelled Moscow Philharmonic Symphony, Prague, 29 Aug 1977, but the same performance as above ]


    und:


    Concerto for Piano in g, opus 33, B 63
    with Vaclav Smetacek, Prague Symphony Orchestra (Prague, 2 June 1966)
    Melodram 18029
    Praga PR 250 016 (CD) or PR 256 001 (CD)


    Zitat

    Original von a.b.
    Höchst überrascht bin ich, von Dir nichts aus der Serie "Out of the later Years" :angel: (Live classics) zu lesen. ?(


    :hello:


    Beispiele, bzw. Deine Favoriten daraus? Hab in einige CDs immer nur reingehört, und auf Anhieb war nichts hängen geblieben (mir scheint später Richter generell weniger zuzusagen).


    Liebe Grüsse aus der Schweiz, David.

  • Zitat

    Original von acousticsguru
    Beispiele, bzw. Deine Favoriten daraus? Hab in einige CDs immer nur reingehört, und auf Anhieb war nichts hängen geblieben (mir scheint später Richter generell weniger zuzusagen).


    Liebe Grüsse aus der Schweiz, David.


    VOLUME II
    Prokofiev: Sonata op. 14 :jubel: (quasi das Gegenstück zur rasanten aus Prag, die verinnerlichte aus dem Alter)
    Scriabin: Sonata op. 64
    Ravel: Valses nobles et sentimentales (1911),
    Miroirs :jubel:
    Ludwigshafen 1994, DDD, TT 77:57




    VOLUME III (in memoriam Marlene Dietrich)
    Haydn: Andante con variazioni H17/6
    Beethoven: Sonata op. 110
    Chopin: Polonaise-Fantaisie op. 61
    Scriabin: Mazurkas op. 40/1,2
    Debussy: L'isle joyeuse :jubel: (die für mich schösten seiner zahlreichen Einspielungen!)
    Muenchen 1992, DDD, TT 73:59


    Außerdem schien mir die Beethoven Sonata op. 111 aus Rellingen 1991 (VOLUME IV) besonders gelungen! - Leider nicht in meinem Besitz ;(


    By the way: die für mich schönsten Beethoven-Einspielungen Richters sind auf folgender Aufnahmen (und auch klanglich erfreulich!) aus der Serie: "Russian All Star Orchestra" [! :no:]:


    op. 2/3, op. 10/3 & op.49/1
    alle aus der Leningrader Philharmonie, die ersten beiden von 1960, die letze von 1965. Icone (ICN - 9402 - 2)


    Insbesondere op.49/1 ist schlicht überwältigend! Fast schon eine Vorwegnahme seines Alterstils - den ich ja ganz besonders schätze!


    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

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  • Interessant! In dem Konzert bin ich gewesen- im Feierabendhaus der BASF. Das Konzert begann gegen 17.00 und war- was mich damals überrascht hat- bei weitem nicht ausverkauft. Die Atmosphäre war allerdings etwas besonderes: die Bühne abgedunkelt- nur erhellt durch die Lampe auf dem Klavier. Denn Richter spielte ja nie ohne Noten. Dann dieser große Mann, der mit fast zögerlichen Schritten das Podium betrat. Und ganz Gentleman der alten Schule- sich nach dem Konzert für die Blumen mit Handkuss bei der jungen Frau bedankte, die ihm die Blumen überreichte. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir der Ravel- wohl deshalb, weil ich ihn noch nicht kannte.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Zitat

    Original von acousticsguru


    Beispiele, bzw. Deine Favoriten daraus? Hab in einige CDs immer nur reingehört, und auf Anhieb war nichts hängen geblieben (mir scheint später Richter generell weniger zuzusagen)


    Hallo,


    obwohl nicht direkt angesprochen, möchte ich doch auch darauf antworten. Von den Aufnahmen bei Live Classics würde ich zuerst eine Reihe von Kammermusik CDs nennen:



    HINDEMITH Violinsonaten mit Kagan
    SCHOSTAKOWITSCH Klaviertrio Nr. 2 mit Kagan/ Gutman


    auch:



    SAINTS-SAENS, BRITTEN, PROKOFIEV Cellosonaten mit Gutman


    sowie aus dem Solorepertoire die bereits von a.b. genannte mit PROKOFIEV, SKRJABIN und RAVEL



    aber auch eine schöne Verion (der oft von ihm gespielten) Franz. Suiten von BACH


    etc.


    ***


    sollte ich meine liebsten Klavierkonzert-Aufnahmen mit S. Richter nennen, wären dies:


    GRIEG Klavierkonzert a-moll mit Matic (ich kenne noch keine andere mit Richter...)
    RIMSKI-KORSAKOW Klavierkonzert cis-moll mit Kondraschin
    STRAUSS Burleske mit Georgescu
    RACHMANINOV Klavierkonzert Nr.2 mit Wislocki
    PROKOFIEV Klavierkonzert Nr.5 mit Rowicki


    DVORAKs Klavierkonzert mag ich sehr, allerdings überzeugt mich die Aufnahme Richter/Kleiber auch nicht so recht. Aber das sah auch Richter selber so, trotz seiner großen Beweunderung für Kleiber....



    Ich konnte als leidenschaftlicher Verehrer von S. Richter in jahrelangem Bemühen auch noch ein paar seltenere Aufnahmen mit Klavierkonzerten ersammeln:


    HAYDN Klavierkonzert D-Dur mit Tsirnyk (1983)
    DEBUSSY Fantasie mit Barenboim (1983)
    RAVEL Klavierkonzerte d-moll mit Barenboim (1983)
    SKRJABIN Promethée mit Svetlanov (und nochmal als Zugabe) (1988 )
    STAVINSKY Capriccio mit Boulez (1985)
    POULENC Aubade mit Leonskaja unter Magi (1993)
    GERSHWIN Klavierkonzert Fis-Dur mit Magi? (1993)


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Zitat

    Original von Caesar73
    Interessant! In dem Konzert bin ich gewesen- im Feierabendhaus der BASF. Das Konzert begann gegen 17.00 und war- was mich damals überrascht hat- bei weitem nicht ausverkauft. Die Atmosphäre war allerdings etwas besonderes: die Bühne abgedunkelt- nur erhellt durch die Lampe auf dem Klavier. Denn Richter spielte ja nie ohne Noten. Dann dieser große Mann, der mit fast zögerlichen Schritten das Podium betrat. Und ganz Gentleman der alten Schule- sich nach dem Konzert für die Blumen mit Handkuss bei der jungen Frau bedankte, die ihm die Blumen überreichte. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir der Ravel- wohl deshalb, weil ich ihn noch nicht kannte.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian


    Mich frisst der Neid, wie man so sagt ;)


    Übrigens: Es ist nicht richtig, dass Richter immer mit Noten konzertierte!


    Das trifft nur auf seine Konzerte im fortgeschrittenen Alter zu: Ein Klavierprofessor aus Graz, der in den 90ern häufig in Wien das Glück gehabt hatte, Richter bei seinen Konzerten umblättern zu dürfen, erzählte jüngt im Radio (ORF Ö1: in einem Feature zum Thema Absolutes Gehör) folgendes über Sviatoslav Richter: Dieser habe ihm einmal berichtet, dass er deshalb nicht mehr auswendig spielen würden, weil er sich nicht mehr auf sein Absolutes Gehör verlassen könnte: Er würde inzwischen häufig einen Halbton tiefer alles erfassen was bei ihm zu manualen Verwirrungen führen würde.


    :hello:

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke


  • Das war am 19. Mai 1994. Zwei Wochen später, am 3. Juni, hat Richter das exakt gleiche Programm in meiner Heimatstadt St. Gallen gespielt, und meine Erinnerung deckt sich völlig mit Deiner. Den Ravel fanden wir damals auch schlicht leichter verdaulich. :stumm:


    Die CD muss ich haben, schon aus Nostalgie-Gründen! Danke Leute! :hello:


    Liebe Grüsse aus der Schweiz, David.


  • Danke für die Anregungen! Kennst Du übrigens den Mitschnitt der Valses Nobles et Sentimentales und Miroirs von zwei Wochen später in Lugano, also von 5. Juni 1994 (Aura CD)?


    Liebe Grüsse aus der Schweiz, David.

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